Änderungen von V-6 zu V-6
Ursprüngliche Version: | V-6 (Version 1) |
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Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 20.10.2024, 15:26 |
Neue Version: | V-6 (Version 2) |
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Status: | Beschluss (vorläufig) |
Eingereicht: | 02.12.2024, 16:04 |
Titel
Frühe Bildung stärken
Zu:
Frühe Bildung und Fachkräfte stärken
Antragstext
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Frühe Bildung stärken
Einleitung
Für uns als Bündnis 90/Die Grünen ist eine gute frühkindliche Bildung ein grundlegenderwichtiger Schlüssel zu bildungsgerechtem, chancengleichemeinem bildungs- und, chancengerechtem Aufwachsen und Leben aller kleinen Kinder in unserer Stadt. Gute Bedingungen in den Familien der Kinder und in den Kitas und Tagespflegen sind die Grundlage für einen guten Start ins Leben.
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Um die Berliner Kitas im Sinne ihres frühkindlichen BildungsauftragsBildungs- und Begleitauftrags beim Aufwachsen kleiner Kinder zu stärken, fordern wir als Bündnis 90/Die Grünen vom Land Berlin:
1. den Fokus bei der fachlichen Entwicklung der Betreuungseinrichtungen auf die Qualität ihrer Bildungsangebote sowieder frühkindlichen Bildung und dabei eine bessere Vernetzung des fachlichen Diskurses und Austausches zwischen den Akteur*innen frühkindlicher und schulischer Bildung zu legen,
2. eine verstärkte Sprachbildung,Sprachförderung, die Anerkennung und Förderung von Mehrsprachigkeit und der Erstsprachen der Kinder sowie eine konsequente und kindgerechte Umsetzung von Paragraph 55 SchulGSprachförderangeboten für Kinder, die keine frühkindliche Bildungseinrichtung besuchen,
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4. einen niedrigschwelligen Zugang zu Kitaplätzen durch die Übersendung des Kitagutscheins zum ersten Geburtstag.[Leerzeichen]
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Um die Wirksamkeit des Berliner BildungsprogrammsBildungsprogramms für frühkindliche Bildung zu erhöhen, wollen wir in Zukunft prüfen, ob das Berliner Bildungsprogramm im pädagogischen Konzept der jeweiligen
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Prüfung soll anhand von zentral vorgegebenen aussagekräftigen Kriterien erfolgen, wobei zu beachten ist, dass es in den Einrichtungen individuelle Konzepte geben kann und soll. DieWir möchten rechtliche Rahmenbedingungen ausloten, ob bzw. wie weit die Umsetzung des Bildungsprogramms soll Voraussetzung für die öffentliche Förderung sein kann.[Leerzeichen]
Gelingen kann dies nur mit motivierten und qualifizierten Fachkräften. Wir haben momentan Fachkräfte im System, die dringend Fortbildungen benötigen. Dafür muss das Land Berlin eine Qualifizierungsstrategie entwickeln. Analog zu den Schulen benötigen wir in den Kitas multiprofessionelle Teams für eine qualifizierte Betreuung und Förderung, vor allem in den Kiezen mit besonderen Herausforderungen.
Wir wollen, dass ein Konzept zur besseren Vermittlung und des sozialräumlichen Austausch insbesondere zwischen Elementarbereich in der Kita und Primarstufe in der Grundstufe der Schulen erarbeitet und implementiert wird unter Prüfung, ob Änderungen von Landesgesetzen notwendig sind.
Verzahnung Vernetzung frühkindlicher und schulischer Bildung
Es wird Zeit, dass frühkindliche Bildung als elementarer Teil unseres Bildungssystems anerkannt wird.
Da sowohl im Schulgesetz als auch im Kindertagesstättenförderungsgesetz die beiden Bildungsinstitutionen Schule und Kita nicht systematisch als Institutionen eines gemeinsamen Bildungssystems in Beziehung gesetzt werden, sollen in beiden Gesetzen beide Bildungsinstitutionen als Teile unseres dreistufigen Bildungssystems (Elementar-, Primar- und Sekundarstufe) genannt werden.
Wir möchten das Kindertagesstättenförderungsgesetz so ändern, dass die Vorbereitung auf die nächsten Lebensabschnitte der Kinder, die Schule und später die Arbeitswelt, ausdrücklich genannt wird. Dabei möchten wir betonen, dass es uns als Bündnis 90/Die Grünen nicht um bloße „Schulreadiness“ geht, sondern um die Stärkung der Kinder in allen im Bildungsprogramm genannten Kompetenzen.
Sprachbildung
Bündnis 90 / die Grünen versteht frühkindliche Bildung als elementaren Teil unseres Bildungssystems. Neben der Betreuung und Entlastung der Eltern erfüllen unsere Tageseinrichtungen die Aufgabe, die Kinder durch eine an dem Entwicklungsstand der Kinder orientierte Zusammenarbeit mit Schule beim Übergang in diese zu unterstützen.
Dieser im Kitafördergesetz festgeschriebene Beistand ist essentiell und sollte in der Praxis konsequent umgesetzt werden. Die Anschlussfähigkeit der Bildungsprozesse muss hierbei von beiden Seiten, also sowohl vom Kindergarten als auch von Grundschule aus, gewährleistet werden.
Sprachförderung
Die Anwendung des Konzepts der Sprachbildung sollteKonzepte der kindlichen Sprachförderung in Kitas (wie Sprachkitas, Rucksack, Griffbereit und andere) sollten sowohl hinsichtlich seiner Wirksamkeitihrer Nachhaltigkeit als auch in Bezug auf den Umgang mit Mehrsprachigkeit wissenschaftlich evaluiert werden.
Die Auf Grundlage der Ergebnisse der Sprachstandsfeststellungen in den Kitas müssen bei dendie betroffenen Kindern wirksam werdenKinder wirksame Förderung und Unterstützung im Spracherwerb erhalten. Für sieDafür muss für sie ein SprachförderplanSprachförderplan entwickelt und umgesetzt werden. Nach einem Jahr soll eine erneute Sprachstandsfeststellung erfolgen, um die Entwicklung beurteilen und die Förderung entsprechend anpassen zu können. Die Kitas sind personell so aufzustellen,[Leerzeichen]dass Kinder, die mindestens drei Jahre die Kita besucht haben, beim Übergang in die Schule eine altersgemäße Sprachentwicklung erreicht haben.[Leerzeichen]
Kinder ohne Kitaplatz bringen schlechtere Sprachkenntnisse, vor allem in deutscher Sprache, mit als Kinder, die vorher eine Kita besucht haben. Das bestätigen viele Erhebungen. Dienach §55 SchulG Pflicht zur Sprachstandsfeststellung und die evtl. notwendige Förderung muss endlich ohne Einschränkungen umgesetzt werden.
Zu viele Kinder ohne Kitaplatz verfügen noch immer über deutliche Nachteile in ihren Sprachkenntnissen zum Schulbeginn gegenüber Kindern, die vorher eine Kita besucht haben. Das bestätigen viele Erhebungen. Die Abläufe von Sprachstandsfeststellung und Sprachförderung müssen regelmäßig hinsichtlich ihrer Wirksamkeit überprüft werden.
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fünf auf sieben zu erhöhen, ist hierfür bei weitem nicht ausreichend und verdient den Namen „Kitachancenjahr“ nicht. Der Zeitpunkt der Sprachstandsfeststellung muss weiter vorgezogen und die Eltern besser aufgeklärt werden.Um Kindern ohne Kitaplatz mit Sprachförderpotenzial einen frühen und inklusiven Zugang zur Sprachförderung zu ermöglichen, sind weitere Instrumente zu einer früheren Einschätzung des Sprachpotenzials zu prüfen, die anschließend einen erleichterten Zugang zu einem Kitaplatz gewährleisten sollen.
Migrant*innen-Communities sollen konzeptionell und praktisch an der Sprachförderung in den Kitas beteiligt werden. Vor allem braucht es für die Kinder mit Sprachförderbedarf ausreichend Kitaplätze mit zusätzlicher Sprachförderung, die die nicht kindgerechten Sprachfördergruppen, die aus Platzmangel entstanden sind, ersetzen.Die Sprachfördergruppen sind als Notlösung entstanden. Sie sollen durch Kitaplätze mit begleitender Sprachförderung ersetzt werden. Gemeinsam mit den Trägern der Fördergruppen sind Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der Angebote beispielsweise als multifunktionale Ergänzung in bestehenden Kitas zu prüfen.
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Zur Förderung der Mehrsprachigkeit möchte Bündnis 90/DIE GRÜNEN Berlin, dass die Erstsprachen inclinkl. der Gebärdensprache in allen Berliner Kitas systematisch erfasst werden. Es braucht Methoden zur systematischen Förderung der Erstsprachen, z.B. Translanguaging,
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Mehr Kitasozialarbeit und Verzahnung frühkindlicher Bildung mit Förderungs- und Unterstützungsangeboten für Familien
Kita-Sozialarbeit und die Bündelung von familienunterstützenden Angeboten und frühen Hilfen an Kita-Standorten nutzt die Ressourcen der Sozialräume in unseren Kiezen und fördert Chancengerechtigkeit. Wir fordern daher einen weiteren zielgerichteten Ausbau der Kita-Sozialarbeit in den sozial herausfordernden Lagen und Kiezen der Stadt.familienfördernden und unterstützenden Angeboten und frühen Hilfen in den Sozialräumen um die Kitas im nutzen nutzen dessenRessourcen und fördern die Chancengerechtigkeit für alle Kinder. Wir fordern daher einen zielgerichteten Ausbau der Kita-Sozialarbeit, vor allem in den sozial herausfordernden Lagen und Kiezen der Stadt, sowie den Erhalt und Ausbau der Familienförderung wie z.B. der Familienzentren in allen Sozialräumen und die Errichtung von mehreren Familienservicebüros in allen Bezirken.
Die räumliche Bündelung von verschiedenen Familienförderungs- und Unterstützungsangeboten, wie der sozialen Beratung, der Erziehungsberatung, Gesundheitsangeboten und Angeboten der frühen Hilfen und der Stadtteilmütter in der Nähe oder gekoppelt an Kita-Standorte baut dabei Zugangshindernisse und Hemmschwellen ab und führt zu einer höheren Akzeptanz des Tagesbetreuungsangebotder Tagesbetreuungsangebote.
Niedrigschwellige Zugänglichkeit vonZugänge zu Kitaplätzen
Der quantitative Kitaplatzausbau der vergangenen Jahre ist eine wichtige bildungs- und familienpolitische Errungenschaft und sorgt zusammen mit der zurückgehenden Geburtenrate in manchen Bezirken für einen allmählichen Rückgang des Platzmangels. Die bleibenden Engpässe stellen Berliner Eltern jedoch nach wie vor tagtäglich vor Herausforderungen: Sie klagen über Ausfall, überlastete Fachkräfte und generell Schwierigkeiten, einen Platz zu finden.und der Ausbau der Zahl der Fachkräfte der vergangenen Jahre, ist eine wichtige bildungs- und familienpolitische Errungenschaft und sorgt zusammen mit der zurückgehenden Geburtenrate in manchen Bezirken für einen allmählichen Rückgang des Platzmangels. Die freiwerdenen räumlichen und finanziellen Ressourcen und die Fachkräfte müssen dem Kitasystem erhalten bleiben. Sie sollen dazu genutzt werden, damit sich das stark gewachsene System stabilisieren und vor allem fachlich inhaltlich weiterentwickeln kann.
Um im Sinne des Kita-Entwicklungsplans einen niedrigschwelligen ZugangZugang zu Kitaplätzen zu gewährleisten, müssen die bestehenden Hürden bei der Suche nach einem Kitaplatz[Leerzeichen]Kitaplatz gerade in den Kiezen, wo die Plätze noch knapp sind,weiter abgebaut werden. Dies gilt insbesondere für Familien in schwierigen Lagenschwieriger Lage oder mit Sprachverständigungsschwierigkeiten. Die Unterstützung z.B.sollte durch die Jugendämter, durch Stadtteilmütter, frühe Hilfen, den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst sowie Angebote der Familienzentren und Familienservicebüros muss ausgebauterfolgen und besser bekannt gemacht werden. ZudemEs muss sichergestellt werden, dass Familien bei Bedarf Unterstützung bei der Antragstellung auch in ihrer Herkunftssprache erhaltenbei der Suche nach einem Kitaplatz beraten und begleitet werden.
Die Vergabe von Kita-Gutscheinen mussdurchEntbürokratisierung und Digitalisierung vereinfacht werden. Anders als der CDU-Senat wollen wir den Kita-Gutschein schon zum ersten Geburtstag automatisch allen Eltern zugehen lassen. Es muss sichergestellt werden, dass Familien mit einem Teilzeitgutschein gegenüber Familien mit einem Vollzeitgutschein bei der Kitaplatzsuche nicht benachteiligt werden.
Alle Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr haben einen Anspruch auf Ganztagsförderung, daher soll der Kitagutschein schon zum ersten Geburtstag jedem Kind zugesandt werden. Nach der Geburt eines Kindes sind die Eltern schriftlich über die Möglichkeiten der Kindertagesbetreuung, und weiterführende Beratungsangebote dazu, zu informieren. Alle Eltern sollen für jedes Kind zur Vollendung des ersten Lebensjahres des Kindes einen Bedarfsbescheid nach § 7 des Berliner KitaFöG zur Betreuung und Förderung in einer Einrichtung der Kindertagesbetreuung oder der Kindertagespflege, ohne ein vorhergehendes Antragsverfahren oder einer Bedarfsprüfung erhalten. Dabei ist ein Betreuungsumfang von 7 Stunden zu gewährleisten.
Insbesondere in Bezirken in herausfordernden sozialen Lagen müssen zudem Plätze weiter ausgebautund die Fachkräfte dort besonders unterstützt werdenausgebaut werden. Es kann nicht sein, dass gerade in den Stadtteilen, in denen die meisten benachteiligten Eltern wohnen, die Kitaplätze am rarsten gesät sind.Nötig sind weitere
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Der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz ab dem vollendeten erstenLebensjahrersten Lebensjahr gilt auch für Kinder, die nicht im Sommer geboren sind, sondern z.B. ab Januar einen Platz benötigen. Dafür müssen die einkalkulierten VakanzenVakanzen so festgelegt und gegenfinanziert werden, dass der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz auch bei unterjährigem Betreuungsbeginn gewährleistet ist.
Bessere Arbeitsbedingungen für Erzieher*innen
Erzieher*innen halten unserer Gesellschaft den Rücken frei. In den letzten Jahren haben Erzieher*innen in allen Einrichtungen eine entscheidende Rolle bei den Herausforderungen der Pandemie und der gesellschaftlichen Transformation gespielt. Das Fachpersonal in den Kitas ermöglicht es Familien, gleichberechtigt zu leben und zu arbeiten. Der aktuelle Kita-Streik in Berlin hat jedoch erneut eindrücklich auf die schwierigen Arbeitsbedingungen der Fachkräfte hingewiesen. Erzieher*innen aller Kitas – nicht nur der Eigenbetriebe – benötigen bessere Arbeitsbedingungen.
Daher fordern wir:
- Die Schaffung von multiprofessionellen Teams: Möglichkeiten des Einsatzes von Fachkräften anderer Professionen sollen ausgebaut und Anerkennungsverfahren für Nicht-Pädagogische Fachkräfte an den Kindertagesstätten vereinfacht werden. Randzeiten im Kitaalltag, die der Betreuung dienen, können flexibel von nicht-pädagogischen Fachkräften geleistet werden können, um die vorhandenen pädagogischen Ressourcen für die Angebote in der Kernzeit zu bündeln.
- Konzeption und Umsetzung einer Qualifizierungsoffensive für pädagogische und nicht-pädagogische Fachkräfte soll konzipiert und umgesetzt werden.
- Entbürokratisierung von Verwaltungsverfahren an und in Kindertagesstätten, die Overheadkosten reduzieren, und Mittel für die pädagogische Arbeit mit unseren Kindern freisetzen.
- Anpassung des Personalschlüssels für Kinder bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres gemäß den wissenschaftlichen Empfehlungen auf 1:3
- Es sind Möglichkeiten zu schaffen auch weiteres Personal auf den Personalschlüssel anrechnen lassen zu können. Wie dies gelingen kann, ist zu prüfen.
- Vorhandene Räumlichkeiten in Kindertageseinrichtungen, die auf Grund der rückläufigen Kinderzahlen nicht genutzt werden, sollen zur Nutzung im sozialen Sektor gebunden und der Mehrfachnutzung durch Träger der sozialen Arbeit freigegeben werden.
- Zeit für Teamsitzungen, Elterngespräche, Dokumentationen und Vorbereitungen (=mittelbare pädagogische Arbeit) soll neben der unmittelbaren pädagogischen Arbeit im Dienstplan abgebildet und umgesetzt werden können.
- Der Berliner Senat sollein regelmäßiges Austauschformat zur kontinuierlichen Verbesserung der Arbeitssituation von Erzieher*innen, mit Vertreter*innen aus , Kita-Leitungsrunden und Erzieher*innen aller Trägerorganisationen, Jugendämtern, Bezirksstadträten und Gewerkschaften etablieren und regelhaft umsetzen.