Die Beitrittsgespräche komplett abzubrechen, würde das falsche Signal an die proeuropäischen und demokratischen Kräfte in der Türkei senden, die bei den jüngsten Wahlen einige Erfolge erringen konnte. Die Zivilgesellschaft und demokratische Opposition in der Türkei brauchen gerade jetzt tatkräftige Unterstützung. Dazu gehört auch die europäische Perspektive für eine Türkei, die nach dem Ende der Ära Erdoğan zu Demokratie und Menschenrechten, zu Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit zurückfindet. Für eine demokratische und weltoffene Türkei müssen die Türen zur EU offen bleiben (Weiterführende Quelle: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/140/1914094.pdf).
Mit dem Deal hat sich die EU 2016 erpressbar gemacht und traut sich nicht, die Politik der türkischen Regierung angemessen zu verurteilen. Erdoğan muss keinerlei Konsequenzen für sein Handeln fürchten. Das muss sich wieder ändern. Allerdings dürfen nicht die Geflüchteten unter diesen Umständen leiden.