V-8: Erhöhung der Geschichtsstunden in der 9. und 10. Klasse an Berliner Schulen

Der Senat von Berlin wird aufgefordert, die Anzahl der Geschichtsstunden in der
9. und 10. Klasse an allen Berliner Schulen um eine Schulstunde (bei der
Verwendung von 45 Minuten pro Schulstunde)zu erhöhen und einheitlich
festzusetzen. Diese zusätzliche Unterrichtszeit soll insbesondere für die
vertiefte Behandlung des Nationalsozialismus und des Holocausts genutzt werden.

Folgende Gründe sprechen dafür:

Aktuelle Situation:
Die derzeitige Unterrichtszeit für Geschichte reicht nicht aus, um die komplexen
Themen des Nationalsozialismus, dessen Entstehung und des Holocausts angemessen
zu behandeln. Dies führt zu Wissenslücken und einem mangelnden Verständnis für
die historische Tragweite dieser Ereignisse.

Zunehmende Verharmlosung:
In den letzten Jahren ist eine besorgniserregende Tendenz zur Verharmlosung der
Taten der Nationalsozialisten unter Jugendlichen zu beobachten. Dies kann auf
unzureichende historische Bildung zurückgeführt werden.

Bildungsauftrag:
Es ist unsere Pflicht als Gesellschaft, sicherzustellen, dass die nachfolgenden
Generationen die Schrecken des Nationalsozialismus und des Holocausts
vollständig verstehen, um eine Wiederholung solcher Ereignisse zu verhindern.

Vertieftes Lernen:
Eine zusätzliche Unterrichtsstunde pro Woche ermöglicht es den Lehrkräften, die
Themen ausführlicher zu behandeln, Diskussionen zu fördern und Exkursionen zu
historischen Gedenkstätten durchzuführen.

Stärkung der demokratischen Werte:
Durch ein tieferes Verständnis der Geschichte wird das demokratische Bewusstsein
der Schülerinnen und Schüler gestärkt und ihre Fähigkeit zur kritischen
Auseinandersetzung mit extremistischen Ideologien gefördert.

Prävention gegen Rechtsextremismus:
Eine fundierte historische Bildung ist ein wichtiger Baustein in der Prävention
gegen rechtsextreme Tendenzen und antisemitische Einstellungen.

Umsetzung:
Die Erhöhung der Geschichtsstunden soll zum nächstmöglichen Schuljahr umgesetzt
werden. Das Berliner Abgeordnetenhaus wird aufgefordert, die notwendigen
gesetzlichen Anpassungen vorzunehmen und die erforderlichen Mittel
bereitzustellen.