Die Berliner Universitäten bilden viele Lehramtsstudent*innen aus, die den Vorbereitungsdienst nicht in Berlin absolvieren und so für die Berliner Schule verloren gehen. Auf der anderen Seite bewerben sich zahlreiche Absolvent*innen für den Vorbereitungsdienst in Berlin, nehmen zugesagte Stellen aber nicht an. Das hat unterschiedliche Gründe, die auch im privaten Bereich liegen. Allerdings ist es schwierig, mit einem Referendarsgehalt heutzutage eine Wohnung in Berlin zu finanzieren.
Berlin bietet Lehramtsanwärter*innen immernoch niedrigere Bezüge, als andere Bundesländer. Brandenburg bezahlt derzeit zwischen 1540 Euro und 1574 Euro monatlich, je nach Laufbahn. Sachsen hat zuletzt deutlich erhöht und bietet aktuell 1595 Euro. Berlin dagegen bezahlt den Lehramtsanwärter*innen nur zwischen 1480 Euro und 1518 Euro, trotz höherer Lebenshaltungskosten. Zwar wurden die Bezüge aller Berliner Landesbeamten in den letzten Jahren erhöht, um den Abstand zu anderen Ländern und zum Bund zu verringern. Die Lehramtsanwärter*innen aber, die als Beamte auf Widerruf zu den Landesbeamten mit den geringsten Bezügen gehören, wurden dabei nicht in besonderer Weise berücksichtigt. Ihre Bezüge sind lediglich im gleichen Verhältnis gestiegen, wie die der anderen Beamten.
Eine deutliche Erhöhung der Bezüge speziell der Lehramtsanwärter*innen ist eine einfach umzusetzende und vergleichsweise preiswerte Möglichkeit, mehr qualifizierte Lehrkräfte für Berlin zu gewinnen. Wer einmal den Vorbereitungsdienst an einer Schule absolviert hat und sich dort wohlfühlt, bleibt häufig auch dort.
Kapitel: | Zukunft schaffen – Innovationen und Chancen |
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Antragsteller*in: | Manuel Honisch (KV Berlin-Kreisfrei) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 24.02.2021, 20:55 |