Änderungen von V-03 (ZURÜCKGEZOGEN) zu V-03 NEU
Ursprüngliche Version: | V-03 (ZURÜCKGEZOGEN) |
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Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 10.11.2017, 11:29 |
Neue Version: | V-03 NEU |
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Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 27.11.2017, 11:18 |
Titel
Antragstext
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und Familien; die Zahl der zu beschulenden Kinder mit wenig bis keinen Deutschkenntnissen stieg in Deutschland und auch in Berlin stark an. Viele der Berliner Schulen, die ohnehin an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt waren, konnten die Kinder nichtIm Vergleich zur Zuwanderung in Regelklassen aufnehmenvergangenen Jahren und Jahrzehnten sind unter den derzeitigen Flüchtlingen viele Menschen mit geringer oder auch gar keiner formalen schulischen Vorbildung. Um die ankommenden Kinder und Jugendlichen dennoch angemessen beschulen zu können und sie schrittweise an den Regelunterricht heran zu führen, wurden vermehrt so genannte Willkommensklassen ins Leben gerufen. Zu Beginn des Schuljahrs 2014/2015 gab es bereits 257 dieser
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besuchten in Berlin 12.105 Schüler*innen 1.051 Willkommensklassen an Grund- und Oberschulen sowie beruflichen Schulen. SieDiese Klassen waren von Anfang an nur als Ankommensstation und pädagogisches Instrument für einen möglichst schnellen
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kommen, desto flexibler und individueller müssen die Wege sein. Der Übergang in Regelangebote wird hier oft nicht so schnell gelingen. Grundsätzlich soll es aus unserer Sicht jedoch keine Schule geben, an der nicht zumindest zum Teil integrativ bzw. inklusiv beschult wird. So können Kinder und Jugendlichen von Anfang an Kontakte zu den Regelklassenschüler*innen knüpfen, Begegnungen erleben und werden im schulischen Alltag nicht als abgetrennte, besondere Gruppe wahrgenommen.
Grundsätzlich bevorzugen wir als BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die unmittelbare, inklusive Beschulung von Geflüchteten in Regelklassen. Die Entwicklung der letzten drei Jahre zeigt aber, dass die Zahl der Geflüchteten zwar rückläufig ist, sich allerdings auf einem Niveau verstetigt, das eine grundsätzliche
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notwendig macht. Willkommensklassen wird es noch eine ganze Zeit lang geben. Damit Kinder und Jugendliche möglichst schnell den Übergang von einer separaten Beschulung in Regelklassendas allgemeine (Berufs-)Bildungssystem bzw. eine reguläre berufliche Ausbildungin die Arbeitswelt schaffen, gilt es die Zeit in den Willkommensklassen möglichst effizient zu nutzen und die
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kritisch begleitet, über Fachgespräche, Anfragen und Anträge und im Austausch vor allem mit Schulleitungen, Lehrkräften, Gewerkschaften und Migrantenselbst-organisationen. Auf der Basis dieser Erfahrungen stellen wir die nachfolgenden Forderungen auf:Migrantenselbstorganisationen. Auf der Basis dieser Erfahrungen halten wir das nachfolgende Handlungspaket für erforderlich:
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In Berlin wird zur Zeit an über tausend Willkommensklassen unterrichtet. Einige Schulen haben schon über dreijahre- bis vier Jahrejahrzehntelange Erfahrungen mit diesen besonderen Lerngruppen gesammelt. Dennoch wurde nur für den Bereich der beruflichen Schulen
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vor die jeweiligen Schulen bzw. einzelnen Lehrkräfte bei der Entwicklung eigenständiger Lehrpläne und –methoden auf sich allein gestellt, in einem teils zeitraubenden Prozess. Systematischer Wissenstransfer zwischen den Lehrkräften und Schulen findet kaum statt. Auch gibt es bisher keine Übersicht über Lehrmaterialien, die für den Unterricht genutzt werden könnten. Die Entwicklung und der Austausch von Unterrichts-Materialien, Konzepten und Curricula würde hier Synergieeffekte
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Beschulung von neu ankommenden Kindern in Regelklassen (im Falle einer Aussetzung der Willkommensklassen) erleichtern. Daher fordern wirschlagen wir vor:
a1. Eine Bestandsaufnahme, Evaluation und Wirksamkeitsanalyse bestehender Konzepte sowie existierender Lehrmaterialien und –methoden zur Beschulung von Kindern in Willkommensklassen durch eine Fachkommission.
b. Die Entwicklung eines berlinweiten Curriculums und Verzeichnis von Lehrmaterialien zur Beschulung in Willkommensklassen unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Vorkenntnisse, Fähigkeiten und Altersstufen der ankommenden Kinder.
2. Die Entwicklung von Richtlinien für Schulleitungen im Hinblick auf den Personaleinsatz, insbesondere über das Deutschlernen hinaus.
3. Jugendlichen frühzeitig die Möglichkeit zur Teilnahme an vertiefter Berufsorientierung, echtem Dualen/Produktivem Lernen und Angebote von Fachunterricht (WAT) zu ermöglichen.
4. Altersspezifisch differenzierte Standards und Bedingungen für den Übergang der Kinder und Jugendlichen in den Regelbetrieb und in Ausbildung zu beschreiben.
c5. Einen Austausch über Good Practices sowie über die zur Verfügung stehenden Unterstützungssysteme, moderiert von den regionalen Schulaufsichten zu etablieren. In pädagogischen Fachkonferenzen sollen individuelle Erfahrungen der Lehrkräfte aus der Praxis und die bisher meist selbst konzipierten Unterrichtsmaterialien und Erfahrungen des Gelingens ausgetauscht werden.
6. Die Entwicklung eines Konzepts zur Fortsetzung der Förderung der zugewanderten Kinder und Jugendlichen auch nach dem Übergang in Regelklassen.
d7. WissenschaftlicheEine wissenschaftliche Begleitung und Fallstudien darüber, ob, wie gut und innerhalb wie langer Zeiträume die Übergänge gelingen. Wir wissen darüber viel
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Einführung einer Bildungsberatung für Familien und junge Erwachsene in Erstaufnahme-Einrichtungen.
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auch ein Gymnasium oder eine Hochschule besuchen könnten. Um früh den Grundstein für eine möglichst optimale Bildungskarriere neu ankommender Kinder und Jugendlicher zu legen, fordern wirschlagen wir vor:
e8. Die Einführung einer Bildungsberatung für Familien und junge Erwachsene in Erstaufnahmeeinrichtungen als Regelangebot.
f9. Den Aufbau einer mobilen Beratungseinheit, die Schulen und/oder neu . ankommenden Familien und jungen Erwachsenen auf Anfrage weitere
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g10. Eine möglichst einheitlicheweitgehend standardisierte und dokumentierte,, fachlich untermauerte Erhebung der vorhandenen schulischen und beruflichen Vorkenntnisse und Kompetenzen der Kinder und
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Fachkräfte in Willkommensklassen wollen wir anerkennen und ihre berufliche Situation verbessern. Daher fordernwollen wir:
h11. Eine dauerhafte Beschäftigungsperspektive für Lehrkräfte, die zur Zeit in Willkommensklassen unterrichten. Also: keine Jahresverträge mehr und die
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i12. Eine ausreichende Unterstützung durch Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen und Pädagogische Unterrichtshilfen in den Klassen und für den gesamten Zeitraum,
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13. Eine stärkere Verknüpfung des Lehrkräfteeinsatzes in Sprachlernklassen und Regelbetrieb
14. Deutsch als Zweitsprache (wieder) zum ordentlichen Schulfach machen.
15. Allen Lehrkräften und Erzieher*innen ein einschlägiges Fortbildungsangebot unterbreiten.
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Hilfslosigkeit und Ausgegrenztsein bzw. Überforderung, im schlimmsten Fall sogar zu Hass, Gewalt und Radikalisierung. Darum fordernwollen wir:
j16. Eine bessere Ausstattung von Schulen mit Willkommensklassen mit Kulturmittler*innen, die Arbeit im Klassenverband begleiten, Elterngespräche
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k17. Die Entwicklung von Konzepten für den Austausch zwischen Kindern in Willkommensklassen und Kindern in Regelklassen und finanzielle Unterstützung für
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l18. Eine Ausweitung niedrigschwelliger Angebote zur Radikalisierungsprävention für Jugendliche und junge Erwachsene, sowie von Beratungsangeboten für
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es nun grundlegend anzugehen. Kinder in Willkommensklassen dürfen bei allen Planungen nicht immer nur nachrangig berücksichtigt werden. Daher fordern wirschagen wir vor:
19. Eine stärkere Steuerung der Zuweisung der Sprachlerner*innen an die Schulen und eine gerechte Verteilung über die gesamte Stadt. Die Kinder und Jugendlichen dürfen nicht von Bezirk zu Bezirk, von Sekundarschule zu OSZ oder an Orte wie die Teske-Schule hin und her bzw. weggeschoben werden.
20. Jugendliche ab 16 Jahren dürfen nicht mehr automatisch an Oberstufenzentren verwiesen werden. Ihr individueller Bildungsstand (aus dem Heimatland) und ihre Entwicklungsperspektiven müssen individueller betrachtet werden. Der Schüler*innenstatus und die Orientierung auf Bildungsabschlüsse soll möglichst lang erhalten bleiben.
21. Die zugewanderten Kinder und Jugendlichen müssen das Recht haben, einen Schulplatz zu behalten auch bei Umzug der Familie, um den Lern- und Integrationsprozess auch auf der Beziehungsebene nicht mehrfach zu unterbrechen, so auch die Lehrkräfte zu entlasten und den Schulen die Anwendung von integrativen Konzepten zu erleichtern
m22. Die Beschulung von Willkommensklassen auf dem Schulgelände von Regelklassen sicher zu stellen und notfalls dahingehende Baumaßnahmen zu unterstützen.
n23. Die Essensversorgung von Kindern in Willkommensklassen zu gewährleisten durch die Anpassung der Rahmenbedingungen in Erstaufnahmeeinrichtungen zu gewährleisten und die Entwicklung von Konzepten, die Essensversorgung am Mittag finanziell und logistisch sicher zu stellen.
o24. Den Aufbau eines Beratungsteams auf Landesebene, das Schulen mit Willkommensklassen bei logistischen und organisatorischen Problemen beratend zur
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p25. Für einen fließenden, erfolgreichen Übergang muss sichergestellt werdensicher zu stellen, dass die Kinder in den Willkommensklassen von Anfang an an allen Angeboten des Schullebens teilnehmen können (Schulessen, Ausflüge, Schüler*innenvertretung etc.). Dazu müssen sie auch viel schneller als bisher Zugang zum Berlinpass bekommen.
26. Die Kooperation mit außerschulischen Partnern zu verstärken und Angebote im Freizeitbereich sowie in den Ferien auszubauen und finanziell abzusichern.
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In den Diskussionender Debatte um die Willkommensklassen standen in der öffentlichen Diskussion bisher vor allem zwei Aspekte im Vordergrund: Ob es sie überhaupt
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denen die Kinder und Jugendlichen zu uns kommen, ausreichend in Betracht zu ziehen. Kaum jemandDementsprechend ist auch kaum jemandem die große Zahl an Willkommensklassen an den beruflichen Schulen bewusst – –derzeit rund 230 Gruppen mit über 3000 Schüler*innen in Berlin.
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Bedürfnislage gerecht zu werden, wollen wir kreative und individuelle Wege fördern, zu Abschlüssen zu kommen und den Weg in gute Arbeit zu finden. Deshalb schlafen wir vor:
Wir fordern deshalb
q. Eine gezielte Kompetenzfeststellung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Hinblick auf den Übergang in Ausbildung oder Beruf.
27. Eine gezielte Kompetenzfeststellung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Hinblick auf den Übergang in Ausbildung oder Beruf.
28. Die Jugendberufsagenturen sowie die Angebote zur Berufsorientierung und -erkundung müssen so auszubauen, dass alle geflüchteten Jugendlichen beraten werden können.
r29. Individuelle Begleitungs- und Förderangebote für besonders förderbedürftige Jugendliche und junge Erwachsene anzubieten. Dafür hat unsere Abgeordnetenhausfraktion ein Programm vorgelegt, das folgende curriculare Elemente enthält:
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Praxiserfahrung und Lernen durch Entwicklung eines individuellen kompetenzorientierenten Curriculums, welches die Voraussetzungen und Ziele des/der einzelnen Lernenden berücksichtigt; regelmäßige Bildungsberatung und Vernetzung
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s30. Förder- und Begleitangebote auch für besonders Befähigte (Mentoring, Patenschaftsmodelle, Talentscout) anzubieten, um sie zu ermutigen und ihnen zu helfen, auch größere Schwellen zu überwinden.
t. An der bestehenden Praxis, junge Erwachsene während der Ausbildung nicht abzuschieben, soll festgehalten werden.
31. Sprachkurse auch zusätzlich zum Unterricht zur weiteren Verbesserung des Sprachstands über B1 hinaus anzubieten.
u32. Verstärkte Beratungs- und Unterstützungsangebote für Firmen und Betriebe, die Geflüchtete ausbilden und einstellen wollen zu etabliren. Und auch die Jugendlichen und jungen Erwachsenen müssen während einer Ausbildung weiter beraten und betreut werden sowie Zugang zu Unterstützungsleistungen wie den ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) haben
v33. Die Entwicklung von Nachqualifizierungsangeboten sowohl im berufsbildenden als auch im Hochschul-Bereich zu entwickeln. Ausbildungen müssen auch Stück für Stück formal abgeschlossen werden können; auch sollen Geflüchtete, deren Qualifikationen