Ohne Raum kein Platz für das Essen. An vielen Gymnasien (insbesondere im Westteil) ist dies der Fall. Sogar an einer großen Schöneberger Integrierten Sekundarschule wurde eine Mensa "vergessen". Hier muss nachgearbeitet bzw. an- oder ausgebaut werden!
Ohne Bezahlung wird es ein Schulmittagessen nicht geben. Von 35% der BuT Berechtigten in Berlin schaffen es etwas mehr als die Hälfte Anträge zu stellen. Selbst diese können nicht immer den 1 € täglich an Eigenbeteiligung aufbringen. Lt. einer Untersuchung von Prof. Ulrike Arenz-Azevedo aus Hamburg stehen bei Oberschulkindern auch nur 0,87 € dafür bereit - somit ist die Eigenbeteiligung mathematisch kaum zu schaffen.
Auch die knapp über dem BuT Satz liegenden Familien können ihren Kindern die Teilnahme am schulischen Mittagessen oft nicht ermöglichen. Diese erhalten eher eine Brotbox, können dann nicht mit ihren Mitschülern im Mensabereich essen. Soziale Ausgrenzung fängt an, setzt sich fort.
Caterer weigern sich zudem Essen an Schulen zu liefern, an denen ein hoher Anteil von BuT- Berechtigten vorhanden ist. Folge: kein Essen, hungernde Kinder und Jugendliche, Zunahme von Aggressionen, Konzentrationsschwierigkeiten, schlechtere Abschlüsse, weniger Chancen. Der Kreislauf der Bildungsungerechtigkeit fängt von vorne an.
Wird junk food gekauft, werden Zivilisationskrankheiten gefördert. Höhere Kosten für Krankenkassen, für die Gesellschaft usw. usw. ...
Derzeit erhalten Flüchtlingskinder immer ein kostenloses Schulmittagessen. Ob dieses bei anderen Eltern und deren Kindern zu einem Gefühl der Benachteiligung führt, ist sorgsam zu beobachten.
Und noch einmal darüber nachzudenken, ob da nicht ein kostenloses Schulmittagessen für alle die beste der Lösungen wäre? Alle an einem Tisch. Egal ob arm od er reich, ob Flüchtling oder Berliner oder Zugereister. Egal ob Schöneberg-Nord oder Dahlem.