| Veranstaltung: | LDK23-1 | 
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | TOP 3 Wahlprogramm zur Wahlwiederholung | 
| Status: | Beschluss | 
| Beschluss durch: | Landesdelegiertenkonferenz | 
| Beschlossen am: | 21.01.2023 | 
| Eingereicht: | 21.01.2023, 12:39 | 
| Antragshistorie: | Version 1  | 
Präambel
Beschlusstext
ZEIT FÜR GRÜN – BERLIN ZUKUNFTSFEST MACHEN
Diese Wahl findet in bewegten Zeiten statt. Berlin hatte sich in den vergangenen Jahren auf 
den Weg zu einer klimaneutralen, lebenswerten und gerechteren Stadt gemacht. Doch die 
letzten Jahre und Monate haben uns auch in beispielloser Weise herausgefordert. Die Corona-
Pandemie, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine oder die rasanten Preissteigerungen 
für Energie und Lebensmittel, haben vermeintliche Gewissheiten über den Haufen geworfen. 
Gleichzeitig schreitet die Klimakrise voran und die soziale Spaltung verschärft sich. Viele 
Menschen haben deshalb tiefgreifende Sorgen und blicken mit großer Ungewissheit in die 
Zukunft.
Gerecht in der Krise und grün aus der Krise
Wir stellen uns diesen Herausforderungen und wollen Berlin zukunftsfest machen! Wir haben 
während der Corona-Pandemie und nach den Energiepreissteigerungen bewiesen, dass wir schnell 
und gezielt handeln, um dort zu helfen, wo Hilfe dringend nötig ist. Und das tun wir auch 
dieses Mal. Berlin war das erste Bundesland, das die Entlastungspakete des Bundes durch 
eigene Hilfen gezielt ergänzt hat. Mit einem Härtefallfond schützen wir Menschen, die sich 
Miete und Energiekosten nicht mehr leisten können. Das 29-Euro Ticket bietet günstige 
Mobilität für alle und sozialen Trägern und Unternehmen helfen wir gezielt, bevor sie von 
den Energiekosten erdrückt werden. Wir wollen niemanden zurücklassen, sondern solidarisch 
durch diese Krisenjahre gehen. Deshalb unterstützen wir gezielt diejenigen, die es am 
dringendsten brauchen, und verteilen keine Geschenke an die, die hohe Einkommen oder 
Vermögen haben. Wir wollen aber mehr als das: Wir wollen besser aus der Krise herauskommen, 
als wir hineingegangen sind. Deshalb verlieren wir das große Ganze nicht aus dem Blick. Das 
Berliner Entlastungspaket hilft konkret in der Not, unterstützt aber auch den ökosozialen 
Umbau unserer Stadt. Denn nur so kann es gelingen, Berlin langfristig zukunftsfest zu 
machen.
Erneuerung muss aus dem Roten Rathaus kommen
Wir Bündnisgrüne haben bereits in den letzten Regierungsjahren die ökosoziale Wende 
eingeleitet. Doch angesichts der Krisen müssen wir nun noch schneller und beherzter den 
Umbau der ganzen Stadt angehen. Berlin hat alles, um gerechter, wirtschaftlich erfolgreicher 
und ökologischer aus den Krisen zu kommen, als es hineingegangen ist. Doch dafür brauchen 
wir den Mut zur Veränderung und eine Erneuerung im Roten Rathaus. Berlin wurde in den 
Nullerjahren kaputtgespart. Später fehlte der Mut im Roten Rathaus, die grundlegenden 
Reformen in der Verwaltung anzugehen. Aber gerade angesichts der Krisen können wir es uns 
nicht länger leisten, diese träge Ideenlosigkeit einfach fortzuschreiben. Wir brauchen einen 
Politikwechsel an der Spitze Berlins, der eine ökosoziale Wende einleitet und die Verwaltung 
fit macht für ihre Zukunftsaufgaben. Das erfordert mehr soziale Gerechtigkeit statt 
Entsolidarisierung. Mehr Transformation zur klimaneutralen Wirtschaft statt 
Zukunftsvergessenheit. Mehr solidarisches Miteinander statt Ausgrenzung. Berlin hat die Wahl 
und kann sich jetzt dafür entscheiden.
Wir sind überzeugt, der soziale und klimaneutrale Umbau unserer Stadt ist machbar: Dafür 
braucht es mehr Solaranlagen auf den Dächern, um unsere Energiegewinnung unabhängiger und 
preiswerter zu machen, eine Verkehrswende, die kostengünstige und klimaneutrale Mobilität 
für ganz Berlin ermöglicht, Parks und mehr Grünflächen, in denen man sich wohlfühlt, erholen 
kann, und die Stadt in Hitzeperioden kühl halten. Es braucht bezahlbare Mieten in unserer 
Stadt, damit unsere Kieze mit starken Nachbarschaften lebendig und vielfältig bleiben und 
eine Wärmewende, die unsere Wohnungen mit erneuerbaren Energien versorgt, um die Nebenkosten 
dauerhaft in den Griff zu bekommen. Genauso brauchen wir gute Kitas und Schulen, um 
wirkliche Chancengerechtigkeit und Teilhabe zu schaffen. Gute Bildung ist das Fundament 
unserer Gesellschaft. Die Herausforderungen sind enorm. Wir brauchen Mut, sie entschlossen 
mit den zukunftsweisenden Kompetenzen anzugehen, damit die Transformation, insbesondere 
Dekarbonisierung und Digitalisierung, gelingt.Und wir brauchen eine funktionierende 
Verwaltung, die unser Gemeinwesen zusammenhält, alle Berliner*innen unterstützt und in 
Krisensituationen schnell und wirksam handeln kann. Wir müssen Rassismus, Antisemitismus und 
jeder Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entschieden entgegentreten, denn nur eine 
demokratische, weltoffene, feministische, antifaschistische und solidarische 
Stadtgesellschaft schafft den gesellschaftlichen Zusammenhalt, um zukünftige Krisen 
bewältigen zu können. Berlin hat das Potential, um aus den aktuellen Krisen gerechter, 
ökologischer und krisenresilienter herauszugehen.
Ein Anfang ist gemacht
Wir Bündnisgrüne haben in den letzten Jahren bereits die Grundlagen dafür gelegt, dass 
Berlin gut durch die aktuellen Krisen kommen kann. Wir haben in die Widerstandsfähigkeit und 
Stabilität Berlins investiert – allen voran in die Krankenhäuser, die öffentliche 
Gesundheitsversorgung und das Personal in den Bezirksämtern. Doch wir haben noch vieles mehr 
angepackt, um Berlin zukunftsfest zu machen: Wir bauen die Stadt um für Menschen statt für 
Autos. Wir haben Fahrradwege gebaut und mit Autos verstopfte Kieze nach und nach wieder den 
Menschen zurückgegeben, die darin leben. Durch das 29-Euro Ticket konnten viele 
Berliner*innen in der aktuellen Krise entlastet werden. Dabei zahlt sich aus, dass wir in 
den letzten Jahren massiv in den ÖPNV investiert und hunderte neue U-Bahn-Wagen und 
Elektrobusse für die BVG angeschafft haben, um allen Berliner*innen einen eng getakteten und 
zuverlässigen ÖPNV anbieten zu können. Die Mietenpolitik haben wir überall da umgekrempelt, 
wo beim Land die Zuständigkeit liegt. Während früher die landeseigenen Wohnungen 
verscherbelt wurden, kämpfen wir heute um jedes Haus, kaufen Wohnungen an und stärken den 
sozialen und nachhaltigen Neubau. Wir hatten den Mut mit dem Mietendeckel juristisches 
Neuland zu betreten, um die Notbremse gegen überhöhte Mieten zu ziehen. Trotz Rückschlägen 
kämpfen wir auch auf Bundesebene weiter für faire Mieten in der Stadt. Wir bekämpfen 
Diskriminierung und Rassismus aktiv und haben deutschlandweit das erste 
Landesantidiskriminierungsgesetz geschaffen. Den Verfall der Schulen haben wir gestoppt. Für 
die Sanierung und den Neubau stellen wir für das Jahr 2024 mehr als fünfmal so viel Geld als 
2016 zur Verfügung. Schließlich haben wir nach jahrelangem Sparen endlich wieder Personal in 
Ämtern und Verwaltung eingestellt und in Berlin den deutschlandweit höchsten 
Landesmindestlohn eingeführt
Solides Fundament schaffen – die Berliner Verwaltung 
updaten
Die Wende ist geschafft, jetzt müssen wir Tempo aufnehmen und besser werden. Dennoch ist es 
auch offenkundig, dass Berlins Verwaltung dringend ein Update braucht, damit Berlin seine 
Zukunftsaufgaben bewältigen kann. Die vom Landesverfassungsgerichtshof für ungültig 
erklärten Wahlen zum Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksverordnetenversammlungen waren ein 
Weckruf. Sie waren so schlecht organisiert, die Fehler so gravierend, dass sie nun 
wiederholt werden müssen. Diese Vorgänge sind ein Beispiel dafür, dass in Berlin in vielen 
Bereichen unklare Zuständigkeit zwischen Land und Bezirken herrschen. Die Verwaltung muss 
wieder das Kernelement einer funktionierenden Stadt werden, damit der Umbau zu einer 
zukunftsfesten Metropole gelingen kann. Unser Ziel ist eine klare Aufgabenverteilung und 
Finanzierungsverantwortung, die Digitalisierung von Verwaltungsabläufen und Bürger*innen-
Service und eine konsequente gesamtstädtische Steuerung über alle Politik- und 
Querschnittsfelder. Mit dem bisherigen Behörden-Ping-Pong muss endlich Schluss sein.
Solidarisch durch die Krise
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie dessen Folgen prägen diesen Winter. Der 
Krieg bedeutet für die Ukraine unermessliches Leid. Auch in Berlin werden die Auswirkungen 
des russischen Angriffskrieges noch lange spürbar sein. Diese Herausforderungen werden wir 
nur gemeinsam und nur solidarisch bewältigen können. Wir werden etwa sorgsam mit Energie 
umgehen und den Verbrauch senken müssen – ganz gleich, ob Wirtschaft, Verwaltung oder 
Privathaushalte. Und wir wollen gewappnet sein, um die Menschen solidarisch unterbringen und 
versorgen zu können, die sich – nicht nur aus der Ukraine – vor Krieg und Not auf der Flucht 
befinden. Berlin ist eine solidarische Stadt. Und das soll sie auch bleiben.
Wir haben einen Auftrag...
Mit Grün in der Regierung wurde in den letzten Jahren die ökosoziale Wende eingeleitet. Doch 
angesichts der Krisen müssen wir noch schneller und beherzter den Umbau der ganzen Stadt 
angehen. Berlin hat alles, um gerechter, wirtschaftlich erfolgreicher und ökologischer aus 
den Krisen zu kommen, als es hineingegangen ist. Aber Berlin muss sich jetzt dafür 
entscheiden. Wenn Berlin sich jetzt dafür entscheidet, können wir gemeinsam das Klima 
schützen und die Verkehrswende voranbringen, lebendige Kieze stärken und Wohnen bezahlbar 
mach en, die Wirtschaft ökologisch modernisieren und Arbeitsplätze schaffen, Kitas, Schulen 
und Berlin als Wissenschaftsstandort zukunftsfest gestalten , eine freie und offene 
Gesellschaft sichern und unsere Demokratie bewahren.
...und schmieden Bündnisse für die Zukunft.
Diese Stadt erfolgreich zu führen, heißt die Bündnisarbeit zur politischen Methode zu 
erheben. Allein werden wir unsere Vision nicht verwirklichen können. Und gemeinsam mit 
allen, die für Berlin brennen, können wir auch die Aufgaben, die Stadt zukunftsfest zu 
machen, bewältigen: Berlin zu einer Stadt umzubauen, in der es egal ist, woher man kommt, 
wen man liebt, welche Sprache man spricht oder wieviel Geld man hat. Berlin zu einer Stadt 
umzubauen, in der Vielfalt gelebt wird, und in der radikale Ideen zu vernünftigen Lösungen 
werden können. Dafür braucht Berlin eine neue führende Kraft. Es ist Zeit für Grün.