| Antrag: | Solidarität mit Rojava - Keine ethnischen Säuberungen - Erhaltung der Selbstverwaltungsstrukturen | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | LaVo (dort beschlossen am: 27.11.2019) | 
| Status: | Geprüft | 
| Eingereicht: | 28.11.2019, 21:06 | 
V-08-012-2: Solidarität mit Rojava - Keine ethnischen Säuberungen - Erhaltung der Selbstverwaltungsstrukturen
Antragstext
          
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2. Die LDK erklärt sich solidarisch mit den Menschen in Rojava und dem militärischen Wider- stand gegen die türkischen Invasionstruppen und deren Verbündeten, den islamistischen Terrorgruppen.
Solidarität mit Rojava - Keine ethnischen Säuberungen - Erhaltung der 
Selbstverwaltungsstrukturen
1. Bündnis 90/Die Grünen muss das Schweigen der deutschen Politik über die türkische 
Invasion in Syrien aufbrechen. Die Besetzung kurdischer Gebiete in Syrien im Gefolge des 
Abzugs der US-Streitkräfte aus der Region hat zur Flucht und Vertreibung Hunderttausender 
Menschen und zum Tod von Hunderten Kämpfer*innen der kurdischen Streitkräfte und Hunderter 
Zivilisten geführt, gegenüber Frauen wird von islamistischen Terroristen sexualisierte 
Gewalt angewendet. Kurden und andere Minderheiten wie beispielsweise die Jesiden, 
christliche Assyrer und Armenier werden aus ihren angestammten Siedlungsgebieten vertrieben. 
Die gesamte Region wird nachhaltig destabilisiert mit katastrophalen Folgen für die 
Bevölkerung.
2. Die LDK erklärt sich solidarisch mit den Menschen in Rojava und dem militärischen Wider- 
stand gegen die türkischen Invasionstruppen und deren Verbündeten, den islamistischen 
Terrorgruppen.
3. Rojava ist in der gesamten Region beispielhaft und wegweisend für die Rechte von Frauen. 
Es ist dort politisches Programm, die Gleichberechtigung und Selbstbestimmung von Frauen zu 
fördern. Entsprechende Strukturen hierzu sind geschaffen worden. Dies alles ist aufgrund der 
türkischen Invasion der Zerschlagung ausgesetzt. Auch deshalb ist es erforderlich, den 
politischen Zustand wie vor Beginn der türkischen Aggression wiederherzustellen.
4. Die LDK verlangt die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen seitens der türkischen 
Streitkräfte und der mit ihnen verbündeten islamistischen Terrorgruppen sowie deren 
sofortigen Abzug aus Rojava. Ziel ist das definitive Ende der Kampfhandlungen in Nordsyrien 
und die umgehende Wiedererrichtung der in Rojava in den letzten Jahren geschaffenen 
Selbstverwaltungsstrukturen. Geflüchtete und Vertriebene müssen schnellstmöglich in ihre 
Wohnorte / Wohnungen zurückkehren können.
5. Dringend erforderlich ist ein ungehinderter und gesicherter Zugang internationaler 
Hilfsor- ganisationen, insbesondere des Roten Kreuzes und zivilgesellschaftlicher 
Hilfsorganisationen in das Krisengebiet. Humanitäre Hilfe, insbesondere die medizinische 
Versorgung der Bevölkerung, muss ohne Behinderung möglich sein.
6. Zum Schutz der Bevölkerung und zur Garantie der Aktivierung der Selbstverwaltungs- 
strukturen ist den Streitkräften der Demokratischen Kräfte Syrien (QSD) zu ermöglichen, ihre 
Präsenz in dem gesamten Gebiet wiederherzustellen, in dem sie vor Beginn der türkischen 
Invasion stationiert waren.
7. Die LDK fordert die sofortige Freilassung sämtlicher in Gefangenschaft des türkischen 
Mili- tärs und der islamistischen Terrorgruppen geratener Angehöriger der YPJ und des YPD 
sowie deren Übergabe an die Demokratischen Kräfte Syrien (QSD). Ist eine umgehende 
Freilassung wegen der Lage vor Ort nicht möglich, ist den Vertreter*innen des 
Internationalen Roten Kreuzes sofortiger Zugang zu den Gefangenen zu gewähren. Es ist 
sicherzustellen, dass die Gefangenen als sog. „Kombattanten“ wie Kriegsgefangene den Schutz 
der Genfer Konven- tion genießen und nicht, wie von der Türkei praktiziert, als Terroristen 
behandelt und in türkische Gefängnisse verschleppt werden.
8. Die LDK erkennt an, dass es neben einer umfänglichen humanitären Hilfe für die Menschen 
vor Ort und die Unterstützung für die vielen Flüchtlinge weiterer Schritte bedarf, Leben und 
Sicherheit der Betroffenen zu schützen. Es war ein schwerer Fehler der deutschen und 
europäischen Politik, sich seit Beginn des syrischen Krieges der Einrichtung einer 
Schutzzone verweigert zu haben. Es ist eine Schande westlicher Politik, es zu unterlassen, 
die Menschen vor den brutalen Übergriffen und Bombenangriffen des Assad-Regimes zu schützen.
9. Sämtliche Waffenlieferungen sowie die Lieferung militärische nutzbarer Güter an die 
Türkei sind sofort einzustellen. Solange die Okkupation seitens der türkischen Armee andau- 
ert, darf es auch keine Hermes-Bürgschaften zur Absicherung von Auslandsgeschäften mit der 
Türkei geben. Einschneidende Maßnahmen müssen dem Erdogan-Regime unmiss- verständlich klar 
machen, dass es bei seiner aggressiven erpresserischen Politik nach innen und nach außen auf 
den entschlossenen Widerstand der europäischen Demokratien stößt. Die Politik der 
Bundesregierung ist unentschlossen und widersprüchlich. Sie schadet den Menschen im 
Krisengebiet und hilft letztlich dem Autokraten Erdogan, seine Interessen brutal und 
rücksichtslos durchzusetzen.
10. Die EU muss ein klares Zeichen setzen und die "Hilfen für die Heranführung" der Türkei 
an die EU aussetzen. Die Verhandlungen über einen Beitritt des Landes zur EU sind ebenfalls 
auszusetzen.
11. Europa muss künftig in die Lage versetzt werden, mit eigenen, auch militärischen 
Kräften, in Krisen wie in Syrien möglichst mit einem Mandat der Vereinten Nationen, 
eigenständig handeln zu können. Es ist nicht ehrlich, Trump für seinen verheerenden Rückzug 
aus den Kurdengebieten in Nord-Syrien zu kritisieren, zugleich aber eine Beteiligung an 
einer Schutztruppe für eine Schutzzone zu verweigern. Bislang hat Europa am Verrat des 
Westens an den Kurden zumindest passiv mitgewirkt. Wiederholte Anfragen von QSD wegen 
Beteiligung europäischer Truppen an einer Schutzzone in Rojava sind nicht einmal beantwortet 
worden.
So darf es nicht weitergehen!
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2. Die LDK erklärt sich solidarisch mit den Menschen in Rojava und dem militärischen Wider- stand gegen die türkischen Invasionstruppen und deren Verbündeten, den islamistischen Terrorgruppen.
Solidarität mit Rojava - Keine ethnischen Säuberungen - Erhaltung der 
Selbstverwaltungsstrukturen
1. Bündnis 90/Die Grünen muss das Schweigen der deutschen Politik über die türkische 
Invasion in Syrien aufbrechen. Die Besetzung kurdischer Gebiete in Syrien im Gefolge des 
Abzugs der US-Streitkräfte aus der Region hat zur Flucht und Vertreibung Hunderttausender 
Menschen und zum Tod von Hunderten Kämpfer*innen der kurdischen Streitkräfte und Hunderter 
Zivilisten geführt, gegenüber Frauen wird von islamistischen Terroristen sexualisierte 
Gewalt angewendet. Kurden und andere Minderheiten wie beispielsweise die Jesiden, 
christliche Assyrer und Armenier werden aus ihren angestammten Siedlungsgebieten vertrieben. 
Die gesamte Region wird nachhaltig destabilisiert mit katastrophalen Folgen für die 
Bevölkerung.
2. Die LDK erklärt sich solidarisch mit den Menschen in Rojava und dem militärischen Wider- 
stand gegen die türkischen Invasionstruppen und deren Verbündeten, den islamistischen 
Terrorgruppen.
3. Rojava ist in der gesamten Region beispielhaft und wegweisend für die Rechte von Frauen. 
Es ist dort politisches Programm, die Gleichberechtigung und Selbstbestimmung von Frauen zu 
fördern. Entsprechende Strukturen hierzu sind geschaffen worden. Dies alles ist aufgrund der 
türkischen Invasion der Zerschlagung ausgesetzt. Auch deshalb ist es erforderlich, den 
politischen Zustand wie vor Beginn der türkischen Aggression wiederherzustellen.
4. Die LDK verlangt die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen seitens der türkischen 
Streitkräfte und der mit ihnen verbündeten islamistischen Terrorgruppen sowie deren 
sofortigen Abzug aus Rojava. Ziel ist das definitive Ende der Kampfhandlungen in Nordsyrien 
und die umgehende Wiedererrichtung der in Rojava in den letzten Jahren geschaffenen 
Selbstverwaltungsstrukturen. Geflüchtete und Vertriebene müssen schnellstmöglich in ihre 
Wohnorte / Wohnungen zurückkehren können.
5. Dringend erforderlich ist ein ungehinderter und gesicherter Zugang internationaler 
Hilfsor- ganisationen, insbesondere des Roten Kreuzes und zivilgesellschaftlicher 
Hilfsorganisationen in das Krisengebiet. Humanitäre Hilfe, insbesondere die medizinische 
Versorgung der Bevölkerung, muss ohne Behinderung möglich sein.
6. Zum Schutz der Bevölkerung und zur Garantie der Aktivierung der Selbstverwaltungs- 
strukturen ist den Streitkräften der Demokratischen Kräfte Syrien (QSD) zu ermöglichen, ihre 
Präsenz in dem gesamten Gebiet wiederherzustellen, in dem sie vor Beginn der türkischen 
Invasion stationiert waren.
7. Die LDK fordert die sofortige Freilassung sämtlicher in Gefangenschaft des türkischen 
Mili- tärs und der islamistischen Terrorgruppen geratener Angehöriger der YPJ und des YPD 
sowie deren Übergabe an die Demokratischen Kräfte Syrien (QSD). Ist eine umgehende 
Freilassung wegen der Lage vor Ort nicht möglich, ist den Vertreter*innen des 
Internationalen Roten Kreuzes sofortiger Zugang zu den Gefangenen zu gewähren. Es ist 
sicherzustellen, dass die Gefangenen als sog. „Kombattanten“ wie Kriegsgefangene den Schutz 
der Genfer Konven- tion genießen und nicht, wie von der Türkei praktiziert, als Terroristen 
behandelt und in türkische Gefängnisse verschleppt werden.
8. Die LDK erkennt an, dass es neben einer umfänglichen humanitären Hilfe für die Menschen 
vor Ort und die Unterstützung für die vielen Flüchtlinge weiterer Schritte bedarf, Leben und 
Sicherheit der Betroffenen zu schützen. Es war ein schwerer Fehler der deutschen und 
europäischen Politik, sich seit Beginn des syrischen Krieges der Einrichtung einer 
Schutzzone verweigert zu haben. Es ist eine Schande westlicher Politik, es zu unterlassen, 
die Menschen vor den brutalen Übergriffen und Bombenangriffen des Assad-Regimes zu schützen.
9. Sämtliche Waffenlieferungen sowie die Lieferung militärische nutzbarer Güter an die 
Türkei sind sofort einzustellen. Solange die Okkupation seitens der türkischen Armee andau- 
ert, darf es auch keine Hermes-Bürgschaften zur Absicherung von Auslandsgeschäften mit der 
Türkei geben. Einschneidende Maßnahmen müssen dem Erdogan-Regime unmiss- verständlich klar 
machen, dass es bei seiner aggressiven erpresserischen Politik nach innen und nach außen auf 
den entschlossenen Widerstand der europäischen Demokratien stößt. Die Politik der 
Bundesregierung ist unentschlossen und widersprüchlich. Sie schadet den Menschen im 
Krisengebiet und hilft letztlich dem Autokraten Erdogan, seine Interessen brutal und 
rücksichtslos durchzusetzen.
10. Die EU muss ein klares Zeichen setzen und die "Hilfen für die Heranführung" der Türkei 
an die EU aussetzen. Die Verhandlungen über einen Beitritt des Landes zur EU sind ebenfalls 
auszusetzen.
11. Europa muss künftig in die Lage versetzt werden, mit eigenen, auch militärischen 
Kräften, in Krisen wie in Syrien möglichst mit einem Mandat der Vereinten Nationen, 
eigenständig handeln zu können. Es ist nicht ehrlich, Trump für seinen verheerenden Rückzug 
aus den Kurdengebieten in Nord-Syrien zu kritisieren, zugleich aber eine Beteiligung an 
einer Schutztruppe für eine Schutzzone zu verweigern. Bislang hat Europa am Verrat des 
Westens an den Kurden zumindest passiv mitgewirkt. Wiederholte Anfragen von QSD wegen 
Beteiligung europäischer Truppen an einer Schutzzone in Rojava sind nicht einmal beantwortet 
worden.
So darf es nicht weitergehen!