| Antrag: | Chancenstadt Berlin: Qualifizierte und flexible Beschulung für alle neu zugewanderten Kinder und Jugendlichen sicherstellen | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Lou-Marleen Appuhn (KV Berlin-Neukölln) | 
| Status: | Geprüft | 
| Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme | 
| Eingereicht: | 22.05.2023, 21:01 | 
V-12-051: Chancenstadt Berlin: Qualifizierte und flexible Beschulung für alle neu zugewanderten Kinder und Jugendlichen sicherstellen
Verfahrensvorschlag: Antragstext
          
          Von Zeile 50 bis 52 einfügen:
Einstellungsverfahren, eine attraktive Vergütung sowie eine gleichwertige Berücksichtigung verschiedener akademischer Abschlüsse. Ein besonderes Augenmerk soll hierbei auf der pädagogischen Qualifikation der Neueingestellten liegen. Des weiteren dürfen die Willkommensklassen nicht als "Schulklassen zweiter Klasse" betrachtet werden, in denen vorwiegend Quereinsteiger:innen unterrichten, während die vollausgebildeten Lehrkräfte den Regelklassen vorbehalten bleiben. Da Willkommenslehrkräfte häufig Quereinsteiger:innen sind, sollte das in diesem Kontext erfolgreiche Modell eines Einführungscoachings durch 
Bildung ist die wichtigste Ressource für die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft und 
Voraussetzung für umfassende Teilhabe und sozialen Aufstieg. Dennoch warten in Berlin trotz 
bestehender Schulpflicht mehr als 1500 geflüchtete und neu zugewanderte Kinder und 
Jugendliche auf einen Schulplatz – und das häufig bereits seit Monaten. Obwohl es gelungen 
ist im letzten Jahr mehr als 7.000 Schulplätze zu schaffen und über 500 Lehrkräfte 
einzustellen, konnte nicht allen Kindern und Jugendlichen ein Bildungsangebot unterbreitet 
werden. Diese Situation zeigt, dass Berlin für das Recht auf Bildung für geflüchtete und neu 
zugewanderte Kinder und Jugendliche umfassender und flexibler gute Angebote schaffen muss. 
Neben der zügigen Bereitstellung weiterer Kapazitäten in Willkommensklassen benötigt es 
Sofortmaßnahmen für bislang unbeschulte Kinder und Jugendliche.
Seit Jahren fehlt Berlin ein klares und verbindliches Konzept, das die Rahmenbedingungen 
einer inklusiven Beschulung neu zugewanderter und geflüchteter Kinder und Jugendlicher 
regelt, Lehrkräfte entlastet und Schülerinnen und Schüler gezielt unterstützt. Es braucht 
ein solide geplantes Bildungsangebot mit Lehr- und Förderplänen, welches rechtlich verankert 
und ausfinanziert ist. Es braucht ein „Ankommenspaket“, das die schnelle Partizipation 
geflüchteter und neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher in die reguläre schulische 
Bildung ermöglicht und somit den Bildungserfolg und damit die Chancen auf umfassende 
gesellschaftliche Teilhabe nachhaltig erhöht.
Wir fordern Sofortmaßnahmen angesichts der hohen Zahl unbeschulter Kinder und Jugendlicher:
- Zügige Einstellungsverfahren für Lehrkräfte in Willkommensklassen mit angemessener 
Bezahlung bei gleichwertiger Berücksichtigung akademischer Abschlüsse 
- Einführungscoaching für Willkommenslehrkräfte nach dem Vorbild der 
Quereinsteiger:innen 
- Ausreichend Plätze im Fortbildungsprogramm für Willkommenslehrkräfte sowie Zugang für 
befristet eingestellte Lehrkräfte 
- Schnelle und gezielte Beteiligung von Lehrkräften aus dem Ausland
 
- Frühere Einbindung von Lehramtsstudierenden in die Unterrichtspraxis
 
- Effektive Nutzung der Schulgebäude an Nachmittagen, am Wochenende und in Ferienzeiten
 
- Ausreichende Ausstattung aller Willkommensklassen mit Unterrichtsmaterialien, 
digitalen Endgeräten und Technik für zeitgemäßen Unterricht 
- Durchmischung der Willkommensklassen ohne Separierung einzelner Sprachgruppen
 
- Bessere sozialarbeiterische Begleitung der Willkommensklassen
 
- Einrichtung einer Koordinierungsstelle für geflüchtete und neu zugewanderte Kinder und 
Jugendliche mit Behinderung 
Wir fordern eine Reform des Systems der Willkommensklassen:
- Beteiligung am Regelbetrieb von Anfang an: Neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen 
Teilhabe an schulischen Unterrichts- und Freizeitaktivitäten ermöglichen 
- Verpflichtende und einheitliche Sprach- und Lernstandserhebung mit darauf aufbauenden 
individuellen Lern- und Förderplänen 
- Fachliches Lernen auch in der Herkunftssprache für Kontinuität in der 
Bildungsbiografie und die Schließung von Lernlücken 
- Mehrstufiger Übergang: Berlin braucht ein verbindliches mehrstufiges Übergangskonzept 
mit dem Ziel einer schrittweisen, zügigen Teilhabe am Regelunterricht 
- Begleitende Sprachförderung auch nach dem Übergang ins Regelsystem
 
- Anerkennung von Deutsch als Zweitsprache (DaZ) als ordentliches Schulfach
 
- Begleitende wissenschaftliche Evaluation des neu eingeführten Beschulungssystems für 
neu zugewanderte Kinder und Jugendliche für eine Qualitätssicherung und Optimierung 
Bedingungen für Lehrkräfte in Willkommensklassen verbessern
Um zügig mehr Lehrkräfte für Willkommensklassen zu gewinnen braucht es schnelle 
Einstellungsverfahren, eine attraktive Vergütung sowie eine gleichwertige Berücksichtigung 
verschiedener akademischer Abschlüsse. Ein besonderes Augenmerk soll hierbei auf der pädagogischen Qualifikation der Neueingestellten liegen. Des weiteren dürfen die Willkommensklassen nicht als "Schulklassen zweiter Klasse" betrachtet werden, in denen vorwiegend Quereinsteiger:innen unterrichten, während die vollausgebildeten Lehrkräfte den Regelklassen vorbehalten bleiben. Da Willkommenslehrkräfte häufig Quereinsteiger:innen 
sind, sollte das in diesem Kontext erfolgreiche Modell eines Einführungscoachings durch 
erfahrene Lehrkräfte auf Willkommenslehrkräfte ausgeweitet werden. Zudem muss es eine 
ausreichende Zahl an Plätzen im begleitenden Fortbildungsprogramm für Willkommenslehrkräfte 
geben. So können die Lehrkräfte besser auf ihre verantwortungsvolle Tätigkeit vorbereitet 
werden. Das 2017 gestartete Qualifizierungsprogramm für zu uns geflüchtete Lehrkräfte muss 
reaktiviert werden, um die Zugangswege für Lehrkräfte aus dem Ausland in die Berliner 
Schulen zu verbessern. Zudem könnte der Praxisanteil im Lehramtsstudium erhöht werden, um 
Studierende besser auf die Berufspraxis vorzubereiten und gleichzeitig zusätzliche 
Unterstützung für eine Unterrichtsbegleitung zu gewinnen. Während geflüchtete und neu 
zugewanderte Kinder und Jugendliche auf einen Platz in einer Willkommensklasse warten, 
braucht es eine ausreichende Zahl pädagogisch angeleiteter Überbrückungsangebote. Hierzu hat 
sich in der Vergangenheit das Programm „Fit für die Schule“ bewährt, welches u.a. aus ersten 
Deutschmodulen sowie Selbststärkungsangeboten besteht. Kein schulpflichtiges Kind darf in 
Berlin ohne Bildungsangebot sein.
Ausstattung der Willkommensklassen verbessern
Zurzeit fehlt nicht nur ausreichend Personal für Willkommensklassen, auch Räumlichkeiten für 
den Unterricht sind rar. Daher sollten berlinweit flexible Konzepte erprobt werden, um 
Schulgebäude sowie weitere Räumlichkeiten auch in den Randzeiten an Nachmittagen, 
Wochenenden und den Ferien für den Unterricht zu nutzen. So vermeiden wir, dass Unterricht 
an fehlenden Räumlichkeiten scheitert. Neue Räumlichkeiten für Willkommensklassen müssen 
zudem technisch ausreichend ausgestattet sein, um einen zeitgemäßen Unterricht zu 
ermöglichen. Dazu zählt neben einer Bereitstellung von digitalen Endgeräten auch die 
Bereitstellung von attraktiven Lernmaterialien.
Durchmischung fördern, individuelle Begleitung sicherstellen
Willkommensklassen sollten sprachlich gut durchmischt sein, damit Deutsch als verbindende 
Sprache unter den Kindern und Jugendlichen Anwendung findet und erprobt werden kann. Da 
insbesondere geflüchtete Kinder und Jugendliche potentiell Gewalt vor, während und nach der 
Flucht ausgesetzt waren und sind, ist eine Unterstützung der Willkommensklassen durch 
pädagogische Fachkräfte unerlässlich, die entsprechende Kenntnisse aufweisen. Eine weitere 
Herausforderung für geflüchtete Kinder und Jugendliche stellt der Zugang zu einem passenden 
Förderangebot im Falle einer Behinderung dar. Hier fehlt es an einer berlinweiten 
Koordinierungsstelle, die Willkommenslehrkräfte, Eltern und Unterkünfte dabei unterstützt, 
den Weg in ein passendes Förderangebot zu ebnen.
Verpflichtende Lernstandserhebung und individuelle Förderpläne
Ausgangspunkt des Besuchs einer Willkommensklasse sollte eine verpflichtende und berlinweit 
einheitliche Lernstandserhebung sein, auf deren Grundlage verbindlich individuelle Lehr- und 
Förderpläne entwickelt werden. So kann beispielsweise festgestellt werden, welche Kinder und 
Jugendlichen über ausreichende Kenntnisse verfügen, um zügig am Regelunterricht in Englisch 
oder Mathematik teilzunehmen sowie wer in bestimmten Fächern fluchtbedingte Lernlücken 
aufweist und individuelle Förderangebote benötigt. Hierzu kann das bereits bestehende 
Diagnosetool „2P - Potenziale und Perspektiven“ flächendeckend Verwendung finden, das 
Lernstände in Deutsch als Zweitsprache, Englisch und Mathematik erhebt.
Partizipation am Regelbetrieb von Anfang an mit mehrstufigem Übergang
Von Beginn an sollten Kinder und Jugendliche in Willkommensklassen einer Regelklasse 
zugeordnet sein, an deren sozialen Aktivitäten wie z. B. Wandertagen, AGs und 
Ganztagsangeboten sie teilnehmen und wo ein Platz garantiert ist. Auf diesem Weg sollte ein 
schrittweiser Übergang in den Regelunterricht erfolgen, der nach einer Basisqualifizierung 
in alltagssprachlichem Deutsch in der Willkommensklasse mit Fächern wie Sport, Kunst und 
Musik in der Regeklasse beginnt und schrittweise auf alle Fächer ausgeweitet wird. Begleitet 
wird dies durch Angebote zum schrittweisen Deutscherwerb in der Willkommensklasse und dem 
Erwerb von Deutsch-Zertifikaten nach dem Europäischen Referenzrahmen. Schon während des 
Besuchs einer Willkommensklasse sollten Teambesprechungen zwischen den Willkommens-
Lehrkräften und den Lehrkräften des Regelbereichs zum Austausch über die Entwicklung der 
Schülerinnen und Schüler fest verankert sein. Ab der Sprachstufe A2 folgt ein verbindlicher 
Übergang in die Regeklasse, begleitet von ergänzendem DaZ-Unterricht. Jüngere Kinder nehmen 
von Beginn an am Regelunterricht teil, für ältere Kinder sowie für Jugendliche mit großen 
Lernlücken braucht es passgenaue Unterstützungsangebote zur Erreichung der 
Bildungsabschlüsse.
Fachliches Lernen auch in der Herkunftssprache
Von Beginn an müssen auch die Kenntnisse in Mathematik und Englisch so gefördert werden, 
dass die Schüler:innen einer Willkommensklasse beim schrittweisen Übergang in die 
Regelklasse auf das Niveau der jeweiligen Klassenstufe vorbereitet sind. Hierzu zählen auch 
zielgruppenbezogene Angebote in der Herkunftssprache, wie Mathematik-Unterricht auf Arabisch 
oder Farsi, um mit Gleichaltrigen trotz fluchtbedingter Lernlücken aufschließen zu können. 
Ebenso soll den Schülerinnen und Schülern Erstsprachlicher Unterricht in ausreichender 
Stundenzahl angeboten werden, wie dies in § 15 Schulgesetz Berlin vorgesehen ist.
Deutschförderung auch nach dem Übergang ins Regelsystem
Für die Zeit nach dem vollständigen Übergang ins Regelsystem muss es einen verbindlichen 
Anspruch auf eine Deutschförderung mit einer festgelegten Mindestanzahl von Stunden geben. 
Um diesen Anspruch zu realisieren, müssen die dazu benötigten Sprachförderstunden den 
Schulen pro Schüler:in zugewiesen und ihre Erteilung garantiert werden. Dafür muss Deutsch 
als Zweitsprache als ordentliches Unterrichtsfach anerkannt werden. Das Curriculum sollte 
sich am europäischen Referenzrahmen orientieren und neben der Entwicklung 
alltagssprachlicher Kompetenzen auch die Hinführung zur Bildungssprache sowie die 
Vermittlung von Lernstrategien beinhalten. Durch eine Weiterführung der Förderung neben dem 
Unterricht der Regelklasse sollte Schüler:innen, je nach angestrebtem Schulabschluss, das 
Erreichen des Niveaus C1 ermöglicht werden. DaZ-Lehrkräfte sollten ebenso wie andere 
Lehrkräfte ein Referendariat absolvieren, sodass ein einheitlicher Qualitätsstandard 
gesichert ist und Beschäftigungsbedingungen und Bezahlung sich nicht länger von anderen 
Lehrkräften unterscheiden. Dabei sollten auch Erfahrungsjahre angemessen berücksichtigt 
werden, damit auch erfahrenen DaZ-Lehrkräfte keine Nachteile entstehen. Notwendig ist eine 
Verankerung des Faches als Schulfach in den Stundentafeln der Schulstufenverordnungen und 
als Prüfungsfach für das Lehramt in der Lehramtszugangsverordnung.
Antragstext
          
          Von Zeile 50 bis 52 einfügen:
Einstellungsverfahren, eine attraktive Vergütung sowie eine gleichwertige Berücksichtigung verschiedener akademischer Abschlüsse, ein besonderes Augenmerk soll hierbei auf der pädagogischen Qualifikation der Neueingestellten liegen. Des weiteren dürfen die Willkommensklassen nicht als "Schulklassen zweiter Klasse" betrachtet werden, in denen vorwiegend Quereinsteiger*innen unterrichteten, während die vollausgebildeten Lehrkräfte den Regelklassen vorenthalten bleiben. Da Willkommenslehrkräfte häufig Quereinsteiger:innen sind, sollte das in diesem Kontext erfolgreiche Modell eines Einführungscoachings durch 
Bildung ist die wichtigste Ressource für die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft und 
Voraussetzung für umfassende Teilhabe und sozialen Aufstieg. Dennoch warten in Berlin trotz 
bestehender Schulpflicht mehr als 1500 geflüchtete und neu zugewanderte Kinder und 
Jugendliche auf einen Schulplatz – und das häufig bereits seit Monaten. Obwohl es gelungen 
ist im letzten Jahr mehr als 7.000 Schulplätze zu schaffen und über 500 Lehrkräfte 
einzustellen, konnte nicht allen Kindern und Jugendlichen ein Bildungsangebot unterbreitet 
werden. Diese Situation zeigt, dass Berlin für das Recht auf Bildung für geflüchtete und neu 
zugewanderte Kinder und Jugendliche umfassender und flexibler gute Angebote schaffen muss. 
Neben der zügigen Bereitstellung weiterer Kapazitäten in Willkommensklassen benötigt es 
Sofortmaßnahmen für bislang unbeschulte Kinder und Jugendliche.
Seit Jahren fehlt Berlin ein klares und verbindliches Konzept, das die Rahmenbedingungen 
einer inklusiven Beschulung neu zugewanderter und geflüchteter Kinder und Jugendlicher 
regelt, Lehrkräfte entlastet und Schülerinnen und Schüler gezielt unterstützt. Es braucht 
ein solide geplantes Bildungsangebot mit Lehr- und Förderplänen, welches rechtlich verankert 
und ausfinanziert ist. Es braucht ein „Ankommenspaket“, das die schnelle Partizipation 
geflüchteter und neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher in die reguläre schulische 
Bildung ermöglicht und somit den Bildungserfolg und damit die Chancen auf umfassende 
gesellschaftliche Teilhabe nachhaltig erhöht.
Wir fordern Sofortmaßnahmen angesichts der hohen Zahl unbeschulter Kinder und Jugendlicher:
- Zügige Einstellungsverfahren für Lehrkräfte in Willkommensklassen mit angemessener 
Bezahlung bei gleichwertiger Berücksichtigung akademischer Abschlüsse 
- Einführungscoaching für Willkommenslehrkräfte nach dem Vorbild der 
Quereinsteiger:innen 
- Ausreichend Plätze im Fortbildungsprogramm für Willkommenslehrkräfte sowie Zugang für 
befristet eingestellte Lehrkräfte 
- Schnelle und gezielte Beteiligung von Lehrkräften aus dem Ausland
 
- Frühere Einbindung von Lehramtsstudierenden in die Unterrichtspraxis
 
- Effektive Nutzung der Schulgebäude an Nachmittagen, am Wochenende und in Ferienzeiten
 
- Ausreichende Ausstattung aller Willkommensklassen mit Unterrichtsmaterialien, 
digitalen Endgeräten und Technik für zeitgemäßen Unterricht 
- Durchmischung der Willkommensklassen ohne Separierung einzelner Sprachgruppen
 
- Bessere sozialarbeiterische Begleitung der Willkommensklassen
 
- Einrichtung einer Koordinierungsstelle für geflüchtete und neu zugewanderte Kinder und 
Jugendliche mit Behinderung 
Wir fordern eine Reform des Systems der Willkommensklassen:
- Beteiligung am Regelbetrieb von Anfang an: Neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen 
Teilhabe an schulischen Unterrichts- und Freizeitaktivitäten ermöglichen 
- Verpflichtende und einheitliche Sprach- und Lernstandserhebung mit darauf aufbauenden 
individuellen Lern- und Förderplänen 
- Fachliches Lernen auch in der Herkunftssprache für Kontinuität in der 
Bildungsbiografie und die Schließung von Lernlücken 
- Mehrstufiger Übergang: Berlin braucht ein verbindliches mehrstufiges Übergangskonzept 
mit dem Ziel einer schrittweisen, zügigen Teilhabe am Regelunterricht 
- Begleitende Sprachförderung auch nach dem Übergang ins Regelsystem
 
- Anerkennung von Deutsch als Zweitsprache (DaZ) als ordentliches Schulfach
 
- Begleitende wissenschaftliche Evaluation des neu eingeführten Beschulungssystems für 
neu zugewanderte Kinder und Jugendliche für eine Qualitätssicherung und Optimierung 
Bedingungen für Lehrkräfte in Willkommensklassen verbessern
Um zügig mehr Lehrkräfte für Willkommensklassen zu gewinnen braucht es schnelle 
Einstellungsverfahren, eine attraktive Vergütung sowie eine gleichwertige Berücksichtigung 
verschiedener akademischer Abschlüsse, ein besonderes Augenmerk soll hierbei auf der pädagogischen Qualifikation der Neueingestellten liegen. Des weiteren dürfen die Willkommensklassen nicht als "Schulklassen zweiter Klasse" betrachtet werden, in denen vorwiegend Quereinsteiger*innen unterrichteten, während die vollausgebildeten Lehrkräfte den Regelklassen vorenthalten bleiben. Da Willkommenslehrkräfte häufig Quereinsteiger:innen 
sind, sollte das in diesem Kontext erfolgreiche Modell eines Einführungscoachings durch 
erfahrene Lehrkräfte auf Willkommenslehrkräfte ausgeweitet werden. Zudem muss es eine 
ausreichende Zahl an Plätzen im begleitenden Fortbildungsprogramm für Willkommenslehrkräfte 
geben. So können die Lehrkräfte besser auf ihre verantwortungsvolle Tätigkeit vorbereitet 
werden. Das 2017 gestartete Qualifizierungsprogramm für zu uns geflüchtete Lehrkräfte muss 
reaktiviert werden, um die Zugangswege für Lehrkräfte aus dem Ausland in die Berliner 
Schulen zu verbessern. Zudem könnte der Praxisanteil im Lehramtsstudium erhöht werden, um 
Studierende besser auf die Berufspraxis vorzubereiten und gleichzeitig zusätzliche 
Unterstützung für eine Unterrichtsbegleitung zu gewinnen. Während geflüchtete und neu 
zugewanderte Kinder und Jugendliche auf einen Platz in einer Willkommensklasse warten, 
braucht es eine ausreichende Zahl pädagogisch angeleiteter Überbrückungsangebote. Hierzu hat 
sich in der Vergangenheit das Programm „Fit für die Schule“ bewährt, welches u.a. aus ersten 
Deutschmodulen sowie Selbststärkungsangeboten besteht. Kein schulpflichtiges Kind darf in 
Berlin ohne Bildungsangebot sein.
Ausstattung der Willkommensklassen verbessern
Zurzeit fehlt nicht nur ausreichend Personal für Willkommensklassen, auch Räumlichkeiten für 
den Unterricht sind rar. Daher sollten berlinweit flexible Konzepte erprobt werden, um 
Schulgebäude sowie weitere Räumlichkeiten auch in den Randzeiten an Nachmittagen, 
Wochenenden und den Ferien für den Unterricht zu nutzen. So vermeiden wir, dass Unterricht 
an fehlenden Räumlichkeiten scheitert. Neue Räumlichkeiten für Willkommensklassen müssen 
zudem technisch ausreichend ausgestattet sein, um einen zeitgemäßen Unterricht zu 
ermöglichen. Dazu zählt neben einer Bereitstellung von digitalen Endgeräten auch die 
Bereitstellung von attraktiven Lernmaterialien.
Durchmischung fördern, individuelle Begleitung sicherstellen
Willkommensklassen sollten sprachlich gut durchmischt sein, damit Deutsch als verbindende 
Sprache unter den Kindern und Jugendlichen Anwendung findet und erprobt werden kann. Da 
insbesondere geflüchtete Kinder und Jugendliche potentiell Gewalt vor, während und nach der 
Flucht ausgesetzt waren und sind, ist eine Unterstützung der Willkommensklassen durch 
pädagogische Fachkräfte unerlässlich, die entsprechende Kenntnisse aufweisen. Eine weitere 
Herausforderung für geflüchtete Kinder und Jugendliche stellt der Zugang zu einem passenden 
Förderangebot im Falle einer Behinderung dar. Hier fehlt es an einer berlinweiten 
Koordinierungsstelle, die Willkommenslehrkräfte, Eltern und Unterkünfte dabei unterstützt, 
den Weg in ein passendes Förderangebot zu ebnen.
Verpflichtende Lernstandserhebung und individuelle Förderpläne
Ausgangspunkt des Besuchs einer Willkommensklasse sollte eine verpflichtende und berlinweit 
einheitliche Lernstandserhebung sein, auf deren Grundlage verbindlich individuelle Lehr- und 
Förderpläne entwickelt werden. So kann beispielsweise festgestellt werden, welche Kinder und 
Jugendlichen über ausreichende Kenntnisse verfügen, um zügig am Regelunterricht in Englisch 
oder Mathematik teilzunehmen sowie wer in bestimmten Fächern fluchtbedingte Lernlücken 
aufweist und individuelle Förderangebote benötigt. Hierzu kann das bereits bestehende 
Diagnosetool „2P - Potenziale und Perspektiven“ flächendeckend Verwendung finden, das 
Lernstände in Deutsch als Zweitsprache, Englisch und Mathematik erhebt.
Partizipation am Regelbetrieb von Anfang an mit mehrstufigem Übergang
Von Beginn an sollten Kinder und Jugendliche in Willkommensklassen einer Regelklasse 
zugeordnet sein, an deren sozialen Aktivitäten wie z. B. Wandertagen, AGs und 
Ganztagsangeboten sie teilnehmen und wo ein Platz garantiert ist. Auf diesem Weg sollte ein 
schrittweiser Übergang in den Regelunterricht erfolgen, der nach einer Basisqualifizierung 
in alltagssprachlichem Deutsch in der Willkommensklasse mit Fächern wie Sport, Kunst und 
Musik in der Regeklasse beginnt und schrittweise auf alle Fächer ausgeweitet wird. Begleitet 
wird dies durch Angebote zum schrittweisen Deutscherwerb in der Willkommensklasse und dem 
Erwerb von Deutsch-Zertifikaten nach dem Europäischen Referenzrahmen. Schon während des 
Besuchs einer Willkommensklasse sollten Teambesprechungen zwischen den Willkommens-
Lehrkräften und den Lehrkräften des Regelbereichs zum Austausch über die Entwicklung der 
Schülerinnen und Schüler fest verankert sein. Ab der Sprachstufe A2 folgt ein verbindlicher 
Übergang in die Regeklasse, begleitet von ergänzendem DaZ-Unterricht. Jüngere Kinder nehmen 
von Beginn an am Regelunterricht teil, für ältere Kinder sowie für Jugendliche mit großen 
Lernlücken braucht es passgenaue Unterstützungsangebote zur Erreichung der 
Bildungsabschlüsse.
Fachliches Lernen auch in der Herkunftssprache
Von Beginn an müssen auch die Kenntnisse in Mathematik und Englisch so gefördert werden, 
dass die Schüler:innen einer Willkommensklasse beim schrittweisen Übergang in die 
Regelklasse auf das Niveau der jeweiligen Klassenstufe vorbereitet sind. Hierzu zählen auch 
zielgruppenbezogene Angebote in der Herkunftssprache, wie Mathematik-Unterricht auf Arabisch 
oder Farsi, um mit Gleichaltrigen trotz fluchtbedingter Lernlücken aufschließen zu können. 
Ebenso soll den Schülerinnen und Schülern Erstsprachlicher Unterricht in ausreichender 
Stundenzahl angeboten werden, wie dies in § 15 Schulgesetz Berlin vorgesehen ist.
Deutschförderung auch nach dem Übergang ins Regelsystem
Für die Zeit nach dem vollständigen Übergang ins Regelsystem muss es einen verbindlichen 
Anspruch auf eine Deutschförderung mit einer festgelegten Mindestanzahl von Stunden geben. 
Um diesen Anspruch zu realisieren, müssen die dazu benötigten Sprachförderstunden den 
Schulen pro Schüler:in zugewiesen und ihre Erteilung garantiert werden. Dafür muss Deutsch 
als Zweitsprache als ordentliches Unterrichtsfach anerkannt werden. Das Curriculum sollte 
sich am europäischen Referenzrahmen orientieren und neben der Entwicklung 
alltagssprachlicher Kompetenzen auch die Hinführung zur Bildungssprache sowie die 
Vermittlung von Lernstrategien beinhalten. Durch eine Weiterführung der Förderung neben dem 
Unterricht der Regelklasse sollte Schüler:innen, je nach angestrebtem Schulabschluss, das 
Erreichen des Niveaus C1 ermöglicht werden. DaZ-Lehrkräfte sollten ebenso wie andere 
Lehrkräfte ein Referendariat absolvieren, sodass ein einheitlicher Qualitätsstandard 
gesichert ist und Beschäftigungsbedingungen und Bezahlung sich nicht länger von anderen 
Lehrkräften unterscheiden. Dabei sollten auch Erfahrungsjahre angemessen berücksichtigt 
werden, damit auch erfahrenen DaZ-Lehrkräfte keine Nachteile entstehen. Notwendig ist eine 
Verankerung des Faches als Schulfach in den Stundentafeln der Schulstufenverordnungen und 
als Prüfungsfach für das Lehramt in der Lehramtszugangsverordnung.
                Unterstützer*innen
                
- Yannick Brugger (LV Grüne Jugend Berlin)
 - Elina Schumacher (LV Grüne Jugend Berlin)
 - Tjado Stemmermann (LV Grüne Jugend Berlin)
 - Klara Schedlich (LV Grüne Jugend Berlin)
 
                 
Von Zeile 50 bis 52 einfügen:
Einstellungsverfahren, eine attraktive Vergütung sowie eine gleichwertige Berücksichtigung verschiedener akademischer Abschlüsse. Ein besonderes Augenmerk soll hierbei auf der pädagogischen Qualifikation der Neueingestellten liegen. Des weiteren dürfen die Willkommensklassen nicht als "Schulklassen zweiter Klasse" betrachtet werden, in denen vorwiegend Quereinsteiger:innen unterrichten, während die vollausgebildeten Lehrkräfte den Regelklassen vorbehalten bleiben. Da Willkommenslehrkräfte häufig Quereinsteiger:innen sind, sollte das in diesem Kontext erfolgreiche Modell eines Einführungscoachings durch
Bildung ist die wichtigste Ressource für die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft und 
Voraussetzung für umfassende Teilhabe und sozialen Aufstieg. Dennoch warten in Berlin trotz 
bestehender Schulpflicht mehr als 1500 geflüchtete und neu zugewanderte Kinder und 
Jugendliche auf einen Schulplatz – und das häufig bereits seit Monaten. Obwohl es gelungen 
ist im letzten Jahr mehr als 7.000 Schulplätze zu schaffen und über 500 Lehrkräfte 
einzustellen, konnte nicht allen Kindern und Jugendlichen ein Bildungsangebot unterbreitet 
werden. Diese Situation zeigt, dass Berlin für das Recht auf Bildung für geflüchtete und neu 
zugewanderte Kinder und Jugendliche umfassender und flexibler gute Angebote schaffen muss. 
Neben der zügigen Bereitstellung weiterer Kapazitäten in Willkommensklassen benötigt es 
Sofortmaßnahmen für bislang unbeschulte Kinder und Jugendliche.
Seit Jahren fehlt Berlin ein klares und verbindliches Konzept, das die Rahmenbedingungen 
einer inklusiven Beschulung neu zugewanderter und geflüchteter Kinder und Jugendlicher 
regelt, Lehrkräfte entlastet und Schülerinnen und Schüler gezielt unterstützt. Es braucht 
ein solide geplantes Bildungsangebot mit Lehr- und Förderplänen, welches rechtlich verankert 
und ausfinanziert ist. Es braucht ein „Ankommenspaket“, das die schnelle Partizipation 
geflüchteter und neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher in die reguläre schulische 
Bildung ermöglicht und somit den Bildungserfolg und damit die Chancen auf umfassende 
gesellschaftliche Teilhabe nachhaltig erhöht.
Wir fordern Sofortmaßnahmen angesichts der hohen Zahl unbeschulter Kinder und Jugendlicher:
- Zügige Einstellungsverfahren für Lehrkräfte in Willkommensklassen mit angemessener 
Bezahlung bei gleichwertiger Berücksichtigung akademischer Abschlüsse 
- Einführungscoaching für Willkommenslehrkräfte nach dem Vorbild der 
Quereinsteiger:innen 
- Ausreichend Plätze im Fortbildungsprogramm für Willkommenslehrkräfte sowie Zugang für 
befristet eingestellte Lehrkräfte 
- Schnelle und gezielte Beteiligung von Lehrkräften aus dem Ausland
 
- Frühere Einbindung von Lehramtsstudierenden in die Unterrichtspraxis
 
- Effektive Nutzung der Schulgebäude an Nachmittagen, am Wochenende und in Ferienzeiten
 
- Ausreichende Ausstattung aller Willkommensklassen mit Unterrichtsmaterialien, 
digitalen Endgeräten und Technik für zeitgemäßen Unterricht 
- Durchmischung der Willkommensklassen ohne Separierung einzelner Sprachgruppen
 
- Bessere sozialarbeiterische Begleitung der Willkommensklassen
 
- Einrichtung einer Koordinierungsstelle für geflüchtete und neu zugewanderte Kinder und 
Jugendliche mit Behinderung 
Wir fordern eine Reform des Systems der Willkommensklassen:
- Beteiligung am Regelbetrieb von Anfang an: Neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen 
Teilhabe an schulischen Unterrichts- und Freizeitaktivitäten ermöglichen 
- Verpflichtende und einheitliche Sprach- und Lernstandserhebung mit darauf aufbauenden 
individuellen Lern- und Förderplänen 
- Fachliches Lernen auch in der Herkunftssprache für Kontinuität in der 
Bildungsbiografie und die Schließung von Lernlücken 
- Mehrstufiger Übergang: Berlin braucht ein verbindliches mehrstufiges Übergangskonzept 
mit dem Ziel einer schrittweisen, zügigen Teilhabe am Regelunterricht 
- Begleitende Sprachförderung auch nach dem Übergang ins Regelsystem
 
- Anerkennung von Deutsch als Zweitsprache (DaZ) als ordentliches Schulfach
 
- Begleitende wissenschaftliche Evaluation des neu eingeführten Beschulungssystems für 
neu zugewanderte Kinder und Jugendliche für eine Qualitätssicherung und Optimierung 
Bedingungen für Lehrkräfte in Willkommensklassen verbessern
Um zügig mehr Lehrkräfte für Willkommensklassen zu gewinnen braucht es schnelle 
Einstellungsverfahren, eine attraktive Vergütung sowie eine gleichwertige Berücksichtigung 
verschiedener akademischer Abschlüsse. Ein besonderes Augenmerk soll hierbei auf der pädagogischen Qualifikation der Neueingestellten liegen. Des weiteren dürfen die Willkommensklassen nicht als "Schulklassen zweiter Klasse" betrachtet werden, in denen vorwiegend Quereinsteiger:innen unterrichten, während die vollausgebildeten Lehrkräfte den Regelklassen vorbehalten bleiben. Da Willkommenslehrkräfte häufig Quereinsteiger:innen 
sind, sollte das in diesem Kontext erfolgreiche Modell eines Einführungscoachings durch 
erfahrene Lehrkräfte auf Willkommenslehrkräfte ausgeweitet werden. Zudem muss es eine 
ausreichende Zahl an Plätzen im begleitenden Fortbildungsprogramm für Willkommenslehrkräfte 
geben. So können die Lehrkräfte besser auf ihre verantwortungsvolle Tätigkeit vorbereitet 
werden. Das 2017 gestartete Qualifizierungsprogramm für zu uns geflüchtete Lehrkräfte muss 
reaktiviert werden, um die Zugangswege für Lehrkräfte aus dem Ausland in die Berliner 
Schulen zu verbessern. Zudem könnte der Praxisanteil im Lehramtsstudium erhöht werden, um 
Studierende besser auf die Berufspraxis vorzubereiten und gleichzeitig zusätzliche 
Unterstützung für eine Unterrichtsbegleitung zu gewinnen. Während geflüchtete und neu 
zugewanderte Kinder und Jugendliche auf einen Platz in einer Willkommensklasse warten, 
braucht es eine ausreichende Zahl pädagogisch angeleiteter Überbrückungsangebote. Hierzu hat 
sich in der Vergangenheit das Programm „Fit für die Schule“ bewährt, welches u.a. aus ersten 
Deutschmodulen sowie Selbststärkungsangeboten besteht. Kein schulpflichtiges Kind darf in 
Berlin ohne Bildungsangebot sein.
Ausstattung der Willkommensklassen verbessern
Zurzeit fehlt nicht nur ausreichend Personal für Willkommensklassen, auch Räumlichkeiten für 
den Unterricht sind rar. Daher sollten berlinweit flexible Konzepte erprobt werden, um 
Schulgebäude sowie weitere Räumlichkeiten auch in den Randzeiten an Nachmittagen, 
Wochenenden und den Ferien für den Unterricht zu nutzen. So vermeiden wir, dass Unterricht 
an fehlenden Räumlichkeiten scheitert. Neue Räumlichkeiten für Willkommensklassen müssen 
zudem technisch ausreichend ausgestattet sein, um einen zeitgemäßen Unterricht zu 
ermöglichen. Dazu zählt neben einer Bereitstellung von digitalen Endgeräten auch die 
Bereitstellung von attraktiven Lernmaterialien.
Durchmischung fördern, individuelle Begleitung sicherstellen
Willkommensklassen sollten sprachlich gut durchmischt sein, damit Deutsch als verbindende 
Sprache unter den Kindern und Jugendlichen Anwendung findet und erprobt werden kann. Da 
insbesondere geflüchtete Kinder und Jugendliche potentiell Gewalt vor, während und nach der 
Flucht ausgesetzt waren und sind, ist eine Unterstützung der Willkommensklassen durch 
pädagogische Fachkräfte unerlässlich, die entsprechende Kenntnisse aufweisen. Eine weitere 
Herausforderung für geflüchtete Kinder und Jugendliche stellt der Zugang zu einem passenden 
Förderangebot im Falle einer Behinderung dar. Hier fehlt es an einer berlinweiten 
Koordinierungsstelle, die Willkommenslehrkräfte, Eltern und Unterkünfte dabei unterstützt, 
den Weg in ein passendes Förderangebot zu ebnen.
Verpflichtende Lernstandserhebung und individuelle Förderpläne
Ausgangspunkt des Besuchs einer Willkommensklasse sollte eine verpflichtende und berlinweit 
einheitliche Lernstandserhebung sein, auf deren Grundlage verbindlich individuelle Lehr- und 
Förderpläne entwickelt werden. So kann beispielsweise festgestellt werden, welche Kinder und 
Jugendlichen über ausreichende Kenntnisse verfügen, um zügig am Regelunterricht in Englisch 
oder Mathematik teilzunehmen sowie wer in bestimmten Fächern fluchtbedingte Lernlücken 
aufweist und individuelle Förderangebote benötigt. Hierzu kann das bereits bestehende 
Diagnosetool „2P - Potenziale und Perspektiven“ flächendeckend Verwendung finden, das 
Lernstände in Deutsch als Zweitsprache, Englisch und Mathematik erhebt.
Partizipation am Regelbetrieb von Anfang an mit mehrstufigem Übergang
Von Beginn an sollten Kinder und Jugendliche in Willkommensklassen einer Regelklasse 
zugeordnet sein, an deren sozialen Aktivitäten wie z. B. Wandertagen, AGs und 
Ganztagsangeboten sie teilnehmen und wo ein Platz garantiert ist. Auf diesem Weg sollte ein 
schrittweiser Übergang in den Regelunterricht erfolgen, der nach einer Basisqualifizierung 
in alltagssprachlichem Deutsch in der Willkommensklasse mit Fächern wie Sport, Kunst und 
Musik in der Regeklasse beginnt und schrittweise auf alle Fächer ausgeweitet wird. Begleitet 
wird dies durch Angebote zum schrittweisen Deutscherwerb in der Willkommensklasse und dem 
Erwerb von Deutsch-Zertifikaten nach dem Europäischen Referenzrahmen. Schon während des 
Besuchs einer Willkommensklasse sollten Teambesprechungen zwischen den Willkommens-
Lehrkräften und den Lehrkräften des Regelbereichs zum Austausch über die Entwicklung der 
Schülerinnen und Schüler fest verankert sein. Ab der Sprachstufe A2 folgt ein verbindlicher 
Übergang in die Regeklasse, begleitet von ergänzendem DaZ-Unterricht. Jüngere Kinder nehmen 
von Beginn an am Regelunterricht teil, für ältere Kinder sowie für Jugendliche mit großen 
Lernlücken braucht es passgenaue Unterstützungsangebote zur Erreichung der 
Bildungsabschlüsse.
Fachliches Lernen auch in der Herkunftssprache
Von Beginn an müssen auch die Kenntnisse in Mathematik und Englisch so gefördert werden, 
dass die Schüler:innen einer Willkommensklasse beim schrittweisen Übergang in die 
Regelklasse auf das Niveau der jeweiligen Klassenstufe vorbereitet sind. Hierzu zählen auch 
zielgruppenbezogene Angebote in der Herkunftssprache, wie Mathematik-Unterricht auf Arabisch 
oder Farsi, um mit Gleichaltrigen trotz fluchtbedingter Lernlücken aufschließen zu können. 
Ebenso soll den Schülerinnen und Schülern Erstsprachlicher Unterricht in ausreichender 
Stundenzahl angeboten werden, wie dies in § 15 Schulgesetz Berlin vorgesehen ist.
Deutschförderung auch nach dem Übergang ins Regelsystem
Für die Zeit nach dem vollständigen Übergang ins Regelsystem muss es einen verbindlichen 
Anspruch auf eine Deutschförderung mit einer festgelegten Mindestanzahl von Stunden geben. 
Um diesen Anspruch zu realisieren, müssen die dazu benötigten Sprachförderstunden den 
Schulen pro Schüler:in zugewiesen und ihre Erteilung garantiert werden. Dafür muss Deutsch 
als Zweitsprache als ordentliches Unterrichtsfach anerkannt werden. Das Curriculum sollte 
sich am europäischen Referenzrahmen orientieren und neben der Entwicklung 
alltagssprachlicher Kompetenzen auch die Hinführung zur Bildungssprache sowie die 
Vermittlung von Lernstrategien beinhalten. Durch eine Weiterführung der Förderung neben dem 
Unterricht der Regelklasse sollte Schüler:innen, je nach angestrebtem Schulabschluss, das 
Erreichen des Niveaus C1 ermöglicht werden. DaZ-Lehrkräfte sollten ebenso wie andere 
Lehrkräfte ein Referendariat absolvieren, sodass ein einheitlicher Qualitätsstandard 
gesichert ist und Beschäftigungsbedingungen und Bezahlung sich nicht länger von anderen 
Lehrkräften unterscheiden. Dabei sollten auch Erfahrungsjahre angemessen berücksichtigt 
werden, damit auch erfahrenen DaZ-Lehrkräfte keine Nachteile entstehen. Notwendig ist eine 
Verankerung des Faches als Schulfach in den Stundentafeln der Schulstufenverordnungen und 
als Prüfungsfach für das Lehramt in der Lehramtszugangsverordnung.
Antragstext
          
          Von Zeile 50 bis 52 einfügen:
Einstellungsverfahren, eine attraktive Vergütung sowie eine gleichwertige Berücksichtigung verschiedener akademischer Abschlüsse, ein besonderes Augenmerk soll hierbei auf der pädagogischen Qualifikation der Neueingestellten liegen. Des weiteren dürfen die Willkommensklassen nicht als "Schulklassen zweiter Klasse" betrachtet werden, in denen vorwiegend Quereinsteiger*innen unterrichteten, während die vollausgebildeten Lehrkräfte den Regelklassen vorenthalten bleiben. Da Willkommenslehrkräfte häufig Quereinsteiger:innen sind, sollte das in diesem Kontext erfolgreiche Modell eines Einführungscoachings durch 
Bildung ist die wichtigste Ressource für die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft und 
Voraussetzung für umfassende Teilhabe und sozialen Aufstieg. Dennoch warten in Berlin trotz 
bestehender Schulpflicht mehr als 1500 geflüchtete und neu zugewanderte Kinder und 
Jugendliche auf einen Schulplatz – und das häufig bereits seit Monaten. Obwohl es gelungen 
ist im letzten Jahr mehr als 7.000 Schulplätze zu schaffen und über 500 Lehrkräfte 
einzustellen, konnte nicht allen Kindern und Jugendlichen ein Bildungsangebot unterbreitet 
werden. Diese Situation zeigt, dass Berlin für das Recht auf Bildung für geflüchtete und neu 
zugewanderte Kinder und Jugendliche umfassender und flexibler gute Angebote schaffen muss. 
Neben der zügigen Bereitstellung weiterer Kapazitäten in Willkommensklassen benötigt es 
Sofortmaßnahmen für bislang unbeschulte Kinder und Jugendliche.
Seit Jahren fehlt Berlin ein klares und verbindliches Konzept, das die Rahmenbedingungen 
einer inklusiven Beschulung neu zugewanderter und geflüchteter Kinder und Jugendlicher 
regelt, Lehrkräfte entlastet und Schülerinnen und Schüler gezielt unterstützt. Es braucht 
ein solide geplantes Bildungsangebot mit Lehr- und Förderplänen, welches rechtlich verankert 
und ausfinanziert ist. Es braucht ein „Ankommenspaket“, das die schnelle Partizipation 
geflüchteter und neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher in die reguläre schulische 
Bildung ermöglicht und somit den Bildungserfolg und damit die Chancen auf umfassende 
gesellschaftliche Teilhabe nachhaltig erhöht.
Wir fordern Sofortmaßnahmen angesichts der hohen Zahl unbeschulter Kinder und Jugendlicher:
- Zügige Einstellungsverfahren für Lehrkräfte in Willkommensklassen mit angemessener 
Bezahlung bei gleichwertiger Berücksichtigung akademischer Abschlüsse 
- Einführungscoaching für Willkommenslehrkräfte nach dem Vorbild der 
Quereinsteiger:innen 
- Ausreichend Plätze im Fortbildungsprogramm für Willkommenslehrkräfte sowie Zugang für 
befristet eingestellte Lehrkräfte 
- Schnelle und gezielte Beteiligung von Lehrkräften aus dem Ausland
 
- Frühere Einbindung von Lehramtsstudierenden in die Unterrichtspraxis
 
- Effektive Nutzung der Schulgebäude an Nachmittagen, am Wochenende und in Ferienzeiten
 
- Ausreichende Ausstattung aller Willkommensklassen mit Unterrichtsmaterialien, 
digitalen Endgeräten und Technik für zeitgemäßen Unterricht 
- Durchmischung der Willkommensklassen ohne Separierung einzelner Sprachgruppen
 
- Bessere sozialarbeiterische Begleitung der Willkommensklassen
 
- Einrichtung einer Koordinierungsstelle für geflüchtete und neu zugewanderte Kinder und 
Jugendliche mit Behinderung 
Wir fordern eine Reform des Systems der Willkommensklassen:
- Beteiligung am Regelbetrieb von Anfang an: Neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen 
Teilhabe an schulischen Unterrichts- und Freizeitaktivitäten ermöglichen 
- Verpflichtende und einheitliche Sprach- und Lernstandserhebung mit darauf aufbauenden 
individuellen Lern- und Förderplänen 
- Fachliches Lernen auch in der Herkunftssprache für Kontinuität in der 
Bildungsbiografie und die Schließung von Lernlücken 
- Mehrstufiger Übergang: Berlin braucht ein verbindliches mehrstufiges Übergangskonzept 
mit dem Ziel einer schrittweisen, zügigen Teilhabe am Regelunterricht 
- Begleitende Sprachförderung auch nach dem Übergang ins Regelsystem
 
- Anerkennung von Deutsch als Zweitsprache (DaZ) als ordentliches Schulfach
 
- Begleitende wissenschaftliche Evaluation des neu eingeführten Beschulungssystems für 
neu zugewanderte Kinder und Jugendliche für eine Qualitätssicherung und Optimierung 
Bedingungen für Lehrkräfte in Willkommensklassen verbessern
Um zügig mehr Lehrkräfte für Willkommensklassen zu gewinnen braucht es schnelle 
Einstellungsverfahren, eine attraktive Vergütung sowie eine gleichwertige Berücksichtigung 
verschiedener akademischer Abschlüsse, ein besonderes Augenmerk soll hierbei auf der pädagogischen Qualifikation der Neueingestellten liegen. Des weiteren dürfen die Willkommensklassen nicht als "Schulklassen zweiter Klasse" betrachtet werden, in denen vorwiegend Quereinsteiger*innen unterrichteten, während die vollausgebildeten Lehrkräfte den Regelklassen vorenthalten bleiben. Da Willkommenslehrkräfte häufig Quereinsteiger:innen 
sind, sollte das in diesem Kontext erfolgreiche Modell eines Einführungscoachings durch 
erfahrene Lehrkräfte auf Willkommenslehrkräfte ausgeweitet werden. Zudem muss es eine 
ausreichende Zahl an Plätzen im begleitenden Fortbildungsprogramm für Willkommenslehrkräfte 
geben. So können die Lehrkräfte besser auf ihre verantwortungsvolle Tätigkeit vorbereitet 
werden. Das 2017 gestartete Qualifizierungsprogramm für zu uns geflüchtete Lehrkräfte muss 
reaktiviert werden, um die Zugangswege für Lehrkräfte aus dem Ausland in die Berliner 
Schulen zu verbessern. Zudem könnte der Praxisanteil im Lehramtsstudium erhöht werden, um 
Studierende besser auf die Berufspraxis vorzubereiten und gleichzeitig zusätzliche 
Unterstützung für eine Unterrichtsbegleitung zu gewinnen. Während geflüchtete und neu 
zugewanderte Kinder und Jugendliche auf einen Platz in einer Willkommensklasse warten, 
braucht es eine ausreichende Zahl pädagogisch angeleiteter Überbrückungsangebote. Hierzu hat 
sich in der Vergangenheit das Programm „Fit für die Schule“ bewährt, welches u.a. aus ersten 
Deutschmodulen sowie Selbststärkungsangeboten besteht. Kein schulpflichtiges Kind darf in 
Berlin ohne Bildungsangebot sein.
Ausstattung der Willkommensklassen verbessern
Zurzeit fehlt nicht nur ausreichend Personal für Willkommensklassen, auch Räumlichkeiten für 
den Unterricht sind rar. Daher sollten berlinweit flexible Konzepte erprobt werden, um 
Schulgebäude sowie weitere Räumlichkeiten auch in den Randzeiten an Nachmittagen, 
Wochenenden und den Ferien für den Unterricht zu nutzen. So vermeiden wir, dass Unterricht 
an fehlenden Räumlichkeiten scheitert. Neue Räumlichkeiten für Willkommensklassen müssen 
zudem technisch ausreichend ausgestattet sein, um einen zeitgemäßen Unterricht zu 
ermöglichen. Dazu zählt neben einer Bereitstellung von digitalen Endgeräten auch die 
Bereitstellung von attraktiven Lernmaterialien.
Durchmischung fördern, individuelle Begleitung sicherstellen
Willkommensklassen sollten sprachlich gut durchmischt sein, damit Deutsch als verbindende 
Sprache unter den Kindern und Jugendlichen Anwendung findet und erprobt werden kann. Da 
insbesondere geflüchtete Kinder und Jugendliche potentiell Gewalt vor, während und nach der 
Flucht ausgesetzt waren und sind, ist eine Unterstützung der Willkommensklassen durch 
pädagogische Fachkräfte unerlässlich, die entsprechende Kenntnisse aufweisen. Eine weitere 
Herausforderung für geflüchtete Kinder und Jugendliche stellt der Zugang zu einem passenden 
Förderangebot im Falle einer Behinderung dar. Hier fehlt es an einer berlinweiten 
Koordinierungsstelle, die Willkommenslehrkräfte, Eltern und Unterkünfte dabei unterstützt, 
den Weg in ein passendes Förderangebot zu ebnen.
Verpflichtende Lernstandserhebung und individuelle Förderpläne
Ausgangspunkt des Besuchs einer Willkommensklasse sollte eine verpflichtende und berlinweit 
einheitliche Lernstandserhebung sein, auf deren Grundlage verbindlich individuelle Lehr- und 
Förderpläne entwickelt werden. So kann beispielsweise festgestellt werden, welche Kinder und 
Jugendlichen über ausreichende Kenntnisse verfügen, um zügig am Regelunterricht in Englisch 
oder Mathematik teilzunehmen sowie wer in bestimmten Fächern fluchtbedingte Lernlücken 
aufweist und individuelle Förderangebote benötigt. Hierzu kann das bereits bestehende 
Diagnosetool „2P - Potenziale und Perspektiven“ flächendeckend Verwendung finden, das 
Lernstände in Deutsch als Zweitsprache, Englisch und Mathematik erhebt.
Partizipation am Regelbetrieb von Anfang an mit mehrstufigem Übergang
Von Beginn an sollten Kinder und Jugendliche in Willkommensklassen einer Regelklasse 
zugeordnet sein, an deren sozialen Aktivitäten wie z. B. Wandertagen, AGs und 
Ganztagsangeboten sie teilnehmen und wo ein Platz garantiert ist. Auf diesem Weg sollte ein 
schrittweiser Übergang in den Regelunterricht erfolgen, der nach einer Basisqualifizierung 
in alltagssprachlichem Deutsch in der Willkommensklasse mit Fächern wie Sport, Kunst und 
Musik in der Regeklasse beginnt und schrittweise auf alle Fächer ausgeweitet wird. Begleitet 
wird dies durch Angebote zum schrittweisen Deutscherwerb in der Willkommensklasse und dem 
Erwerb von Deutsch-Zertifikaten nach dem Europäischen Referenzrahmen. Schon während des 
Besuchs einer Willkommensklasse sollten Teambesprechungen zwischen den Willkommens-
Lehrkräften und den Lehrkräften des Regelbereichs zum Austausch über die Entwicklung der 
Schülerinnen und Schüler fest verankert sein. Ab der Sprachstufe A2 folgt ein verbindlicher 
Übergang in die Regeklasse, begleitet von ergänzendem DaZ-Unterricht. Jüngere Kinder nehmen 
von Beginn an am Regelunterricht teil, für ältere Kinder sowie für Jugendliche mit großen 
Lernlücken braucht es passgenaue Unterstützungsangebote zur Erreichung der 
Bildungsabschlüsse.
Fachliches Lernen auch in der Herkunftssprache
Von Beginn an müssen auch die Kenntnisse in Mathematik und Englisch so gefördert werden, 
dass die Schüler:innen einer Willkommensklasse beim schrittweisen Übergang in die 
Regelklasse auf das Niveau der jeweiligen Klassenstufe vorbereitet sind. Hierzu zählen auch 
zielgruppenbezogene Angebote in der Herkunftssprache, wie Mathematik-Unterricht auf Arabisch 
oder Farsi, um mit Gleichaltrigen trotz fluchtbedingter Lernlücken aufschließen zu können. 
Ebenso soll den Schülerinnen und Schülern Erstsprachlicher Unterricht in ausreichender 
Stundenzahl angeboten werden, wie dies in § 15 Schulgesetz Berlin vorgesehen ist.
Deutschförderung auch nach dem Übergang ins Regelsystem
Für die Zeit nach dem vollständigen Übergang ins Regelsystem muss es einen verbindlichen 
Anspruch auf eine Deutschförderung mit einer festgelegten Mindestanzahl von Stunden geben. 
Um diesen Anspruch zu realisieren, müssen die dazu benötigten Sprachförderstunden den 
Schulen pro Schüler:in zugewiesen und ihre Erteilung garantiert werden. Dafür muss Deutsch 
als Zweitsprache als ordentliches Unterrichtsfach anerkannt werden. Das Curriculum sollte 
sich am europäischen Referenzrahmen orientieren und neben der Entwicklung 
alltagssprachlicher Kompetenzen auch die Hinführung zur Bildungssprache sowie die 
Vermittlung von Lernstrategien beinhalten. Durch eine Weiterführung der Förderung neben dem 
Unterricht der Regelklasse sollte Schüler:innen, je nach angestrebtem Schulabschluss, das 
Erreichen des Niveaus C1 ermöglicht werden. DaZ-Lehrkräfte sollten ebenso wie andere 
Lehrkräfte ein Referendariat absolvieren, sodass ein einheitlicher Qualitätsstandard 
gesichert ist und Beschäftigungsbedingungen und Bezahlung sich nicht länger von anderen 
Lehrkräften unterscheiden. Dabei sollten auch Erfahrungsjahre angemessen berücksichtigt 
werden, damit auch erfahrenen DaZ-Lehrkräfte keine Nachteile entstehen. Notwendig ist eine 
Verankerung des Faches als Schulfach in den Stundentafeln der Schulstufenverordnungen und 
als Prüfungsfach für das Lehramt in der Lehramtszugangsverordnung.
                Unterstützer*innen
                
- Yannick Brugger (LV Grüne Jugend Berlin)
 - Elina Schumacher (LV Grüne Jugend Berlin)
 - Tjado Stemmermann (LV Grüne Jugend Berlin)
 - Klara Schedlich (LV Grüne Jugend Berlin)
 
                 
Von Zeile 50 bis 52 einfügen:
Einstellungsverfahren, eine attraktive Vergütung sowie eine gleichwertige Berücksichtigung verschiedener akademischer Abschlüsse, ein besonderes Augenmerk soll hierbei auf der pädagogischen Qualifikation der Neueingestellten liegen. Des weiteren dürfen die Willkommensklassen nicht als "Schulklassen zweiter Klasse" betrachtet werden, in denen vorwiegend Quereinsteiger*innen unterrichteten, während die vollausgebildeten Lehrkräfte den Regelklassen vorenthalten bleiben. Da Willkommenslehrkräfte häufig Quereinsteiger:innen sind, sollte das in diesem Kontext erfolgreiche Modell eines Einführungscoachings durch
Bildung ist die wichtigste Ressource für die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft und 
Voraussetzung für umfassende Teilhabe und sozialen Aufstieg. Dennoch warten in Berlin trotz 
bestehender Schulpflicht mehr als 1500 geflüchtete und neu zugewanderte Kinder und 
Jugendliche auf einen Schulplatz – und das häufig bereits seit Monaten. Obwohl es gelungen 
ist im letzten Jahr mehr als 7.000 Schulplätze zu schaffen und über 500 Lehrkräfte 
einzustellen, konnte nicht allen Kindern und Jugendlichen ein Bildungsangebot unterbreitet 
werden. Diese Situation zeigt, dass Berlin für das Recht auf Bildung für geflüchtete und neu 
zugewanderte Kinder und Jugendliche umfassender und flexibler gute Angebote schaffen muss. 
Neben der zügigen Bereitstellung weiterer Kapazitäten in Willkommensklassen benötigt es 
Sofortmaßnahmen für bislang unbeschulte Kinder und Jugendliche.
Seit Jahren fehlt Berlin ein klares und verbindliches Konzept, das die Rahmenbedingungen 
einer inklusiven Beschulung neu zugewanderter und geflüchteter Kinder und Jugendlicher 
regelt, Lehrkräfte entlastet und Schülerinnen und Schüler gezielt unterstützt. Es braucht 
ein solide geplantes Bildungsangebot mit Lehr- und Förderplänen, welches rechtlich verankert 
und ausfinanziert ist. Es braucht ein „Ankommenspaket“, das die schnelle Partizipation 
geflüchteter und neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher in die reguläre schulische 
Bildung ermöglicht und somit den Bildungserfolg und damit die Chancen auf umfassende 
gesellschaftliche Teilhabe nachhaltig erhöht.
Wir fordern Sofortmaßnahmen angesichts der hohen Zahl unbeschulter Kinder und Jugendlicher:
- Zügige Einstellungsverfahren für Lehrkräfte in Willkommensklassen mit angemessener 
Bezahlung bei gleichwertiger Berücksichtigung akademischer Abschlüsse 
- Einführungscoaching für Willkommenslehrkräfte nach dem Vorbild der 
Quereinsteiger:innen 
- Ausreichend Plätze im Fortbildungsprogramm für Willkommenslehrkräfte sowie Zugang für 
befristet eingestellte Lehrkräfte 
- Schnelle und gezielte Beteiligung von Lehrkräften aus dem Ausland
 
- Frühere Einbindung von Lehramtsstudierenden in die Unterrichtspraxis
 
- Effektive Nutzung der Schulgebäude an Nachmittagen, am Wochenende und in Ferienzeiten
 
- Ausreichende Ausstattung aller Willkommensklassen mit Unterrichtsmaterialien, 
digitalen Endgeräten und Technik für zeitgemäßen Unterricht 
- Durchmischung der Willkommensklassen ohne Separierung einzelner Sprachgruppen
 
- Bessere sozialarbeiterische Begleitung der Willkommensklassen
 
- Einrichtung einer Koordinierungsstelle für geflüchtete und neu zugewanderte Kinder und 
Jugendliche mit Behinderung 
Wir fordern eine Reform des Systems der Willkommensklassen:
- Beteiligung am Regelbetrieb von Anfang an: Neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen 
Teilhabe an schulischen Unterrichts- und Freizeitaktivitäten ermöglichen 
- Verpflichtende und einheitliche Sprach- und Lernstandserhebung mit darauf aufbauenden 
individuellen Lern- und Förderplänen 
- Fachliches Lernen auch in der Herkunftssprache für Kontinuität in der 
Bildungsbiografie und die Schließung von Lernlücken 
- Mehrstufiger Übergang: Berlin braucht ein verbindliches mehrstufiges Übergangskonzept 
mit dem Ziel einer schrittweisen, zügigen Teilhabe am Regelunterricht 
- Begleitende Sprachförderung auch nach dem Übergang ins Regelsystem
 
- Anerkennung von Deutsch als Zweitsprache (DaZ) als ordentliches Schulfach
 
- Begleitende wissenschaftliche Evaluation des neu eingeführten Beschulungssystems für 
neu zugewanderte Kinder und Jugendliche für eine Qualitätssicherung und Optimierung 
Bedingungen für Lehrkräfte in Willkommensklassen verbessern
Um zügig mehr Lehrkräfte für Willkommensklassen zu gewinnen braucht es schnelle 
Einstellungsverfahren, eine attraktive Vergütung sowie eine gleichwertige Berücksichtigung 
verschiedener akademischer Abschlüsse, ein besonderes Augenmerk soll hierbei auf der pädagogischen Qualifikation der Neueingestellten liegen. Des weiteren dürfen die Willkommensklassen nicht als "Schulklassen zweiter Klasse" betrachtet werden, in denen vorwiegend Quereinsteiger*innen unterrichteten, während die vollausgebildeten Lehrkräfte den Regelklassen vorenthalten bleiben. Da Willkommenslehrkräfte häufig Quereinsteiger:innen 
sind, sollte das in diesem Kontext erfolgreiche Modell eines Einführungscoachings durch 
erfahrene Lehrkräfte auf Willkommenslehrkräfte ausgeweitet werden. Zudem muss es eine 
ausreichende Zahl an Plätzen im begleitenden Fortbildungsprogramm für Willkommenslehrkräfte 
geben. So können die Lehrkräfte besser auf ihre verantwortungsvolle Tätigkeit vorbereitet 
werden. Das 2017 gestartete Qualifizierungsprogramm für zu uns geflüchtete Lehrkräfte muss 
reaktiviert werden, um die Zugangswege für Lehrkräfte aus dem Ausland in die Berliner 
Schulen zu verbessern. Zudem könnte der Praxisanteil im Lehramtsstudium erhöht werden, um 
Studierende besser auf die Berufspraxis vorzubereiten und gleichzeitig zusätzliche 
Unterstützung für eine Unterrichtsbegleitung zu gewinnen. Während geflüchtete und neu 
zugewanderte Kinder und Jugendliche auf einen Platz in einer Willkommensklasse warten, 
braucht es eine ausreichende Zahl pädagogisch angeleiteter Überbrückungsangebote. Hierzu hat 
sich in der Vergangenheit das Programm „Fit für die Schule“ bewährt, welches u.a. aus ersten 
Deutschmodulen sowie Selbststärkungsangeboten besteht. Kein schulpflichtiges Kind darf in 
Berlin ohne Bildungsangebot sein.
Ausstattung der Willkommensklassen verbessern
Zurzeit fehlt nicht nur ausreichend Personal für Willkommensklassen, auch Räumlichkeiten für 
den Unterricht sind rar. Daher sollten berlinweit flexible Konzepte erprobt werden, um 
Schulgebäude sowie weitere Räumlichkeiten auch in den Randzeiten an Nachmittagen, 
Wochenenden und den Ferien für den Unterricht zu nutzen. So vermeiden wir, dass Unterricht 
an fehlenden Räumlichkeiten scheitert. Neue Räumlichkeiten für Willkommensklassen müssen 
zudem technisch ausreichend ausgestattet sein, um einen zeitgemäßen Unterricht zu 
ermöglichen. Dazu zählt neben einer Bereitstellung von digitalen Endgeräten auch die 
Bereitstellung von attraktiven Lernmaterialien.
Durchmischung fördern, individuelle Begleitung sicherstellen
Willkommensklassen sollten sprachlich gut durchmischt sein, damit Deutsch als verbindende 
Sprache unter den Kindern und Jugendlichen Anwendung findet und erprobt werden kann. Da 
insbesondere geflüchtete Kinder und Jugendliche potentiell Gewalt vor, während und nach der 
Flucht ausgesetzt waren und sind, ist eine Unterstützung der Willkommensklassen durch 
pädagogische Fachkräfte unerlässlich, die entsprechende Kenntnisse aufweisen. Eine weitere 
Herausforderung für geflüchtete Kinder und Jugendliche stellt der Zugang zu einem passenden 
Förderangebot im Falle einer Behinderung dar. Hier fehlt es an einer berlinweiten 
Koordinierungsstelle, die Willkommenslehrkräfte, Eltern und Unterkünfte dabei unterstützt, 
den Weg in ein passendes Förderangebot zu ebnen.
Verpflichtende Lernstandserhebung und individuelle Förderpläne
Ausgangspunkt des Besuchs einer Willkommensklasse sollte eine verpflichtende und berlinweit 
einheitliche Lernstandserhebung sein, auf deren Grundlage verbindlich individuelle Lehr- und 
Förderpläne entwickelt werden. So kann beispielsweise festgestellt werden, welche Kinder und 
Jugendlichen über ausreichende Kenntnisse verfügen, um zügig am Regelunterricht in Englisch 
oder Mathematik teilzunehmen sowie wer in bestimmten Fächern fluchtbedingte Lernlücken 
aufweist und individuelle Förderangebote benötigt. Hierzu kann das bereits bestehende 
Diagnosetool „2P - Potenziale und Perspektiven“ flächendeckend Verwendung finden, das 
Lernstände in Deutsch als Zweitsprache, Englisch und Mathematik erhebt.
Partizipation am Regelbetrieb von Anfang an mit mehrstufigem Übergang
Von Beginn an sollten Kinder und Jugendliche in Willkommensklassen einer Regelklasse 
zugeordnet sein, an deren sozialen Aktivitäten wie z. B. Wandertagen, AGs und 
Ganztagsangeboten sie teilnehmen und wo ein Platz garantiert ist. Auf diesem Weg sollte ein 
schrittweiser Übergang in den Regelunterricht erfolgen, der nach einer Basisqualifizierung 
in alltagssprachlichem Deutsch in der Willkommensklasse mit Fächern wie Sport, Kunst und 
Musik in der Regeklasse beginnt und schrittweise auf alle Fächer ausgeweitet wird. Begleitet 
wird dies durch Angebote zum schrittweisen Deutscherwerb in der Willkommensklasse und dem 
Erwerb von Deutsch-Zertifikaten nach dem Europäischen Referenzrahmen. Schon während des 
Besuchs einer Willkommensklasse sollten Teambesprechungen zwischen den Willkommens-
Lehrkräften und den Lehrkräften des Regelbereichs zum Austausch über die Entwicklung der 
Schülerinnen und Schüler fest verankert sein. Ab der Sprachstufe A2 folgt ein verbindlicher 
Übergang in die Regeklasse, begleitet von ergänzendem DaZ-Unterricht. Jüngere Kinder nehmen 
von Beginn an am Regelunterricht teil, für ältere Kinder sowie für Jugendliche mit großen 
Lernlücken braucht es passgenaue Unterstützungsangebote zur Erreichung der 
Bildungsabschlüsse.
Fachliches Lernen auch in der Herkunftssprache
Von Beginn an müssen auch die Kenntnisse in Mathematik und Englisch so gefördert werden, 
dass die Schüler:innen einer Willkommensklasse beim schrittweisen Übergang in die 
Regelklasse auf das Niveau der jeweiligen Klassenstufe vorbereitet sind. Hierzu zählen auch 
zielgruppenbezogene Angebote in der Herkunftssprache, wie Mathematik-Unterricht auf Arabisch 
oder Farsi, um mit Gleichaltrigen trotz fluchtbedingter Lernlücken aufschließen zu können. 
Ebenso soll den Schülerinnen und Schülern Erstsprachlicher Unterricht in ausreichender 
Stundenzahl angeboten werden, wie dies in § 15 Schulgesetz Berlin vorgesehen ist.
Deutschförderung auch nach dem Übergang ins Regelsystem
Für die Zeit nach dem vollständigen Übergang ins Regelsystem muss es einen verbindlichen 
Anspruch auf eine Deutschförderung mit einer festgelegten Mindestanzahl von Stunden geben. 
Um diesen Anspruch zu realisieren, müssen die dazu benötigten Sprachförderstunden den 
Schulen pro Schüler:in zugewiesen und ihre Erteilung garantiert werden. Dafür muss Deutsch 
als Zweitsprache als ordentliches Unterrichtsfach anerkannt werden. Das Curriculum sollte 
sich am europäischen Referenzrahmen orientieren und neben der Entwicklung 
alltagssprachlicher Kompetenzen auch die Hinführung zur Bildungssprache sowie die 
Vermittlung von Lernstrategien beinhalten. Durch eine Weiterführung der Förderung neben dem 
Unterricht der Regelklasse sollte Schüler:innen, je nach angestrebtem Schulabschluss, das 
Erreichen des Niveaus C1 ermöglicht werden. DaZ-Lehrkräfte sollten ebenso wie andere 
Lehrkräfte ein Referendariat absolvieren, sodass ein einheitlicher Qualitätsstandard 
gesichert ist und Beschäftigungsbedingungen und Bezahlung sich nicht länger von anderen 
Lehrkräften unterscheiden. Dabei sollten auch Erfahrungsjahre angemessen berücksichtigt 
werden, damit auch erfahrenen DaZ-Lehrkräfte keine Nachteile entstehen. Notwendig ist eine 
Verankerung des Faches als Schulfach in den Stundentafeln der Schulstufenverordnungen und 
als Prüfungsfach für das Lehramt in der Lehramtszugangsverordnung.
Unterstützer*innen
- Yannick Brugger (LV Grüne Jugend Berlin)
 - Elina Schumacher (LV Grüne Jugend Berlin)
 - Tjado Stemmermann (LV Grüne Jugend Berlin)
 - Klara Schedlich (LV Grüne Jugend Berlin)