Begründung:
Der ursprüngliche Text zur Wärmewende enthielt viele gute Elemente, war aber schwer verständlich, weil immer er wieder zwischen verschiedenen Themen hin und her gesprungen ist. Wir haben den gesamten Text daher entlang der zentralen Themenstränge der Wärmewende neu strukturiert:
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Einleitende Informationen und Ziele zur Wärmewende
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Fernwärme
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Maßnahmen an einzelnen Gebäuden
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Nahwärmenetze
Bei den einzelnen Themensträngen haben wir Elemente hinzugefügt, die bislang noch im Text gefehlt haben, und weniges aus dem Text gestrichen:
Zu 1) Infrastrukturplanung/Wärmeplanung/Wärmekataster: Wir halten es für essenziell, dass einer berlinweiten Wärmeplanung verlässliche Daten zugrunde liegen. Hierfür müssen auch Unternehmen Daten zu Wärmebedarfen zur Verfügung stellen. Bei der integrierten Infrastrukturplanung wird die Sektorenkopplung optimal umgesetzt.
Zu 2) Wir haben das Wort klimafreundlich durch erneuerbar und Kraftwerke durch Fernwärme ersetzt, um den Text klarer zu machen. Zum einen ist es sinnvoll, fossile Kraftwerke direkt durch erneuerbare Technologien zu ersetzen - als “klimafreundlich” gilt auch Erdgas- KWK. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um Kraftwerke handeln, sondern es könnten auch andere Erzeugungsanlagen sein. Damit überhaupt Erneuerbare bzw. Abwärme in das Fernwärmenetz eingespeist werden können, muss die Temperatur im Netz abgesenkt werden. Das ist ein technisch anspruchsvoller Prozess, der langfristig geplant und angekündigt werden muss. Die Absenkung der Temperatur minimiert zudem Verluste beim Transport der Wärme.
Zu 3) Darüber hinaus haben wir eine Forderung zum Ende der Förderung von Erdgasheizungen durch das Land Berlin ergänzt - solche öffentlichen Subventionen für die Nutzung fossiler Energieträger sind 2021 nicht mehr zeitgemäß. Die Förderung neuer Erdgas-Infrastrukturen führt zu Locked-In-Effekten, die die Wärmewende entscheidend ausbremsen können. Auf den anderen Seite haben wir die Verbots-Formel umformuliert, um nicht unnötig Angriffsfläche zu bieten.
In dem Satz "Den Austausch von Gas- und Ölkesseln durch klimafreundliche Heizungsanlagen, wie Solarthermie oder Wärmepumpen, wollen wir noch stärker als bisher fördern." wollen wir "klimafreundliche" durch "klimaneutrale" ersetzen. Das Berliner Erneuerbare-Wärme-Gesetz haben wir dem Absatz “Austausch von fossilen Einzelheizungen” zugeordnet, da dieses Instrument hier ansetzt.
Zu 4) Die Textteile zu dezentralen regenerativen Nahwärmenetzen haben wir in einem Absatz gebündelt und um die Notwendigkeit ergänzt, diese auch zu fördern mit einem eigenen Landesprogramm, wie es auch in vielen anderen Bundesländern (z.B. Baden-Württemberg) existiert. Aus regenerativen Quellen gespeiste Netze benötigen eine zusätzliche Förderung, um die finanzielle Nachteile, die durch den Verzicht auf billiges Erdgas für die Investoren, besonders Genossenschaften, entstehen zu kompensieren.