Die Baumaßnahmen für neue U-Bahnen werden erst nach 2035 abgeschlossen sein und damit im nächsten Jahrzehnt keinen Nutzen zur Bewältigung der aktuellen Nahverkehrsprobleme leisten können. Die Erfahrungen mit anderen Großbaustellen in Berlin zeigt, dass erhebliche Kostensteigerung und Bauverzögerungen zu erwarten sind. Berlin braucht schnell einen leistungsfähigeren ÖPNV und die bessere Anbindung der Außenbezirke. Dazu kann der U-Bahnbau keinen Beitrag leisten. Es werden Mrd. EUR versenkt, die anders mit geringeren Mitteln und schneller für den Ausbau des Straßenbahnnetzes sinnvoll eingesetzt werden können. Die Kosten für den Ausbau des Straßenbahnnetzes beträgt etwa ein Zehntel des U-Bahnbaus. Der BER ist mit dem unterirdischen S-, Regional- und Fernbahnhof sehr gut an das Berliner Verkehrsnetz angeschlossen. Der Berliner Fahrgastverband Igeb kritisiert den U-Bahnausbau zurecht: Der rot-rot-grüne Senat würde personelle und finanzielle Ressourcen vergeuden „für langfristige U-Bahn-Projekte mit sehr hohen Kosten und sehr begrenztem Fahrgastnutzen“.[1] Nach Einschätzung des Fahrgastverbandes könnten ca. 30 Kilometer Tram-Neubaustrecke für die geschätzten Kosten von etwas über vier Kilometern U-Bahn realisiert werden.
[1] Siehe: https://www.tagesspiegel.de/berlin/verlaengerung-der-u7-in-beide-richtungen-berliner-spd-und-wirtschaft-draengen-auf-den-u-bahnausbau/26917990.html?fbclid=IwAR0r0dYFVHM2T86uBy6yfX6A3FhA-bjHZfqhxBDioWZHuLpJHCoOsu9hQas