Mündlich
Antrag: | Dauerhafte Finanzierung von Suchthilfeträgern und Bedarfsplanung |
---|---|
Antragsteller*in: | Stefanie Remlinger (KV Berlin-Mitte) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Übernahme |
Eingereicht: | 25.04.2024, 15:03 |
Antrag: | Dauerhafte Finanzierung von Suchthilfeträgern und Bedarfsplanung |
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Antragsteller*in: | Stefanie Remlinger (KV Berlin-Mitte) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Übernahme |
Eingereicht: | 25.04.2024, 15:03 |
vorschlagen. Es ist wichtig, dass die Maßnahmen den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen gerecht werden und eine ganzheitliche Unterstützung bietenUnterstützungbieten.Eine besondere Herausforderung entsteht durch die massive Zunahme des problematischen Crack-Konsums. Die entstehenden Konflikte im öffentlichen Raum sind besonders am Leopoldplatz oder um den Görlitzer Park sichtbar, doch die Problematik geht weit über den Wedding, Kreuzberg oder Neukölln hinaus. Crack treibt Menschen in schwere Abhängigkeiten und birgt ein hohes Verelendungsrisiko, gleichzeitig ist die Droge mittlerweile leicht und billig verfügbar. Crack-Abhängige leiden unter einem enorm hohen Konsumdruck, richten ihren Alltag auf die Beschaffung der Droge aus und verlieren in kürzester Zeit ihre Alltagsgrundlage. Das Suchthilfesystem muss sich an diese Herausforderungen anpassen können; insbesondere in Drogenkonsumräumen und durch niedrigschwellige Suchthilfe gilt es die Menschen aus dieser Abwärtsspirale rauszuholen. Bisher stehen für diese Problematik nachhaltige, soziale und gesundheitliche Ansätze am Anfang. Vor diesem Problem stehen mittlerweile fast alle deutsche Großstädte. Zentral ist daher nicht nur eine effektive Zusammenarbeit von Senat mit Bezirken, sondern es muss eine europaweite Vernetzung stattfinden und die Ergebnisse der EMCDDDA (europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht) berücksichtigen. Der Berliner Senat soll sich beim Bundesgesundheitsministerium für ein Modellprojekt einsetzen, in dem betroffene Städte und Kommunen gezielte Angebote erproben, best practice Erfahrungen im Umgang mit Crack und der Behandlung schnell austauschen, zusammenführen und weiterentwickeln. Auf dieser Grundlage können zielführend Anpassungsbedarfe ermittelt werden, um eine nachhaltige Strategie gegen Crackkonsum zu entwickeln.
Die massive Zunahme des Crack-Konsums in Berlin, aber auch der Konsum anderer Suchtmittel
wie Alkohol macht es deutlich: Die Herausforderungen im Bereich der Suchthilfe und -
prävention sind vielfältig und erfordern dringende Maßnahmen. Suchterkrankte Menschen
brauchen Hilfe und benötigen dafür eine Infrastruktur, die sie dabei unterstützt, ihr
Suchtverhalten zu verändern.
Als Bündnis 90 /Die Grünen Berlin fordern wir, dass die Unterstützung und Hilfe für
Betroffene bedarfsgerecht verstärkt wird. Dazu brauchen wir in Berlin sowohl Informationen
über die Entwicklung suchterkrankter Berliner*innen und damit einhergehend eine
Bedarfsplanung für die Angebote der Suchthilfe als auch eine solide finanzielle Grundlage
für die Angebote der Suchthilfe und der Suchtselbsthilfe, um sicherzustellen, dass die
Einrichtungen der Suchthilfe ihre wichtige Arbeit fortsetzen und ausbauen können. Wir stehen
für eine Politik, die sich um diejenigen kümmert, die von Suchtproblemen betroffen sind und
wir setzen uns für eine Stärkung der Maßnahmen zur Unterstützung dieser Menschen ein.
Die derzeit laufenden Verhandlungen auf Landesebene über Einsparvorgaben auch im
Gesundheitsbereich würden die Suchthilfe massiv treffen. Wir fordern daher eine verbindliche
Zusage des Senats, die Finanzierung der Suchthilfeträger in Berlin langfristig
sicherzustellen. Dies umfasst eine angemessene Finanzausstattung, um eine kontinuierliche,
bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Unterstützung der Betroffenen zu gewährleisten.
Neben dem Problem der finanziellen Sicherheit gefährdet insbesondere die angespannte
Situation auf dem Gewerberaummarkt die Zukunft von etablierten Angeboten der Suchthilfe.
Dabei ist der Senat in der Verantwortung bei der Suche nach Räumlichkeiten und deren
Finanzierung zu unterstützen. Es ist unumgänglich, dass die finanziellen Mittel langfristig
gesichert werden, um den Einrichtungen Planungssicherheit zu geben und ihre Arbeit zu
ermöglichen.
Es müssen Maßnahmen entwickelt und sektorenübergreifend implementiert werden, die auf die
besonderen Bedürfnisse der Menschen zugeschnitten sind, die von Sucht betroffen sind. Dabei
müssen auch die lokalen Besonderheiten und Herausforderungen berücksichtigt werden, um eine
effektive Hilfe vor Ort und durch aufsuchende Suchtarbeit zu gewährleisten. Wir möchten
betonen, dass wir die Berücksichtigung von Fachexpertisen unterstützen, die die Erforschung
von Möglichkeiten medikamentöser Therapieansätze in Kombination mit psychosozialen Angeboten
vorschlagen. Es ist wichtig, dass die Maßnahmen den individuellen Bedürfnissen der
Betroffenen gerecht werden und eine ganzheitliche Unterstützung bietenUnterstützungbieten.Eine besondere Herausforderung entsteht durch die massive Zunahme des problematischen Crack-Konsums. Die entstehenden Konflikte im öffentlichen Raum sind besonders am Leopoldplatz oder um den Görlitzer Park sichtbar, doch die Problematik geht weit über den Wedding, Kreuzberg oder Neukölln hinaus. Crack treibt Menschen in schwere Abhängigkeiten und birgt ein hohes Verelendungsrisiko, gleichzeitig ist die Droge mittlerweile leicht und billig verfügbar. Crack-Abhängige leiden unter einem enorm hohen Konsumdruck, richten ihren Alltag auf die Beschaffung der Droge aus und verlieren in kürzester Zeit ihre Alltagsgrundlage. Das Suchthilfesystem muss sich an diese Herausforderungen anpassen können; insbesondere in Drogenkonsumräumen und durch niedrigschwellige Suchthilfe gilt es die Menschen aus dieser Abwärtsspirale rauszuholen. Bisher stehen für diese Problematik nachhaltige, soziale und gesundheitliche Ansätze am Anfang. Vor diesem Problem stehen mittlerweile fast alle deutsche Großstädte. Zentral ist daher nicht nur eine effektive Zusammenarbeit von Senat mit Bezirken, sondern es muss eine europaweite Vernetzung stattfinden und die Ergebnisse der EMCDDDA (europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht) berücksichtigen. Der Berliner Senat soll sich beim Bundesgesundheitsministerium für ein Modellprojekt einsetzen, in dem betroffene Städte und Kommunen gezielte Angebote erproben, best practice Erfahrungen im Umgang mit Crack und der Behandlung schnell austauschen, zusammenführen und weiterentwickeln. Auf dieser Grundlage können zielführend Anpassungsbedarfe ermittelt werden, um eine nachhaltige Strategie gegen Crackkonsum zu entwickeln.
Wir wollen eine transparente und partizipative Entscheidungsfindung bei der Entwicklung und
Umsetzung von Maßnahmen im Bereich der Suchthilfe. Die betroffenen Einrichtungen der
Suchthilfe sowie die Fachkräfte und Betroffenen sollten aktiv in den Entscheidungsprozess
einbezogen werden, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen den tatsächlichen Bedürfnissen
entsprechen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Menschen, die von den Maßnahmen
betroffen sind, eine Stimme haben und aktiv an der Gestaltung der Lösungen mitwirken können.
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