Antrag:
An allen Stellen soll das Akronym "FINTA" gegen "FLINTA" ersetzt werden.
An allen Stellen an denen das Akronym ausgeschrieben ist, soll nach "Frauen, " "Lesben, " sowie nach "weiblich, " "lesbisch, " ergänzt werden.
[Aufgrund der Einstellungen in abstimmungsgrün kann sich ein Änderungsantrag lediglich auf einen Absatz beziehen. Für eine effiziente Behandlung des Antrags durch die Antragskommission wurde von der Einreichung mehrerer Änderungsanträge abgesehen.]
Begründung:
Der Beschluss der Frauen-Konferenz vom 23.09.2023 zielt auf die Umbenennung der Frauen-Konferenz bzw. Frauen-Vollversammlung in FLINTA-Konferenz bzw. FLINTA-Vollversammlung. (https://gruene.berlin/beschluesse/das-patriarchat-ueberwinden-solidarisch-mit-allen-flinta-frauen-lesben-inter-nichtbinaere-trans-und-agender-personen-personen_3275)
Als Landesdelegiertenkonferenz achten wir diesen gefassten Beschluss und verwenden wie darin gefordert künftig das Akronym1 FLINTA (Frauen-Lesben-Inter-Nichtbinäre-Trans-Agender).
Patriarchale Strukturen und Menschen, die von ihnen profitieren, versuchen schon immer gerade Lesben unsichtbar zu machen. Lesben stellen die Grundannahmen und Voraussetzungen des Patriarchats wie kaum eine andere Gruppe durch ihre bloße Existenz in Frage, weshalb wahlweise ihre Eigenständigkeit innerhalb unterdrückter Gruppen oder ihre Bedeutung im Rahmen von Befreiungsbewegungen bezweifelt wurden und werden. Ihre besondere Betroffenheit von diskriminierenden Strukturen wurde lange Zeit negiert oder heruntergespielt. Dieser gezielten Unsichtbarmachung stellen wir uns als queer-feministische, intersektional agierende Partei entschieden entgegen.
Es genügt gerade nicht Lesben im Buchstaben "F" als Frauen mitzumeinen, weil dies verkennt, dass sich nicht alle Lesben selbst als Frauen identifizieren. Lesben fallen auch nicht "aus der Reihe" innerhalb des Akronyms, weil "Lesbe" für Menschen neben einer sexuellen Orientierung auch eine sexuelle Identität darstellen kann. Selbst wenn Lesben unter einen oder mehrere der anderen Buchstaben gefasst werden könnten, dient die separate Nennung der Anerkennung und Sichtbarmachung einer besonders von patriachaler Diskriminierung betroffenen Gruppe. Ähnliches kennen wir vom Akronym "BIPoC" welches die spezifische Betroffenheit Schwarzer und Indigener Menschen von rassistischer Diskriminierung bewusst hervorheben soll.
Die explizite Sichtbarmachung von Lesben im Akronym FLINTA erkennt ihre herausragende Rolle im Rahmen der Befreiung von Frauen* und queeren Menschen an. Beide Bewegungen wurden maßgeblich von Lesben mitgeprägt und durch ihr Engagement und ihre Bereitschaft zum Widerstand vorangebracht. Die LGBTQIA+ Community ist seit Jahrzehnten bemüht, jeglicher Ausgrenzung entgegenzuwirken und auch in ihren Symbolen und Botschaften inklusiv zu sein sowie sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Mit dieser verbindenden Grundhaltung sollte auch unsere Partei bei allen Beschlüssen agieren.
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1Ein Akronym ist eine Abkürzung, die sich aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Worte zusammensetzt.