V01: Gegen feindliche Architektur im öffentlichen Raum

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Berlin lehnen feindliche Architektur im öffentlichen Raum ab. Unter
feindlicher Architektur (auch defensive Architektur genannt) versteht man städtebauliche
Maßnahmen, die bestimmte Menschen wie Obdachlose, Wohnungslose oder Konsument*innen daran
hindern, den öffentlichen Raum gleichberechtigt zu nutzen. So werden zum Beispiel Sitzbänke
mit Flächen oder Bügeln ausgestattet, die das längerfristige Verweilen, Ausruhen, Liegen
oder Schlafen unmöglich machen. Wir teilen die Kritik zahlreicher Berliner Akteur*innen der
Obdachlosen- und Wohnungslosenhilfe (u.a. Gangway und Kältehilfe) wonach defensive
Architektur vulnerable Personengruppen wie Obdachlose oder Wohnungslose aus dem Stadtbild
verdrängt. Statt Obdachlose zu verdrängen, braucht es passende Hilfsangebote für diese.

Wir fordern deshalb von allen städtischen und bezirklichen Akteur*innen, insbesondere auch
von den verantwortlichen (landeseigenen) Unternehmen, wie den Berliner Verkehrsbetrieben
(BVG) und der S-Bahn Berlin GmbH, auf feindliche Architektur zu verzichten und sich einer
inklusiven Gestaltung des öffentlichen Raums und der ÖPNV-Wartebereiche für alle zu
verpflichten. Dort, wo defensive städtebauliche Maßnahmen bereits zu finden sind, etwa im
Halte- und Wartebereich des ÖPNV, müssen diese entfernt oder entsprechend angepasst werden.
BVG und S-Bahn Berlin sind angehalten, stärker mit Angeboten der Straßensozialarbeit zu
kooperieren, um Obdach- und Wohnungslose zu passenden Hilfsangeboten zu lotsen.