P50-002: Projekt 50: Schneller zu Fuß: Verkehr für Fußgänger*innen planen

Schneller zu Fuß: Verkehr für Fußgänger*innen planen

Zu Fuß hat Vortritt
Die meisten Wege in Berlin werden zu Fuß zurückgelegt. Daran muss sich die Verkehrsplanung orientieren. Zu Fuß gehen soll attraktiver und sicherer werden und möglichst direkt und ungehindert zum Ziel führen. Wir wollen deshalb fußgängerfreundliche Ampelschaltungen mit kurzen Wartezeiten und Grünphasen, die die Querung auch breiter Straßen in einem Zug erlauben. Barrieren und Hindernisse, die Fußgängerinnen und Fußgänger zu Umwegen zwingen, sollen verschwinden oder durchlässig gemacht werden. Mit gesicherten Überwegen in kurzen Abständen, mit Zebrastreifen, Mittelinseln oder Gehwegvorstreckungen wollen wir künftig leichter und sicherer über die Fahrbahnen kommen.

Ein engmaschiges barrierefreies Gehwegnetz, das auch Blockdurchwegungen umfasst, soll den Menschen zu Fuß und allen, die in ihrer Mobilität beeinträchtigt sind, zugute kommen. Plätze und Gehwege sind soziale Räume für Begegnung und Aufenthalt. Radwege wollen wir deshalb von den Bürgersteigen auf die Fahrbahn verlagern und das Parken von Autos auf Gehwegflächen Zug um Zug reduzieren. Stattdessen soll dort durch mehr Sitzgelegenheiten, genügend Abfallbehälter und Grün die Aufenthaltsqualität erhöht werden.

Den maroden Zustand der Gehwege und ihre oft unzureichende Beleuchtung vor allem in den Außenbezirken führen besonders bei älteren Menschen und Frauen zu subjektiver und objektiver Unsicherheit. Neben der dringenden Sanierung der Gehwege soll die Umstellung auf LED dazu genutzt werden, die Straßenbeuchtung besser auf die Belange der Menschen zu Fuß auszurichten.

Zum Schutz der Fußgänger*innen soll zudem an Unfallschwerpunkten und sensiblen Bereichen, wo sich z.B. häufig Kinder und alte Menschen bewegen, die Beachtung roter Ampeln und der zulässigen Geschwindigkeiten durch fest installierte Anlagen überwacht werden.

Die Statistik ist eindeutig: Die meisten Wege werden in Berlin zu Fuß zurückgelegt. Das
werden wir in der Verkehrsplanung stärker berücksichtigen. Zu Fuß gehen soll attraktiver und
sicherer werden – und schneller zum Ziel führen. Bisher sind Kinder zwischen neun und 14
Jahren, die zu Fuß gehen oder Rad fahren, besonders gefährdet. Künftig wird beim Planen oder
Umgestalten von Straßen immer die Perspektive der Kinder einbezogen. Barrieren, die
Fußgänger zu Umwegen zwingen, führen zu gefährlichen Situationen. Wir bauen sie ab –
beispielsweise mit Gehwegvorstreckungen, Mittelinseln und Zebrastreifen. Die Eckbereiche von
Kreuzungen bleiben frei. Die Ordnungsämter und die Polizei werden personell besser
ausgestattet, damit sie Falsch- und Eckenparken konsequent ahnden können. Es ist ärgerlich
und gefährlich, wenn die Querung auch breiter Straßen zu Fuß nicht in einem Zug möglich ist
oder die Wartezeiten lang sind. Wir schaffen deshalb fußgängerfreundliche Ampelschaltungen
mit kurzen Umlauf- und Wartezeiten sowie längeren Grünphasen. Regelmäßige
Geschwindigkeitskontrollen vor Schulen und Kindergärten müssen nicht nur zu
Schuljahresbeginn stattfinden. Verkehrsberuhigende Maßnahmen gerade in diesem Umfeld erhöhen
statistisch nachweisbar die Sicherheit gerade der kleinsten Verkehrsteilnehmer*innen. Ihre
Verkehrserziehung wird gestärkt, schulisches Mobilitätsmanagement als fester Bestandteil im
Schulprogramm verankert.

Sichere Schul- und Spielwege

Kinder sind die schwächsten und mit am meisten gefährdeten Verkehrsteilnehmer, weil sie aufgrund ihrer Größe ein anderes Sichtfeld als Erwachsene haben und ihnen die Erfahrung fehlt, Entfernung, Geschwindigkeit und Gefahrensituation realistisch einzuschätzen. Sie bewegen sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad und achten beim Spielen weniger auf den Verkehr. Ziel grüner Verkehrspolitik muss es sein, Verkehrsplanung neu zu denken und auf Augenhöhe der Kinder zu betrachten und zu planen. Die Statistik zeigt: zu Fuß gehende und Fahrrad fahrende Kinder zwischen 9 und 14 Jahren sind besonders gefährdet. Sie werden in der Statistik hauptsächlich als „Unfallverursacher“ erfasst, obwohl sie aufgrund ihrer Entwicklung und Bedürfnisse mit einer am Kind vorbeigeplanten Straßenlandschaft konfrontiert sind. Hier muss ein Paradigmenwechsel erfolgen. Bei der Problemlösung als auch bei Straßenneuplanung oder Umgestaltung muss ihre Perspektive Ausgangspunkt für Veränderungen sein.

Im Straßenverlauf müssen regelmäßig Querungshilfen vorhanden sein, Kreuzungen sollen so gestaltet werden, dass die Eckbereiche frei bleiben und durch Maßnahmen wie Aufpflasterungen ein sicheres Queren möglich ist. Die Ordnungsämter und die Polizei müssen personell besser ausgestattet werden, um Falsch- und Eckenparken konsequent zu ahnden. Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit setzen wir uns für eine Ausweitung mobiler Geschwindigkeitskontrollen nicht nur zu Schuljahresbeginn ein. Verkehrsberuhigende Maßnahmen gerade im Umfeld von Schulen und Spielplätzen erhöhen statistisch nachweisbar die Verkehrssicherheit gerade der Kleinsten. Die Jugendverkehrsschulen werden durch bessere finanzielle Ausstattung und geschultes Personal gestärkt, schulische Mobilitätserziehung als fester Bestandteil im Schulprogramm verankert - u.a. durch die Erstellung von Kinderstadtplänen, die zusammen mit den Kindern erarbeitet und regelmäßig überprüft werden.

Diese Maßnahmen sind uns so wichtig, dass wir dafür zusätzliche Gelder und mehr Personal gerade in den Bezirksämtern vorsehen wollen.