Veranstaltung: | FLINTA-Vollversammlung 2024 |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 6 Verschiedene Anträge |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | FLINTA-Konferenz |
Beschlossen am: | 28.09.2024 |
Antragshistorie: | Version 2 |
Geschlechtergerechte und inklusive Gestaltung von öffentlichen Calisthenics-Anlagen und Bewegungsparcours in Berlin
Beschlusstext
In Berlin existieren über das gesamte Stadtgebiet verteilt und insbesondere in
Parks und Grünanlagen zahlreiche Calisthenics-Parks sowie Bewegungsparcours, die
der Bevölkerung kostenlos zur Nutzung zur Verfügung stehen. Dies ist ein
bereicherndes Angebot für Freizeit und Gesundheit.
Allerdings sind die Anlagen in der Regel auf den durchschnittlichen männlichen
Nutzer ausgerichtet. Dies zeigt sich insbesondere in der Höhe, Größe und Dicke
der meisten Geräte, wodurch Frauen und Menschen mit kleinerer Körpergröße
benachteiligt sind.
So sind zum Beispiel Klimmzugstangen oder Dipstationen für kleinere Nutzende
kaum zugänglich.
Wir als Bündnis 90/Die Grünen Berlin setzen uns dafür ein, dass die mit
öffentlichen Geldern finanzierten Anlagen Menschen mit allen Geschlechtern und
körperlichen Voraussetzungen zugänglich gemacht werden.
Maßnahmen sollen unter anderem sein:
Die Installation von Stangen mit verschiedenen Durchmessern, um
unterschiedliche Handgrößen und Griffstärken zu berücksichtigen, soll bei
Neubauten und Sanierungen von Calisthenics-Anlagen verpflichtend
eingeführt werden.
Geräte sollen in verschiedenen Höhen angebracht werden, um Menschen
unterschiedlicher Körpergrößen die Nutzung zu ermöglichen. Alternativ
könnten niedrigere Querstangen als Einstiegshilfen für kleinere Personen
installiert werden.
Vor der Planung neuer Anlagen und der Sanierung bestehender Anlagen soll
darauf geachtet werden, dass insbesondere Frauen und Menschen mit
unterschiedlichen Körpergrößen sowie weiteren relevanten Nutzergruppen mit
berücksichtigt werden. Inklusive Angebote sind zu schaffen.
Bei der Planung neuer Calisthenics-Anlagen sollte, wo möglich und
sinnvoll, geprüft werden, ob eine Kombination mit neu entstehenden oder
bereits vorhandenen Spielplätzen realisiert werden kann, um Menschen mit
Kindern die Nutzung zu erleichtern. Dabei sollte jedoch darauf geachtet
werden, dass es auch Bereiche ohne direkte Nähe zu Spielplätzen gibt, um
den unterschiedlichen Bedürfnissen der Nutzergruppen gerecht zu werden. So
kann gewährleistet werden, dass sowohl Familien als auch Personen, die
lieber in einem kinderfreien Umfeld trainieren möchten, die Anlagen
optimal nutzen können.
An allen Standorten ist für angemessene Beleuchtung auf den Wegen zur
Anlage und in der Anlage selbst zu sorgen.
Bestehende Anlagen sollen hinsichtlich dieser Kriterien geprüft und ggf.
angepasst werden
Bei Ausschreibungen und Vergaben für neue Calisthenics-Anlagen und
Bewegungsparcours sollen die in diesem Antrag beschriebenen Anforderungen
als obligatorische Kriterien festgelegt werden.
Es sollen, wenn nötig, zusätzliche Mittel im Haushalt des Landes Berlin
bereitgestellt werden, um die geschlechtergerechte und inklusive Anpassung
der Anlagen zu finanzieren. Die Bezirke werden aufgefordert,
Fördermöglichkeiten auf Landes- und Bundesebene sowie durch private
Partner und Sponsoren zu prüfen.