In dem Satz sind einige Floskeln drin, die wir Grüne nicht konkret füllen können. Es ist durchaus möglich, dass wir alle unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was "typische Umgangsformen des Alltags" oder aber auch "verbindliche Grundlagen unseres Zusammenlebens" darstellen. Und auch ist es möglich, dass einige von uns sich selbst nicht daran "halten". Ergo stellt sich die Frage, wie wir etwas derart Abstraktes und Normatives an Neuzugewanderte vermitteln können (und wollen). Dann auch die Frage, ob sich diese Erwartungen auch an jene Migrant*innen richten würden, die nicht Asyl suchen, sondern als eine "Fachkraft" in Deutschland eine Einstellung gefunden haben, die ihm viel Geld verschafft.
Wenn in den gegenwärtigen Debatten die Einhaltung des Grundgesetzes von Refugees eingefordert wird, so schwingt latent die Zuschreibung mit, dass sich diese Menschen "qua Kultur" nicht an die Verfassung halten würden. Das ist leider eher eine pauschale Unterstellung. Deswegen wäre es wichtig zu betonen, dass die Kenntnisse im Grundgesetz insbesondere den Menschen zugutekommt.
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