| Veranstaltung: | LDK am 14. und 15. Februar 2026 (Landeswahlprogramm) |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 3. Präambel des Landeswahlprogramms |
| Antragsteller*in: | Landesvorstand (dort beschlossen am: 02.12.2025) |
| Status: | Eingereicht |
| Angelegt: | 02.12.2025, 11:45 |
WP-0: Präambel
Titel
Antragstext
Zusammen ist ein Berlin, wie wir es lieben, auch in Zukunft möglich. Das Berlin der
Freiheit, der Weltoffenheit, der Schnauze mit Herz, der Einheit, der Vielfalt, der
Gegensätze und der unzähligen Möglichkeiten. Das Berlin, das weltweit ein Anziehungspunkt
ist. Das Berlin der Clubs und der Gartenlauben, der Start-ups und Traditionsbetriebe, der
Opern und Kegelbahnen, der Modeschauen und Skatvereine. Ein Berlin, das von Biotech, Robotik
und Handwerk lebt. In Berlin isst man Döner in Paillette und geht zum Fine Dining im
Jogginganzug. Doch Berlin wird gerade immer grauer, härter und dreckiger. Wir wollen es
weiter schillernd, pulsierend, vielfältig und lebenswert in allen Bezirken.
Das Berlin, das wir so lieben, ist nicht selbstverständlich, es braucht unser Engagement und
muss immer verteidigt werden: mit einer Million zusätzlicher Bäume, günstigen Mieten und
Plätzen, auf denen man sich gerne aufhält. Wir wollen ein Berlin mit der Sicherheit, sich
ohne Angst frei bewegen und händchenhaltend über die Straßen laufen zu können, ganz egal,
wen man liebt. Ein Berlin, das pulsiert und lebt, mit Kreativen und Kulturschaffenden aus
aller Welt, das bunt statt grau ist. Ein Berlin, das weiter für Frauenrechte kämpft und in
dem echte Gleichberechtigung möglich ist. Ein Berlin, das sich den erstarkenden
Rechtsextremen und dem wachsenden Antisemitismus und Rassismus in den Weg stellt. Ein
Berlin, das funktioniert: in dem die S-Bahn rechtzeitig kommt, die U-Bahn in schnellem Takt
fährt und jede*r auch wieder sicher von A nach B kommt, egal ob zu Fuß, mit dem Rad oder mit
dem Auto. Ein Berlin, in dem jedes Kind gut aufwächst und in Ruhe und mit Freude lernen
kann, egal wo es wohnt, was die Eltern machen und welche Schulen es besucht. Ein Berlin, in
dem Wirtschaft und Wissenschaft gestärkt werden und in dem unsere Verwaltung in Land und
Bezirken endlich digital und schnell arbeiten kann. Ein Berlin, in dem die Straßen, Plätze
und Parks sauber sind und in dem es genügend bezahlbare Wohnungen gibt, die günstig sind und
klimafreundlich geheizt werden. Ein Berlin, in dem Bienen und Schmetterlinge fliegen, Hunde
in Auslaufgebieten herumtollen und einem Füchse in Reinickendorf und Hasen in Neukölln
begegnen. Ein Berlin, in dem ein gesundes, sicheres und gutes Leben in jedem Alter trotz
Klimaveränderungen möglich ist. Ein Berlin, das auch in Krisen noch funktioniert. Doch Kai
Wegners Regierung arbeitet am Gegenteil. Deshalb wollen wir die schwarz-rote
Rückschrittskoalition beenden, die alles kaputtkürzt, was wir brauchen und lieben. Es kommt
jetzt darauf an, für dieses Berlin zu kämpfen.
Die Welt ist im Umbruch. Überall sind autoritäre, frauenfeindliche und rechte Bewegungen auf
dem Vormarsch, die Ängste schüren und an den Grundfesten der Demokratie rütteln. Krisen
hinterlassen bei uns allen Spuren. Aber sie dürfen uns nicht lähmen. Veränderungen sind
möglich, die Geschichte der Europäischen Union und der Wiedervereinigung haben gezeigt, dass
Dialog und Kooperation Mauern überwinden können. Wir, unsere Stadt, unser Berlin, aber auch
wir als BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Berlin haben in schwierigen Zeiten schon immer unseren eigenen
Weg gesucht, indem wir mit Realismus die Herausforderungen anerkennen, mit Kreativität neue
Lösungen gemeinsam umsetzen. Wir wollen von der Ratlosigkeit ins Tun kommen, um Berlin als
Leuchtturm der Freiheit in einer Welt voller Umbrüche zu sichern. Denn eines zeichnet uns in
dieser Stadt aus: Wir sind vielleicht rau im Ton, aber wenn’s drauf ankommt, packen wir mit
an.
Bei dieser Wahl wird jetzt schon Geschichte geschrieben: Erstmals dürfen auch 16-Jährige in
Berlin mitwählen. Wir haben es geschafft, das Wahlalter zu senken! Politik trifft heute
Entscheidungen, die vor allem Kinder und junge Menschen langfristig betreffen, daher ist es
unerlässlich, dass sie mit über ihre Zukunft bestimmen dürfen.
Wir wollen unsere Stadt gemeinsam mit den Berliner*innen wieder voranbringen. Dabei machen
wir Bündnisgrüne auch Politik für die, die uns nicht wählen können, weil sie noch zu jung
sind, oder von der Wahl ausgeschlossen sind, weil sie keine deutsche Staatsangehörigkeit
haben. Als proeuropäische Partei, die in der europäischen Parteienfamilie fest verankert
ist, haben wir für die Bezirksverordnetenversammlungen die EU-Bürger*innen im Blick, denn
sie dürfen hier mitstimmen. Berlin ist mit Herz und Seele eine europäische und
internationale Metropole, die für Frieden und Freiheit steht. Wir stehen an der Seite der
Menschen in der Ukraine, im Nahen Osten, im Sudan, in Syrien und den vielen weiteren
Konfliktherden und Kriegen und sorgen dafür, dass die, die vor Krieg und Verfolgung fliehen
mussten, in Berlin eine neue Heimat finden. Das ist unsere Verantwortung aus der Geschichte
heraus und als Stadt der Freiheit.
Die großen Metropolen in Europa und der Welt leben uns gerade vor, wie man eine Großstadt
ökologisch, sozial, weltoffen und fit für die Zukunft macht. Vor wenigen Jahren, bevor Kai
Wegners Rückschrittskoalition die Uhren zurückgedreht hat, war Berlin selbst noch führend in
der Welt mit dabei. Jetzt schauen wir sehnsüchtig nach Paris, Seoul oder New York, denn sie
brechen auf in eine sichere und lebenswerte Zukunft. Das wollen wir auch für Berlin!
Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus und für die zwölf Bezirksverordnetenversammlungen am 20.
September 2026 steht genau das zur Abstimmung: grün statt grau. Zukunft statt Rückschritt.
Realismus und Optimismus statt Symbolpolitik und Mutlosigkeit. Schwarz-Rot macht eine
Politik gegen die Menschen dieser Stadt, wir dagegen wollen mit den Berliner*innen gemeinsam
anpacken und Berlin für sie lebenswerter machen.