Veranstaltung: | LDK am 22. November 2025 |
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Tagesordnungspunkt: | 11. Verschiedenes |
Antragsteller*in: | Neele-Sofie Kuhn (KV Berlin-Marzahn/Hellersdorf) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 17.10.2025, 19:40 |
V-4: Berlin böllerfrei - für ein sauberes sicheres und inklusives Silvester
Antragstext
Für einen friedlichen, sicheren und umweltgerechten Jahreswechsel 2025/2026 sowie für alle
folgenden Jahre fordern wir:
Die Einführung eines vollständigen Verbots des Verkaufs und der Verwendung von privatem
Feuerwerk zu Silvester im gesamten Berliner Stadtgebiet.
Falls ein vollständiges Verbot nicht unmittelbar umsetzbar ist, die deutliche Ausweitung von
Böllerverbotszonen zum Schutz besonders vulnerabler Gruppen und Einrichtungen, insbesondere
um:
- Tierheime, Tierparks, Zoos, Wildtiergehege und öffentliche Grünflächen
- Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Gesundheitszentren
- Unterkünfte für Geflüchtete und Wohnungslose
Eine öffentlichkeitswirksame Positionierung und umfassende Aufklärungskampagne durch den
Landesvorstand und die Fraktion im Abgeordnetenhaus über die gesundheitlichen, ökologischen
und sozialen Folgen privater Feuerwerke.
Die Organisation und Finanzierung professioneller, zentraler Drohnen- oder Lasershows in
allen Berliner Bezirken als attraktive, sichere und umweltfreundliche Alternative zum
privaten Feuerwerk.
Die Erarbeitung einer Gesetzesinitiative auf Bundesebene zum Verbot von Pyrotechnik für
Privatpersonen, die über den Bundesrat eingebracht werden soll.
Begründung
Aufbauend auf dem 2019 beschlossenen Antrag „Böllert ihr noch oder feiert ihr schon?" und der Position im Regierungsprogramm 2025 möchten wir rechtzeitig an die Umsetzung entsprechender Maßnahmen für einen ruhigeren Jahreswechsel erinnern und diese konsequent einfordern.
Die negativen Auswirkungen des privaten Feuerwerks zum Jahreswechsel sind vielfältig und gravierend:
Tierschutz: Heim- und Wildtiere erleiden durch den extremen Lärm massive Stressreaktionen, die bis zur Panik und in tragischen Fällen zum Tod durch Schockzustände oder Erschöpfung führen können. Jedes Jahr werden zahlreiche Tiere vermisst oder verletzt, weil sie in Panik fliehen.
Gesundheitsschutz: Menschen mit Kriegs- und Fluchterfahrungen werden durch laute Knallgeräusche retraumatisiert. Jährlich kommt es zu schweren Verletzungen durch unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern, darunter Verbrennungen, Augenverletzungen und Hörverlust. Medizinisches Personal ist in der Silvesternacht im Dauereinsatz und kann während dieser Spitzenbelastung nicht sicher arbeiten.
Sicherheit: Rettungskräfte, Polizei und Feuerwehr werden in der Silvesternacht regelmäßig bei Einsätzen behindert und teilweise gezielt mit Pyrotechnik angegriffen. Dies gefährdet nicht nur die Einsatzkräfte selbst, sondern verzögert auch die notwendige Hilfe für Menschen in Not.
Umwelt- und Klimaschutz: Die Feinstaubbelastung erreicht in der Silvesternacht Extremwerte, die weit über den Grenzwerten liegen und besonders für Menschen mit Atemwegserkrankungen gefährlich sind. Die Beseitigung des Silvestermülls verursacht hohe Kosten für die öffentliche Hand und bindet wertvolle Ressourcen der Stadtreinigung.
Soziale Gerechtigkeit: Die Schaffung öffentlicher Alternativangebote wie Drohnen- oder Lasershows würde allen Berliner*innen ein gemeinschaftliches Erlebnis ermöglichen – unabhängig von ihren finanziellen Mitteln. Dies fördert die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen an den Silvesterfeierlichkeiten.
Ein Verbot von Pyrotechnik für Privatpersonen würde diese Belastungen für die Gesellschaft deutlich reduzieren und gleichzeitig durch attraktive Alternativen ein neues, zeitgemäßes Silvestererleben schaffen, das den Anforderungen einer modernen, nachhaltigen und inklusiven Metropole gerecht wird.
Unterstützer*innen
- Benjamin Klettbach (KV Berlin-Marzahn/Hellersdorf)
- Sven Reimann (KV Berlin-Marzahn/Hellersdorf)
- Robert Liestmann (KV Berlin-Marzahn/Hellersdorf)
- Lina Jürgens (KV Berlin-Marzahn/Hellersdorf)
- Michael Schwend (KV Berlin-Marzahn/Hellersdorf)
- Manuela Neubert (KV Berlin-Marzahn/Hellersdorf)