| Leitantrag: | Schule fürs Leben - Bessere Schulen, mehr Qualität und gerechtere Bildungschancen für die Kinder dieser Stadt | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | GRÜNE JUGEND Berlin (Fachforum Bildung) (dort beschlossen am: 13.11.2018) | 
| Status: | Geprüft | 
| Eingereicht: | 14.11.2018, 16:03 | 
L-01-149: Schule fürs Leben - Bessere Schulen, mehr Qualität und gerechtere Bildungschancen für die Kinder dieser Stadt
Antragstext
          
          Von Zeile 148 bis 150:
digital, Berlins Schulen sind es nicht. Das erste, was Schulen brauchen, ist stabiles und schnelles Internet. Alle Schulen müssen belastbares WLAN in ihren Gebäudenim gesamten Gebäude bekommen. Weiter geht es mit der „Hardware“. Wenn noch nicht mal der Kopierer funktioniert, ist an eine gute Ausstattung 
Schule fürs Leben - 
Bessere Schulen, mehr Qualität und gerechtere Bildungschancen für die Kinder dieser Stadt
Bildung ist der Schlüssel zum Leben. Das beginnt mit der Sprache, der Möglichkeit sich 
auszudrücken. Das gilt für den Umgang mit Stift und Papier, für Lesen und Schreiben und die 
Grundrechenarten. Unser Verständnis von Bildung ist aber viel breiter. Schule soll Kinder 
und Jugendliche auf ein Leben in dieser Welt vorbereiten. Das heißt, die Gesellschaft zu 
verstehen, sich darin zurechtzufinden. Das heißt, den eigenen Weg in der Gesellschaft zu 
machen, Möglichkeiten nutzen zu können und selbst in der Lage zu sein, die Gesellschaft 
mitzugestalten. Deshalb muss Schule zwei Dinge leisten: Zum einen soll sie allen 
Schüler*innen durch qualitativ hochwertigen Unterricht und gute Ganztagskonzepte die nötigen 
Kenntnisse und Kompetenzen mitgeben, um gut auf das Leben nach der Schule vorbereitet zu 
sein. Zum anderen soll sie als Abbild und Teil unserer Gesellschaft Kinder zu mündigen 
Bürger*innen heranwachsen lassen, die aktiv und inklusiv unsere Demokratie und Gesellschaft 
mitgestalten. Dazu müssen Schulen die Möglichkeiten und Ressourcen haben – aber auch die 
Haltung entwickeln – jedes Kind individuell zu betrachten, vom Kind aus zu denken, Kinder 
dort abzuholen, wo sie stehen und so ihren Teil dazu beitragen, Chancengerechtigkeit für 
alle zu schaffen. Wir wollen eine Schule nach dem Grundsatz: Es ist egal, aus welchem 
Elternhaus Du kommst, es stehen Dir alle Wege in unsere Gesellschaft offen.
Um mehr Chancengerechtigkeit zu gewährleisten, muss Schule sich so verändern, dass Qualität 
für alle Schüler*innen gesichert wird. Wir wollen nicht länger hinnehmen, dass Kinder nicht 
richtig lesen und schreiben, nicht richtig rechnen können, wir wollen nicht hinnehmen, dass 
in Berlin immer noch rund 10 Prozent aller Schüler*innen die Schule ohne Abschluss verlassen 
und es in einzelnen Schulen sogar mehr als 20 Prozent sind.
Chancengerechtigkeit und die Arbeit gegen Spaltungen in der Gesellschaft ist ein 
Grundanliegen grüner Politik und zieht sich durch alle Politikfelder. Wir wollen keine 
Reichen- und Armenviertel, keine Ausgrenzung nach (zugeschriebener) Herkunft oder Religion, 
keine Benachteiligung von Kindern, weil sie in so genannte bildungsferne oder bildungsnahe 
Familien geboren werden. Das zu erreichen geht nur mit einem breiten Ansatz, der viele 
Politikfelder einbezieht. Gerade in Zeiten, in denen Spaltung das Mittel der Wahl von 
Rechtspopulisten ist, arbeiten wir für gegenseitigen Austausch und Verständnis über die 
verschiedenen Grenzen der Gesellschaft hinweg. Uns ist bewusst, dass die Bildungspolitik 
dabei nur ein Baustein sein kann – für uns aber ein zentraler. In Artikel 1 des Berliner 
Schulgesetzes heißt es: „Ziel muss die Heranbildung von Persönlichkeiten sein, welche fähig 
sind, der Ideologie des Nationalsozialismus und allen anderen zur Gewaltherrschaft 
strebenden politischen Lehren entschieden entgegenzutreten sowie das staatliche und 
gesellschaftliche Leben auf der Grundlage der Demokratie, des Friedens, der Freiheit, der 
Menschenwürde, der Gleichstellung der Geschlechter und im Einklang mit Natur und Umwelt zu 
gestalten.“ Wir nehmen dieses Ziel ernst und arbeiten daran, die Voraussetzungen zu 
schaffen, dass dies in unseren Schulen gelebt werden kann.
Die Gemeinschaftsschule ist die Schulform, in der unsere Vorstellungen von guter 
Bildungspolitik am besten verwirklicht werden können. Es sind die Länder mit nicht 
gegliederten Schulsystemen, die die besten Ergebnisse bei internationalen Vergleichsstudien 
erzielen. Ein nicht gegliedertes Schulsystem führt also offensichtlich zu mehr 
Chancengerechtigkeit und mehr Qualität. Die Gemeinschaftsschule gibt die Möglichkeit, vom 
Kind aus zu denken, jedes Kind nach den eigenen Stärken und Schwächen zu fördern und zu dem 
Abschluss zu führen, der für das Kind der passendste ist. Gleichzeitig ist die 
Gemeinschaftsschule die Schulform, die am besten die Gesellschaft als Ganzes abbildet, 
Bildungsgerechtigkeit und Durchlässigkeit ermöglicht, egal woher Kinder kommen. Die 
Gemeinschaftsschule sorgt dafür, dass sich Kinder aus unterschiedlichen sozio-kulturellen 
Hintergründen begegnen, kennen und schätzen lernen.
Wir bekennen uns zur UN-Behindertenrechtskonvention und denken „Inklusion“ gleichzeitig viel 
breiter. Es geht für uns nicht nur um die Idee, Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf 
an Regelschulen zu unterrichten – Inklusion bedeutet für uns vielmehr jedes Kind so zu 
nehmen, wie es ist, unabhängig von (zugeschriebenem) Migrationshintergrund, Namen, Religion, 
„Hautfarbe“, Äußerem, sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität, sozio-ökonomischem 
Hintergrund, Alter oder Behinderung. Es geht darum, Schule zu einem Ort zu machen, an dem 
Gesellschaft zusammenkommt. Unser Ziel sind inklusive Schulen in einer inklusiven 
Gesellschaft. Beides bedingt sich gegenseitig. Ein gegliedertes Schulsystem erschwert dieses 
Ziel. Darum arbeiten wir daran, die damit verbundene soziale Segregation zu überwinden. Wir 
setzen uns deshalb dafür ein, unser Ziel, die „eine Schule für alle“, zu erreichen – also 
langes gemeinsames Lernen in vielfältigen Gemeinschaftsschulen. Dabei ist uns bewusst, dass 
dies nur gelingen kann, wenn wir unsere Politik darauf ausrichten und uns gemeinsam mit 
Schulen und Eltern auf diesen Weg machen.
Um für die Bildung unserer Kinder das Beste zu erreichen, dürfen wir Schule nicht isoliert 
betrachten. Wir wollen Schulen in ihrem Kiez gestalten und breite Beteiligung beispielsweise 
bei Neubauten von Schulen ermöglichen. Wir wollen die Räumlichkeiten für Vereine und 
Initiativen öffnen und Kooperationen mit Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit sowie 
mit Familienzentren stärken, die Mensa zum Treffpunkt auch für ältere Menschen machen und 
Kooperationen mit Unternehmen oder Künstler*innen fördern.
Und: Gute Schule funktioniert nicht ohne enge Zusammenarbeit mit den Eltern. Eltern sind von 
Anbeginn an der wichtigste Schlüssel für ein gelingendes Aufwachsen von Kindern und 
wesentlich an der erfolgreichen Bildung ihrer Kinder beteiligt. Sie sind idealerweise 
beteiligt, arbeiten eng an der Gestaltung der Schule mit, unterstützen bei Schulfeiern, 
machen sich Gedanken über die Weiterentwicklung der Schule, bringen sich bei Elternabenden 
ein. Nicht immer können wir das erwarten. Gerade dann ist es wichtig, dass Schulen durch 
eine begleitende Familienarbeit geholfen wird, aktive Elternarbeit machen zu können, um 
nicht nur das Kind, sondern im Zweifel die Familie dort abzuholen, wo sie ist.
Um unserer Vorstellung von guter Bildung näher zu kommen, müssen wir in der Realität 
ansetzen. Das Berliner Schulsystem kämpft mit einem dramatischen Mangel an Lehrkräften, 
viele Gebäude sind marode, von Chancengerechtigkeit kann für viele Kinder und Jugendliche 
keine Rede sein. Wir haben unser Ideal guter Bildung vor Augen, wissen aber, dass es vieler 
kleiner Schritte bedarf, um Dinge zu verbessern. Der Weg zu konkreten Maßnahmen beginnt mit 
dem Betrachten der realen Situation in den Schulen Berlins.
Berliner Schulen im permanenten Ausnahmezustand
In Berlin leisten Tausende von Lehrer*innen tagtäglich einen großartigen Job. Sie arbeiten 
voller Leidenschaft, Empathie und Fürsorge für die Kinder und Jugendlichen in dieser Stadt 
und leisten damit einen unschätzbaren Beitrag sowohl zum gesellschaftlichen Zusammenhalt als 
auch für die Startchancen ins Leben der einzelnen Schüler*innen. Doch wer in Berlin 
Lehrer*in ist, sieht sich jeden Tag einer Vielzahl von Widerständen ausgesetzt.
Das zentrale Problem der Berliner Schule ist seine Leistungsschwäche auf allen Ebenen. Seit 
Beginn der internationalen und nationalen Vergleiche von Schülerleistungen ist deutlich 
geworden, dass Berliner Kinder und Jugendliche in allen Schulformen schlechter abschneiden. 
Besonders gravierend ist, dass Kinder und Jugendliche mit so genanntem Migrationshintergrund 
seit Jahrzehnten schlechtere Ergebnisse und Abschlüsse haben. Die neuesten Ergebnisse der 
IQB-Studie sind besonders im Hinblick auf die Schwächsten in Berlin alarmierend: Gerade die 
Leistungsschwächsten konnten sich in den letzten fünf Jahren nicht verbessern. Deshalb muss 
sich die Qualitätssicherung in Berlins Schulen verbessern.Dabei gilt es, den richtigen 
Ausgleich zwischen zentraler Steuerung bzw. „Aufsicht“ sowie einheitlichen Vorgaben 
einerseits und dezentralen Entscheidungs- und Gestaltungsspielräumen andererseits zu finden. 
Eine Gesamtstrategie in diesem Sinne zur Qualitätssicherung von Schule gibt es in Berlin 
bisher nur in Ansätzen.
Auch wenn es einen anderen Anschein hat, in Berlin ist in den vergangenen Jahren an 
Bildungsausgaben im Personalbereich nicht gespart worden. Massiv reduziert wurden die 
baulichen Mittel und Investitionen. Berlin gibt im Vergleich mit anderen Bundesländern zwar 
nicht wenig Geld für die Bildung aus. Offensichtlich gibt es aber erhebliche Mängel in der 
Verteilung der Mittel sowie viel zu späte Einsichten zum Umsteuern. Deshalb haben wir es mit 
einem dramatischen Lehrkräftemangel zu tun, insbesondere in den so wichtigen Grundschulen.
Die jetzige Situation hat sich lange abgezeichnet. Über viele Jahre wurden zu wenige 
Lehrkräfte an den Universitäten ausgebildet. Berlin wächst und seit Jahren ist klar, dass 
mehr Kinder in die Schulen kommen werden, dass Lehrkräfte in den Ruhestand gehen. Auch bei 
Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen herrscht Fachkräftemangel. Die Schulen beteiligen 
sich bisher zu wenig an der Ausbildung dieser Fachkräfte. Was wir nun brauchen, sind 
kurzfristige Lösungen, um die Lage in den Schulen zu verbessern. Wir dürfen darüber aber 
nicht die langfristige Perspektive aus den Augen verlieren. Der akute Ausnahmezustand darf 
nicht zum Dauerzustand werden.
Gleichzeitig sind sehr viele Schulgebäude in beklagenswertem Zustand. Kinder müssen in 
Containern unterrichtet werden, Toiletten sind unbenutzbar, durch die Fenster zieht es in 
die Klassenzimmer, von den Decken bröselt der Putz. Guter Unterricht ist unter diesen 
Bedingungen kaum möglich. Und das ist nur die eine Hälfte des Problems. Berlin wächst, immer 
mehr Kinder kommen in die Schule. Es ist höchste Zeit, dass wir Geld in die Hand nehmen und 
die Strukturen so aufstellen, dass bestehende Schulen saniert und neue Schulen zügig gebaut 
werden können.
Auch die Spaltung zwischen und innerhalb von Schulen bereitet uns große Sorge – sowohl 
innerhalb von Bezirken als auch berlinweit. Von Chancengerechtigkeit kann häufig kaum die 
Rede sein.
Schon in Grundschulen sind die Bedingungen sehr unterschiedlich. Das liegt zum einen am 
Umfeld der Grundschulen, an den Kiezen und der jeweiligen Wohnbevölkerung. Aber auch daran, 
dass der Fokus bislang nicht so gelegt wurde, dass die Schulen mit den schwierigsten 
Bedingungen die besten Ressourcen zur Verfügung haben. Bei den weiterführenden Schulen ist 
ein regelrechter Kampf unter Eltern um die Plätze an den „guten“ Schulen Berlins entbrannt. 
Ob bei Gemeinschaftsschulen, Integrierten Sekundarschulen (ISS) oder Gymnasien – es gibt 
Schulen, die sich ihre Schüler*innen aussuchen können und dies auch über die Zeugnisnote 
tun. Daneben gibt es Schulen, die Mühe haben, Schüler*innen anzuziehen. An diesen Schulen 
sammeln sich häufig Kinder, die es schwieriger haben, zum Beispiel weil sie nicht die nötige 
Unterstützung von zuhause bekommen.
Eine zweite Dimension der Spaltung macht uns auch zunehmend Sorgen. In Berlins Schulen nimmt 
Diskriminierung aufgrund von (zugeschriebenem) Migrationshintergrund, Namen, Religion, 
„Hautfarbe“, Äußerem, sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität, sozio-ökonomischem 
Hintergrund, Alter oder Behinderung zu. Es geht aber nicht nur um Diskriminierung zwischen 
Schüler*innen. Auch Lehrkräfte bewerten Schüler*innen unterschiedlich, je nachdem welcher 
Religion sie angehören, ob sie Mohammad oder Michael heißen oder ob sie mit oder ohne 
Kopftuch auf der Schulbank sitzen. Gleichzeitig nehmen auch die verbalen und handgreiflichen 
Attacken gegen Lehrer*innen zu. So machen auch Lehrer*innen viel zu oft 
Diskriminierungserfahrungen in Berliner Schulen.
Diese Spaltungen wollen wir überwinden – sowohl die Spaltung zwischen den Schulen als auch 
die Spaltungen und Diskriminierungen in den Schulen.
Nicht zuletzt sind Berlins Schulen nicht auf die Zukunft vorbereitet. Diese Zukunft ist 
digital, Berlins Schulen sind es nicht. Das erste, was Schulen brauchen, ist stabiles und 
schnelles Internet. Alle Schulen müssen belastbares WLAN in ihren Gebäudenim gesamten Gebäude bekommen. Weiter geht es mit 
der „Hardware“. Wenn noch nicht mal der Kopierer funktioniert, ist an eine gute Ausstattung 
mit Computern nicht zu denken, geschweige denn an Geräte, die im Unterricht von den 
Schüler*innen genutzt werden könnten. Auch das nötige Personal fehlt. Es ist Lehrkräften 
nicht zuzumuten, auch noch zu Techniker*innen zu werden. Zukunft bedeutet aber auch, dass 
pädagogische Ansätze überdacht und neu konzipiert werden. Digitalisierung muss Pädagogik 
folgen, nicht andersherum. Digitalisierung bedeutet auch die Auseinandersetzung mit 
Datenmanipulation und neuen Machtstrukturen in der Gesellschaft. Kein Tablett ersetzt 
Erfahrungen im echten Leben. Berlins Schulen zukunftsfest zu machen heißt, Kinder auf die 
Zukunft vorzubereiten, die sie in der Realität erwartet. Digitalisierung bringt große 
Chancen, aber auch Risiken mit sich. Wir wollen die Chancen nutzen, ohne die Risiken aus den 
Augen zu verlieren.
Was nun zu tun ist – unser Plan für bessere Bildung in Berlin
Es ist viel zu tun, um die Situation an Berlins Schulen zu verbessern. Wir sind uns bewusst, 
dass wir dabei mehrgleisig fahren müssen. Wir brauchen Akutmaßnahmen für die dringlichsten 
Probleme und wir brauchen Maßnahmen, die mittelfristig wirken.
Gutes Personal für unsere Schulen
Berlins Schulen brauchen mehr und gleichzeitig gut ausgebildetes Personal. Kurzfristig, aber 
auch langfristig. Kurzfristig schlagen wir ein ganzes Maßnahmenpaket vor. Teilweise haben 
wir mit der Umsetzung bereits begonnen und machen Druck auf die Senatsverwaltung für Bildung 
über unsere Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin. Das, was bislang angeschoben wurde, 
reicht aber nicht aus.
Um in allen Fächern schnell mehr gutes Personal anzuwerben, wollen wir alle Fächer zu 
sogenannten „Mangelfächern“ erklären lassen. Damit öffnen wir alle Fächer für Menschen, die 
zwar ein bestimmtes Fach studiert haben, aber nicht auf Lehramt. Solche Quereinsteiger*innen 
sind derzeit zentral dafür, den Schulbetrieb überhaupt aufrecht zu erhalten. Bewerber*innen 
mit der Qualifikation „Deutsch als Zweitsprache“ oder „Deutsch als Fremdsprache“ haben wir 
ebenfalls den Weg in den Berliner Schuldienst geebnet. Darüber hinaus wollen wir schneller 
ausländische Abschlüsse anerkennen. Für nötige Prüfungen dafür wollen wir die Kosten 
übernehmen. Entsprechende Sprachkenntnisse müssen vor Beginn des Dienstes in der Schule 
nachgewiesen werden, dies kann aber auch nach der Anerkennung der Qualifikationen erfolgen. 
Die Möglichkeit, auch mit nur einem Fachgebiet in den Schuldienst einzusteigen, wollen wir 
stärker bewerben, samt Möglichkeit zur späteren Nachqualifizierung. Wenn Stellen nicht 
besetzt werden können, wollen wir das Geld direkt den Schulen zur Verfügung stellen, damit 
vor Ort parallel nach weiteren Lösungen für Engpässe gesucht werden kann – denn wenn Schulen 
direkt über das Geld verfügen können, haben sie mehr Möglichkeiten, auch kreative Lösungen 
zu finden: jemand, der beim Kopieren oder als Klausurenaufsicht unterstützt, braucht keine 
pädagogische Ausbildung, entlastet das Lehrpersonal aber dennoch.
Wir brauchen Quereinsteiger*innen, um den Unterricht an den Berliner Schulen aufrecht zu 
erhalten. Quereinsteiger*innen bringen viele Erfahrungen aus dem außerschulischen Leben mit, 
wovon Schüler*innen profitieren. Gleichzeitig müssen wir vermeiden, dass sich 
Quereinsteiger*innen an Schulen ballen. Zu häufig unterrichten viele Fachleute ohne 
pädagogische Ausbildung an den Schulen, an denen die höchste pädagogische Kompetenz gefragt 
wäre. Es muss deshalb unser Ziel sein, dass insbesondere diese Schulen für Menschen, die ein 
Lehramtsstudium absolviert haben, attraktiv sind, damit sich hier der Bedarf an 
Quereinsteiger*innen im Rahmen hält. Bei Neueinstellungen wollen wir erreichen, dass 
Quereinsteiger*innen zunächst an den Schulen eingestellt werden, an denen es bislang wenige 
Quereinsteiger*innen gibt.
Wir wollen eine weitere Möglichkeit nutzen, qualifiziertes Personal an Berliner Schulen zu 
bekommen: Wenn sich für ausgewählte Schulen mit besonderem Fachkräftemangel und hohem Anteil 
von Kindern aus sogenannten bildungsfernen Familien genügend voll qualifizierte Lehrkräfte 
melden, um die Lehrkräfteausstattung auf 110 Prozent zu steigern, werden diese zusätzlichen 
zehn Prozent der Schule zur Entlastung des Kollegiums (kleinere Klassen, geringere 
Stundendeputate) zur Verfügung gestellt.
Entlastung wollen wir auch schaffen, indem wir den Aufbau von so genannten 
„multiprofessionellen Teams“ schneller vorantreiben. Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen 
sind ohnehin ein großer Gewinn für Schulen und entlasten gleichzeitig Lehrkräfte. Wir setzen 
uns deshalb für Sozialarbeit an allen Schulen ein. Gleiches gilt z.B. für Techniker*innen 
und Verwaltungsstellen, die Lehrkräfte von organisatorischen Arbeiten entlasten. Auch hier 
wollen wir langfristig eine bessere Ausstattung von Schulen ermöglichen. Aber auch alle 
Professionen mit einem „kindnahen“ Tätigkeitsbereich können hilfreich sein, ebenso 
Künstler*innen, wenn sie einen Zugang zu Kindern und Jugendlichen haben. Entlastung ist auch 
möglich, wenn die Auswertung der zentralen Prüfungen und Vergleichsarbeiten nicht von den 
Lehrer*innen selbst durchgeführt werden müsste. Wichtig ist, dass wir hier keine prekären 
Jobs schaffen, sondern Arbeitsplätze, die Menschen Perspektiven geben und gleichzeitig zur 
Entlastung des pädagogischen Personals beitragen. Ebenso sollte geprüft werden, ob die 
Entwicklung von Beispiel-Curricula auf der Grundlage der neuen Lehrpläne in den Schulen 
Anklang fände.
Der derzeitige Ausnahmezustand darf nicht zum Dauerproblem werden. Darum ist für uns klar: 
Nicht-pädagogisches Personal, das wir nun einstellen, muss dauerhaft an den Schulen bleiben 
können. Zusätzlich muss die Ausstattung mit Lehrkräften schnell wieder angehoben werden. Für 
alle Studierenden, die derzeit an Berliner Hochschulen auf Lehramt studieren oder in den 
kommenden fünf Jahren ein Lehramtsstudium aufnehmen, wollen wir eine Einstellungsgarantie im 
Berliner Schulbetrieb geben. Das kann dazu führen, dass in einigen Jahren eine Ausstattung 
mit Lehrkräften auch deutlich über 100 Prozent eintritt. Sollte dies der Fall sein, wollen 
wir diese Situation zur Qualitätsverbesserung an Berlins Schulen nutzen, zum Beispiel durch 
die Einführung von Teamzeiten anstelle der Unterrichtsverpflichtung von Lehrkräften. Arbeit 
im Team wollen wir generell stärken und uns für eine Kultur des gemeinsamen Arbeitens statt 
des Einzelkämpfer-Daseins von Lehrer*innen einsetzen – dabei entstehen Synergien und so 
sparen Lehrkräfte beispielsweise durch gemeinsame Unterrichtsplanung Zeit, die sie an 
anderer Stelle für die Schüler*innen einsetzen können.
Um die Ausbildung auf eine gute fachliche Grundlage zu stellen, wollen wir mit den 
Hochschulen Berlins in Verhandlungen treten, um den Quereinstiegsmaster noch attraktiver zu 
machen, zum Beispiel durch die Möglichkeiten, ihn auch in Teilzeit zu absolvieren. Generell 
ist uns wichtig, dass das Studium verstärkt auch moderne Unterrichtsmethoden aufgreift, die 
über den klassischen Frontalunterricht hinausgehen. Das gilt zum Beispiel für 
fächerübergreifendes Lernen oder für das Einbeziehen außerschulischer Lernorte.
Sowohl beim Quereinstieg als auch beim regulären Lehramtsstudium wollen wir die Inhalte 
diversitätssensibler und rassismuskritischer gestalten – damit Lehrer*innen Diskriminierung 
in Schulen vorbeugen, erkennen und dagegen vorgehen können. Es gilt aber auch, mehr 
Lehrer*innen einzustellen, die selbst potenziell von Rassismus oder anderer Diskriminierung 
betroffen sind. People of Color sind beispielsweise noch viel zu selten in unseren 
Lehrerzimmern vertreten – sie verstärkt durch gezielte Kampagnen anzuwerben, ist nicht nur 
ein weiterer Weg, unerschlossenes Potenzial zu nutzen, um dem Lehrkräftemangel entgegen zu 
wirken, sondern würde vor allem auch dazu beitragen, die Vielfalt unserer Gesellschaft auch 
in den Lehrerkollegien widerzuspiegeln und stellt von Rassismus und Diskriminierung 
betroffenen Schüler*innen starke Partner*innen an die Seite.
Gutes Personal gewinnen wir vor allem durch attraktive Arbeitsbedingungen. Die Bezahlung von 
Lehrkräften ist im Land Berlin vergleichsweise gut, dies wollen wir aber auch für andere 
Berufsgruppen in Schulen wie beispielsweise für Erzieher*innen erreichen. Dass angestellte 
Lehrkräfte gegenüber Beamten insbesondere im Hinblick auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall 
oder die finanzielle Versorgung im Ruhestand noch deutlich schlechter gestellt sind, lässt 
sich jedoch nicht leugnen. Wir wollen deshalb prüfen, inwiefern diese finanziellen Nachteile 
für angestellte Lehrkräfte ausgeglichen werden können.
Ob das Land Berlin als Arbeitgeber für Lehrer*innen attraktiv ist, ist jedoch nicht nur eine 
Frage der Bezahlung. Deshalb wollen wir in den Schulen einladende Arbeitsumgebungen schaffen 
– das beginnt mit dem Gebäude, geht über angemessene Arbeitsplätze in Lehrerzimmern und 
endet bei einem guten Mittagessen mit ausreichend Platz und Pausenzeit. Um mehr junge 
Lehrer*innen nach Berlin zu holen, wollen wir eine Berufseinstiegsphase ermöglichen, in der 
Lehrer*innen in den ersten Jahren weniger Unterrichtsverpflichtung haben – denn gerade in 
den ersten Berufsjahren ist der zeitliche Aufwand für Unterrichtsvorbereitung und das 
Korrigieren von Klausuren und Klassenarbeiten ungleich höher. Außerdem sollen jungen 
Lehrer*innen gezielte Fortbildungsangebote für Berufseinsteiger*innen sowie 
Supervisionsangebote zur Verfügung stehen.
Schulen sanieren, neue Schulen bauen
Der bauliche Zustand vieler Berliner Schulen ist desolat, zugleich steht Berlin vor einem 
riesigen Wachstum an Schüler*innen und muss innerhalb kürzester Zeit zehntausende neue 
Schulplätze schaffen. Die bestehenden Schulen zu sanieren, auszubauen und darüber hinaus 
noch ca. 60 neue Schulstandorte zu etablieren, ist ein Mammutprojekt. Dafür stellen wir in 
den nächsten zehn Jahren insgesamt 5,5 Milliarden Euro zur Verfügung.
Schule soll ein gesunder, guter Arbeitsplatz sein. Schule im 21. Jahrhundert ist nicht nur 
ein Ort des Lernens, sondern auch des Lebens. Wir wollen mehr Ganztagsschulen ermöglichen – 
dazu müssen aber auch die Schulgebäude ein geeigneter Ort sein. Ein Ort zum Lernen und 
Arbeiten, aber auch zum Essen und Ausruhen; ein Ort zur Bewegung, aber auch mit 
Rückzugsräumen. Die Gebäude müssen auf die Bedürfnisse der Kinder und auf unterschiedliche 
pädagogische Konzepte zugeschnitten werden und für die Anforderungen kommender Generationen 
offen sein. Diese räumliche Lernumgebung wird nicht umsonst als „Dritter Pädagoge“ 
bezeichnet.
Bei Neubauten bedeutet das, dass wir von Beginn an so planen wollen, dass Platz ist für 
ganztägigen Schulbetrieb. Die Mensen müssen darauf ausgerichtet sein, täglich für alle 
Kinder und das Personal ein vor Ort frisch gekochtes, warmes Mittagessen zur Verfügung 
stellen zu können. Nicht nur die Schüler*innen, auch die Lehrkräfte brauchen bei einem 
Ganztagesbetrieb mehr Rückzugsraum.
Auch wenn der Bedarf an Neubau von Schulen groß ist, wollen wir keine Schulen im Standard-
Format von der Stange bauen. Schon die Raumknappheit in der Innenstadt erfordert 
individuelle Lösungen für jeden Schulstandort und dafür entsprechende Ausschreibungen und 
Ideenwettbewerbe. Wir suchen die besten, kreativsten Lösungen mit den höchsten ökologischen 
Standards. Das Gebäude selbst wollen wir so ökologisch wie möglich gestalten – aus gesunden, 
nachhaltigen Baustoffen, mit Gründach und dezentraler Regenwasserbewirtschaftung, mit 
Photovoltaik, intelligenter Leittechnik, mit Fassadenbegrünung und Schulgarten. Dabei wollen 
wir nach Hamburger Vorbild Schulen bauen, die dem gesamten Kiez offen stehen. Nicht nur die 
Sporthalle und der Schulhof sollen nachmittags und abends für Vereine und Menschen aus der 
Nachbarschaft offen stehen – wir wollen Möglichkeiten schaffen, dass beispielsweise 
Stadtteilbibliotheken oder Volkshochschulen die Schulgebäude mitbenutzen, dass Mensen 
nachmittags als Kiez-Café dienen oder der Schulgarten für Urban Gardening-Projekte genutzt 
wird. Wir wollen, dass die Menschen, die in der Nachbarschaft einer Schule leben, an ihrer 
Entwicklung teilhaben und Schulbauten immer mit Beteiligungsverfahren durchgeführt werden.
Wir wollen diese Ziele beim Neubau von Schulen berücksichtigen, aber auch bei der Sanierung 
der Bestandsschulen soweit möglich realisieren. Diese Mammutaufgabe von Schulneubau und 
Schulsanierung können die Bezirke allein nicht bewältigen. Deshalb haben sich Senat und 
Bezirke auf eine Aufgabenteilung geeinigt. Das Land übernimmt alle Neubauprojekte und die 
großen Sanierungsfälle. Die Bezirke sind weiterhin für die mittleren und kleineren 
Sanierungen sowie den baulichen Unterhalt der Schulen verantwortlich.
Bei der Umsetzung werden wir mit der Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE kooperieren. Die 
Gesellschaft ist erfahren bei der Abwicklung von Bauprojekten, flexibel in der 
Mittelbewirtschaftung und kann schnell Personal anwerben.
Unser Ziel ist es, Schulbau und Schulsanierung aus Haushaltsmitteln zu finanzieren. Wir 
wollen die HOWOGE als Baudienstleister nutzen. Kreditfinanzierung wollen wir, anders als in 
bisherigen Modellen vorgesehen, vermeiden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Für die 
öffentliche Hand würden weder Zinsen noch Übertragungskosten fällig werden. Und sowohl die 
HOWOGE als auch die Bezirke wären in ihrer Finanzplanung um einiges flexibler, als wenn sie 
sich über viele Jahre durch Erbbaurechte und ein Mieter-Vermieter-Modell gegenseitig 
verpflichten würden. Da es sich bei Schulbau und -sanierung um ein langjähriges Projekt 
handelt, sind Haushaltslage und notwendige Prioritäten aber nicht abschließend 
vorherzusagen. Sollte der Fall eintreten, dass die Haushaltsmittel nicht vollständig 
ausreichen, ziehen wir Kreditfinanzierungmodelle wieder in Betracht. Denn letztlich steht im 
Zentrum: Es muss saniert und es muss gebaut werden. Wartezeiten können wir uns nicht mehr 
leisten.
Mehr Qualität und mehr Chancengerechtigkeit müssen Hand in Hand gehen
Wir wollen, dass alle Kinder bestmögliche Lernbedingungen haben. Das geht am besten in 
Ganztagsschulen und mit einer engen Verzahnung von Schule und Jugendhilfe. Dazu braucht es 
mehr gutes Personal, bessere Arbeitsbedingungen für pädagogische Fachkräfte, einen besseren 
Zustand der Gebäude und eine gute sozio-kulturelle Mischung der Kinder in den Schulen. Unser 
Ziel sind vielfältige Gemeinschaftsschulen, unsere Maßnahmen knüpfen aber direkt am 
aktuellen Schulsystem an, sodass wir zügig zu Verbesserungen kommen können.
Grundschulen – ein guter Start legt den Grundstein einer erfolgreichen Schullaufbahn
Für uns sind beim Blick auf die Grundschulen drei Dinge zentral: Kurze Beine, kurze Wege – 
die Schulen müssen fußläufig für Kinder zu erreichen sein. Gute Qualität in allen Schulen – 
darum wollen wir besonders in die Grundschulen investieren, die heute von Eltern verstärkt 
gemieden werden und parallel jeweils individuelle Strategien zur qualitativen 
Weiterentwicklung mit den Schulen erarbeiten. Zum Beispiel wollen wir Funktionsstellen zur 
Weiterentwicklung von Schulen und zusätzliche Stellen zur Verwaltung der Schule finanzieren. 
Vor allem da, wo Grundschulen besonders viele Kinder aus sogenannten bildungsfernen 
Elternhäusern unterrichten, müssen sich die Lehrkräfte voll und ganz auf den Unterricht 
konzentrieren können. Drittens wollen wir, dass Kinder aus ganz unterschiedlichen Familien 
in der Grundschule zusammen kommen. Darum wollen wir bei der Festlegung der 
Einschulungsbereiche künftig neben den Daten der Bevölkerungsentwicklung auch 
Sozialstrukturdaten verwenden und Einschulungsbereiche so schneiden, dass die sozio-
kulturelle Mischung an den Schulen möglichst ausgeglichen ist. Dabei achten wir darauf, dass 
Geschwisterkinder durch Änderungen bei den Einschulungsgebieten nicht auf getrennte Schulen 
gehen müssen. Gerade bei den Grundstufen der Gemeinschaftsschulen wollen wir die soziale 
Zusammensetzung möglichst ausgewogen gestalten, ohne zu vernachlässigen, dass Grundschulen 
fußläufig erreichbar sein müssen. Das gilt insbesondere für das Drittel der Schüler*innen, 
das sich die Schule selbst aussuchen kann.
Der Übergang in eine weiterführende Schule
Der nächste Schritt in der Schullaufbahn eines Kindes ist der Wechsel auf eine 
weiterführende Schule – in Berlin entweder ein Gymnasium, eine so genannte „Integrierte 
Sekundarschule“ (ISS) oder eine Gemeinschaftsschule. Leider wird dieser Übergang in Berlin 
zunehmend zu einem Nervenkrieg für die Schüler*innen und ihre Eltern, weil der Übergang auf 
die gewünschte Schule so stark vom Notenschnitt aus der Grundschule abhängig gemacht wird, 
dass selbst mit einem Schnitt von 1,3 der Übergang auf die Wunschschule nicht mehr sicher 
ist. An anderen Schulen kommen viele Kinder mit schlechteren Noten zusammen, die häufig aus 
bildungsferneren Familien kommen. Diese Entwicklung sorgt bei vielen Eltern für Angst und 
Frust, Kinder werden schon im Grundschulalter unter Druck gesetzt.
Diese Situation wollen wir nicht länger hinnehmen. Wir wollen das Elternwahlrecht stärken, 
indem wir allen Kindern gleichermaßen ermöglichen, eine Wunschschule zu besuchen. Dies ist 
momentan viel zu häufig nur den Kindern möglich, die einen guten bis sehr guten Notenschnitt 
haben – und zwar unabhängig von der Schulform, denn nicht nur Gymnasien wählen anhand des 
Notenschnitts aus, sondern auch die übernachgefragten ISS nutzen diesen Mechanismus häufig. 
Deshalb wollen wir bei Übernachfrage an weiterführenden Schulen die Schulen motivieren, 
neben Geschwisterkindern und Härtefällen sowie Kindern, die in einer Gemeinschaftsschule aus 
der eigenen Unterstufe kommen, die Aufnahme der Kinder stärker anhand ihres Profils und 
einer guten sozialen Mischung festzumachen.
Weitere 50 Prozent der Plätze sollen dann im Losverfahren vergeben werden – wenn Schulen 
einen höheren Anteil losen wollen, auch mehr. So stellen wir sicher, dass alle Kinder die 
gleichen Chancen haben. Wir fordern die Senatsverwaltung auf, die Details eines 
entsprechenden Konzeptes auszuarbeiten.
Gleichzeitig beobachten wir mit Sorge, dass sich die Schulplatzknappheit in den kommenden 
Jahren aufgrund der Bevölkerungsentwicklung noch verschärfen wird. Um allen Kindern einen 
Platz an einer guten Schule zu garantieren, ist es entsprechend erforderlich, zwei Dinge zu 
tun. Zum einen muss sichergestellt werden, dass jede Schule qualitativ hochwertigen 
Unterricht bietet – Instrumente dazu führen wir weiter unten aus. Zum anderen muss so 
schnell wie möglich für ausreichende Kapazitäten an allen bestehenden und zukünftigen 
Schulstandorten gesorgt werden; wir erwarten sowohl vom Senat als auch von den Bezirken, 
dass sie die Schulentwicklungsplanung entsprechend vorantreiben.
Die ohnehin schon unverbindlichen Förderprognosen am Ende der Grundschule wollen wir durch 
die verpflichtende Schullaufbahnberatung ersetzen, bei der alle möglichen Abschlüsse und 
Laufbahnen inklusive der beruflichen Bildung vermittelt werden sollen.
Weiterführende Schulen 
Ist der Übergang geschafft, beginnt die Zeit in einer der weiterführenden Schulen. Unsere 
Berliner Schullandschaft steht auf zwei gleichwertigen Säulen. Die eine Säule besteht aus 
integrierten Schulformen: das sind Grundschulen, Gemeinschaftsschulen, Integrierte 
Sekundarschulen und berufliche Schulen. Die andere Säule ist das allgemeinbildende 
Gymnasium.
Wir begrüßen, dass mit der Neufassung des Schulgesetzes die Gemeinschaftsschule als 
Regelschule festgeschrieben wird – dafür haben wir lange gekämpft. Damit haben alle 
Schulformen eine rechtlich gesicherte Basis, von der aus wir die Berliner Schulen weiter 
entwickeln wollen, damit an allen Schulen bessere Qualität möglich wird.
Wir sind der Überzeugung: Wenn Schüler*innen länger gemeinsam lernen und der Weg zu allen 
Bildungsabschlüssen möglichst lange offen gehalten wird, trägt das zu guter individueller 
Förderung bei. Gemeinschaftsschulen sind deshalb aus Sicht von Bündnis 90/Die Grünen die 
Schulform der Zukunft. Sie leben den Gedanken des längeren gemeinsamen Lernens am 
erfolgreichsten. Wir werden Eltern diesen Weg aber weiterhin nicht vorschreiben, sondern 
setzen darauf, durch positive Anreize, Ermöglichen und Unterstützen neuer und bestehender 
Gemeinschaftsschulen, mehr Menschen von diesem Konzept zu überzeugen. Gleichzeitig richten 
wir unsere Politik darauf aus, längeres gemeinsames Lernen für alle Kinder zu erreichen.
Wir wollen die bestehenden Gemeinschaftsschulen darin unterstützen, noch besser zu werden 
und gleichzeitig daran arbeiten, dass noch mehr Gemeinschaftsschulen in Berlin entstehen. 
Wir wollen, dass alle Gemeinschaftsschulen Wege zu allen Abschlüssen ermöglichen, 
gegebenenfalls auch durch Kooperationen. Dies gilt auch für ISSen, die bereit sind, sich zu 
einer Gemeinschaftsschule weiterzuentwickeln. ISSen und Gymnasien wollen wir ermöglichen, 
sich auch ohne Grundstufe in Gemeinschaftsoberschulen weiterzuentwickeln. Um die 
Weiterentwicklung von Gemeinschaftsschulen zu fördern, wollen wir in Qualitätsprogramm 
Gemeinschaftsschule auflegen, damit alle Gemeinschaftsschulen allen Schüler*innen optimale 
Lernbedingungen bieten können. Der Bedarf an gezielter Unterstützung beginnt mit der 
Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule, z.B. im Fusionsprozess, aber auch beim Aufbau einer 
Oberstufe. Hierfür wollen wir finanzielle Mittel und Personal zur Verfügung stellen. Auch 
die Gemeinschaftsschulen, die mit schwierigen Situationen zu kämpfen haben, wollen wir damit 
unterstützen. Um die Möglichkeit zu schaffen, noch individueller auf jedes Kind eingehen zu 
können, wollen wir, dass Schulen auch nach der 8. Klasse von der Bewertung mittels 
Ziffernnoten abweichen können. Die Sekundarschulverordnung sollte entsprechend verändert 
werden. Außerdem wollen wir beim Neubau von Schulen darauf achten, dass künftig – wie im 
Koalitionsvertrag bereits verankert – vor allem Gemeinschaftsschulen geplant werden. Hierauf 
werden wir bei der Planung in den Bezirken achten.
Lehrer*innen an Gymnasien sind häufig hoch motiviert, wollen für die aufgenommenen Kinder 
das Beste und mehr Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. Offensichtlich zögern aber 
noch viele Gymnasien, sich der Aufgabe der Inklusion von Kindern mit sonderpädagogischem 
Förderbedarf zu öffnen. Das wollen wir ändern. Gymnasien sollen, genau wie ISSen, vier 
Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf pro Klasse aufnehmen, wenn es die entsprechenden 
Anmeldungen gibt. Der oben beschriebene Übergang von der Grundschule auf weiterführende 
Schulen wird auch die Schüler*innenschaft auf Gymnasien heterogener machen. Unser Ziel ist, 
dass die Kinder, die einmal auf dem Gymnasium sind, auch dort zum Abschluss kommen. Das 
bedeutet einerseits, dass Gymnasien künftig alle Schulabschlüsse nicht nur anbieten, sondern 
auch fördern sollen. Es ist an der Zeit, deutlich zu machen, dass das Abitur nicht 
zwangsläufig für alle Schüler*innen der richtige Weg ist. Gleichzeitig wollen wir das 
Probejahr zu Anfang der Gymnasialzeit und das so genannte „Abschulen“, also die Versetzung 
von Kindern an eine ISS, abschaffen. Verpflichtendes Sitzenbleiben gibt es schon heute nur 
noch an Gymnasien. In den anderen Schulformen gibt es die Möglichkeit des „freiwilligen 
Wiederholens“. So wollen wir das auch an Gymnasien einführen. Einige Gymnasien nehmen Kinder 
bereits nach der vierten Klasse auf. Unser Ziel hingegen ist das möglichst lange gemeinsame 
Lernen. Deshalb wollen wir keine weiteren grundständigen Gymnasien. Wir wollen Grundschulen 
noch besser dabei unterstützen, dass sie auch in Klasse fünf und sechs alle Kinder 
bestmöglich fördern können, damit alle Kinder dort bleiben.
Es ist uns bewusst, dass wir damit auch neue Anforderungen an die Gymnasien stellen. Darum 
wollen wir die Gymnasien mit steigender Übernahme neuer Aufgaben auch entsprechend besser 
ausstatten und befähigen.
Egal ob Gymnasium, ISS oder Gemeinschaftsschule – es gibt in jeder Schulform Schulen, die 
sich besonderen Herausforderungen gegenüber sehen. Dies betrifft vor allem Schulen mit einem 
hohen Anteil von Schüler*innen aus sogenannten bildungsfernen Elternhäusern. Diese wollen 
wir gezielt unterstützen. Gießkannenartig ausgegossene Bonusprogramme sind dabei aber der 
falsche Weg. Es gilt vielmehr, jede Schule einzeln anzuschauen und passgenaue Lösungen zu 
finden. In einer Situation von Lehrer*innen-Mangel wollen wir Personal zunächst da 
einsetzen, wo der Bedarf besonders groß ist.
Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung
Eine Besonderheit des Berliner Schulsystems sind die Oberstufenzentren (OSZ), wo die mit 
Abstand größte Zahl der Jugendlichen unserer Stadt lernt. Ihre Stärke liegt darin, dass sie 
vier Bildungssegmente unter einem Dach zusammenfassen: Berufsqualifizierung, 
Berufsausbildung, Studienqualifizierung und Weiterbildung. Wir wollen die OSZs stärken und 
die berufliche Bildung insbesondere bei Fragen von Abschlüssen, Anschlüssen, Übergängen, 
Kooperationen und Oberstufen mitdenken – denn hier bieten sie ungenutzte Potenziale für 
unsere Stadt.
Wo Kooperationen zwischen ISS und OSZ bestehen, wollen wir diese stärken und weitere 
Kooperationen – auch mit Gemeinschaftsschulen – unterstützen. Im Zuge der 
Schulstrukturreform ist dies nicht ausreichend gefördert worden; ein sträfliches Versäumnis, 
denn dies ist eine einzigartige Chance, die berufliche Bildung als Teil einer gemeinsamen 
Bildungslandschaft sichtbarer und einen durchgängig integrierten Schulweg möglich zu machen. 
Bisher war dies aber auch deshalb schwer durchsetzbar, weil in vielen Familien das Abitur 
nach wie vor als erstrebenswertester Abschluss zählt. Hier gilt es, die berufliche Bildung 
gleichwertig neben der Allgemeinbildung zu positionieren. Dafür wollen wir die Familien 
schon ab den Grundschulen gleichberechtigt über berufliche wie akademische Bildungsgänge 
informieren und durch eine Kampagne, gegebenenfalls auch in Zusammenarbeit mit der IHK oder 
anderen Akteuren, die berufliche Bildung attraktiver machen.
Gleichzeitig sollen alle Schüler*innen entsprechend ihren Neigungen auch in den 
allgemeinbildenden Schulen die Möglichkeit bekommen, von den Formen des dualen Lernens, wie 
beispielsweise des Produktiven Lernens, zu profitieren.
Für uns ist entscheidend, dass kein*e Jugendliche*r die Schule ohne Perspektive verlässt. 
Deshalb wollen wir allen, die ansonsten unversorgt sind, mit Hilfe eines 11. Schuljahres für 
sie adäquate, anschlussfähige (Aus-)Bildungsangebote machen. Und wir wollen die 
Oberstufenzentren als Kompetenzzentren für ihr Berufsfeld fachlich weiter stärken, u.a. 
durch Ausbau der Lernortkooperation mit den Ausbildungsbetrieben oder durch Zusammenarbeit 
mit Hochschulen und die gemeinsame Entwicklung dualer Studiengänge.
Private Schulen in freier Trägerschaft
Grüne Bildungspolitik bedeutet, sich zuerst und vor allem für ein starkes öffentliches 
Bildungsangebot einzusetzen. Wir wollen ein Bildungssystem, in dem eine Vielfalt 
pädagogischer Konzepte Platz hat – soweit es geht innerhalb des öffentlichen 
Bildungssystems.
Private Schulen in freier Trägerschaft waren immer Vorreiter bei der Erprobung neuer 
pädagogischer Konzepte. Gleichzeitig leisten sie in Berlin einen wichtigen Beitrag bei der 
Bereitstellung von Schulplätzen. In Berlin werden ca. 35.000 Schüler*innen an 128 dieser 
Schulen unterrichtet, das sind ca. 10 Prozent der Schüler*innen. Das Grundgesetz bietet die 
Möglichkeit, private Schulen zu gründen und setzt gleichzeitig enge Rahmen. Zentral ist 
dabei das so genannte „Sonderungsverbot“. Trotz dieses Verbots zeigen alle vorliegenden 
Daten, dass in der Realität tatsächlich vor allem Kinder aus bildungsnahen Familien solche 
Schulen besuchen. Kinder aus ärmeren, bildungsferneren Familien sind wenig zu finden. Wir 
wollen mit den privaten Schulen in freier Trägerschaft zusammenarbeiten, um die 
Heterogenität innerhalb der Schulen künftig zu verbessern. Dazu sollen alle existierenden 
Schulen ein Konzept vorlegen, wie sie sich für Kinder aus sozial oder finanziell 
benachteiligten Schichten öffnen wollen. Ein zentraler Aspekt dabei ist zu garantieren, dass 
Kinder von Menschen, die Transferleistungen empfangen, nicht ausgeschlossen werden. Deren 
Beiträge wollen wir verpflichtend für alle Schulen auf null reduzieren. Um überprüfen zu 
können, welche Fortschritte gemacht werden, wollen wir mehr Transparenz schaffen. Alle 
Schulen sollen künftig beispielsweise anhand des Berlinpasses erheben, wie viele Kinder aus 
finanziell schwächeren Familien auf ihre Schule gehen. Derzeit wird in der 
Bildungsverwaltung an einem neuen Modell zur Finanzierung von privaten Schulen in Berlin 
gearbeitet. Wir wollen, dass die Finanzierung künftig stärker die soziale 
Verantwortungsübernahme widerspiegelt. Das bedeutet konkret, dass freie Schulen, die mehr 
Kinder aus ärmeren, bildungsfernen Familien unterrichten, stärker durch die öffentliche Hand 
gefördert werden. Private Schulen mit einer schlechten, sich nicht verbessernden sozialen 
Durchmischung, sollen künftig weniger öffentliche Mittel als bisher erhalten.
Qualitätssicherung in allen Schulen
An allen Schulen ist uns das Thema Qualitätssicherung ein wichtiges Anliegen. Dabei ist uns 
eine Mischung an Instrumenten wichtig, die nicht nur Abschlüsse und Notendurchschnitte 
misst, sondern auch die konkrete Situation von Schulen in den Blick nimmt. Ein Gymnasium mit 
vielen Kindern aus bildungsnahen Familien hat es leichter, gute Abschlusszahlen vorzuweisen, 
als eine Gemeinschaftsschule, die per Definition eine viel heterogenere Schüler*innenschaft 
aufweist. Darum setzen wir uns für eine Mischung unterschiedlicher Instrumente ein, zum 
Beispiel aus Vergleichsarbeiten, ausgefallenen Stunden und Vor-Ort-Besuchen, um die 
individuelle Situation von Schulen im Detail betrachten zu können. Diese Instrumente wollen 
wir sowohl in öffentlichen, wie auch in privaten Schulen anwenden.
Gleichzeitig ist wichtig, dass jede Schule – auch bei schwierigen Bedingungen – 
Verantwortung sowohl für „ihre“ Kinder und Jugendlichen als auch für die Sicherung der 
Qualität ihrer Arbeit als Team hat. Ein Schwerpunkt der Qualitätsentwicklung innerhalb der 
Schulen sollte darin bestehen, intensiv daran zu arbeiten, ihre Selbstevaluationsfähigkeiten 
auszubauen und die dazu erforderlichen Haltungen bei den Lehrkräften zu entwickeln. Die 
bisherige Nutzung der vorhandenen Portale für Lehrer-Schüler-Feedback zum Unterricht ist 
noch viel zu gering.
Die Schule der Zukunft gestalten – Digitalisierung und Nachhaltigkeit in die Schulen bringen
Schüler*innen und Schüler wachsen heute in einer wesentlich schnelllebigeren Welt auf als 
jede Generation zuvor. Lehrer*innen stehen vor der Herausforderung, ihre Schüler*innen auf 
ein Leben in einer digitalisierten Welt vorzubereiten, in der sich viele von ihnen selbst 
nicht sicher bewegen können. Es ist deshalb zentral, passende Fort- und 
Weiterbildungsangebote bereitzustellen und die Menschen in der Lehrerausbildung entsprechend 
vorzubereiten.
Die beste Ausbildung nützt jedoch nichts, wenn die Ausstattung an den Schulen nicht 
annähernd auf der Höhe der Zeit ist. Wir fordern deshalb, dass alle Schulen ausreichende 
Ausstattung mit Computern und anderen Endgeräten bekommen und mit aktueller, zukunftsfähiger 
Infrastruktur wie beispielsweise Breitbandanschluss versorgt werden, die auch zulässt, dass 
viele Schüler*innen gleichzeitig beispielsweise das WLAN nutzen. Gleichzeitig muss die 
Hardware verlässlich gewartet werden – IT-Personal an allen Schulen ist dafür unumgänglich.
Digitalisierung ist aber nicht nur eine Frage von Computern, WLAN und Smartboards. Es geht 
darum, Schüler*innen auf das Leben in der digitalisierten Welt vorzubereiten. Dabei gilt es, 
sowohl Chancen als auch Risiken der Digitalisierung zu sehen. Wie auch in anderen Bereichen 
ist es das Ziel von Bildung, mündige Bürger*innen zu erziehen. Schüler*innen müssen lernen, 
wie sie Medien gewinnbringend einsetzen können, aber auch, wie sie beispielsweise 
Unwahrheiten erkennen oder wie sie reagieren, wenn sie Cyber-Mobbing erleben. Der Einfluss 
großer Konzerne und der Handel mit Daten sind genauso problematisch wie die Tatsache, dass 
zu häufiger Medienkonsum zu Konzentrationsschwächen und anderen Verhaltensauffälligkeiten 
führen kann. Und auch im Hinblick auf die Digitalisierung müssen wir soziale 
Ungerechtigkeiten im Blick behalten: Schüler*innen aus bildungsfernen Familien werden auch 
beim digitalen Wissen schnell abgehängt. Nicht alle Familien haben das Geld für mobile 
Endgeräte, und selbst wenn es Töpfe gibt, aus denen diese dann finanziert werden können, ist 
das häufig ein Ausschlussmechanismus – denn Eltern wissen häufig nicht, dass sie ihr Kind in 
einer Laptopklasse anmelden können, obwohl sie das Geld für den Laptop nicht haben. Hier 
gilt es, Hürden abzubauen; mobile Endgeräte dürfen keine Voraussetzung für den Schulbesuch 
sein, vielmehr wollen wir Schulen nach und nach damit ausstatten, sodass Schüler*innen sie 
kostenlos nutzen können.
Wir erwarten, dass die Senatsverwaltung die derzeitige Situation beendet, in der jede Schule 
und jeder Bezirk eigene Lösungen sucht, ohne zu wissen, welchen Anforderungen sie eigentlich 
gerecht werden müssen. Dazu soll sie einen umfassenden Medien- und 
Digitalisierungsentwicklungsplan vorlegen und innerhalb der Senatsverwaltung den Bereich 
Digitalisierung der Schulen personell so ausstatten, dass Schulen dort auch 
Ansprechpartner*innen sowohl zu inhaltlichen als auch zu technischen Fragen finden.
Gerade in Zeiten der allgegenwärtigen Digitalisierung ist es wichtig, dass wir Kindern die 
Möglichkeit geben, auch Umwelt und Natur greifbar zu erleben und zu erlernen.
Neben der Wissensvermittlung in den Schulen sollen deshalb in den kommenden Jahren auch 
zunehmend außerschulischen Lernorte als Orte zur Umwelt- und Naturbildung sowie für Bildung 
für Nachhaltige Entwicklung (BNE) entwickelt werden. Berlin bietet hierfür nahezu perfekte 
Bedingungen. Zahlreiche Akteur*innen, wie etwa die Umwelt- und Naturbildungseinrichtungen, 
Gartenarbeitsschulen und Waldschulen, sind in diesem Bereich bereits tätig und bieten den 
Schul- und Kitakindern zahlreiche Möglichkeiten.
Wir haben uns in den vergangenen Haushaltsberatungen mit Erfolg dafür eingesetzt, dass die 
Umwelt- und Naturbildung aber auch BNE in Zukunft ein wichtiger Bestandteil des schulischen, 
aber auch außerschulischen Unterrichts werden. Es ist uns gelungen, dass Umwelt- und 
Naturbildungseinrichtungen wie etwa die Freilandlabore Marzahn und Britz mit mehr 
finanziellen Mitteln unterstützt werden und sie so ihre wichtige Arbeit ausweiten können. 
Gleiches gilt auch für weitere Initiativen wie etwa den Ernährungsrat, den Verein NAHhaft 
oder den Imkerverband, die ebenfalls finanziell besser ausgestattet werden. Ein wichtiges 
Fundament wird schon im nächsten Jahr auch ein Umwelt- und Naturbildungszentrum in jedem 
Bezirk sein. Die bereits bestehenden Umwelt- und Naturbildungszentren werden finanziell 
besser gestellt und bestehende Strukturen und Angebote ausgeweitet. Wir wollen, dass jede 
(Grund-)Schulklasse mindestens einmal im Jahr ein Angebot in den Umwelt- und 
Naturbildungseinrichtungen wahrnehmen kann.
Demokratiebildung und Diversität
Demokratiebildung und Diversität sind zwei Seiten derselben Medaille. Schüler*innen, die 
früh demokratische Strukturen kennen und schätzen lernen, werden auch im späteren Leben für 
Vielfalt, Meinungsfreiheit und Menschenwürde eintreten.
Wir wollen deshalb den Schülervertretungen, den Bezirksschülerausschüssen sowie dem 
Landesschülerausschuss mehr echte Mitbestimmungsmöglichkeiten geben. Hier lernen 
Schüler*innen, Selbstwirksamkeit und Verantwortung zu übernehmen. Nur, wenn ihre Beschlüsse 
auch tatsächlich etwas bewirken und finanziell beispielsweise durch Schulbudgets unterlegt 
sind, können diese positiven Effekte auch nachhaltig sein und Politikverdrossenheit 
entgegenwirken. Wir wollen deshalb auch mehr Schulen motivieren, eigene demokratische 
Mitbestimmungsmöglichkeiten wie beispielsweise Schulparlamente einzuführen.
In Berlin gibt es bereits ein aktives Netz für Demokratie- und politische Bildung. Es gilt, 
diese Angebote bekannter zu machen und Lehrkräften auch den nötigen (zeitlichen) Freiraum zu 
geben, diese mit ihren Schüler*innen anzunehmen.
Das Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) gilt auch für die Berliner Schulen. Sie sollten 
ein Ort sein, wo Kinder und Jugendliche in ihren Fähigkeiten gefördert werden, 
gleichberechtigt lernen und heranwachsen können. Und das natürlich ungeachtet des 
(zugeschriebenen) Migrationshintergrundes, des Namens, der Religion, der „Hautfarbe“, des 
Äußeren, der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität, des sozio-ökonomischen 
Hintergrunds, des Alters oder einer Behinderung. Schule muss Entfaltungs-, Lernraum, aber 
auch „Safe Space“ sein.
Das LADG wird hier einen sinnvollen Beitrag leisten können, um den Diskriminierungsschutz an 
Schulen zu stärken. Uns genügt das aber noch nicht. Weitere Maßnahmen wie der Ausbau von 
Beratungs- und Unterstützungsangeboten oder die Einrichtung einer unabhängigen 
Beschwerdestelle als Ergänzung zur wertvollen Arbeit der Antidiskriminierungsbeauftragten 
der Bildungsverwaltung sind notwendig. Wir kämpfen weiter: für rassismuskritische Schulen, 
Schulen mit Courage und Schulen in Vielfalt!
Genau hinschauen, um Schule für unsere Kinder zu gestalten
Um Schule gestalten zu können, ist es wichtig zu wissen, wie es um unsere Schulen bestellt 
ist. Das geht nur mit guter Forschung und der Erhebung von Daten über unsere Schulen. Mit 
der Einführung der Lernmittelbefreiung für alle wird uns ein wichtiger Indikator verloren 
gehen, mit dessen Hilfe es möglich ist, die soziale Mischung von Schulen und Klassen 
nachzuvollziehen. Wir wollen dieses Defizit künftig durch andere Indikatoren, zum Beispiel 
den Berlinpass, ersetzen und gleichzeitig weiter in die Forschung zu unseren Schulen 
investieren.
Die Kinder und Jugendlichen, die heute auf die Schulen gehen, haben ihr Leben vor sich. Wir 
möchten allen jungen Menschen Wege in ein gutes Leben in dieser Gesellschaft ermöglichen. 
Jedes Kind hat das Recht auf gute Bildung und es ist unsere Verantwortung dafür zu sorgen, 
dass Kinder genau das bekommen.
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digital, Berlins Schulen sind es nicht. Das erste, was Schulen brauchen, ist stabiles und schnelles Internet. Alle Schulen müssen belastbares WLAN in ihren Gebäudenim gesamten Gebäude bekommen. Weiter geht es mit der „Hardware“. Wenn noch nicht mal der Kopierer funktioniert, ist an eine gute Ausstattung 
Schule fürs Leben - 
Bessere Schulen, mehr Qualität und gerechtere Bildungschancen für die Kinder dieser Stadt
Bildung ist der Schlüssel zum Leben. Das beginnt mit der Sprache, der Möglichkeit sich 
auszudrücken. Das gilt für den Umgang mit Stift und Papier, für Lesen und Schreiben und die 
Grundrechenarten. Unser Verständnis von Bildung ist aber viel breiter. Schule soll Kinder 
und Jugendliche auf ein Leben in dieser Welt vorbereiten. Das heißt, die Gesellschaft zu 
verstehen, sich darin zurechtzufinden. Das heißt, den eigenen Weg in der Gesellschaft zu 
machen, Möglichkeiten nutzen zu können und selbst in der Lage zu sein, die Gesellschaft 
mitzugestalten. Deshalb muss Schule zwei Dinge leisten: Zum einen soll sie allen 
Schüler*innen durch qualitativ hochwertigen Unterricht und gute Ganztagskonzepte die nötigen 
Kenntnisse und Kompetenzen mitgeben, um gut auf das Leben nach der Schule vorbereitet zu 
sein. Zum anderen soll sie als Abbild und Teil unserer Gesellschaft Kinder zu mündigen 
Bürger*innen heranwachsen lassen, die aktiv und inklusiv unsere Demokratie und Gesellschaft 
mitgestalten. Dazu müssen Schulen die Möglichkeiten und Ressourcen haben – aber auch die 
Haltung entwickeln – jedes Kind individuell zu betrachten, vom Kind aus zu denken, Kinder 
dort abzuholen, wo sie stehen und so ihren Teil dazu beitragen, Chancengerechtigkeit für 
alle zu schaffen. Wir wollen eine Schule nach dem Grundsatz: Es ist egal, aus welchem 
Elternhaus Du kommst, es stehen Dir alle Wege in unsere Gesellschaft offen.
Um mehr Chancengerechtigkeit zu gewährleisten, muss Schule sich so verändern, dass Qualität 
für alle Schüler*innen gesichert wird. Wir wollen nicht länger hinnehmen, dass Kinder nicht 
richtig lesen und schreiben, nicht richtig rechnen können, wir wollen nicht hinnehmen, dass 
in Berlin immer noch rund 10 Prozent aller Schüler*innen die Schule ohne Abschluss verlassen 
und es in einzelnen Schulen sogar mehr als 20 Prozent sind.
Chancengerechtigkeit und die Arbeit gegen Spaltungen in der Gesellschaft ist ein 
Grundanliegen grüner Politik und zieht sich durch alle Politikfelder. Wir wollen keine 
Reichen- und Armenviertel, keine Ausgrenzung nach (zugeschriebener) Herkunft oder Religion, 
keine Benachteiligung von Kindern, weil sie in so genannte bildungsferne oder bildungsnahe 
Familien geboren werden. Das zu erreichen geht nur mit einem breiten Ansatz, der viele 
Politikfelder einbezieht. Gerade in Zeiten, in denen Spaltung das Mittel der Wahl von 
Rechtspopulisten ist, arbeiten wir für gegenseitigen Austausch und Verständnis über die 
verschiedenen Grenzen der Gesellschaft hinweg. Uns ist bewusst, dass die Bildungspolitik 
dabei nur ein Baustein sein kann – für uns aber ein zentraler. In Artikel 1 des Berliner 
Schulgesetzes heißt es: „Ziel muss die Heranbildung von Persönlichkeiten sein, welche fähig 
sind, der Ideologie des Nationalsozialismus und allen anderen zur Gewaltherrschaft 
strebenden politischen Lehren entschieden entgegenzutreten sowie das staatliche und 
gesellschaftliche Leben auf der Grundlage der Demokratie, des Friedens, der Freiheit, der 
Menschenwürde, der Gleichstellung der Geschlechter und im Einklang mit Natur und Umwelt zu 
gestalten.“ Wir nehmen dieses Ziel ernst und arbeiten daran, die Voraussetzungen zu 
schaffen, dass dies in unseren Schulen gelebt werden kann.
Die Gemeinschaftsschule ist die Schulform, in der unsere Vorstellungen von guter 
Bildungspolitik am besten verwirklicht werden können. Es sind die Länder mit nicht 
gegliederten Schulsystemen, die die besten Ergebnisse bei internationalen Vergleichsstudien 
erzielen. Ein nicht gegliedertes Schulsystem führt also offensichtlich zu mehr 
Chancengerechtigkeit und mehr Qualität. Die Gemeinschaftsschule gibt die Möglichkeit, vom 
Kind aus zu denken, jedes Kind nach den eigenen Stärken und Schwächen zu fördern und zu dem 
Abschluss zu führen, der für das Kind der passendste ist. Gleichzeitig ist die 
Gemeinschaftsschule die Schulform, die am besten die Gesellschaft als Ganzes abbildet, 
Bildungsgerechtigkeit und Durchlässigkeit ermöglicht, egal woher Kinder kommen. Die 
Gemeinschaftsschule sorgt dafür, dass sich Kinder aus unterschiedlichen sozio-kulturellen 
Hintergründen begegnen, kennen und schätzen lernen.
Wir bekennen uns zur UN-Behindertenrechtskonvention und denken „Inklusion“ gleichzeitig viel 
breiter. Es geht für uns nicht nur um die Idee, Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf 
an Regelschulen zu unterrichten – Inklusion bedeutet für uns vielmehr jedes Kind so zu 
nehmen, wie es ist, unabhängig von (zugeschriebenem) Migrationshintergrund, Namen, Religion, 
„Hautfarbe“, Äußerem, sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität, sozio-ökonomischem 
Hintergrund, Alter oder Behinderung. Es geht darum, Schule zu einem Ort zu machen, an dem 
Gesellschaft zusammenkommt. Unser Ziel sind inklusive Schulen in einer inklusiven 
Gesellschaft. Beides bedingt sich gegenseitig. Ein gegliedertes Schulsystem erschwert dieses 
Ziel. Darum arbeiten wir daran, die damit verbundene soziale Segregation zu überwinden. Wir 
setzen uns deshalb dafür ein, unser Ziel, die „eine Schule für alle“, zu erreichen – also 
langes gemeinsames Lernen in vielfältigen Gemeinschaftsschulen. Dabei ist uns bewusst, dass 
dies nur gelingen kann, wenn wir unsere Politik darauf ausrichten und uns gemeinsam mit 
Schulen und Eltern auf diesen Weg machen.
Um für die Bildung unserer Kinder das Beste zu erreichen, dürfen wir Schule nicht isoliert 
betrachten. Wir wollen Schulen in ihrem Kiez gestalten und breite Beteiligung beispielsweise 
bei Neubauten von Schulen ermöglichen. Wir wollen die Räumlichkeiten für Vereine und 
Initiativen öffnen und Kooperationen mit Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit sowie 
mit Familienzentren stärken, die Mensa zum Treffpunkt auch für ältere Menschen machen und 
Kooperationen mit Unternehmen oder Künstler*innen fördern.
Und: Gute Schule funktioniert nicht ohne enge Zusammenarbeit mit den Eltern. Eltern sind von 
Anbeginn an der wichtigste Schlüssel für ein gelingendes Aufwachsen von Kindern und 
wesentlich an der erfolgreichen Bildung ihrer Kinder beteiligt. Sie sind idealerweise 
beteiligt, arbeiten eng an der Gestaltung der Schule mit, unterstützen bei Schulfeiern, 
machen sich Gedanken über die Weiterentwicklung der Schule, bringen sich bei Elternabenden 
ein. Nicht immer können wir das erwarten. Gerade dann ist es wichtig, dass Schulen durch 
eine begleitende Familienarbeit geholfen wird, aktive Elternarbeit machen zu können, um 
nicht nur das Kind, sondern im Zweifel die Familie dort abzuholen, wo sie ist.
Um unserer Vorstellung von guter Bildung näher zu kommen, müssen wir in der Realität 
ansetzen. Das Berliner Schulsystem kämpft mit einem dramatischen Mangel an Lehrkräften, 
viele Gebäude sind marode, von Chancengerechtigkeit kann für viele Kinder und Jugendliche 
keine Rede sein. Wir haben unser Ideal guter Bildung vor Augen, wissen aber, dass es vieler 
kleiner Schritte bedarf, um Dinge zu verbessern. Der Weg zu konkreten Maßnahmen beginnt mit 
dem Betrachten der realen Situation in den Schulen Berlins.
Berliner Schulen im permanenten Ausnahmezustand
In Berlin leisten Tausende von Lehrer*innen tagtäglich einen großartigen Job. Sie arbeiten 
voller Leidenschaft, Empathie und Fürsorge für die Kinder und Jugendlichen in dieser Stadt 
und leisten damit einen unschätzbaren Beitrag sowohl zum gesellschaftlichen Zusammenhalt als 
auch für die Startchancen ins Leben der einzelnen Schüler*innen. Doch wer in Berlin 
Lehrer*in ist, sieht sich jeden Tag einer Vielzahl von Widerständen ausgesetzt.
Das zentrale Problem der Berliner Schule ist seine Leistungsschwäche auf allen Ebenen. Seit 
Beginn der internationalen und nationalen Vergleiche von Schülerleistungen ist deutlich 
geworden, dass Berliner Kinder und Jugendliche in allen Schulformen schlechter abschneiden. 
Besonders gravierend ist, dass Kinder und Jugendliche mit so genanntem Migrationshintergrund 
seit Jahrzehnten schlechtere Ergebnisse und Abschlüsse haben. Die neuesten Ergebnisse der 
IQB-Studie sind besonders im Hinblick auf die Schwächsten in Berlin alarmierend: Gerade die 
Leistungsschwächsten konnten sich in den letzten fünf Jahren nicht verbessern. Deshalb muss 
sich die Qualitätssicherung in Berlins Schulen verbessern.Dabei gilt es, den richtigen 
Ausgleich zwischen zentraler Steuerung bzw. „Aufsicht“ sowie einheitlichen Vorgaben 
einerseits und dezentralen Entscheidungs- und Gestaltungsspielräumen andererseits zu finden. 
Eine Gesamtstrategie in diesem Sinne zur Qualitätssicherung von Schule gibt es in Berlin 
bisher nur in Ansätzen.
Auch wenn es einen anderen Anschein hat, in Berlin ist in den vergangenen Jahren an 
Bildungsausgaben im Personalbereich nicht gespart worden. Massiv reduziert wurden die 
baulichen Mittel und Investitionen. Berlin gibt im Vergleich mit anderen Bundesländern zwar 
nicht wenig Geld für die Bildung aus. Offensichtlich gibt es aber erhebliche Mängel in der 
Verteilung der Mittel sowie viel zu späte Einsichten zum Umsteuern. Deshalb haben wir es mit 
einem dramatischen Lehrkräftemangel zu tun, insbesondere in den so wichtigen Grundschulen.
Die jetzige Situation hat sich lange abgezeichnet. Über viele Jahre wurden zu wenige 
Lehrkräfte an den Universitäten ausgebildet. Berlin wächst und seit Jahren ist klar, dass 
mehr Kinder in die Schulen kommen werden, dass Lehrkräfte in den Ruhestand gehen. Auch bei 
Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen herrscht Fachkräftemangel. Die Schulen beteiligen 
sich bisher zu wenig an der Ausbildung dieser Fachkräfte. Was wir nun brauchen, sind 
kurzfristige Lösungen, um die Lage in den Schulen zu verbessern. Wir dürfen darüber aber 
nicht die langfristige Perspektive aus den Augen verlieren. Der akute Ausnahmezustand darf 
nicht zum Dauerzustand werden.
Gleichzeitig sind sehr viele Schulgebäude in beklagenswertem Zustand. Kinder müssen in 
Containern unterrichtet werden, Toiletten sind unbenutzbar, durch die Fenster zieht es in 
die Klassenzimmer, von den Decken bröselt der Putz. Guter Unterricht ist unter diesen 
Bedingungen kaum möglich. Und das ist nur die eine Hälfte des Problems. Berlin wächst, immer 
mehr Kinder kommen in die Schule. Es ist höchste Zeit, dass wir Geld in die Hand nehmen und 
die Strukturen so aufstellen, dass bestehende Schulen saniert und neue Schulen zügig gebaut 
werden können.
Auch die Spaltung zwischen und innerhalb von Schulen bereitet uns große Sorge – sowohl 
innerhalb von Bezirken als auch berlinweit. Von Chancengerechtigkeit kann häufig kaum die 
Rede sein.
Schon in Grundschulen sind die Bedingungen sehr unterschiedlich. Das liegt zum einen am 
Umfeld der Grundschulen, an den Kiezen und der jeweiligen Wohnbevölkerung. Aber auch daran, 
dass der Fokus bislang nicht so gelegt wurde, dass die Schulen mit den schwierigsten 
Bedingungen die besten Ressourcen zur Verfügung haben. Bei den weiterführenden Schulen ist 
ein regelrechter Kampf unter Eltern um die Plätze an den „guten“ Schulen Berlins entbrannt. 
Ob bei Gemeinschaftsschulen, Integrierten Sekundarschulen (ISS) oder Gymnasien – es gibt 
Schulen, die sich ihre Schüler*innen aussuchen können und dies auch über die Zeugnisnote 
tun. Daneben gibt es Schulen, die Mühe haben, Schüler*innen anzuziehen. An diesen Schulen 
sammeln sich häufig Kinder, die es schwieriger haben, zum Beispiel weil sie nicht die nötige 
Unterstützung von zuhause bekommen.
Eine zweite Dimension der Spaltung macht uns auch zunehmend Sorgen. In Berlins Schulen nimmt 
Diskriminierung aufgrund von (zugeschriebenem) Migrationshintergrund, Namen, Religion, 
„Hautfarbe“, Äußerem, sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität, sozio-ökonomischem 
Hintergrund, Alter oder Behinderung zu. Es geht aber nicht nur um Diskriminierung zwischen 
Schüler*innen. Auch Lehrkräfte bewerten Schüler*innen unterschiedlich, je nachdem welcher 
Religion sie angehören, ob sie Mohammad oder Michael heißen oder ob sie mit oder ohne 
Kopftuch auf der Schulbank sitzen. Gleichzeitig nehmen auch die verbalen und handgreiflichen 
Attacken gegen Lehrer*innen zu. So machen auch Lehrer*innen viel zu oft 
Diskriminierungserfahrungen in Berliner Schulen.
Diese Spaltungen wollen wir überwinden – sowohl die Spaltung zwischen den Schulen als auch 
die Spaltungen und Diskriminierungen in den Schulen.
Nicht zuletzt sind Berlins Schulen nicht auf die Zukunft vorbereitet. Diese Zukunft ist 
digital, Berlins Schulen sind es nicht. Das erste, was Schulen brauchen, ist stabiles und 
schnelles Internet. Alle Schulen müssen belastbares WLAN in ihren Gebäudenim gesamten Gebäude bekommen. Weiter geht es mit 
der „Hardware“. Wenn noch nicht mal der Kopierer funktioniert, ist an eine gute Ausstattung 
mit Computern nicht zu denken, geschweige denn an Geräte, die im Unterricht von den 
Schüler*innen genutzt werden könnten. Auch das nötige Personal fehlt. Es ist Lehrkräften 
nicht zuzumuten, auch noch zu Techniker*innen zu werden. Zukunft bedeutet aber auch, dass 
pädagogische Ansätze überdacht und neu konzipiert werden. Digitalisierung muss Pädagogik 
folgen, nicht andersherum. Digitalisierung bedeutet auch die Auseinandersetzung mit 
Datenmanipulation und neuen Machtstrukturen in der Gesellschaft. Kein Tablett ersetzt 
Erfahrungen im echten Leben. Berlins Schulen zukunftsfest zu machen heißt, Kinder auf die 
Zukunft vorzubereiten, die sie in der Realität erwartet. Digitalisierung bringt große 
Chancen, aber auch Risiken mit sich. Wir wollen die Chancen nutzen, ohne die Risiken aus den 
Augen zu verlieren.
Was nun zu tun ist – unser Plan für bessere Bildung in Berlin
Es ist viel zu tun, um die Situation an Berlins Schulen zu verbessern. Wir sind uns bewusst, 
dass wir dabei mehrgleisig fahren müssen. Wir brauchen Akutmaßnahmen für die dringlichsten 
Probleme und wir brauchen Maßnahmen, die mittelfristig wirken.
Gutes Personal für unsere Schulen
Berlins Schulen brauchen mehr und gleichzeitig gut ausgebildetes Personal. Kurzfristig, aber 
auch langfristig. Kurzfristig schlagen wir ein ganzes Maßnahmenpaket vor. Teilweise haben 
wir mit der Umsetzung bereits begonnen und machen Druck auf die Senatsverwaltung für Bildung 
über unsere Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin. Das, was bislang angeschoben wurde, 
reicht aber nicht aus.
Um in allen Fächern schnell mehr gutes Personal anzuwerben, wollen wir alle Fächer zu 
sogenannten „Mangelfächern“ erklären lassen. Damit öffnen wir alle Fächer für Menschen, die 
zwar ein bestimmtes Fach studiert haben, aber nicht auf Lehramt. Solche Quereinsteiger*innen 
sind derzeit zentral dafür, den Schulbetrieb überhaupt aufrecht zu erhalten. Bewerber*innen 
mit der Qualifikation „Deutsch als Zweitsprache“ oder „Deutsch als Fremdsprache“ haben wir 
ebenfalls den Weg in den Berliner Schuldienst geebnet. Darüber hinaus wollen wir schneller 
ausländische Abschlüsse anerkennen. Für nötige Prüfungen dafür wollen wir die Kosten 
übernehmen. Entsprechende Sprachkenntnisse müssen vor Beginn des Dienstes in der Schule 
nachgewiesen werden, dies kann aber auch nach der Anerkennung der Qualifikationen erfolgen. 
Die Möglichkeit, auch mit nur einem Fachgebiet in den Schuldienst einzusteigen, wollen wir 
stärker bewerben, samt Möglichkeit zur späteren Nachqualifizierung. Wenn Stellen nicht 
besetzt werden können, wollen wir das Geld direkt den Schulen zur Verfügung stellen, damit 
vor Ort parallel nach weiteren Lösungen für Engpässe gesucht werden kann – denn wenn Schulen 
direkt über das Geld verfügen können, haben sie mehr Möglichkeiten, auch kreative Lösungen 
zu finden: jemand, der beim Kopieren oder als Klausurenaufsicht unterstützt, braucht keine 
pädagogische Ausbildung, entlastet das Lehrpersonal aber dennoch.
Wir brauchen Quereinsteiger*innen, um den Unterricht an den Berliner Schulen aufrecht zu 
erhalten. Quereinsteiger*innen bringen viele Erfahrungen aus dem außerschulischen Leben mit, 
wovon Schüler*innen profitieren. Gleichzeitig müssen wir vermeiden, dass sich 
Quereinsteiger*innen an Schulen ballen. Zu häufig unterrichten viele Fachleute ohne 
pädagogische Ausbildung an den Schulen, an denen die höchste pädagogische Kompetenz gefragt 
wäre. Es muss deshalb unser Ziel sein, dass insbesondere diese Schulen für Menschen, die ein 
Lehramtsstudium absolviert haben, attraktiv sind, damit sich hier der Bedarf an 
Quereinsteiger*innen im Rahmen hält. Bei Neueinstellungen wollen wir erreichen, dass 
Quereinsteiger*innen zunächst an den Schulen eingestellt werden, an denen es bislang wenige 
Quereinsteiger*innen gibt.
Wir wollen eine weitere Möglichkeit nutzen, qualifiziertes Personal an Berliner Schulen zu 
bekommen: Wenn sich für ausgewählte Schulen mit besonderem Fachkräftemangel und hohem Anteil 
von Kindern aus sogenannten bildungsfernen Familien genügend voll qualifizierte Lehrkräfte 
melden, um die Lehrkräfteausstattung auf 110 Prozent zu steigern, werden diese zusätzlichen 
zehn Prozent der Schule zur Entlastung des Kollegiums (kleinere Klassen, geringere 
Stundendeputate) zur Verfügung gestellt.
Entlastung wollen wir auch schaffen, indem wir den Aufbau von so genannten 
„multiprofessionellen Teams“ schneller vorantreiben. Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen 
sind ohnehin ein großer Gewinn für Schulen und entlasten gleichzeitig Lehrkräfte. Wir setzen 
uns deshalb für Sozialarbeit an allen Schulen ein. Gleiches gilt z.B. für Techniker*innen 
und Verwaltungsstellen, die Lehrkräfte von organisatorischen Arbeiten entlasten. Auch hier 
wollen wir langfristig eine bessere Ausstattung von Schulen ermöglichen. Aber auch alle 
Professionen mit einem „kindnahen“ Tätigkeitsbereich können hilfreich sein, ebenso 
Künstler*innen, wenn sie einen Zugang zu Kindern und Jugendlichen haben. Entlastung ist auch 
möglich, wenn die Auswertung der zentralen Prüfungen und Vergleichsarbeiten nicht von den 
Lehrer*innen selbst durchgeführt werden müsste. Wichtig ist, dass wir hier keine prekären 
Jobs schaffen, sondern Arbeitsplätze, die Menschen Perspektiven geben und gleichzeitig zur 
Entlastung des pädagogischen Personals beitragen. Ebenso sollte geprüft werden, ob die 
Entwicklung von Beispiel-Curricula auf der Grundlage der neuen Lehrpläne in den Schulen 
Anklang fände.
Der derzeitige Ausnahmezustand darf nicht zum Dauerproblem werden. Darum ist für uns klar: 
Nicht-pädagogisches Personal, das wir nun einstellen, muss dauerhaft an den Schulen bleiben 
können. Zusätzlich muss die Ausstattung mit Lehrkräften schnell wieder angehoben werden. Für 
alle Studierenden, die derzeit an Berliner Hochschulen auf Lehramt studieren oder in den 
kommenden fünf Jahren ein Lehramtsstudium aufnehmen, wollen wir eine Einstellungsgarantie im 
Berliner Schulbetrieb geben. Das kann dazu führen, dass in einigen Jahren eine Ausstattung 
mit Lehrkräften auch deutlich über 100 Prozent eintritt. Sollte dies der Fall sein, wollen 
wir diese Situation zur Qualitätsverbesserung an Berlins Schulen nutzen, zum Beispiel durch 
die Einführung von Teamzeiten anstelle der Unterrichtsverpflichtung von Lehrkräften. Arbeit 
im Team wollen wir generell stärken und uns für eine Kultur des gemeinsamen Arbeitens statt 
des Einzelkämpfer-Daseins von Lehrer*innen einsetzen – dabei entstehen Synergien und so 
sparen Lehrkräfte beispielsweise durch gemeinsame Unterrichtsplanung Zeit, die sie an 
anderer Stelle für die Schüler*innen einsetzen können.
Um die Ausbildung auf eine gute fachliche Grundlage zu stellen, wollen wir mit den 
Hochschulen Berlins in Verhandlungen treten, um den Quereinstiegsmaster noch attraktiver zu 
machen, zum Beispiel durch die Möglichkeiten, ihn auch in Teilzeit zu absolvieren. Generell 
ist uns wichtig, dass das Studium verstärkt auch moderne Unterrichtsmethoden aufgreift, die 
über den klassischen Frontalunterricht hinausgehen. Das gilt zum Beispiel für 
fächerübergreifendes Lernen oder für das Einbeziehen außerschulischer Lernorte.
Sowohl beim Quereinstieg als auch beim regulären Lehramtsstudium wollen wir die Inhalte 
diversitätssensibler und rassismuskritischer gestalten – damit Lehrer*innen Diskriminierung 
in Schulen vorbeugen, erkennen und dagegen vorgehen können. Es gilt aber auch, mehr 
Lehrer*innen einzustellen, die selbst potenziell von Rassismus oder anderer Diskriminierung 
betroffen sind. People of Color sind beispielsweise noch viel zu selten in unseren 
Lehrerzimmern vertreten – sie verstärkt durch gezielte Kampagnen anzuwerben, ist nicht nur 
ein weiterer Weg, unerschlossenes Potenzial zu nutzen, um dem Lehrkräftemangel entgegen zu 
wirken, sondern würde vor allem auch dazu beitragen, die Vielfalt unserer Gesellschaft auch 
in den Lehrerkollegien widerzuspiegeln und stellt von Rassismus und Diskriminierung 
betroffenen Schüler*innen starke Partner*innen an die Seite.
Gutes Personal gewinnen wir vor allem durch attraktive Arbeitsbedingungen. Die Bezahlung von 
Lehrkräften ist im Land Berlin vergleichsweise gut, dies wollen wir aber auch für andere 
Berufsgruppen in Schulen wie beispielsweise für Erzieher*innen erreichen. Dass angestellte 
Lehrkräfte gegenüber Beamten insbesondere im Hinblick auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall 
oder die finanzielle Versorgung im Ruhestand noch deutlich schlechter gestellt sind, lässt 
sich jedoch nicht leugnen. Wir wollen deshalb prüfen, inwiefern diese finanziellen Nachteile 
für angestellte Lehrkräfte ausgeglichen werden können.
Ob das Land Berlin als Arbeitgeber für Lehrer*innen attraktiv ist, ist jedoch nicht nur eine 
Frage der Bezahlung. Deshalb wollen wir in den Schulen einladende Arbeitsumgebungen schaffen 
– das beginnt mit dem Gebäude, geht über angemessene Arbeitsplätze in Lehrerzimmern und 
endet bei einem guten Mittagessen mit ausreichend Platz und Pausenzeit. Um mehr junge 
Lehrer*innen nach Berlin zu holen, wollen wir eine Berufseinstiegsphase ermöglichen, in der 
Lehrer*innen in den ersten Jahren weniger Unterrichtsverpflichtung haben – denn gerade in 
den ersten Berufsjahren ist der zeitliche Aufwand für Unterrichtsvorbereitung und das 
Korrigieren von Klausuren und Klassenarbeiten ungleich höher. Außerdem sollen jungen 
Lehrer*innen gezielte Fortbildungsangebote für Berufseinsteiger*innen sowie 
Supervisionsangebote zur Verfügung stehen.
Schulen sanieren, neue Schulen bauen
Der bauliche Zustand vieler Berliner Schulen ist desolat, zugleich steht Berlin vor einem 
riesigen Wachstum an Schüler*innen und muss innerhalb kürzester Zeit zehntausende neue 
Schulplätze schaffen. Die bestehenden Schulen zu sanieren, auszubauen und darüber hinaus 
noch ca. 60 neue Schulstandorte zu etablieren, ist ein Mammutprojekt. Dafür stellen wir in 
den nächsten zehn Jahren insgesamt 5,5 Milliarden Euro zur Verfügung.
Schule soll ein gesunder, guter Arbeitsplatz sein. Schule im 21. Jahrhundert ist nicht nur 
ein Ort des Lernens, sondern auch des Lebens. Wir wollen mehr Ganztagsschulen ermöglichen – 
dazu müssen aber auch die Schulgebäude ein geeigneter Ort sein. Ein Ort zum Lernen und 
Arbeiten, aber auch zum Essen und Ausruhen; ein Ort zur Bewegung, aber auch mit 
Rückzugsräumen. Die Gebäude müssen auf die Bedürfnisse der Kinder und auf unterschiedliche 
pädagogische Konzepte zugeschnitten werden und für die Anforderungen kommender Generationen 
offen sein. Diese räumliche Lernumgebung wird nicht umsonst als „Dritter Pädagoge“ 
bezeichnet.
Bei Neubauten bedeutet das, dass wir von Beginn an so planen wollen, dass Platz ist für 
ganztägigen Schulbetrieb. Die Mensen müssen darauf ausgerichtet sein, täglich für alle 
Kinder und das Personal ein vor Ort frisch gekochtes, warmes Mittagessen zur Verfügung 
stellen zu können. Nicht nur die Schüler*innen, auch die Lehrkräfte brauchen bei einem 
Ganztagesbetrieb mehr Rückzugsraum.
Auch wenn der Bedarf an Neubau von Schulen groß ist, wollen wir keine Schulen im Standard-
Format von der Stange bauen. Schon die Raumknappheit in der Innenstadt erfordert 
individuelle Lösungen für jeden Schulstandort und dafür entsprechende Ausschreibungen und 
Ideenwettbewerbe. Wir suchen die besten, kreativsten Lösungen mit den höchsten ökologischen 
Standards. Das Gebäude selbst wollen wir so ökologisch wie möglich gestalten – aus gesunden, 
nachhaltigen Baustoffen, mit Gründach und dezentraler Regenwasserbewirtschaftung, mit 
Photovoltaik, intelligenter Leittechnik, mit Fassadenbegrünung und Schulgarten. Dabei wollen 
wir nach Hamburger Vorbild Schulen bauen, die dem gesamten Kiez offen stehen. Nicht nur die 
Sporthalle und der Schulhof sollen nachmittags und abends für Vereine und Menschen aus der 
Nachbarschaft offen stehen – wir wollen Möglichkeiten schaffen, dass beispielsweise 
Stadtteilbibliotheken oder Volkshochschulen die Schulgebäude mitbenutzen, dass Mensen 
nachmittags als Kiez-Café dienen oder der Schulgarten für Urban Gardening-Projekte genutzt 
wird. Wir wollen, dass die Menschen, die in der Nachbarschaft einer Schule leben, an ihrer 
Entwicklung teilhaben und Schulbauten immer mit Beteiligungsverfahren durchgeführt werden.
Wir wollen diese Ziele beim Neubau von Schulen berücksichtigen, aber auch bei der Sanierung 
der Bestandsschulen soweit möglich realisieren. Diese Mammutaufgabe von Schulneubau und 
Schulsanierung können die Bezirke allein nicht bewältigen. Deshalb haben sich Senat und 
Bezirke auf eine Aufgabenteilung geeinigt. Das Land übernimmt alle Neubauprojekte und die 
großen Sanierungsfälle. Die Bezirke sind weiterhin für die mittleren und kleineren 
Sanierungen sowie den baulichen Unterhalt der Schulen verantwortlich.
Bei der Umsetzung werden wir mit der Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE kooperieren. Die 
Gesellschaft ist erfahren bei der Abwicklung von Bauprojekten, flexibel in der 
Mittelbewirtschaftung und kann schnell Personal anwerben.
Unser Ziel ist es, Schulbau und Schulsanierung aus Haushaltsmitteln zu finanzieren. Wir 
wollen die HOWOGE als Baudienstleister nutzen. Kreditfinanzierung wollen wir, anders als in 
bisherigen Modellen vorgesehen, vermeiden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Für die 
öffentliche Hand würden weder Zinsen noch Übertragungskosten fällig werden. Und sowohl die 
HOWOGE als auch die Bezirke wären in ihrer Finanzplanung um einiges flexibler, als wenn sie 
sich über viele Jahre durch Erbbaurechte und ein Mieter-Vermieter-Modell gegenseitig 
verpflichten würden. Da es sich bei Schulbau und -sanierung um ein langjähriges Projekt 
handelt, sind Haushaltslage und notwendige Prioritäten aber nicht abschließend 
vorherzusagen. Sollte der Fall eintreten, dass die Haushaltsmittel nicht vollständig 
ausreichen, ziehen wir Kreditfinanzierungmodelle wieder in Betracht. Denn letztlich steht im 
Zentrum: Es muss saniert und es muss gebaut werden. Wartezeiten können wir uns nicht mehr 
leisten.
Mehr Qualität und mehr Chancengerechtigkeit müssen Hand in Hand gehen
Wir wollen, dass alle Kinder bestmögliche Lernbedingungen haben. Das geht am besten in 
Ganztagsschulen und mit einer engen Verzahnung von Schule und Jugendhilfe. Dazu braucht es 
mehr gutes Personal, bessere Arbeitsbedingungen für pädagogische Fachkräfte, einen besseren 
Zustand der Gebäude und eine gute sozio-kulturelle Mischung der Kinder in den Schulen. Unser 
Ziel sind vielfältige Gemeinschaftsschulen, unsere Maßnahmen knüpfen aber direkt am 
aktuellen Schulsystem an, sodass wir zügig zu Verbesserungen kommen können.
Grundschulen – ein guter Start legt den Grundstein einer erfolgreichen Schullaufbahn
Für uns sind beim Blick auf die Grundschulen drei Dinge zentral: Kurze Beine, kurze Wege – 
die Schulen müssen fußläufig für Kinder zu erreichen sein. Gute Qualität in allen Schulen – 
darum wollen wir besonders in die Grundschulen investieren, die heute von Eltern verstärkt 
gemieden werden und parallel jeweils individuelle Strategien zur qualitativen 
Weiterentwicklung mit den Schulen erarbeiten. Zum Beispiel wollen wir Funktionsstellen zur 
Weiterentwicklung von Schulen und zusätzliche Stellen zur Verwaltung der Schule finanzieren. 
Vor allem da, wo Grundschulen besonders viele Kinder aus sogenannten bildungsfernen 
Elternhäusern unterrichten, müssen sich die Lehrkräfte voll und ganz auf den Unterricht 
konzentrieren können. Drittens wollen wir, dass Kinder aus ganz unterschiedlichen Familien 
in der Grundschule zusammen kommen. Darum wollen wir bei der Festlegung der 
Einschulungsbereiche künftig neben den Daten der Bevölkerungsentwicklung auch 
Sozialstrukturdaten verwenden und Einschulungsbereiche so schneiden, dass die sozio-
kulturelle Mischung an den Schulen möglichst ausgeglichen ist. Dabei achten wir darauf, dass 
Geschwisterkinder durch Änderungen bei den Einschulungsgebieten nicht auf getrennte Schulen 
gehen müssen. Gerade bei den Grundstufen der Gemeinschaftsschulen wollen wir die soziale 
Zusammensetzung möglichst ausgewogen gestalten, ohne zu vernachlässigen, dass Grundschulen 
fußläufig erreichbar sein müssen. Das gilt insbesondere für das Drittel der Schüler*innen, 
das sich die Schule selbst aussuchen kann.
Der Übergang in eine weiterführende Schule
Der nächste Schritt in der Schullaufbahn eines Kindes ist der Wechsel auf eine 
weiterführende Schule – in Berlin entweder ein Gymnasium, eine so genannte „Integrierte 
Sekundarschule“ (ISS) oder eine Gemeinschaftsschule. Leider wird dieser Übergang in Berlin 
zunehmend zu einem Nervenkrieg für die Schüler*innen und ihre Eltern, weil der Übergang auf 
die gewünschte Schule so stark vom Notenschnitt aus der Grundschule abhängig gemacht wird, 
dass selbst mit einem Schnitt von 1,3 der Übergang auf die Wunschschule nicht mehr sicher 
ist. An anderen Schulen kommen viele Kinder mit schlechteren Noten zusammen, die häufig aus 
bildungsferneren Familien kommen. Diese Entwicklung sorgt bei vielen Eltern für Angst und 
Frust, Kinder werden schon im Grundschulalter unter Druck gesetzt.
Diese Situation wollen wir nicht länger hinnehmen. Wir wollen das Elternwahlrecht stärken, 
indem wir allen Kindern gleichermaßen ermöglichen, eine Wunschschule zu besuchen. Dies ist 
momentan viel zu häufig nur den Kindern möglich, die einen guten bis sehr guten Notenschnitt 
haben – und zwar unabhängig von der Schulform, denn nicht nur Gymnasien wählen anhand des 
Notenschnitts aus, sondern auch die übernachgefragten ISS nutzen diesen Mechanismus häufig. 
Deshalb wollen wir bei Übernachfrage an weiterführenden Schulen die Schulen motivieren, 
neben Geschwisterkindern und Härtefällen sowie Kindern, die in einer Gemeinschaftsschule aus 
der eigenen Unterstufe kommen, die Aufnahme der Kinder stärker anhand ihres Profils und 
einer guten sozialen Mischung festzumachen.
Weitere 50 Prozent der Plätze sollen dann im Losverfahren vergeben werden – wenn Schulen 
einen höheren Anteil losen wollen, auch mehr. So stellen wir sicher, dass alle Kinder die 
gleichen Chancen haben. Wir fordern die Senatsverwaltung auf, die Details eines 
entsprechenden Konzeptes auszuarbeiten.
Gleichzeitig beobachten wir mit Sorge, dass sich die Schulplatzknappheit in den kommenden 
Jahren aufgrund der Bevölkerungsentwicklung noch verschärfen wird. Um allen Kindern einen 
Platz an einer guten Schule zu garantieren, ist es entsprechend erforderlich, zwei Dinge zu 
tun. Zum einen muss sichergestellt werden, dass jede Schule qualitativ hochwertigen 
Unterricht bietet – Instrumente dazu führen wir weiter unten aus. Zum anderen muss so 
schnell wie möglich für ausreichende Kapazitäten an allen bestehenden und zukünftigen 
Schulstandorten gesorgt werden; wir erwarten sowohl vom Senat als auch von den Bezirken, 
dass sie die Schulentwicklungsplanung entsprechend vorantreiben.
Die ohnehin schon unverbindlichen Förderprognosen am Ende der Grundschule wollen wir durch 
die verpflichtende Schullaufbahnberatung ersetzen, bei der alle möglichen Abschlüsse und 
Laufbahnen inklusive der beruflichen Bildung vermittelt werden sollen.
Weiterführende Schulen
Ist der Übergang geschafft, beginnt die Zeit in einer der weiterführenden Schulen. Unsere 
Berliner Schullandschaft steht auf zwei gleichwertigen Säulen. Die eine Säule besteht aus 
integrierten Schulformen: das sind Grundschulen, Gemeinschaftsschulen, Integrierte 
Sekundarschulen und berufliche Schulen. Die andere Säule ist das allgemeinbildende 
Gymnasium.
Wir begrüßen, dass mit der Neufassung des Schulgesetzes die Gemeinschaftsschule als 
Regelschule festgeschrieben wird – dafür haben wir lange gekämpft. Damit haben alle 
Schulformen eine rechtlich gesicherte Basis, von der aus wir die Berliner Schulen weiter 
entwickeln wollen, damit an allen Schulen bessere Qualität möglich wird.
Wir sind der Überzeugung: Wenn Schüler*innen länger gemeinsam lernen und der Weg zu allen 
Bildungsabschlüssen möglichst lange offen gehalten wird, trägt das zu guter individueller 
Förderung bei. Gemeinschaftsschulen sind deshalb aus Sicht von Bündnis 90/Die Grünen die 
Schulform der Zukunft. Sie leben den Gedanken des längeren gemeinsamen Lernens am 
erfolgreichsten. Wir werden Eltern diesen Weg aber weiterhin nicht vorschreiben, sondern 
setzen darauf, durch positive Anreize, Ermöglichen und Unterstützen neuer und bestehender 
Gemeinschaftsschulen, mehr Menschen von diesem Konzept zu überzeugen. Gleichzeitig richten 
wir unsere Politik darauf aus, längeres gemeinsames Lernen für alle Kinder zu erreichen.
Wir wollen die bestehenden Gemeinschaftsschulen darin unterstützen, noch besser zu werden 
und gleichzeitig daran arbeiten, dass noch mehr Gemeinschaftsschulen in Berlin entstehen. 
Wir wollen, dass alle Gemeinschaftsschulen Wege zu allen Abschlüssen ermöglichen, 
gegebenenfalls auch durch Kooperationen. Dies gilt auch für ISSen, die bereit sind, sich zu 
einer Gemeinschaftsschule weiterzuentwickeln. ISSen und Gymnasien wollen wir ermöglichen, 
sich auch ohne Grundstufe in Gemeinschaftsoberschulen weiterzuentwickeln. Um die 
Weiterentwicklung von Gemeinschaftsschulen zu fördern, wollen wir in Qualitätsprogramm 
Gemeinschaftsschule auflegen, damit alle Gemeinschaftsschulen allen Schüler*innen optimale 
Lernbedingungen bieten können. Der Bedarf an gezielter Unterstützung beginnt mit der 
Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule, z.B. im Fusionsprozess, aber auch beim Aufbau einer 
Oberstufe. Hierfür wollen wir finanzielle Mittel und Personal zur Verfügung stellen. Auch 
die Gemeinschaftsschulen, die mit schwierigen Situationen zu kämpfen haben, wollen wir damit 
unterstützen. Um die Möglichkeit zu schaffen, noch individueller auf jedes Kind eingehen zu 
können, wollen wir, dass Schulen auch nach der 8. Klasse von der Bewertung mittels 
Ziffernnoten abweichen können. Die Sekundarschulverordnung sollte entsprechend verändert 
werden. Außerdem wollen wir beim Neubau von Schulen darauf achten, dass künftig – wie im 
Koalitionsvertrag bereits verankert – vor allem Gemeinschaftsschulen geplant werden. Hierauf 
werden wir bei der Planung in den Bezirken achten.
Lehrer*innen an Gymnasien sind häufig hoch motiviert, wollen für die aufgenommenen Kinder 
das Beste und mehr Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. Offensichtlich zögern aber 
noch viele Gymnasien, sich der Aufgabe der Inklusion von Kindern mit sonderpädagogischem 
Förderbedarf zu öffnen. Das wollen wir ändern. Gymnasien sollen, genau wie ISSen, vier 
Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf pro Klasse aufnehmen, wenn es die entsprechenden 
Anmeldungen gibt. Der oben beschriebene Übergang von der Grundschule auf weiterführende 
Schulen wird auch die Schüler*innenschaft auf Gymnasien heterogener machen. Unser Ziel ist, 
dass die Kinder, die einmal auf dem Gymnasium sind, auch dort zum Abschluss kommen. Das 
bedeutet einerseits, dass Gymnasien künftig alle Schulabschlüsse nicht nur anbieten, sondern 
auch fördern sollen. Es ist an der Zeit, deutlich zu machen, dass das Abitur nicht 
zwangsläufig für alle Schüler*innen der richtige Weg ist. Gleichzeitig wollen wir das 
Probejahr zu Anfang der Gymnasialzeit und das so genannte „Abschulen“, also die Versetzung 
von Kindern an eine ISS, abschaffen. Verpflichtendes Sitzenbleiben gibt es schon heute nur 
noch an Gymnasien. In den anderen Schulformen gibt es die Möglichkeit des „freiwilligen 
Wiederholens“. So wollen wir das auch an Gymnasien einführen. Einige Gymnasien nehmen Kinder 
bereits nach der vierten Klasse auf. Unser Ziel hingegen ist das möglichst lange gemeinsame 
Lernen. Deshalb wollen wir keine weiteren grundständigen Gymnasien. Wir wollen Grundschulen 
noch besser dabei unterstützen, dass sie auch in Klasse fünf und sechs alle Kinder 
bestmöglich fördern können, damit alle Kinder dort bleiben.
Es ist uns bewusst, dass wir damit auch neue Anforderungen an die Gymnasien stellen. Darum 
wollen wir die Gymnasien mit steigender Übernahme neuer Aufgaben auch entsprechend besser 
ausstatten und befähigen.
Egal ob Gymnasium, ISS oder Gemeinschaftsschule – es gibt in jeder Schulform Schulen, die 
sich besonderen Herausforderungen gegenüber sehen. Dies betrifft vor allem Schulen mit einem 
hohen Anteil von Schüler*innen aus sogenannten bildungsfernen Elternhäusern. Diese wollen 
wir gezielt unterstützen. Gießkannenartig ausgegossene Bonusprogramme sind dabei aber der 
falsche Weg. Es gilt vielmehr, jede Schule einzeln anzuschauen und passgenaue Lösungen zu 
finden. In einer Situation von Lehrer*innen-Mangel wollen wir Personal zunächst da 
einsetzen, wo der Bedarf besonders groß ist.
Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung
Eine Besonderheit des Berliner Schulsystems sind die Oberstufenzentren (OSZ), wo die mit 
Abstand größte Zahl der Jugendlichen unserer Stadt lernt. Ihre Stärke liegt darin, dass sie 
vier Bildungssegmente unter einem Dach zusammenfassen: Berufsqualifizierung, 
Berufsausbildung, Studienqualifizierung und Weiterbildung. Wir wollen die OSZs stärken und 
die berufliche Bildung insbesondere bei Fragen von Abschlüssen, Anschlüssen, Übergängen, 
Kooperationen und Oberstufen mitdenken – denn hier bieten sie ungenutzte Potenziale für 
unsere Stadt.
Wo Kooperationen zwischen ISS und OSZ bestehen, wollen wir diese stärken und weitere 
Kooperationen – auch mit Gemeinschaftsschulen – unterstützen. Im Zuge der 
Schulstrukturreform ist dies nicht ausreichend gefördert worden; ein sträfliches Versäumnis, 
denn dies ist eine einzigartige Chance, die berufliche Bildung als Teil einer gemeinsamen 
Bildungslandschaft sichtbarer und einen durchgängig integrierten Schulweg möglich zu machen. 
Bisher war dies aber auch deshalb schwer durchsetzbar, weil in vielen Familien das Abitur 
nach wie vor als erstrebenswertester Abschluss zählt. Hier gilt es, die berufliche Bildung 
gleichwertig neben der Allgemeinbildung zu positionieren. Dafür wollen wir die Familien 
schon ab den Grundschulen gleichberechtigt über berufliche wie akademische Bildungsgänge 
informieren und durch eine Kampagne, gegebenenfalls auch in Zusammenarbeit mit der IHK oder 
anderen Akteuren, die berufliche Bildung attraktiver machen.
Gleichzeitig sollen alle Schüler*innen entsprechend ihren Neigungen auch in den 
allgemeinbildenden Schulen die Möglichkeit bekommen, von den Formen des dualen Lernens, wie 
beispielsweise des Produktiven Lernens, zu profitieren.
Für uns ist entscheidend, dass kein*e Jugendliche*r die Schule ohne Perspektive verlässt. 
Deshalb wollen wir allen, die ansonsten unversorgt sind, mit Hilfe eines 11. Schuljahres für 
sie adäquate, anschlussfähige (Aus-)Bildungsangebote machen. Und wir wollen die 
Oberstufenzentren als Kompetenzzentren für ihr Berufsfeld fachlich weiter stärken, u.a. 
durch Ausbau der Lernortkooperation mit den Ausbildungsbetrieben oder durch Zusammenarbeit 
mit Hochschulen und die gemeinsame Entwicklung dualer Studiengänge.
Private Schulen in freier Trägerschaft
Grüne Bildungspolitik bedeutet, sich zuerst und vor allem für ein starkes öffentliches 
Bildungsangebot einzusetzen. Wir wollen ein Bildungssystem, in dem eine Vielfalt 
pädagogischer Konzepte Platz hat – soweit es geht innerhalb des öffentlichen 
Bildungssystems.
Private Schulen in freier Trägerschaft waren immer Vorreiter bei der Erprobung neuer 
pädagogischer Konzepte. Gleichzeitig leisten sie in Berlin einen wichtigen Beitrag bei der 
Bereitstellung von Schulplätzen. In Berlin werden ca. 35.000 Schüler*innen an 128 dieser 
Schulen unterrichtet, das sind ca. 10 Prozent der Schüler*innen. Das Grundgesetz bietet die 
Möglichkeit, private Schulen zu gründen und setzt gleichzeitig enge Rahmen. Zentral ist 
dabei das so genannte „Sonderungsverbot“. Trotz dieses Verbots zeigen alle vorliegenden 
Daten, dass in der Realität tatsächlich vor allem Kinder aus bildungsnahen Familien solche 
Schulen besuchen. Kinder aus ärmeren, bildungsferneren Familien sind wenig zu finden. Wir 
wollen mit den privaten Schulen in freier Trägerschaft zusammenarbeiten, um die 
Heterogenität innerhalb der Schulen künftig zu verbessern. Dazu sollen alle existierenden 
Schulen ein Konzept vorlegen, wie sie sich für Kinder aus sozial oder finanziell 
benachteiligten Schichten öffnen wollen. Ein zentraler Aspekt dabei ist zu garantieren, dass 
Kinder von Menschen, die Transferleistungen empfangen, nicht ausgeschlossen werden. Deren 
Beiträge wollen wir verpflichtend für alle Schulen auf null reduzieren. Um überprüfen zu 
können, welche Fortschritte gemacht werden, wollen wir mehr Transparenz schaffen. Alle 
Schulen sollen künftig beispielsweise anhand des Berlinpasses erheben, wie viele Kinder aus 
finanziell schwächeren Familien auf ihre Schule gehen. Derzeit wird in der 
Bildungsverwaltung an einem neuen Modell zur Finanzierung von privaten Schulen in Berlin 
gearbeitet. Wir wollen, dass die Finanzierung künftig stärker die soziale 
Verantwortungsübernahme widerspiegelt. Das bedeutet konkret, dass freie Schulen, die mehr 
Kinder aus ärmeren, bildungsfernen Familien unterrichten, stärker durch die öffentliche Hand 
gefördert werden. Private Schulen mit einer schlechten, sich nicht verbessernden sozialen 
Durchmischung, sollen künftig weniger öffentliche Mittel als bisher erhalten.
Qualitätssicherung in allen Schulen
An allen Schulen ist uns das Thema Qualitätssicherung ein wichtiges Anliegen. Dabei ist uns 
eine Mischung an Instrumenten wichtig, die nicht nur Abschlüsse und Notendurchschnitte 
misst, sondern auch die konkrete Situation von Schulen in den Blick nimmt. Ein Gymnasium mit 
vielen Kindern aus bildungsnahen Familien hat es leichter, gute Abschlusszahlen vorzuweisen, 
als eine Gemeinschaftsschule, die per Definition eine viel heterogenere Schüler*innenschaft 
aufweist. Darum setzen wir uns für eine Mischung unterschiedlicher Instrumente ein, zum 
Beispiel aus Vergleichsarbeiten, ausgefallenen Stunden und Vor-Ort-Besuchen, um die 
individuelle Situation von Schulen im Detail betrachten zu können. Diese Instrumente wollen 
wir sowohl in öffentlichen, wie auch in privaten Schulen anwenden.
Gleichzeitig ist wichtig, dass jede Schule – auch bei schwierigen Bedingungen – 
Verantwortung sowohl für „ihre“ Kinder und Jugendlichen als auch für die Sicherung der 
Qualität ihrer Arbeit als Team hat. Ein Schwerpunkt der Qualitätsentwicklung innerhalb der 
Schulen sollte darin bestehen, intensiv daran zu arbeiten, ihre Selbstevaluationsfähigkeiten 
auszubauen und die dazu erforderlichen Haltungen bei den Lehrkräften zu entwickeln. Die 
bisherige Nutzung der vorhandenen Portale für Lehrer-Schüler-Feedback zum Unterricht ist 
noch viel zu gering.
Die Schule der Zukunft gestalten – Digitalisierung und Nachhaltigkeit in die Schulen bringen
Schüler*innen und Schüler wachsen heute in einer wesentlich schnelllebigeren Welt auf als 
jede Generation zuvor. Lehrer*innen stehen vor der Herausforderung, ihre Schüler*innen auf 
ein Leben in einer digitalisierten Welt vorzubereiten, in der sich viele von ihnen selbst 
nicht sicher bewegen können. Es ist deshalb zentral, passende Fort- und 
Weiterbildungsangebote bereitzustellen und die Menschen in der Lehrerausbildung entsprechend 
vorzubereiten.
Die beste Ausbildung nützt jedoch nichts, wenn die Ausstattung an den Schulen nicht 
annähernd auf der Höhe der Zeit ist. Wir fordern deshalb, dass alle Schulen ausreichende 
Ausstattung mit Computern und anderen Endgeräten bekommen und mit aktueller, zukunftsfähiger 
Infrastruktur wie beispielsweise Breitbandanschluss versorgt werden, die auch zulässt, dass 
viele Schüler*innen gleichzeitig beispielsweise das WLAN nutzen. Gleichzeitig muss die 
Hardware verlässlich gewartet werden – IT-Personal an allen Schulen ist dafür unumgänglich.
Digitalisierung ist aber nicht nur eine Frage von Computern, WLAN und Smartboards. Es geht 
darum, Schüler*innen auf das Leben in der digitalisierten Welt vorzubereiten. Dabei gilt es, 
sowohl Chancen als auch Risiken der Digitalisierung zu sehen. Wie auch in anderen Bereichen 
ist es das Ziel von Bildung, mündige Bürger*innen zu erziehen. Schüler*innen müssen lernen, 
wie sie Medien gewinnbringend einsetzen können, aber auch, wie sie beispielsweise 
Unwahrheiten erkennen oder wie sie reagieren, wenn sie Cyber-Mobbing erleben. Der Einfluss 
großer Konzerne und der Handel mit Daten sind genauso problematisch wie die Tatsache, dass 
zu häufiger Medienkonsum zu Konzentrationsschwächen und anderen Verhaltensauffälligkeiten 
führen kann. Und auch im Hinblick auf die Digitalisierung müssen wir soziale 
Ungerechtigkeiten im Blick behalten: Schüler*innen aus bildungsfernen Familien werden auch 
beim digitalen Wissen schnell abgehängt. Nicht alle Familien haben das Geld für mobile 
Endgeräte, und selbst wenn es Töpfe gibt, aus denen diese dann finanziert werden können, ist 
das häufig ein Ausschlussmechanismus – denn Eltern wissen häufig nicht, dass sie ihr Kind in 
einer Laptopklasse anmelden können, obwohl sie das Geld für den Laptop nicht haben. Hier 
gilt es, Hürden abzubauen; mobile Endgeräte dürfen keine Voraussetzung für den Schulbesuch 
sein, vielmehr wollen wir Schulen nach und nach damit ausstatten, sodass Schüler*innen sie 
kostenlos nutzen können.
Wir erwarten, dass die Senatsverwaltung die derzeitige Situation beendet, in der jede Schule 
und jeder Bezirk eigene Lösungen sucht, ohne zu wissen, welchen Anforderungen sie eigentlich 
gerecht werden müssen. Dazu soll sie einen umfassenden Medien- und 
Digitalisierungsentwicklungsplan vorlegen und innerhalb der Senatsverwaltung den Bereich 
Digitalisierung der Schulen personell so ausstatten, dass Schulen dort auch 
Ansprechpartner*innen sowohl zu inhaltlichen als auch zu technischen Fragen finden.
Gerade in Zeiten der allgegenwärtigen Digitalisierung ist es wichtig, dass wir Kindern die 
Möglichkeit geben, auch Umwelt und Natur greifbar zu erleben und zu erlernen.
Neben der Wissensvermittlung in den Schulen sollen deshalb in den kommenden Jahren auch 
zunehmend außerschulischen Lernorte als Orte zur Umwelt- und Naturbildung sowie für Bildung 
für Nachhaltige Entwicklung (BNE) entwickelt werden. Berlin bietet hierfür nahezu perfekte 
Bedingungen. Zahlreiche Akteur*innen, wie etwa die Umwelt- und Naturbildungseinrichtungen, 
Gartenarbeitsschulen und Waldschulen, sind in diesem Bereich bereits tätig und bieten den 
Schul- und Kitakindern zahlreiche Möglichkeiten.
Wir haben uns in den vergangenen Haushaltsberatungen mit Erfolg dafür eingesetzt, dass die 
Umwelt- und Naturbildung aber auch BNE in Zukunft ein wichtiger Bestandteil des schulischen, 
aber auch außerschulischen Unterrichts werden. Es ist uns gelungen, dass Umwelt- und 
Naturbildungseinrichtungen wie etwa die Freilandlabore Marzahn und Britz mit mehr 
finanziellen Mitteln unterstützt werden und sie so ihre wichtige Arbeit ausweiten können. 
Gleiches gilt auch für weitere Initiativen wie etwa den Ernährungsrat, den Verein NAHhaft 
oder den Imkerverband, die ebenfalls finanziell besser ausgestattet werden. Ein wichtiges 
Fundament wird schon im nächsten Jahr auch ein Umwelt- und Naturbildungszentrum in jedem 
Bezirk sein. Die bereits bestehenden Umwelt- und Naturbildungszentren werden finanziell 
besser gestellt und bestehende Strukturen und Angebote ausgeweitet. Wir wollen, dass jede 
(Grund-)Schulklasse mindestens einmal im Jahr ein Angebot in den Umwelt- und 
Naturbildungseinrichtungen wahrnehmen kann.
Demokratiebildung und Diversität
Demokratiebildung und Diversität sind zwei Seiten derselben Medaille. Schüler*innen, die 
früh demokratische Strukturen kennen und schätzen lernen, werden auch im späteren Leben für 
Vielfalt, Meinungsfreiheit und Menschenwürde eintreten.
Wir wollen deshalb den Schülervertretungen, den Bezirksschülerausschüssen sowie dem 
Landesschülerausschuss mehr echte Mitbestimmungsmöglichkeiten geben. Hier lernen 
Schüler*innen, Selbstwirksamkeit und Verantwortung zu übernehmen. Nur, wenn ihre Beschlüsse 
auch tatsächlich etwas bewirken und finanziell beispielsweise durch Schulbudgets unterlegt 
sind, können diese positiven Effekte auch nachhaltig sein und Politikverdrossenheit 
entgegenwirken. Wir wollen deshalb auch mehr Schulen motivieren, eigene demokratische 
Mitbestimmungsmöglichkeiten wie beispielsweise Schulparlamente einzuführen.
In Berlin gibt es bereits ein aktives Netz für Demokratie- und politische Bildung. Es gilt, 
diese Angebote bekannter zu machen und Lehrkräften auch den nötigen (zeitlichen) Freiraum zu 
geben, diese mit ihren Schüler*innen anzunehmen.
Das Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) gilt auch für die Berliner Schulen. Sie sollten 
ein Ort sein, wo Kinder und Jugendliche in ihren Fähigkeiten gefördert werden, 
gleichberechtigt lernen und heranwachsen können. Und das natürlich ungeachtet des 
(zugeschriebenen) Migrationshintergrundes, des Namens, der Religion, der „Hautfarbe“, des 
Äußeren, der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität, des sozio-ökonomischen 
Hintergrunds, des Alters oder einer Behinderung. Schule muss Entfaltungs-, Lernraum, aber 
auch „Safe Space“ sein.
Das LADG wird hier einen sinnvollen Beitrag leisten können, um den Diskriminierungsschutz an 
Schulen zu stärken. Uns genügt das aber noch nicht. Weitere Maßnahmen wie der Ausbau von 
Beratungs- und Unterstützungsangeboten oder die Einrichtung einer unabhängigen 
Beschwerdestelle als Ergänzung zur wertvollen Arbeit der Antidiskriminierungsbeauftragten 
der Bildungsverwaltung sind notwendig. Wir kämpfen weiter: für rassismuskritische Schulen, 
Schulen mit Courage und Schulen in Vielfalt!
Genau hinschauen, um Schule für unsere Kinder zu gestalten
Um Schule gestalten zu können, ist es wichtig zu wissen, wie es um unsere Schulen bestellt 
ist. Das geht nur mit guter Forschung und der Erhebung von Daten über unsere Schulen. Mit 
der Einführung der Lernmittelbefreiung für alle wird uns ein wichtiger Indikator verloren 
gehen, mit dessen Hilfe es möglich ist, die soziale Mischung von Schulen und Klassen 
nachzuvollziehen. Wir wollen dieses Defizit künftig durch andere Indikatoren, zum Beispiel 
den Berlinpass, ersetzen und gleichzeitig weiter in die Forschung zu unseren Schulen 
investieren.
Die Kinder und Jugendlichen, die heute auf die Schulen gehen, haben ihr Leben vor sich. Wir 
möchten allen jungen Menschen Wege in ein gutes Leben in dieser Gesellschaft ermöglichen. 
Jedes Kind hat das Recht auf gute Bildung und es ist unsere Verantwortung dafür zu sorgen, 
dass Kinder genau das bekommen.
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Karsten Dirk Gloger: