Berlin hat seit jeher den Ruf als weltoffene und vielfältige Stadt. Ob ein Mensch hier geboren wurde oder nicht, ist uns Grünen egal, genauso wie die Hautfarbe, das Geschlecht, der soziale Status, die sexuelle Orientierung oder Identität, eine Behinderung, körperliche Merkmale und ob jemand einer Religion angehört oder nicht. Uns geht es darum, allen Menschen ein selbstbestimmtes und freies Leben zu ermöglichen.
Doch obwohl Berlin die eigene Vielfalt liebt und es außerdem so gut versteht zu feiern, feiert es bisher nicht die eigene Vielfalt. Landesantidiskriminierungsgesetz und Diversity-Strategie sind gute und wichtige Vorhaben, es fehlt jedoch noch ein Instrument der Anerkennung und Kontemplation.
Feiertage (und Sonntage) sind laut Grundgesetz „Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung“. Die Berliner Landesverfassung garantiert die genannten Grundrechte. Viele Berliner*innen sind sich der eigenen Privilegien nicht bewusst; Andere bekommen nicht die Anerkennung und Unterstützung, die sie brauchen und die ihnen zusteht. Beiden Gruppen könnte ein Tag der Vielfalt nutzen, an dem sie sich austauschen, informieren, ausruhen – und feiern.
Gerade in Berlin sind viele Menschen keiner christlichen oder gar keiner Religionsgemeinschaft zugehörig und fühlen sich daher von den christlichen Feiertagen kaum angesprochen. Berlin ist aktuell das Bundesland mit den wenigsten gesetzlichen Feiertagen: neun an der Zahl, während zum Beispiel Beschäftigen in Bayern ganze 13 freie Tage zugestanden werden. Den nicht christlichen und nicht religiösen Berliner*innen bleiben nur der Neujahrstag, der Tag der Arbeit und der Tag der deutschen Einheit - ein mageres Drittel der ohnehin wenigen Feiertage in Berlin. Ein weiterer säkularer Feiertag böte ihnen Anerkennung und ein Gefühl der Zugehörigkeit.
Statt einer weiteren bestimmten Religion einen Feiertag zuzugestehen, der wieder Menschen ausschließt, soll der Vielfalts-Feiertag ein Tag für alle Berliner*innen sein. Unabhängig von ihrer Religion, Hautfarbe, Herkunft, sexuellen Orientierung oder Identität und sonstigen identitätsbildenenden Merkmalen dürfen an diesem Tag alle, die hier leben, diese großartige und vielfältige Stadt feiern.
Unterstützer*innen:
Landesvorstand Grüne Jugend Berlin
Ali Onur Firat, KV Neukölln
Andrea Bossmann, KV Kreisfrei, Abteilung Frauen* und Gender
Ezgi Özcan, KV Kreisfrei, LAG Migration und Flucht
Eva Molau, KV Lichtenberg
Louisa Hattendorff, KV Kreisfrei, Grüne Jugend Berlin
Maria Meisterernst, KV Kreisfrei
Sebastian Steinbach, LAG Netzpolitik
Sebastian Walter, KV Tempelhof-Schöneberg
Sibylle Steffan, KV Berlin-Neukölln
Till Schwerkolt, KV Tempelhof-Schöneberg
Ulli Reichardt, KV Kreisfrei