| Veranstaltung: | Wahlprogramm-LDK 2021 | 
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | K-2 Kapitel 2 | 
| Status: | Beschluss (vorläufig) | 
| Abstimmungsergebnis: | Ja: 125, Nein: 6, Enthaltungen: 0, Ungültig: 0 | 
| Beschluss durch: | LDK | 
| Beschlossen am: | 20.03.2021 | 
| Eingereicht: | 24.03.2021, 16:02 | 
| Antragshistorie: | Version 1  | 
Kapitel 2: Berlin neu denken – eine Metropole für Mensch und Natur
Beschlusstext
2. Berlin neu denken – eine Metropole für Mensch und 
Natur
In den vergangenen Jahren folgte ein Hitzesommer auf den nächsten. Berlins Bäume und 
Pflanzen leiden massiv unter der Trockenheit und den hohen Temperaturen. Das Nahrungsangebot 
für Insekten, Vögel und Säugetiere verringert sich. Menschen leiden unter gesundheitlichen 
Problemen – besonders Ältere, kleine Kinder und sozial Benachteiligte. Diese extremen 
Wetterlagen werden noch stärker zunehmen. Es ist deshalb zentral, Berlin auf die Folgen der 
Klimakrise vorzubereiten und den Beweis anzutreten, dass und wie auch eine Metropole 
klimaneutral werden kann.Unsere Vision ist ein Berlin voller grüner Oasen und kühlen 
Entlastungsräumen, von begrünten Haltestellen und schattenspendenden Alleen mit Pocketparks, 
Kanälen, grünen Dächern und begrünten Fassaden. Wir wollen den Umbau Berlins vorantreiben: 
zu einer Metropole, in der ökologische Verantwortung und Umweltgerechtigkeit sowie moderne 
Infrastruktur und eine gute Grundversorgung für alle keine Gegensätze sind, sondern 
Grundpfeiler einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Noch ist Berlin eine der grünsten 
Metropolen Europas. Parks, Wälder und Seen bringen Lebensqualität und schaffen ein 
angenehmes Stadtklima. Sie kühlen in heißen Sommern unsere Stadt, sind Lebensraum für viele 
Tiere und binden CO2. Doch auch diese wichtige Stadtnatur ist durch die Erderhitzung 
gefährdet. Die Klimakrise ist eine reale Gefahr für unsere Existenzgrundlage auf diesem 
Planeten. Gerade Menschen aus dem globalen Süden, die am wenigsten zur Klimakrise 
beigetragen haben, spüren die Folgen am stärksten. Auch deshalb trägt Berlin als Hauptstadt 
eines Industrielandes eine besondere Verantwortung voranzugehen und klimaneutral zu werden. 
Das Zeitfenster, die Klimakrise ganz abzuwenden, haben wir bereits verpasst. Aber noch 
können wir die schlimmsten Folgen abmildern und ein neues, klimaneutrales Berlin bauen, dass 
auch Vorbild für andere Metropolen sein kann. Um Berlin auf den 1,5-Grad-Pfad zu bringen, 
müssen wir jetzt handeln!
Klimaneutrales Berlin
Berlin muss und wird seinen Beitrag leisten, die Ziele des Pariser Klimaabkommens 
einzuhalten. Dafür ist es notwendig, auf den 1,5-Grad-Pfad zu kommen. Deshalb wollen wir 
Berlin so schnell wie möglich klimaneutral machen. Wir Grüne haben in den letzten Jahren in 
der rot-rot-grünen Koalition – auch gegen Widerstände – eine ambitionierte Klimapolitik 
eingefordert und vorangebracht. Der Aufholbedarf war groß, nachdem die Klimapolitik in 
Berlin zuvor ein politisches Nischendasein gefristet hatte. Wir haben zwei von vier 
Kohlekraftwerken abgeschaltet und dafür gesorgt, dass Berlin als erstes Bundesland die 
Klimanotlage ausgerufen hat.Wir werden überall dort, wo das Land die Befugnis hat, weitere 
Maßnahmen anstoßen, die uns in diesen Bereichen zu Klimaneutralität bis spätestens 2035 
führen können. Damit Berlin insgesamt schnellstmöglich klimaneutral werden kann, sind auch 
grundlegende Änderungen auf Europa- und Bundesebene erforderlich. Wir wollen die 
gesetzlichen Grundlagen schaffen, um auch auf den Dächern der Stadt , und allen sonst 
geeigneten Flächen der Stadt,zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien umzusteigen. Zukünftig 
werden wir eine Solaranlage auf Berliner Dächern zum Standard machen.
Die Berliner Stadtwerke werden für fast alle Bezirke Solarpakete schnüren, haben die Kälte- 
und Wärmeversorgung der Urban Tech Republic übernommen und mit dem größten in Berlin-
Brandenburg genehmigten Windpark Albertshof erneuerbare Energien für 30.000 Haushalte ans 
Netz genommen. Der vollständige Rückkauf des Berliner Stromnetzes beendet nicht nur einen 
jahrelangen Rechtsstreit, sondern ermöglicht endlich gezielte Investitionen in die 
Infrastruktur der Energiewende der Stadt und die genossenschaftliche Beteiligung der 
Bürger*innen zur aktiven Mitgesteltung über die BürgerEnergie Berlin. Mit Beginn der 
Coronapandemie wurden Stromsperren ausgesetzt. Wir setzen uns auf Bundesebene dafür ein, 
dass diese Vorschrift künfitg zwischen Mitte Herbst und Ende des Winters fortgeführt wird. 
Um den hohen CO2-Ausstoß im Gebäudebestand deutlich zu reduzieren, haben wir ein neues 
Sanierungsförderprogramm entwickelt und die gesetzliche Grundlage für eine klimaschonende 
Wärmeversorgung geschaffen.
Neubauten sollen von Anfang an so geplant werden, dass sie ohne fossile Energieträger 
auskommen. Wir setzen den ambitionierten Ausbau der erneuerbaren Energien sozial gerecht 
fort, damit wir bis spätestens 2030 alle Kohlekraftwerke in Berlin vom Netz nehmen können 
und Berlin somit auf den 1,5-Grad-Pfad bringen.
Verkehrswende: der Mensch im Mittelpunkt
Mit dem Rad, zu Fuß oder mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) an jeden Ort der 
Stadt zu gelangen macht Berlin zu einer lebenswerten Metropole. Deshalb ist unser Ziel, dass 
alle Menschen in Berlin rasch, sicher, bequem und klimaneutral unterwegs sein können.Unser 
Ziel ist klar: Wir wollen Berlin so gestalten und Angebote schaffen, dass niemand mehr ein 
privates Pkw benötigt, um in Berlin mobil sein zu können. Um Berlin auf den 1,5 Grad-Pfad zu 
bringen, ist eine Verkehrswende dringend nötig, denn noch immer ist der Verkehr einer der 
wenigen Sektoren, in dem die Verschmutzung steigt statt sinkt. Wir werden und wollen dies 
ändern und setzen in der Verkehrswende auf die Maximen: Verringern, Verlagern und Vermeiden. 
So bringen wir Berlin auf den 1,5-Grad-Pfad, leisten einen entscheidenden Beitrag die 
Klimakrise noch abzuwenden und machen gleichzeitig Berlin lebenswerter und sicherer, da wir 
Barrierefreiheit und Teilhabe zu Bestandteilen der Verkehrswende machen. Außerdem wollen wir 
die besitzunabhängigen Mobilität fördern, so wird aus der ökologischen auch eine soziale 
Verkehrswende. Je mehr Menschen kein eigenes Auto mehr brauchen, desto mehr Platz bleibt für 
diejenigen, die nicht auf ihr Auto verzichten können.
Anstatt Verkehrswege nur für Autos zu planen, stellen wir den Menschen in den Mittelpunkt 
der städtischen Mobilitätsplanung. So werden wir uns an den Bedürfnissen der Menschen, wie 
gutes Klima, gute Luft, Spiel- und Sportflächen, Wege zum Einkaufen sowie Wege mit Älteren 
und Kindern orientieren. Dies schützt nicht nur das Klima, sondern nimmt auch alle 
Berliner*innen in den Blick, die sich kein eigenes Auto leisten können oder wollen, denn sie 
sind besonders auf einen attraktiven ÖPNV sowie auf gute Rad- und Fußwege angewiesen. Dafür 
haben wir Grüne ein bundesweit einmaliges Mobilitätsgesetz verabschiedet, um den Verkehr, 
zweitgrößten Verursacher von CO2 in der Stadt, emissionsärmer, leiser und sicherer zu 
machen. Wir haben damit gesetzlich sichergestellt, dass bei der Verkehrsplanung der 
Umweltverbund, also Fußgänger*innen, Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel, vor dem 
Autoverkehr zu berücksichtigen sind. Immer mehr Berliner*innen steigen auf den ÖPNV und das 
Fahrrad um – ob klassisch, als Lastenrad oder Pedelec. Das liegt nicht nur an der wachsenden 
Anzahl von Radwegen in der Stadt, sondern auch daran, dass die neuen Radwege wesentlich 
breiter und sicherer sind. Schließlich haben wir damit begonnen, die begrenzten Flächen in 
der Stadt gerechter zu verteilen, indem wir Straßenräume, die vormals ausschließlich Autos 
vorbehalten waren, für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen geöffnet haben. An der 
Friedrichstraße haben wir es vorgemacht, viele andere Straßen werden bald schon folgen – 
temporär oder am besten dauerhaft.
Nicht nur für den Klimaschutz ist die Verkehrswende wichtig. Wir schützen damit auch die 
Gesundheit der Menschen an besonders vom Verkehr belasteten Straßen. Sie erkranken nicht nur 
öfter an Lungen-, sondern auch an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dazu trägt auch die hohe 
Lärmbelastung bei. Deshalb ist es gut, dass wir an vielen Straßen Tempo 30 eingeführt haben 
und damit nicht nur die Abgas-, sondern auch die Lärmbelastung reduzieren. Und auch Fluglärm 
wollen wir nachhaltig mindern. Wir wollen dafür sorgen, dass die Menschen wenigstens in der 
Nacht in Ruhe schlafen können. Deshalb muss am BER ein striktes Nachtflugverbot zwischen 22 
und 6 Uhr gelten.
Nur wenn sich Fußgänger*innen und Radfahrer*innen sicher bewegen können und Busse und Bahnen 
günstig, zuverlässig und eng getaktet fahren, entscheiden sich Menschen für klimafreundliche 
Mobilität. Deshalb haben wir milliardenschwer in den Ausbau von Bahnen und Bussen 
investiert: mehr Strecken, mehr Waggons, kürzere Taktung und mehr Elektroantrieb. 
Mittlerweile bringen die ersten E-Busse die Berliner*innen sauber und leise durch die Stadt, 
der Ausbau von weiteren Tramlinien und die Einrichtung zusätzlicher Busspuren sind bereits 
in vollem Gange. Unser Ziel ist ein Netz ohne Lücken. Dafür wird auch die Erweiterung 
bestehender S- und U-Bahn-Strecken geprüft und vorangetrieben. Entscheidendes Kriterium ist 
der positive Klimaeffekt und eine ehrliche Kosten-Nutzen-Analyse. Darüber hinaus ist es auch 
entscheidend, dass alle sich das Ticket für Bus und Bahn leisten können. Deshalb haben wir 
die Preise für das Sozial-, Azubi- und Firmenticket stark gesenkt und Schüler*innen können 
seit 2019 in Berlin sogar kostenlos durch die Stadt fahren.
Die von uns angestoßene Verkehrswende schafft mehr Teilhabegerechtigkeit, indem mehr 
Bewegungsfreiheit in der Stadt ermöglicht wird. Wenn wir Alternativen zum Auto ausbauen, 
profitieren auch die, die auf das Auto angewiesen sind. Dennoch hat das Auto mit 
Verbrennungsmotor in der Stadt keine Zukunft, zu hoch sind die Schadstoffbelastung, der 
Flächenverbrauch und die Lärmemission. Deshalb wollen wir bis spätestens 2030 die Innenstadt 
zu einer Null-Emissions-Zone umgestalten, in die weitestgehend keine Fahrzeuge mit klima- 
und gesundheitsschädlichem Verbrennungsmotor mehr fahren dürfen und die wir sukzessive auf 
weitere Teile Berlins ausdehnen wollen. Den Umstieg auf klimaneutrale Mobilität und 
klimaneutrale Antriebe wollen wir, soweit Mehrkosten entstehen, für diejenigen sozial 
abfedern, die auf ein Auto in der Stadt angewiesen sind. Wir wissen, dass die Verkehrswende 
nur gelingen kann, wenn die Innenstadt und die Außenbezirke gleichermaßen vom Ausbau 
profitierten. Weniger dicht besiedelte Gebiete sollen ein ebenso attraktives 
Mobilitätsangebot wie in gut angeschlossenen Gebieten erhalten, denn die Erreichbarkeit darf 
nicht vom Wohnort im Innen- oder Außenbezirk abhängen.
Berlins Stadtgrün sichern
Berlin muss nicht nur CO2-Emissionen einsparen, es muss auch sein Stadtgrün auf die bereits 
akuten Folgen des Klimawandels vorbereiten und klare Klimaanpassungsziele und Strategien 
dafür entwickeln.
Ansonsten werden unsere Lebensgrundlagen, unsere Gesundheit und auch unser Stadtgrün und die 
Stadtnatur massiv in Mitleidenschaft gezogen. Deshalb ist der Umbau Berlins zu einer 
resilienten – widerstandsfähigen – Stadt nicht nur eine Frage moderner Häuser, Transportwege 
und moderner Wirtschaft, sondern auch eine Frage der Gesundheit. Bereits jetzt ist absehbar, 
dass wir in Zukunft mit noch weniger Regen und längeren Hitzeperioden zu kämpfen haben 
werden. Deshalb müssen viele Flächen entsiegelt und gerecht verteilt werden, damit der 
wenige Regen vor allem dort nutzbar gemacht werden kann, wo er fehlt. Die Gründung der 
Regenwasseragentur war dafür ein erster wichtiger Schritt. Mit dem Programm „1.000 Grüne 
Dächer“ oder dem Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm werden auch auf der 
zivilgesellschaftlichen Ebene der Ausbau des Stadtgrüns und der Klimaschutz gefördert. Wir 
wollen Konzepte miterarbeiten, um das große Potential der Stadtbäume und deren Baumscheiben 
zusammen mit Baumpat*innen und Anwohnenden gemeinsam zu pflegen, zu schützen und das 
öffentliche Lebensumfeld bürger*innennah zu gestalten.Das Grüne-Dächer-Programm wollen wir 
ausweiten und mit der Förderung der biologischen Vielfalt sowie einer gleichzeitigen 
Aufstellung von Solaranlagen verbinden.
Mit der „Charta Stadtgrün“ haben wir einen Plan vorgelegt, wie zukünftig die 
Grünflächenentwicklung in der Stadt aussehen soll. Jahrzehntelang wurde die Grünpflege in 
Berlin finanziell und personell ausgeblutet. Damit haben wir Schluss gemacht und die Mittel 
für die Baum- und Parkpflege massiv erhöht. Durch die Stadtbaumkampagne konnten 10.000 
zusätzliche Straßenbäume in Berlin gepflanzt werden. Außerdem haben wir in die Strukturen 
investiert und die Bezirke mit mehr Geld für ihr Grünflächenamt und für ihre Bäume 
ausgestattet. Diesen Weg werden wir weitergehen um so die Anzahl der Bäume zu steigern und 
insgesamt mehr grüne und blaue Infrastruktur aufzubauen. Mit dem Kleingartenentwicklungsplan 
2030 haben wir fast alle Kleingärten für die kommenden Jahre geschützt und wir werden uns 
auch darüber hinaus für ihren Erhalt einsetzen.
2.1 Klimaneutrales Berlin. Wir machen den Weg frei
Wir meinen es ernst mit dem Klimaschutz. Die Ausrufung der Klimanotlage, das Abschalten von 
zwei Berliner Kohlekraftwerken und der Einstieg in eine konsequente Verkehrswende waren 
erste wichtige Schritte. Doch es bleibt keine Zeit, sich auf diesen Erfolgen auszuruhen. Wir 
streiten weiterhin dafür, Berlin auf den 1,5-Grad-Pfad zu bringen und die Pariser Klimaziele 
zu erreichen. Klimaschutz muss deshalb Verfassungsrang in unserer Stadt bekommen. In der 
kommenden Wahlperiode werden wir uns in Verhandlungen dafür einsetzen, mindestens ein 
weiteres Kohlekraftwerk abzuschalten und dadurch jährlich fast eine halbe Million Tonnen CO2 
einzusparen, bis 2030 sollen alle Kohlekraftwerke vom Netz gehen. Die energetische 
Gebäudesanierung wollen wir deutlich ausbauen sowie sozial gerecht gestalten. Gleichzeitig 
wollen wir die Anforderungen des Artenschutzes beachten - denn Klimaschutz und 
Klimafolgenbewältigung sollen Hand in Hand gehen. Die Berliner Stadtwerke werden 
weiterwachsen und der zentrale Dienstleister für Energie- und Quartiersprojekte des Landes 
und der Bezirke werden. Wir werden prüfen, in wie weit eine Energiewende-Agentur in 
öffentlicher Trägerschaft ein Partner für die Verwaltung sowie für Unternehmen sein kann und 
bei der Umsetzung von Aktivitäten zur Energiewende unterstützen kann. Dabei nutzen wir auch 
die große Klima- und Energiewendekompetenz, die in Berlin vorhanden ist. Und wir setzen uns 
dafür ein, dass Klimagerechtigkeit in ganz Berlin gilt und alle Bezirke sowie Menschen von 
den Maßnahmen profitieren.
Solar auf allen Dächern – die Energiewende in Berlin umsetzen
Damit Berlin seine CO2-Emissionen radikal reduzieren kann, brauchen wir die Energiewende hin 
zu 100 Prozent erneuerbarer Energie. Das größte Potential liegt dabei im Ausbau der 
Solarenergie auf Dächern und an Fassaden Berlins. Die Stadt kann dadurch ihren Anteil von 
derzeit 1 Prozent Solarstrom auf 25 Prozent der gesamten hier verbrauchten Energie bis 2035 
erhöhen. Wir wollen gesetzlich festschreiben, dass der Einbau von Solaranlagen zur Strom- 
und Wärmegewinnung bei Neubauten und bei wesentlichen Dachumbauten verpflichtend wird. Die 
Stadtwerke Berlin werden für alle geeigneten bezirklichen Bestandsgebäude Solarpakete sowie 
Photovoltaik-Lösungen für neue Quartiere und Neubauprojekte anbieten und umsetzen. Wir 
werden die notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen zur Verfügung stellen, um bis 
2025 alle öffentlichen Gebäude, auf denen das nach aktuellem technischen Stand möglich und 
sinnvoll ist, vollständig mit Solaranlagen auszustatten. Die für Photovoltaik geeigneten 
Dachflächen werden dabei konsequent ausgenutzt. Mit der Gründung des „SolarZentrums Berlin“ 
haben wir bereits die Beratung und den Austausch zur Solarwende massiv gefördert. Die 
digitale Plattform Solardachbörse wollen wir weiter stärken, so dass nicht genutzte Dächer 
für den Aufbau von Solaranlagen zur Verfügung gestellt werden können. Das erfolgreiche 
Energiespeicherprogramm wollen wir fortführen und weiter ausbauen. Darüber hinaus wollen wir 
die integrierte Planung von Strom- und Wärme-Netzen weiter ausbauen und so mit den 
dazugehörigen geeigneten Speichern eine effiziente Integration der lokal gewonnen Energie 
vorantreiben.
Auch Privathaushalte und Unternehmen wollen wir motivieren, erneuerbare Energien selbst zu 
produzieren und zu verbrauchen. Die Grundlage dafür ist der „Masterplan Solar City“, den wir 
in den letzten Jahren erarbeitethaben. Darüber hinaus werden wir die Zusammenarbeit von 
Berlin und Brandenburg intensivieren und gemeinsame Bürgerenergieprojekte zu Solar- und 
Windkraftparks initiieren, um die gemeinsame 100%-Erneuerbare Energieregion zu 
verwirklichen. Dabei sind solare Freilandanlagen mit landwirtschaftlicher Nutzung oder einer 
naturfreundlichen Wiesengestaltung auf der Fläche zu verbinden. Wir prüfen, ob wir auf den 
Flächen der Stadtgüter verstärkt Solar- und Windparks einrichten können. Auch Kleinstanlagen 
für den privaten Gebrauch stärker direkt oder indirekt gefördert werden. Die 
Mieter*innenstrom-Projekte sollen deutlich ausgebaut werden. Für die Umsetzung müssen wir 
alle Akteure einbeziehen und fördern, insbesondere die Berliner Stadtwerke aber auch 
Energiegenossenschaften und engagierte Bürger*innen. Dafür werden wir auch die 
Speicherkapaziäten ausbauen.
Wärmesektor umbauen - Gebäude modernisieren
Die Hälfte aller klimaschädlichen Emissionen Berlins fallen im Gebäude- und Wärmesektor an. 
Auch hier wollen wir den Treibhausgasausstoß der Hauptstadt massiv reduzieren. Zentral dafür 
ist eine gesamtstädtische Wärmeplanung basierend auf einem Wärmekataster, das die 
erneuerbaren Wärmepotenziale ebenso erfasst wie die bestehenden Wärmebedarfe. Hier sind wir 
bereits erste Schritte gegangen und werden diesen Weg weitergehen, denn gerade durch eine 
Wärmeplanung können die verschiedenen Akteur*innen und Aktivitäten der Wärmewende 
koordiniert werden. Häuser, die energetisch modernisiert werden, sollen - wo möglich - auch 
bei der Wärmerversorgung klimaneutral werden.Unser Ziel ist eine integrierte 
Infrastrukturplanung, die Strom und Wärme sektorübergreifend sinnvoll nutzt.
In der Fernwärmeerzeugung haben wir den Kohleausstieg bis 2030 erfolgreich vorangetrieben. 
Ab 2030 muss Berlin kohlefrei sein. Wir halten zudem am Ziel fest, die Fernwärme bis 2035 
komplett auf erneuerbare Energien umzustellen. So entschieden wir Grüne sagen, dass der 
Einsatz von Erdgas für die Stromversorgung keine Option sein darf, sagen wir auch, dass im 
Bereich der Wärme der Einsatz von Erdgas schnellstmöglich überwunden sein muss. Deshalb 
werden wir die Potenziale für die Dekarbonisierung des Fernwärmenetzes immer wieder auf den 
aktuellen und neuesten Stand bringen, um so den 1,5-Grad-Pfad zu erreichen. Damit aus 
Potentialen auch konkrete CO2-Einsparungen werden, haben wir mit der Novelle des Berliner 
Energiewendegesetzes schon die Einspeisung von Erneuerbaren Energien durch Dritte 
ermöglicht. Diesen Weg wollen wir weitergehen und die Fernwärme durch CO2-Grenzwerte und 
eine Erneuerbare-Energien-Quote regulieren, und dazu die erneuerbaren Wärme-Potentiale immer 
wieder neu prüfen und maximal nutzen, um die Kohlewärme vollständig über Einsparungen und 
durch erneuerbare Wärme zu ersetzen.
Unser Ziel ist, den Einsatz von Erdgas so schnell und konsequent wie möglich zu minimieren. 
Wir werden nicht zulassen, dass Vattenfall die Dekarbonisierung verzögert und mit fossilen 
Energien unnötig Geld verdient. Wir kämpfen für den schnellstmöglichen Erdgasausstieg. 
Außerdem sollen die Temperaturen im Netz schrittweise abgesenkt werden. So heben wir die in 
Berlin vorhandenen Erneuerbaren Wärmepotentiale und machen einen Gaseinsatz schnellstmöglich 
überflüssig. Dabei ist für uns auch die Müllverbrennung nicht als klimaneutral anzusehen. 
Wir setzen uns daher auf Bundesebene dafür ein, dass auch diese unter die CO2-Bepreisung 
fällt.
Neben der Fernwärme sollen auch alle anderen Formen der Wärmeerzeugung bis 2035 klimaneutral 
werden. Dafür wollen wir den Austausch von Gas- und Ölkesseln durch klimaneutrale 
Heizungsanlagen, wie Solarthermie oder Wärmepumpen, noch stärker als bisher fördern und die 
Nutzung von Geothermie erleichtern sowie die Nahwärme etwa aus der Abwasserkanalisation 
besser nutzen. Den rechtlichen Rahmen hierfür soll das Berliner Erneuerbare-Wärme-Gesetz 
bieten. Auf Bundesebene wollen wir uns dafür einsetzen, dass auch dort keine neuen 
Erdgasheizungen mehr gefördert werden und keine neuen Öl- und Gasheizungen mehr eingebaut 
werden dürfen. Wir setzen auf eine integrierte Infrastrukturplanung aus Strom- und 
Wärmenetzen sowie den dazugehörigen Speichern und uns ist bewusst, dass nach aktuellem 
Wissensstand Wasserstoff und dessen Derivate rar und teuer sind.
Außerdem setzen wir auf lokale Wärmeerzeugung in Berlins Kiezen: Jenseits der Fernwärme 
sollen neue dezentrale Nahwärmenetze sowie der Anschluss an diese auf Quartiersebene 
gefördert werden, in die örtlich erzeugte Wärme aus verschiedenen erneuerbaren Quellen 
eingespeist und lokal verteilt wird. Mit der Service- und Beratungsstelle für energetische 
Quartiersentwicklung haben wir hierfür bereits eine wichtige Anlaufstelle geschaffen. Diese 
Netze sollen mit möglichst niedrigen Temperaturen betrieben werden und eine Perspektive auf 
weitere Temperaturabsenkungen bieten. Außerdem werden wir auch die Kühlung der Stadt und der 
Gebäude vorantreiben, sei es durch Techniken der Verdunstungskühlung, Dach- und 
Fassadenbegrünung oder Techniken der natürlichen Lüftung.
Um die Klimaziele Berlins zu erreichen, müssen wir noch deutlich stärker die energetische 
Modernisierung von Gebäuden voranbringen und die Sanierungsquote erheblich steigern, um so 
auf den 1,5-Grad-Pfad zu kommen. Dafür ist auch eine Ausbildungs- und 
Qualifizierungsstrategie im Handwerk nötig. Auch hier gibt es große CO2-Einsparpotentiale. 
Allerdings ist nicht hinnehmbar, dass Modernisierungskosten, wie derzeit im Bundesmietrecht 
vorgesehen, komplett auf Mieter*innen abgewälzt werden. Das schafft keine Akzeptanz für 
Klimaschutzmaßnahmen und befördert soziale Verdrängung. Stattdessen setzen wir uns für eine 
faire Kostenverteilung im Sinne eines Drittelmodells zwischen den Mieter*innen, den 
Vermieter*innen und der öffentlichen Hand ein. Bis dies auf Bundesebene realisiert ist, 
schöpfen wir die Möglichkeiten auf Landesebene aus. Dazu gehört neben der Deckelung der 
Umlage für Mieter*innen, wie derzeit im Mietendeckel verwirklicht, und die Bereitstellung 
von Landesfördermitteln, auch die Einführung des Stufenmodells, das Immobilienbesitzende in 
die Pflicht nimmt. Für Mieter*innen soll die Warmmiete durch sinkende Energiekosten neutral 
bleiben. Die höhere Kaltmiete sollte sich durch niedrigere Energiekosten wieder ausgleichen. 
Dazu bedarf es jedoch einer Änderung der energetischen Modernisierungsumlage auf Bundesebene 
und einer stärkeren Förderung energetischer Modernisierungsmaßnahmen hier in Berlin. Mit dem 
Bauinformationszentrum wollen wir einen niedrigschwelligen Anlaufpunkt für Mieter*innen und 
Immobilienbesitzende schaffen, die sich hier informieren und vernetzen können. Die Beratung 
soll dabei alle gesellschaftlichen Gruppen ansprechen und Angebote - beispielsweise auch für 
Frauen oder Menschen mit Sprachbarrieren - entwickeln.
Neben der energetischen Modernisierung werden wir weitere Maßnahmen ergreifen, um den 
Wärmeverbrauch zu reduzieren. Zusätzlich wollen wir Wohngemeinschaftsprojekte fördern, uns 
auf Bundesebene für ein Recht auf Wohnungstausch einsetzen, und Menschen unterstützen, die 
ihre Wohnung tauschen wollen.
Klimaschutz zur Querschnittsaufgabe machen – das Berliner Klima-Budget
Wir werden die Senatsarbeit so umgestalten, dass konkrete Ziele und Aufgaben 
handlungsleitend sind und nicht der alleinige Ressortzuschnitt. Es ist entscheidend, dass 
alle mit voller Kraft sich beispielsweise dem Ziel des Klimaschutzes verpflichtet fühlen und 
ihr Handeln an der Erfüllung dieses Zieles messen lassen. Für die Berliner Verwaltungen muss 
Klimaschutz zur Querschnittsaufgabe werden. Das braucht klare Strukturen, 
Verantwortlichkeiten und mehr zuständiges Personal auf Landes- und Bezirksebene. Darüber 
hinaus brauchen wir eine integrierte Infrastrukturplanung, die Strom, Wärme und Mobilität, 
aber auch Klimaanpassung, Wassermanagement gemeinsam denkt und vorantreibt. Wir wollen, dass 
jeder Bereich feste Vorgaben für seine jährlichen Treibhausgas-Einsparungen erhält und damit 
politische Entscheidungen stärker an die Klimaziele knüpfen. Werden die jeweiligen Ziele 
verfehlt, muss nachgesteuert und die vorgegebene CO2-Reduktion durch andere Maßnahmen 
umgesetzt werden. Damit wird auch offengelegt, welche öffentlichen Ausgaben besonders 
klimaschädlich sind. Die entsprechenden Mittel müssen dann umgewidmet werden.
Darüber hinaus wollen wir alle neuen Gesetze und Maßnahmen unter einen Klimavorbehalt 
stellen. Das Klima-Budget ermöglicht einen zeitnahen und für alle transparenten Überblick 
über den aktuellen Stand der Berliner CO2-Emissionen. Mithilfe dieser Daten ist stets 
transparent, ob der vereinbarte Einsparpfad eingehalten wird und welchen Anteil die 
verschiedenen Sektoren daran haben. Auf Bundesebene setzen wir uns dafür ein, dass die 
Klimakrise auch als Notsituation im Sinne der Gesetze zur Landesschuldenbremse eingestuft 
wird und somit Investitionen zur CO2-Vermeidung vorgenommen werden können. Den Berliner 
Klimaschutzrat wollen wir stärken und prüfen, in wie weit ein wissenschaftliches Sekretariat 
dazu beitragen kann. Es soll ihm das Recht eingeräumt werden, rechtzeitig eine Überarbeitung 
von klimaschädlichen Entscheidungen einzufordern und zu überprüfen, ob Fachverwaltungen und 
Bezirke ihre Klimaschutz-Vorgaben einhalten. Darüber hinaus wollen wir die Zivilgesellschaft 
noch stärker in klimapolitische Entscheidungen des Landes einbeziehen und dafür 
schnellstmöglich einen Klimabürger*innen-Rat einberufen,
der Berlins Diversität Rechnung trägt und paritätisch besetzt ist. Hier soll ausgehandelt 
werden, wie Berlin das Pariser Klimaschutzabkommen einhalten und auf den 1,5 Grad-Pfad 
gelangen soll. Das Berliner Energie- und Klimaprogramm (BEK) werden wir weiterentwickeln und 
setzen dabei auch auf verbindliche Maßnahmen. Wir sorgen dafür, dass die zur Verfügung 
gestellten Mittel noch besser genutzt werden können.Das BEK werden wir ausbauen und dafür 
sorgen, dass die zur Verfügung gestellten Mittel noch besser genutzt werden können.
Klimaschutz in den Bezirken
Die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) der Bezirke wollen wir um Klimaschutzkriterien 
erweitern, damit Bezirke für klimafreundliches und ressourcenschonendes Handeln nicht mehr 
finanziell bestraft, sondern belohnt werden. In allen Bezirken sollen schnellstmöglich 
Klimaschutzmanager*innen zum Einsatz kommen, die das Klima-Budget im jeweiligen Bezirk 
kontrollieren und in allen Ämtern etablieren sowie Hand in Hand mit den 
Beteiligungsreferaten arbeiten. Dabei muss sowohl technisches Know-how wie Fähigkeit und 
Befugnis zur Klima-Governance vorhanden sein. Damit die Bezirke stärker als bisher die 
Mittel aus dem BEK in Anspruch nehmen, müssen sie über ausreichend personelle Ressourcen für 
die Antragstellung verfügen. Darüber hinaus wollen wir die bezirklichen Bildungs-, 
Beratungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Klimaschutz und nachhaltiger Techniken 
des Wassermanagements, der Begrünung und der Grünpflege deutlich ausweiten. In 
Zusammenarbeit mit der IHK, der Handwerkskammer, sowie den betroffenen Innungen wollen wir 
Vorgehensweisen entwickeln, um Möglichkeiten, Angebote und Förderprogramme zur Ausbildung in 
allen für die Energiewende relevanten Berufen zu erarbeiten. Besonderes Augenmerk soll dabei 
auf Frauen und junge Geflüchtete gelegt werden.
2.2 Berlin summt und brummt: Stadtgrün und 
Artenvielfalt schützen
In keiner anderen Metropole leben so viele Nachtigallen wie in Berlin. Damit das so bleibt, 
müssen wir Berlins Stadtnatur schützen. Die Klimakrise ist in vollem Gange und hat schon 
sichtbare Spuren hinterlassen. Neun von zehn Bäumen in Berlin zeigen Schäden, die auf die 
langen Dürreperioden der letzten Jahre zurückzuführen sind, und nur 7% der Waldbäume waren 
nach dem letzten Zustandsbericht noch gesund. Gleichzeitig finden sich immer mehr Tiere und 
selbst ehemalige "Allerweltsarten" auf der Roten Liste. Berlins Stadtgrün ist wertvoll, denn 
es ist nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch der Artenvielfalt, Frischluftversorgung, 
Klimakühlung und CO2-Speicher. Ohne das Grün werden Mensch und Natur in der Stadt enorm 
unter der Verdichtung, dem Lärm, Stress und den Folgen der Klimakrise leiden. Eine intakte 
Natur ist kein Luxus, sondern gehört für uns zur Grundversorgung und ist essenzieller Teil 
der Daseinsvorsorge. Denn neben dem Erreichen der Pariser Klimaziele wird die Klimaanpassung 
für unsere Stadt eine der größten Herausforderungen in den kommenden Jahren sein.
Stadtgrün erhalten und Bäume pflanzen
Wir haben in den letzten Jahren massiv in die Pflege der Berliner Grünanlagen, der 
Straßenbäume und Wälder investiert und viel für ihren Schutz getan. Durch uns wurde die 
größte Grünbauoffensive seit langem angestoßen. In einem Dreiklang aus Flächensicherung, 
Stärkung des Stadtgrüns und strategischem Ankauf wollen wir unsere Stadt ergrünen lassen. Um 
dem Klimawandel die Stirn bieten zu können, müssen wir diesen Einsatz verstetigen und weiter 
ausbauen.
Wir wollen die Bewässerung und das Pflanzen von Straßenbäumen verbessern. Dazu müssen 
Straßen und Grünflächenämter besser ausgestattet und die dafür notwendige Infrastruktur 
ausgebaut werden. Und wir wollen das Engagement der Berlinerinnen und Berliner fördern, auch 
selber vor der Haustür ihr Stadtgrün zu pflegen. Dazu wollen wir alle Schwengelpumpen wieder 
in einen funktionsfähigen Zustand versetzen und den Menschen einen erleichterten Zugang zu 
Informationen geben, die sie dafür brauchen. Unser Ziel ist es, die durch Bauprojekte, 
Klimaschäden oder Alterung verloren gegangenen Bäume zeitnah durch neue Bäume zu ersetzen 
und gleichzeitig durch Pflanzungen den Baumbestand in Berlin deutlich zu erhöhen. Bäume, die 
gefällt werden mussten, werden durch vier junge Bäume ersetzt oder durch vergleichbare 
Maßnahmen kompensiert werden. Die laufende Stadtbaumkampagne des Senats wollen wir über das 
Jahr 2021 hinaus fortführen, um das Spenden für Straßenbaumpflanzungen zu ermöglichen. Dabei 
wollen wir vermehrt Baumarten anpflanzen, die an die klimatischen Veränderungen des 21. 
Jahrhunderts möglichst gut angepasst sind. Der Erhalt von Bestandsbäumen hat für uns 
Vorrang. Deshalb wollen wir die Bedingungen für die bestehenden Straßenbäume mit 
entsprechenden Maßnahmen verbessern. Zusätzlich wollen wir in den Bezirken Obstbäume neu 
pflanzen, die Schatten spenden, und Berlin mehr und mehr in eine „essbare Stadt“ verwandeln. 
Damit nicht nur Bäume auf öffentlichen Flächen besser geschützt werden, wollen wir zudem die 
Baumschutzverordnung aktualisieren, die Liste der zu schützenden Baumarten ausweiten, und 
dass Verstößen nachgegangen werden muss.
Damit das Grün in Berlin weiterwächst und Berlin grün wächst, müssen die Maßnahmen der 
Charta Stadtgrün in einem Handlungsprogramm konkretisiert, finanziert und abgesichert 
werden. Dabei soll ein besonderes Augenmerk auf die konkrete Grünversorgung in den Kiezen 
gelegt werden und dabei auch auf Kennzahlen zurückgegriffen werden.
Auch Kleingärten sind in der wachsenden Stadt unverzichtbar , sie kühlen die Stadt, erhalten 
den Artenreichtum und sollten für viele Großstädter*innen auch Naherholungsgebiete sein. Wir 
wollen sie daher erhalten und schützen. Mit dem Kleingartenentwicklungsplan 2030 haben wir 
als behördenverbindlichem Planungsinstrument eine wichtige Grundlage gelegt. Aber wir wollen 
mehr und deshalb darüber hinaus eine langfristige Strategie zur Sicherung der Kleingärten 
und eine bessere rechtliche Absicherung. Bebauungspläne und der Flächennutzungsplan bieten 
schon heute die Möglichkeit, den betroffenen Anlagen Sicherheit und Verlässlichkeit zu 
geben. Kleingärten sollen nur im Ausnahmefall, etwa für die soziale Infrastruktur oder eine 
verkehrliche Erschließung, weichen müssen. Damit alle Berliner*innen von ihnen profitieren 
können, sollen sich die Kleingartenanlagen noch mehr als bisher für die Stadtgesellschaft 
öffnen und neue Formen gemeinschaftlichen Gärtnerns aktiv unterstützen. Durch eine 
Parzellenteilung von großen Gärten bei Pächterwechsel sollen noch mehr Menschen in den 
Genuss von Kleingärten kommen. Programme für ökologische Gartenarbeit oder zum Anbau von 
alten und seltenen Obst- und Gemüsesorten werden wir ausbauen und intensivieren. Auch eine 
wildnisfreundliche und naturnahe Gartengestaltung unterstützen wir.
Berlin: bestäuberfreundlich und artenreich
Seltene Pflanzen und Tierarten brauchen die Möglichkeit des „Wanderns“, um ihren Genpool zu 
stärken und die biologische Vielfalt in unseren Biotopen zu erhöhen. Hier müssen endlich 
genügend Möglichkeiten – wie Fischwandertreppen an Schleusen, Renaturierung der Bäche und 
Flüsse, Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten an den Kanälen und sichere Querungsmöglichkeiten an 
Autobahnen, Straßen und Brückenneubauten – in wesentlich größerem Umfang als bisher 
geschaffen werden. Dazu müssen auch die Biotopverbindungen vom Umland in die Innenstadt und 
das innerstädtische Biotopnetz zwingend erhalten und neu geschaffen werden. Ziel ist ein 
qualitativ hochwertiger Biotopverbund. Auf Grünflächen und in begrünten Zwischenbereichen 
des Straßenlands wollen wir insektenfreundliche Wildblumenwiesen einrichten, um Lebensräume 
für Wildbienen zu schaffen.
Wir wollen das von uns zur Förderung der Imkerschaft Erreichte verstetigen und ausbauen. Die 
schon geschaffene Bienenkoordinierungsstelle an der FU bildet Imker*innen weiter, die 
Vernetzung der Imkerschaft in Berlin wollen wir unterstützen. Wissenschaftliche Studien zur 
ökologischen Bienenhaltung werden besser finanziert. Die Kooperation zwischen den 
Imker*innen und bezirklichen Veterinärämtern wollen wir verbessern.
Weniger Beton, mehr Grün – denn Grünflächenschutz ist Gesundheits- und Klimaschutz
Die letzten drei Sommer in Berlin waren überdurchschnittlich heiß. Vor dem Hintergrund der 
fortschreitenden Klimakrise ist davon auszugehen, dass dieser Trend langfristig anhält. 
Extreme Hitze ist gesundheitsschädigend, besonders kleine Kinder, alte Menschen und Menschen 
mit Vorerkrankungen leiden unter der Hitze. Neben den Klimaschutzmaßnahmen müssen wir 
deswegen auch Klimaanpassungen vornehmen. Dafür erarbeiten wir konkrete Ziele zur Anpassung 
an die Folgen des Klimawandels mit klaren Zeitvorgaben. Berlin muss sich besser auf 
Hitzewellen und Starkregenereignisse vorbereiten, das gelingt mit klugen Investitionen in 
die Stadtinfrastruktur und einer grundsätzlichen Prüfung der Klimaresilienz aller 
Infrastrukturmaßnahmen.
Wasser kühlt die Umgebungstemperatur ab und beugt Hitzeinseln vor. Deswegen wollen wir 
Berlin zur Schwammstadt umbauen. Wir wollen das Regenwasser speichern und nutzen, statt es 
zu sammeln und in Kanäle abzuleiten. Das kühlt die Stadt und hält die Gewässer sauber. Mit 
der Gründung einer Regenwasseragentur und dem „1.000 Grüne Dächer“-Programm haben wir diesen 
Weg bereits eingeschlagen. Dadurch können Starkregenereignisse abgepuffert und das Wasser 
für Dürrezeiten kann effizienter gespeichert werden. Auch die Begrünung von Balkonen, 
Hauswänden und Fassaden ist entscheidend, um so CO2 zu binden, die Luft zu reinigen, die 
Biodiversität zu vergrößern und die Stadt zu kühlen. Auch in diesem Bereich werden wir 
Programme und Projekte unterstützen und die Förderung verbessern. Ein Hauptproblem bleibt 
aber die Versiegelung von Flächen durch Beton und Asphalt. Dort kann kein Wasser versickern 
und es entstehen im Sommer schnell Hitzeinseln, die die Stadt aufheizen. Wir werden gezielt 
Flächen wie Straßen, Parkplätze oder Schulhöfe identifizieren, um sie von Beton und Asphalt 
zu befreien und für einen besseren Regenrückhalt zu sorgen. Grundlage dafür sind offenere 
unversiegeltere Böden. Zudem wollen wir an geeigneten Stellen sogenannte Regengärten anlegen 
und so auch zur Kühlung der Stadt beitragen. Dazu werden wir ein landesweites 
Entsiegelungsprogramm auflegen und eine jährliche Zielmarke festlegen. Wir streben eine 
Nettonull für die Flächenversiegelung im Jahr 2030 an. Dies kann auch dadurch erfolgen, dass 
der Berliner Leitfaden zur Bewertung und Bilanzierung von Eingriffen die Ver- und 
Entsiegelungen so bewertet, dass sich ein deutlich erhöhter Anreiz zur Vermeidung von 
Versiegelung und für Entsiegelungsmaßnahmen ergibt. Außerdem soll die im Berliner 
Bodenschutzgesetz geforderte Bodenschutzkonzeption weitere Maßnahmen zur Vermeidung von 
Bodenversiegelungen entwickeln. Wir wollen vor allem dort entsiegeln, wo Grün- und 
Freiflächen fehlen um die Umweltgerechtigkeit zu steigern. Mit mehr und anspruchsvoll 
bepflanzten Versickerungsflächen wollen wir auch die Lebensqualität durch Verdunstung und 
Kühlung der Stadt erreichen, auch neue Pocket Parks sollen dazu beitragen. Zudem wollen wir 
an geeigneten Stellen sogenannte Regengärten anlegen und so auch zur Kühlung der Stadt 
beitragen. Um dem weiterhin rassant steigenden Flächenfraß etwas entgegen zu setzen, wollen 
wir Dachaufbauten stärken. Nach dem Vorbild Wiens wollen wir in Berlin mehrere „Kühle 
Meilen“ etablieren. Mit mehr Bäumen, Rank- und Kletterpflanzen, Räumen für geschützte 
Wildtierarten, mit Trinkwasserbrunnen, Wasserspielen, Erfrischungsmöglichkeiten und 
ausreichend Sitzgelegenheiten für Jung und Alt, sowie entsiegelten und wiederbepflanzten 
Bereichen, zum Beispiel Regenbeeten und Versickerungsstreifen, die Regenwasserrückhalt im 
Boden ermöglichen. Mit Anwohnerbeteiligung schaffen wir in den Kiezen kühle, ruhige Oasen, 
die auch der Gesundheit und dem Hitzeschutz dienen. Unser Ziel ist es, in der nächsten 
Wahlperiode in klimatisch belasteten Gebieten 20 Klimastraßen und Kühle Meilen einzurichten.
Neue Stadtplätze, Parkplätze sowie neue Straßen sollen mit versickerungsfähigem Belag 
versehen werden. Soweit möglich soll Beton als Baustoff und der Bau neuer Straßen vermieden 
werden.Immer mehr Berliner*innen wollen aktiv das Grün in ihrem Wohnumfeld schützen und 
weiterentwickeln. Diese Initiativen wollen wir unterstützen und für sie 
Beratungsmöglichkeiten schaffen. Gemeinschaftsgärten und Urban-Gardening-Initiativen wollen 
wir zudem durch das Land Berlin Flächen zur Verfügung stellen, um den Stadtraum zu begrünen. 
Damit sich flächendeckend in allen Stadtteilen Gemeinschaftsgärten etablieren und neue 
Urban-Gardening-Initiativen entstehen können, wollen wir den Ankauf neuer Flächen finanziell 
unterstützen. Außerdem wollen wir Hofbegrünungsinitiativen weiterhin durch ein eigenes 
Programm finanziell unterstützen. Das Ökokonto soll weiter ausgebaut werden, so dass 
Grünflächen und Biotope vom Land zusammenhängend entwickelt werden können und die Flächen 
für Kompensationsmaßnahmen bei Bauprojekten zu Verfügung stehen. Dabei gilt immer, dass jede 
versiegelte Fläche konsequent und ortsnah durch eine entsiegelte Fläche ausgeglichen werden 
muss. Ausgleichszahlungen dürfen keine Regel, sondern Ausnahmen sein.Wir wollen einen 
Berliner Naturcent einführen, der sich aus dem Grundsteueraufkommen speist, und in die 
Pflege von Parks und Naturschutzgebieten fließen soll.
Dank uns Grünen ist Berlin bereits Teil des Blue-Community-Netzwerkes geworden, wir haben 
über 100 neue Trinkwasserbrunnen aufgestellt, und öffentliche Orte wie Schulen oder 
Rathäuser bekommen Wasserspender. Das wollen wir weiter ausbauen, gerade für Hitze-
Risikogruppen wie Kinder, ältere Menschen und Menschen, die auf der Straße leben, wollen wir 
einfache und kostenlose Zugänge zu Trinkwasser schaffen.
Der Klimawandel und eine wachsende Bevölkerung werden gravierende Auswirkungen auf die 
Wasserversorgung Berlins haben. Daher ist es wichtig heute zu handeln. Mit dem Masterplan 
Wasser haben wir eine wichtige Grundlage gelegt. Der Masterplan muss immer wieder 
aktualisiert und fortgeschrieben werden. Um die Wasserversorgung auch künftig 
sicherzustellen, sind wir auf eine enge und kontinuierliche Zusammenarbeit mit unseren 
Nachbarländern und insbesondere Brandenburg angewiesen. Wir sprechen uns für die 
Wiedereröffnung der Wasserwerke Jungfernheide und Johannisthal aus und dafür, dass die 
Wasserwerke in eine moderne Wasseraufbereitung investieren und insbesondere eine umfassende 
Spurenstoffstrategie verfolgen. Die wachsende Stadt muss auf einen umfassenden Schutz des 
Grundwassers für die Trinkwasserförderung und den Schutz unserer Oberflächengewässer 
Rücksicht nehmen. Regenwasser soll, wo immer möglich, zunehmend zur Bewässerung genutzt 
werden, gerade in heißen Sommern. Zunehmender Wasserverbrauch gefährdet die verbliebenen, 
artenreichen Feuchtgebiete und den Wald in Berlin. Diesen Zielkonflikt wollen wir klug 
ausbalancieren und Möglichkeiten nutzen, die Trinkwassergewinnung in sensiblen Naturräumen 
einzuschränken. Langfristig wollen wir Trinkwasserbrunnen auch an allen Spielplätzen, 
Bahnhöfen und Parks aufstellen und darüber hinaus Restaurants ermutigen zu Auffüll-Stationen 
zu werden.
20 Prozent Berlins werden zum Landschaftsschutzgebiet
Doch nicht nur in den Kiezen soll es grüner werden. Wir brauchen auch große Freiflächen, in 
denen sich Flora und Fauna ungestört entwickeln können und wir Menschen uns erholen. 
Momentan sind fast alle größeren Erholungslandschaften als Landschaftsschutzgebiet 
gesichert, das sind über 14 Prozent der Landesfläche. Wir wollen weitere Naturgebiete 
schützen, indem wir sie zu Landschaftsschutzgebieten aufwerten. Damit soll der Anteil auf 20 
Prozent der Landesfläche steigen. So sollen z.B. Felder der Elisabeth-Aue als Teil einer 
übergeordneten Natur-, Kultur- und Erholungslandschaft in das umgebende 
Landschaftsschutzgebiet integriert werden. Zudem sollen mindestens vier Prozent der 
Landesfläche zukünftig völlig unter Naturschutz stehen. Gemeinsam mit Brandenburg und 
Berlins Nachbargemeinden werden wir die acht Regionalparks und mit ihnen die Grünräume aus 
Wäldern, Feldern und Gewässern stärken und entwickeln. Das existierende „Kommunale 
Nachbarschaftsforum“ aus den Berliner Bezirken und 55 Nachbargemeinden wollen wir aufwerten. 
Den begonnenen Umbau bei den Berliner Stadtgütern in Brandenburg hin zu mehr biologischer 
Landwirtschaft wollen wir beschleunigen. Die dort betriebene Landwirtschaft soll mit der 
Regionalvermarktung in Berlin und mit Aktivitäten einer stadtnahen Umweltbildung verbunden 
werden.
Berlins Wälder innerhalb wie außerhalb des Stadtgebiets haben große Bedeutung für unser 
Stadtklima, die Trinkwasserversorgung, die Naherholung und als CO2-Senke. Doch sie sind in 
der Klimakrise hochgradig gefährdet. Wir wollen daher ihre Umgestaltung zu einem naturnahen 
und klimaangepassten Mischwald beschleunigen. Für eine Naturverjüngung mit gemischten 
Baumarten muss der Bestand an Schalenwild in Berlins Wäldern, soweit unvermeidbar, reguliert 
werden.
Gleichzeitig müssen die Berliner Moore, ein wichtiger CO2-Speicher und Lebensraum für hoch 
gefährdete Pflanzen- und Tierarten, dringend vor dem Austrocknen bewahrt und wo immer 
möglich durch ein ambitioniertes Moorschutzprogramm wieder renaturiert werden. Auch unsere 
Seen wollen wir schützen. Damit das Grün in unserer Stadt stetig weiterwächst, wollen wir 
die bestehenden Aufkauffonds ausweiten und Flächen ankaufen, die ausschließlich für Flora 
und Fauna reserviert bleiben. Das von uns in der aktuellen R2G-Koalition durchgesetzte 
Projekt „Einstellung von Naturranger*innen und Parkmanager*innen“ wollen wir verstetigen. 
Außerdem stehen wir weiter zum Erhalt des Tempelhofer Feldes in seiner jetzigen Form als 
einer der größten und wichtigsten Grünflächen Berlins und lehnen eine Randbebauung ab.
Die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie ist überfällig. Mit zusätzlichen finanziellen und 
personellen Ressourcen wollen wir einen guten ökologischen Zustand unserer Gewässer unter 
Beteiligung der Zivilgesellschaft wieder herstellen. Dazu prüfen wir die Einführung eines 
Wasserentnahmeentgelts, das die Kraftwerke für die Nutzung des Flusswassers zu 
Kühlungszwecken zahlen. Für alle Gewässer werden zügig Konzepte zu ihrer naturnäheren 
Umgestaltung erstellt. Ein zentrales Vorhaben ist dabei der zweite Bauabschnitt der 
Renaturierung der Wuhle, so dass diese weiterhin ganzjährig Wasser führt und der 
Artenreichtum erhalten bleibt. Wir wollen auch den Nutzungsdruck auf Berliner Gewässer 
reduzieren und besser regeln. Unser Ziel ist, möglichst viele Wasserflächen für die 
Naherholung zugänglich zu machen. Die Friedhofsflächen sind sowohl als Orte des Trauerns als 
auch des Gedenkens und für die Stadtnatur wertvolle Räume, die wir weiterhin schützen 
werden. Wir wollen Baumbestattungen erleichtern und Möglichkeiten zu Baumpflanzungen im 
Zusammenhang mit Beisetzungen schaffen.
Eine Stadt ohne Müll
Den Berliner Müllbergen sagen wir den Kampf an. Berlin hat sich politisch dazu verpflichtet, 
zu einer Zero-Waste-Stadt zu werden. Mit dem Abfallwirtschaftskonzept und der Zero-Waste-
Strategie sind wir erste wichtige Schritte gegangen, weitere müssen folgen. Den Bezirken 
wollen wir deshalb bei der Pflege und Reinigung von Grünflächen und Spielplätzen noch 
stärker finanziell unter die Arme greifen. Wir wollen den Reinigungstakt in den besonders 
betroffenen Kiezen steigern, ohne dabei die Kosten für die Anwohnenden zu erhöhen. Gerade 
Straßen mit hohem touristischem Aufkommen oder viel Durchgangsverkehr haben einen hohen Wert 
für die ganze Stadt – es ist eine Frage der Gerechtigkeit, die Anwohnenden nicht mit den 
Mehrkosten alleinzulassen.
Wir wollen das Problem an der Wurzel packen und Abfall vermeiden. Daher wollen wir eine 
Konferenz zum Thema zukunfts- und kreislaufwirtschaftsfähige Produktdesigns veranstalten und 
mit einem Wettbewerb für innovative Produkte der Kreislaufwirtschaft dem Thema mehr 
öffentliche Aufmerksamkeit zukommen lassen. Insbesondere wollen wir gegen den 
Verpackungswahnsinn ankämpfen und den Verkauf von unverpackten Produkten unterstützen , auch 
in herkömmlichen Supermärkten. Mit der Eröffnung der ersten Berliner 
Gebrauchtwarenkaufhäuser haben wir wichtige Impulse gesetzt, die wir verstetigen wollen. Was 
am Ende doch weggeschmissen wird, muss wesentlich besser recycelt werden. Besonders die 
Rohstoffe aus Sperrmüll sollten besser wiederverwendet werden, anstatt sie mit dem Restmüll 
zu verfeuern. Um dem illegalen Abstellen von Müll auf der Straße entgegenzuwirken, wollen 
wir die Sperrmüllsammlung dezentraler und wohnortnäher gestalten. Kaputte Haushaltsgeräte 
sollen nicht gleich auf dem Müll landen, sondern in Repair-Cafés oder von professionellen 
Reparaturbetrieben günstig repariert werden können. Das ist nachhaltig und spart Geld. Das 
fördert eine längere Nutzungsdauer und spart Abfall. Einen wichtigen Schritt dorthin haben 
wir bereits unternommen: Wir haben mit der Handwerkskammer ein Netzwerk an zertifizierten 
Reparaturbetrieben gegründet. Auch die Bioabfallsammlung wollen wir weiter ausbauen, um 
organische Abfälle optimal, etwa für die Erzeugung von Biogas, verwerten zu können. Um Müll 
einzusparen, wollen wir in Kantinen und im Gastronomiebereich noch stärker Pfandbehälter-
Systeme fördern, sowohl bei der Mitnahme von Speisen als auch bei der Anlieferung von 
Zutaten. Die Eigenkompostierung in öffentlichen Kantinen, im Gastronomiebereich und in 
privaten Haushalten möchten wir fördern. Einen weiteren Ausbau der Berliner 
Müllverbrennungskapazitäten lehnen wir ab und setzen auf das Prinzip "Zero Waste". Die 
immissionsschutzrechtlich genehmigte Obergrenze von 580.000 Jahrestonnen Input zur 
Verbrennung des Berliner Restmülls im MHKW Ruhleben darf nicht überschritten werden.
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Damit in der Bevölkerung das Verständnis für die Folgen des Klimawandels wächst und Menschen 
erfahren können, wie sie zur Klimawende beitragen können, wollen wir die Bildungsarbeit im 
Bereich der nachhaltigen Entwicklung weiter stärken und ausbauen. In den vergangenen vier 
Jahren haben wir die Umwelt- und Naturbildung auf eine neue Grundlage gestellt. Mit einer 
Stelle für das Bildungszentrum für nachhaltige Entwicklung (BNE) bei der Senatsverwaltung 
für Bildung haben wir einen ersten Erfolg erzielt. Dies wollen wir ausweiten und eine 
Koordinierungsstelle für das BNE in Berlin schaffen. Diese wird, wie in Hamburg, auf der 
Ebene der Senatskanzlei angesiedelt. Wir haben es geschafft, in jedem Bezirk ein 
Umweltbildungszentrum zu errichten und zu finanzieren, die Bezahlung von Pädagog*innen 
verbessert und die Bildungsmaßnahmen ausgeweitet. Daran wollen wir anknüpfen und die 
begonnenen Projekte weiter verstetigen sowie die Zusammenarbeit mit wichtigen Institutionen 
wie dem Naturkundemuseum, Botanischen Garten oder auch dem Ökowerk fördern. Darüber hinaus 
ist es entscheidend, dass zivilgesellschaftliche Akteur*innen auch vor Ort direkt in den 
Bezirken Anlaufstellen, Räumlichkeiten und gebündelte Projektunterstützung erhalten, so dass 
Aktive vor Ort mehr unterstützt werden. Dies könnte beispielsweise in einem Klimahaus 
geschehen.
Die Hochschulen, Schulen und Kitas müssen dazu mehr Unterstützung erfahren. Die von uns 
Grünen in der Koalition durchgesetzte deutliche Erhöhung der finanziellen Förderung der 
zivilgesellschaftlichen Einrichtungen der Umwelt- und Naturbildung muss verstetigt und 
ausgebaut werden.
2.3 Kiez & Co. – lebenswerte und ökologische 
Stadtquartiere
Damit das, was zusammengehört, gemeinsam wachsen kann, brauchen wir eine soziale und 
ökologische Stadtentwicklung. Das funktioniert am besten, wenn Politik, Verwaltung und 
Zivilgesellschaft an einem Strang ziehen. Wir wollen die Stadt und ihre Kieze weiter 
zusammen mit den Berliner*innen gestalten und den Austausch von Ideen für eine 
gemeinwohlorientierte, lebenswerte Stadt für alle systematisch fördern, etwa durch 
integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte (ISEK), eine regelmäßige 
Bezirksentwicklungsplanung, städtebauliche und architektonische Wettbewerbe, die 
partizipative Umsetzung von Projekten im Kiez und Stadtdebatten für besondere Orte. 
Beispiele sind der weitere Umbau des öffentlichen Raums, die Einrichtung von Begegnungszonen 
oder der Aufbau von Quartiersmittelpunkten. Plätze und Grünanlagen müssen so gestaltet sein, 
dass sie verschiedene Nutzungsgruppen ansprechen und das Miteinander fördern. Unser Ziel ist 
es, entsiegelte Freiflächen zu erhalten. Dafür setzen wir auf integrierte Konzepte zur 
Nachverdichtung der Gesamtstadt und ihrer Kieze und den Bau von flächensparenden 
Geschosswohnungen statt auf neue Einfamilienhaussiedlungen. Wenn die Stadt wächst, muss auch 
das Grün mitwachsen. Deshalb wollen wir Dächer und Fassaden begrünen, beim Bau neuer 
Stadtquartiere möglichst wenig Boden versiegeln und ausreichend Grünflächen ausweisen.
Unsere Wohnquartiere der Zukunft, neu geplante und schon bestehende, bieten Platz für 
Wohnen, Pflege, Nachbarschaft, Arbeiten, Bildung, Gewerbe, Freizeit, Kultur und Naherholung. 
Die Wege zu Bildungs- und Kultureinrichtungen, zur Naherholung und für die Versorgung sind 
kurz und die Anbindung ist so gut, dass niemand ein Auto braucht. Das erhöht nicht nur die 
Lebensqualität, sondern ist auch gut fürs Klima. Mit einer Internationalen Bauausstellung 
(IBA) wollen wir dieser Vision Schwung verleihen und eine sozial und ökologische 
Stadtentwicklung weiter voran bringen.
Klimaneutrales und nachhaltiges Planen und Bauen
Der Klima- und Ressourcenschutz beginnt beim Planen von Häusern und Wohnquartieren. Wir 
setzen uns für ein ökologisches, klimaneutrales und kreislauffähiges Bauen ein. Beim Bau 
oder bei der Modernisierung von Häusern müssen deshalb zukünftig ökologische, 
energieeffiziente und recyclingfähige Dämm- und Baustoffe wie Hanf, Stroh, Holz, Kalk, Lehm 
und Ziegel sowie die Potenziale des Baustoffrecycling genutzt werden. Mit der 
Verwaltungsvorschrift zur umweltfreundlichen Beschaffung haben wir hier für öffentliche 
Bauvorhaben wichtige Weichen gestellt und sorgen mit dem Bauinformationszentrum für 
Information und Vernetzung. Was nun folgen muss, sind eine Digitalisierung der Bauämter, 
eine ökologisch reformierte Bauordnung und die grundlegende Modernisierung der Allgemeinen 
Anweisung für die Vorbereitung und Durchführung von Bauaufgaben Berlins (ABau). Wir wollen 
alle Grundlagen schaffen, um auch das serielle Sanieren auf Basis digitaler Planungsprozesse 
zu ermöglichen. In der Bauwirtschaft soll die Kreislaufwirtschaft umgesetzt werden. Das 
bedeutet, dass zukünftig nur noch Bauelemente und Baustoffe verbaut werden, die später 
wiederverwendet oder recycelt werden können. Ebenso gilt es, erhaltenswerte Bausubstanz 
wirksam zu schützen und Bauelemente bei Sanierungen aufzubereiten und wiederzuverwenden. Für 
uns ist klar: Baukultur muss einen festen Ort in der Berliner Verwaltung finden. Damit dem 
Holzbau, der eine schnelle und ökologische Alternative zum konventionellen Bauen ist, zum 
Durchbruch verholfen werden kann, wollen wir ein Holzbau-Förderprogramm und eine Holzbau-
Quote von mindestens 30 Prozent bei Neubauten für landeseigene Betriebe und 
Wohnungsunternehmen. Bei Schulen und Verwaltungsgebäuden soll die Holzbau-Quote bei 
mindestens 50 Prozent liegen.Das dafür eingesetzte Holz soll ausschließlich aus zertifiziert 
nachhaltigem Anbau stammen.
Gemeinsam mit Brandenburg, als großem Forstland und Holzproduktionsstandort, wollen wir in 
enger Abstimmung mit den Forstverwaltungen ein Holzbau-Cluster aufbauen. Den Einsatz von 
Beton und Stahl im Hoch- und Tiefbau wollen wir aufgrund der damit verbundenen 
Klimabelastungen auf das Nötigste reduzieren. Soweit auf Beton als Baustoff nicht verzichtet 
werden kann, wollen wir eine Mindestquote für Recyclingbeton einführen, um zumindest den 
Bedarf an Sand zu verringern.
Auch bei der Entsorgung von gesundheitsschädlichen Altlasten im Gebäudebereich wollen wir 
weiter vorangehen. Am Ziel, dass Berlin bis 2030 asbestfrei wird, halten wir weiter fest. 
Dazu wollen wir die Beratungsangebote für Mieter*innen und Eigentümer*innen weiterführen und 
ein Register mit typischen Asbestbauteilen und betroffenen Gebäuden aufbauen.
Grüner bauen – Tier- und Artenschutz im Städtebau verankern
Damit der Berliner Bauboom nicht in Betonwüsten endet, sollen Neubauten zukünftig nur noch 
mit Gründächern und Grünfassaden errichtet werden. Gebäude sind wichtige Lebensräume für 
Tiere. Wir wollen, dass die Bauordnung dem Rechnung trägt und Gebäudebrüter von Spatz bis 
Fledermaus nicht Opfer von Neubau und Sanierung werden. Die öffentlichen Betriebe und 
Wohnungsbaugesellschaften sollen ein Vorbild sein, und über die minimalen Anforderungen 
hinaus für Artenschutz sorgen. Durch einen Katalog ökologischer Kriterien für alle 
städtischen Grundstücke und Gebäude wollen wir einen Planungsansatz in die Stadt-, 
Landschafts- und Freiraumplanung integrieren, der die Bedürfnisse von stadtbewohnenden 
Tieren berücksichtigt (Animal-Aided Design). Die Grünflächen sollen mit Blühwiesen und 
strukturreichem Grün wie Hecken und Büschen insekten- und tierfreundlich gestaltet werden, 
um Lebensräume und Biotopverbindungen für Tierarten auch in der Stadt zu erhalten. Die 
Begutachtung auf Brutplätze bzw. Ruhestätten an Gebäuden müssen qualifiziert und rechtzeitig 
stattfinden, wenn möglich bereits ein Jahr vor Baubeginn. Eine ökologische Baubegleitung 
soll die Planung und Umsetzung von Maßnahmen unterstützen.
Energetische Sanierung des öffentlichen Gebäudebestandes
Der öffentliche Gebäudebestand soll durch energetische Modernisierung klimaneutral werden. 
Auf Bundesebene setzen wir uns dafür ein, dass dies auch bei privaten Gebäuden der Fall ist.
Um dies umzusetzen, wollen wir, dass alle Berliner Institutionen des Landes Berlin, die 
Bezirke und alle landeseigenen Unternehmen Kosten- und Maßnahmenpläne aufstellen, die 
darlegen, wie ihr Gebäudebestand bis 2035 so umgebaut werden kann, dass er CO2-neutral wird. 
Die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) und die Bezirke wollen wir mit deutlich mehr 
Finanzmitteln für die Planung und Umsetzung von energetischen Modernisierungsmaßnahmen 
ausstatten. In die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Land Berlin und den landeseigenen 
Wohnungsunternehmen sowie in das Wohnraumversorgungsgesetz wollen wir ebenfalls verbindliche 
ökologische Kosten- und Maßnahmenpläne mit jährlichen Ziel- und Vergütungsvereinbarungen 
aufnehmen. Im Rahmen der Umsetzung setzen wir auf das Konzept des Einspar-Contracting.
Stadtquartiere der Zukunft
Stadtentwicklung geht über die einzelnen Häuser, Grundstücke und fachlichen Belange hinaus: 
Wir wollen die Stadtquartiere der Zukunft schaffen, aus denen Berlin und seine Bezirke 
erwachsen.Wir werden die Bezirke personell und finanziell dabei unterstützen, integrierte 
städtebauliche Entwicklungskonzepte für Stadtumbau, Sicherung und Erweiterung des 
Baubestandes, Infrastrukturbedarfe und -standorte, Klimaschutzmaßnahmen, Grün- und 
Straßenumbau zu entwickeln. Dies wird mit Bürger*innenbeteiligung, wirklicher Partizipation 
bei Planung und Umsetzung und diversitätssensiblen Mitwirkungsstrategien verbunden. Neue 
Quartiere müssen von Anfang an gemeinwohlorientiert, autofrei, klimaneutral und 
ressourcenschonend geplant werden. Alle für den Alltag wichtigen Einrichtungen wie Bäckerein 
und Arztpraxen sollen in höchstens 15 Minuten zu Fuß erreichbar sein. Grünflächen wollen wir 
biodivers planen und wie auf dem ehemaligen Flughafenareal Tegel durch innovative "Sport- 
und Bewegungsparks" für eine bewegte Stadt von morgen nutzen.
Der Bau von sozial-ökologischen Modellquartieren darf nicht länger warten und muss Standard 
werden. Mit dem Schumacher Quartier ist der Anfang gemacht - viele andere Quartiere müssen 
entsprechend folgen. Vorhandene Quartiere entwickeln wir im Rahmen der regelmäßigen 
Bezirksentwicklungsplanung weiter, in die auch die soziale Infrastrukturplanung einfließt. 
Die notwendigen Abstimmungen zwischen Landes- und Bezirksebene und allen beteiligten 
Fachplanungen organisieren wir in einem breiten Diskurs zwischen Bürger*innen, Verwaltung 
und Politik.
Eine Internationale Bauausstellung für Berlin-Brandenburg
Gemeinsam mit Brandenburg planen wir eine Internationale Bauausstellung (IBA), um die großen 
Themen der Urbanisierung, der städtebaulichen Nachhaltigkeit, der Mobilitäts- und Bauwende, 
des Zusammenspiels von Wohnen, Gewerbe, Infrastrukturen, Grün und Erholung beispielhaft und 
praktisch umzusetzen. Ziel ist es, die nachhaltige, gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung 
im Land und in den Bezirken wirksam voranzubringen. Zusammen mit den betroffenen Gruppen 
wollen wir Lösungen für Wohnen, Gewerbe und Infrastruktur erarbeiten - sozial, ökologisch 
und bezahlbar. So bringen wir frischen Wind, Kreativität und Innovationsgeist in die 
Planungs- und Bauämter und stärken die Zusammenarbeit - für eine zukunftsfähige 
Stadtentwicklung in der ganzen Region!
Mitbestimmung im Kiez
Die Kieze und Quartiere sind der Puls der Stadt. Deshalb wollen wir dort die Mitbestimmung 
stärken und den Austausch zwischen Nachbar*inne fördern. Die Umsetzung der 
Bürger*innenbeteiligungsleitlinien in der räumlichen Stadtentwicklung soll vorangetrieben 
und durch beispielhafte und weithin sichtbare Projekte verankert werden. Die Bezirke werden 
dabei unterstützt, eigene Beteiligungsleitlinien aufzustellen, um die Beteiligung vor Ort 
auszubauen. Den öffentlichen Raum wollen wir zu einem Ort der Begegnung umgestalten. Mit 
stadtteilnaher Bürger*innenbeteiligung unterstützen wir die Vernetzung von Anwohner*innen 
und das demokratische Gemeinwesen. Alle Berliner*innen sollen stärker ihr Lebensumfeld, sei 
es in ihrem Wohnumfeld oder in der Stadt, aktiv mitgestalten können. Unzureichende 
Kenntnisse der deutschen Sprache sollten dabei keine Hürde darstellen. Über die Bezirke 
sollen hierfür ausreichend finanzielle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.
Initiativen und Bürger*innen, die ihren Kiez verändern wollen, wollen wir bei der Umsetzung 
von Spiel-, Fahrrad- oder Klimastraßen sowie beim Ausprobieren und lebendig Gestalten von 
verkehrsberuhigten Kiezblocks stärker unterstützen, beraten und vernetzen. Dafür brauchen 
wir Anlaufstellen vor Ort in den Bezirksämtern. Ob wir diese mit
Servicebüros für die Mobilitätswende oder Einführung von Verkehrswenderäten abdecken können, 
bedarf genauerer Überprüfung.
In den Bezirken wollen wir die personellen und finanziellen Voraussetzungen schaffen, um 
regelmäßig Bezirksentwicklungspläne und integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte 
(ISEK) aufzustellen und zu aktualisieren. In den östlichen Bezirken ist auch nach 30 Jahren 
ein Aufholprozess bei der Aufstellung von Bebauungsplänen notwendig, um beispielsweise 
Kulturorte wie die Kulturbrauerei auch baurechtlich zu sichern.
Gemeinsam mit diversitätssensiblen Beteiligungs- und Mitwirkungsstrukturen soll dadurch ein 
Raum für die öffentliche Diskussion über Projekte der Stadtentwicklung geschaffen werden, um 
beispielsweise Maßnahmen für soziale und grüne Infrastruktur, den Klimaschutz oder die 
Verkehrswende erfolgreich begleiten zu können. Bei der Planung von neuen Quartieren soll dem 
demografischen und kulturellen Wandel durch neue Wohnformen Rechnung getragen werden und der 
Wohnungsbedarf von Gruppen mit besonderen Schwierigkeiten auf dem Wohnungsmarkt, wie 
Alleinerziehenden, Menschen mit Behinderung, BPoC und migrantisierten Menschen, 
Studierenden, Geflüchteten, psychisch Kranken, Menschen ohne sichere Deutschkenntnisse, 
Älteren, queeren Menschen und großen Familien, bedacht werden. Dabei sollen deutlich größere 
Wohnkontingente von sozialen Trägern gehalten und für das „geschützte Marktsegment“ 
vorgesehen werden. Soziale Träger sollen für Bauvorhaben außerdem leichteren Zugang zu 
Bürgschaften der Stadt erhalten.
Neue Konzepte für die Stadtteilzentren - die Zeit der Shopping-Malls ist vorbei!
Berlin ist auch Hauptstadt der Shopping-Malls. In keiner anderen Stadt wurde in den 
vergangenen Jahrzehnten derart rücksichtslos ein Einkaufstempel nach dem anderen in den 
Stadtraum gesetzt. Mittlerweile ist das Geschäftsmodell überholt und steht einer 
nachhaltigen Stadtplanung entgegen. Wir lehnen daher den Bau neuer Shopping-Malls ab und 
setzen uns dafür ein, dass Einkaufszentren mit wirtschaftlichen Problemen umgenutzt werden.
Der Online-Handel und die Corona-Lockdowns haben den Berliner Stadtteilzentren und 
Haupteinkaufsstraßen zusätzlich geschadet. Hier brauchen wir niedrigere Gewerbemieten und 
neue Nutzungskonzepte, die mit den Menschen vor Ort erarbeitet und vom Land unterstützt 
werden müssen. Dabei kann es um die Logistik der letzten Meile und Abholservice für den 
Online-Handel, um Flächen für Gewerbe und Handwerk, Stadtteil- und Kiezzentren, Projekte für 
junge Menschen und linke Freiräume, kommerzielle und nicht-kommerzielle Angebote ebenso wie 
um neues Wohnen oder um zivilgesellschaftliche und kulturwirtschaftliche Konzepte gehen. Die 
Diskussion über die Zukunft der Bezirks-, Stadtteil- und Nachbarschaftszentren ist ebenso 
überfällig wie über die Einkaufsstraßen der City West und der Berliner Mitte
.
2.4 Bus, Bahn und Sharing-Modelle – bequem durch die 
Hauptstadt
Wir Grüne haben die Verkehrswende in Berlin eingeleitet. Dabei steht für uns der Umbau 
Berlins hin zu einer noch lebenswerteren Stadt im Mittelpunkt und gleichzeitig schützen wir 
auch das Klima und die Gesundheit der Berliner*innen, denn Lärm und Emissionen machen krank. 
Nach Jahrzehnten einer Politik, die das Auto ins Zentrum gerückt hat, haben wir die Weichen 
für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik gestellt, die Abgasfrei, sicher und leise ist und 
allen Zugang zur Mobilität ermöglicht. Die Grundlage dafür bildet das erste Mobilitätsgesetz 
Deutschlands, das in dieser Wahlperiode für Berlin verabschiedet wurde. Außerdem haben wir 
mit dem Nahverkehrsplan bis 2035 bis zu 28 Milliarden Euro für Betrieb und Ausbau des 
öffentlichen Nahverkehrs zugesagt: ein historischer Aufbruch in eine neue Ära der 
Verkehrspolitik in der Hauptstadt.
Wir wollen, dass mehr Menschen auf klimafreundliche Mobilität umsteigen. Damit entlasten wir 
auch die Berliner*innen an großen, lauten Straßen, die besonders unter Lärm und Emissionen 
leiden. Deshalb brauchen wir insgesamt deutlich weniger motorisierten Individualverkehr. Der 
öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist – nach dem Fußverkehr – die am zweithäufigsten 
genutzte Fortbewegungsoption der Berliner*innen. Der ÖPNV ist nicht nur klimafreundlich, 
sondern auch eine günstige, schnelle und sichere Möglichkeit, in einer Großstadt wie Berlin 
ans Ziel zu gelangen. Wir werden den ÖPNV als Rückgrat des Berliner Verkehrs deshalb weiter 
stärken und ihn noch klimafreundlicher, leistungsfähiger und zuverlässiger machen. Bis 2030 
soll der gesamte ÖPNV-Fuhrpark emissionsfrei betrieben werden. Mit dem Programm „i2030“ 
zeigen wir, dass wir über die Landesgrenzen hinaus denken. Erste Strecken werden noch in 
dieser Wahlperiode eingeweiht, viele weitere werden folgen. So stärken wir den Pendelverkehr 
nach Brandenburg. Ebenso setzen wir uns für den Ausbau der Bahnstrecken nach Dresden, 
Stettin und an die Ostsee ein. Wir wollen die Potenziale der Bahnindustrie am Standort 
Berlin mobilisieren, um die Mobilitätswende voranzutreiben und den Industriestandort Berlin 
zu stärken.
Dichte Taktfolge – Bus und Bahn kommen
Um mehr Menschen zu motivieren, ihr Auto stehen zu lassen und auf den ÖPNV umzusteigen, 
braucht es ein Angebot, das attraktive und verlässliche Mobilität bietet. Unser Ziel ist es, 
in dicht besiedelten Quartieren, unabhängig davon, ob sie innerhalb oder außerhalb des S-
Bahn-Ringes liegen, alle fünf Minuten einen Anschluss an den ÖPNV bereitzustellen. In 
weniger dicht besiedelten Gebieten soll den Berliner*innen mindestens alle zehn Minuten ein 
ÖPNV-Angebot zur Verfügung stehen. Gleichzeitig muss das ÖPNV-Streckennetz zügig weiter 
ausgebaut werden. Unser Ziel ist ein Netz ohne Lücken. Deshalb wollen wir neue 
Umsteigepunkte zwischen der U-Bahn, S-Bahn, der Tram und vor allem den Regionalbahnen 
schaffen. Auch die Reaktivierung von Infrastrukturen, wie zum Beispiel den zwei ehemaligen 
U-Bahn-Eingängen am Hermannplatz, erhöht die Attraktivität von heutigen und zukünftigen 
Umsteigepunkten. Gerade wenn wir mehr Pendler*innen aus dem Auto auf die Schiene bringen 
wollen, brauchen wir eine Erweiterung und neue Verknüpfungen im Netz. Dabei setzen wir auch 
auf den Erhalt und den weiteren Ausbau von (Schnell-)Bus-Linien. Um das gewährleisten zu 
können, braucht die BVG neue und moderne Züge und Busse.
Ein großes Tramnetz für Berlin
Das Tramnetz der Zukunft soll in alle Stadtteile ausgespannt werden und wichtige 
Stadtteilzentren miteinander verbinden. Wir wollen neue Tramstrecken nach Möglichkeit im 
eigenen Gleisbett umsetzen. Die Straßenbahn wollen wir grundsätzlich gegenüber anderen 
Verkehrsmitteln priorisieren, da sie im Betrieb und Bau preiswert ist und ein schneller 
Ausbau in viele Stadtteile möglich ist. Darüber hinaus wollen wir auch den Güterverkehr mit 
Straßenbahnen zukünftig berücksichtigen.
Wir wollen daher den Bau weiterer Tramverbindungen fortsetzen. In den kommenden Jahren wird 
das Straßenbahnnetz um ein Drittel verlängert – zunächst nach Adlershof, zur Turmstraße und 
dann zum Ostkreuz. Schon bald sollen dann auch vom Alexanderplatz zum Potsdamer Platz, nach 
Spandau, zum Hermannplatz und später auch durch die Sonnenallee, zum Rathaus Steglitz, nach 
Tegel und zum Bahnhof Zoo Trams fahren. Ziel soll es sein, dass die Straßenbahn schon bald 
mehr Stadtteile miteinander verbindet. Auch die Außenbezirke werden perspektivisch besser an 
das Tram-Netz angebunden. Wir orientieren uns dabei am „Zielnetz Berlin 2050“ des Bündnisses 
„Pro Straßenbahn Berlin“. Um den Straßenbahnausbau zu beschleunigen, werden wir neue, 
attraktive Planer*innenstellen in der Verwaltung schaffen und streben die Gründung einer 
InfraTram-Gesellschaft an.
Ausbau von U-, S- und Regionalbahn
Damit Berliner*innen auch weite Strecken in der Stadt problemlos zurücklegen können und 
Pendler*innen aus dem Umland zuverlässig und pünktlich in die Innenstadt kommen, haben wir 
im Senat die Beschaffung neuer S-Bahn und U-Bahn-Wagen durchgesetzt. Dabei wird Berlin 
erstmals einen landeseigenen S-Bahn-Fuhrpark aufbauen. Wir haben 1.380 neue S-Bahn-Wagen, im 
Wert von rund drei Milliarden Euro, ausgeschrieben, die schrittweise ab 2027 durch die Stadt 
fahren sollen, und eine Option auf über 850 weitere gesichert. Dadurch kann nicht nur die 
Taktung des S-Bahn-Angebots deutlich erhöht werden, sondern auch dessen Leistungsfähigkeit 
und Zuverlässigkeit verbessert werden. Darüber hinaus wollen wir mehr Orte an die S-Bahn 
anbinden. Auch hier orientieren wir uns an unserer Vorgabe, dass in dicht besiedelten 
Gebieten ein 5- und in weniger dicht besiedelten Gebieten ein 10-Minuten Takt gewährleistet 
werden soll.
Mit der Bestellung von bis zu 1.500 U-Bahn-Wagen können engere Takte und längere Züge 
angeboten werden. Nach Jahren des Stillstandes haben wir endlich wieder Machbarkeitsstudien 
zum Ausbau bestehender U-Bahnstrecken in Auftrag gegeben. Der Bau von U-Bahnen ist 
allerdings deutlich langwieriger und kostenintensiver als der Ausbau von Tramlinien. Darum 
gilt für uns: Bei der schnellen Umsetzung der Verkehrswende hat für uns der Tram-Ausbau 
Vorrang. Gleichzeitig bauen wir gezielt dort das S- und U-Bahnnetz weiter aus, wo es 
verkehrlich sinnvoll ist und wir so eine bessere Mobilität und in der Bilanz einen besseren 
Klimaschutz erreichen. Für neue U- oder auch S-Bahn-Strecken müssen mindestens zwei von drei 
Kriterien erfüllt sein: die Erschließung neuer Wohngebiete, ein überdurchschnittlicher 
Zuwachs an Fahrgästen oder neue Umstiegsmöglichkeiten für Pendler*innen. Bei der 
Erschließung neuer Wohngebiete ist es wichtig, den Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr 
schon in der Planung mitzudenken. Mit der Nahverkehrstangente als schienengebundener 
tangentialen Regionalverbindung werden wir die Vernetzung der östlichen Bezirke 
untereinander bedeutend verbessern. Der weitere Ausbau der Verbindungen ins Umland mit der 
S- und Regionalbahn findet in enger Abstimmung mit dem Land Brandenburg statt. Damit wird 
der Umstieg vom Auto auf die Bahn für Pendler*innen noch attraktiver und die Umwelt wird 
geschont.
Die Hauptstadtregion im Blick – Ausbau der Verbindungen ins Umland
Gemeinsam mit dem Land Brandenburg, der Deutschen Bahn und dem VBB planen wir ein 
umfangreiches Ausbauprogramm für den ÖPNV in der Hauptstadtregion. Mit dem Programm „i2030“ 
wollen wir in der Metropolregion bis zu 180 Kilometer Bahnstrecke reaktivieren, neu oder 
ausbauen. Rund 100 Stationen und Bahnhöfe in der Hauptstadtregion sollen neu, aus- oder 
umgebaut werden. Langfristig wollen wir Pendelnden das Umsteigen auf die Bahn durch neue 
Regionalverkehrsangebote mit dichten, einheitlichen Taktfolgen auch in den 
Randverkehrszeiten erleichtern. Künftig werden wir uns zudem dafür einsetzen, dass auf den 
Strecken, die nicht elektrifiziert werden können, Alternativen zum Dieselantrieb zum Einsatz 
kommen.
Damit der ÖPNV von Pendler*innen und Berliner*innen in der ganzen Stadt und im Brandenburger 
Umland noch mehr als bisher genutzt wird, wollen wir deutlich mehr Fahrradparkplätze und 
Fahrradparkhäuser an großen U- und S-Bahnhöfen besonders im äußeren Stadtgebiet schaffen und 
wo möglich Park-and-Ride-Stationen einrichten oder erweitern. Die Fahrradmitnahme wollen wir 
ebenfalls erleichtern, indem wir im Rahmen von Ausschreibungen entsprechende Anforderungen 
an die zu beschaffenden Fahrzeuge formulieren. Für Nutzer*innen des Sozialtickets soll die 
Fahrradmitnahme kostenlos werden.Die Verknüpfung der Verkehrsträger des Umweltverbundes ist 
ein zentraler Baustein der Verkehrswende.
Haltestellen sicher, bequem und grün gestalten
Zu einem modernen ÖPNV gehören auch sichere, bequeme und nachhaltige Bahnhöfe und 
Haltestellen. Bus und Bahn muss bei jedem Wetter und zu jeder Uhrzeit gerne genutzt werden 
können. Deshalb werden wir die Sicherheit und das Wohlbefinden auf allen unseren Bahnhöfen 
und Haltestellen weiter zu erhöhen.
Alle Bus- und Tramhaltestellen wollen wir mit gut ausgeleuchteten Wartehäuschen inklusive 
ausreichend Sitzgelegenheiten ausstatten und soweit möglich begrünen und entsiegeln. Die 
Bahnsteige unserer U-Bahnhöfe sollen auf bauliche Engstellen überprüft und wo nötig umgebaut 
werden, um die Sicherheit zu erhöhen.
Barrierefreiheit – Bus und Bahn für alle
Der Öffentliche Verkehr muss für alle zugänglich sein. Eine Stadt für alle bedeutet 
Mobilität für alle. Dafür stehen wir. Deshalb muss der Umbau aller Bahnhöfe und Haltestellen 
im Verkehrsverbund mit einem barrierefreien Zugang schnellstmöglich abgeschlossen werden. 
Hierfür haben wir der BVG und den Bezirken bereits viel Geld zur Verfügung gestellt. 
Menschen mit Behinderung, ältere Menschen oder Fahrgäste mit kleinen Kindern sollen 
problemlos alle Bahnsteige und Haltepunkte erreichen können, um das Angebot des ÖPNV nutzen 
zu können. Im Mobilitätsgesetz haben wir einen barrierefreien ÖPNV vorgeschrieben. Auch 
deshalb haben wir die BVG mit dem Pilotprojekt zur "Alternativen Barrierefreien Beförderung" 
beauftragt. Dieses Angebot wollen wir sukzessive auf ganz Berlin ausweiten. Gleichzeitig 
setzen wir uns dafür ein, die Anzahl der barrierefreien Taxen im öffentlichen Raum deutlich 
zu erhöhen, um echte Mobilität für alle zu verwirklichen.
Mobilität muss auch queer und feministisch sein
Noch immer wird Verkehrspolitik vor allem von Männern für Männer gemacht. Doch die Realität 
der Mobilität sieht meist anders aus. Frauen nutzen seltener das Auto und sind mehr zu Fuß, 
mit dem Rad oder dem ÖPNV unterwegs. Durch nicht verantwortungsbewusst fahrende 
Autofahrer*innen oder durch Angsträume sind sie auch größeren Gefahren ausgesetzt.
Wir wollen uns deshalb für eine queere und feministische Verkehrspolitik einsetzen: Soziale 
Wege sollen mehr ins Zentrum der Verkehrsplanung gestellt werden. Wir streben eine 
geschlechterparitätische Besetzung in den Gremien an und setzen uns dafür ein, dass mehr 
Frauen den Weg in technische Berufe im Verkehrsbereich gehen.
Eine queer-feministische Verkehrspolitik bedeutet aber auch, Angsträume zu reduzieren und 
das Sicherheitsgefühl zu stärken. Marginalisierte Gruppen sind auch häufiger Diskriminierung 
oder sexueller Belästigung im ÖPNV und im öffentlichen Raum ausgesetzt. Deshalb wollen wir 
die Sicherheit der Fahrgäste verbessern und so Barrieren zur Nutzung abbauen. Dazu bedarf es 
einer umfassenden Datenerhebung und einer Umsetzung von Maßnahmen wie besserer Beleuchtung 
von Wegen und Bahnhöfen, digitalen Meldemöglichkeiten, Awarenesskampagnen und 
Gefahrenprävention durch bessere Gestaltung der Haltestellen sowie dem Einsatz von 
geschultem Personal.
Finanzierung – günstige Ticketpreise sichern und Mittel für Investitionen generieren
Wir haben unter anderem mit der Fahrzeugbeschaffung eine milliardenschwere ÖPNV-Offensive 
gestartet. Denn wir wissen, es steigen nur noch mehr Berliner*innen auf den ÖPNV um, wenn 
der Bus mindestens alle zehn Minuten kommt, die U-Bahn sauber und ein Platz frei ist und der 
Preis stimmt. Diese Offensive wollen wir weiter vorantreiben. Weil die massiven 
Investitionen dafür nicht allein über öffentliche Zuschüsse gestemmt werden können und eine 
Erhöhung der Ticketpreise für uns nicht infrage kommt, müssen weitere Einnahmen generiert 
werden. Gerade wer noch mehr Linien und mehr Bahnen als bisher schon ausfinanziert schaffen 
will, muss auch beantworten, wie diese zusätzlich finanziert werden sollen, ein Streichen 
bisheriger Planungen, wie sie im Nahverkehrsplan vorgenommen wurden, lehnen wir ab. Die 
Kosten, die durch den Autoverkehr entstehen, werden von der gesamten Gesellschaft getragen. 
Solch eine breite Finanzierung streben wir auch beim ÖPNV an. Wir wollen die 
Verkehrsfinanzierung revolutionieren, damit alle Berliner*innen eine schnell erreichbare 
Haltestelle vor ihrer Tür bekommen, die Tickets günstiger werden und die U-Bahn häufiger 
kommt. Schon in dieser Periode wurden intensive Untersuchungen und Studien in Auftrag 
gegeben, um die verschiedenen Instrumente, wie eine City-Maut, die Ausweitung von 
Parkgebühren, eine Nahverkehrs- oder Tourismusabgabe zu untersuchen. Damit könnte das Klima 
geschützt, Lärm verringert und die Aufenthaltsqualität verbessert werden, damit Berlin eine 
noch lebenswertere Stadt wird. Im Dialog mit der Wissenschaft und der Stadtgesellschaft 
wollen wir weiter über Einführungs- und Ausgestaltungsmöglichkeiten debattieren und nächste 
Schritte erarbeiten. Denn die Kosten des Autoverkehrs müssen endlich inklusive der Umwelt- 
und Gesundheitskosten ehrlich bemessen und nach dem Verursacher*innenprinzip getragen 
werden. Dabei gilt für uns der Grundsatz: Der Geldbeutel darf nicht darüber entscheiden, wer 
guten Zugang zur Innenstadt hat. Deshalb muss jede Maßnahme so ausgestaltet sein, dass sie 
sowohl einen ökologisch nachhaltigen Effekt für Berlin hat als auch Mobilität für Menschen 
mit wenig Geld gewährleistet. Menschen, die auf ihr Auto angewiesen sind, wie Pflegedienste 
oder Handwerker*innen, werden künftig sogar noch einfacher in die Stadt kommen, da weniger 
Autos auch weniger Stau bedeuten. So vereinen wir neue Freiräume und Mobilität für alle.
Ein verbessertes Angebot und ein Ausbau des ÖPNV dürfen nicht automatisch zu hohen 
Ticketpreisen führen. Das würde den Anspruch einer sozial-ökologischen Verkehrswende 
konterkarieren. Deshalb haben wir in dieser Wahlperiode das Sozial-, das Schüler*innen-, das 
Azubi- und das Firmenticket deutlich günstiger gemacht und das Semesterticket für 
Student*innen stabilisiert. Schüler*innen fahren in Berlin sogar völlig kostenfrei. Klar 
ist: Damit sich mehr Menschen für den ÖPNV entscheiden, müssen die Tarife dauerhaft niedrig 
und solidarisch finanziert sein. Unser Ziel sind deutlich günstigere Tarife und daher wollen 
wir die baldmöglichste Einführung unserer Bär*innenkarte, die durch eine geringe monatliche 
Abgabe aller erwachsenen Berliner*innen, ausgenommen Studierende, Pflegebedürftige, 
Bezieher*innen von Arbeitslosengeld II und Sozialhilfe sowie Personen, die heute bereits 
Anspruch auf kostenfreie Beförderung haben, finanziert wird. Damit kann der ÖPNV von allen 
erheblich günstiger genutzt werden. Nach dem Ausbau der Kapazität des ÖPNV, insbesondere in 
Zeiten starker Auslastung, wollen wir langfristig die Tarife fahrscheinlos gestalten.
Teilen statt besitzen – neue Mobilität für ganz Berlin
Seit einigen Jahren gibt es in Berlin zahlreiche neue Mobilitätsdienstleistungen, wie Car-, 
Scooter-, Ride- oder Bike-Sharing. Berlin ist von vielen Sharinganbietern als 
„Versuchslabor“ und Referenzgebiet ausgewählt worden. Berlin gehört damit zu den 
internationalen Vorreiterstädten bei der Sharing-Mobilität. Neue Mobilitätsformen müssen 
dazu beitragen, Emissionen einzusparen und Verkehr zu reduzieren. Unser Ziel ist, die 
Sharing-Mobilität als zusätzliches Angebot in den ÖPNV zu integrieren. Denn gerade in den 
mit dem ÖPNV unterversorgten Bereichen der Stadt können Sharing- und Poolingdienste die 
Lücke zwischen klassischem ÖPNV und dem motorisierten Individualverkehr schließen und damit 
zur Verkehrswende beitragen. Wir wollen dabei alle Möglichkeiten nutzen, um Car-, Bike-, 
Scooter- und Ride-Sharing in die ganze Stadt, also auch außerhalb des S-Bahn-Ringes, zu 
bringen, und gleichzeitig ökologische Standards hierfür vorgeben. Deshalb werden wir 
Parkplätze die derzeit privaten Autos zur Verfügung stehen im ausreichenden Maße in 
Abstellflächen für Sharing-Mobilität umwidmen. Wir wollen darauf hinwirken, dass die 
Sharing- und Poolinganbieter ihre Angebots- und Nachfragedaten dem Land zugänglich machen, 
damit verkehrliche Effekte untersucht und bestenfalls Open Data und Community Open Source 
Tools ermöglicht werden. Digitale Mobilitätsassistenten wie die Jelbi-App sollen noch 
stärker dazu beitragen, unterschiedliche Mobilitätsangebote sinnvoll aufeinander 
abzustimmen, zu verzahnen, ihre Nutzung zu vereinfachen und so Verkehr zu reduzieren. Von 
zentraler Bedeutung ist für uns dabei die Weiterentwicklung des Leihfahrradsystems. Wir 
streben ein flächendeckendes Angebot über die ganze Stadt an, dass mit dem ÖPNV gut 
verknüpft ist und so den Umstieg hin zu einer klimaschonenden Mobilität befördert. Wir 
wollen auch das Taxi erhalten und ihm neue Geschäftsfelder eröffnen: ob beim Pooling oder 
durch barrierefreie Taxis. Deshalb setzen wir uns auf Bundesebene für eine Reform des 
Personenfördergesetzes ein, dass die Rahmenbedingungen zwischen Taxis, Mietwagen und Ride-
Sharing klar und fair regelt.
2.5 Mehr Platz für das Rad, zu Fuß und für das Leben in 
der Stadt
Über 70 Jahre lang stand vor allem das Auto im Mittelpunkt der Verkehrspolitik und der 
Stadtplanung. Mit dem Mobilitätsgesetz haben wir das geändert und schon viele Fortschritte 
gemacht. Aber wir sind noch lange nicht am Ziel. Der öffentliche Raum ist zwischen den 
Verkehrsteilnehmer*innen noch nicht so verteilt, wie es dem Bedarf der Berliner*innen 
entspricht. Während der klimaschädliche Autoverkehr durch breite Straßen und großzügigen 
Parkraum viel zu viel Platz für sich in Anspruch nimmt, müssen sich Fußgänger*innen und 
Radfahrer*innen oftmals Autos, LKWs und Motorrädern unterordnen. Wir wollen dieses 
Verhältnis umkehren. Unser Ziel ist es, dass eine Kombination aus leistungsfähigem ÖPNV, 
sicherem Rad- und Fußverkehr und intelligenten Sharing-Systemen den motorisierten 
Individualverkehr in der Stadt in den kommenden Jahren weitgehend ablöst und auf das 
notwendige Minimum reduziert. Dies schafft nicht nur eine gerechtere Verteilung des Raums 
unter allen Verkehrsteilnehmer*innen, sondern ermöglicht auch, Berlin lebenswerter 
umzubauen. Denn Parkplätze können sich auch zu grünen Oasen verwandeln, autofreie Kieze 
bringen Platz zum Spielen und Tollen und wo wir Beton aufreißen und Grün wächst, entstehen 
Versickerungsflächen, die kühlen und das Regenwasser speichern. Unsere Mobilitätspolitik 
zieht auch Lehren aus der Corona-Krise. Der Einzelhandel und die Gastronomie haben in der 
Corona-Krise besonders gelitten. Wir wollen auch deshalb das Auto in unseren öffentlichen 
Räumen zurückdrängen und damit die Aufenthaltsqualität auf den Straßen und Plätzen unserer 
Stadt so verbessern, dass Einzelhandel und Gastronomie einen neuen Aufschwung erleben. Denn 
in öffentlichen Räumen mit hoher Aufenthaltsqualität kaufen Menschen gerne ein und verweilen 
gern.
Verkehrswende ist Gesundheitsschutz und Teilhabegerechtigkeit
Die Verkehrswende ist notwendig, damit Berlin seine Klimaschutzziele erreicht und die 
Berliner*innen bequem und klimafreundlich unterwegs sein können. Doch sie schafft auch mehr 
Gesundheitsschutz und Teilhabegerechtigkeit am öffentlichen Raum. Der Verkehr ist, neben 
seinen hohen CO2-Emissionen, auch einer der größten Verursacher von Lärm und von 
Luftschadstoffen wie Feinstaub. Besonders ältere Menschen und Kinder sowie Menschen mit 
geringen Einkommen, die häufig an den großen Hauptstraßen und in dichten Wohnquartieren 
wohnen, leiden überproportional unter diesen Umweltbelastungen. Gerade in der Corona-
Pandemie wurde deutlich, wie wichtig die Verkehrswende ist, denn auch schlechte Luftqualität 
hatte Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf. Der psychologische Druck des Lockdowns trifft 
Menschen deutlich härter, die mit vielen anderen auf kleiner Fläche zusammenleben. Deshalb 
ist die Verkehrswende nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern ein Gewinn an 
Lebensqualität für alle Berliner*innen. Wer sich kein Eigenheim mit Garten leisten kann, wer 
den Wohnraum mit vielen anderen teilt, profitiert besonders von dieser Entwicklung.
Den weiteren Ausbau der A100 lehnen wir ab. Dafür vorgesehene Flächen sollen dem sozialen 
Mietwohnungsbau, Grün-, Bildungs- und Sportflächen sowie der kulturellen Nutzung dienen. Wo 
immer möglich, werden wir den Rückbau von Relikten der autogerechten Stadt, wie aktuell die 
Breitenbachplatzbrücke, anstoßen. Wir werden uns gegenüber dem Bund dafür einsetzen, dass 
die in Berlin liegenden Straßenprojekte des Bundesverkehrswegeplans gestrichen werden.
Weniger und kleinere Autos und keine klimaschädlichen Verbrenner mehr – in ganz Berlin
Die klima- und gesundheitsschädlichen Verbrenner sollen bis 2030 aus der Innenstadt und bis 
2035 aus ganz Berlin verschwinden. Die verbleibenden Fahrzeuge werden emissionsfrei 
angetrieben. Schon heute sind zweckmäßig und stadtverträglich dimensionierte Elektroautos 
vielfach eine sinnvolle Alternative für alltägliche Transportaufgaben. Deshalb unterstützen 
wir den Umstieg auf Elektrofahrzeuge und den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Bis 2022 sollen 
2.000 öffentliche Ladepunkte in der Stadt aufgebaut sein. Dennoch sollte das Auto in der 
Innenstadt nicht mehr die Norm, sondern nur noch die Ausnahme sein, denn auch Elektroautos 
brauchen Platz. Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur achten wir daher auch darauf, dass dieser 
nicht zulasten anderer Verkehrsarten geht. Klar ist: Manche Menschen werden immer 
individuelle Mobilität brauchen oder aufgrund ihrer Tätigkeit während ihrer Arbeit auf ein 
Fahrzeug angewiesen sein: Menschen mit Behinderung, Pflegedienste und Handwerker*innen, 
Polizei und Rettung, Bauunternehmen und Müllabfuhr. Weniger PKW-Verkehr als bisher nutzt 
gerade ihnen, denn so kommen sie besser voran.
Fuß- und Radverkehr ausbauen
Damit das möglich werden kann, haben wir in den vergangenen Jahren nicht nur in den Ausbau 
des ÖPNV, sondern auch in die Verbesserung der Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur investiert. 
Besonders die deutlich höheren Finanzmittel und Personalressourcen für den Radverkehr haben 
sich ausgezahlt. Als Grüne die Verkehrsverwaltung übernommen haben, gab es dort nur 3,5 
Stellen für die Radverkehrsplanung, jetzt sind es über 70. Statt 5 Millionen Euro sind heute 
über 30 Millionen Euro im Landeshaushalt für den Radverkehr vorgesehen.
In den vergangenen Jahren wurden 100 Kilometer Radwege in Berlin gebaut oder modernisiert 
und 15.000 Abstellplätze geschaffen. Damit sich allerdings der Trend zum Rad fortsetzt, 
braucht es eine flächendeckende und sichere Radverkehrsinfrastruktur. Deshalb wollen wir mit 
mehr Tempo weiter neue Radwege bauen, Autostraßen zu Fahrradstraßen umwidmen, 100 Kilometer 
Radschnellwege schaffen und an allen Hauptstraßen sichere Radstreifen einrichten. Unser Ziel 
ist ein gut ausgebautes und miteinander verbundenes Radnetz. Wir streben eine Grüne Welle 
auf dem Rad-Vorrangnetz an. Die bestehende Radinfrastruktur wollen wir an das steigende 
Aufkommen anpassen. Dabei berücksichtigen wir auch die vermehrte Nutzung von Lastenrädern im 
privaten und gewerblichen Bereich. Wo nötig, schaffen wir spezielle Infrastruktur für 
Lastenräder, z.B. in dem wir geeignete und sichere Abstellplätzen einrichten. Die 
Anschaffung von Lastenrädern wollen wir als Transportalternative zum Auto weiter fördern. In 
den Kiezen sollen die Wohnstraßen so hergerichtet werden, dass zum Beispiel durch 
abgeschliffene Oberflächen und unter Vermeidung unnötiger Versiegelung auch auf 
Kopfsteinpflaster sicheres und bequemes Radfahren möglich ist. Zur Erleichterung des Ausbaus 
der Rad- und Fußinfrastruktur sowie der ÖPNV-Beschleunigung soll die Zuständigkeit für die 
Planung und Umsetzung aller Maßnahmen an Hauptstraßen und zur Realisierung der 
Radschnellverbindungen, sowie ergänzender Infrastruktur, wie z.B. Fahrradbarometern und 
Fahrradparkhäusern, von den Bezirken gänzlich an den Senat übergehen. Im Gegenzug sollen die 
Bezirke von Anfang bis Ende für die Nebenstraßen zuständig sei. Dabei ist entscheidend, dass 
die Verfügung über die betreffenden Haushaltsmittel der Aufgabenzuständigkeit zugeordnet ist 
und zukünftig keine Doppelzuständigkeiten mehr bestehen. Auch für den Betrieb der 
Infrastruktur müssen zwischen Land und Bezirken klare Zuständigkeiten getroffen werden, so 
gehören übergeordnete Angebote wie Fahrradparken an S-Bahn-Stationen auf Landesebene. Ebenso 
wollen wir die Anzahl der Fahrradstellplätze und Fahrradparkhäuser weiter deutlich erhöhen 
und gemeinsam mit der Polizei eine wirksame Strategie gegen Fahrraddiebstahl entwickeln. Um 
Konflikte mit dem Fußverkehr zu vermeiden, müssen Fahrradstellplätze bevorzugt und vor allem 
auf bisherigen Autoparkplätzen entstehen.
Um mögliche Konflikte zwischen neuer Fahrradinfrastruktur und Naturschutz zu vermeiden, 
sollten die Interessen des Naturschutzes bereits bei der Planung berücksichtigt werden. Eine 
weitere Versiegelung durch den Bau neuer Wege soll vermieden werden. Der Ausbau des 
Radwegenetzes sollte wo immer möglich durch Umverteilung des bestehenden Straßenraums 
erfolgen. Wo Fahrradschnellwege durch Parks und Grünanlagen nicht vermieden werden können, 
muss wo immer möglich eine lokale Kompensationsmaßnahmen für das Stadtgrün und die 
Anwohner*innenschaft erfolgen.
Auch den Fußverkehr wollen wir weiter fördern und sicherer machen. Mit dem neusten Teil des 
Mobilitätsgesetzes haben wir dieser enorm wichtigen Mobilitätsform eine zentrale Bedeutung 
eingeräumt und seinen Ausbaus in Gesetzesform gegossen. Dazu braucht es mehr geschützte 
Fußgängerüberwege, vor allem an Hauptverkehrsstraßen. Wir wollen möglichst viele Tempo-30-
Strecken in der Stadt einführen und streben auf Bundesebene an, auf Hauptverkehrsstraßen 
leichter Tempo 30 zur Erhöhung der Verkehrssicherheit anordnen zu können. Ampelschaltungen 
werden zukünftig stärker auf die Bedürfnisse von Fußgänger*innen abgestimmt und alle mit 
Vibrationstastern und Blindenarkustik ausgestattet. Wir werden Straßenquerungen 
barrierefreie gestalten und sowohl für Rollstuhlfahrer*innen als auch für Blinde und 
Sehbehinderte umbauen. Mit mehr Bänke auf Straßen und Plätzen werden wir für mehr 
Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum sorgen und längere Fußwege auch für ältere Menschen 
wieder möglich machen.
Autofreie Kieze für mehr Lebensqualität
Wir werden den Durchgangsverkehr aus den Kiezen heraushalten und immer mehr autofreie Inseln 
in ganz Berlin schaffen. Spielstraßen, Nachbarschaftsstraßen, autofreie Kieze, Kiezblocks 
und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung wollen wir weiterhin fördern und ausweiten. Ihre 
Einrichtung wollen wir durch einen zentralen Leitfaden, klaren Zuständigkeiten und 
ausreichenden Ressourcen vereinfachen. Insbesondere wollen wir die Bezirke unterstützen mit 
einem Programm zur Finanzierung von Planung und Umsetzung von Kiezblocks. Unser Ziel ist es 
in allen Berliner Bezirken mehrere Kiezblocks einzurichten und diese begleitend zu 
evaluieren und auf ihre verkehrlichen, sozialen und Umwelt-Effekte und Akzeptanz zu 
untersuchen.
Darüber hinaus werden wir das Modellprojekt der autofreien Friedrichstraße verstetigen und 
in der nächsten Legislaturperiode viele weitere Einkaufsstraßen autofrei gestalten. Mit 
Kiezblock, autofreien Einkaufstraßen oder Spielstraßen schaffen wir in ganz Berlin Orte mit 
viel mehr Lebensqualität und mit Platz, der allen Menschen - vor allem auch alten Menschen 
und Kindern - zum Flanieren, Spielen und für Begegnungen zur Verfügung steht.
Verkehrssicherheit – Verkehr ohne Unfalltote und Schwerverletzte
Die Verkehrssicherheit besonders für Fußgänger*innen, Radfahrer*innen, ältere Menschen und 
Kinder muss weiter erhöht werden. Aktuell führen sie leider die traurige Statistik der 
Unfalltoten und Schwerverletzten im Straßenverkehr an. Falschparken, 
Geschwindigkeitsübertretungen, insbesondere an Unfallschwerpunkten und besonders gefährdeten 
Orten wie Grundschulen und Kitas, oder das Fahren über eine rote Ampel und regelwidriges 
Abbiegen wollen wir stärker verfolgen und konsequent ahnden. Zusätzlich haben wir das 
Förderprogramm „Abbiegeassistenz Berlin“ mit zwei Millionen Euro aufgelegt, um die Lücke bis 
zum verpflichtenden Bau von Fahrzeugen mit Abbiegeassistent im Jahr 2024 zu schließen. Dazu 
muss mehr Personal bei Polizei und Ordnungsämtern abgestellt werden. Wir haben die 
Fahrradstaffel mit dem Ziel, sie auf die gesamte Stadt auszuweiten, deutlich ausgebaut. Wir 
wollen noch mehr Polizist*innen zu Fuß und auf Fahrrädern, um alle Verkehrsteilnehmer*innen 
auf Augenhöhe anzusprechen und für mehr Sicherheit und Miteinander auf Berlins Straßen zu 
sorgen. Der Aufbau vieler neuer stationärer und halbstationärer Blitzer im Stadtgebiet soll 
Raser*innen erfassen, ahnden und abschrecken. Radfahrer*innen sollen an immer mehr 
Kreuzungen zukünftig eine vom Autoverkehr getrennte Ampelschaltung erhalten. Um dabei 
schneller zu werden, wollen wir die Programmierung und Kontrolle der Ampeln in kommunale 
Hand nehmen und streben dazu Gespräche mit dem bislang beauftragten Unternehmen an. Die 
Umsetzung haben wir bereits auf den Weg gebracht. Mit diesen Maßnahmen wollen wir das 
Leitbild der Vision Zero, einem Verkehr ohne Unfalltote und Schwerverletzte, in unserer 
Stadt verwirklichen.
Platz zum Leben statt Parkplatz
Der öffentliche Raum ist für alle da, wir kämpfen für mehr Aufenthalts- und Grünflächen, 
Gemeinschaftsgärten, Nachbarschafts-Begegnungsorten und Spielplätze. Wir wollen die Stadt in 
den nächsten Jahren vom Autoverkehr deutlich entlasten und dazu die Parkraumbewirtschaftung 
massiv, am besten flächendeckend ausweiten. Das Parken im öffentlichen Raum soll wie auch 
andernorts üblich angemessen bepreist und bestmöglich mit digitalen Kontrollmöglichkeiten 
durchgesetzt werden. Im partizipativen Austausch mit den Anwohner*innen wollen wir insgesamt 
mehr Lebensqualität für alle Berliner*innen schaffen, dafür brauchen wir mehr Platz für 
Spiel und Sport, Bewegung und Verweilen. Wir wollen Läden und Kleingewerbe, Cafés, Kitas und 
Kinderläden, Initiativen für temporäre und dauerhafte Spielstraßen dabei unterstützen und 
fördern, Parkplätzen für ihre Zwecke umnützen zu können. Die Anzahl der Stellplätze werden 
wir für diese Ziele in den nächsten zehn Jahren halbieren und ihre Flächen umwidmen. Um dies 
zu erreichen müssen bereits in der nächsten Periode mindestens 20 Prozent entsiegelt werden. 
Dafür haben wir mit dem Mobilitätsgesetz die Grundlagen gelegt und werden die Bezirke von 
Seiten des Landes dabei unterstützen. So schaffen wir mehr Lebensqualität für alle 
Berliner*innen, die mehr Platz für Spiel, Sport und Bewegung bekommen.
Wirtschaftsverkehr emissionsfrei und sicher machen
Berlins Wirtschaft ist abhängig von zuverlässigen Transportketten. Wir wollen die 
Voraussetzungen schaffen, dass diese Transportketten zukünftig vor allem klimafreundlich auf 
die Schiene oder das Schiff verlagert werden können. Dazu wollen wir in Abstimmung mit dem 
Land Brandenburg ein Konzept entwickeln, um die Anbindung von Wirtschaftszentren an den 
Schienenverkehr und unsere Häfen zu verbessern. Außerdem wollen wir die Umrüstung auf 
elektrische oder emissionsarme Antriebe bei Schiffen fördern und den Ausbau von 
Elektroanlegern voranbringen. Den Lieferverkehr auf der letzten Meile wollen wir so weit wie 
möglich vom LKW auf stadtverträgliche Alternativen wie Lastenräder und 
Elektrolieferfahrzeuge verlagern, sowie den verbleibenden Lieferverkehr soweit wie möglich 
auf den Hauptstraßen bündeln. Für das Liefern in den Kiez setzen wir auf MicroHubs, damit 
Güter von Logistikzentren mit CO2-neutralen Kleinfahrzeugen klimafreundlich und 
kiezverträglich verteilt werden. Dort, wo zum Beispiel Handwerker*innen auf Fahrzeuge 
angewiesen sind, werden wir das sehr erfolgreiche Förderprogramm für Elektrokleintransporter 
fortsetzen und ausweiten, um einen emissionsfreien und sicheren Wirtschaftsverkehr auf den 
Weg zu bringen. Noch vorhandene städtische Umschlagflächen werden wir sichern und für 
zusätzliche Ladezonen bisherige Pkw-Parkplätze nutzen. Auf der Grundlage bisheriger Studien 
und Pilotprojekte sollen die vorhandenen Erkenntnisse zum nachhaltigen Güterverkehr zu einem 
anwendbaren Konzept zusammengeführt werden. Dieses soll beispielhaft in der Stadtmitte unter 
Einbeziehung des Westhafens und der Schieneninfrastruktur der BVG umgesetzt werden.
Lärmschutz und Klimaschutz verbinden, Flugverkehr reduzieren
Flugzeuge sind mit Abstand die klimaschädlichsten Verkehrsmittel. Deshalb ist der 
Luftverkehr zu Recht in den Fokus der Klimadebatte gerückt. Wir werden infolge der Corona-
Pandemie einen Strukturwandel hin zu einer deutlichen Reduzierung klimaschädlicher Flüge 
politisch befördern. Wir setzen uns für den Abbau klimaschädlicher Subventionen im 
Luftverkehr ein. Als Mitgesellschafter der FBB muss das Land Berlin für ein nachhaltiges 
Wirtschafts- und Klimaschutzkonzept des BER sorgen. Eine Erweiterung und weitere Start- und 
Landebahnen lehnen wir ab. Für die FBB muss ein Sanierungskonzept erarbeitet werden, mit dem 
es nach EU-wettbewerbskonformen Maßnahmen möglich ist, den Flughafen in öffentlicher Regie 
weiter zu betreiben und die Belastungen der Steuerzahler*innen dauerhaft zu beenden. Das 
Sanierungskonzept muss dabei umfassen, dass der Flughafenbetreiber anschließend sämtliche 
Betriebs- und Investitionskosten aus eigener Kraft stemmen kann.
Besonders die Lärmbelastung ist für Anwohnende von Flughäfen enorm. Deshalb setzen wir uns 
weiterhin für ein Nachtflugverbot am neuen Flughafen Berlin Brandenburg (BER) zwischen 22 
und 6 Uhr ein. Wir fordern Lärmobergrenzen nach dem Vorbild Frankfurt/Mains und die Änderung 
der Betriebszeiten des Flughafens um die o.g. Nachtruhe zu gewährleisten. Darüber hinaus 
setzen wir uns dafür ein, dass in die Start- und Landegebühren alle ökologischen, klima- und 
lärmbelastenden Faktoren eingerechnet werden.
Anstelle des Masterplan 2040 wollen wir einen Masterplan Klimaschutz für den BER mit den 
anderen Gesellschaftern beschließen, welcher eine stetige Reduktion der Flugbewegungen 
vorsieht. Wir setzen uns auf Bundesebene dafür ein, dass für Kurz- bzw. Inlandsflüge 
zukünftig deutlich höhere Gebühren erhoben werden dürfen und eine vollständige 
Internalisierung der ökologischen Kosten in den Flugpreis erfolgt. Dadurch soll eine 
Verlagerung von Kurzstrecken- und Inlandsflügen auf die Bahn erreicht werden. Außerdem 
wollen wir prüfen, ob und wie der Flughafen selbst eine klimagerechte Ausgleichszahlung 
erheben kann. Wir setzen uns zudem auf Bundesebene für einen Ausbau des Fernstreckennetzes 
der Bahn und der Nachtzug-Verbindungen ein und werden auch die Vergabe von Förderkrediten 
für neue eigenwirtschaftliche Nachtzugverbindungen ab Berlin durch die Investitionsbank 
Berlin und die KfW prüfen. Berlin soll Nachtzug-Drehkreuz werden. Zudem wollen wir, dass 
Dienstreisen der Berliner Verwaltung im Inland durch Bahnreisen erfolgen sollen bzw. dass 
digitale Konferenzen im In- und Ausland Flugreisen ersetzen und somit Energie und Emissionen 
sparen. Die Senatsschulverwaltung möge darauf hinwirken, dass Flug-Klassenreisen bei allen 
Beteiligten grundsätzlich bzgl. der CO2-Bilanz des Fliegens hinterfragt und möglichst durch 
Alternativen ersetzt werden, auch wenn dies zeit- und kostenaufwendiger sein sollte.
2.6 Regional, saisonal, bio: gutes Essen für alle
Mit der Ernährungswende hat Berlin bundesweit einen neuen, mutigen Weg in der Agrar- und 
Ernährungspolitik eingeschlagen: Gemeinsam mit der Zivilgesellschaft haben wir eine 
zukunftsfähige, nachhaltige und regional gedachte Ernährungsstrategie für die Stadt 
entwickelt und dabei Verbraucher*innen in das Zentrum gestellt. Gutes Essen muss allen 
Berliner*innen unabhängig der fianziellen Situation erschwinglich sein. Ein besonderes 
Augenmerk haben wir dabei auf die Gemeinschaftsverpflegung gelegt, denn die ist der Esstisch 
der Stadtgesellschaft, an dem wir alle zusammenkommen: Die Kantinen in öffentlichen 
Einrichtungen, Betrieben, Krankenhäusern, Kitas und Schulen Berlins versorgen täglich 
Tausende von Berliner*innen. Hier setzen wir an, um regionales und biologisches und vor 
allem köstliches Essen auf die Berliner Tische zu bringen. Gute Zutaten und gute Zubereitung 
sind zwei Seiten einer Medaille, deshalb setzen wir uns auch weiterhin für bessere 
Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in den Cateringbetrieben ein.
Qualitäts-Regio-Siegel für Produkte aus einem Umkreis
Bio- oder regionale Lebensmittel, vegane, vegetarische und saisonale Ernährung sind keine 
Nischenmärkte mehr: Sie sind längst Normalität für Berliner*innen. Wir wollen den von uns 
eingeschlagenen Weg weitergehen und den Bund und die EU dazu antreiben, die Agrar- und 
Ernährungswende zu vollziehen und die Tierzahlen zu reduzieren. So stärken wir Verbraucher-, 
Umwelt- und Klimaschutz nachhaltig. Berlin zeichnet sich durch eine enorme Nachfrage an bio-
regionalen Lebensmitteln aus. Dieser Markt bietet die Möglichkeit, die bio-regionale 
Landwirtschaft nachhaltig umzugestalten, die industrielle Tierhaltung zu beenden und mit dem 
Ausbau der pflanzlichen Ernährung einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Dazu 
ist es unerlässlich, eng mit Brandenburg und anderen benachbarten Bundesländern und unserem 
Nachbarland Polen zu kooperieren: Wir wollen, dass der Weg vom Acker auf den Teller kürzer 
wird und sich grundsätzlich ändert, hin zu einer ökologisch-regional orientierten 
Ernährungswirtschaft. Gleichzeitig kann dieser regionale Bezug den Verbraucherschutz 
stärken. Dafür wollen wir in Zusammenarbeit mit Brandenburg, aber auch anderen Bundesländern 
eine gemeinsame Strategie entwickeln, die u. a. ein Qualitäts-Regio-Siegel für Produkte aus 
dem Umkreis beinhaltet. Alle Berliner Vergabestellen sollen dann künftig bei öffentlichen 
Ausschreibungen dieses Qualitäts-Regio-Siegel verwenden. Damit unterstützen wir nicht nur 
die Ernährungswende in Berlin, sondern fördern auch nachhaltiges Wirtschaften in der 
gesamten Region.
Kitas, Schulen, Krankenhäuser, Verwaltung – Berlins Kantinen werden bio
Mit der Berliner Ernährungsstrategie möchten wir den Anteil von biologisch produzierten, 
saisonalen, regionalen und pflanzlichen Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung stetig 
ausbauen und diese Lebensmittel ganz oben auf den Speiseplan setzen. Gerade in der 
öffentlichen Beschaffung sehen wir große Potentiale, die wir besser nutzen können. Ein gutes 
Beispiel sind die Schulen. Ab 2021 gibt es beim beitragsfreien Schulessen für die ersten bis 
sechsten Klassen Früchte, Gemüse, Milch und Milchprodukte, sowie Pflanzendrinks 
ausschließlich in Bio-Qualität. Der Bio-Anteil steigt damit von unter 15 Prozent auf über 50 
Prozent. Wir wollen auch in Zukunft öffentliche Ausschreibungen nachhaltiger gestalten, 
Schulungen für Vergabestellen anbieten, eine Kantinenrichtlinie entwickeln und einführen und 
die Verwaltungsvorschrift „Umwelt und Beschaffung“ weiterentwickeln. Wir wollen insbesondere 
alle Kitas und Schulen, aber auch die anderen Bereiche der Gemeinschaftsverpflegung, wie zum 
Beispiel Krankenhäuser, dabei unterstützen, bis 2026 weitestgehend auf biologisch 
produzierte, vor allem regional angebaute Lebensmittel und vollwertiges pflanzliches Essen 
umzusteigen. Außerdem wollen wir an möglichst allen Schulen Schulgärten etablieren. Um 
unsere Ziele zu erreichen, setzen wir bei der Umstellung der Gemeinschaftsverpflegung auf 
die neu geschaffene Fortbildungseinrichtung „Kantine Zukunft“. Dieses Projekt wollen wir in 
eine langfristig bestehende Struktur überführen und regelmäßig neue Küchen in das 
Umstellungsprogramm aufnehmen. Darüber hinaus soll sich Berlin gemeinsam mit Brandenburg 
aktiver an EU-Förderprogrammen für gesunde Lebensmittel in den Schulen beteiligen und eine 
aktivere Rolle im Netzwerk der deutschen Bio-Städte spielen.
„LebensMittelPunkte“ in ganz Berlin
Für die Ernährungswende reicht aber die Umstellung von Küchen nicht aus. Wir wollen an 
verschiedenen Standorten in jedem Bezirk mindestens einen „LebensMittelPunkt“ (LMP) 
etablieren. Dabei wollen wir zivilgesellschaftliche Initiativen der LMP-Bewegung einbeziehen 
und aktiv unterstützen. Diese „LebensMittelPunkte“ wollen wir zu Orten des sozialen 
Zusammenlebens entwickeln, an denen Zugang zu gutem und gesundem Essen, unabhängig vom 
Geldbeutel, und damit Verbraucherschutz gewährleistet ist. Hier soll auch Platz für alle 
Akteur*innen der Ernährungsszene gegeben sein, wie Lebensmittelretter*innen, Bienen- und 
bestäuberfreundliche Urban-Gardening-Projekte, Kleingärtner*innen, Imker*innen, wie auch für 
lokale Manufakturen und insbesondere inhabergeführte Lebensmittelhandwerksbetriebe. Sie alle 
wollen wir durch Bürokratieabbau bei den bislang schwer umsetzbaren Hygienevorschriften 
unterstützen. Auch die Berliner Wochenmärkte sowie den Großmarkt wollen wir zu Zentren für 
frische und regionale Lebensmittel ausbauen.
Ein „Food-Campus“ für die Ernährungswende
Ein weiterer Schwerpunkt der Ernährungsstrategie ist der Ausbau der Lebensmittelbildung: Mit 
einem zentral gelegenen „Food-Campus“ wollen wir einen Ort schaffen, wo Wissenschaft, 
Praxis, Bildung und politische Diskussionen von und mit der Zivilgesellschaft die 
Ernährungswende in Berlin vorantreiben. Wir wollen es ermöglichen, dass alle Berliner*innen 
Zugang zu niedrigschwelligen Bildungsangeboten rund um die Themen Ernährung und 
Landwirtschaft haben. Ein Schwerpunkt wird dabei auf der pflanzlichen Ernährung liegen, denn 
der Konsum von Nahrungsmitteln tierischer Herkunft soll aus Klima- und Artenschutzgründen 
deutlich sinken. Auch in den Schulen soll das Thema einen größeren Stellenwert einnehmen: 
Wir wollen jeder Schule Zugang zu einer Lehrküche geben und wollen an jeder Schule einen 
Schulgarten etablieren, um allen Schüler*innen die Möglichkeit zu bieten, Basiswissen zu 
gesunder, pflanzlicher und nachhaltiger Ernährung zu erlangen und eine höhere Wertschätzung 
für Lebensmittel zu entwickeln. Nach dem Vorbild Kopenhagen wollen wir möglichst viele 
Schulen zu "Food Schools" machen, in denen das Essen frisch gekocht wird und Schüler*innen 
an der Zubereitung beteiligt werden können.
Lebensmittelverschwendung beenden und Lebensmittelbetrug bekämpfen
Berlin soll Zero-Waste-Stadt werden und auch dafür ist die Ernährungswende ein zentraler 
Hebel. Wir wollen Strukturen unterstützen, durch die gerettete Lebensmittel besser verteilt 
werden können, Supermärkte sollen abgelaufene Lebensmittel nicht mehr wegwerfen dürfen, 
sondern beispielsweise an die Tafel oder Foodsharing spenden. Auch streben wir es weiterhin 
auf der Bundesebene an, „Containern“ (entsorgte Lebensmittel aus den Mülltonnen der 
Supermärkte zu entwenden) zu legalisieren. Verbraucher*innen stehen für uns im Mittelpunkt – 
und nicht die Agrar- und Lebensmittelindustrie. Wir wollen Lebensmittelbetrug einen Riegel 
vorschieben, dazu haben wir in der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz bereits 
einen Runden Tisch gegen Lebensmittelbetrug eingerichtet. Und wir werden noch mehr tun: Wir 
wollen Polizei, Staatsanwaltschaft, die Lebensmittelaufsicht in Land und Bezirken und das 
Landeslabor Berlin-Brandenburg noch besser vernetzen und fördern. Denn das Ausmaß des 
Problems ist gewaltig – und jeder Betrug und jede Fälschung sind eine ganz reale 
Gesundheitsgefahr.
Auch in der Gastronomie wollen wir für mehr Transparenz und barrierefreien Zugang zu 
Informationen sorgen. Dazu wollen wir den Verbraucher*innen Zugang zu Erkenntnissen der 
bezirklichen Lebensmittelüberwachung ermöglichen und die Ergebnisse der 
Lebensmittelkontrollen wie in anderen Ländern, zum Beispiel Dänemark, auch an den Türen 
aller Lebensmittelbetriebe für alle klar erkennbar veröffentlichen.
2.7 Tierschutz stärken – lebenswerte Stadt für jedes 
Lebewesen
Tiere bewohnen mit uns gemeinsam diese Stadt. Sie sind keine Gegenstände, sondern Lebewesen, 
deren Rechte es zu schützen gilt. Wir wollen, dass Menschen und Tiere in dieser wachsenden 
Stadt gut zusammenleben, und haben deshalb die Tierrechte in den vergangenen Jahren weiter 
gestärkt. Ein Verbandsklagerecht ermöglicht es nun Tierschutzorganisationen in Berlin, bei 
Verstößen gegen das Tierschutzgesetz stellvertretend für die Tiere zu klagen. Zudem haben 
wir das Amt der Landestierschutzbeauftragten erstmals hauptamtlich besetzt. Berlin hat damit 
endlich eine starke Stimme für Tierrechte erhalten. Wir streben an, dieses Amt mit 
zusätzlichen Kompetenzen auszustatten.
Tierschutz besser finanzieren, Heimtierhaltung besser regulieren
Die mit dem Tierschutz beauftragten Behörden des Landes Berlin wollen wir so ausstatten, 
dass sie ihrer Arbeit vollumfänglich nachkommen können. Zudem wollen wir Tierheime, 
Wildauffangstationen, Tierschutzorganisationen und -initiativen sowie Tiertafeln besser 
finanzieren und die Zusammenarbeit mit der Verwaltung verbindlicher gestalten. Wir stärken 
Tierschutzpädagogik, ergreifen Bildungsinitiativen für die artgerechte Haltung von 
Heimtieren und werden Werbung, die Heimtiere bzw. deren Haltung unangemessen darstellt, 
problematisieren. Für die private Tierhaltung wollen wir verbindliche Standards im Hinblick 
auf das Tierwohl festlegen und auf Bundesebene dazu hinwirken, dass Haltung, Zucht und 
Handel von Heimtieren in einer Tierschutz-Heimtierverordnung geregelt wird. Unser Zeil ist 
es, zu regeln, welche Arten unter Berücksichtigung von Tier-, Arten- und Naturschutz sowie 
von Gesundheits- und Sicherheitsaspekten für den Handel und die Privathaltung akzeptabel 
sind. Wir lehnen Reptilien- und Exotenbörsen ab und setzen uns für eine stärkere Kontrolle 
ein. Den illegalen Handel mit Welpen und allen anderen Tieren wollen wir durch bessere 
Behördenzusammenarbeit unterbinden.
Um den Tierschutz in Privathaushalten besser durchsetzen zu können, wollen wir ein Haus- und 
Heimtierregister und eine Tier-Notrufnummer für alle Tierarten einführen. Ferner streben wir 
weitere Hundeauslaufflächen an, um in möglichst allen Bezirken ausreichend Platz für Hunde 
zu schaffen. Wir werden prüfen, mit welchen wirkungsvolleren Mitteln der Gefahrenabwehr wir 
die Rasselisten ersetzen können Pferdehaltung soll tiergerechter und mit mehr 
Offenstallhaltung erfolgen. Wir vertreten die Überzeugung, dass Pferdekutschen nicht nach 
Berlin gehören und lehnen den Einsatz von Pferdestaffeln der Bundespolizei in Berlin ab. Wir 
werden ein berlinweites Taubenmanagement mit betreuten Taubenschlägen zur 
Populationskontrolle einrichten. Wir entwickeln effektive Strategien gegen Qualzuchten bei 
allen Tierarten.
Massentierhaltung beenden
Mit einem Normenkontrollantrag beim Bundesverfassungsgericht geht Berlin bereits gegen 
tierschutzwidrige Bestimmungen in der Schweinehaltung vor. Auf Bundesebene setzen wir uns 
dafür ein, dass die Anzahl der gehaltenen Tiere deutlich reduziert und jede Haltung im 
Agrarbereich auf einen tiergerechten, ökologischen und nachhaltigen Standard gehoben wird 
und dass Lebensmittel die aus Massentierhaltung stammen klar gekennzeichnet werden müssen. 
Auch so wollen wir erreichen, dass Produkte in Supermärkten, die in Teilen oder ganz aus 
Massentierhaltung stammen, immer weniger werden.
Jagdgesetz überarbeiten
Das Berliner Jagdgesetz wollen wir modernisieren. Durch ein ökologisches und 
wissenschaftlich begründetes Wildtiermanagement wollen wir die Jagdzeiten und die Anzahl der 
beliebig jagdbaren Arten reduzieren. Der Abschuss von Haustieren soll untersagt werden. 
Jäger*innen sollen darüber hinaus regelmäßig Fortbildungen und Schießprüfungen absolvieren 
müssen.
Keine Wildtiere im Zirkus
Wildtiere gehören nicht in den Zirkus. Wir haben deshalb in den vergangenen Jahren die 
landesrechtlichen Kompetenzen voll ausgeschöpft, um keine öffentlichen Flächen mehr an 
Zirkusse mit Wildtieren zu vergeben. Auf Bundesebene streben wir nach wie vor ein völliges 
Verbot von Wildtieren in Zirkussen an. Wir sehen Tiere in Zirkussen kritisch und setzen uns 
für höhere Tierhaltungsstandards, mindestens wie in Zoos, ein. Auch im Zoo und Tierpark 
wollen wir eine konsequente Ausrichtung auf tiergerechte Haltung und 
Beschäftigungsmöglichkeiten.
Tierversuche durch Alternativmethoden ersetzen
Die Zahl der wirtschaftlich und wissenschaftlich genutzten Tiere wollen wir stetig 
reduzieren und Tierversuche im Sinne der 3R (Reduce, Replace, Refine) so weit wie möglich 
durch alternative, tierversuchsfreie Methoden ersetzen. Berlin soll Forschungshauptstadt für 
alternative, tierversuchsfreie Methoden werden. Dabei ist es für uns selbstverständlich, 
dass es in Berlin keine Tierversuche mit Schweregrad „schwerst“ nach der EU 
Tierversuchsrichtlinie sowie Versuche an Primaten geben darf. Das Festhalten an gängiger 
Forschungspraxis oder wirtschaftlichen Interessen dürfen nicht länger über dem Tierschutz 
stehen. Dafür haben wir die Berliner Tierversuchskommission in einem ersten Schritt 
paritätisch mit Vertreter*innen aus der Wissenschaft und dem Tierschutz besetzt. In der 
Zukunft werden wir dabei die Rolle von unabhängigen Vertreter*innen des Tierschutzes 
stärken. Tierschützer*innen sollen die gleichen Rechte wie die Vertreter*innen der 
Wissenschaft haben. Wir fordern eine gesetzlich verankerte, verbindliche 
Dokumentationspflicht auf Bundesebene und werden den Aufbau von Datenbanken weiter fördern 
und auf die Vermeidung von Doppel- und Wiederholungsversuchen hinwirken. Verstärkte 
Kontrollen sollen Tiere in Versuchsvorhaben besser schützen.
Gemeinsam mit der Forschung, der Landestierschutzbeauftragten, den Tierschutzorganisationen 
und forschenden Pharmaunternehmen werden wir konkrete Ausstiegsfahrpläne für Tierversuche 
entwickeln. Die Landesförderungen von Forschungsvorhaben knüpfen wir an die Bedingung, 
Alternativen zu nutzen, zu erarbeiten und weiterzuentwickeln. Dabei bevorzugen wir Projekte, 
die Tierversuche ersetzen helfen oder Alternativmethoden valideren.
Wissen über alternative Methoden zu Tierversuchen soll bereits in grundständigen 
Studiengängen vermittelt werden und in der Lehre wo immer möglich auf Tierversuche 
verzichtet werden. Gegenüber dem Bund und der Europäischen Kommission setzen wir uns für ein 
Ausstiegsszenario aus der an Tierversuche gebundenen Forschung ein.
2.8 Berlins Tourismus ökologisch und nachhaltig 
weiterentwickeln
Berlin ist eine weltoffene, diverse und gastfreundliche Stadt. Viele von uns lieben und 
schätzen Berlin dafür. Die Clublandschaft, die Museen und Galerien, die Flaniermeilen und 
Flohmärkte sowie das reiche gastronomische und kulturelle Angebot – all dies macht Berlin 
auch für uns Berliner*innen so liebenswert und lebt auch in hohem Maße vom Tourismus. Die 
Corona-Krise, durch die Millionen von Tourist*innen nicht mehr nach Berlin kommen konnten, 
hat uns noch einmal vor Augen geführt, wie wichtig der Tourismus als Wirtschaftsfaktor für 
Berlin ist, doch ein „Weiter so“ wie bisher kann es in Berlin nicht geben. Deshalb wollen 
wir den nachhaltigen Tourismussektor weiter ausbauen und ökologische Hotels stärker 
unterstützen. Die Zeit jetzt muss genutzt werden, um die bestehenden Probleme anzugehen, 
damit auch in den belasteten Kiezen die Akzeptanz wieder steigt. Eine erfolgreiche 
Tourismuspolitik bemessen wir nicht anhand von immer höheren Besucher*innenrekorden, sondern 
sie bedeutet für uns auch eine aktive Stadtentwicklungspolitik, die lenkt und gestaltet.
Stadtverträglicher, ökologisch nachhaltiger Tourismus
Denn der Tourismus hat auch seine Schattenseiten. In vielen Kiezen der Innenstadt ist der 
Unmut über massiv steigende Tourist*innenzahlen sehr groß. Ferienwohnungen, Lärm, Müll und 
steigende Preise schaffen in Teilen der Stadt Herausforderungen. Für uns ist klar: Tourismus 
wird auch nach der Pandemie ein wichtiges wirtschaftliches Standbein unserer Stadt sein, 
aber wir brauchen einen stadtverträglichen Tourismus, der die Anwohnenden möglichst nicht 
belastet und sie mit ihren Bedürfnissen einbezieht sowie ökologisch sowie sozial nachhaltig 
ist. Mit dem Tourismuskonzept 2018+ für Berlin haben wir dafür konkrete Ziele festgelegt. 
Ströme von Tourist*innen sollen stärker entzerrt werden: von den Gärten der Welt in Marzahn-
Hellersdorf oder dem Schloss Biesdorf bis zur Zitadelle Spandau – Berlin hat deutlich mehr 
zu bieten als „Kreuzberger Nächte“. Deswegen wollen wir die touristische Infrastruktur 
außerhalb des S-Bahn-Rings stärken und mehr Aufmerksamkeit für weniger beachtete 
Sehenswürdigkeiten schaffen. Berlin braucht für die Zeit nach der Corona-Pandemie einen 
neuen Aufschlag, um nachhaltig und zukunftsorientiert den Tourismus in Berlin zu gestalten. 
Wichtig dabei wird ein Hotelentwicklungsplan sein, mit dem wir die innerstädtischen Bezirke 
entlasten und eine stärkere Steuerung des Beherbergungswesens erreichen wollen. Dabei muss 
für neue Hotels auch die Umgebung mit betrachtet werden, um touristische und gastronomische 
Monostrukturen zu verhindern. Dies sollte auch für bereits geplante Hotels und Hostels 
gelten. Die illegale Umnutzung von Wohnraum als Ferienwohnung muss deutlich strenger 
kontrolliert werden. Die Attraktivität der Berufe soll durch bessere Arbeitsbedingungen, vor 
allem eine angemessene Bezahlung und effektivere Arbeitsschutzbestimmungen, gesteigert 
werden.Große Ziele verlangen ein beherztes Anpacken. Deswegen haben wir angefangen, 
VisitBerlin von einer Marketingagentur zu einer gestaltenden Akteur*in umzubauen, die 
Impulse für einen nachhaltigen und stadtverträglichen Tourismus setzt – und zwar in enger 
Zusammenarbeit mit den Bezirken. So haben wir einen Bürger*innenbeirat ins Leben gerufen, um 
die Berliner*innen aus den verschiedenen Bezirken besser bei der Umsetzung des neuen 
Tourismuskonzeptes einzubinden. Diese Beteiligung wollen wir weiter ausbauen. Außerdem 
wurden den Bezirken mehr finanzielle Mittel an die Hand gegeben, um vor Ort gezielt 
Maßnahmen umsetzen zu können – was wir nochmal deutlich verstärken wollen.
Stärkere Reinigung von Parks und Straßen
Beliebte Parks, Straßenzüge und Kieze leiden unter einem erhöhten Müllaufkommen. Deswegen 
haben wir die Parkpflege personell verstärkt und sichergestellt, dass die BSR viele Berliner 
Parks, wie zum Beispiel den Görlitzer Park, regelmäßig und stärker reinigt. Das kostet viel 
Geld, stößt aber auf sehr viel Zuspruch bei den Anwohnenden. Gerade Orte mit vielen 
Tourist*innen oder viel Durchgangsverkehr haben einen hohen Wert für die ganze Stadt – es 
ist nicht gerecht, die Anwohnenden mit den Mehrkosten dafür alleinzulassen, sie sollen 
stattdessen vom Land übernommen werden.
City-Tax und der Fonds „Ökologischer Tourismus“
Den Tourismus in Berlin wollen wir ökologischer und nachhaltiger gestalten. Dazu wollen wir 
den Fonds „Ökologischer Tourismus“ einrichten. Dieser soll Hotels, Restaurants und 
touristische Einrichtungen dabei unterstützen, ihren Ressourcenverbrauch zu verringern, ihre 
Energieeffizienz zu steigern und Barrierefreiheit zu ermöglichen. Mit der Förderung des 
ersten Solarschiffes – eines emissionsfreien Ausflugsdampfers auf der Spree – haben wir 
gezeigt, wie ökologischer Wassertourismus in Berlin aussehen kann. Wir wollen den Einsatz 
solcher Solarschiffe zukünftig noch stärker fördern. Auch die Hop-on-Hop-off-Busse sollen 
emissionsfrei werden und ein Konzept zur Entzerrung des Reisebusverkehrs Berlin entlasten 
Außerdem möchten wir die Einnahmen aus der Berliner City-Tax zu großen Teilen für die 
Gestaltung hin zu einem stadtverträglichen und ökologischen Tourismus nutzen.
Jetzt ganz konkret: Bündnisgrüne Projekte für die Zukunft Berlins
1. Berlins Dächer werden Solarkraftwerke
Berlin kann 25 Prozent der hier verbrauchten Energie aus Solarenergie decken – wir wollen 
das bis 2035 schaffen. Auf Neubauten und bei wesentlichen Dachumbauten machen wir eine 
Solaranlage zur Pflicht. Bis 2025 sollen berlineigene Gebäude wie Schulen oder Ämter 
standardmäßig mit Solaranlagen ausgestattet und nachgerüstet werden. Mit der Solardachbörse 
wollen wir erreichen, dass Hauseigentümer*innen ihr Dach zur Verfügung stellen, um es in ein 
Solarkraftwerk umzuwandeln.
2. Eine Stadt ohne Müll
Ob Straßen, Parks oder Spielplätze – wir wollen eine saubere Stadt. Dazu wollen wir den 
Reinigungstakt in den besonders betroffenen Kiezen steigern, ohne dabei die Kosten für die 
Anwohnenden zu erhöhen. Wir werden mehr Sperrmüll-Abgabe-Stellen einrichten, um die Wege zu 
verkürzen. Besonders viel besuchte Parks und Spielplätze sollen regelmäßig von der BSR 
gereinigt werden. Am besten ist es aber, wenn Müll erst gar nicht entsteht, und ein langes 
Leben für Geräte schützt das Klima. Deshalb werden wir Pfandsysteme, zum Beispiel beim Essen 
to go, stärker fördern. Wir werden weiterhin dafür streiten, dass die bundesrechtlichen 
Vorgaben endlich Schluss machen mit dem Verpackungswahnsinn und die Ressourcenverschwendung 
gestoppt wird.
3. Ökologische Stadtquartiere der Zukunft – Bauwende umsetzen
Aus anderen Städten kennen wir leuchtende Beispiele des ökologischen Bauens und der 
nachhaltigen Stadtentwicklung – seien es auf Balkonen wachsende Bäume, Ökobaustoffe wie 
Holz, Lehm und Stroh, oder Sportflächen, die Versickerung von Regenwasser zulassen. Wir 
wollen die Bauwende umsetzen, die Verkehrswende Realität werden lassen, Berlin zur 
„Schwammstadt“ umbauen und multifunktionale Orte schaffen. Um Impulse dafür zu setzen, 
wollen wir eine Internationale Bauausstellung (IBA) mit und in allen Berliner Bezirken 
initiieren. Wir tun dies zusammen mit Brandenburg und setzen Impulse für eine ökologische 
und soziale Stadtplanung und schaffen klimaresilienten Wohn- und Gewerberaum mit der 
notwendigen sozialen, kulturellen und grünen Infrastruktur.
4. Autofreie Kieze in ganz Berlin
Wir wollen Autos aus Straßenzügen und Kiezen rausholen und Platz schaffen für das Leben – 
für Kinder, Kultur und Natur. Weniger Abgase und Lärm, mehr Platz zum Spielen und Flanieren. 
An der Friedrichstraße haben wir es vorgemacht und weitere Straßen werden folgen. Um Kieze 
vom Auto-Durchgangsverkehr zu befreien, wollen wir auch in der nächsten Legislatur viele 
neue Kiezblocks schaffen.
5. Die Taktzahl erhöhen –Bus und Bahn ausbauen
Alle Berliner*innen müssen die Gewissheit haben: Der Bus kommt sofort. Um das zu schaffen, 
wollen wir die Taktung von Bussen und Bahnen deutlich erhöhen. Unser Ziel ist es, in dicht 
besiedelten Quartieren, unabhängig davon, ob sie innerhalb oder außerhalb des S-Bahn-Ringes 
liegen, alle fünf Minuten einen Anschluss an den ÖPNV bereitzustellen. In weniger dicht 
besiedelten Gebieten soll den Berliner*innen mindestens alle zehn Minuten ein ÖPNV-Angebot 
zur Verfügung stehen.