Veranstaltung: | Digitaler Landesausschuss am 16.12.2020 |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 2 Anträge |
Antragsteller*in: | LAG Säkulare Grüne Berlin (dort beschlossen am: 19.11.2020) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 20.11.2020, 11:13 |
R-20-V-13: Unterstützung für die Gründung einer Humanistischen Hochschule
Antragstext
Der Landesvorstand, die Fraktion im Abgeordnetenhaus und die Grünen Senator*innen werden
aufgefordert, das Vorhaben des Humanistischen Verbandes Berlin Brandenburg KdöR zur Gründung
einer den kirchlichen Hochschulen vergleichbare und gleich finanzierte Humanistische
Hochschule aktiv zu unterstützen.
Begründung
In Berlin und Brandenburg wächst der Anteil der konfessionsfreien Bevölkerung weiterhin stetig (siehe „Tagesspiegel“ vom Sonntag, den 01. März 2020). Damit wächst auch der Bedarf nach säkular-humanistischen Angeboten, wie sie der HVD organisiert. So nehmen am Humanistischen Lebenskundeunterricht in Berlin über 66.000 Schülerinnen und Schüler teil. Damit ist der HVD Berlin-Brandenburg in den öffentlichen Grundschulen der Stadt mittlerweile der größte Anbieter im Bereich Religions- und Weltanschauungsunterricht. Ähnliches gilt für zahlreiche weitere Angebote. So ist der HVD BB mit seinen fünf Hospizen in Berlin der zweitgrößte Träger in diesem Bereich. Der Verband ist ebenso Träger von 26 humanistischen Kitas, sieben Jugendeinrichtungen sowie zahlreichen Einrichtungen im Sozialbereich wie Schwangerschaftskonfliktberatung, Tagestreff für Wohnungslose, Flüchtlingshilfe, mehrere Seniorenberatungsstellen usw. Darüber hinaus unterhält der Verband eine umfangreiche humanistische Fest- und Feierkultur. Insgesamt hat der HVD in Berlin mittlerweile über 1300 hauptamtlich Beschäftigte. Hinzu kommt die gleiche Anzahl von ehrenamtlich Engagierten. Mit seinen Angeboten des praktischen Humanismus erreicht der Humanistische Verband bereits jetzt etwa eine halbe Million Berliner*innen pro Jahr.
Für alle diese Angebote gibt es aber bislang keine eigene akademische Ausbildung, die auch die spezifischen Bedürfnisse einer weltlich-humanistisch fundierten Sozialarbeit und Lehrerausbildung berücksichtigt. Der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg plant daher die Gründung einer eigenen Humanistischen Hochschule ähnlich den kirchlichen Hochschulen in Berlin. Entsprechend der grundgesetzlich vorgeschriebenen Gleichbehandlung steht dem Verband dieselbe öffentliche Finanzierung zu, wie dies bei den kirchlichen Hochschulen der Fall ist. Dabei ist zudem zu berücksichtigen, dass der HVD in Berlin mittlerweile auch als „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ (KdöR) anerkannt ist.