| Leitantrag: | Wer vernünftig ist, handelt radikal! Jetzt entschlossen das Klima schützen | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Matthias Oomen (KV Charlottenburg-Wilmersdorf) | 
| Status: | Geprüft | 
| Eingereicht: | 29.11.2019, 00:00 | 
L-02-298: Wer vernünftig ist, handelt radikal! Jetzt entschlossen das Klima schützen
Antragstext
          
          Von Zeile 298 bis 303:
Für uns steht fest: Der motorisierte Individualverkehr muss dafür auf ein Minimum reduziert werden. Autofreie Kieze, eine verbrennerfreie Innenstadt und ein deutlich besser ausgebautes ÖPNV-Angebot sind dabei zentrale Ziele unserer Politik. Die Entwicklung neuer Mobilitätsdienstleistungen entwickelt sich ebenso rasant wie die Forschung zu neuen Fahrzeugtechnologien und macht Berlin zu einem Reallabor und internationalem Schaufenster. Dies wollen wir gestalten und steuern.
Für uns steht fest: Der motorisierte Individualverkehr muss dafür auf ein Minimum reduziert werden. Neue Mobilitätsdienstleistungen ziehen weltweit in die Städte ein und revolutionieren das Verkehrswesen.
Wir sind stolz darauf, dass Berlin hier schon heute quasi Reallabor und internationales Schaufenster ist und eine globale Vorreiterrolle einnimmt.
Diese Vorreiterrolle wollen wir verteidigen und ausbauen.
Wir werden daher zukünftig - konsequent und jedes Jahr planmäßig fortschreitend - Parkplätze, die heute quasi exklusiv dem motorisierten Individualverkehr zur Verfügung stehen, der Gemeinschaftsnutzung zurück führen und für neue Mobilitätsdienstleistungen reservieren.
Dafür werden wir den engen Kontakt mit neuen Mobilitätsdiensleistern suchen und deren Bedarf mindestens decken.
Auch dort, wo heute schon Parkdruck herrscht. Und zwar genau deshalb, weil Parkdruck herrscht und wir dringend und mit aller Macht umsteuern müssen.
Um neue Angebote auch zeitnah zu ermöglichen, werden wir zudem stadtweit immer ein Übergangebot an Flächen für neue Mobilitätsdienstleistungen bereit halten.
Denn wir wollen dass Mietfahrräder, Elektroroller und Co zukünftig wie selbstverständlich und sicher am Straßenrand stehen und nicht auf den Rad- oder Gehwegen. Nur dann werden klimafreundliche Alternativen auch stadtweit akzeptiert.
Wir nehmen hier unseren politischen Anspruch proaktiv wahr und werden gestalten und steuern.
Wer vernünftig ist, handelt radikal! Jetzt entschlossen das Klima schützen
„Es sind die Städte, wo der Kampf um das Klima weitestgehend gewonnen oder verloren wird“
António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen
In Berlin jagt ein Rekord-Hitze-Jahr das nächste, die Bäume bekommen zu wenig Wasser und 
wenn es dann regnet, fällt oft so viel Niederschlag, dass er durch die versiegelten 
Stadtflächen kaum aufgenommen werden kann. Allein im Jahr 2018 sind laut dem Robert-Koch-
Institut mehr als 800 ältere Menschen an der Hitzewelle in Berlin und Brandenburg gestorben. 
Das sind nur die spürbarsten Auswirkungen der Klimakrise, die nun auch Berlin erreicht. Doch 
Berlin steht nicht allein da. Weltweit sind die Folgen des Klimawandels verheerend. Die 
Gletscher schmelzen rapide, die Dürren in der Sahelzone sind länger denn je und die 
Permafrostböden in der Tundra tauen immer schneller auf. Das Artensterben hat 
erdgeschichtliche Dimensionen angenommen und immer mehr Inseln und Küstenregionen werden 
Opfer eines steigenden Meeresspiegels. Das Zeitfenster, noch schlimmere Folgen durch die 
Klimakatastrophe abzuwenden, schließt sich täglich mehr und mehr. Die Klimakrise wird sich 
nicht nur lokal lösen lassen, aber wir können und müssen aus Berlin dazu beitragen, diese 
Menschheitsaufgabe zu bewältigen. Wer heute vernünftig ist, weiß, dass wir radikal handeln 
müssen, um unsere Lebensgrundlage noch zu retten.
Das, und nicht weniger, ist unser Ziel! Dafür dürfen wir die Verantwortung nicht an andere 
abschieben, sondern müssen mit voller Kraft auf allen Ebenen Maßnahmen für den Klimaschutz 
ergreifen. Aber statt beherzt anzupacken, legt die Bundesregierung ihre Hände in den Schoß. 
Das sogenannte Klimapaket ist den Namen nicht wert, den es trägt. Ohne einen schnellen, 
ehrlichen CO2-Preis wird Klimaschutz konterkariert. Ohne Maßnahmen zur energetischen 
Modernisierung von Gebäuden und einen schnellen Kohleausstieg brauchen wir von Klimaschutz 
gar nicht zu sprechen. Und ohne eine Abkehr von der Massentierhaltung ist das Label 
Klimaschutz auf dem Paket nur ein Etikettenschwindel. Für Bündnis 90/Die Grünen Berlin ist 
das aber kein Grund, nur mit dem Finger auf den Bund zu zeigen. Wir werden die 
Verantwortung, die wir hier tragen, auch weiterhin annehmen. Wir wollen und werden handeln, 
sowohl auf Bezirks- als auch auf Landesebene. Dabei werden wir uns nicht mit einzelnen, 
symbolischen Maßnahmen zufriedengeben, sondern wollen vor allem strukturelle Änderungen in 
Angriff nehmen. Denn die viel zu oft angeführten „Sachzwänge“ sind bei genauerer Betrachtung 
meist auf strukturelle Fehler zurückzuführen. Deshalb ist es entscheidend, dass wir die 
Strukturen und Verfahren so verändern, dass sie dauerhaft für eine sozial-ökologische 
Transformation arbeiten und klimaschädliches Verhalten bestrafen. Denn wir meinen es ernst 
mit dem Klimaschutz.
Klimaschutz ist für uns kein neues Modethema, sondern entscheidend, um eine lebenswerte 
Zukunft für uns und nachfolgende Generationen zu schaffen. Wir stehen hier auch in der 
Verantwortung gegenüber den Menschen im globalen Süden, die weniger zur Klimakatastrophe 
beigetragen haben, aber noch stärker von ihr betroffen sind. In diesem Wissen haben wir uns 
schon 2016 mit dem rot-rot-grünen Koalitionsvertrag in Berlin hohe Ziele für konsequenten 
Klimaschutz in Berlin gesetzt, die wir Schritt für Schritt abarbeiten – vor Augen haben wir 
dabei das viel größere Ziel, den nötigen, umfassenden Umbau unserer Gesellschaft und unserer 
Stadt. Mit Deutschlands erstem Mobilitätsgesetz bauen wir Berlin sukzessive zu einer 
nachhaltigen Stadt um. Klimafreundliche Mobilität und schwächere Verkehrsteilnehmer*innen 
haben bei uns Vorfahrt. Für den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs stellen wir 28 
Milliarden Euro zur Verfügung. Unser Ziel ist nicht nur eine Verkehrswende, sondern der 
Umbau unserer Stadt, autofreie Kieze, neue Freiheit durch neue Räume zum Leben und eine 
völlig neue Mobilität, die so komfortabel ist, dass sie das eigene Auto weitgehend 
überflüssig macht.
Mit einer Grünbauoffensive wollen wir auch im neuen Doppelhaushalt ein klares Signal setzen, 
dass Klimaschutz kein Luxus ist, sondern existentiell für Wohlbefinden und 
Überlebensfähigkeit. Denn alle Menschen müssen sich Klimaschutz leisten können. Mit der 
Charta für das Berliner Stadtgrün entwickeln wir einen Leitplan, um das Stadtgrün zu 
schützen und zu pflegen und haben dafür bereits im letzten Haushalt die Mittel um mehr als 
150 Prozent erhöht. Bei der Regenwasserbewirtschaftung haben wir einen Paradigmenwechsel 
eingeleitet, der Berlin zur Schwammstadt macht. Und mit dem Berliner Energie- und 
Klimaschutzprogramm (BEK) haben wir den Fahrplan zu einer klimaneutralen und 
klimaangepassten Stadt festgelegt. Wir bauen das Stadtwerk aus und stellen die Berliner 
Busflotte auf Elektro um. Wir steigen schrittweise bis 2030 aus der Kohleverstromung aus und 
beweisen damit, dass dies selbst bei einer kohlekraftbasierten Wärmeversorgung möglich ist. 
Und mit einer umfassenden Ernährungsstrategie und der Kantine Zukunft Berlin beginnen wir, 
die Ernährungswende in Berlin Wirklichkeit werden zu lassen. All das sind Schritte auf dem 
Weg zu einer Stadt, die klimaneutral ist, die mit der Natur funktioniert, nicht gegen sie, 
und die dadurch den Berliner*innen mehr Lebensqualität gibt. Eine solche Stadt gibt es 
bislang weltweit nicht. Wir treten an, um die guten Ansätze, die weltweit ausprobiert 
werden, in Berlin zusammen zu führen und zu beweisen, dass Metropole, Nachhaltigkeit und 
Lebensqualität zusammengehören.
Wir haben viele konkrete Schritte eingeleitet, doch das reicht uns noch lange nicht. Wir 
brauchen mehr!
Klimavorbehalt jetzt!
Um Klimaschutz wirklich in den Strukturen zu verankern, müssen wir die klimapolitischen 
Folgen aller politischen Entscheidungen abschätzen und abwägen. Deshalb müssen die 
Klimafolgen ein wichtiges Kriterium für politische Entscheidungen werden. Dazu ist in einem 
ersten Schritt mehr Transparenz über die Klimarelevanz politischer Entscheidungen und eine 
Klimafolgenabschätzung nötig. Um dies dauerhaft in den Strukturen zu verankern, wollen wir, 
dass die zu erwartenden CO2-Emissionen der öffentlichen Verwaltung ausgewiesen werden. 
Klimaschutz ist eine Querschnittsaufgabe und alle Senatsverwaltungen müssen bei ihren 
Entscheidungen das Klima im Blick haben. Neben dem Klimavorbehalt wollen wir prüfen, 
inwieweit auch Klima-Monitoring in Berlin eingesetzt werden kann, um dauerhaft und 
strukturell die Belastung des Klimas zu evaluieren. Das vom Bündnis für Klimaschutz der 
Kommunen entwickelte Monitoringsystem BISKO, das bereits in Charlottenburg-Wilmersdorf 
angewandt wird, kann hier als Vorbild dienen. Es ist entscheidend, dass Zahlen und Fakten, 
wie wirkungsvoll Klimaschutzmaßnahmen sind, auch veröffentlicht werden. Darüber hinaus 
streben wir ein Klimabudget nach Osloer Vorbild an. Damit würde Berlin nicht nur ein 
Jahresziel, sondern eine CO2-Emissionsobergrenze bekommen, deren Aufteilung und Überwachung 
von einer mit entsprechenden Kompetenzen und Ressourcen ausgestatteten Energie- und 
Klimaverwaltung übernommen wird.
Aus den Bezirken heraus das Klima retten!
Für uns spielen beim Klimaschutz die Bezirke, die konkret vor Ort Berlin gestalten, eine 
zentrale Rolle. Deshalb fordern wir mindestens eine*n Klimaschutzmanager*in pro Bezirk, 
die*der effektiv in die Strukturen der Verwaltung eingegliedert werden muss, und mit 
konkreten Aufgaben betraut werden soll. Die Bezirke können vieles leisten, gerade bei der 
Umsetzung des BEK sind sie ganz entscheidende Akteur*innen.
Wir wollen die Bezirke dazu befähigen, aktiv für die Entsiegelung der Böden und somit für 
eine atmende Stadt zu sorgen. Dafür müssen die bezirklichen Energiemanager*innen endlich 
gestärkt und eine Stelle für die Bauberatung in jedem Bezirk geschaffen werden. Was wir 
heute bauen, wird auch noch in den nächsten Jahrzehnten Berlin prägen. Daher ist es 
entscheidend, dass alle, die jetzt neu bauen, auch wissen, was ökologisch machbar und 
notwendig ist, welche Materialien zur Verfügung stehen und welche Fördertöpfe es gibt. 
Maßnahmen gibt es viele, doch oft fehlt schlicht das Wissen.
Darüber hinaus wollen wir die Haushalte der Bezirke, die durch die Kosten-und-Leistung-
Rechnung (KLR) geprägt sind, nachhaltig umgestalten. Wir fordern, dass Klimaschutz Einzug in 
die KLR-Berechnung der Bezirke nimmt. Bezirke, die faire und ökologische Produkte 
beschaffen, die ihre Gebäude sanieren und Grünflächen pflegen, dürfen dafür nicht länger 
finanziell bestraft werden. Die KLR-Kriterien müssen auf ihre Nachhaltigkeit überprüft und 
konkrete Änderungen schnellstmöglich umgesetzt werden.
Wir müssen die Bezirke in die Lage versetzen, sich gut und gründlich um ihr Grün kümmern zu 
können. Dafür ist es entscheidend, dass insbesondere die Grünflächenämter finanziell und 
personell gut ausgestattet sind und dass die Zahlung für die Pflege und Neupflanzung der 
Bäume deutlich erhöht wird. Dies müssen wir mit dem nächsten Doppelhaushalt erreichen, damit 
Berlin weiter grün aufblüht.
In den Berliner Bezirken wächst eine vielfältige Landschaft spannender Initiativen für eine 
nachhaltige Ernährung: gläserne Küchen, urbane Gärten, Verteilnetze der solidarischen 
Landwirtschaft, Verarbeitung geretteter Lebensmittel – sie und viele andere wirken vor Ort. 
Bündnis 90/Die Grünen Berlin fördern und unterstützen diese Initiativen, z.B. durch die 
Einrichtung von LebensMittelpunkten in den Berliner Kiezen. Dort sollen Räume für 
Initiativen und kleine Unternehmen entstehen, um Lebensmittel zu lagern, zu verteilen und 
weiter zu verarbeiten. LebensMittelpunkte sollen auch Orte der Begegnung, des gemeinsamen 
Kochens und des Austauschs werden.
Und nicht zuletzt wollen wir den Fuhrpark der Bezirke auf E-Mobilität umbauen und es 
ermöglichen, endlich auch Dienstfahrräder anzubieten.
Indem wir die Bezirke beim Klimaschutz stärken und besser ausstatten, ermöglichen wir 
wegweisende strukturelle Veränderungen, die dauerhaft wirken und nachhaltig eine 
Klimaschutzpolitik von unten heraus befördern.
Berlin geht voran: Raus aus der Kohle, rein in die Erneuerbaren
Berlin wird bis 2030 komplett aus der Kohleverstromung aussteigen. Bereits 2017 haben wir 
das letzte Braunkohlekraftwerk vom Netz genommen und stoßen so jedes Jahr 600.000 Tonnen CO2 
weniger aus. Auch die Abschaltung des Steinkohlekraftwerks Reuter ist ein großer Schritt und 
verringert den Berliner CO2-Ausstoß um 400.000 Tonnen. Damit haben wir in dieser 
Legislaturperiode zwei von anfangs noch vier verbliebenen Kohlekraftwerken vom Netz 
genommen.
Aber auch der Kohleausstieg muss verantwortlich organisiert werden. Wir müssen die Strom- 
und die Wärmeversorgung der Stadt sicherstellen. Dazu gehört, dass wir das Berliner 
Fernwärmenetz – eines der größten Europas – nachhaltig und ökologisch umbauen. Dies ist 
entscheidend, denn die Produktion von Wärme erzeugt mit großem Abstand das meiste CO2 in 
Berlin. 18 Prozent des gesamtberliner CO2-Ausstoßes ist verschuldet durch die jährliche 
Verfeuerung von 1,2 Millionen Tonnen Steinkohle. Damit muss so schnell wie möglich Schluss 
sein.
Zusammen mit Vattenfall hat unsere Klimaschutzsenatorin Regine Günther eine Studie 
vorgelegt, die aufzeigt, dass und wie wir bis spätestens 2030 aus der Kohle aussteigen 
können. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass dabei übergangsweise nicht auf Erdgas verzichtet 
werden kann. Wir müssen schon heute Schritte einleiten, um den Ausstieg aus dem fossilen Gas 
zu bewerkstelligen. Daher müssen die Gaskraftwerke so gestaltet sein, dass sie sukzessive 
mit Erneuerbarem Gas befeuert werden können. Die Wärme aus der Müllverbrennung wollen wir 
effektiver nutzen als bisher. Für uns ist jedoch klar: Das Ziel der Zero Waste Stadt darf 
nicht konterkariert werden und wir wollen die Müllverbrennungsmenge nicht über den Status 
Quo ausweiten. Deshalb muss vor allem der Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Strom- und 
Wärmeerzeugung und die Sektorkopplung zur Nutzung von Grünem Gas verstärkt vorangetrieben 
werden. Zur Initiierung, Umsetzung und Begleitung entsprechender Pilotprojekte werden wir 
die Energieverwaltung weiter stärken. Um die vorhandenen Erneuerbaren Energienpotentiale 
besser und schneller zu nutzen und den Kohleausstieg zu meistern, sollte die energetische 
Modernisierung der Gebäude konsequent und sozialverträglich vorangebracht werden. Um die 
Integration Erneuerbarer Energien und Abwärme in die Wärmenetze voranzutreiben, fordern wir 
darüber hinaus den Senat auf, für die zukünftige Wärmeversorgung die Berliner Potentiale 
emissionsarmer Wärmeerzeugung kontinuierlich und intensiv zu analysieren.
Wir wollen weiterhin den kommunalen Einfluss auf die Energienetze stärken, um Potentiale für 
Sektorkopplung und Flexibilisierung des Energiesystems besser zu nutzen und Einnahmen in 
eine nachhaltig versorgte Stadt zu reinvestieren. Neben der Fortführung der 
Rekommunalisierungsverfahren werden wir auch Gespräche mit den derzeitigen 
Netzbetreiber*innen führen, um den gemeinsamen Nutzen für eine nachhaltige und 
sozialverträgliche Energiewende zu identifizieren und sie insbesondere auf eine 
gesamtstädtische Energieplanung zu verpflichten.
Wenn wir die Zukunft unsere Lebensgrundlage nicht aufs Spiel setzen wollen, müssen wir den 
Wärme- und Energieverbrauch in unseren Häusern erheblich reduzieren. Auch die Wärmeerzeugung 
jenseits des Fernwärmenetzes müssen wir in den Blick nehmen. Deshalb haben wir mit dem BEK 
auch ein Förderprogramm zum Abwracken alter Ölheizungen aufgelegt und werden erneuerbare 
Wärme deutlich stärker fördern. Wir werden ein Berliner Erneuerbare-Wärme-Gesetz erarbeiten, 
wodurch wir gewährleisten, dass beim Neubau und beim Austausch von Heizungsanlagen die 
künftig produzierte Wärme zu einem vorgegebenen Anteil durch erneuerbare Energien gedeckt 
wird.
Dazu haben wir bereits die Beratung für die energetische Quartierssanierung auf den Weg 
gebracht. So ermöglichen wir eine gemeinschaftliche ökologische Versorgung mit Wärme, die 
energieeffizienter und günstiger ist als isolierte Einzellösungen. So kann örtlich erzeugte 
Wärme aus verschiedenen regenerativen Quellen in Nahwärmenetze eingespeist, mit Speichern 
verknüpft und lokal verteilt werden – ob Solarthermie, Abwärme, Abwasserwärme, Geothermie 
oder Power2Heat aus Stromüberschüssen oder Kraft-Wärme-Kopplung. Darüber hinaus fördern wir 
auch seit Anfang Oktober über das Förderproramm „Energiespeicher PLUS“ Stromspeicher mit bis 
zu 15.000 Euro.
Für uns ist es auch zentral, dass Berlin seinen Beitrag bei der Erzeugung von ökologischem 
Strom stärker wahrnimmt. Wir haben das Ziel, dass ein Viertel des in Berlin benötigten 
Stromes durch Solaranlagen generiert wird. Deshalb wollen wir bei Neubauten Solar-Anlagen 
zur Pflicht machen. Nur so können wir gewährleisten, dass dauerhaft und strukturell 
befördert der Ausbau an Photovoltaik-Anlagen auch gelingt. Dabei schließt eine Photovoltaik-
Anlage die Begrünung von Dächern oder Fassaden nicht aus, sondern potenziert den Nutzen. 
Auch den Mieterstrom werden wir deutlich ausbauen. Die bisherigen Mieterstrom-Projekte des 
Berliner Stadtwerks versorgen schon in über 6.000 Haushalten die Mieter*innen mit CO2-
sparendem Photovoltaik-Strom.
Für uns ist klar: Die öffentlichen Gebäude müssen als Vorbild dienen und vorangehen. Wir 
setzen uns dafür ein, dass die Wirtschaftlichkeitsprüfung bei der Errichtung von 
Photovoltaik-Anlagen auf landeseigenen Gebäuden gestrichen wird, damit in Zukunft 
unbürokratisch und überall auch ökologischer Strom erzeugt werden kann. Der von unserer 
Energiesenatorin Ramona Pop angestoßene „Masterplan Solar City“ hat gemeinsam mit vielen 
Akteur*innen der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft eine ganze Reihe von strukturellen 
Hemmnissen identifiziert, die wir nun angehen bzw. beseitigen müssen und wollen. Im Rahmen 
der Implementierung des Masterplans Solar City wollen wir auch mehr Photovoltaik-Anlagen auf 
Gebäuden errichten, die im Eigentum von natürlichen Personen oder Unternehmen sind. Mit der 
Novelle des Berliner Energiewendegesetzes werden wir nicht nur die Klimaziele von Paris für 
das Land verpflichtend machen, sondern den Klimaschutz so in den Strukturen verankern, dass 
endlich alle Ressorts dazu beitragen. Und wir nehmen die landeseigenen Unternehmen stärker 
in die Pflicht: Wir wollen, dass alle Unternehmen einen Fahrplan aufstellen, wie sie 
möglichst schnell klimaneutral wirtschaften können. Uns reichen nicht ein paar wenige 
Photovoltaik-Anlagen auf Berlins Dächern. Mit der reformierten Bauordnung, der Abschaffung 
der Wirtschaftlichkeitsprüfung, der Novelle des Energiewendegesetzes und dem „Masterplan 
Solar City“ wollen wir die Strukturen so verändern, dass sie dauerhaft zu mehr PV-Anlagen 
führen.
Mit unserem Beschluss „Berliner Sonne – Die Energie der Zukunft!“ haben wir darüber hinaus 
noch viele weitere Maßnahmen beschlossen, damit Berlin zur Hauptstadt der Erneuerbaren 
Energien wird.
Bauen wir die Zukunft
Nach wie vor sind Gebäude und vor allem die Wärmeerzeugung der größte CO2-Erzeuger in 
Berlin. Wir müssen daher bei Neubauten von vornherein alle Möglichkeiten ausschöpfen, um CO2 
zu binden, durch ökologische Standards bei den Baustoffen gar nicht erst zu erzeugen bzw. 
immer weiter zu reduzieren und die Lebenszyklen von Gebäuden mitbedenken.
Die Häuser und Quartiere, die wir heute planen und bauen, prägen unser Stadtbild und unsere 
Lebensqualität für die nächsten Jahrzehnte. Deshalb müssen sie ökologisch, klimaneutral und 
nachhaltig angelegt werden. Wir setzen beim Bau neuer Gebäude und bei der Modernisierung auf 
ökologische, energieeffiziente, Umwelt und Klima schützende Baustoffe wie Holz, Lehm, 
Naturstein oder Recyclingbeton. Mit der Verwaltungsvorschrift zur umweltfreundlichen 
Beschaffung haben wir für die öffentlichen Bauvorhaben bereits eine wichtige Weiche 
gestellt. Wir wollen darüber hinaus ein Förderprogramm bzw. verpflichtende Vorgaben für 
landeseigene Betriebe und Wohnungsbaugesellschaften für den Holzbau und den Aufbau eines 
Holzbauclusters, damit diese Schritt für Schritt dazu verpflichtet werden, Mindestquoten 
beim Holzbau zu erfüllen. Auch für Recyclingbeton fordern wir Mindestquoten, u.a. bei allen 
Neubauten. Leitkonzepte zur Regenwasserbewirtschaftung und Hitzeanpassung machen größere 
Wohnungsbauvorhaben klimafest.
In den neuen Stadtquartieren muss flächensparend und umweltgerecht gebaut werden. Die Nähe 
von Wohnraum und Arbeitsplätzen sowie Infrastruktur für Bildung und Kultur, Naherholung und 
Versorgung ist wichtig, da sie nicht nur ihren Teil zur besseren Klimabilanz beiträgt, 
sondern auch die Lebensqualität der Bewohner*innen erhöht. Quartiere, die wir jetzt planen, 
müssen von Beginn an autoarm und klimaneutral konzipiert werden, gut mit Rad, Bus und Bahn 
erreichbar sein und Komfort für Fußgänger*innen bieten. Bei landeseigenen Gebäuden und 
Infrastrukturmaßnahmen müssen ökologische Standards bindend sein und zwingend umgesetzt 
werden. Dafür stellen wir für alle landeseigenen Gebäude verbindliche Sanierungsfahrpläne 
auf und preisen den Klimaschutz bei Kosten-Nutzen-Betrachtungen zum CO2-Schadenspreis ein. 
Gleiches gilt für die Wohnungsbestände der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften und alle 
Gebäude der landeseigenen Betriebe. Die öffentliche Hand hat hier Vorbildcharakter und muss 
die Umsetzung guter Lösungen aktiv und wirkungsvoll vorantreiben. Um die Ziele zu erreichen 
müssen wir Strukturen und Vorschriften, die Klimaschutz und Klimaresilienz befördern, fest 
in den Bebauungsplänen integrieren. Auch bei städtebaulichen Rahmenverträgen, Wettbewerben 
oder anderen Instrumenten müssen klimaschützende Maßnahmen zentrale Entscheidungsmerkmale 
sein.
Um ökologisches und energetisch nachhaltiges Bauen dauerhaft und strukturell zu fördern, 
werden wir die breiten Erkenntnisse zur zeitgemäßen Bauweise in einem Informationszentrum 
für energetisches, sozialverträgliches und nachhaltiges Bauen und Modernisieren öffentlich 
zugänglich machen. Wir wollen ein Bauinformationszentrum, das eine breite Beratung von 
öffentlichen und privaten Eigentümer*innen jeglicher Größe und Couleur sicherstellt. 
Wichtige Aktivitäten sind die Kommunikation und die Vernetzung der Akteur*innen, die 
anwendungsorientierte Forschung (unter Nutzung der Berliner Hochschul- und 
Forschungslandschaft) und die Begleitung und Dokumentation von Projekten und Vorhaben. Mit 
der Eröffnung des SolarZentrums haben wir einen ersten Baustein im Energiebereich bereits 
geschaffen.
Wer den Klimaschutz ernst nimmt, muss jedoch vor allem die energetische Modernisierung der 
Gebäude im Bestand in Angriff nehmen. Das derzeitige Tempo ist zu gering und der Umfang und 
die Qualität der Maßnahmen reichen längst nicht aus, um die Klimaschutzziele 2030 zu 
erreichen. Zudem werden häufig nicht einmal die vorausberechneten Energieeinspareffekte 
durch die Modernisierungen erreicht.
Fest steht, dass wir unsere Anstrengungen vervielfachen müssen, um den Zielen des Pariser 
Klimaschutzabkommens gerecht zu werden. Wir wissen: Dazu müssen wir die verschiedenen 
Hauseigentümer*innen gewinnen. Dabei setzen wir auf eine Mischung aus aktivierender 
Beratung, bedarfsgerechten Unterstützungsangeboten und ordnungsrechtlicher Verpflichtung zu 
einfach umsetzbaren und rasch erfolgversprechenden Maßnahmen sowie zur Erstellung von 
verbindlichen Modernisierungsfahrplänen für weitere Schritte.
Dem Land Berlin kommt bei der energetischen Gebäudemodernisierung der eigenen Bestände eine 
Vorbildrolle zu. Das gilt nicht nur für öffentliche Gebäude, sondern auch für die 
landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften. Wir setzen uns deshalb dort für 
Modernisierungskonzepte ein, die konsequenten Klimaschutz und Sozialverträglichkeit sowie 
Bewohnerbeteiligung beispielgebend verbinden.
Bei der Finanzierung der Klimaschutzmaßnahmen im Gebäudebereich brauchen wir eine gerechte 
Lastenteilung zwischen Vermieter*innen, Mieter*innen und der öffentlichen Hand. Dazu bedarf 
es endlich einer Reform des Mietrechts auf Bundesebene, denn das derzeitige System, das die 
Kosten energetischer Modernisierungen im Mietwohnungsbestand komplett auf die Mieter*innen 
abwälzt, ist mehr als unsozial. Zudem führt die Modernisierungsumlage, die der 
Bundesgesetzgeber vorschreibt, zu keiner ökologischen Steuerung und wird oft für 
Mietsteigerungen durch die Hintertür bis hin zum „Herausmodernisieren“ weniger-
zahlungskräftiger Bewohner*innen missbraucht. Bündnis 90/Die Grünen Berlin fordert deshalb 
ein Drittelmodell, das neben den Mieter*innen auch die Vermieter*innen an der Finanzierung 
der Kosten beteiligt. Entscheidend wird dabei sein, die Kosten für die Mieter*innen 
überschaubar und kalkulierbar zu halten. Der Weg, den Berlin hier im Zuge des Mietendeckels 
geht, kann hier vorbildlich sein, denn gerade die Umlage auf die Mieter*innen muss gedeckelt 
werden.
Wir denken Klimaschutz und Gerechtigkeit zusammen. Für uns ist klar, dass der Mietendeckel 
das Problem der bisher zu niedrigen Sanierungsrate nicht lösen kann, jedoch darf er auch 
nicht dazu führen, dass sinnvolle energetische Sanierungen ausgebremst werden. Deshalb haben 
wir ein neues Umlagesystem durchgesetzt, das dafür sorgt, dass sich neben den Mieter*innen, 
auch Vermieter*innen und das Land Berlin an den Kosten beteiligen und die Umlage auf die 
Mieter*innen auf maximal ein Euro pro Quadratmeter gedeckelt ist. Um dies auch wirklich 
umsetzen zu könne, muss das dazugehörige Förderprogramm deutlich aufgestockt und verbessert 
werden. Außerdem werden wir uns dafür einsetzen, dass durch Mietzuschüsse Menschen mit 
geringen Einkommen unterstützt werden, die Kosten für die energetische Modernisierung zu 
tragen. Damit wird in Berlin schon bald das faire Drittelmodell Wirklichkeit. Für bereits 
energetisch modernisierte Wohnungen setzen wir uns zudem auf Bundesebene für einen 
Klimazuschuss zum Wohngeld sowie generell für eine echte Härtefallregelung ein, damit sich 
auch Haushalte mit geringen Einkommen diese Wohnungen leisten können.
Verkehrswende ist Klimawende
Neben den Gebäuden ist der Verkehr der zweitgrößte Verursacher von CO2 in Berlin. Daher ist 
die Verkehrswende nicht nur geboten, um Berlin lebenswerter zu gestalten, den Verkehr 
sicherer zu machen und eine faire Verteilung des öffentlichen Raums zu erreichen, sondern 
auch, um die Klimakatastrophe noch abzuwenden.
Für uns steht fest: Der motorisierte Individualverkehr muss dafür auf ein Minimum reduziert 
werden. Autofreie Kieze, eine verbrennerfreie Innenstadt und ein deutlich besser ausgebautes 
ÖPNV-Angebot sind dabei zentrale Ziele unserer Politik. Die Entwicklung neuer 
Mobilitätsdienstleistungen entwickelt sich ebenso rasant wie die Forschung zu neuen 
Fahrzeugtechnologien und macht Berlin zu einem Reallabor und internationalem Schaufenster. 
Dies wollen wir gestalten und steuern.
Für uns steht fest: Der motorisierte Individualverkehr muss dafür auf ein Minimum reduziert werden. Neue Mobilitätsdienstleistungen ziehen weltweit in die Städte ein und revolutionieren das Verkehrswesen.
Wir sind stolz darauf, dass Berlin hier schon heute quasi Reallabor und internationales Schaufenster ist und eine globale Vorreiterrolle einnimmt.
Diese Vorreiterrolle wollen wir verteidigen und ausbauen.
Wir werden daher zukünftig - konsequent und jedes Jahr planmäßig fortschreitend - Parkplätze, die heute quasi exklusiv dem motorisierten Individualverkehr zur Verfügung stehen, der Gemeinschaftsnutzung zurück führen und für neue Mobilitätsdienstleistungen reservieren.
Dafür werden wir den engen Kontakt mit neuen Mobilitätsdiensleistern suchen und deren Bedarf mindestens decken.
Auch dort, wo heute schon Parkdruck herrscht. Und zwar genau deshalb, weil Parkdruck herrscht und wir dringend und mit aller Macht umsteuern müssen.
Um neue Angebote auch zeitnah zu ermöglichen, werden wir zudem stadtweit immer ein Übergangebot an Flächen für neue Mobilitätsdienstleistungen bereit halten.
Denn wir wollen dass Mietfahrräder, Elektroroller und Co zukünftig wie selbstverständlich und sicher am Straßenrand stehen und nicht auf den Rad- oder Gehwegen. Nur dann werden klimafreundliche Alternativen auch stadtweit akzeptiert.
Wir nehmen hier unseren politischen Anspruch proaktiv wahr und werden gestalten und steuern.
Wir wollen alles unternehmen, um den Umstieg vom Auto aufs Rad, in Bus oder Bahn oder auf 
die eigenen zwei Beine zu befördern. Mit einem umfassenden Radverkehrsnetz, mit geschützten 
Radstreifen und Radwegen an Hauptstraßen, mit 100 Kilometern Radschnellverbindungen und mit 
dem Ausbau von Fahrradabstellanlagen machen wir das Radeln attraktiver.
Mit einer Übernachtungsabgabe wollen wir, dass alle Tourist*innen für die Zeit ihres 
Aufenthaltes automatisch ein Ticket für den ÖPNV erhalten. Wir halten auch am Ziel der 
Einführung eines Bärentickets fest, wodurch alle Berliner*innen durch eine solidarisch 
gezahlte Abgabe außerhalb der Stoßzeiten fahrscheinlos den Berliner ÖPNV benutzen können, 
und werden prüfen, wie durch eine City-Maut die Stadt vom Autoverkehr entlastet werden kann. 
Auch die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung werden wir vorantreiben und uns dafür 
einsetzen, dass auch für Anwohner*innen das Abstellen von Autos im öffentlichen Straßenland 
einen angemessenen Preis erhält. Mit diesen Maßnahmen und mit den geplanten 28 Milliarden 
Euro Investitionen durch den Nahverkehrsplan in die Infrastruktur des ÖPNV in Berlin, mit 
der Anschaffung von mehr und besseren S- und U-Bahn-Wagen, dem Ausbau der Tram-Linien und 
einer besseren Taktung, gerade bei den Buslinien in den Außenbezirken, werden wir das 
Verkehrssystem und die Strukturen so umbauen, dass es kein Verzicht, sondern ein Gewinn an 
Lebensqualität sein wird, das Auto stehen zu lassen. Dabei setzen wir besonders auf den 
Ausbau der Tramlinien und unterstützen die Ziele des Bündnisses „Pro Straßenbahn“. Bis 2030 
wird der gesamte öffentliche Nahverkehr elektrisch betrieben – auch das ist eine lohnende 
Investition in den Klimaschutz.
Alltagswege wollen wir kurz, angenehm und sicher gestalten, damit sie klimaschonend zu Fuß 
zurückgelegt werden können. Fußverkehrsfreundliche Ampelschaltungen, mehr Zebrastreifen und 
ein konsequenteres Vorgehen gegen Falschparker*innen sollen dazu beitragen. Dazu wollen wir 
uns auf Bundesebene dafür einsetzen, die Strafen für Falschparken, gerade auf Fuß- oder 
Radwegen oder gar auf Baumscheiben und Grünflächen, auf mindestens 100 Euro deutlich zu 
verteuern und das Abschleppen schneller durchzuführen. Auch Sharing-Angebote haben auf den 
Fußwegen nichts zu suchen. Hier werden wir dafür sorgen, dass Abstellflächen auf der Straße 
oder auf Parkplätzen geschaffen werden.
Neben dem bereits erarbeiteten Kapitel zum Rad- und Fußverkehr werden wir das 
Mobilitätsgesetz auch um einen Teil zum Wirtschaftsverkehr erweitern. Um die Straßen zu 
entlasten, ist es für uns zentral, die Auslieferung von Paketen zu zentralisieren und 
dauerhaft auf Lastenräder umzustellen. Erste Projekte, die ausgehend von zentralen 
Lagerstellen die Anwohner*innen mit Lastenrädern beliefern, haben wir schon initiiert und 
wollen sie immer weiter ausbauen. Darüber hinaus muss auch der Lieferverkehr für den 
Einzelhandel und Supermärkte besser strukturiert und gesteuert werden, damit wir die Straßen 
weiter entlasten. Gerade die Digitalisierung bietet hier viele Möglichkeiten. Und wir 
unterstützen die Unternehmen beim Umstieg auf die Elektromobilität. Mit dem Förderprogramm 
„Welmo“ (Wirtschaftsnahe Elektromobilität) wurden bereits zusätzlich über 400 Ladepunkte 
geschaffen.
Kurzfristig wollen wir durch autofreie Sonntage und mehr Spielstraßen für Kinder die Kieze 
vom Autoverkehr entlasten und die Lebensqualität steigern. Darüber hinaus wollen wir prüfen, 
wie wir nach dem Vorbild von Wien oder Paris in den heißesten Monaten ausgewählten Straßen 
auch hitzefrei geben können, um dort für Abkühlung und Erholung zu sorgen. Dies kann jedoch 
nur eine Übergangslösung sein, denn dauerhaft wollen wir autofreie Kieze, autofreie Straßen 
und bis 2030 die Innenstadt zu einer Null-Emissions-Zone umgestalten, in der kein Fahrzeug 
mit Verbrennungsmotor mehr fahren darf.
Klimaschutz beginnt beim Essen
Nicht nur durch Wärme und Verkehr erzeugen wir CO2, sondern auch durch unsere Ernährung. Mit 
unseren Kaufentscheidungen und Ernährungsgewohnheiten tragen wir Verantwortung dafür, wie 
viel der klimaschädlichen Emissionen CO2, Methan und Lachgas durch Massentierhaltung, 
konventionellen Ackerbau und Transport von Lebensmitteln verursacht werden. Als größte 
Verbraucherstadt Deutschlands haben wir es in der Hand, für eine klimafreundliche 
Landwirtschaft zu sorgen. Deshalb geht für uns Klimaschutz nur Hand in Hand mit einer 
Ernährungswende. Dazu gehört auch ein radikaler Wandel in der Gemeinschaftsverpflegung. In 
Berlin haben wir dafür die Kantine Zukunft Berlin nach dem Vorbild des Kopenhagener House of 
Food auf den Weg gebracht. Diese soll neben der Bereitstellung von Informationen vor allem 
die öffentlichen Kantinen in den Berliner Verwaltungen, Krankenhäusern, Schulen, den Kitas 
und anderen staatlichen Einrichtungen beraten und dabei unterstützen, Schritt für Schritt 
das Angebot so umzustellen, dass deutlich mehr regionale, ökologische und vegan-vegetarische 
Produkte angeboten werden. Dabei setzen wir auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Land 
Brandenburg. Als größte deutsche Stadt kann Berlin mit einer Umsteuerung der 
Gemeinschaftsverpflegung hin zu regionalen, saisonalen und ökologischen Produkten einen 
erheblichen Einfluss auf die Lebensmittelproduktion in der Region nehmen. Die 
Ernährungswende in Berlin und die Agrarwende in der Region hängen eng zusammen.
Mit der Ernährungsstrategie, die derzeit in einem partizipativen Prozess mit der 
Stadtgesellschaft erarbeitet wird, legen wir den Grundstein für den Weg hin zu einem 
nachhaltigeren, urbanen Ernährungssystem. Wir bündeln in dieser Strategie Ziele, Maßnahmen 
und Visionen, nehmen Impulse aus der Gesellschaft auf und unterstützen die gesellschaftliche 
Bewegung, die eine Ernährungswende hin zu mehr saisonal, regional und biologisch 
produzierten Lebensmitteln fordert. So schaffen wir Strukturen, die dauerhaft für eine 
Ernährungswende arbeiten.
Wir wollen aber auch, dass weniger Essen weggeschmissen wird. Gerade Supermärkte sind hier 
in der Verantwortung, neue Wege zu gehen. Dass das Mitnehmen von weggeschmissenem Essen, das 
sogenannten Containern, noch unter Strafe steht, ist nicht nachvollziehbar. Daher begrüßen 
wir die Bundesratsinitiative unseres Landwirtschaftssenators Dirk Behrendt, dieses zu 
legalisieren, und treten darüber hinaus für ein gesetzliches Wegwerfverbot von Lebensmitteln 
bei Supermärkten ein.
Durch eine strukturelle Veränderung bei den auswärtigen Essensangeboten durch die Kantine 
Zukunft Berlin und eine deutliche Verringerung von weggeworfenem Essen schaffen wir den 
strukturellen Einstieg in die Ernährungswende und werden dauerhaft für den Klimaschutz 
Erfolge erreichen.
Berlin muss grüner werden
Bäume binden CO2 und Grünflächen tragen dazu bei, dass Wasser versickern kann und so die 
Stadt gekühlt und Pflanzen mit Nahrung versorgt werden. Blumen stellen die Nahrungsquelle 
für Insekten und Bienen dar. Mehr und besseres Grün trägt dabei also nicht nur zu einer 
besseren Lebensqualität bei, sondern rettet auch das Klima.
In unserem Beschluss „Grün statt Grau“ haben wir dazu bereits ausführlich Stellung bezogen. 
Zentral bleibt dabei für uns, dass wir nicht nur vorhandene grüne Oasen – die Parks, die 
Freiflächen, Wälder, Naturschutzgebiete und Freiräume – schützen, sondern auch dafür Sorge 
tragen, dass das Grün in der Stadt weiter wächst. Wir wollen, dass Grünflächen und 
Grünverbindungen in Berlin ein vitales Netz ergeben. Seien es Hinterhöfe oder Dächer, seien 
es Parkplätze oder Vorplätze – noch immer gibt es riesige Potenzialflächen, die entsiegelt 
und begrünt werden können. Damit dauerhaft das Grün in der Stadt wächst, müssen wir den 
Ankauffonds ausweiten und noch mehr Flächen ankaufen, die für Flora und Fauna reserviert 
werden. Und wenn durch Neubauten Grün verdrängt wird, muss es an anderer Stelle in Berlin 
wieder entstehen. Dabei ist entscheidend, dass Ausgleichszahlungen nur im absoluten 
Ausnahmefall möglich sind. Mit dem Ökokonto verändern wir die Strukturen dauerhaft so, dass 
das Land Berlin Stadtgrün und Biotopflächen schon vorab qualitativ hochwertig und 
zusammenhängend entwickeln kann und diese im Nachhinein durch verschiedene Bauherr*innen 
refinanziert werden. So beschleunigen wir diesen Prozess enorm und schaffen einen 
Systemwechsel, bei dem auch die ökologische Qualität bei den Ausgleichsmaßnahmen eine 
entscheidende Rolle spielt.
Wir setzen uns außerdem dafür ein, dass es in allen Quartieren genügend Grünflächen für 
Erholung, Bewegung, Begegnung und Naturerfahrung gibt. Diese sollen auch Platz für 
standortgerechte Vegetation und Lebensraum für Tiere bieten. Parks und Grünflächen steigern 
nicht nur die Gesundheit und Lebensqualität, sondern sind auch wichtige Kälte- und 
Frischluftpuffer. Neben Dachgärten, Fassaden- und Dachbegrünungen müssen deshalb ausreichend 
öffentliche Spielplätze und Parks eingeplant werden.
Dabei stellen uns die Sturm-, Brand- und Dürreschäden der letzten Jahre vor große 
Herausforderungen, eröffnen aber gleichzeitig auch eine Chance. Das reine Aufforsten der 
Wälder in altbekannter Art ist keine Option. Mit Blick auf die absehbaren Folgen des 
Klimawandels brauchen wir einen Umbau der Wälder – auch der Wirtschaftswälder – hin zu einem 
naturnahen Waldbau und naturnaher Parkpflege.
Seltene Pflanzen und Tierarten brauchen die Möglichkeit des „Wanderns“, um den Genpool zu 
stärken und die Biodiversität in unseren Biotopen zu erhöhen. Hier müssen endlich genügend 
Möglichkeiten – wie Fischwandertreppen an Schleusen, Renaturierung der Bäche und Flüsse, 
Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten an den Kanälen und sichere Querungsmöglichkeiten an 
Autobahnen, Straßen und Brückenneubauten – in wesentlich größerem Umfang als bisher 
geschaffen werden. Dazu müssen auch die Biotopverbindungen vom Umland in die Innenstadt und 
das innerstädtische Biotopnetz zwingend erhalten und neu geschaffen werden. Naturschutz- und 
Waldbaumaßnahmen müssen besser mit den Bürger*innen kommuniziert werden, um Akzeptanz für 
Natur- und Klimaschutzmaßnahmen zu erzeugen. Dazu werden wir Naturwachtstützpunkte und 
Rangerstellen in den größeren Waldgebieten und Biotopen Berlins einrichten.
Mit der Charta für das Berliner Stadtgrün hat die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und 
Klimaschutz nicht nur eine Debatte über ein grünes Berlin eingeleitet, sondern legt damit 
konkrete Handlungsmaßnahmen vor, wie wir die Stadt in den kommenden Jahren dauerhaft 
verändern. Die Vielzahl vorhandener Konzepte für das Grün ist eine gute Grundlage – sei es 
der Kleingartenentwicklungsplan, die Friedhofsplanung, die Strategie Stadtlandschaft, das 
Landschaftsprogramm, die Strategie biologische Vielfalt oder der Stadtentwicklungsplan 
Klima. Entscheidend ist nun, dass über die Charta die vielen guten Planwerke und Strategien 
mit Leben gefüllt werden und das Stadtgrün durch konkrete Maßnahmen dauerhaft bewahrt und 
gestärkt wird. Bei diesen Bemühungen ist darauf zu achten, dass im Sinne der 
Umweltgerechtigkeit vor allem dort das Stadtgrün für benachteiligte Menschen gestärkt und 
ausgebaut wird, wo Grün- und Erholungsflächen eher Mangelware sind.
Klimaverantwortlich wirtschaften und finanzieren
Was wir konsumieren und kaufen erzeugt CO2 in anderen Teilen der Welt. Wir stehen auch zu 
dieser Verantwortung. Deshalb sollen die landeseigenen Unternehmen beispielhaft vorangehen: 
Wir wollen, dass sie ihre Klimawirkungen in den unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichten 
transparent machen und einen Fahrplan entwickeln, wie sie möglichst schnell klimaneutral 
wirtschaften können. Wir fordern den Senat auf, im Rahmen seiner Aufsichtskompetenzen die 
Erarbeitung eines solchen Fahrplans in den Zielvereinbarungen der Unternehmen zu verankern 
und die Umsetzung als Teil der variablen Vergütung der Geschäftsleitungen zu vereinbaren.
Die Förderbank des Landes Berlin (IBB) soll ihre Förderpolitik soweit wie möglich an den 
Klimazielen ausrichten. Auch bei der Vergabe von nicht umweltschutzbezogenen Bundes- oder 
EU-Mitteln soll sie die Klimawirkungen der Endkredite bei ihren Entscheidungen 
berücksichtigen. Auch hier gilt somit der Klimavorbehalt. Wir verzichten auf die Förderung 
klimaschädlicher Geschäftsmodelle.
Gerade im Kontext des Klimawandels muss Digitalisierung endlich nachhaltig gestaltet werden. 
Wir fordern langfristig eine Umgestaltung des Lebenszyklus' der Informationstechnologie 
(IT). Wir wollen die Verlängerung der Nutzungsdauer von IT, um den bisherigen ökologischen 
Fußabdruck zu reduzieren. Dafür muss sichergestellt werden, dass Anwendungs- und 
Systemsoftware auch bei Weiterentwicklung und Aktualisierung auf allen Geräten lauffähig 
bleibt. Die Ausstattung muss auf eine lange Nutzung und Erweiterbarkeit ausgelegt und durch 
OpenSource gefördert werden. Die Reparatur von Hardware muss für alle zugänglich werden. 
Deshalb sprechen wir uns für ein Recht auf Reparatur aus – diesem werden wir auf Bundesebene 
Nachdruck verleihen. Berliner Unternehmen und Institutionen, die hier bereits vorangehen, 
werden wir unterstützen, diesen Schritt zu wagen.
Regulatorische Änderungen im Finanzsystem müssen auf EU- und Bundesebene erfolgen. Aber auch 
auf Landesebene gibt es Spielräume: Die Altersversorgungsrücklagen des Landes Berlin werden 
bereits teilweise als nachhaltige Kapitalanlagen bewirtschaftet. Dies wollen wir ausbauen, 
vor allem durch die Erhöhung des nachhaltig bewirtschafteten Betrags und die Anwendung 
strengerer Standards, damit aus dem öffentlichen Dienst entstehende Pensionen und Renten 
nicht mit klimaschädlichen Geschäften erwirtschaftet werden.
Wann wenn nicht jetzt!
Bündnis 90/Die Grünen Berlin sind dem Klimaschutz verpflichtet. Wir stehen zum Pariser 
Klimaschutzabkommen und werden alles tun, damit Berlin seiner Verantwortung gerecht wird. 
Mit den beschriebenen Maßnahmen werden wir die Strukturen so verändern, dass wir die sozial-
ökologische Transformation konsequent und dauerhaft umsetzen können. Für uns ist klar, dass 
wir Berlin klimaneutral umbauen müssen – und zwar jetzt! Dabei ist für uns nicht eine große 
Debatte über Jahreszahlen entscheidend, sondern wie viele Tonnen CO2 wir einsparen. 
Entscheidend ist, dass wir radikal vernünftige Maßnahmen so schnell wie möglich 
implementieren und unser Klima endlich konsequent schützen. Den Rückenwind der Straße werden 
wir dafür nutzen, um ausgehend von den hohen Zielen im Koalitionsvertrag noch eine deutliche 
Schippe drauf zu legen.
Von Zeile 298 bis 303:
Für uns steht fest: Der motorisierte Individualverkehr muss dafür auf ein Minimum reduziert werden. Autofreie Kieze, eine verbrennerfreie Innenstadt und ein deutlich besser ausgebautes ÖPNV-Angebot sind dabei zentrale Ziele unserer Politik. Die Entwicklung neuer Mobilitätsdienstleistungen entwickelt sich ebenso rasant wie die Forschung zu neuen Fahrzeugtechnologien und macht Berlin zu einem Reallabor und internationalem Schaufenster. Dies wollen wir gestalten und steuern.
Für uns steht fest: Der motorisierte Individualverkehr muss dafür auf ein Minimum reduziert werden. Neue Mobilitätsdienstleistungen ziehen weltweit in die Städte ein und revolutionieren das Verkehrswesen.
Wir sind stolz darauf, dass Berlin hier schon heute quasi Reallabor und internationales Schaufenster ist und eine globale Vorreiterrolle einnimmt.
Diese Vorreiterrolle wollen wir verteidigen und ausbauen.
Wir werden daher zukünftig - konsequent und jedes Jahr planmäßig fortschreitend - Parkplätze, die heute quasi exklusiv dem motorisierten Individualverkehr zur Verfügung stehen, der Gemeinschaftsnutzung zurück führen und für neue Mobilitätsdienstleistungen reservieren.
Dafür werden wir den engen Kontakt mit neuen Mobilitätsdiensleistern suchen und deren Bedarf mindestens decken.
Auch dort, wo heute schon Parkdruck herrscht. Und zwar genau deshalb, weil Parkdruck herrscht und wir dringend und mit aller Macht umsteuern müssen.
Um neue Angebote auch zeitnah zu ermöglichen, werden wir zudem stadtweit immer ein Übergangebot an Flächen für neue Mobilitätsdienstleistungen bereit halten.
Denn wir wollen dass Mietfahrräder, Elektroroller und Co zukünftig wie selbstverständlich und sicher am Straßenrand stehen und nicht auf den Rad- oder Gehwegen. Nur dann werden klimafreundliche Alternativen auch stadtweit akzeptiert.
Wir nehmen hier unseren politischen Anspruch proaktiv wahr und werden gestalten und steuern.
Wer vernünftig ist, handelt radikal! Jetzt entschlossen das Klima schützen
„Es sind die Städte, wo der Kampf um das Klima weitestgehend gewonnen oder verloren wird“
António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen
In Berlin jagt ein Rekord-Hitze-Jahr das nächste, die Bäume bekommen zu wenig Wasser und 
wenn es dann regnet, fällt oft so viel Niederschlag, dass er durch die versiegelten 
Stadtflächen kaum aufgenommen werden kann. Allein im Jahr 2018 sind laut dem Robert-Koch-
Institut mehr als 800 ältere Menschen an der Hitzewelle in Berlin und Brandenburg gestorben. 
Das sind nur die spürbarsten Auswirkungen der Klimakrise, die nun auch Berlin erreicht. Doch 
Berlin steht nicht allein da. Weltweit sind die Folgen des Klimawandels verheerend. Die 
Gletscher schmelzen rapide, die Dürren in der Sahelzone sind länger denn je und die 
Permafrostböden in der Tundra tauen immer schneller auf. Das Artensterben hat 
erdgeschichtliche Dimensionen angenommen und immer mehr Inseln und Küstenregionen werden 
Opfer eines steigenden Meeresspiegels. Das Zeitfenster, noch schlimmere Folgen durch die 
Klimakatastrophe abzuwenden, schließt sich täglich mehr und mehr. Die Klimakrise wird sich 
nicht nur lokal lösen lassen, aber wir können und müssen aus Berlin dazu beitragen, diese 
Menschheitsaufgabe zu bewältigen. Wer heute vernünftig ist, weiß, dass wir radikal handeln 
müssen, um unsere Lebensgrundlage noch zu retten.
Das, und nicht weniger, ist unser Ziel! Dafür dürfen wir die Verantwortung nicht an andere 
abschieben, sondern müssen mit voller Kraft auf allen Ebenen Maßnahmen für den Klimaschutz 
ergreifen. Aber statt beherzt anzupacken, legt die Bundesregierung ihre Hände in den Schoß. 
Das sogenannte Klimapaket ist den Namen nicht wert, den es trägt. Ohne einen schnellen, 
ehrlichen CO2-Preis wird Klimaschutz konterkariert. Ohne Maßnahmen zur energetischen 
Modernisierung von Gebäuden und einen schnellen Kohleausstieg brauchen wir von Klimaschutz 
gar nicht zu sprechen. Und ohne eine Abkehr von der Massentierhaltung ist das Label 
Klimaschutz auf dem Paket nur ein Etikettenschwindel. Für Bündnis 90/Die Grünen Berlin ist 
das aber kein Grund, nur mit dem Finger auf den Bund zu zeigen. Wir werden die 
Verantwortung, die wir hier tragen, auch weiterhin annehmen. Wir wollen und werden handeln, 
sowohl auf Bezirks- als auch auf Landesebene. Dabei werden wir uns nicht mit einzelnen, 
symbolischen Maßnahmen zufriedengeben, sondern wollen vor allem strukturelle Änderungen in 
Angriff nehmen. Denn die viel zu oft angeführten „Sachzwänge“ sind bei genauerer Betrachtung 
meist auf strukturelle Fehler zurückzuführen. Deshalb ist es entscheidend, dass wir die 
Strukturen und Verfahren so verändern, dass sie dauerhaft für eine sozial-ökologische 
Transformation arbeiten und klimaschädliches Verhalten bestrafen. Denn wir meinen es ernst 
mit dem Klimaschutz.
Klimaschutz ist für uns kein neues Modethema, sondern entscheidend, um eine lebenswerte 
Zukunft für uns und nachfolgende Generationen zu schaffen. Wir stehen hier auch in der 
Verantwortung gegenüber den Menschen im globalen Süden, die weniger zur Klimakatastrophe 
beigetragen haben, aber noch stärker von ihr betroffen sind. In diesem Wissen haben wir uns 
schon 2016 mit dem rot-rot-grünen Koalitionsvertrag in Berlin hohe Ziele für konsequenten 
Klimaschutz in Berlin gesetzt, die wir Schritt für Schritt abarbeiten – vor Augen haben wir 
dabei das viel größere Ziel, den nötigen, umfassenden Umbau unserer Gesellschaft und unserer 
Stadt. Mit Deutschlands erstem Mobilitätsgesetz bauen wir Berlin sukzessive zu einer 
nachhaltigen Stadt um. Klimafreundliche Mobilität und schwächere Verkehrsteilnehmer*innen 
haben bei uns Vorfahrt. Für den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs stellen wir 28 
Milliarden Euro zur Verfügung. Unser Ziel ist nicht nur eine Verkehrswende, sondern der 
Umbau unserer Stadt, autofreie Kieze, neue Freiheit durch neue Räume zum Leben und eine 
völlig neue Mobilität, die so komfortabel ist, dass sie das eigene Auto weitgehend 
überflüssig macht.
Mit einer Grünbauoffensive wollen wir auch im neuen Doppelhaushalt ein klares Signal setzen, 
dass Klimaschutz kein Luxus ist, sondern existentiell für Wohlbefinden und 
Überlebensfähigkeit. Denn alle Menschen müssen sich Klimaschutz leisten können. Mit der 
Charta für das Berliner Stadtgrün entwickeln wir einen Leitplan, um das Stadtgrün zu 
schützen und zu pflegen und haben dafür bereits im letzten Haushalt die Mittel um mehr als 
150 Prozent erhöht. Bei der Regenwasserbewirtschaftung haben wir einen Paradigmenwechsel 
eingeleitet, der Berlin zur Schwammstadt macht. Und mit dem Berliner Energie- und 
Klimaschutzprogramm (BEK) haben wir den Fahrplan zu einer klimaneutralen und 
klimaangepassten Stadt festgelegt. Wir bauen das Stadtwerk aus und stellen die Berliner 
Busflotte auf Elektro um. Wir steigen schrittweise bis 2030 aus der Kohleverstromung aus und 
beweisen damit, dass dies selbst bei einer kohlekraftbasierten Wärmeversorgung möglich ist. 
Und mit einer umfassenden Ernährungsstrategie und der Kantine Zukunft Berlin beginnen wir, 
die Ernährungswende in Berlin Wirklichkeit werden zu lassen. All das sind Schritte auf dem 
Weg zu einer Stadt, die klimaneutral ist, die mit der Natur funktioniert, nicht gegen sie, 
und die dadurch den Berliner*innen mehr Lebensqualität gibt. Eine solche Stadt gibt es 
bislang weltweit nicht. Wir treten an, um die guten Ansätze, die weltweit ausprobiert 
werden, in Berlin zusammen zu führen und zu beweisen, dass Metropole, Nachhaltigkeit und 
Lebensqualität zusammengehören.
Wir haben viele konkrete Schritte eingeleitet, doch das reicht uns noch lange nicht. Wir 
brauchen mehr!
Klimavorbehalt jetzt!
Um Klimaschutz wirklich in den Strukturen zu verankern, müssen wir die klimapolitischen 
Folgen aller politischen Entscheidungen abschätzen und abwägen. Deshalb müssen die 
Klimafolgen ein wichtiges Kriterium für politische Entscheidungen werden. Dazu ist in einem 
ersten Schritt mehr Transparenz über die Klimarelevanz politischer Entscheidungen und eine 
Klimafolgenabschätzung nötig. Um dies dauerhaft in den Strukturen zu verankern, wollen wir, 
dass die zu erwartenden CO2-Emissionen der öffentlichen Verwaltung ausgewiesen werden. 
Klimaschutz ist eine Querschnittsaufgabe und alle Senatsverwaltungen müssen bei ihren 
Entscheidungen das Klima im Blick haben. Neben dem Klimavorbehalt wollen wir prüfen, 
inwieweit auch Klima-Monitoring in Berlin eingesetzt werden kann, um dauerhaft und 
strukturell die Belastung des Klimas zu evaluieren. Das vom Bündnis für Klimaschutz der 
Kommunen entwickelte Monitoringsystem BISKO, das bereits in Charlottenburg-Wilmersdorf 
angewandt wird, kann hier als Vorbild dienen. Es ist entscheidend, dass Zahlen und Fakten, 
wie wirkungsvoll Klimaschutzmaßnahmen sind, auch veröffentlicht werden. Darüber hinaus 
streben wir ein Klimabudget nach Osloer Vorbild an. Damit würde Berlin nicht nur ein 
Jahresziel, sondern eine CO2-Emissionsobergrenze bekommen, deren Aufteilung und Überwachung 
von einer mit entsprechenden Kompetenzen und Ressourcen ausgestatteten Energie- und 
Klimaverwaltung übernommen wird.
Aus den Bezirken heraus das Klima retten!
Für uns spielen beim Klimaschutz die Bezirke, die konkret vor Ort Berlin gestalten, eine 
zentrale Rolle. Deshalb fordern wir mindestens eine*n Klimaschutzmanager*in pro Bezirk, 
die*der effektiv in die Strukturen der Verwaltung eingegliedert werden muss, und mit 
konkreten Aufgaben betraut werden soll. Die Bezirke können vieles leisten, gerade bei der 
Umsetzung des BEK sind sie ganz entscheidende Akteur*innen.
Wir wollen die Bezirke dazu befähigen, aktiv für die Entsiegelung der Böden und somit für 
eine atmende Stadt zu sorgen. Dafür müssen die bezirklichen Energiemanager*innen endlich 
gestärkt und eine Stelle für die Bauberatung in jedem Bezirk geschaffen werden. Was wir 
heute bauen, wird auch noch in den nächsten Jahrzehnten Berlin prägen. Daher ist es 
entscheidend, dass alle, die jetzt neu bauen, auch wissen, was ökologisch machbar und 
notwendig ist, welche Materialien zur Verfügung stehen und welche Fördertöpfe es gibt. 
Maßnahmen gibt es viele, doch oft fehlt schlicht das Wissen.
Darüber hinaus wollen wir die Haushalte der Bezirke, die durch die Kosten-und-Leistung-
Rechnung (KLR) geprägt sind, nachhaltig umgestalten. Wir fordern, dass Klimaschutz Einzug in 
die KLR-Berechnung der Bezirke nimmt. Bezirke, die faire und ökologische Produkte 
beschaffen, die ihre Gebäude sanieren und Grünflächen pflegen, dürfen dafür nicht länger 
finanziell bestraft werden. Die KLR-Kriterien müssen auf ihre Nachhaltigkeit überprüft und 
konkrete Änderungen schnellstmöglich umgesetzt werden.
Wir müssen die Bezirke in die Lage versetzen, sich gut und gründlich um ihr Grün kümmern zu 
können. Dafür ist es entscheidend, dass insbesondere die Grünflächenämter finanziell und 
personell gut ausgestattet sind und dass die Zahlung für die Pflege und Neupflanzung der 
Bäume deutlich erhöht wird. Dies müssen wir mit dem nächsten Doppelhaushalt erreichen, damit 
Berlin weiter grün aufblüht.
In den Berliner Bezirken wächst eine vielfältige Landschaft spannender Initiativen für eine 
nachhaltige Ernährung: gläserne Küchen, urbane Gärten, Verteilnetze der solidarischen 
Landwirtschaft, Verarbeitung geretteter Lebensmittel – sie und viele andere wirken vor Ort. 
Bündnis 90/Die Grünen Berlin fördern und unterstützen diese Initiativen, z.B. durch die 
Einrichtung von LebensMittelpunkten in den Berliner Kiezen. Dort sollen Räume für 
Initiativen und kleine Unternehmen entstehen, um Lebensmittel zu lagern, zu verteilen und 
weiter zu verarbeiten. LebensMittelpunkte sollen auch Orte der Begegnung, des gemeinsamen 
Kochens und des Austauschs werden.
Und nicht zuletzt wollen wir den Fuhrpark der Bezirke auf E-Mobilität umbauen und es 
ermöglichen, endlich auch Dienstfahrräder anzubieten.
Indem wir die Bezirke beim Klimaschutz stärken und besser ausstatten, ermöglichen wir 
wegweisende strukturelle Veränderungen, die dauerhaft wirken und nachhaltig eine 
Klimaschutzpolitik von unten heraus befördern.
Berlin geht voran: Raus aus der Kohle, rein in die Erneuerbaren
Berlin wird bis 2030 komplett aus der Kohleverstromung aussteigen. Bereits 2017 haben wir 
das letzte Braunkohlekraftwerk vom Netz genommen und stoßen so jedes Jahr 600.000 Tonnen CO2 
weniger aus. Auch die Abschaltung des Steinkohlekraftwerks Reuter ist ein großer Schritt und 
verringert den Berliner CO2-Ausstoß um 400.000 Tonnen. Damit haben wir in dieser 
Legislaturperiode zwei von anfangs noch vier verbliebenen Kohlekraftwerken vom Netz 
genommen.
Aber auch der Kohleausstieg muss verantwortlich organisiert werden. Wir müssen die Strom- 
und die Wärmeversorgung der Stadt sicherstellen. Dazu gehört, dass wir das Berliner 
Fernwärmenetz – eines der größten Europas – nachhaltig und ökologisch umbauen. Dies ist 
entscheidend, denn die Produktion von Wärme erzeugt mit großem Abstand das meiste CO2 in 
Berlin. 18 Prozent des gesamtberliner CO2-Ausstoßes ist verschuldet durch die jährliche 
Verfeuerung von 1,2 Millionen Tonnen Steinkohle. Damit muss so schnell wie möglich Schluss 
sein.
Zusammen mit Vattenfall hat unsere Klimaschutzsenatorin Regine Günther eine Studie 
vorgelegt, die aufzeigt, dass und wie wir bis spätestens 2030 aus der Kohle aussteigen 
können. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass dabei übergangsweise nicht auf Erdgas verzichtet 
werden kann. Wir müssen schon heute Schritte einleiten, um den Ausstieg aus dem fossilen Gas 
zu bewerkstelligen. Daher müssen die Gaskraftwerke so gestaltet sein, dass sie sukzessive 
mit Erneuerbarem Gas befeuert werden können. Die Wärme aus der Müllverbrennung wollen wir 
effektiver nutzen als bisher. Für uns ist jedoch klar: Das Ziel der Zero Waste Stadt darf 
nicht konterkariert werden und wir wollen die Müllverbrennungsmenge nicht über den Status 
Quo ausweiten. Deshalb muss vor allem der Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Strom- und 
Wärmeerzeugung und die Sektorkopplung zur Nutzung von Grünem Gas verstärkt vorangetrieben 
werden. Zur Initiierung, Umsetzung und Begleitung entsprechender Pilotprojekte werden wir 
die Energieverwaltung weiter stärken. Um die vorhandenen Erneuerbaren Energienpotentiale 
besser und schneller zu nutzen und den Kohleausstieg zu meistern, sollte die energetische 
Modernisierung der Gebäude konsequent und sozialverträglich vorangebracht werden. Um die 
Integration Erneuerbarer Energien und Abwärme in die Wärmenetze voranzutreiben, fordern wir 
darüber hinaus den Senat auf, für die zukünftige Wärmeversorgung die Berliner Potentiale 
emissionsarmer Wärmeerzeugung kontinuierlich und intensiv zu analysieren.
Wir wollen weiterhin den kommunalen Einfluss auf die Energienetze stärken, um Potentiale für 
Sektorkopplung und Flexibilisierung des Energiesystems besser zu nutzen und Einnahmen in 
eine nachhaltig versorgte Stadt zu reinvestieren. Neben der Fortführung der 
Rekommunalisierungsverfahren werden wir auch Gespräche mit den derzeitigen 
Netzbetreiber*innen führen, um den gemeinsamen Nutzen für eine nachhaltige und 
sozialverträgliche Energiewende zu identifizieren und sie insbesondere auf eine 
gesamtstädtische Energieplanung zu verpflichten.
Wenn wir die Zukunft unsere Lebensgrundlage nicht aufs Spiel setzen wollen, müssen wir den 
Wärme- und Energieverbrauch in unseren Häusern erheblich reduzieren. Auch die Wärmeerzeugung 
jenseits des Fernwärmenetzes müssen wir in den Blick nehmen. Deshalb haben wir mit dem BEK 
auch ein Förderprogramm zum Abwracken alter Ölheizungen aufgelegt und werden erneuerbare 
Wärme deutlich stärker fördern. Wir werden ein Berliner Erneuerbare-Wärme-Gesetz erarbeiten, 
wodurch wir gewährleisten, dass beim Neubau und beim Austausch von Heizungsanlagen die 
künftig produzierte Wärme zu einem vorgegebenen Anteil durch erneuerbare Energien gedeckt 
wird.
Dazu haben wir bereits die Beratung für die energetische Quartierssanierung auf den Weg 
gebracht. So ermöglichen wir eine gemeinschaftliche ökologische Versorgung mit Wärme, die 
energieeffizienter und günstiger ist als isolierte Einzellösungen. So kann örtlich erzeugte 
Wärme aus verschiedenen regenerativen Quellen in Nahwärmenetze eingespeist, mit Speichern 
verknüpft und lokal verteilt werden – ob Solarthermie, Abwärme, Abwasserwärme, Geothermie 
oder Power2Heat aus Stromüberschüssen oder Kraft-Wärme-Kopplung. Darüber hinaus fördern wir 
auch seit Anfang Oktober über das Förderproramm „Energiespeicher PLUS“ Stromspeicher mit bis 
zu 15.000 Euro.
Für uns ist es auch zentral, dass Berlin seinen Beitrag bei der Erzeugung von ökologischem 
Strom stärker wahrnimmt. Wir haben das Ziel, dass ein Viertel des in Berlin benötigten 
Stromes durch Solaranlagen generiert wird. Deshalb wollen wir bei Neubauten Solar-Anlagen 
zur Pflicht machen. Nur so können wir gewährleisten, dass dauerhaft und strukturell 
befördert der Ausbau an Photovoltaik-Anlagen auch gelingt. Dabei schließt eine Photovoltaik-
Anlage die Begrünung von Dächern oder Fassaden nicht aus, sondern potenziert den Nutzen. 
Auch den Mieterstrom werden wir deutlich ausbauen. Die bisherigen Mieterstrom-Projekte des 
Berliner Stadtwerks versorgen schon in über 6.000 Haushalten die Mieter*innen mit CO2-
sparendem Photovoltaik-Strom.
Für uns ist klar: Die öffentlichen Gebäude müssen als Vorbild dienen und vorangehen. Wir 
setzen uns dafür ein, dass die Wirtschaftlichkeitsprüfung bei der Errichtung von 
Photovoltaik-Anlagen auf landeseigenen Gebäuden gestrichen wird, damit in Zukunft 
unbürokratisch und überall auch ökologischer Strom erzeugt werden kann. Der von unserer 
Energiesenatorin Ramona Pop angestoßene „Masterplan Solar City“ hat gemeinsam mit vielen 
Akteur*innen der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft eine ganze Reihe von strukturellen 
Hemmnissen identifiziert, die wir nun angehen bzw. beseitigen müssen und wollen. Im Rahmen 
der Implementierung des Masterplans Solar City wollen wir auch mehr Photovoltaik-Anlagen auf 
Gebäuden errichten, die im Eigentum von natürlichen Personen oder Unternehmen sind. Mit der 
Novelle des Berliner Energiewendegesetzes werden wir nicht nur die Klimaziele von Paris für 
das Land verpflichtend machen, sondern den Klimaschutz so in den Strukturen verankern, dass 
endlich alle Ressorts dazu beitragen. Und wir nehmen die landeseigenen Unternehmen stärker 
in die Pflicht: Wir wollen, dass alle Unternehmen einen Fahrplan aufstellen, wie sie 
möglichst schnell klimaneutral wirtschaften können. Uns reichen nicht ein paar wenige 
Photovoltaik-Anlagen auf Berlins Dächern. Mit der reformierten Bauordnung, der Abschaffung 
der Wirtschaftlichkeitsprüfung, der Novelle des Energiewendegesetzes und dem „Masterplan 
Solar City“ wollen wir die Strukturen so verändern, dass sie dauerhaft zu mehr PV-Anlagen 
führen.
Mit unserem Beschluss „Berliner Sonne – Die Energie der Zukunft!“ haben wir darüber hinaus 
noch viele weitere Maßnahmen beschlossen, damit Berlin zur Hauptstadt der Erneuerbaren 
Energien wird.
Bauen wir die Zukunft
Nach wie vor sind Gebäude und vor allem die Wärmeerzeugung der größte CO2-Erzeuger in 
Berlin. Wir müssen daher bei Neubauten von vornherein alle Möglichkeiten ausschöpfen, um CO2 
zu binden, durch ökologische Standards bei den Baustoffen gar nicht erst zu erzeugen bzw. 
immer weiter zu reduzieren und die Lebenszyklen von Gebäuden mitbedenken.
Die Häuser und Quartiere, die wir heute planen und bauen, prägen unser Stadtbild und unsere 
Lebensqualität für die nächsten Jahrzehnte. Deshalb müssen sie ökologisch, klimaneutral und 
nachhaltig angelegt werden. Wir setzen beim Bau neuer Gebäude und bei der Modernisierung auf 
ökologische, energieeffiziente, Umwelt und Klima schützende Baustoffe wie Holz, Lehm, 
Naturstein oder Recyclingbeton. Mit der Verwaltungsvorschrift zur umweltfreundlichen 
Beschaffung haben wir für die öffentlichen Bauvorhaben bereits eine wichtige Weiche 
gestellt. Wir wollen darüber hinaus ein Förderprogramm bzw. verpflichtende Vorgaben für 
landeseigene Betriebe und Wohnungsbaugesellschaften für den Holzbau und den Aufbau eines 
Holzbauclusters, damit diese Schritt für Schritt dazu verpflichtet werden, Mindestquoten 
beim Holzbau zu erfüllen. Auch für Recyclingbeton fordern wir Mindestquoten, u.a. bei allen 
Neubauten. Leitkonzepte zur Regenwasserbewirtschaftung und Hitzeanpassung machen größere 
Wohnungsbauvorhaben klimafest.
In den neuen Stadtquartieren muss flächensparend und umweltgerecht gebaut werden. Die Nähe 
von Wohnraum und Arbeitsplätzen sowie Infrastruktur für Bildung und Kultur, Naherholung und 
Versorgung ist wichtig, da sie nicht nur ihren Teil zur besseren Klimabilanz beiträgt, 
sondern auch die Lebensqualität der Bewohner*innen erhöht. Quartiere, die wir jetzt planen, 
müssen von Beginn an autoarm und klimaneutral konzipiert werden, gut mit Rad, Bus und Bahn 
erreichbar sein und Komfort für Fußgänger*innen bieten. Bei landeseigenen Gebäuden und 
Infrastrukturmaßnahmen müssen ökologische Standards bindend sein und zwingend umgesetzt 
werden. Dafür stellen wir für alle landeseigenen Gebäude verbindliche Sanierungsfahrpläne 
auf und preisen den Klimaschutz bei Kosten-Nutzen-Betrachtungen zum CO2-Schadenspreis ein. 
Gleiches gilt für die Wohnungsbestände der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften und alle 
Gebäude der landeseigenen Betriebe. Die öffentliche Hand hat hier Vorbildcharakter und muss 
die Umsetzung guter Lösungen aktiv und wirkungsvoll vorantreiben. Um die Ziele zu erreichen 
müssen wir Strukturen und Vorschriften, die Klimaschutz und Klimaresilienz befördern, fest 
in den Bebauungsplänen integrieren. Auch bei städtebaulichen Rahmenverträgen, Wettbewerben 
oder anderen Instrumenten müssen klimaschützende Maßnahmen zentrale Entscheidungsmerkmale 
sein.
Um ökologisches und energetisch nachhaltiges Bauen dauerhaft und strukturell zu fördern, 
werden wir die breiten Erkenntnisse zur zeitgemäßen Bauweise in einem Informationszentrum 
für energetisches, sozialverträgliches und nachhaltiges Bauen und Modernisieren öffentlich 
zugänglich machen. Wir wollen ein Bauinformationszentrum, das eine breite Beratung von 
öffentlichen und privaten Eigentümer*innen jeglicher Größe und Couleur sicherstellt. 
Wichtige Aktivitäten sind die Kommunikation und die Vernetzung der Akteur*innen, die 
anwendungsorientierte Forschung (unter Nutzung der Berliner Hochschul- und 
Forschungslandschaft) und die Begleitung und Dokumentation von Projekten und Vorhaben. Mit 
der Eröffnung des SolarZentrums haben wir einen ersten Baustein im Energiebereich bereits 
geschaffen.
Wer den Klimaschutz ernst nimmt, muss jedoch vor allem die energetische Modernisierung der 
Gebäude im Bestand in Angriff nehmen. Das derzeitige Tempo ist zu gering und der Umfang und 
die Qualität der Maßnahmen reichen längst nicht aus, um die Klimaschutzziele 2030 zu 
erreichen. Zudem werden häufig nicht einmal die vorausberechneten Energieeinspareffekte 
durch die Modernisierungen erreicht.
Fest steht, dass wir unsere Anstrengungen vervielfachen müssen, um den Zielen des Pariser 
Klimaschutzabkommens gerecht zu werden. Wir wissen: Dazu müssen wir die verschiedenen 
Hauseigentümer*innen gewinnen. Dabei setzen wir auf eine Mischung aus aktivierender 
Beratung, bedarfsgerechten Unterstützungsangeboten und ordnungsrechtlicher Verpflichtung zu 
einfach umsetzbaren und rasch erfolgversprechenden Maßnahmen sowie zur Erstellung von 
verbindlichen Modernisierungsfahrplänen für weitere Schritte.
Dem Land Berlin kommt bei der energetischen Gebäudemodernisierung der eigenen Bestände eine 
Vorbildrolle zu. Das gilt nicht nur für öffentliche Gebäude, sondern auch für die 
landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften. Wir setzen uns deshalb dort für 
Modernisierungskonzepte ein, die konsequenten Klimaschutz und Sozialverträglichkeit sowie 
Bewohnerbeteiligung beispielgebend verbinden.
Bei der Finanzierung der Klimaschutzmaßnahmen im Gebäudebereich brauchen wir eine gerechte 
Lastenteilung zwischen Vermieter*innen, Mieter*innen und der öffentlichen Hand. Dazu bedarf 
es endlich einer Reform des Mietrechts auf Bundesebene, denn das derzeitige System, das die 
Kosten energetischer Modernisierungen im Mietwohnungsbestand komplett auf die Mieter*innen 
abwälzt, ist mehr als unsozial. Zudem führt die Modernisierungsumlage, die der 
Bundesgesetzgeber vorschreibt, zu keiner ökologischen Steuerung und wird oft für 
Mietsteigerungen durch die Hintertür bis hin zum „Herausmodernisieren“ weniger-
zahlungskräftiger Bewohner*innen missbraucht. Bündnis 90/Die Grünen Berlin fordert deshalb 
ein Drittelmodell, das neben den Mieter*innen auch die Vermieter*innen an der Finanzierung 
der Kosten beteiligt. Entscheidend wird dabei sein, die Kosten für die Mieter*innen 
überschaubar und kalkulierbar zu halten. Der Weg, den Berlin hier im Zuge des Mietendeckels 
geht, kann hier vorbildlich sein, denn gerade die Umlage auf die Mieter*innen muss gedeckelt 
werden.
Wir denken Klimaschutz und Gerechtigkeit zusammen. Für uns ist klar, dass der Mietendeckel 
das Problem der bisher zu niedrigen Sanierungsrate nicht lösen kann, jedoch darf er auch 
nicht dazu führen, dass sinnvolle energetische Sanierungen ausgebremst werden. Deshalb haben 
wir ein neues Umlagesystem durchgesetzt, das dafür sorgt, dass sich neben den Mieter*innen, 
auch Vermieter*innen und das Land Berlin an den Kosten beteiligen und die Umlage auf die 
Mieter*innen auf maximal ein Euro pro Quadratmeter gedeckelt ist. Um dies auch wirklich 
umsetzen zu könne, muss das dazugehörige Förderprogramm deutlich aufgestockt und verbessert 
werden. Außerdem werden wir uns dafür einsetzen, dass durch Mietzuschüsse Menschen mit 
geringen Einkommen unterstützt werden, die Kosten für die energetische Modernisierung zu 
tragen. Damit wird in Berlin schon bald das faire Drittelmodell Wirklichkeit. Für bereits 
energetisch modernisierte Wohnungen setzen wir uns zudem auf Bundesebene für einen 
Klimazuschuss zum Wohngeld sowie generell für eine echte Härtefallregelung ein, damit sich 
auch Haushalte mit geringen Einkommen diese Wohnungen leisten können.
Verkehrswende ist Klimawende
Neben den Gebäuden ist der Verkehr der zweitgrößte Verursacher von CO2 in Berlin. Daher ist 
die Verkehrswende nicht nur geboten, um Berlin lebenswerter zu gestalten, den Verkehr 
sicherer zu machen und eine faire Verteilung des öffentlichen Raums zu erreichen, sondern 
auch, um die Klimakatastrophe noch abzuwenden.
Für uns steht fest: Der motorisierte Individualverkehr muss dafür auf ein Minimum reduziert 
werden. Autofreie Kieze, eine verbrennerfreie Innenstadt und ein deutlich besser ausgebautes 
ÖPNV-Angebot sind dabei zentrale Ziele unserer Politik. Die Entwicklung neuer 
Mobilitätsdienstleistungen entwickelt sich ebenso rasant wie die Forschung zu neuen 
Fahrzeugtechnologien und macht Berlin zu einem Reallabor und internationalem Schaufenster. 
Dies wollen wir gestalten und steuern.
Für uns steht fest: Der motorisierte Individualverkehr muss dafür auf ein Minimum reduziert werden. Neue Mobilitätsdienstleistungen ziehen weltweit in die Städte ein und revolutionieren das Verkehrswesen.
Wir sind stolz darauf, dass Berlin hier schon heute quasi Reallabor und internationales Schaufenster ist und eine globale Vorreiterrolle einnimmt.
Diese Vorreiterrolle wollen wir verteidigen und ausbauen.
Wir werden daher zukünftig - konsequent und jedes Jahr planmäßig fortschreitend - Parkplätze, die heute quasi exklusiv dem motorisierten Individualverkehr zur Verfügung stehen, der Gemeinschaftsnutzung zurück führen und für neue Mobilitätsdienstleistungen reservieren.
Dafür werden wir den engen Kontakt mit neuen Mobilitätsdiensleistern suchen und deren Bedarf mindestens decken.
Auch dort, wo heute schon Parkdruck herrscht. Und zwar genau deshalb, weil Parkdruck herrscht und wir dringend und mit aller Macht umsteuern müssen.
Um neue Angebote auch zeitnah zu ermöglichen, werden wir zudem stadtweit immer ein Übergangebot an Flächen für neue Mobilitätsdienstleistungen bereit halten.
Denn wir wollen dass Mietfahrräder, Elektroroller und Co zukünftig wie selbstverständlich und sicher am Straßenrand stehen und nicht auf den Rad- oder Gehwegen. Nur dann werden klimafreundliche Alternativen auch stadtweit akzeptiert.
Wir nehmen hier unseren politischen Anspruch proaktiv wahr und werden gestalten und steuern.
Wir wollen alles unternehmen, um den Umstieg vom Auto aufs Rad, in Bus oder Bahn oder auf 
die eigenen zwei Beine zu befördern. Mit einem umfassenden Radverkehrsnetz, mit geschützten 
Radstreifen und Radwegen an Hauptstraßen, mit 100 Kilometern Radschnellverbindungen und mit 
dem Ausbau von Fahrradabstellanlagen machen wir das Radeln attraktiver.
Mit einer Übernachtungsabgabe wollen wir, dass alle Tourist*innen für die Zeit ihres 
Aufenthaltes automatisch ein Ticket für den ÖPNV erhalten. Wir halten auch am Ziel der 
Einführung eines Bärentickets fest, wodurch alle Berliner*innen durch eine solidarisch 
gezahlte Abgabe außerhalb der Stoßzeiten fahrscheinlos den Berliner ÖPNV benutzen können, 
und werden prüfen, wie durch eine City-Maut die Stadt vom Autoverkehr entlastet werden kann. 
Auch die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung werden wir vorantreiben und uns dafür 
einsetzen, dass auch für Anwohner*innen das Abstellen von Autos im öffentlichen Straßenland 
einen angemessenen Preis erhält. Mit diesen Maßnahmen und mit den geplanten 28 Milliarden 
Euro Investitionen durch den Nahverkehrsplan in die Infrastruktur des ÖPNV in Berlin, mit 
der Anschaffung von mehr und besseren S- und U-Bahn-Wagen, dem Ausbau der Tram-Linien und 
einer besseren Taktung, gerade bei den Buslinien in den Außenbezirken, werden wir das 
Verkehrssystem und die Strukturen so umbauen, dass es kein Verzicht, sondern ein Gewinn an 
Lebensqualität sein wird, das Auto stehen zu lassen. Dabei setzen wir besonders auf den 
Ausbau der Tramlinien und unterstützen die Ziele des Bündnisses „Pro Straßenbahn“. Bis 2030 
wird der gesamte öffentliche Nahverkehr elektrisch betrieben – auch das ist eine lohnende 
Investition in den Klimaschutz.
Alltagswege wollen wir kurz, angenehm und sicher gestalten, damit sie klimaschonend zu Fuß 
zurückgelegt werden können. Fußverkehrsfreundliche Ampelschaltungen, mehr Zebrastreifen und 
ein konsequenteres Vorgehen gegen Falschparker*innen sollen dazu beitragen. Dazu wollen wir 
uns auf Bundesebene dafür einsetzen, die Strafen für Falschparken, gerade auf Fuß- oder 
Radwegen oder gar auf Baumscheiben und Grünflächen, auf mindestens 100 Euro deutlich zu 
verteuern und das Abschleppen schneller durchzuführen. Auch Sharing-Angebote haben auf den 
Fußwegen nichts zu suchen. Hier werden wir dafür sorgen, dass Abstellflächen auf der Straße 
oder auf Parkplätzen geschaffen werden.
Neben dem bereits erarbeiteten Kapitel zum Rad- und Fußverkehr werden wir das 
Mobilitätsgesetz auch um einen Teil zum Wirtschaftsverkehr erweitern. Um die Straßen zu 
entlasten, ist es für uns zentral, die Auslieferung von Paketen zu zentralisieren und 
dauerhaft auf Lastenräder umzustellen. Erste Projekte, die ausgehend von zentralen 
Lagerstellen die Anwohner*innen mit Lastenrädern beliefern, haben wir schon initiiert und 
wollen sie immer weiter ausbauen. Darüber hinaus muss auch der Lieferverkehr für den 
Einzelhandel und Supermärkte besser strukturiert und gesteuert werden, damit wir die Straßen 
weiter entlasten. Gerade die Digitalisierung bietet hier viele Möglichkeiten. Und wir 
unterstützen die Unternehmen beim Umstieg auf die Elektromobilität. Mit dem Förderprogramm 
„Welmo“ (Wirtschaftsnahe Elektromobilität) wurden bereits zusätzlich über 400 Ladepunkte 
geschaffen.
Kurzfristig wollen wir durch autofreie Sonntage und mehr Spielstraßen für Kinder die Kieze 
vom Autoverkehr entlasten und die Lebensqualität steigern. Darüber hinaus wollen wir prüfen, 
wie wir nach dem Vorbild von Wien oder Paris in den heißesten Monaten ausgewählten Straßen 
auch hitzefrei geben können, um dort für Abkühlung und Erholung zu sorgen. Dies kann jedoch 
nur eine Übergangslösung sein, denn dauerhaft wollen wir autofreie Kieze, autofreie Straßen 
und bis 2030 die Innenstadt zu einer Null-Emissions-Zone umgestalten, in der kein Fahrzeug 
mit Verbrennungsmotor mehr fahren darf.
Klimaschutz beginnt beim Essen
Nicht nur durch Wärme und Verkehr erzeugen wir CO2, sondern auch durch unsere Ernährung. Mit 
unseren Kaufentscheidungen und Ernährungsgewohnheiten tragen wir Verantwortung dafür, wie 
viel der klimaschädlichen Emissionen CO2, Methan und Lachgas durch Massentierhaltung, 
konventionellen Ackerbau und Transport von Lebensmitteln verursacht werden. Als größte 
Verbraucherstadt Deutschlands haben wir es in der Hand, für eine klimafreundliche 
Landwirtschaft zu sorgen. Deshalb geht für uns Klimaschutz nur Hand in Hand mit einer 
Ernährungswende. Dazu gehört auch ein radikaler Wandel in der Gemeinschaftsverpflegung. In 
Berlin haben wir dafür die Kantine Zukunft Berlin nach dem Vorbild des Kopenhagener House of 
Food auf den Weg gebracht. Diese soll neben der Bereitstellung von Informationen vor allem 
die öffentlichen Kantinen in den Berliner Verwaltungen, Krankenhäusern, Schulen, den Kitas 
und anderen staatlichen Einrichtungen beraten und dabei unterstützen, Schritt für Schritt 
das Angebot so umzustellen, dass deutlich mehr regionale, ökologische und vegan-vegetarische 
Produkte angeboten werden. Dabei setzen wir auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Land 
Brandenburg. Als größte deutsche Stadt kann Berlin mit einer Umsteuerung der 
Gemeinschaftsverpflegung hin zu regionalen, saisonalen und ökologischen Produkten einen 
erheblichen Einfluss auf die Lebensmittelproduktion in der Region nehmen. Die 
Ernährungswende in Berlin und die Agrarwende in der Region hängen eng zusammen.
Mit der Ernährungsstrategie, die derzeit in einem partizipativen Prozess mit der 
Stadtgesellschaft erarbeitet wird, legen wir den Grundstein für den Weg hin zu einem 
nachhaltigeren, urbanen Ernährungssystem. Wir bündeln in dieser Strategie Ziele, Maßnahmen 
und Visionen, nehmen Impulse aus der Gesellschaft auf und unterstützen die gesellschaftliche 
Bewegung, die eine Ernährungswende hin zu mehr saisonal, regional und biologisch 
produzierten Lebensmitteln fordert. So schaffen wir Strukturen, die dauerhaft für eine 
Ernährungswende arbeiten.
Wir wollen aber auch, dass weniger Essen weggeschmissen wird. Gerade Supermärkte sind hier 
in der Verantwortung, neue Wege zu gehen. Dass das Mitnehmen von weggeschmissenem Essen, das 
sogenannten Containern, noch unter Strafe steht, ist nicht nachvollziehbar. Daher begrüßen 
wir die Bundesratsinitiative unseres Landwirtschaftssenators Dirk Behrendt, dieses zu 
legalisieren, und treten darüber hinaus für ein gesetzliches Wegwerfverbot von Lebensmitteln 
bei Supermärkten ein.
Durch eine strukturelle Veränderung bei den auswärtigen Essensangeboten durch die Kantine 
Zukunft Berlin und eine deutliche Verringerung von weggeworfenem Essen schaffen wir den 
strukturellen Einstieg in die Ernährungswende und werden dauerhaft für den Klimaschutz 
Erfolge erreichen.
Berlin muss grüner werden
Bäume binden CO2 und Grünflächen tragen dazu bei, dass Wasser versickern kann und so die 
Stadt gekühlt und Pflanzen mit Nahrung versorgt werden. Blumen stellen die Nahrungsquelle 
für Insekten und Bienen dar. Mehr und besseres Grün trägt dabei also nicht nur zu einer 
besseren Lebensqualität bei, sondern rettet auch das Klima.
In unserem Beschluss „Grün statt Grau“ haben wir dazu bereits ausführlich Stellung bezogen. 
Zentral bleibt dabei für uns, dass wir nicht nur vorhandene grüne Oasen – die Parks, die 
Freiflächen, Wälder, Naturschutzgebiete und Freiräume – schützen, sondern auch dafür Sorge 
tragen, dass das Grün in der Stadt weiter wächst. Wir wollen, dass Grünflächen und 
Grünverbindungen in Berlin ein vitales Netz ergeben. Seien es Hinterhöfe oder Dächer, seien 
es Parkplätze oder Vorplätze – noch immer gibt es riesige Potenzialflächen, die entsiegelt 
und begrünt werden können. Damit dauerhaft das Grün in der Stadt wächst, müssen wir den 
Ankauffonds ausweiten und noch mehr Flächen ankaufen, die für Flora und Fauna reserviert 
werden. Und wenn durch Neubauten Grün verdrängt wird, muss es an anderer Stelle in Berlin 
wieder entstehen. Dabei ist entscheidend, dass Ausgleichszahlungen nur im absoluten 
Ausnahmefall möglich sind. Mit dem Ökokonto verändern wir die Strukturen dauerhaft so, dass 
das Land Berlin Stadtgrün und Biotopflächen schon vorab qualitativ hochwertig und 
zusammenhängend entwickeln kann und diese im Nachhinein durch verschiedene Bauherr*innen 
refinanziert werden. So beschleunigen wir diesen Prozess enorm und schaffen einen 
Systemwechsel, bei dem auch die ökologische Qualität bei den Ausgleichsmaßnahmen eine 
entscheidende Rolle spielt.
Wir setzen uns außerdem dafür ein, dass es in allen Quartieren genügend Grünflächen für 
Erholung, Bewegung, Begegnung und Naturerfahrung gibt. Diese sollen auch Platz für 
standortgerechte Vegetation und Lebensraum für Tiere bieten. Parks und Grünflächen steigern 
nicht nur die Gesundheit und Lebensqualität, sondern sind auch wichtige Kälte- und 
Frischluftpuffer. Neben Dachgärten, Fassaden- und Dachbegrünungen müssen deshalb ausreichend 
öffentliche Spielplätze und Parks eingeplant werden.
Dabei stellen uns die Sturm-, Brand- und Dürreschäden der letzten Jahre vor große 
Herausforderungen, eröffnen aber gleichzeitig auch eine Chance. Das reine Aufforsten der 
Wälder in altbekannter Art ist keine Option. Mit Blick auf die absehbaren Folgen des 
Klimawandels brauchen wir einen Umbau der Wälder – auch der Wirtschaftswälder – hin zu einem 
naturnahen Waldbau und naturnaher Parkpflege.
Seltene Pflanzen und Tierarten brauchen die Möglichkeit des „Wanderns“, um den Genpool zu 
stärken und die Biodiversität in unseren Biotopen zu erhöhen. Hier müssen endlich genügend 
Möglichkeiten – wie Fischwandertreppen an Schleusen, Renaturierung der Bäche und Flüsse, 
Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten an den Kanälen und sichere Querungsmöglichkeiten an 
Autobahnen, Straßen und Brückenneubauten – in wesentlich größerem Umfang als bisher 
geschaffen werden. Dazu müssen auch die Biotopverbindungen vom Umland in die Innenstadt und 
das innerstädtische Biotopnetz zwingend erhalten und neu geschaffen werden. Naturschutz- und 
Waldbaumaßnahmen müssen besser mit den Bürger*innen kommuniziert werden, um Akzeptanz für 
Natur- und Klimaschutzmaßnahmen zu erzeugen. Dazu werden wir Naturwachtstützpunkte und 
Rangerstellen in den größeren Waldgebieten und Biotopen Berlins einrichten.
Mit der Charta für das Berliner Stadtgrün hat die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und 
Klimaschutz nicht nur eine Debatte über ein grünes Berlin eingeleitet, sondern legt damit 
konkrete Handlungsmaßnahmen vor, wie wir die Stadt in den kommenden Jahren dauerhaft 
verändern. Die Vielzahl vorhandener Konzepte für das Grün ist eine gute Grundlage – sei es 
der Kleingartenentwicklungsplan, die Friedhofsplanung, die Strategie Stadtlandschaft, das 
Landschaftsprogramm, die Strategie biologische Vielfalt oder der Stadtentwicklungsplan 
Klima. Entscheidend ist nun, dass über die Charta die vielen guten Planwerke und Strategien 
mit Leben gefüllt werden und das Stadtgrün durch konkrete Maßnahmen dauerhaft bewahrt und 
gestärkt wird. Bei diesen Bemühungen ist darauf zu achten, dass im Sinne der 
Umweltgerechtigkeit vor allem dort das Stadtgrün für benachteiligte Menschen gestärkt und 
ausgebaut wird, wo Grün- und Erholungsflächen eher Mangelware sind.
Klimaverantwortlich wirtschaften und finanzieren
Was wir konsumieren und kaufen erzeugt CO2 in anderen Teilen der Welt. Wir stehen auch zu 
dieser Verantwortung. Deshalb sollen die landeseigenen Unternehmen beispielhaft vorangehen: 
Wir wollen, dass sie ihre Klimawirkungen in den unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichten 
transparent machen und einen Fahrplan entwickeln, wie sie möglichst schnell klimaneutral 
wirtschaften können. Wir fordern den Senat auf, im Rahmen seiner Aufsichtskompetenzen die 
Erarbeitung eines solchen Fahrplans in den Zielvereinbarungen der Unternehmen zu verankern 
und die Umsetzung als Teil der variablen Vergütung der Geschäftsleitungen zu vereinbaren.
Die Förderbank des Landes Berlin (IBB) soll ihre Förderpolitik soweit wie möglich an den 
Klimazielen ausrichten. Auch bei der Vergabe von nicht umweltschutzbezogenen Bundes- oder 
EU-Mitteln soll sie die Klimawirkungen der Endkredite bei ihren Entscheidungen 
berücksichtigen. Auch hier gilt somit der Klimavorbehalt. Wir verzichten auf die Förderung 
klimaschädlicher Geschäftsmodelle.
Gerade im Kontext des Klimawandels muss Digitalisierung endlich nachhaltig gestaltet werden. 
Wir fordern langfristig eine Umgestaltung des Lebenszyklus' der Informationstechnologie 
(IT). Wir wollen die Verlängerung der Nutzungsdauer von IT, um den bisherigen ökologischen 
Fußabdruck zu reduzieren. Dafür muss sichergestellt werden, dass Anwendungs- und 
Systemsoftware auch bei Weiterentwicklung und Aktualisierung auf allen Geräten lauffähig 
bleibt. Die Ausstattung muss auf eine lange Nutzung und Erweiterbarkeit ausgelegt und durch 
OpenSource gefördert werden. Die Reparatur von Hardware muss für alle zugänglich werden. 
Deshalb sprechen wir uns für ein Recht auf Reparatur aus – diesem werden wir auf Bundesebene 
Nachdruck verleihen. Berliner Unternehmen und Institutionen, die hier bereits vorangehen, 
werden wir unterstützen, diesen Schritt zu wagen.
Regulatorische Änderungen im Finanzsystem müssen auf EU- und Bundesebene erfolgen. Aber auch 
auf Landesebene gibt es Spielräume: Die Altersversorgungsrücklagen des Landes Berlin werden 
bereits teilweise als nachhaltige Kapitalanlagen bewirtschaftet. Dies wollen wir ausbauen, 
vor allem durch die Erhöhung des nachhaltig bewirtschafteten Betrags und die Anwendung 
strengerer Standards, damit aus dem öffentlichen Dienst entstehende Pensionen und Renten 
nicht mit klimaschädlichen Geschäften erwirtschaftet werden.
Wann wenn nicht jetzt!
Bündnis 90/Die Grünen Berlin sind dem Klimaschutz verpflichtet. Wir stehen zum Pariser 
Klimaschutzabkommen und werden alles tun, damit Berlin seiner Verantwortung gerecht wird. 
Mit den beschriebenen Maßnahmen werden wir die Strukturen so verändern, dass wir die sozial-
ökologische Transformation konsequent und dauerhaft umsetzen können. Für uns ist klar, dass 
wir Berlin klimaneutral umbauen müssen – und zwar jetzt! Dabei ist für uns nicht eine große 
Debatte über Jahreszahlen entscheidend, sondern wie viele Tonnen CO2 wir einsparen. 
Entscheidend ist, dass wir radikal vernünftige Maßnahmen so schnell wie möglich 
implementieren und unser Klima endlich konsequent schützen. Den Rückenwind der Straße werden 
wir dafür nutzen, um ausgehend von den hohen Zielen im Koalitionsvertrag noch eine deutliche 
Schippe drauf zu legen.