Aktuelle Analysen aus dem Lancet Policy Brief für Deutschland 2021 zeigen, dass die Gesundheitsgefährdung durch Hitze in Deutschland weiter zugenommen hat. Die Prognosen gehen von einer Zunahme von Hitzewellen bei steigender Anzahl vulnerabler Bevölkerungsgruppen aus. Dabei spielen die Zunahme der älteren Bevölkerung und die Verstädterung eine entscheidende Rolle. Es ist eine generelle Aufgabe für die nächsten ein bis zwei Jahre gesundheitsbezogenem Hitzeschutz gesetzlich zu verankern und Zuständigkeiten in Landesgesetzen (analog zum Brand- und Hitzeschutz) festzulegen, um eine klare Entscheidungsstruktur und Koordination sicherzustellen und insbesondere die Erstellung von Hitzeaktionsplänen auf kommunaler und Landesebene zu priorisieren und Änderungen auch im Bau- und Arbeitsschutzrecht umzusetzen, die gesundheitsbezogenen Hitzeschutz berücksichtigen. Am drängendsten ist aber jetzt die Erstellung eines Hitzeaktionsplans für die Millionenmetropole Berlin. Die Erfahrungen der Ahrtalflut haben allen Bürger*innen vor Augen geführt, dass Extremwetterereignisse auch in Deutschland vorkommen können und Menschenleben kosten. Es ist daher von herausgehobener Bedeutung im Katastrophenfall auf ein gut koordiniertes, dezentrales Netzwerk von staatlichen und nicht-staatlichen Akteur*innen zurückgreifen zu können, die einen integrierten Bevölkerungsschutz leisten können. Die Handlungsempfehlungen der Bund-Länder-Arbeitsgruppe stellen die Blaupause bereit. Es braucht jetzt schnell den politischen Willen, diese kommunal und auf Landesebene umzusetzen.
Antrag: | Ein grünes Gesundheitsnetzwerk für Berlin - von Prävention bis zur Versorgung und von der Geburt bis ins hohe Alter |
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Antragsteller*in: | Tim Ullrich (KV Berlin-Neukölln) |
Status: | Modifiziert übernommen |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 16.03.2022, 22:30 |