| Antrag: | Frühe Bildung stärken | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Marianne Burkert-Eulitz (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg) | 
| Status: | Geprüft | 
| Verfahrensvorschlag: | Übernahme | 
| Eingereicht: | 14.11.2024, 20:07 | 
V-6-037-5: Frühe Bildung stärken
Antragstext
          
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Wir möchten das Kindertagesstättenförderungsgesetz so ändern, dass die Vorbereitung auf die nächsten Lebensabschnitte der Kinder, die Schule und später die Arbeitswelt, ausdrücklich genannt wird. Dabei möchten wir betonen, dass es uns als Bündnis 90/Die Grünen nicht um bloße „Schulreadiness“ geht, sondern um die Stärkung der Kinder in allen im Bildungsprogramm genannten Kompetenzen.
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Familien mit einem Teilzeitgutschein gegenüber Familien mit einem Vollzeitgutschein bei der Kitaplatzsuche nicht benachteiligt werden.[Leerzeichen]
Frühe Bildung stärken
Einleitung
Für uns als Bündnis 90/Die Grünen ist gute frühkindliche Bildung ein grundlegender Schlüssel 
zu bildungsgerechtem, chancengleichem Aufwachsen und Leben in unserer Stadt.
Bildung erfolgt an vielen Orten: direkt in der Familie, durch das soziale Umfeld, in der 
Kindertagesbetreuung oder Kindertagesstätte (Kitas). Dass neben finanziellen, sozialen und 
gesundheitlichen Rahmenbedingungen qualitativ hochwertige öffentliche Bildungsangebote für 
die Entwicklung unserer Kinder zentral sind, zeigt sich nicht zuletzt im Bereich der 
sprachlichen Entwicklung. Nach Paragraph 55 Schulgesetz haben Kinder, die keine Kita 
besuchen, ein Recht auf Sprachtestung und bei Defiziten auf gezielte Sprachförderung. Leider 
haben wir hier ein großes Umsetzungsproblem. Nur grob die Hälfte der Kinder wird überhaupt 
getestet und bei Bedarf sind Kitaplätze rar. Der Zustand in den eigens eingerichteten 
Sprachlerngruppen ist oft nicht kindgerecht. Nicht nur deswegen bleibt der quantitative 
Ausbau der Betreuungsplätze wichtig, reicht jedoch allein nicht aus: Obwohl der Staat jedes 
Jahr mehr für Kinderbetreuung ausgibt, zeigen die Einschulungsuntersuchungen in unseren 
Bezirken, dass es vielen Kinder vor Schuleintritt an Basiskompetenzen mangelt.
Um die Berliner Kitas im Sinne ihres frühkindlichen Bildungsauftrags zu stärken, fordern wir 
als Bündnis 90/Die Grünen:
1. den Fokus auf die Qualität ihrer Bildungsangebote sowie eine bessere Vernetzung 
frühkindlicher und schulischer Bildung zu legen,
2. eine verstärkte Sprachbildung, Anerkennung und Förderung von Mehrsprachigkeit und der 
Erstsprachen der Kinder sowie eine konsequente und kindgerechte Umsetzung von Paragraph 55 
SchulG,
3. mehr Kitasozialarbeit und Verzahnung mit Unterstützungsangeboten für Familien,
4. einen niedrigschwelligen Zugang zu Kitaplätzen. 
Fokus auf Qualitätsdimensionen und -bedingungen
Um die Wirksamkeit des Berliner Bildungsprogramms zu erhöhen, wollen wir in Zukunft prüfen, 
ob das Berliner Bildungsprogramm im pädagogischen Konzept der jeweiligen 
Kindertageseinrichtung nicht nur aufgenommen, sondern tatsächlich umgesetzt wurde. Die 
Prüfung soll anhand von zentral vorgegebenen aussagekräftigen Kriterien erfolgen, wobei zu 
beachten ist, dass es in den Einrichtungen individuelle Konzepte geben kann und soll. Die 
Umsetzung des Bildungsprogramms soll Voraussetzung für die öffentliche Förderung sein. 
Gelingen kann dies nur mit motivierten und qualifizierten Fachkräften. Wir haben momentan 
Fachkräfte im System, die dringend Fortbildungen benötigen. Dafür muss das Land Berlin eine 
Qualifizierungsstrategie entwickeln. Analog zu den Schulen benötigen wir in den Kitas 
multiprofessionelle Teams für eine qualifizierte Betreuung und Förderung, vor allem in den 
Kiezen mit besonderen Herausforderungen.
Verzahnung frühkindlicher und schulischer Bildung
Es wird Zeit, dass frühkindliche Bildung als elementarer Teil unseres Bildungssystems 
anerkannt wird.
Da sowohl im Schulgesetz als auch im Kindertagesstättenförderungsgesetz die beiden 
Bildungsinstitutionen Schule und Kita nicht systematisch als Institutionen eines gemeinsamen 
Bildungssystems in Beziehung gesetzt werden, sollen in beiden Gesetzen beide 
Bildungsinstitutionen als Teile unseres dreistufigen Bildungssystems (Elementar-, Primar- 
und Sekundarstufe) genannt werden.
Wir möchten das Kindertagesstättenförderungsgesetz so ändern, dass die Vorbereitung auf die 
nächsten Lebensabschnitte der Kinder, die Schule und später die Arbeitswelt, ausdrücklich 
genannt wird. Dabei möchten wir betonen, dass es uns als Bündnis 90/Die Grünen nicht um 
bloße „Schulreadiness“ geht, sondern um die Stärkung der Kinder in allen im Bildungsprogramm 
genannten Kompetenzen.
Sprachbildung
Die Anwendung des Konzepts der Sprachbildung sollte sowohl hinsichtlich seiner Wirksamkeit 
als auch in Bezug auf den Umgang mit Mehrsprachigkeit wissenschaftlich evaluiert werden. 
Die Ergebnisse der Sprachstandsfeststellungen in den Kitas müssen bei den betroffenen 
Kindern wirksam werden. Für sie muss ein Sprachförderplan entwickelt und umgesetzt werden. 
Nach einem Jahr soll eine erneute Sprachstandsfeststellung erfolgen, um die Entwicklung 
beurteilen und die Förderung entsprechend anpassen zu können. Die Kitas sind personell so 
aufzustellen,dass Kinder, die mindestens drei Jahre die Kita besucht haben, beim Übergang in 
die Schule eine altersgemäße Sprachentwicklung erreicht haben. 
Kinder ohne Kitaplatz bringen schlechtere Sprachkenntnisse, vor allem in deutscher Sprache, 
mit als Kinder, die vorher eine Kita besucht haben. Das bestätigen viele Erhebungen. Dienach 
§55 SchulG Pflicht zur Sprachstandsfeststellung und die evtl. notwendige Förderung muss 
endlich ohne Einschränkungen umgesetzt werden.
Die von der Schwarzroten Koalition beschlossene Reform, die Zahl der Sprachförderstunden von 
fünf auf sieben zu erhöhen, ist hierfür bei weitem nicht ausreichend und verdient den Namen 
„Kitachancenjahr“ nicht. Der Zeitpunkt der Sprachstandsfeststellung muss weiter vorgezogen 
und die Eltern besser aufgeklärt werden.
Migrant*innen-Communities sollen konzeptionell und praktisch an der Sprachförderung in den 
Kitas beteiligt werden. Vor allem braucht es für die Kinder mit Sprachförderbedarf 
ausreichend Kitaplätze mit zusätzlicher Sprachförderung, die die nicht kindgerechten 
Sprachfördergruppen, die aus Platzmangel entstanden sind, ersetzen.
Förderung von Mehrsprachigkeit 
Zur Förderung der Mehrsprachigkeit möchte Bündnis 90/DIE GRÜNEN Berlin, dass die 
Erstsprachen incl. der Gebärdensprache in allen Berliner Kitas systematisch erfasst werden. 
Es braucht Methoden zur systematischen Förderung der Erstsprachen, z.B. Translanguaging, 
sowie die Anwendung der Fördermethoden der Sprach-Kitas auch für die nicht-deutschen 
Erstsprachen in der Kita-Praxis. Wir möchten die Zahl echter bilingualer Kitas in 
staatlicher Trägerschaft erweitern und dass die Sprachstandsfeststellungen auch für die 
nicht-deutschen Erstsprachen durchgeführt werden.
Mehr Kitasozialarbeit und Verzahnung frühkindlicher Bildung mit Unterstützungsangeboten für 
Familien
Kita-Sozialarbeit und die Bündelung von familienunterstützenden Angeboten und frühen Hilfen 
an Kita-Standorten nutzt die Ressourcen der Sozialräume in unseren Kiezen und fördert 
Chancengerechtigkeit. Wir fordern daher einen weiteren zielgerichteten Ausbau der Kita-
Sozialarbeit in den sozial herausfordernden Lagen und Kiezen der Stadt.
Die räumliche Bündelung von verschiedenen Unterstützungsangeboten, wie der sozialen 
Beratung, der Erziehungsberatung, Gesundheitsangeboten und Angeboten der frühen Hilfen und 
der Stadtteilmütter in der Nähe oder gekoppelt an Kita-Standorte baut dabei 
Zugangshindernisse und Hemmschwellen ab und führt zu einer höheren Akzeptanz des 
Tagesbetreuungsangebot.
Niedrigschwellige Zugänglichkeit von Kitaplätzen
Der quantitative Kitaplatzausbau der vergangenen Jahre ist eine wichtige bildungs- und 
familienpolitische Errungenschaft und sorgt zusammen mit der zurückgehenden Geburtenrate in 
manchen Bezirken für einen allmählichen Rückgang des Platzmangels. Die bleibenden Engpässe 
stellen Berliner Eltern jedoch nach wie vor tagtäglich vor Herausforderungen: Sie klagen 
über Ausfall, überlastete Fachkräfte und generell Schwierigkeiten, einen Platz zu finden.
Um im Sinne des Kita-Entwicklungsplans einen niedrigschwelligen Zugang zu Kitaplätzen zu 
gewährleisten, müssen die bestehenden Hürden bei der Suche nach einem Kitaplatz weiter 
abgebaut werden. Dies gilt insbesondere für Familien in schwierigen Lagen. Die Unterstützung 
z.B. durch Stadtteilmütter, frühe Hilfen, den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst sowie 
Angebote der Familienzentren und Familienservicebüros muss ausgebaut und besser bekannt 
gemacht werden. Zudem muss sichergestellt werden, dass Familien bei Bedarf Unterstützung bei 
der Antragstellung auch in ihrer Herkunftssprache erhalten.
Die Vergabe von Kita-Gutscheinen mussdurchEntbürokratisierung und Digitalisierung 
vereinfacht werden. Anders als der CDU-Senat wollen wir den Kita-Gutschein schon zum ersten 
Geburtstag automatisch allen Eltern zugehen lassen. Es muss sichergestellt werden, dass 
Familien mit einem Teilzeitgutschein gegenüber Familien mit einem Vollzeitgutschein bei der 
Kitaplatzsuche nicht benachteiligt werden. 
Insbesondere in Bezirken in herausfordernden sozialen Lagen müssen zudem Plätze weiter 
ausgebaut werden. Es kann nicht sein, dass gerade in den Stadtteilen, in denen die meisten 
benachteiligten Eltern wohnen, die Kitaplätze am rarsten gesät sind.Nötig sind weitere 
Hilfen und spezielle Maßnahmen, um die Barrierefreiheit und die Verfügbarkeit von Plätzen 
für Kinder mit Behinderungen zu gewährleisten.
Der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz ab dem vollendeten erstenLebensjahr gilt auch für 
Kinder, die nicht im Sommer geboren sind, sondern z.B. ab Januar einen Platz benötigen. 
Dafür müssen die einkalkulierten Vakanzen so festgelegt und gegenfinanziert werden, dass der 
Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz auch bei unterjährigem Betreuungsbeginn gewährleistet 
ist.
Für uns ist daher klar: Die vorhandenen finanziellen Ressourcen müssen im System bleiben.
                Unterstützer*innen
                
- Silvia Rothmund (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
 - Vito Dabisch (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
 - Catrin Wahlen (KV Berlin-Treptow/Köpenick)
 - Milan Bachmann (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
 - Pascal Striebel (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
 - Olga Koterewa (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
 - Catherina Pieroth-Manelli (KV Berlin-Tempelhof/Schöneberg)
 - Werner Heck (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
 - Kübra Beydas (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
 
                 
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Wir möchten das Kindertagesstättenförderungsgesetz so ändern, dass die Vorbereitung auf die nächsten Lebensabschnitte der Kinder, die Schule und später die Arbeitswelt, ausdrücklich genannt wird. Dabei möchten wir betonen, dass es uns als Bündnis 90/Die Grünen nicht um bloße „Schulreadiness“ geht, sondern um die Stärkung der Kinder in allen im Bildungsprogramm genannten Kompetenzen.
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Familien mit einem Teilzeitgutschein gegenüber Familien mit einem Vollzeitgutschein bei der Kitaplatzsuche nicht benachteiligt werden.[Leerzeichen]
Frühe Bildung stärken
Einleitung
Für uns als Bündnis 90/Die Grünen ist gute frühkindliche Bildung ein grundlegender Schlüssel 
zu bildungsgerechtem, chancengleichem Aufwachsen und Leben in unserer Stadt.
Bildung erfolgt an vielen Orten: direkt in der Familie, durch das soziale Umfeld, in der 
Kindertagesbetreuung oder Kindertagesstätte (Kitas). Dass neben finanziellen, sozialen und 
gesundheitlichen Rahmenbedingungen qualitativ hochwertige öffentliche Bildungsangebote für 
die Entwicklung unserer Kinder zentral sind, zeigt sich nicht zuletzt im Bereich der 
sprachlichen Entwicklung. Nach Paragraph 55 Schulgesetz haben Kinder, die keine Kita 
besuchen, ein Recht auf Sprachtestung und bei Defiziten auf gezielte Sprachförderung. Leider 
haben wir hier ein großes Umsetzungsproblem. Nur grob die Hälfte der Kinder wird überhaupt 
getestet und bei Bedarf sind Kitaplätze rar. Der Zustand in den eigens eingerichteten 
Sprachlerngruppen ist oft nicht kindgerecht. Nicht nur deswegen bleibt der quantitative 
Ausbau der Betreuungsplätze wichtig, reicht jedoch allein nicht aus: Obwohl der Staat jedes 
Jahr mehr für Kinderbetreuung ausgibt, zeigen die Einschulungsuntersuchungen in unseren 
Bezirken, dass es vielen Kinder vor Schuleintritt an Basiskompetenzen mangelt.
Um die Berliner Kitas im Sinne ihres frühkindlichen Bildungsauftrags zu stärken, fordern wir 
als Bündnis 90/Die Grünen:
1. den Fokus auf die Qualität ihrer Bildungsangebote sowie eine bessere Vernetzung 
frühkindlicher und schulischer Bildung zu legen,
2. eine verstärkte Sprachbildung, Anerkennung und Förderung von Mehrsprachigkeit und der 
Erstsprachen der Kinder sowie eine konsequente und kindgerechte Umsetzung von Paragraph 55 
SchulG,
3. mehr Kitasozialarbeit und Verzahnung mit Unterstützungsangeboten für Familien,
4. einen niedrigschwelligen Zugang zu Kitaplätzen.
Fokus auf Qualitätsdimensionen und -bedingungen
Um die Wirksamkeit des Berliner Bildungsprogramms zu erhöhen, wollen wir in Zukunft prüfen, 
ob das Berliner Bildungsprogramm im pädagogischen Konzept der jeweiligen 
Kindertageseinrichtung nicht nur aufgenommen, sondern tatsächlich umgesetzt wurde. Die 
Prüfung soll anhand von zentral vorgegebenen aussagekräftigen Kriterien erfolgen, wobei zu 
beachten ist, dass es in den Einrichtungen individuelle Konzepte geben kann und soll. Die 
Umsetzung des Bildungsprogramms soll Voraussetzung für die öffentliche Förderung sein. 
Gelingen kann dies nur mit motivierten und qualifizierten Fachkräften. Wir haben momentan 
Fachkräfte im System, die dringend Fortbildungen benötigen. Dafür muss das Land Berlin eine 
Qualifizierungsstrategie entwickeln. Analog zu den Schulen benötigen wir in den Kitas 
multiprofessionelle Teams für eine qualifizierte Betreuung und Förderung, vor allem in den 
Kiezen mit besonderen Herausforderungen.
Verzahnung frühkindlicher und schulischer Bildung
Es wird Zeit, dass frühkindliche Bildung als elementarer Teil unseres Bildungssystems 
anerkannt wird.
Da sowohl im Schulgesetz als auch im Kindertagesstättenförderungsgesetz die beiden 
Bildungsinstitutionen Schule und Kita nicht systematisch als Institutionen eines gemeinsamen 
Bildungssystems in Beziehung gesetzt werden, sollen in beiden Gesetzen beide 
Bildungsinstitutionen als Teile unseres dreistufigen Bildungssystems (Elementar-, Primar- 
und Sekundarstufe) genannt werden.
Wir möchten das Kindertagesstättenförderungsgesetz so ändern, dass die Vorbereitung auf die 
nächsten Lebensabschnitte der Kinder, die Schule und später die Arbeitswelt, ausdrücklich 
genannt wird. Dabei möchten wir betonen, dass es uns als Bündnis 90/Die Grünen nicht um 
bloße „Schulreadiness“ geht, sondern um die Stärkung der Kinder in allen im Bildungsprogramm 
genannten Kompetenzen.
Sprachbildung
Die Anwendung des Konzepts der Sprachbildung sollte sowohl hinsichtlich seiner Wirksamkeit 
als auch in Bezug auf den Umgang mit Mehrsprachigkeit wissenschaftlich evaluiert werden. 
Die Ergebnisse der Sprachstandsfeststellungen in den Kitas müssen bei den betroffenen 
Kindern wirksam werden. Für sie muss ein Sprachförderplan entwickelt und umgesetzt werden. 
Nach einem Jahr soll eine erneute Sprachstandsfeststellung erfolgen, um die Entwicklung 
beurteilen und die Förderung entsprechend anpassen zu können. Die Kitas sind personell so 
aufzustellen,dass Kinder, die mindestens drei Jahre die Kita besucht haben, beim Übergang in 
die Schule eine altersgemäße Sprachentwicklung erreicht haben. 
Kinder ohne Kitaplatz bringen schlechtere Sprachkenntnisse, vor allem in deutscher Sprache, 
mit als Kinder, die vorher eine Kita besucht haben. Das bestätigen viele Erhebungen. Dienach 
§55 SchulG Pflicht zur Sprachstandsfeststellung und die evtl. notwendige Förderung muss 
endlich ohne Einschränkungen umgesetzt werden.
Die von der Schwarzroten Koalition beschlossene Reform, die Zahl der Sprachförderstunden von 
fünf auf sieben zu erhöhen, ist hierfür bei weitem nicht ausreichend und verdient den Namen 
„Kitachancenjahr“ nicht. Der Zeitpunkt der Sprachstandsfeststellung muss weiter vorgezogen 
und die Eltern besser aufgeklärt werden.
Migrant*innen-Communities sollen konzeptionell und praktisch an der Sprachförderung in den 
Kitas beteiligt werden. Vor allem braucht es für die Kinder mit Sprachförderbedarf 
ausreichend Kitaplätze mit zusätzlicher Sprachförderung, die die nicht kindgerechten 
Sprachfördergruppen, die aus Platzmangel entstanden sind, ersetzen.
Förderung von Mehrsprachigkeit
Zur Förderung der Mehrsprachigkeit möchte Bündnis 90/DIE GRÜNEN Berlin, dass die 
Erstsprachen incl. der Gebärdensprache in allen Berliner Kitas systematisch erfasst werden. 
Es braucht Methoden zur systematischen Förderung der Erstsprachen, z.B. Translanguaging, 
sowie die Anwendung der Fördermethoden der Sprach-Kitas auch für die nicht-deutschen 
Erstsprachen in der Kita-Praxis. Wir möchten die Zahl echter bilingualer Kitas in 
staatlicher Trägerschaft erweitern und dass die Sprachstandsfeststellungen auch für die 
nicht-deutschen Erstsprachen durchgeführt werden.
Mehr Kitasozialarbeit und Verzahnung frühkindlicher Bildung mit Unterstützungsangeboten für 
Familien
Kita-Sozialarbeit und die Bündelung von familienunterstützenden Angeboten und frühen Hilfen 
an Kita-Standorten nutzt die Ressourcen der Sozialräume in unseren Kiezen und fördert 
Chancengerechtigkeit. Wir fordern daher einen weiteren zielgerichteten Ausbau der Kita-
Sozialarbeit in den sozial herausfordernden Lagen und Kiezen der Stadt.
Die räumliche Bündelung von verschiedenen Unterstützungsangeboten, wie der sozialen 
Beratung, der Erziehungsberatung, Gesundheitsangeboten und Angeboten der frühen Hilfen und 
der Stadtteilmütter in der Nähe oder gekoppelt an Kita-Standorte baut dabei 
Zugangshindernisse und Hemmschwellen ab und führt zu einer höheren Akzeptanz des 
Tagesbetreuungsangebot.
Niedrigschwellige Zugänglichkeit von Kitaplätzen
Der quantitative Kitaplatzausbau der vergangenen Jahre ist eine wichtige bildungs- und 
familienpolitische Errungenschaft und sorgt zusammen mit der zurückgehenden Geburtenrate in 
manchen Bezirken für einen allmählichen Rückgang des Platzmangels. Die bleibenden Engpässe 
stellen Berliner Eltern jedoch nach wie vor tagtäglich vor Herausforderungen: Sie klagen 
über Ausfall, überlastete Fachkräfte und generell Schwierigkeiten, einen Platz zu finden.
Um im Sinne des Kita-Entwicklungsplans einen niedrigschwelligen Zugang zu Kitaplätzen zu 
gewährleisten, müssen die bestehenden Hürden bei der Suche nach einem Kitaplatz weiter 
abgebaut werden. Dies gilt insbesondere für Familien in schwierigen Lagen. Die Unterstützung 
z.B. durch Stadtteilmütter, frühe Hilfen, den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst sowie 
Angebote der Familienzentren und Familienservicebüros muss ausgebaut und besser bekannt 
gemacht werden. Zudem muss sichergestellt werden, dass Familien bei Bedarf Unterstützung bei 
der Antragstellung auch in ihrer Herkunftssprache erhalten.
Die Vergabe von Kita-Gutscheinen mussdurchEntbürokratisierung und Digitalisierung 
vereinfacht werden. Anders als der CDU-Senat wollen wir den Kita-Gutschein schon zum ersten 
Geburtstag automatisch allen Eltern zugehen lassen. Es muss sichergestellt werden, dass 
Familien mit einem Teilzeitgutschein gegenüber Familien mit einem Vollzeitgutschein bei der 
Kitaplatzsuche nicht benachteiligt werden. 
Insbesondere in Bezirken in herausfordernden sozialen Lagen müssen zudem Plätze weiter 
ausgebaut werden. Es kann nicht sein, dass gerade in den Stadtteilen, in denen die meisten 
benachteiligten Eltern wohnen, die Kitaplätze am rarsten gesät sind.Nötig sind weitere 
Hilfen und spezielle Maßnahmen, um die Barrierefreiheit und die Verfügbarkeit von Plätzen 
für Kinder mit Behinderungen zu gewährleisten.
Der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz ab dem vollendeten erstenLebensjahr gilt auch für 
Kinder, die nicht im Sommer geboren sind, sondern z.B. ab Januar einen Platz benötigen. 
Dafür müssen die einkalkulierten Vakanzen so festgelegt und gegenfinanziert werden, dass der 
Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz auch bei unterjährigem Betreuungsbeginn gewährleistet 
ist.
Für uns ist daher klar: Die vorhandenen finanziellen Ressourcen müssen im System bleiben.
Unterstützer*innen
- Silvia Rothmund (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
 - Vito Dabisch (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
 - Catrin Wahlen (KV Berlin-Treptow/Köpenick)
 - Milan Bachmann (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
 - Pascal Striebel (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
 - Olga Koterewa (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
 - Catherina Pieroth-Manelli (KV Berlin-Tempelhof/Schöneberg)
 - Werner Heck (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)
 - Kübra Beydas (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg)