Die schwarz-rote Koalition hat heute noch einmal Änderungen am Haushaltsentwurf beschlossen. Diese werden in diesem Änderungsantrag nachvollzogen.
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2025/11/berlin-senat-haushalt-kuerzungen-cdu-spd.html
| Antrag: | Mehr Beton, weniger Zukunft - dieser Haushalt schadet Berlin |
|---|---|
| Antragsteller*in: | Landesvorstand (dort beschlossen am: 21.11.2025) |
| Status: | Geprüft |
| Verfahrensvorschlag: | Übernahme |
| Eingereicht: | 21.11.2025, 17:54 |
Mit der aktuellen Haushaltsaufstellung zementiert die schwarz-rote Koalition ihre
rückwärtsgewandte Politik. Die Verkehrswende wird zurückgedreht, im Sozialen wird gekürzt,
die Bezirke sind grundlegend unterfinanziert und für das Grün in der Stadt gibt es zu wenig
Geld, um es dauerhaft nachhaltig zu pflegen. So wird Berlin dreckiger, gefährlicher und
grauer. Statt die drängenden Probleme Berlins endlich entschieden und mutig anzugehen,
werden beim Klima- und Umweltschutz drastische Einschnitte vorgenommen, Mittel bei sozialen
Trägern sowie Beratungseinrichtungen erheblich gekürzt und die Verkehrswende faktisch
gestoppt.
Gleichzeitig werden teure Prestigeprojekte finanziert, die weder sozial noch ökologisch
nachhaltig sind. In der Sicherheitspolitik setzt die Koalition auf Repression statt
Prävention und plant 16 Millionen Euro für Videoüberwachung ein, statt grundlegend
notwendige Strukturen zur Strafverfolgung zu sichern, und betreibt so reine Symbolpolitik,
während präventiv wirksame Maßnahmen reihenweise gestrichen werden. Statt in die
Verkehrswende und den Klimaschutz zu investieren, investiert sie in den Neubau der
Tangentialverbindung Ost, die Sanierung des Schlangenbader Tunnels und den autogerechten
Neubau des Tempelhofer Dammes. Hinzu kommen Großprojekte wie eine aussichtslose
Olympiabewerbung, die finanziell ein Fass ohne Boden wird - was auch die aktuelle Regierung
weiß, die das Parlament und die Öffentlichkeit über die Gesamtkosten im Dunkeln tappen
lässt.
Auch finanzpolitisch fehlt diesem Haushalt jede Zukunftsperspektive. Er hinterlässt der
kommenden Regierung eine schwere Hypothek ohne verbliebene Rücklagen und mit einem
milliardenschweren strukturellen Defizit. Benzin und Beton statt Herz und Verstand ist für
CDU und SPD auch die Devise bei der Verteilung der Berliner Mittel aus dem Sondervermögen
des Bundes: Dieses wird zum Großteil für Straßenbauprojekte verausgabt. Für Klimaschutz und
die soziale Infrastruktur ist hingegen bisher kein einziger Cent vorgesehen.
Als Sahnehäubchen obendrauf inszeniert sich die Koalition als Retterin von Einzelprojekten,
die erst dem Senatsentwurf oder sogar der parlamentarischen Beratung in den Fachausschüssen
zum Opfer gefallen sind. Diese Finanzpolitik nach Gutsherrenart ist maximal unseriös und
degradiert Menschen, die wichtige Arbeit vor Ort leisten, etwa als Parkläufer*innen oder an
den Schulen oder in den Geburtskliniken, zu Statist*innen in einem sehr schlechten
Haushalts-Film. Wir Grüne stehen für Stabilität und kritisieren die Koalition dafür, diesen
finanzpolitischen Weg zu gehen.
Wir kritisieren insbesondere:
Wir fordern:
die Einnahmepotenziale des Landes Berlin endlich konsequent zu nutzen. Hierzu gehören
eine effizientere Steuererhebung, die Überprüfung von Gebührenordnungen sowie die
konsequente Eintreibung ausstehender Forderungen des Landes. Unsere Finanzämter müssen
gestärkt werden, um konsequent Steuerrückstände eintreiben und Steuerhinterziehung
bekämpfen zu können. Die Grunderwerbssteuer erhöhen wir auf das Niveau von Brandenburg
und wollen sie in der nächsten Wahlperiode sozial so staffeln, dass wir Berliner*innen
erleichtern, im eigenen Heim oder der eigenen Wohnung zu leben - und große Unternehmen
müssen dafür mehr zahlen. Zusätzliche Einnahmen können durch die Einführung einer
Verpackungssteuer auf Einwegverpackungen und durch eine Stärkung der
Verkehrssicherheit und der Bußgeldstelle, bspw. im Rahmen von verstärkten
Geschwindigkeitskontrollen oder Überwachung von Rotlichtverstößen, entstehen. Außerdem
fordern wir eine deutliche Erhöhung der Anwohner- und Kurzzeitparkgebühren.
Berlin braucht Zusammenhalt, nicht Zynismus - und einen Haushalt, der in die Zukunft
investiert, soziale Gerechtigkeit fördert, unsere lebendige Zivilgesellschaft stärkt und die
klimagerechte, nachhaltige ökologische Transformation vorantreibt. Doch der schwarz-rote
Haushalt 2026/2027 wird diesen Anforderungen nicht im mindesten gerecht: CDU und SPD
regieren mit dem Rotstift - gegen die Schwächsten, gegen die Zukunft, gegen das soziale
Berlin.
Wir werden uns im Abgeordnetenhaus für einen zukunftsfähigen, sozial gerechten und
klimafreundlichen Haushalt einsetzen und entsprechende Anträge in die Haushaltsberatungen
einbringen.
Denn wir Grüne kämpfen für ein Berlin, das gerecht, solidarisch und menschlich bleibt.
Die schwarz-rote Koalition hat heute noch einmal Änderungen am Haushaltsentwurf beschlossen. Diese werden in diesem Änderungsantrag nachvollzogen.
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2025/11/berlin-senat-haushalt-kuerzungen-cdu-spd.html