Änderungen von V-3 zu V-3
Ursprüngliche Version: | V-3 (Version 1) |
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Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 21.03.2024, 15:00 |
Neue Version: | V-3 (Version 2) |
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Status: | Beschluss |
Eingereicht: | 04.05.2024, 18:52 |
Titel
Antragstext
Von Zeile 44 bis 48:
Wir halten es daher für erforderlich, den Umgang mit den Wäldern Berlins zu überdenken und entsprechend dem veränderten Risikoprofil neu zu priorisieren und zu regeln. Wir begrüßen esfordern daher, wenndass seitens der Berliner Forsten und des Senats ein neuer auch von Wissenschaft und Zivilgesellschaft getragener Strategieprozess zum weiteren Umgang mit den Berliner Wäldern angestoßendurchgeführt wird (Waldvision 2040).Ein Waldkongress mit weitreichender Expertise und Beteiligung soll zeitnah organisiert werden. Darüber hinaus sollen auch die relevanten privaten Waldbesitzer*innen
und die Körperschaften mit Waldbesitz in diesen Strategieprozess
einbezogen werden
Von Zeile 75 bis 76 einfügen:
weiterhin als notwendig, da sie in absehbarer Zeit sich nicht unbedingt „von selbst“ zu einem artenreichen Mischwald wandeln würden. Kurzfristig können vitale Kiefernreinbestände als Waldbrandriegel umgestaltet werden.
Von Zeile 82 bis 89:
Wir schlagen daher, ergänzend zum bisher in Berlin ausgewiesenen Prozessschutzwald, ein Moratorium des Holzeinschlags in diesen Mischwaldbeständen vor. Dieses Moratorium sollte befristet sein, um in diesem Zeitraum die natürliche Entwicklung der Berliner Wälder unter den schwierigeren klimatischen Bedingungen zu verfolgen und daraus praktische Schlüsse zu ziehen. Dabei muss die Entwicklung dieser Waldgebiete durch ein vom Land Berlin finanziertes kontinuierliches Monitoring verfolgt und ausgewertet werden. Ausgenommen vom Moratorium wären Baumfällungen, die der Verkehrssicherung dienen oder die aufgrund massiven Schädlingsbefalls unvermeidlich erscheinen.
Die fortschreitende Klimakrise bedroht auch den Berliner Waldbestand und zwingt zum Handeln. Deshalb bedürfen die Waldbaurichtlinien Berlins und das auf ihm basierende Mischwaldprogramm einer Weiterentwicklung. Grundlagen wie Ziele der waldbaulichen Strategien sollten auf den Prüfstand gestellt werden. Ein befristetes Moratorium des Holzeinschlags in den Mischwaldbeständen, ergänzend zum bisher in Berlin ausgewiesenen Prozessschutzwald, ist eine der Optionen. In diesem Zeitraum soll die Entwicklung der Berliner Wälder unter den schwierigeren klimatischen Bedingungen verfolgt und daraus praktische Schlüsse gezogen werden. In den Kiefernreinkulturen soll der Waldumbau fortgesetzt werden. In jedem Fall fordern wir die Weiterentwicklung und finanzielle Absicherung des Monitoring der Waldentwicklung durch das Land Berlin, mit dem Ziel neben der Entwicklung der Bäume auch Bodenuntersuchungen und die Entwicklung der Biodiversität einzuschließen. Die Verhängung eines Moratoriums von oben, quasi "per ordre de mufti" halten wir hingegen für einen politischen Felhler, vielmehr sollten in das ob und wie einer entsprechenden Maßnahme die Förster*innen Berlins, die Berliner Umweltverbände und nicht zuletzt ein möglichst bald stattfindender Waldkongreß unter Beteiligung wissenschaftlicher Expertise einbezogen werden.
Der Berliner Senat wird aufgefordert, zu erklären, warum die Berliner-Forsten bisher keinen Nachhaltigkeitsbericht vorlegen und die Erstellung beauftragen.
Von Zeile 110 bis 111 löschen:
Ein hoher Laubholzanteil (insbesondere Buche) verbessert die Wasserbilanz der Wälder deutlich positiv. Die Erhöhung des Anteils gilt es zu unterstützen.
Von Zeile 136 bis 138 einfügen:
Die Sicht vom Wald im engeren Sinn ist auf die Freiflächen innerhalb der Wälder und auf die Flächen am Rande der Wälder auszuweiten. Diese sollten in eine gezielte, den Tier- und Naturschutz und die Förderung der Biodiversität einschließende Landschaftsgestaltung eingebunden werden. Es
Von Zeile 142 bis 143 einfügen:
sind naturnah und vielfältig zu gestalten. In nicht zur Bejagung freigegebenen Rückzugsorten sollen Wildtiere Reviere, Verstecke, Nahrungspflanzen und Wasserstellen finden können. Die wichtige Funktion aller Wildtiere für hochkomplexe Ökosysteme, ihre Bedürfnisse an ihren Lebensraum und die Anpassung der Pflanzen an sie wird so berücksichtigt.
Von Zeile 165 bis 168:
Unstrittig leidet der Berliner Wald und vor allem sein TierbestandWildtiere stark unter den vielen Straßen. Es sind daher geeignete Maßnahmen zur Verringerung des Autoverkehrs in Waldgebieten zuWaldgebietenzu treffen, zur Verhinderung von schweren Unfällen mit Wildtieren und insbesondere in der Zeit der Amphibienwanderungen. Auch wegen der Immissionsbelastung des Waldes, insbesondere durch Stickoxide und durch Ozon, ist eine Verringerung des noch überwiegend auf strikte Einhaltung aller Geschwindigkeitsbegrenzungen zu achtenVerbrennermotoren gestützten Autoverkehrs in Berlin notwendig.
Von Zeile 211 bis 215:
10. Privatwald
Der Senat soll eine Übersicht aller privaten Waldgrundstücke
erstellen. Es ist anzustreben mit den privaten Waldbesitzer*innen
Zielvereinbarungen im Hinblick auf ein klimaangepasstes Waldmanagement
abzuschließen.
- Keine Windkraft im Berliner Wald
11. Windkraft im Berliner Wald?
Der Berliner Wald ist, landesgesetzlich festgelegt, Schutz- und Erholungswald. Daher kommt die Anlage von Windparks auf ihrer Fläche für uns nicht in Betracht, zumal für Berlin auch machbare Alternativen vorhanden sind, ohne Wald in Anspruch zu nehmen.
Der Berliner Wald ist, landesgesetzlich festgelegt, Schutz- und Erholungswald. Bei der Umsetzung des Windenergieflächenbedarfsgesetzes sollen daher vorrangig bereits versiegelte Flächen wie bestehende oder geplante Gewerbegebiete in Betracht gezogen werden bzw. Flächen die ein möglichst geringes Konfliktpotential aufweisen. Zudem soll ein runder Tisch ins Leben gerufen werden, um unter Einbeziehung der Umweltverbände Konflikte mit dem Umwelt- und Naturschutz von vorneherein zu minimieren.
12. Datenbasierte Waldpolitik
Eine Analyse vorliegender und fehlender Informationen soll eine
verbesserte Grundlage datenbasierter Waldpolitik vorbereiten. Z.B. fehlt
aktuell eine Rechtsgrundlage, um regelmäßig Daten über die Flächen des
Waldes nach Eigentümerschaft (Land, Bund, Private Eigentümer*innen,
Körperschaften) zu erheben. Diese Rechtsgrundlage soll geschaffen
werden, um aufgrund aktueller Daten die verschiedenen Waldbesitzer*innen
adressieren zu können.
Von Zeile 222 bis 224:
- In Ergänzung zum bestehenden Prozessschutzwald
schlagen wirist ein Moratorium für Holzeinschlag in allen Mischwaldbeständenvoreine Option. Das Moratorium ist mit einem Monitoring zu verbinden. In den Kiefernreinkulturen soll der Waldumbau fortgesetzt werden.
Von Zeile 249 bis 250:
- Der Ausbau von Windkraft im Berliner Wald kommt für uns nicht in Betracht, zumal es machbare Alternativen gibt.
- Für den Ausbau von Windkraft in Berlin setzen wir nicht auf Wald, sondern vorrangig auf bereits versiegelte Flächen und bestehende oder geplante Gewerbegebiete bzw. Flächen die ein möglichst geringes Konfliktpotential aufweisen.