Holz kann, wenn es nicht - wie z.Zt. überwiegend – thermisch genutzt (verbrannt) wird, in Bauholz oder in der Möbelfertigung ein langlebiger CO2-Speicher sein, der im Hausbau Zement und Beton teilweise ersetzen kann. Der Wechsel hin zu nachhaltigen Baumaterialien ist aber ein langer Prozess. Die Holzerträge aus den von ihnen bewirtschafteten Wäldern sind nach Angaben der Berliner Forsten signifikant zurückgegangen von 97.000 Festmetern (2016) auf 21.000 fm (2021). Der Grund liegt im von Jahr zu Jahr schlechteren Zustand der Wälder. Die bisherige Planung der Tegel Project GmbH für das Schumacherquartier geht davon aus, daß über zehn Jahre etwa 150.000 qbm bzw. fm (Festmester) Holz von den Berliner Forsten entnommen werden, in der Summe eine Fläche von ca. 540 Hektar, zweieinhalb mal die Größe des Berliner Tiergartens. Der Holzbestand gibt das nicht her. Die Berliner Forsten rechnen gegenwärtig mit einem Bestand von durchschnittlich 280 fm/Hektar in ihren Wäldern, unter den Bundesländern der vorletzte Platz (vor Sachsen-Anhalt). Nach dem Berliner Waldgesetz soll der Holzbestand erhöht werden, was in Zeiten der Dürre eine Herausforderung ist, denn auch Aufforstungen sind der extremen Hitze ausgesetzt. Wir dürfen das labile Ökosystem Wald keinen weiteren Risiken aussetzen. Wenn wir unsere Wälder schonen wollen, muß mittel- und langfristig zur Erzeugung von Bauholz der Anbau von Plantagenholz auf Landwirtschaftsflächen erwogen werden (Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung). Hinzu kommt, daß auf Holzbau spezialisierte Architekten wie das Büro NKBAK(verantwortlich f. Berliner Schulen in Holzmodulbauweise) das Holz aus Berliner Wäldern für ungeeignet halten, weil es „als Konstruktionsholz aufgrund der Weichheit und des natürlichen Formaldehydgehaltes nur sehr bedingt einsatzfähig“ sei.
Kapitel: | Kapitel 1: Berlin neu denken – eine Metropole für Mensch und Natur |
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Antragsteller*in: | Martina Apollonia Berretz (KV Berlin-Reinickendorf) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Nichtbefassung aufgrund LA-Beschluss |
Eingereicht: | 22.12.2022, 11:58 |