| Kapitel: | Vielfalt leben – in Freiheit und Gleichheit | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | LAG Kultur (dort beschlossen am: 22.02.2021) | 
| Status: | Geprüft | 
| Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme | 
| Eingereicht: | 24.02.2021, 17:25 | 
K-5-3426: Vielfalt leben – in Freiheit und Gleichheit
Verfahrensvorschlag: Antragstext
          
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Künstler*innen und private Kulturorte von heute auf morgen ihre Existenzgrundlage verloren. Wir geben Berlins einmaliger Kulturlandschaft Sicherheit und stehen für denihren Erhalt und Ausbau von Berlins einmaliger Kulturlandschaft: Wir haben mit Mindesthonoraren und neuen Förderprogrammen für eine Besserstellung von Künstler*innen 
5. Vielfalt leben - in Freiheit und Gleichheit
Berlin ist die Stadt der Freiheit. Hier leben knapp vier Millionen Menschen mit den 
unterschiedlichsten Biographien, Identitäten, Zielen und Träumen. Unsere Vision ist eine 
Stadt, die der Vielfalt ihrer Bewohner*innen gerecht wird. Der Staat kann und soll das 
Zusammenleben von Menschen nicht steuern und organisieren. Aber er ist in der Pflicht, das 
Versprechen des Grundgesetzes auf Menschenwürde, Freiheit, Gleichberechtigung und 
Selbstbestimmung für alle Wirklichkeit werden zu lassen. Wir werden dafür sorgen, dass 
Strukturen der Diskriminierung und Ungleichmachung aufgebrochen werden, dass Hass und 
Spaltung keine Chance haben, dass niemand Angst haben muss, das eigene Leben frei zu 
gestalten. Für uns sind Respekt und Anerkennung die Leitprinzipien einer offenen 
Gesellschaft. Wer die Gesellschaft ändern will, muss bei sich selbst beginnen. Deshalb haben 
wir uns als Partei auf den Weg gemacht und damit begonnen, Diskriminierungen und 
Ausschlussmechanismen in unseren Strukturen zu identifizieren und abzubauen. Uns ist 
bewusst: Menschen, die der weißen Mehrheitsgesellschaft angehören, müssen ihre eigenen 
Privilegien kritisch reflektieren und aktiv Rassismus verlernen. Menschen, die in unserer 
Gesellschaft von Rassismus betroffenen sind, müssen sichtbar werden und zu Wort kommen 
können – in der Politik genauso wie in allen anderen Lebensbereichen. Das wäre ein wichtiger 
Schritt, um Vielfalt in dieser Stadt leben zu können.
Schutz vor staatlicher Diskriminierung und Förderung einer vielfältigen Zivilgesellschaft
Wir haben mit dem Landesantidiskriminierungsgesetz als erstes Bundesland überhaupt wirksamen 
Schutz vor staatlicher Diskriminierung geschaffen. Gemeinsam mit dem neuen „Diversity-
Landesprogramm“ treiben wir eine Kultur der Wertschätzung von Vielfalt in der Verwaltung 
voran. Mit dem „Landesprogramm für Demokratie. Vielfalt. Respekt.“ unterstützen wir 
zivilgesellschaftliche Organisationen in ihrer Arbeit gegen Rechtsextremismus, Rassismus und 
Antisemitismus. Wir werden diese Programme in den kommenden Jahren weiter ausbauen und mit 
einem Landesdemokratiefördergesetz einen stabilen Rechtsrahmen und eine stabile Finanzierung 
der Zivilgesellschaft garantieren. Vor Ort wollen wir Menschen stärker an politischen 
Entscheidungen beteiligen und dazu in allen Bezirken und auf Landesebene Bürger*innenräte 
etablieren, die sich temporär zu bestimmten Themen bilden und die gewählten 
Repräsentant*innen beraten.
Selbstbestimmung und 50 Prozent der Macht den Frauen
Politik für Frauen gehört seit 40 Jahren zu unserer grünen DNA – und wir sind erfolgreich. 
In der grünen Fraktion im Abgeordnetenhaus sind 60 Prozent der Mandatsträger*innen weiblich. 
Insgesamt liegt die Quote im Abgeordnetenhaus aber nur bei gerade mal einem Drittel. Wir 
prüfen einen verfassungskonformen Weg für ein Paritégesetz, damit sich alle Parteien 
verpflichten, deutlich mehr Frauen in die Parlamente zu schicken, mit dem Ziel einer 
Ergebnisparität im Abgeordnetenhaus.
Freiheit und Selbstbestimmung funktionieren nur ohne Angst und Gewalt. Darum haben wir in 
den vergangenen Jahren für mehr Plätze in Frauenhäusern gekämpft und das siebte Berliner 
Frauenhaus eröffnen können. Jetzt kämpfen wir für ein achtes Frauenhaus, denn die 
Schutzplätze reichen für eine Stadt wie Berlin nicht aus. Wir haben Unterstützung für Frauen 
und die Anti-Stalking-Beratungsstelle finanziell besser ausgestattet, in den 
Landesunternehmen Leitlinien gegen Sexismus und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz 
verabschiedet.
Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit ist für uns selbstverständlich – für viele 
Unternehmen leider noch nicht. Darum setzen wir uns auf Bundesebene weiter für ein echtes 
Entgelttransparenzgesetz und ein Ende des Ehegattensplittings ein.
Die Regenbogenhauptstadt bleibt bunt
Für uns ist klar, Feminismus geht nicht ohne Queer und Queer-Feminismus nicht ohne Kampf 
gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung. Wir denken und handeln deshalb „intersektional“, 
indem wir die Verschränkungen verschiedener Diskriminierungsformen in den Blick nehmen. Und 
so verstehen wir auch unsere Queerpolitik. Wir unterstützen queere Infrastruktur, die offen 
ist für alle, und das in der ganzen Stadt. Durch einen ressortübergreifenden Maßnahmenplan, 
den der Senat gemeinsam mit den lesbischen, schwulen, bi-, trans*- und inter*-Communities 
erarbeitet, entsteht eine dauerhafte Struktur für Akzeptanzarbeit für LSBTIQ*. Gelingen kann 
dies nur, wenn möglichst viele Gruppen, Vereine und Aktivist*innen zu Wort kommen. Diese 
gemeinsame Arbeit wollen wir fortsetzen.
Freiheit schützen und bewahren – wir setzen auf den Rechtsstaat
Freiheit für alle erreichen wir nur, wenn sich Menschen in Berlin sicher fühlen können, 
Angst hemmt Freiheit. Mit einem Freiheitsrechtestärkungspaket haben wir das größte 
innenpolitische Reformprogramm in Berlin seit Jahrzehnten realisiert. Mit der Novelle des 
Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetzes haben wir Befugnisse zur Abwehr 
terroristischer Straftaten oder ähnlich schwerer Verbrechen neu in das Gesetz aufgenommen 
und gleichzeitig für mehr Bürger*innenrechte sowie Offenheit und Transparenz bei der Polizei 
gesorgt. Wir haben unser innenpolitisches Versprechen umgesetzt und die Stelle eines 
unabhängigen Beauftragten für Bürger*innen und Polizeiangelegenheiten geschaffen. Wir sind 
der Überzeugung, die beste Sicherheitspolitik setzt auf Prävention – indem wir Menschen 
Chancen im Leben geben und die Polizei vor Ort stärken. Wir wollen eine Polizei, die in den 
Kiezen verwurzelt ist, die offen mit Fehlern umgeht, rechtsextreme Strukturen in den eigenen 
Reihen schonungslos aufdeckt und so vielfältig und offen ist, wie unsere Stadt. Genau so 
entsteht Vertrauen. Gewalt und Extremismus egal welcher Couleur haben keinen Platz in der 
offenen Gesellschaft. Gegen islamistischen Terror, Rechtsextremismus oder linksradikale 
Gewalt braucht es ein entschlossenes staatliches Handeln und eine klare 
gesellschaftspolitische Haltung des Miteinanders aller Menschen, die sich auf dem Boden des 
Grundgesetzes bewegen.
Wir errichten ein neues Anti-Terror-Zentrum, um islamistischen und rechtsextremen Terror 
besser zu bekämpfen. Nach den Skandalen um vergiftete Schießstände haben wir erkrankte 
Polizist*innen entschädigt und neue Einsatztrainingszentren gebaut, damit junge 
Polizist*innen zeitgemäß ausgebildet werden. Die Zulagen für die Einsatzkräfte bei Feuerwehr 
und Polizei wurden deutlich angehoben. Eine gemeinsame Leitstelle für Polizei und Feuerwehr 
ist in der Planung, um Berlin für Notfälle sicherer zu machen. Diesen Weg, Ausstattung und 
Arbeitsbedingungen für unsere Sicherheitskräfte zu verbessern, wollen wir weitergehen.
Alle Menschen müssen ihre Rechte durchsetzen können. Dafür brauchen wir eine unabhängige, 
starke und moderne Justiz. In den vergangenen Jahren haben wir die Berliner Justiz in 
riesigen Schritten besser aufgestellt. Wir haben nach vielen Jahren die Soll-Personalstärke 
im Allgemeinen Vollzugsdienst wieder erreicht, Richter*innen und Staatsanwält*innen 
eingestellt und für die vielen neuen Stellen in der Justiz zusätzliche Räumlichkeiten 
geschaffen. Um der organisierten Kriminalität den Geldhahn abzudrehen und Vermögen 
einzuziehen, haben wir eine Spezialabteilung bei der Berliner Staatsanwaltschaft gegründet. 
Gerade Verbraucher*innen müssen sich sicher sein können, dass Lebensmittel nicht 
verunreinigt sind und digitale Angebote Standards des Datenschutzes erfüllen. Um die 
Rechtsdurchsetzung für alle Menschen zu erleichtern, haben wir Verbandsklagerechte 
ausgeweitet und sorgen so dafür, dass alle zu ihrem Recht kommen. Der Rechtsstaat ist das 
Rückgrat unserer Gesellschaft, wir werden ihn weiter stärken.
Kulturhauptstadt Berlin 
Die Welt beneidet Berlin um seine Kunst- und Kulturszene – die freie Szene, die Clubkultur, 
die vielen Museen, Kinos und Theater. Kunst und Kultur brauchen Freiheit, aber auch eine 
auskömmliche öffentliche Förderung und hinreichend Räume. Infolge der Corona-Krise, durch 
Bodenspekulation und Verdrängung ist die Situation vieler Kulturschaffender, Kreativer und 
privater Kulturorte heute prekärer denn je. Umso mehr kämpfen wir für eine bessere soziale 
Absicherung von Kulturschaffenden, die Schaffung und den Erhalt künstlerischer Freiräume 
genauso wie für eine gute kulturelle Grundversorgung und Teilhabe aller Berliner*innen. Wir 
werden dafür die bestehende Fördersystematik innovativ weiterentwickeln: durch mehr Mittel 
für Berlins Freie Szene, junge Sparten und hybride Kulturformen, eine Stärkung der 
Ankerinstitutionen und kulturellen Bildungsarbeit sowie eine bessere Repräsentanz der 
gesellschaftlichen Vielfalt – gerade auch in Jurys, Intendanzen und Aufsichtsgremien. Das 
gilt auch für die freien Medien, deren Unabhängigkeit wir gegen alle Angriffe verteidigen.
Eine demokratische Gesellschaft wird auch von ihrer Erinnerungskultur zusammengehalten: Wir 
halten das Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus wach und wollen, dass das Erbe 
und die Orte der friedlichen Revolution im Berliner Stadtraum sichtbarer werden. Für die 
überfällige Aufarbeitung und Erinnerung an die deutsche Kolonialvergangenheit werden wir in 
Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft die Dekolonisierung der Kultureinrichtungen und -
förderung im Bildungsbereich und öffentlichen Raum weiter vorantreiben.
Freiheit und Gleichheit sind universelle Werte – und Berlin ist ein sicherer Hafen 
Wir sind glühende Verfechter*innen der europäischen Idee und der europäischen Einigung. 
Viele Entwicklungen in Europa verfolgen wir derzeit aber mit großer Sorge. Das Erstarken von 
rechtspopulistischen und rechtsextremen Kräften in Polen, Ungarn und anderen Ländern droht 
die Europäische Union insgesamt zu zerstören. Die LSBTIQ*-freien Zonen, die die rechte 
Regierung Polens vorantreibt, sind ein dramatisches Beispiel dieser Entwicklung. Wir 
arbeiten über unsere Städtepartnerschaften für die Rechte queerer Menschen in Polen und 
setzen uns im „Rainbow Cities Network“ in über 30 Städten auch auf lokaler Ebene für die 
Stärkung der Belange von LSBTIQ* ein. Und Berlin soll ein sicherer Hafen für Menschen sein, 
die vor Krieg, Verfolgung, Elend, Armut oder der Klimakrise fliehen mussten. Alle Menschen, 
die in Berlin ankommen, müssen eine Chance erhalten, sich hier ein Leben aufbauen zu können. 
Wir machen Berlin im Rahmen rechtlicher Möglichkeiten zu einer guten Heimat für all 
diejenigen, die in einer weltoffenen, demokratischen und solidarischen Stadt leben wollen.
5.1 Ein Berlin für alle: für Vielfalt, gegen 
Diskriminierung
Berlin ist offen. Offen für neues, offen für Vielfalt, offen für neue Berliner*innen. 
Anerkennung und Wertschätzung sind es, die Berlin zusammenhalten und zur Metropole machen. 
Diskriminierung und das Absprechen von gleichen Rechten zerstören diese lebenswichtige 
Solidarität. Mit dem Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) hat Berlin als erstes 
Bundesland wirksamen Schutz vor staatlicher Diskriminierung geschaffen und die Rechte der 
Betroffenen gestärkt. Das LADG setzt bundesweit Impulse für eine vielfältige Gesellschaft 
und gegen Stigmatisierung. Gemeinsam mit dem ebenfalls in diesem Jahr eingeführten 
Diversity-Landesprogramm wird die Implementierung einer Kultur der Wertschätzung von 
Vielfalt in der Verwaltung vorangetrieben. Mit dem Landesamt für Einwanderung ist Berlin das 
erste Bundesland, das eine eigenständige Einwanderungsbehörde geschaffen und damit die 
Weichen in Richtung Weltoffenheit und Willkommenskultur gestellt hat.
Auch in den nächsten Jahren wollen wir an unserer Vision eines vielfältigen Berlins 
arbeiten, in der jede*r frei, selbstbestimmt, ohne Diskriminierung und Gewalt leben kann. 
Wir möchten allen hier lebenden Menschen gleichberechtigt und ohne strukturelle 
Benachteiligungen ermöglichen, die Gesellschaft mitzugestalten: Berliner*innen der ersten 
bis x-ten Generation, Ein-Eltern-Familien, Familien mit mehr Eltern oder andere 
Verantwortungsgemeinschaften, sozial benachteiligte Familien, Menschen aller Geschlechter, 
Menschen mit oder ohne Behinderung, Gläubige aller Glaubensrichtungen oder Nichtgläubige, 
LSBTIQ*, Schwarze Menschen, People of Color, Sintize* und Romnja* ebenso wie Kinder, 
Jugendliche und alte Menschen. Die Voraussetzungen dafür sind ein umfassender Schutz vor 
Diskriminierung und rechtlich garantierte Chancen auf Teilhabe, gerechte Repräsentation und 
Mitgestaltung in allen gesellschaftlichen Bereichen und staatlichen Institutionen.
Verwaltung und staatliche Institutionen für Diversität öffnen
Die Berliner Verwaltung wollen wir konsequent für die Diversität der Stadtgesellschaft 
öffnen und ihre Organisationsstrukturen diskriminierungskritisch weiterentwickeln. 
Teilhabehürden, institutioneller Rassismus und andere strukturelle Diskriminierung müssen 
identifiziert und abgebaut werden. Aufbauend auf dem Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) 
wollen wir Aktivitäten für Vielfalt und Weltoffenheit und gegen Diskriminierung und 
Extremismus in der Berliner Verwaltung umsetzen und das Berliner Diversity Landesprogramm 
stetig fortentwickeln. Wir wollen in den Fokus nehmen, wenn Menschen gleich aus mehreren 
Gründen Diskriminierungserfahrungen machen.
In der Verwaltung der Stadt muss sich auch die Stadtgesellschaft abbilden: Diversität ist 
die Stärke und der Reichtum Berlins. Dafür wollen wir die gerechte Repräsentation von 
strukturell benachteiligten, insbesondere von rassistischen und antisemitischen 
Zuschreibungen betroffenen Gruppen in der Verwaltung erreichen und konsequent die 
Repräsentanz von Schwarzen Menschen und People of Color bzw. Menschen mit Rassismuserfahrung 
durch positive Maßnahmen im öffentlichen Dienst fördern. Dabei streben wir eine Repräsentanz 
entsprechend der Bevölkerung an und gehen aktiv auf die Stadtgesellschaft zu, um die 
Berliner Verwaltung als Arbeitgeberin zu bewerben. Dabei machen wir uns eine intersektionale 
Perspektive zu eigen, das heißt: insbesondere auf die Förderung von Menschen zu achten, die 
in mehrfacher Hinsicht diskriminiert werden – beispielsweise durch Sexismus, 
Behindertenfeindlichkeit oder LSBTIQ*-Feindlichkeit. Auch die deutsche oder EU-
Staatsbürger*innenschaft darf nur in Berufen als Voraussetzung verlangt werden, in denen 
dies absolut notwendig ist.
Zivilgesellschaft fördern und einbeziehen
Zivilgesellschaftliche Organisationen wollen wir in ihrer Arbeit zum Abbau von 
Diskriminierungen in der Stadt weiter unterstützen, das „Landesprogramm für Demokratie. 
Vielfalt. Respekt.“ weiter ausbauen und mit einem Landesdemokratiefördergesetz einen 
stabilen Rechtsrahmen und eine stabile Finanzierung der Zivilgesellschaft schaffen.
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Die Grundrechte gelten für alle. Wir erleben aber, 
dass die Realität staatlichen Handelns nicht immer diesen Idealen entspricht. Deshalb wollen 
wir eine parlamentarische Enquete-Kommission für die Dauer der nächsten Legislaturperiode 
einsetzen. Diese wird von allen Fraktionen mit Sachverständigen und Abgeordneten besetzt, um 
systematisch Informationen aufzubereiten, auf deren Grundlage eine gut informierte 
politische Entscheidung getroffen werden kann. Ziel ist, Diskriminierung und Rassismus, die 
von der Berliner Verwaltung und den Sicherheitsbehörden ausgehen, systematisch zu erfassen, 
Gegenstrategien zu entwickeln und diese gegebenenfalls mit den Maßnahmen im Diversity-
Landesprogramm zu verzahnen. Wir wollen rechtsextreme und diskriminierende Strukturen in 
Berliner Verwaltung und Sicherheitsbehörden identifizieren, die Racial Profiling, Rassismus, 
Antisemitismus, Transfeindlichkeit und andere Formen der gruppenbezogenen 
Menschenfeindlichkeit befördern. Bei der Untersuchung soll es aber nicht bleiben: Die 
Kommission soll institutionelle und zivilgesellschaftliche Handlungsempfehlungen erarbeiten, 
um diskriminierende Strukturen abzubauen. Ausbildung, interne und externe Regeln und 
behördliche Organisationsstruktur wollen wir in den Sicherheitsbehörden und der Justiz 
untersuchen und anhand dieser Ergebnisse weiterentwickeln, das gilt besonders für die 
Ausbildung angehender Polizist*innen und Jurist*innen. Uns ist es wichtig, explizit die 
Perspektiven und Expertisen von Menschen, die von Racial Profiling betroffen sind – u. a. 
Schwarze Menschen, als türkei- und arabischstämmig wahrgenommene Menschen, Sintize* und 
Romnja* –, bei der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen einzubeziehen.
Einbürgerung erleichtern und Wahlrecht ermöglichen
Zu einer pluralen Gesellschaft gehört es auch, dass politische Partizipation auf Augenhöhe 
und unabhängig von der Staatsangehörigkeit möglich sein muss. Dies wollen wir ermöglichen 
und gleichzeitig auch die Hürden zur Einbürgerung senken. Einbürgerungen wollen wir in allen 
Bezirken einheitlich und im Sinne der Einbürgerung gestalten; für Menschen, die seit Jahren 
hier leben, dürfen weder Sprachtests noch Transferleistungsbezug ein Ausschlusskriterium 
sein. Wer in Berlin gemeldet ist, soll hier auch wählen dürfen: Wir werden weiterhin auch 
auf der Bundesebene dafür kämpfen, dass das kommunale Wahlrecht und das Landeswahlrecht auf 
alle ausgeweitet wird, die ihren Lebensmittelpunkt in Berlin haben. Damit schaffen wir eine 
weitere wichtige Grundlage für unsere Migrationsgesellschaft.
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt stärken
Zur Vielfalt Berlins gehört auch die religiöse und weltanschauliche Vielfalt. 
Gemeindezentren sind häufig wichtige soziokulturelle Orte im Kiez, Anlaufstellen für 
Menschen mit sozialen Problemen oder Beratungsbedarf, Orte der Vernetzung für Engagierte, 
Sprachrohre für lokale Anliegen. Durch die rasant gestiegenen Mieten sind allerdings gerade 
viele Moscheegemeinden und kleinere Gemeinschaften, die nicht von der Kirchensteuer 
profitieren, zum Umzug gezwungen. Gleichzeitig werden neue Stadtquartiere geplant, ohne dass 
dieser Aspekt des sozialen Zusammenhalts mitgedacht wird. Wir setzen uns für die Entstehung 
von Gemeinwesenzentren ein, die grundsätzlich allen offenstehen und zu gleichen Bedingungen 
genutzt und gemietet werden können. Wir wollen sie als soziokulturelle Orte im Kiez stärken 
und ihren Bestand sichern. Dafür wollen wir Gewerbemieten deckeln und bezirkliche 
Vorkaufsrechte wo möglich auch für religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften ausüben. 
Beispielsweise sollen Ausbau- und Umbaumaßnahmen von Moscheegemeinden, Cem-Häuser, Synagogen 
und Kirchengemeinden, die ihre Räumlichkeiten für Veranstaltungen oder Angebote für den Kiez 
öffnen, gefördert werden.
Wir stehen zur Religionsfreiheit in all ihren Dimensionen. Aber es gibt einige Sonderrechte 
für anerkannte Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, wo wir dringenden Reformbedarf 
sehen. So wollen wir mit den christlichen Kirchen auf der Grundlage der bundespolitischen 
Rahmengesetzgebung so rasch wie möglich in konkrete Verhandlungen über die Ablösung der 
historischen Staatsleistungen treten.
5.2 Ungleichheit zwischen Geschlechtern beenden – die 
Hälfte der Macht den Frauen
Politik von und für Frauen gehört seit 40 Jahren zu unserer grünen DNA. Und unser Engagement 
trägt Früchte: In Berlins landeseigenen Unternehmen sind über die Hälfte der Aufsichtsrats- 
und Vorstandspositionen mittlerweile in Frauenhand. Damit führen wir im bundesweiten 
Vergleich. Im Berliner Abgeordnetenhaus hingegen sind gerade mal ein Drittel aller 160 
Abgeordneten Frauen. Wir Grüne sind stolz darauf, dass 60 Prozent unserer Abgeordneten 
weiblich sind. Gemäß dem Grundsatz „die Hälfte der Macht den Frauen“ prüfen wir einen 
verfassungskonformen Weg für ein Paritégesetz. Nur so erreichen wir langfristig eine faire, 
geschlechtergerechte Politik.
Die Corona-Pandemie – eine Krise zu Lasten von Frauen 
In der Corona-Krise haben wir erlebt, dass weibliche Expertise in Krisenstäben eine 
Seltenheit war. Das führte dazu, dass die unterschiedlichen Lebenslagen von Frauen in den 
Hintergrund rückten, während häusliche Gewalt in Berlin um 30 Prozent anstieg, während 
Schulen und Kitas monatelang geschlossen waren, während Care- und Bildungsarbeit in weiten 
Teilen privatisiert wurden und stillschweigend auf den „To-do-Listen“ von Frauen landeten. 
Uns hat das darin bestärkt, weiterhin lautstark paritätische und diverse Besetzungen für 
Krisenstäbe und alle anderen Gremien zu fordern.
Eine ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie für Berlin
Berlin ist das erste Bundesland, das mit der Einführung von Gender-Budgeting in Senats- und 
Bezirksverwaltungen begonnen hat. Wir haben dem trägen Gender-Budgeting-Prozess in Senats- 
und Bezirksverwaltungen durch einen Haushaltsbeschluss einen neuen Impuls gegeben und 
konnten erste Fortschritte erzielen. Um die Umsetzung weiter voranzutreiben, werden wir uns 
für ein Gender-Budgeting-Referat in der Finanzverwaltung einsetzen. Auch mit der Gründung 
der Unternehmerinnenakademie und dem Landesantidiskriminisierungsgesetz sind wir wichtige 
Schritte gegangen, um Frauen zu stärken. Um systematisch in allen Themen Politik für Frauen 
machen zu können, wollen wir nun mit allen Verwaltungen eine verbindliche, datenbasierte und 
ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie erarbeiten und umsetzen. Die Strategie soll 
intersektional wirken, das bedeutet, dass wir Mehrfachdiskriminierungen, etwa durch 
Rassismus oder Queerfeindlichkeit, stets mitdenken. Außerdem wollen wir eine 
Gesetzesfolgenabschätzung einführen, die die Gleichstellung von Frauen sicherstellt. Unser 
Ziel ist eine emanzipatorische Verwaltung. Um das zu erreichen, werden wir die 
Mitarbeiter*innen entsprechend schulen.
Gewaltfrei und gleichberechtigt in Berlin leben 
Frauen und Kinder sind häufiger Opfer physischer und psychischer Gewalt.Besonders lesbische 
Frauen, Muslimas, obdachlose Frauen, Frauen mit Behinderung, Trans*, Inter*, Schwarze Frauen 
und Women of Color sind Gewalt ausgesetzt, was sowohl unmittelbare als auch langfristige 
Folgen für deren Gesundheit hat.
Wir haben in den letzten Jahren für mehr Plätze in Frauenhäusern gekämpft und sind stolz, 
dass wir das siebte Berliner Frauenhaus eröffnen konnten. Die Schutzplätze reichen für eine 
Stadt wie Berlin nicht aus, darum fordern wir ein achtes Frauenhaus. Auch die Beratung von 
Betroffenen haben wir ausgebaut, um Online-Angebote erweitert und die Anti-Stalking-
Beratungsstellen finanziell besser ausgestattet. Jetzt wollen wir zusätzlich besonders 
vulnerable Gruppen, wie zum Beispiel Geflüchtete, Wohnungs- und Obdachlose, und andere 
(mehrfach) marginalisierte Frauen und nichtbinäre Personen gezielt durch innovative 
Wohnformen und Projekte mit intersektional angelegter Beratung unterstützen.
Berlins große Landesunternehmen sind mit gutem Beispiel vorangegangen und haben Leitlinien 
gegen Sexismus und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz verabschiedet. Wir haben dafür 
gesorgt, dass sexistische und diskriminierende Werbung auf landeseigenen Werbeflächen 
ausgeschlossen wird. Um sie auch auf privaten Flächen zu vermeiden, haben wir ein 
Expert*innengremium eingesetzt, das bei Beschwerden Handlungsempfehlungen ausspricht und für 
das Thema sensibilisiert.
Für Frauen, die selbst oder deren Töchter von Genitalverstümmelung betroffen oder bedroht 
sind, wollen wir das Beratungs- und Behandlungsangebot weiter ausbauen und durch 
Bildungsangebote auch für Männer die Prävention stärken.
Wir wollen ein Berlin schaffen, in dem Frauen und nichtbinäre Personen nicht mehr von 
physischer, psychischer und digitaler Gewalt betroffen sind. Der erste Schritt ist, Gewalt 
gegen Frauen als solche zu kennzeichnen. Um das Ausmaß des Problems zu verdeutlichen, wollen 
wir die Kategorie „geschlechtsbezogene Gewalt“ in die Polizeikriminalstatistik aufnehmen. 
Mit einer umfassenden Studie wollen wir Frauenfeindlichkeit in Berlin untersuchen, um mit 
den Ergebnissen langfristige Maßnahmen gegen misogyne Gewalt zu entwickeln. Gleichzeitig 
arbeiten wir daran, die Bandbreite von niedrigschwelligen mehrsprachigen Beratungsangeboten, 
Frauenhäusern und Zufluchtswohnungen stetig auszuweiten und die Vorgaben der Istanbul-
Konvention konsequent umzusetzen. Polizist*innen, Staatsanwält*innen und Richter*innen 
wollen wir gezielt für das Thema sensibilisieren und dafür weiterbilden.
Selbstbestimmte Sexarbeit ermöglichen. Zwangsprostitution bekämpfen. 
Wir setzen uns dafür ein, dass Sexarbeit in Berlin stärker als bisher selbstbestimmt, sicher 
und unter guten Arbeitsbedingungen stattfinden kann. Hierfür wollen wir die Einstiegs- und 
Umstiegsberatung und mehrsprachige Kontaktstellen ausbauen sowie bei der Gesundheitsberatung 
und -versorgung nachbessern. Essentiell ist, dass hierbei die Expertise und die Erfahrungen 
von Sexarbeiter*innen einbezogen werden. Mit Blick auf bekannte Straßenstriche ist es 
unerlässlich, auch die Perspektiven von Anwohner*innen zu berücksichtigen. Der von uns unter 
rot-rot-grün einberufene Runde Tisch Sexarbeit hat ein Handlungskonzept vorgelegt, dessen 
Umsetzung wir weiter vorantreiben, evaluieren und nach Bedarf anpassen wollen.
Es gibt Überschneidungen zwischen Sexarbeit als selbstbestimmter Tätigkeit und sexueller 
Ausbeutung als Teil der organisierten Kriminalität. In den letzten Jahren haben wir die 
Bekämpfung dieser organisierten Kriminalität im Zusammenhang mit sexueller Ausbeutung und 
Zwangsprostitution ausgeweitet und werden dies fortsetzen. Schutzprogramme für 
Aussteiger*innen, die vor Gericht aussagen, wollen wir weiter ausbauen. Hierbei ist ein 
sicheres Bleiberecht für alle Betroffenen von Menschenhandel zwingend nötig.
Gesundheit – endlich geschlechtergerecht
Die Gesundheitsversorgung von Frauen und nicht-binären Personen werden wir verbessern. Dazu 
gehört, das Angebot an Frauenärzt*innen in allen Bezirken zu sichern und den Zugang zu 
sicheren Schwangerschaftsabbrüchen zu ermöglichen, gerade in Krisenzeiten. Gleichzeitig 
haben wir die Bedingungen für sichere und gute Geburten verbessert, indem wir in Kreißsäle 
investiert haben, indem wir die Ausbildungskapazitäten für Hebammen erhöht haben und mit 
einer digitalen Plattform die Hebammensuche erleichtern.
Wir wollen gendersensible Sexualaufklärung, -beratung und Gesundheitsvorsorge und werden den 
Zugang zu Reproduktionsmedizin und Familienplanung insbesondere für gleichgeschlechtliche 
Paare und Singles ausbauen. Dazu wollen wir genderbezogene Gesundheitsforschung stärken und 
gezielt sowohl cis- als auch trans*-Frauen, nicht-binäre Personen und queere Personen in der 
medizinischen Aus- und Weiterbildung fördern. Für Gynäkolog*innen und andere Heilberufe 
wollen wir entsprechende Schulungen ausbauen, um sie für gesundheitliche Fragen von cis- wie 
von trans*-Frauen sowie für spezifische Fragen zur lesbischen Gesundheit zu sensibilisieren.
Auftrag an die Bundesregierung
Ein großes Hindernis auf dem Weg zum freien und selbstbestimmten Leben für alle Geschlechter 
bleibt die ungleiche Aufteilung von Care-Arbeit zu Lasten von Frauen – mit dem ungerechten 
Effekt der starken Lohn- und Rentenungleichheit zwischen Männern und Frauen. Gegen den 
Gender Care Gap und den Gender Pay Gap, für ein echtes Entgeltgleichheitsgesetz und das Ende 
des Ehegattensplittings kämpfen wir auf Bundesebene.
5.3 Die Regenbogenhauptstadt bleibt bunt
Wir wollen, dass Berlin die Stadt wird, in der alle Menschen ihr Leben frei und 
selbstbestimmt verwirklichen können. Niemand darf wegen der sexuellen Orientierung, der 
sexuellen oder Geschlechtsidentität, wegen des Geschlechtsausdrucks oder vielfältiger 
Geschlechtsmerkmale ausgegrenzt oder diskriminiert werden. Wir akzeptieren dies genauso 
wenig wie Diskriminierung aufgrund des sozialen Status, der Hautfarbe, des Glaubens oder der 
Herkunft. Besonders wichtig ist dies, wenn Menschen mehrfach diskriminiert werden, zum 
Beispiel Schwarze oder muslimische queere Menschen. Für uns ist klar, queer geht nicht ohne 
Feminismus und Queer-Feminismus nicht ohne Kampf gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung – 
unsere Queerpolitik ist „intersektional“.
Queere Infrastruktur in ganz Berlin sichern
Wir haben die ganze Stadt im Blick und wollen, dass es in allen Bezirken queere 
Infrastruktur gibt. Wir haben in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass Angebote 
dazugekommen sind, sei es das erste queere Jugendzentrum, generationenübergreifende Wohn- 
und Pflege-Gemeinschaften, die Fachstelle queere Bildung oder seit 2018 der Preis für 
lesbische* Sichtbarkeit zur Würdigung des Schaffens von Lesben für Berlin. Diese 
Infrastruktur werden wir weiter ausbauen. Wir brauchen Anlaufstellen, soziale Treffpunkte 
und Beratungsstellen für queere Menschen, insbesondere Jugendliche, Ältere und mehrfach 
diskriminierte Gruppen wie Geflüchtete. Gleichzeitig müssen die Bedürfnisse von LSBTIQ* in 
allen Einrichtungen mitgedacht werden. Egal ob Familienzentrum, Senior*innenheim oder 
Jugendclub – wir wollen, dass es Angebote für LSBTIQ* gibt. Einrichtungen vor Verdrängung zu 
schützen, ist dabei eine zentrale Aufgabe.
Wir stärken Initiativen für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt
Leider ist unsere Stadt nicht so liberal, wie es oft scheint. Auch hier werden Menschen 
aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität ausgegrenzt, 
diskriminiert und tätlich angegriffen. Wir sagen Diskriminierung und Gewalt den Kampf an. 
Wir haben eine Krisen- und Zufluchtswohnung eingerichtet, in der LSBTIQ* in akuten 
Bedrohungssituationen eine anonyme, temporäre Unterbringung finden können. Der bisherigen 
Initiative Sexuelle Vielfalt haben wir neuen Schwung verliehen und sie zur „Initiative 
Geschlechtliche und Sexuelle Vielfalt“ (IGSV) erweitert.
Durch einen ressortübergreifenden Maßnahmenplan, den der Senat gemeinsam mit den lesbischen, 
schwulen, bi-, trans*- und inter*-Communities erarbeitet, entsteht nun eine dauerhafte 
Struktur für Akzeptanzarbeit für LSBTIQ*. Gelingen kann dies nur, wenn möglichst viele 
Gruppen, Vereine und Aktivist*innen zu Wort kommen. Diese Arbeit werden wir fortsetzen. Die 
Bezirke spielen in der Umsetzung eine wichtige Rolle, insbesondere die Außenbezirke sollen 
gestärkt werden, denn Zugang zu Beratungs- und Unterstützungsstrukturen darf nicht vom 
Wohnort abhängen. Wir haben verankert, dass jeder Bezirk eine Ansprechperson für LSBTIQ*-
Angelegenheiten benennt, die als Schnittstelle zwischen Senatsverwaltung, Bezirk und 
Akteur*innen fungiert. Auch an Kitas und Schulen muss geschlechtliche und sexuelle Vielfalt 
stärker gelebt werden können. Hierbei brauchen sie Unterstützung. Wir unterstützen die 
„Fachstelle queere Bildung“, die Initiative „Schule in Vielfalt“ und die Vielfaltsbroschüre 
für Kita-Fachkräfte der zuständigen Senatsverwaltung.
Lesbische Sichtbarkeit stärken
In der Koalition haben wir das Ziel vorgegeben, die öffentliche Aufmerksamkeit für Lesben, 
lesbisches Leben und lesbische Belange in Berlin zu erhöhen. Zudem werden wir eine 
wissenschaftliche Aufarbeitung des Sorgerechtsentzugs in Berlin in Auftrag geben. Noch bis 
Ende der 1990er Jahre wurden vielen Frauen ihre Kinder gerichtlich entzogen, wenn sie eine 
lesbische Beziehung führten. Dieses Unrecht ist bisher kaum bekannt. Wir wollen dieses 
dunkle Kapitel der jüngeren Geschichte aufarbeiten.
Die Bundesregierung muss handeln – wir nutzen jeden Spielraum in Berlin
Viele nötige Gesetzesänderungen können nur auf Bundesebene umgesetzt werden. Darum haben wir 
eine Bundesratsinitiative zur Erweiterung des Art. 3 Grundgesetz um das Merkmal der 
sexuellen Identität gestartet. Wir wollen, dass trans*-, inter* und nicht-binäre Menschen 
ihren Vornamen und ihren Geschlechtseintrag möglichst einfach anpassen und ändern können. 
Momentan gibt es hohe bürokratische Auflagen, die auf Bundesebene abgebaut werden müssen.
Solange sich das nicht ändert, wollen wir, dass Berlin schon in den Bereichen vorangeht, in 
denen das Land Gestaltungsspielraum hat. In Schulen und staatlichen Hochschulen wollen wir 
die selbstbestimmte Namensänderung und die Änderung des Geschlechtseintrages ermöglichen. 
Wir setzen uns dafür ein, dass der Personenstand „divers“ konsequent und gleichberechtigt in 
allen öffentlichen Einrichtungen und der Berliner Verwaltung berücksichtigt wird, inklusive 
der Anpassung aller Formulare.
Queere Rechte in Europa und weltweit
Wir stehen für die Rechte queerer Menschen ein – in Berlin und weltweit. Queer-Feindlichkeit 
verstößt gegen die Menschenrechte. Berlin und die Bezirke haben ein breites 
Städtepartnerschaftsnetzwerk. Als Regenbogenhauptstadt hat Berlin die Verantwortung, auch 
gegenüber den Partnerstädten für queere Rechte und Gleichstellung einzutreten. Die LSBTIQ*-
freien Zonen in Polen und anderen Ländern sind Menschenrechtsverletzungen und müssen 
aufgelöst werden. Über das „Rainbow Cities Network“ setzen wir uns im Ausland in über 30 
Städten auch auf lokaler Ebene für die Stärkung der Belange von LSBTIQ* ein.
5.4 Freiheit schützen und bewahren
Berlin ist eine Stadt der Freiheit. Hier leben Menschen mit den unterschiedlichsten 
Biographien, Identitäten, Zielen und Träumen. Allen Berliner*innen ist gemeinsam, dass sie 
selbstbestimmt ihre Freiheit genießen wollen. Das gelingt nur, wenn alle sich sicher sein 
können, dass ihre Rechte und ihre Würde geachtet werden – von den anderen genauso wie von 
staatlichen Stellen. Ohne ein Grundgefühl von Sicherheit ist das schwer möglich, denn Angst 
hemmt die Freiheit. Es ist deswegen unser Ziel, Sicherheit zu schaffen, ohne Freiheit zu 
beschränken. Das ist kein Widerspruch, im Gegenteil: Wer Sicherheit nur durch Maßnahmen 
erreichen will, die Rechte und Freiheit schmälern, hat das Ziel der offenen Gesellschaft und 
des Rechtsstaates aufgegeben.
Mit einem großen Freiheitsrechtestärkungspaket haben wir die größte innenpolitische Reform 
in Berlin seit Jahrzehnten umgesetzt und eine*n unabhängige*n Polizei- und 
Bürger*innenbeauftragte*n eingeführt. Das ist ein großer Erfolg. Uns ist gelungen, woran 
andere Bundesländer gescheitert sind. Häufig waren dortige Änderungen an den 
Sicherheitsgesetzen zu Recht begleitet von heftigen Protesten, nicht so in Berlin. Mit der 
Novelle des Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetzes haben wir Befugnisse zur Abwehr 
terroristischer Straftaten oder ähnlich schwerer Verbrechen neu in das Gesetz aufgenommen. 
Die Veröffentlichung kriminalitätsbelasteter Orte, an denen ohne Verdacht kontrolliert 
werden kann, haben wir gesetzlich geregelt, genau wie die individuelle Kennzeichnung von 
Beamt*innen. So ist auch Fehlverhalten von Polizist*innen leichter aufzuklären. Der Einsatz 
von Vertrauenspersonen und verdeckten Ermittler*innen muss in der Regel nun durch ein 
Gericht angeordnet werden. Wir haben die Bürger*innenrechte gestärkt und gleichzeitig dem 
Bedürfnis der Berliner*innen nach mehr Sicherheit Rechnung getragen. Diesen Weg gehen wir 
weiter.
Prävention ist der beste Weg
Die beste Form der Kriminalitätsbekämpfung wirkt, bevor eine Straftat begangen wird. Wir 
wollen Instrumente der Prävention deshalb weiter stärken. Aufklärungs- und Beratungsangebote 
sind dabei genauso wichtig wie die enge und klar strukturierte Zusammenarbeit von 
Ordnungsämtern und Polizei mit Jugendämtern oder Sozialämtern. Prävention bedeutet für uns 
nicht Überwachung und Kontrolle, um zu verhindern, dass Delikte begangen werden. Uns geht es 
darum, gesellschaftliche Konfliktlagen zu entschärfen, bevor sie entstehen, möglichen 
Täter*innen Alternativen zu bieten und frühzeitig Grenzen aufzuzeigen, um sie von einer 
kriminellen Karriere abzubringen.
Polizei vor Ort stärken
Die Berliner Polizei muss ansprechbar, erreichbar und vor Ort sein. Präsenz und Nähe 
schaffen Transparenz und Vertrauen. Wir wollen Mobile Wachen und Brennpunktstreifen weiter 
ausbauen, um vor Ort Konflikte zu lösen und Kriminalität verhindern zu können. In enger 
Kooperation mit sozialer Arbeit, Präventionsträgern und Zivilgesellschaft kann so verhindert 
werden, dass Orte zu Angsträumen und Kriminalitätsschwerpunkten werden. Wir haben die 
Fahrradstaffel mit dem Ziel, sie auf die gesamte Stadt auszuweiten, deutlich ausgebaut. Wir 
wollen noch mehr Polizist*innen auf Fahrrädern, um alle Verkehrsteilnehmer*innen auf 
Augenhöhe anzusprechen und für mehr Sicherheit auf Berlins Straßen zu sorgen.
Die Berliner Polizei muss so divers sein wie unsere Stadt
Vielfältig, tolerant, offen, freiheitlich – das sind Attribute, die nicht nur auf Berlin 
zutreffen, sondern auch die Berliner Polizei beschreiben müssen. Um das zu erreichen, werden 
wir die Polizei jünger, weiblicher und diverser machen. Wir werden intensiv um Menschen 
werben, die bisher in der Polizei keine Berufsperspektive für sich sehen. Wir werden die 
Kompetenzen in diversitätssensibler Kommunikation stärken, in der Aus- und Fortbildung 
ebenso wie im Polizeialltag durch Supervision. Diskriminierung und rassistische Tendenzen in 
der Polizei werden wir untersuchen und mit allen Mitteln bekämpfen – sie haben in Berlin 
keinen Platz.
Handeln zählt 
Diskriminierung und Racial Profiling dürfen kein Mittel der Polizeiarbeit sein. Wenn 
Kontrollen und andere Maßnahmen an der vermeintlichen Herkunft, Sprache, am Glauben oder an 
sexueller Orientierung anknüpfen, läuft etwas doppelt falsch: Grundrechte werden missachtet 
und effektive Kriminalitätsbekämpfung wird verhindert – denn keine dieser Kategorien hat 
etwas mit Kriminalität zu tun. Polizeiliches Handeln muss sich nach dem Handeln der 
Verdächtigen richten, deswegen lehnen wir verdachtsunabhängige Kontrollen ebenso ab wie 
Verdächtigungen aufgrund des Erscheinungsbildes oder persönlicher Eigenschaften.
Wer Ziel einer polizeilichen Maßnahme wird, etwa einer Personenkontrolle, fühlt sich oft 
bedrängt und unter unberechtigtem Verdacht. Wir wollen unbürokratische Nachweispflichten 
einführen, so dass jede*r weiß, warum er*sie beispielsweise kontrolliert wurde und welche 
Rechtsschutzmöglichkeiten es gibt. Die kritische Aufarbeitung des Fehlverhaltens einzelner 
Polizist*innen schafft Vertrauen und stärkt die Arbeit der gesamten Polizei.
Die Ermittlungen rund um die rechtsextreme Terrorserie in Neukölln werden wir genau 
untersuchen und dazu direkt nach dem Beginn der neuen Legislaturperiode einen 
parlamentarischen Untersuchungsausschuss einsetzen.
Sicherheitsbehörden stärken
Wir erwarten von unserer Polizei und Feuerwehr gute Arbeit. Dafür sind wir ihnen aber auch 
die richtigen Bedingungen schuldig. Wir haben die Arbeitsbedingungen bereits durch 
Neueinstellungen verbessert und viele profitieren von höherer Bezahlung. Die Arbeitszeiten 
werden wir familienfreundlicher machen, die Gesundheit der Beamt*innen besser schützen, 
Millionen von Überstunden abbauen und die Ausstattung verbessern. Und natürlich werden wir 
Polizist*innen und Feuerwehrleuten, die im Dienst angegriffen werden, unsere Unterstützung 
geben.
Keine Grundrechtseingriffe auf Vorrat
Der Tendenz der letzten Jahre und Jahrzehnte im Bund und in den meisten Bundesländern, immer 
weitere Kompetenzen der Sicherheitsbehörden auf immer schwammigerer rechtlicher Grundlage zu 
schaffen, erteilen wir eine klare Absage. Sicherheit entsteht nicht durch Überwachung und 
Vorratsdatenspeicherung auf Kosten der Freiheit und Privatsphäre aller. Die 
Sicherheitsbehörden brauchen effektive und wirksame Mittel im Kampf gegen Verbrechen und 
Terrorismus, aber diese müssen klar definiert und an entsprechende Verdachtsmomente gebunden 
sein. Weitreichende Überwachungs- und Eingriffsrechte führen nicht zu Sicherheit, sondern 
zerstören das lebenswichtige Vertrauen in staatliche Institutionen.
Wir brauchen ein funktionierendes Frühwarnsystem gegenüber Verfassungsfeinden, 
staatszersetzenden und demokratiegefährdenden extremistischen Personen und Strukturen. 
Dieses benötigt eine hohe demokratische Legitimation und parlamentarische Kontrolle. Der 
Berliner Verfassungsschutz musste sich in den letzten Jahren zwar wichtigen zusätzlichen 
Herausforderungen stellen, konnte beim islamistischen Terroranschlag auf dem 
Breitscheidplatz und in der rechtsextremen Neuköllner Anschlagsserie aber nicht überzeugen 
und hat so weiter an Vertrauen verloren. Um eine Alternative für diesen Verfassungsschutz zu 
schaffen, setzen wir auf eine wissenschaftliche Evaluation der bundesweiten 
Sicherheitsarchitektur. So lange lehnen wir zusätzliche Befugnisse oder Mittel für den 
Verfassungsschutz in seiner jetzigen Form ab.
5.5 Wir setzen auf den Rechtsstaat
Der Rechtsstaat ist das Rückgrat unserer offenen Gesellschaft und unserer Freiheit. Alle 
Menschen müssen ihre Rechte durchsetzen können und ohne Willkür und Diskriminierung 
behandelt werden. Dafür brauchen wir eine unabhängige, starke und moderne Justiz. In den 
vergangenen Jahren haben wir die Berliner Justiz in großen Schritten besser aufgestellt. 
Erstmals seit vielen Jahren ist im Allgemeinen Vollzugsdienst die Soll-Personalstärke wieder 
erreicht. Nach jahrzehntelangem Stillstand haben wir ein Raumkonzept erarbeitet und mit 
dessen Umsetzung begonnen: Mit dem Kathreiner-Haus am Kleistpark hat die Berliner Justiz – 
erstmals seit 2005 – wieder ein zusätzliches Gerichtsgebäude erhalten, in das das 
Verwaltungsgericht einziehen soll. Mit einem umfassenden Sanierungsprogramm haben wir 
insbesondere die Justizvollzugsanstalten in Tegel und Moabit grundsaniert. Wir sind dabei, 
Richter*innen mit mobilen Arbeitsgeräten auszustatten, haben für den Jugendarrest eine 
gesetzliche Grundlage erarbeitet und die alte Jugendarrestanstalt saniert. Es ist viel 
geschafft, um die Berliner Justiz besser aufzustellen. Und noch viel haben wir vor.
Organisierte Kriminalität bekämpfen
Organisierte Kriminalität sorgt für schwere Schäden, untergräbt die Gesellschaft und schadet 
der Wirtschaft. Deshalb haben wir eine neue Spezialabteilung bei der Berliner 
Staatsanwaltschaft gegründet, die der organisierten Kriminalität den Geldhahn zudreht, indem 
die gesetzlichen Möglichkeiten der Einziehung von Vermögen voll ausgeschöpft werden. 
Mithilfe einer besseren Schulung und Ausstattung der Polizei und enger Kooperation mit 
anderen Bundesländern und europäischen Partner*innen werden wir weiter konsequent gegen 
organisierte Kriminalität vorgehen. Um Geldwäsche einzudämmen, haben wir eine Taskforce zur 
intensiveren Überwachung der Pflichten der Notar*innen eingerichtet. Den eingeschlagenen 
Weg, das Vermögen aus der organisierten Kriminalität einzuziehen, wollen wir weitergehen und 
wo möglich dafür nutzen, Opfergruppen zu unterstützen. Diese Arbeit wollen wir weiter 
stärken.
Wirtschafts- und Umweltkriminalität stoppen
Wirtschaftskriminalität ist Teil der organisierten Kriminalität und auch ihre Bekämpfung 
wollen wir weiter voranbringen. Im Alltag wird diese Kriminalität fälschlicherweise nicht 
als direkte Bedrohung wahrgenommen, sie bedeutet aber Gewinne für die Täter*innen zum 
immensen Schaden der Allgemeinheit. Wir wollen den Verfolgungsdruck konsequent erhöhen – die 
Erfahrung zeigt, dass hier mit relativ wenig Mitteln große Erfolge erzielt werden können. 
Deswegen wollen wir die entsprechenden Abteilungen der Polizei stärken und durch einen 
Ausbau der Steuerfahndung verhindern, dass sich einige wenige zu Lasten aller bereichern. 
Bei der Bekämpfung der Lebensmittelkriminalität, zum Beispiel der Fälschung von vermeintlich 
hochwertigem Olivenöl, hat sich Berlin in den vergangenen Jahren an die Spitze der 
Bundesländer gesetzt und sich für eine bessere Zusammenarbeit der beteiligten Behörden 
eingesetzt, von der Lebensmittelüberwachung bis zum Zoll. Dies wollen wir weiter 
vorantreiben.
Opfer stärken
Rechts- und Sicherheitspolitik orientiert sich zu oft an Täter*innen. Wir wollen die Opfer 
stärker in den Blick nehmen. Nach dem islamistischen Anschlag auf dem Breitscheidplatz haben 
wir eine zentrale Anlaufstelle für Betroffene von Terroranschlägen und deren Angehörige 
eingerichtet. Wir wollen die Beratungs- und Betreuungsangebote ausbauen und aktiv auf die 
Opfer von Straftaten zugehen, statt sie allzu oft alleinzulassen. Auch die psychosoziale 
Betreuung von Opfern muss weiter deutlich verbessert werden, damit traumatische Folgen 
möglichst verhindert werden. Der Täter-Opfer-Ausgleich soll in Zukunft eine wichtigere Rolle 
spielen. Um ausuferndem Hass und Hetze insbesondere im Internet entgegenzutreten, haben wir 
bei der Staatsanwaltschaft eine Zentralstelle Hasskriminalität gegründet und wollen in einem 
Modellprojekt eine digitale Gewaltschutzambulanz einrichten. Sie soll psychologische 
Unterstützung, technische Hilfe und Beratung beim Stellen einer Anzeige bieten.
Rechtsstaat braucht Richter*innen und Vollzugsbeamt*innen
In den letzten Jahren haben wir die Rahmenbedingungen für eine leistungsstarke und 
bürgernahe Justiz geschaffen. Aber noch sind wir nicht am Ziel. Ganz besonders liegt uns am 
Herzen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und familienfreundlicher zu machen, 
Quereinstiege und Wechsel zu erleichtern. So wollen wir ermöglichen, dass Anwält*innen mit 
spezifischer Facherfahrung bei einem Wechsel in die Justiz auch in dieser Fachmaterie 
eingesetzt werden können. Vorerfahrungszeiten wollen wir großzügig anrechnen. Im 
Justizvollzug werden wir den Gesundheitsschutz weiterentwickeln, um vor allem die negativen 
Folgen der Schichtarbeit abzumildern. Um für genug Nachwuchs zu sorgen, wollen wir die 
Jurist*innenausbildung reformieren. Auch die Förderung von Frauen werden wir weiter stärken: 
mit einem transparenten Bewertungssystem, Frauenvertretungen, paritätisch besetzten Gremien 
und Vorschlagslisten für den Richterwahlausschuss.
Wir wollen, dass unsere Justiz so divers wird wie Berlin. Besonders bei den Richter*innen 
und Staatsanwält*innen haben wir noch einen langen Weg vor uns, bis die Richterbank so 
divers wie die Stadt ist. Daher wollen wir dies langfristig bei Einstellungen und 
Beförderungen ändern.
Rechtsstaat braucht Infrastruktur
Unsere Platz-Offensive für die Justiz werden wir fortsetzen. Den Justiz-Campus in Moabit 
wollen wir weiterentwickeln und ein 12. Amtsgericht in Marzahn-Hellersdorf einsetzen, damit 
die Justiz überall in Berlin einfach zu erreichen ist. Die vorhandenen Justizgebäude werden 
wir energetisch sanieren und den bereits begonnen Bau von Solaranlagen und 
Blockheizkraftwerk forcieren.
Digitalisierung voranbringen
Wir digitalisieren die Berliner Justiz. Der elektronische Rechtsverkehr und die 
elektronische Akte (E-Justice) sollen bis zum Jahr 2026 kommen. Die Mehrheit der Berliner 
Richter*innen wurde bereits mit mobilen Arbeitsgeräten ausgestattet, wir wollen, dass das 
künftig für alle möglich wird, die in Gerichten arbeiten. Dabei gilt: Sicherheit und 
Datenschutz stehen an oberster Stelle, kein Effizienzgewinn rechtfertigt die Beschränkung 
der Prozessgrundsätze.
Rechtsstaat für alle
Wer in unserer Stadt lebt, muss seine Rechte auch durchsetzen können. Es darf nicht sein, 
dass Armut, fehlende Bildung oder Diskriminierung dazu führen, dass Menschen nicht in vollem 
Umfang ihre Rechte kennen und wahrnehmen. Mit niedrigschwelligem Zugang zur Justiz und zu 
Beratungsangeboten sorgen wir dafür, dass das Recht wirklich für alle gleich ist! 
Möglichkeiten kollektiver Rechtsdurchsetzung wie das Verbandsklagerecht wollen wir 
ausweiten. Das Projekt „Wir im Rechtsstaat“, ein Rechtsbildungsprogramm für Geflüchtete, 
werden wir weiterführen.
Gefangene werden Nachbar*innen 
Ein Rechtsstaat beweist sich ganz besonders darin, wie er mit Straffälligen umgeht. 
„Wegsperren!“ kann niemals das Prinzip des Strafvollzugs sein. Strafvollzug soll dazu 
dienen, dass straffällig Gewordene nach ihrer Haft wieder voll in die Gesellschaft eintreten 
können und nicht rückfällig werden.
Projekte wie „Arbeit statt Strafe“, bei dem Menschen gemeinnützige Arbeit verrichten, statt 
eine Freiheitsstrafe zu verbüßen, haben wir finanziell besser ausgestattet. Wo immer es zu 
verantworten ist, setzen wir auf offenen Vollzug, um den Weg zurück in die Gesellschaft zu 
erleichtern.
Strafgefangene brauchen mehr Möglichkeiten zur Weiterbildung und eine bessere Betreuung vor 
und nach der Entlassung. Wir haben daher das bundesweit einzigartige Projekt 
„Resozialisierung durch Digitalisierung“ gestartet. In den kommenden Jahren werden alle 
Gefangenen, bei denen dies zu verantworten ist, Zugang zu Internet und E-Mail erhalten – um 
den Kontakt mit ihren Familien zu verbessern, digitale Bildungsangebote zu nutzen und sich 
am Ende der Haft um einen Job zu bewerben. Nur so funktioniert Resozialisierung und wird die 
„zweite Chance“ auch eine echte Chance.
Im Bereich des Jugendstrafrechts und des Jugendstrafvollzugs stehen der Erziehungsgedanke 
und die Prävention für uns im Mittelpunkt. Jugendgerichte, Polizei und Jugendgerichtshilfe 
arbeiten bereits ortsbezogen. Daher war es nur konsequent, auch die Jugendstaatsanwaltschaft 
zu regionalisieren. Verfahrensabläufe „vor Ort“ zu vereinfachen und zu beschleunigen werden 
wir fortsetzen.
Strafrecht als „Ultima Ratio“
Strafrecht darf immer nur das letzte Mittel sein. Darum haben wir in den vergangenen Jahren 
Initiativen ergriffen, um zum Beispiel die Majestätsbeleidigung, das Informieren über 
Schwangerschaftsabbrüche und das Fahren ohne Fahrschein zu entkriminalisieren. Auch den 
Besitz von Cannabis wollen wir entkriminalisieren. Auch Elemente aus der NS-Zeit wollen wir 
endlich aus dem Strafgesetzbuch verbannen. All das muss auf Bundesebene geregelt werden – 
wir bleiben dran.
5.6 Demokratie braucht Engagement: Partizipation, 
Vielfalt und Transparenz stärken
Berlin ist seit Jahrzehnten ein Ort, an dem das Ringen um Demokratie eine ganz besondere 
Rolle spielt. Unzählige Ost-Berliner*innen haben 1989 mit ihrem Mut und mit ihrem Einstehen 
für demokratische Werte die Mauer zwischen Ost- und West-Teil der Stadt zum Einsturz 
gebracht und für alle Menschen in der Stadt die Demokratie erkämpft.
Berlin war und bleibt ein Ort, an dem eine lebendige Zivilgesellschaft immer wieder 
Missstände benennt und dagegen aufsteht, an dem Demokratie gelebt und mit Engagement und 
Widerstandsgeist verbessert wird. Diese aktive Vielfalt ist – gemeinsam mit unserem 
Grundgesetz und unserer Landesverfassung – die Basis unseres demokratischen Zusammenlebens. 
Wir wollen sie schützen und fördern, denn ohne diese Grundlage gibt es auf Dauer kein Leben 
in Freiheit. Deshalb haben wir in dieser Wahlperiode die direkte Demokratie gestärkt, indem 
wir das Abstimmungsgesetz geändert und dadurch die Durchführung von Volksinitiativen, 
Volksbegehren und Volksentscheiden erleichtert haben. Dadurch wurde mehr Mitbestimmung für 
die Berliner*innen möglich.
Demokratie heißt Vielfalt
Grundlage jeder Demokratie ist das Prinzip der Gleichheit der Menschen. Wir erleben in einer 
vielfältigen Stadt wie Berlin aber allzu oft, dass dieses Prinzip mit Füßen getreten, mit 
Hassparolen angegriffen und mit Verächtlichmachung ganzer Gruppen untergraben wird. Eine 
Demokratie ist nur so gut wie der Schutz, die Rechte und die Freiheit, die Minderheiten 
genießen. Wir stellen uns allen Tendenzen entgegen, die die Gleichheit aller Menschen 
infrage stellen.
Mehr Transparenz von politischen Entscheidungen
Die Nachvollziehbarkeit von politischen Entscheidungen ist eine zentrale Voraussetzung für 
das Vertrauen in demokratische Strukturen und die Landesverwaltungen. Wir wollen das 
Transparenz- und Informationsfreiheitsgesetz weiterentwickeln und damit die 
Veröffentlichungspflicht der Verwaltung und das Recht auf Akteneinsicht erweitern. Diese 
Veröffentlichungspflicht soll sowohl für die Verwaltung als auch für die landeseigenen 
Betriebe gelten. Die Kontrolle des Gesetzes soll durch eine*n Beauftragte*n für Datenschutz, 
Transparenz und Informationsfreiheit erfolgen. Außerdem setzen wir uns für die Einführung 
eines Lobbyregisters im Land Berlin ein.
Bürger*innenräte in Berlin einführen
Wir wollen unsere Demokratie weiterentwickeln und stärken. Dazu wollen wir auf Bezirksebene 
und auch auf Landesebene sowie zu einzelnen thematischen Schwerpunkten Bürger*innenräte 
etablieren, die sich zu bestimmten Themen temporär bilden und die Institutionen 
repräsentativer Demokratie ebenso wie die Instrumente der direkten Demokratie ergänzen. Die 
Teilnehmer*innen an den Räten werden durch das Zufallsprinzip gelost, um die Bandbreite der 
Gesellschaft in einem Kiez abbilden zu können. Gemeinsam mit der Verwaltung können dort 
Lösungen für konkrete Probleme im Kiez oder im Bezirk erarbeitet werden. Dadurch wollen wir 
die demokratischen Entscheidungsprozesse stärker vor Ort verankern und die Akzeptanz 
politischer Entscheidungen auf lokaler Ebene erhöhen.
Stadtvertrag für Beteiligung 
Wir wollen unsere Demokratie weiterentwickeln und stärken. Repräsentative, 
direktdemokratische und dialogische Elemente gehören zusammen. Sie eröffnen auch 
Einwohner*innen ohne Wahlrecht, sich an konkreten Projekten in der Stadt zu beteiligen, sie 
machen eine Mitsprache zwischen den Wahlen und unabhängig von Parteien möglich, sie binden 
Engagement und Sachverstand der Bürger*innen ein in eine gemeinwohlorientierte 
Stadtentwicklung. Dazu wollen wir einen „Stadtvertrag Beteiligung“ erarbeiten: weitere 
Stärkung der direkten Demokratie, transparente Verwaltung und Zugang zu Verwaltungswissen, 
Ausbau der Beteiligungsbüros in der ganzen Stadt, das neue Instrument der Bürger*innenräte, 
Bürger*innenentscheide auf Bezirksebene verbindlich machen, eine*n Beauftragte*n einsetzen, 
um diese Prozesse zu begleiten und voranzutreiben.
Demokratische Initiativen stärken
Engagement ist das Rückgrat unserer Demokratie, deshalb braucht es unsere Förderung. Wir 
haben mit dem Landesprogramm „Demokratie. Vielfalt. Respekt. Gegen Rechtsextremismus, 
Rassismus und Antisemitismus“, der Initiative Geschlechtliche und Sexuelle Vielfalt (IGSV) 
und zahlreichen anderen Programmen schon vieles getan. Aber wir wollen mehr: Wir wollen eine 
dauerhafte und verlässliche Förderung solcher Projekte und deshalb wollen wir mit einem 
Landesdemokratiefördergesetz dauerhafte Strukturen schaffen, um Engagement für Demokratie 
und Vielfalt, gegen Hass und Rassismus zu stärken. Vor allem wollen wir Präventionsangebote 
stärken sowie Anlaufstellen und Aussteigerprogramme verstetigen.
Wissen schaffen, Demokratiebildung ausweiten
Wir wollen den Berlin Monitor fortführen. Er hat die Erfahrungen der Berliner*innen im 
Zusammenleben wissenschaftlich untersucht und wertvolle Hinweise gegeben, um gezielt 
Probleme anzugehen. Um das demokratische Bewusstsein zu stärken, sind historische und 
politische Bildung unerlässlich. Wir wollen die Landeszentrale für politische Bildung 
stärken und insbesondere für junge Menschen und in Schulen ausweiten. Denn hier wird die 
Grundlage für die Zukunft unserer Demokratie gelegt. Die Auseinandersetzung mit Rassismus, 
Antisemitismus und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gehört ebenso dazu 
wie das Wissen um deutsche Kolonialgeschichte.
Hilfe und Beratung verbessern, Bewusstsein stärken
Viele Menschen erleben Diskriminierung und Hass, sei es wegen ihrer Herkunft, ihres Glaubens 
oder ihrer sexuellen Identität. Die Betroffenen fühlen sich oft isoliert und ausgeschlossen 
und brauchen deswegen Anlaufstellen, denen sie vertrauen können. Wir wollen solche Stellen 
mit der Zivilgesellschaft schaffen und stärken. Ebenso werden wir in der öffentlichen 
Verwaltung und in Schulen regelmäßige Fortbildungen einführen, um Rassismus und 
Diskriminierung entgegenzuwirken.
Hass und politische Gewalt bekämpfen
Wir haben bereits eine Schwerpunktabteilung bei der Staatsanwaltschaft geschaffen, um gegen 
politisch motivierte und Hasskriminalität vorzugehen, und werden sie weiter stärken. Wir 
wollen damit insbesondere der Bedrohung jüdischen Lebens durch wachsenden Antisemitismus 
entgegentreten und Hassbotschaften im Internet Einhalt gebieten.
5.7 Berlin bleibt Kulturhauptstadt
Berlin ist eine Kulturhauptstadt. Kaum eine andere Stadt hat ein so reichhaltiges Angebot an 
Theatern, Museen, Orchestern und Chören, eine so vibrierende Film-, Literatur-, Musik- und 
Clubszene, mit der Künstler*innen und Kreative Berlin spannend und lebenswert machen. Doch 
diese Kunst- und Kulturmetropole ist unter Druck: Der übergroße Teil der Kulturschaffenden 
gehört immer noch zu den Geringverdienenden in unserer Gesellschaft. Steigende Mieten und 
Lebenshaltungskosten haben soziale Verdrängung und den Verlust künstlerischer Freiräume mit 
sich gebracht. Durch den Lockdown in der Corona-Pandemie haben zahllose freischaffende 
Künstler*innen und private Kulturorte von heute auf morgen ihre Existenzgrundlage verloren. 
Wir geben Berlins einmaliger Kulturlandschaft Sicherheit und stehen für denihren Erhalt und Ausbau von Berlins einmaliger Kulturlandschaft: Wir haben mit 
Mindesthonoraren und neuen Förderprogrammen für eine Besserstellung von Künstler*innen 
gesorgt, durch die Sicherung öffentlicher Liegenschaften sowie gezielte Immobilienankäufe 
neue Kulturräume geschaffen und die kulturelle Grundversorgung in den Bezirken ausgebaut. 
Nun wollen wir den nächsten Schritt machen, indem wir die Kulturraum-Frage ins Zentrum der 
Stadtentwicklungspolitik rücken, die Fördersystematik zugunsten von mehr Gerechtigkeit, 
Transparenz und Diversität reformieren und die Dekolonisierung Berlins weiter vorantreiben.
Kunst und Kultur brauchen mehr Raum in Berlin – und zwar dringend
Berlins Kulturleben hat einen bedeutenden Anteil an der Attraktivität und internationalen 
Ausstrahlung der Stadt. Gleichzeitig waren und sind Kunst und Kultur immer mehr als ein 
Wirtschaftssektor und deshalb auf öffentliche Förderung und Infrastruktur angewiesen.Daher 
wollen wir bei der Neubau- und Ankaufspolitik des Landes wie in der Berliner 
Stadtentwicklungspolitik ganz generell kulturelle Nutzungen und Bedarfe stärker in den 
Vordergrund stellen. So, wie wir die Alte Münze als einen Kunst- und Kulturstandort mit dem 
Schwerpunkt Musik gesichert haben, werden wir weitere öffentliche Liegenschaften als 
künstlerische Produktions- und Präsentationsorte erschließen. Wir werden auch weiterhin 
private Immobilien für diesen Zweck gezielt ankaufen und das sogenannte Arbeitsraumprogramm 
im Dialog mit der Freien Szene und den Spartenverbänden weiterentwickeln. Bei Planung und 
dem Bau neuer Stadtquartiere müssen künstlerische Zwecke und die Schaffung kultureller 
Infrastruktur von vornherein mitberücksichtigt werden. Außerdem wollen wir sonstige 
öffentliche Liegenschaften und Bauprojekte zugunsten einer Kulturnutzung öffnen: 
Bildungseinrichtungen, Gerichte und Dienstgebäude der Berliner Verwaltung können außerhalb 
ihrer normalen Öffnungszeiten als Probe- und Aufführungsorte fungieren – und beim Neubau 
einer Schule können im Idealfall auch gleich neue Räume für die bezirkliche Musikschule oder 
Jugendkunstschule entstehen. Dabei denken wir Kunst und Klimaschutz zusammen: Auch der 
Kulturbereich muss seinen Anteil an der Einsparung von CO2-Emissionen auf dem Weg zu einer 
klimaneutralen Stadt erbringen. Das gilt insbesondere für die Museen und den Gastspiel- und 
Festivalbetrieb, die zu den größten Treibhausgas-Emittenten gehören. Deshalb unterstützen 
wir Konzepte für ein „Green Culture Desk“ und die Einrichtung eines entsprechenden Fonds.
Förderung der Freien Szene neu justieren
BerlinsFreie Szene war schon immer eine Art Laboratorium für neue künstlerische Ausdrucks- 
und Arbeitsformen und trägt durch ihre Innovationen erheblich zu der internationalen 
Ausnahmestellung der Stadt bei. Die Förderstrukturen, die dies ermöglicht haben, werden den 
neueren Entwicklungen hinsichtlich der Bandbreite und Ausdifferenzierung von Sparten und 
Formaten sowie der künstlerischen Qualität und Professionalisierung dieser Szene allerdings 
schon lange nicht mehr gerecht. Wir wollen die vorhandenen Förderinstrumente und -strukturen 
deshalb zusammen mit Vertreter*innen der freien Verbänden und Kulturorte einer kritischen 
Evaluation unterziehen und gemeinsam weiterentwickeln. Dabei wollen wir das fortsetzen, was 
wir in dieser Legislatur mit dem Runden Tisch Tanz und den neuen Stipendien, der Einrichtung 
eines Festivalfonds, der Ausweitung der Kinder- und Jugendtheater-Förderung und der Stärkung 
der Ankerinstitutionen der Freien Szene begonnen haben. Auch die Arbeit und Strukturen der 
freien Spartenverbände selbst wollen wir kontinuierlich unterstützen.
Zeit für eine diverse und feministische Kulturpolitik
Berlin ist eine vielfältige Metropole mit Menschen unterschiedlichster Migrationsgeschichte. 
Diese gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt spiegelt sich in den städtischen 
Kultureinrichtungen bislang nur unzureichend wider. Dies ist für uns eine Frage der 
gerechten Teilhabe und Repräsentanz, aber auch eine Chance für künstlerische Entwicklungen, 
die postmigrantische, transkulturelle Innovationen aufgreift. Die gesellschaftliche Vielfalt 
muss endlich besser in den Angeboten der öffentlichen Kultureinrichtungen, ihren 
Leitungspositionen und Aufsichtsgremien, bei der Besetzung von Jurys und in der 
Kulturförderung als solcher zum Ausdruck kommen. Mit der Einrichtung eines Diversitätsfonds 
und dem Berliner Projektbüro für Diversitätsentwicklung (Diversity Arts Culture) haben wir 
einen Anfang gemacht. Nun wollen wir die Förderpolitik nach Vorbild des New Yorker „Culture-
Plan“ umbauen.
Bei der Besetzung von Intendanzen und anderen Spitzenpositionen im Kulturbereich müssen auch 
endlich Frauen stärker berücksichtigt werden. Doppelspitzen und Intendant*innen-Kollektive 
sollten nicht länger eine Ausnahme, sondern Normalität auch in großen Kulturinstitutionen 
sein. Wir werden dem sogenannten Gender-Show-Gap und der Unterrepräsentanz von Frauen in 
Regiepositionen entgegenwirken – dort, wo es sich wie beim Berliner Theatertreffen 
realisieren lässt, gegebenenfalls auch in Form einer Quote.
Ein Zentrum der Kunst und Kreativwirtschaft im Flughafen Tempelhof
Wir wollen kreative Innovationen, speziell von Kleinstunternehmen, Solo-Selbstständigen und 
freien Gruppen, fördern. Im Gebäude des Flughafens Tempelhof soll ein Zentrum für Kultur- 
und Kreativwirtschaft entstehen, in dem Ateliers, Galerien, Proberäume und freie Spielorte 
ebenso wie Produktions- und Präsentationsstätten für Design, Mode, Architektur oder Games 
Platz finden. Alles, was dort produziert wird, soll unter dem Label „made in Berlin“ gezielt 
vermarktet und präsentiert werden. Dazu wollen wir als digitale Ergänzung eine landeseigene 
virtuelle „Plattform Berlin“ aufbauen. Auch im ehemaligen Flughafen Tegel wollen wir Raum 
für die Kreativwirtschaft schaffen.
Freiheit der Medien garantieren
Die Medien erfüllen durch Information und Unterhaltung eine wichtige gesellschaftliche 
Funktion. Freie Medien sind Grundlage für Demokratie. Mit großer Sorge verfolgen wir die 
Angriffe, denen freie Medien verstärkt ausgesetzt sind. Wir stehen ein für Pressefreiheit 
und werden die Unabhängigkeit von Journalist*innen wahren und sichern. Gerade der 
öffentlich-rechtliche Rundfunk hat die Aufgaben, die Breite der Gesellschaft abzubilden und 
Ort der offenen Debatte der Gesellschaft zu sein. Deshalb ist es wichtig, dass die 
jeweiligen Medienformate in ihrer Darstellung auch die Diversität der Gesellschaft 
widerspiegeln und adressieren. Um die Vielfalt und Teilhabe von unterrepräsentierten Gruppen 
im rbb zu erhöhen, wollen wir den Rundfunk-Staatsvertrag zusammen mit Brandenburg 
weiterentwickeln.
„Berlin-Jahr“ für Absolvent*innen der Filmhochschulen
Der Film entwickelt sich zunehmend zu einem Aushängeschild der Berliner Kulturlandschaft. Um 
hier ausgebildete Filmschaffende an Berlin zu binden, wollen wir ihnen in einem „Berlin-
Jahr“ eine Anschlussförderung und in Kooperation mit der Filmwirtschaft Arbeitsangebote 
bieten. Um Möglichkeiten der Aus-, Weiter- und Fortbildung für Film- und Medienschaffende zu 
verbessern, wollen wir die Angebote der Medienanstalt Berlin-Brandenburg ausweiten. Dazu 
soll die Medienanstalt auch mit den Filmhochschulen kooperieren.
Clubkultur erhalten
Wir wollen Berlins lebendige Clubkultur erhalten und dazu Standorte sichern. Um 
Nutzungskonflikte mit Anrainern zu entschärfen, haben wir 2018 einen „Lärmschutzfonds für 
Berliner Clubs“ ins Leben gerufen und mit einer Million Euro ausgestattet. Diesen Weg wollen 
wir fortsetzen. Das „Agent of Change“-Prinzip wollen wir in ganz Berlin etablieren. Um Clubs 
bauplanungsrechtlich besser abzusichern und ihnen einen einfacheren Zugang zu Fördermitteln 
zu verschaffen, wollen wir diese Clubs auch offiziell als Kulturstätten anerkennen. Uns ist 
wichtig, Clubs in ihrer Funktion als Orte der gesellschaftlichen Begegnung und „Safer 
Spaces“, zum Beispiel für queere Menschen, zu stärken und gleichzeitig gemeinsam mit den 
Betreiber*innen und der Clubkommission gegen Diskriminierung an der Tür und im Clubleben 
vorzugehen.
Decolonize! 
Mit dem von uns initiierten gesamtstädtischen Konzept für die Aufarbeitung und Erinnerung 
der deutschen Kolonialvergangenheit ist Berlin vom Nachzügler zum Vorreiter bei der 
Dekolonisierunggeworden. Doch die ist ein Prozess, der nur im engen Dialog mit den 
postmigrantisch-diasporischen Communities und den Nachkommen der Menschen in den ehemaligen 
Kolonien gelingen kann. Wir wollen die Dekolonisierung der Berliner Kultureinrichtungen und 
deren Arbeit im Bildungsbereich und öffentlichen Raum weiter vorantreiben. Dafür wollen wir 
die in dieser Legislatur eingerichtete Koordinationsstelle und die Zusammenarbeit mit 
Initiativen wie „Decolonize Berlin e. V.“ verstetigen. Die Berliner Bezirke und 
Stadtteilinitiativen wollen wir bei der Umbenennung von Straßen und Plätzen, die noch heute 
den Kolonialismus und die Kolonialverbrecher ehren, bestmöglich unterstützen, etwa indem wir 
auf Landesebene Ressourcen für die wissenschaftliche Erforschung dieser Straßenhistorie zur 
Verfügung stellen. An den Berliner Hochschulen sollen endlich Postcolonial und Black Studies 
angeboten werden, wie es im angelsächsischen Raum längst der Fall ist. Und wir fordern 
weiterhin die Errichtung eines Lern- und Erinnerungsortes gemeinsam mit dem Bund als 
zentrale Gedenkstätte für die Opfer des deutschen Kolonialismus. Als ehemalige Hauptstadt 
des deutschen Kolonialreichs und Ort zahlreicher kolonialer Sammlungen und Institutionen 
steht Berlin ganz besonders in der Pflicht, deren Geschichte aufzuarbeiten: Wir setzen uns 
für eine systematische Provenienzforschung und die Offenlegung der Inventarlisten der 
Berliner Museen und Sammlungsbestände ein. Koloniale Raubkunst und menschliche Überreste 
müssen den Herkunftsgesellschaften zurückgegeben werden, und das proaktiv. Wir wollen 
außerdem Berlins Städtepartnerschaft mit Windhoek, Namibia, dafür nutzen, eine 
Wiedergutmachung der Bundesrepublik für den Genozid an den Nama und Herero und die 
Aussöhnung mit deren Nachkommen zu erreichen.
5.8 Berlin ist solidarisch: Europa und die Welt im 
Blick
Wir wollen Berlin zu einer Stadt machen, die keinen zurücklässt. Berlin soll ein sicherer 
Hafen für Menschen sein, die vor Krieg, Verfolgung, Elend, Armut oder der Klimakrise fliehen 
mussten, und eine gute Heimat all denjenigen bieten, die in einer weltoffenen, 
demokratischen und solidarischen Stadt leben wollen. Alle Menschen, die in Berlin ankommen, 
müssen eine Chance erhalten, sich in unserer Stadt ein Leben aufbauen zu können.
Berlin ist sicherer Hafen
Wir bekennen uns zu den europäischen Werten von Frieden, Demokratie, Menschenrechten und 
Solidarität. Die Abschottungspolitik an den europäischen Außengrenzen steht diesen Werten 
entgegen und ist eine Schande für Europa. Die Unterbringung von Geflüchteten in 
menschenunwürdigen Lagern, wie in Moria auf Lesbos, zeigt das Scheitern der bisherigen 
europäischen Asyl- und Migrationspolitik. Wir fordern stattdessen eine solidarische und 
menschenrechtsbasierte europäische Flüchtlingspolitik, die allen Asylsuchenden ein faires 
Asylverfahren zusichert. Berlin hat bereits gezeigt, dass es bereit ist, Solidarität zu 
zeigen und Menschen aufzunehmen. Bislang sind wir mit unserem Landesaufnahmeprogramm immer 
wieder am Nein des Bundesinnenministers gescheitert. Diese Ablehnung ist für uns Ansporn. 
Wir werden uns weiterhin für ein Landesaufnahmeprogramm für Geflüchtete aus den griechischen 
Lagern einsetzen und haben erreicht, dass Berlin dafür sogar gegen das 
Bundesinnenministerium klagt. Intensiv bemühen wir uns um besonders schutzbedürftige 
Geflüchtete. Das entsprechende Aufnahmeprogramm wollen wir verlängern und dafür sorgen, dass 
alleinreisende Frauen, Traumatisierte, Geflüchtete mit Behinderungen, LSBTIQ* und Familien 
unmittelbar nach ihrer Ankunft die Beratung und Betreuung bekommen, die sie benötigen.
Eine echte Willkommensbehörde für Berlin
In Berlin ist die postmigrantische Einwanderungsgesellschaft schon lange Realität und in den 
kommenden Jahren wird sie noch pluraler werden, als sie es jetzt schon ist. Nun gilt es, 
diese Realitäten in Politik und Verwaltung abzubilden. Es muss unser Ziel sein, ein 
friedliches, gerechtes und freies Leben für alle Berliner*innen zu ermöglichen. Dafür werden 
wir das Berliner Landesamt für Einwanderung zu einer echten Willkommensbehörde 
weiterentwickeln und alle nötigen Kompetenzen für eine gelingende Einwanderung – vom 
Aufenthaltsrecht über die Versorgung und Unterbringung bis zum Integrationskurs – bündeln. 
Die Willkommensbehörde soll der für Integration zuständigen Senatsverwaltung unterstellt 
werden. Ebenso soll die Zuständigkeit für das Aufenthaltsrecht nicht länger im Innenressort 
angesiedelt bleiben. Neuen Berliner*innen soll dadurch das Ankommen erleichtert und Teilhabe 
soll ihnen ermöglicht werden. Die gesetzlichen Spielräume wollen wir konsequent zugunsten 
der Betroffenen nutzen. Dazu gehört, dass die, die arbeiten oder sich bilden, auch bleiben 
können. Ein prekärer Aufenthaltsstatus darf nicht länger die Aufnahme einer Ausbildung, 
berufsvorbereitende Maßnahmen oder den Abschluss eines angebotenen Arbeitsvertrages 
verhindern. Berlin kann nur all seine Potentiale ausschöpfen, wenn die Anerkennung von im 
Ausland erworbenen Berufsqualifikationen, von Ausbildung und Studium, vereinfacht wird. 
Abschiebungen während Ausbildungsvorbereitung oder Ausbildung – dazu zählt auch die 
Schulzeit oder der Besuch einer Hochschule – müssen für die gesamte Familie konsequent 
ausgeschlossen sein. Abschiebungen sollen generell nur in Ausnahmefällen erfolgen. Die 
Abschiebungen in Krisen- und Konfliktregionen, wie nach Afghanistan, lehnen wir ab.
Programm zum Schutz von Menschenrechtsverteidiger*innen
Auch politisch Verfolgten wollen wir in Berlin eine sichere Anlaufstelle geben. Besonders 
Menschenrechtsverteidiger*innen sind in autoritären Regimen immer wieder massiver Repression 
ausgesetzt. Wir haben in dieser Legislatur mehrere Programme zur Unterstützung von Menschen 
aufgelegt, die in ihrer Heimat politisch verfolgt werden. Dadurch haben Betroffene aus 
Journalismus, Kultur, Wissenschaft und Unternehmen die Möglichkeit, für eine gewisse Zeit in 
Berlin in Sicherheit zu leben. Diese Programme wollen wir verstetigen und unter einem 
gemeinsamen institutionellen Dach, einem Haus des Exils, ansiedeln. Berlin setzt dadurch ein 
starkes Signal für den Schutz von Menschenrechten weltweit. Darüber hinaus setzen wir uns 
dafür ein, dass in Berlin ein „Friedensforum" entsteht, das als Begegnungsraum für zivile 
Konfliktbearbeitung und gewaltfreie Konfliktlösung Friedensarbeit praktisch erfahrbar macht.
Berlin ist Fair Trade Town – das verpflichtet zu Verantwortung
Viele Produkte auf dem deutschen Markt werden in anderen Ländern oft unter katastrophalen 
Bedingungen hergestellt: Umweltzerstörungen, Menschenrechtsverletzungen und ausbeuterische 
Arbeitsverhältnisse werden für Profite in Kauf genommen. Für uns ist klar: Unternehmen und 
Importeure müssen Verantwortung für ihre gesamte Lieferkette übernehmen. Die Auszeichnung 
Berlins als Fair-Trade-Town im Jahr 2018 und die Gründung des Eine-Welt-Hauses waren dafür 
erste wichtige Schritte. Wir wollen diesen Weg weitergehen und schrittweise eine faire und 
ökologische Beschaffung in der Berliner Verwaltung umsetzen. Von Kaffee über Computer und 
Kleidung bis zu Baumaterial – Berlin muss fair, sozial und nachhaltig einkaufen. Auf 
Bundesebene setzen wir uns für ein Lieferkettengesetz ein, damit Verbraucher*innen 
Transparenz erhalten und Umwelt- und Sozialstandards weltweit eingehalten werden.
Soziales Europa statt Ausbeutung
Ausbeutung von Arbeitskräften aus Europa ist in Berlin leider an der Tagesordnung – auf 
Baustellen, in Hotels, im Bereich der Prostitution. Gegen diesen Missbrauch europäischer 
Freizügigkeit gehen wir mit aller Kraft vor. Wir unterstützen entsprechende Kontrollen des 
Zolls, zum Beispiel um die Missachtung des Mindestlohns auf Baustellen zu verhindern. Und 
wir stärken zivilgesellschaftliche Organisationen, die wertvolle Arbeit leisten, um für 
Transparenz zu sorgen und betroffene Menschen zu beraten, häufig sind dies Migrant*innen-
Selbst-Organisationen. Wir wollen diese sicher finanzieren und bei der Vernetzung 
unterstützen, zum Beispiel mit Gewerkschaften und der Berliner Justiz. Häufig entsteht das 
Problem, dass EU-Bürger*innen keine Ansprüche auf Sozialleistungen geltend machen können. 
Auf Bundesebene arbeiten wir darum dafür, dass Leistungsausschlüsse abgeschafft werden. In 
Berlin wollen wir mit einer Clearing-Stelle dafür sorgen, dass zentral alle Möglichkeiten 
geprüft werden können. Wenn nötig werden wir Menschen auch auf Basis des Allgemeinen 
Sicherheits- und Ordnungsgesetzes unterbringen. Ein Dach über dem Kopf zu haben ist ein 
Grundrecht, dafür stehen wir ein, ausnahmslos.
Partnerschaften in der Europäischen Union
Es ist der historische Verdienst der Europäischen Union, einen Kontinent, der jahrzehntelang 
von Krieg und Zerstörung gezeichnet war, in einen stabilen Frieden geführt zu haben. Der 
Blick in unsere europäische Nachbarschaft zeigt, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist. 
Wir müssen das europäische Projekt aktiv am Leben halten, Brücken bauen und den europäischen 
Austausch fördern. Deshalb wollen wir zukünftig vor allem mit denjenigen Städten – vor allem 
in Osteuropa – gezielt Kooperationen und Partnerschaften eingehen, die unsere Werte teilen. 
Auch die Mitgliedschaft in bestehenden Städtenetzwerke, die sich für Klimaschutz, den 
humanen Umgang mit Geflüchteten und gegen Rassismus einsetzen, wollen wir weiter ausbauen 
und stärken. Auf EU-Ebene wollen wir die EU-Städteagenda nutzen, um noch stärker den 
Austausch und die Kooperation, besonders im Bereich des Klimaschutzes, der 
Kreislaufwirtschaft und der Energiewende, zu suchen.
Europa in die Berliner Landesverfassung
In der Stadt wollen wir Europa sichtbarer machen. Deshalb fordern wir, ein Bekenntnis zur 
Europäischen Union auch in die Berliner Landesverfassung aufzunehmen, wie es in vielen 
anderen Bundesländern der Fall ist. Darüber hinaus sollen die Bezirke über den Rat der 
Bürgermeister besser in die Programmplanung des Landes Berlin für den Europäischen 
Sozialfond (ESF) und den Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) eingebunden 
werden. Die Europabeauftragten auf Bezirksebene sollen gestärkt werden und regelmäßig über 
ihre Arbeit berichten. Auch das Abrufen von EU-Geldern durch die Bezirksverwaltungen wollen 
wir vereinfachen, indem diese Koordinierungsstelle bei der Antragstellung unterstützt.
Jetzt ganz konkret: Bündnisgrüne Projekte für die Zukunft Berlins
1. Gleichstellung in allen Gesellschaftsbereichen
Wir kämpfen für die Gleichstellung der Geschlechter in allen Gesellschaftsbereichen – nicht 
erst seit Corona, aber seit der Pandemie umso mehr: Krisenstäbe und alle anderen Gremien 
müssen divers und geschlechterparitätisch besetzt sein. Um alle Haushaltsmittel 
geschlechtergerecht zu verteilen, wollen wir das Gender-Budgeting weiter vorantreiben, indem 
wir ein Gender-Budgeting-Referat in der Finanzverwaltung einsetzen. Und damit Politik für 
Frauen endlich als Querschnittsthema in allen Bereichen mitgedacht wird, wollen wir mit 
allen Verwaltungen eine verbindliche, datenbasierte und ressortübergreifende 
Gleichstellungsstrategie erarbeiten und umsetzen und eine Gesetzesfolgenabschätzung 
einführen, die die Gleichstellung von Frauen sicherstellt.
2. Rechtsextremen Terror aufklären – parlamentarischer Untersuchungsausschuss zur 
Terrorserie in Neukölln
Die rechtsextreme Terrorserie in Neuköllen steht in einer Linie mit Hanau und den NSU-
Morden. Es wurden Verbindungen der Berliner Polizei zur Polizeibehörde in Hessen bekannt, 
aus der Todesdrohungen mit der Kennung NSU 2.0 verschickt wurden. Es mussten zwei 
Staatsanwälte in der Berliner Justiz umgesetzt werden. Noch immer ist kaum etwas aufgeklärt 
– weder Brandanschläge noch Bedrohungen und auch nicht der Mord an Burak Bektas aus dem Jahr 
2012. Wir brauchen Klarheit über die Fälle, aber auch darüber, welche Rolle Berliner 
Polizist*innen und Staatsanwält*innen spielen. Darum werden wir direkt zu Beginn der neuen 
Legislaturperiode einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss einsetzen. Aufklärung 
schafft Vertrauen. Genau das braucht unsere Hauptstadt-Polizei.
3. Bürger*innenräte in Berlin einführen
Wir wollen unsere Demokratie weiterentwickeln und stärken. Dazu wollen wir auf Bezirks- und 
Landesebene Bürger*innenräte etablieren, die sich zu bestimmten Themen temporär bilden und 
die Institutionen repräsentativer Demokratie ergänzen. Die Teilnehmer*innen an den Räten 
werden durch das Zufallsprinzip gelost, um die Bandbreite der Gesellschaft in einem Kiez 
abbilden zu können. Gemeinsam mit der Verwaltung können dort Lösungen für konkrete Probleme 
im Kiez oder im Bezirk erarbeitet werden. Dadurch wollen wir die demokratischen 
Entscheidungsprozesse stärker vor Ort verankern und die Akzeptanz politischer Entscheidungen 
auf lokaler Ebene erhöhen.
4. Kulturförderung gerechter, transparenter und diverser gestalten 
Wir wollen die Berliner Kulturförderung angesichts neuer Entwicklungen und 
gesellschaftlicher Realitäten umgestalten: Die gesellschaftliche Diversität muss sich besser 
in den kulturellen Angeboten und – nach New Yorker Vorbild – auch in der Besetzung von 
Leitungsfunktionen und Förderstrukturen widerspiegeln. Mit innovativen Programmen und neuen 
Kooperationsformen wollen wir mehr Fördergerechtigkeit für diejenigen erreichen, die bislang 
durchs Raster fallen und sich von einem unterfinanzierten Projekt zum nächsten hangeln 
müssen. Dies erreichen wir nur gemeinsam mit Vertreter*innen der freien Verbände und 
Institutionen sowie mehr Partizipation und Transparenz bei kulturpolitischen Entscheidungen.
5. Eine Willkommensbehörde für Berlin
Berlin soll eine Willkommensbehörde bekommen. Wir haben bereits aus der „Ausländerbehörde“ 
das „Landesamt für Einwanderung“ gemacht. Jetzt kommt der nächste Schritt. In einer 
Willkommensbehörde sollen alle Kompetenzen für eine gelingende Einwanderung gebündelt werden 
– vom Aufenthaltsrecht über den Integrationskurs bis zur Arbeitserlaubnis. Die 
Willkommensbehörde soll im Kompetenzbereich der für Integration zuständigen Senatsverwaltung 
liegen. Auch die Zuständigkeit für das Aufenthaltsrecht soll vom Innenressort an die 
Integrationsverwaltung übertragen werden. Gesetzliche Spielräume wollen wir konsequent 
zugunsten der Betroffenen nutzen.
Antragstext
          
          Nach Zeile 704 einfügen:
Damit Berlins Kulturlandschaft aus der Corona-Krise so gut wie möglich wieder herausfindet, müssen wir der Kulturszene in unserer Stadt Sicherheit für die Zukunft geben. Für uns ist deshalb klar, dass etwaige Sparzwänge nicht zu Lasten des Kulturbereichs gehen dürfen!
5. Vielfalt leben - in Freiheit und Gleichheit
Berlin ist die Stadt der Freiheit. Hier leben knapp vier Millionen Menschen mit den 
unterschiedlichsten Biographien, Identitäten, Zielen und Träumen. Unsere Vision ist eine 
Stadt, die der Vielfalt ihrer Bewohner*innen gerecht wird. Der Staat kann und soll das 
Zusammenleben von Menschen nicht steuern und organisieren. Aber er ist in der Pflicht, das 
Versprechen des Grundgesetzes auf Menschenwürde, Freiheit, Gleichberechtigung und 
Selbstbestimmung für alle Wirklichkeit werden zu lassen. Wir werden dafür sorgen, dass 
Strukturen der Diskriminierung und Ungleichmachung aufgebrochen werden, dass Hass und 
Spaltung keine Chance haben, dass niemand Angst haben muss, das eigene Leben frei zu 
gestalten. Für uns sind Respekt und Anerkennung die Leitprinzipien einer offenen 
Gesellschaft. Wer die Gesellschaft ändern will, muss bei sich selbst beginnen. Deshalb haben 
wir uns als Partei auf den Weg gemacht und damit begonnen, Diskriminierungen und 
Ausschlussmechanismen in unseren Strukturen zu identifizieren und abzubauen. Uns ist 
bewusst: Menschen, die der weißen Mehrheitsgesellschaft angehören, müssen ihre eigenen 
Privilegien kritisch reflektieren und aktiv Rassismus verlernen. Menschen, die in unserer 
Gesellschaft von Rassismus betroffenen sind, müssen sichtbar werden und zu Wort kommen 
können – in der Politik genauso wie in allen anderen Lebensbereichen. Das wäre ein wichtiger 
Schritt, um Vielfalt in dieser Stadt leben zu können.
Schutz vor staatlicher Diskriminierung und Förderung einer vielfältigen Zivilgesellschaft
Wir haben mit dem Landesantidiskriminierungsgesetz als erstes Bundesland überhaupt wirksamen 
Schutz vor staatlicher Diskriminierung geschaffen. Gemeinsam mit dem neuen „Diversity-
Landesprogramm“ treiben wir eine Kultur der Wertschätzung von Vielfalt in der Verwaltung 
voran. Mit dem „Landesprogramm für Demokratie. Vielfalt. Respekt.“ unterstützen wir 
zivilgesellschaftliche Organisationen in ihrer Arbeit gegen Rechtsextremismus, Rassismus und 
Antisemitismus. Wir werden diese Programme in den kommenden Jahren weiter ausbauen und mit 
einem Landesdemokratiefördergesetz einen stabilen Rechtsrahmen und eine stabile Finanzierung 
der Zivilgesellschaft garantieren. Vor Ort wollen wir Menschen stärker an politischen 
Entscheidungen beteiligen und dazu in allen Bezirken und auf Landesebene Bürger*innenräte 
etablieren, die sich temporär zu bestimmten Themen bilden und die gewählten 
Repräsentant*innen beraten.
Selbstbestimmung und 50 Prozent der Macht den Frauen
Politik für Frauen gehört seit 40 Jahren zu unserer grünen DNA – und wir sind erfolgreich. 
In der grünen Fraktion im Abgeordnetenhaus sind 60 Prozent der Mandatsträger*innen weiblich. 
Insgesamt liegt die Quote im Abgeordnetenhaus aber nur bei gerade mal einem Drittel. Wir 
prüfen einen verfassungskonformen Weg für ein Paritégesetz, damit sich alle Parteien 
verpflichten, deutlich mehr Frauen in die Parlamente zu schicken, mit dem Ziel einer 
Ergebnisparität im Abgeordnetenhaus.
Freiheit und Selbstbestimmung funktionieren nur ohne Angst und Gewalt. Darum haben wir in 
den vergangenen Jahren für mehr Plätze in Frauenhäusern gekämpft und das siebte Berliner 
Frauenhaus eröffnen können. Jetzt kämpfen wir für ein achtes Frauenhaus, denn die 
Schutzplätze reichen für eine Stadt wie Berlin nicht aus. Wir haben Unterstützung für Frauen 
und die Anti-Stalking-Beratungsstelle finanziell besser ausgestattet, in den 
Landesunternehmen Leitlinien gegen Sexismus und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz 
verabschiedet.
Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit ist für uns selbstverständlich – für viele 
Unternehmen leider noch nicht. Darum setzen wir uns auf Bundesebene weiter für ein echtes 
Entgelttransparenzgesetz und ein Ende des Ehegattensplittings ein.
Die Regenbogenhauptstadt bleibt bunt
Für uns ist klar, Feminismus geht nicht ohne Queer und Queer-Feminismus nicht ohne Kampf 
gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung. Wir denken und handeln deshalb „intersektional“, 
indem wir die Verschränkungen verschiedener Diskriminierungsformen in den Blick nehmen. Und 
so verstehen wir auch unsere Queerpolitik. Wir unterstützen queere Infrastruktur, die offen 
ist für alle, und das in der ganzen Stadt. Durch einen ressortübergreifenden Maßnahmenplan, 
den der Senat gemeinsam mit den lesbischen, schwulen, bi-, trans*- und inter*-Communities 
erarbeitet, entsteht eine dauerhafte Struktur für Akzeptanzarbeit für LSBTIQ*. Gelingen kann 
dies nur, wenn möglichst viele Gruppen, Vereine und Aktivist*innen zu Wort kommen. Diese 
gemeinsame Arbeit wollen wir fortsetzen.
Freiheit schützen und bewahren – wir setzen auf den Rechtsstaat
Freiheit für alle erreichen wir nur, wenn sich Menschen in Berlin sicher fühlen können, 
Angst hemmt Freiheit. Mit einem Freiheitsrechtestärkungspaket haben wir das größte 
innenpolitische Reformprogramm in Berlin seit Jahrzehnten realisiert. Mit der Novelle des 
Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetzes haben wir Befugnisse zur Abwehr 
terroristischer Straftaten oder ähnlich schwerer Verbrechen neu in das Gesetz aufgenommen 
und gleichzeitig für mehr Bürger*innenrechte sowie Offenheit und Transparenz bei der Polizei 
gesorgt. Wir haben unser innenpolitisches Versprechen umgesetzt und die Stelle eines 
unabhängigen Beauftragten für Bürger*innen und Polizeiangelegenheiten geschaffen. Wir sind 
der Überzeugung, die beste Sicherheitspolitik setzt auf Prävention – indem wir Menschen 
Chancen im Leben geben und die Polizei vor Ort stärken. Wir wollen eine Polizei, die in den 
Kiezen verwurzelt ist, die offen mit Fehlern umgeht, rechtsextreme Strukturen in den eigenen 
Reihen schonungslos aufdeckt und so vielfältig und offen ist, wie unsere Stadt. Genau so 
entsteht Vertrauen. Gewalt und Extremismus egal welcher Couleur haben keinen Platz in der 
offenen Gesellschaft. Gegen islamistischen Terror, Rechtsextremismus oder linksradikale 
Gewalt braucht es ein entschlossenes staatliches Handeln und eine klare 
gesellschaftspolitische Haltung des Miteinanders aller Menschen, die sich auf dem Boden des 
Grundgesetzes bewegen.
Wir errichten ein neues Anti-Terror-Zentrum, um islamistischen und rechtsextremen Terror 
besser zu bekämpfen. Nach den Skandalen um vergiftete Schießstände haben wir erkrankte 
Polizist*innen entschädigt und neue Einsatztrainingszentren gebaut, damit junge 
Polizist*innen zeitgemäß ausgebildet werden. Die Zulagen für die Einsatzkräfte bei Feuerwehr 
und Polizei wurden deutlich angehoben. Eine gemeinsame Leitstelle für Polizei und Feuerwehr 
ist in der Planung, um Berlin für Notfälle sicherer zu machen. Diesen Weg, Ausstattung und 
Arbeitsbedingungen für unsere Sicherheitskräfte zu verbessern, wollen wir weitergehen.
Alle Menschen müssen ihre Rechte durchsetzen können. Dafür brauchen wir eine unabhängige, 
starke und moderne Justiz. In den vergangenen Jahren haben wir die Berliner Justiz in 
riesigen Schritten besser aufgestellt. Wir haben nach vielen Jahren die Soll-Personalstärke 
im Allgemeinen Vollzugsdienst wieder erreicht, Richter*innen und Staatsanwält*innen 
eingestellt und für die vielen neuen Stellen in der Justiz zusätzliche Räumlichkeiten 
geschaffen. Um der organisierten Kriminalität den Geldhahn abzudrehen und Vermögen 
einzuziehen, haben wir eine Spezialabteilung bei der Berliner Staatsanwaltschaft gegründet. 
Gerade Verbraucher*innen müssen sich sicher sein können, dass Lebensmittel nicht 
verunreinigt sind und digitale Angebote Standards des Datenschutzes erfüllen. Um die 
Rechtsdurchsetzung für alle Menschen zu erleichtern, haben wir Verbandsklagerechte 
ausgeweitet und sorgen so dafür, dass alle zu ihrem Recht kommen. Der Rechtsstaat ist das 
Rückgrat unserer Gesellschaft, wir werden ihn weiter stärken.
Kulturhauptstadt Berlin 
Die Welt beneidet Berlin um seine Kunst- und Kulturszene – die freie Szene, die Clubkultur, 
die vielen Museen, Kinos und Theater. Kunst und Kultur brauchen Freiheit, aber auch eine 
auskömmliche öffentliche Förderung und hinreichend Räume. Infolge der Corona-Krise, durch 
Bodenspekulation und Verdrängung ist die Situation vieler Kulturschaffender, Kreativer und 
privater Kulturorte heute prekärer denn je. Umso mehr kämpfen wir für eine bessere soziale 
Absicherung von Kulturschaffenden, die Schaffung und den Erhalt künstlerischer Freiräume 
genauso wie für eine gute kulturelle Grundversorgung und Teilhabe aller Berliner*innen. Wir 
werden dafür die bestehende Fördersystematik innovativ weiterentwickeln: durch mehr Mittel 
für Berlins Freie Szene, junge Sparten und hybride Kulturformen, eine Stärkung der 
Ankerinstitutionen und kulturellen Bildungsarbeit sowie eine bessere Repräsentanz der 
gesellschaftlichen Vielfalt – gerade auch in Jurys, Intendanzen und Aufsichtsgremien. Das 
gilt auch für die freien Medien, deren Unabhängigkeit wir gegen alle Angriffe verteidigen.
Eine demokratische Gesellschaft wird auch von ihrer Erinnerungskultur zusammengehalten: Wir 
halten das Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus wach und wollen, dass das Erbe 
und die Orte der friedlichen Revolution im Berliner Stadtraum sichtbarer werden. Für die 
überfällige Aufarbeitung und Erinnerung an die deutsche Kolonialvergangenheit werden wir in 
Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft die Dekolonisierung der Kultureinrichtungen und -
förderung im Bildungsbereich und öffentlichen Raum weiter vorantreiben.
Freiheit und Gleichheit sind universelle Werte – und Berlin ist ein sicherer Hafen 
Wir sind glühende Verfechter*innen der europäischen Idee und der europäischen Einigung. 
Viele Entwicklungen in Europa verfolgen wir derzeit aber mit großer Sorge. Das Erstarken von 
rechtspopulistischen und rechtsextremen Kräften in Polen, Ungarn und anderen Ländern droht 
die Europäische Union insgesamt zu zerstören. Die LSBTIQ*-freien Zonen, die die rechte 
Regierung Polens vorantreibt, sind ein dramatisches Beispiel dieser Entwicklung. Wir 
arbeiten über unsere Städtepartnerschaften für die Rechte queerer Menschen in Polen und 
setzen uns im „Rainbow Cities Network“ in über 30 Städten auch auf lokaler Ebene für die 
Stärkung der Belange von LSBTIQ* ein. Und Berlin soll ein sicherer Hafen für Menschen sein, 
die vor Krieg, Verfolgung, Elend, Armut oder der Klimakrise fliehen mussten. Alle Menschen, 
die in Berlin ankommen, müssen eine Chance erhalten, sich hier ein Leben aufbauen zu können. 
Wir machen Berlin im Rahmen rechtlicher Möglichkeiten zu einer guten Heimat für all 
diejenigen, die in einer weltoffenen, demokratischen und solidarischen Stadt leben wollen.
5.1 Ein Berlin für alle: für Vielfalt, gegen 
Diskriminierung
Berlin ist offen. Offen für neues, offen für Vielfalt, offen für neue Berliner*innen. 
Anerkennung und Wertschätzung sind es, die Berlin zusammenhalten und zur Metropole machen. 
Diskriminierung und das Absprechen von gleichen Rechten zerstören diese lebenswichtige 
Solidarität. Mit dem Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) hat Berlin als erstes 
Bundesland wirksamen Schutz vor staatlicher Diskriminierung geschaffen und die Rechte der 
Betroffenen gestärkt. Das LADG setzt bundesweit Impulse für eine vielfältige Gesellschaft 
und gegen Stigmatisierung. Gemeinsam mit dem ebenfalls in diesem Jahr eingeführten 
Diversity-Landesprogramm wird die Implementierung einer Kultur der Wertschätzung von 
Vielfalt in der Verwaltung vorangetrieben. Mit dem Landesamt für Einwanderung ist Berlin das 
erste Bundesland, das eine eigenständige Einwanderungsbehörde geschaffen und damit die 
Weichen in Richtung Weltoffenheit und Willkommenskultur gestellt hat.
Auch in den nächsten Jahren wollen wir an unserer Vision eines vielfältigen Berlins 
arbeiten, in der jede*r frei, selbstbestimmt, ohne Diskriminierung und Gewalt leben kann. 
Wir möchten allen hier lebenden Menschen gleichberechtigt und ohne strukturelle 
Benachteiligungen ermöglichen, die Gesellschaft mitzugestalten: Berliner*innen der ersten 
bis x-ten Generation, Ein-Eltern-Familien, Familien mit mehr Eltern oder andere 
Verantwortungsgemeinschaften, sozial benachteiligte Familien, Menschen aller Geschlechter, 
Menschen mit oder ohne Behinderung, Gläubige aller Glaubensrichtungen oder Nichtgläubige, 
LSBTIQ*, Schwarze Menschen, People of Color, Sintize* und Romnja* ebenso wie Kinder, 
Jugendliche und alte Menschen. Die Voraussetzungen dafür sind ein umfassender Schutz vor 
Diskriminierung und rechtlich garantierte Chancen auf Teilhabe, gerechte Repräsentation und 
Mitgestaltung in allen gesellschaftlichen Bereichen und staatlichen Institutionen.
Verwaltung und staatliche Institutionen für Diversität öffnen
Die Berliner Verwaltung wollen wir konsequent für die Diversität der Stadtgesellschaft 
öffnen und ihre Organisationsstrukturen diskriminierungskritisch weiterentwickeln. 
Teilhabehürden, institutioneller Rassismus und andere strukturelle Diskriminierung müssen 
identifiziert und abgebaut werden. Aufbauend auf dem Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) 
wollen wir Aktivitäten für Vielfalt und Weltoffenheit und gegen Diskriminierung und 
Extremismus in der Berliner Verwaltung umsetzen und das Berliner Diversity Landesprogramm 
stetig fortentwickeln. Wir wollen in den Fokus nehmen, wenn Menschen gleich aus mehreren 
Gründen Diskriminierungserfahrungen machen.
In der Verwaltung der Stadt muss sich auch die Stadtgesellschaft abbilden: Diversität ist 
die Stärke und der Reichtum Berlins. Dafür wollen wir die gerechte Repräsentation von 
strukturell benachteiligten, insbesondere von rassistischen und antisemitischen 
Zuschreibungen betroffenen Gruppen in der Verwaltung erreichen und konsequent die 
Repräsentanz von Schwarzen Menschen und People of Color bzw. Menschen mit Rassismuserfahrung 
durch positive Maßnahmen im öffentlichen Dienst fördern. Dabei streben wir eine Repräsentanz 
entsprechend der Bevölkerung an und gehen aktiv auf die Stadtgesellschaft zu, um die 
Berliner Verwaltung als Arbeitgeberin zu bewerben. Dabei machen wir uns eine intersektionale 
Perspektive zu eigen, das heißt: insbesondere auf die Förderung von Menschen zu achten, die 
in mehrfacher Hinsicht diskriminiert werden – beispielsweise durch Sexismus, 
Behindertenfeindlichkeit oder LSBTIQ*-Feindlichkeit. Auch die deutsche oder EU-
Staatsbürger*innenschaft darf nur in Berufen als Voraussetzung verlangt werden, in denen 
dies absolut notwendig ist.
Zivilgesellschaft fördern und einbeziehen
Zivilgesellschaftliche Organisationen wollen wir in ihrer Arbeit zum Abbau von 
Diskriminierungen in der Stadt weiter unterstützen, das „Landesprogramm für Demokratie. 
Vielfalt. Respekt.“ weiter ausbauen und mit einem Landesdemokratiefördergesetz einen 
stabilen Rechtsrahmen und eine stabile Finanzierung der Zivilgesellschaft schaffen.
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Die Grundrechte gelten für alle. Wir erleben aber, 
dass die Realität staatlichen Handelns nicht immer diesen Idealen entspricht. Deshalb wollen 
wir eine parlamentarische Enquete-Kommission für die Dauer der nächsten Legislaturperiode 
einsetzen. Diese wird von allen Fraktionen mit Sachverständigen und Abgeordneten besetzt, um 
systematisch Informationen aufzubereiten, auf deren Grundlage eine gut informierte 
politische Entscheidung getroffen werden kann. Ziel ist, Diskriminierung und Rassismus, die 
von der Berliner Verwaltung und den Sicherheitsbehörden ausgehen, systematisch zu erfassen, 
Gegenstrategien zu entwickeln und diese gegebenenfalls mit den Maßnahmen im Diversity-
Landesprogramm zu verzahnen. Wir wollen rechtsextreme und diskriminierende Strukturen in 
Berliner Verwaltung und Sicherheitsbehörden identifizieren, die Racial Profiling, Rassismus, 
Antisemitismus, Transfeindlichkeit und andere Formen der gruppenbezogenen 
Menschenfeindlichkeit befördern. Bei der Untersuchung soll es aber nicht bleiben: Die 
Kommission soll institutionelle und zivilgesellschaftliche Handlungsempfehlungen erarbeiten, 
um diskriminierende Strukturen abzubauen. Ausbildung, interne und externe Regeln und 
behördliche Organisationsstruktur wollen wir in den Sicherheitsbehörden und der Justiz 
untersuchen und anhand dieser Ergebnisse weiterentwickeln, das gilt besonders für die 
Ausbildung angehender Polizist*innen und Jurist*innen. Uns ist es wichtig, explizit die 
Perspektiven und Expertisen von Menschen, die von Racial Profiling betroffen sind – u. a. 
Schwarze Menschen, als türkei- und arabischstämmig wahrgenommene Menschen, Sintize* und 
Romnja* –, bei der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen einzubeziehen.
Einbürgerung erleichtern und Wahlrecht ermöglichen
Zu einer pluralen Gesellschaft gehört es auch, dass politische Partizipation auf Augenhöhe 
und unabhängig von der Staatsangehörigkeit möglich sein muss. Dies wollen wir ermöglichen 
und gleichzeitig auch die Hürden zur Einbürgerung senken. Einbürgerungen wollen wir in allen 
Bezirken einheitlich und im Sinne der Einbürgerung gestalten; für Menschen, die seit Jahren 
hier leben, dürfen weder Sprachtests noch Transferleistungsbezug ein Ausschlusskriterium 
sein. Wer in Berlin gemeldet ist, soll hier auch wählen dürfen: Wir werden weiterhin auch 
auf der Bundesebene dafür kämpfen, dass das kommunale Wahlrecht und das Landeswahlrecht auf 
alle ausgeweitet wird, die ihren Lebensmittelpunkt in Berlin haben. Damit schaffen wir eine 
weitere wichtige Grundlage für unsere Migrationsgesellschaft.
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt stärken
Zur Vielfalt Berlins gehört auch die religiöse und weltanschauliche Vielfalt. 
Gemeindezentren sind häufig wichtige soziokulturelle Orte im Kiez, Anlaufstellen für 
Menschen mit sozialen Problemen oder Beratungsbedarf, Orte der Vernetzung für Engagierte, 
Sprachrohre für lokale Anliegen. Durch die rasant gestiegenen Mieten sind allerdings gerade 
viele Moscheegemeinden und kleinere Gemeinschaften, die nicht von der Kirchensteuer 
profitieren, zum Umzug gezwungen. Gleichzeitig werden neue Stadtquartiere geplant, ohne dass 
dieser Aspekt des sozialen Zusammenhalts mitgedacht wird. Wir setzen uns für die Entstehung 
von Gemeinwesenzentren ein, die grundsätzlich allen offenstehen und zu gleichen Bedingungen 
genutzt und gemietet werden können. Wir wollen sie als soziokulturelle Orte im Kiez stärken 
und ihren Bestand sichern. Dafür wollen wir Gewerbemieten deckeln und bezirkliche 
Vorkaufsrechte wo möglich auch für religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften ausüben. 
Beispielsweise sollen Ausbau- und Umbaumaßnahmen von Moscheegemeinden, Cem-Häuser, Synagogen 
und Kirchengemeinden, die ihre Räumlichkeiten für Veranstaltungen oder Angebote für den Kiez 
öffnen, gefördert werden.
Wir stehen zur Religionsfreiheit in all ihren Dimensionen. Aber es gibt einige Sonderrechte 
für anerkannte Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, wo wir dringenden Reformbedarf 
sehen. So wollen wir mit den christlichen Kirchen auf der Grundlage der bundespolitischen 
Rahmengesetzgebung so rasch wie möglich in konkrete Verhandlungen über die Ablösung der 
historischen Staatsleistungen treten.
5.2 Ungleichheit zwischen Geschlechtern beenden – die 
Hälfte der Macht den Frauen
Politik von und für Frauen gehört seit 40 Jahren zu unserer grünen DNA. Und unser Engagement 
trägt Früchte: In Berlins landeseigenen Unternehmen sind über die Hälfte der Aufsichtsrats- 
und Vorstandspositionen mittlerweile in Frauenhand. Damit führen wir im bundesweiten 
Vergleich. Im Berliner Abgeordnetenhaus hingegen sind gerade mal ein Drittel aller 160 
Abgeordneten Frauen. Wir Grüne sind stolz darauf, dass 60 Prozent unserer Abgeordneten 
weiblich sind. Gemäß dem Grundsatz „die Hälfte der Macht den Frauen“ prüfen wir einen 
verfassungskonformen Weg für ein Paritégesetz. Nur so erreichen wir langfristig eine faire, 
geschlechtergerechte Politik.
Die Corona-Pandemie – eine Krise zu Lasten von Frauen 
In der Corona-Krise haben wir erlebt, dass weibliche Expertise in Krisenstäben eine 
Seltenheit war. Das führte dazu, dass die unterschiedlichen Lebenslagen von Frauen in den 
Hintergrund rückten, während häusliche Gewalt in Berlin um 30 Prozent anstieg, während 
Schulen und Kitas monatelang geschlossen waren, während Care- und Bildungsarbeit in weiten 
Teilen privatisiert wurden und stillschweigend auf den „To-do-Listen“ von Frauen landeten. 
Uns hat das darin bestärkt, weiterhin lautstark paritätische und diverse Besetzungen für 
Krisenstäbe und alle anderen Gremien zu fordern.
Eine ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie für Berlin
Berlin ist das erste Bundesland, das mit der Einführung von Gender-Budgeting in Senats- und 
Bezirksverwaltungen begonnen hat. Wir haben dem trägen Gender-Budgeting-Prozess in Senats- 
und Bezirksverwaltungen durch einen Haushaltsbeschluss einen neuen Impuls gegeben und 
konnten erste Fortschritte erzielen. Um die Umsetzung weiter voranzutreiben, werden wir uns 
für ein Gender-Budgeting-Referat in der Finanzverwaltung einsetzen. Auch mit der Gründung 
der Unternehmerinnenakademie und dem Landesantidiskriminisierungsgesetz sind wir wichtige 
Schritte gegangen, um Frauen zu stärken. Um systematisch in allen Themen Politik für Frauen 
machen zu können, wollen wir nun mit allen Verwaltungen eine verbindliche, datenbasierte und 
ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie erarbeiten und umsetzen. Die Strategie soll 
intersektional wirken, das bedeutet, dass wir Mehrfachdiskriminierungen, etwa durch 
Rassismus oder Queerfeindlichkeit, stets mitdenken. Außerdem wollen wir eine 
Gesetzesfolgenabschätzung einführen, die die Gleichstellung von Frauen sicherstellt. Unser 
Ziel ist eine emanzipatorische Verwaltung. Um das zu erreichen, werden wir die 
Mitarbeiter*innen entsprechend schulen.
Gewaltfrei und gleichberechtigt in Berlin leben 
Frauen und Kinder sind häufiger Opfer physischer und psychischer Gewalt.Besonders lesbische 
Frauen, Muslimas, obdachlose Frauen, Frauen mit Behinderung, Trans*, Inter*, Schwarze Frauen 
und Women of Color sind Gewalt ausgesetzt, was sowohl unmittelbare als auch langfristige 
Folgen für deren Gesundheit hat.
Wir haben in den letzten Jahren für mehr Plätze in Frauenhäusern gekämpft und sind stolz, 
dass wir das siebte Berliner Frauenhaus eröffnen konnten. Die Schutzplätze reichen für eine 
Stadt wie Berlin nicht aus, darum fordern wir ein achtes Frauenhaus. Auch die Beratung von 
Betroffenen haben wir ausgebaut, um Online-Angebote erweitert und die Anti-Stalking-
Beratungsstellen finanziell besser ausgestattet. Jetzt wollen wir zusätzlich besonders 
vulnerable Gruppen, wie zum Beispiel Geflüchtete, Wohnungs- und Obdachlose, und andere 
(mehrfach) marginalisierte Frauen und nichtbinäre Personen gezielt durch innovative 
Wohnformen und Projekte mit intersektional angelegter Beratung unterstützen.
Berlins große Landesunternehmen sind mit gutem Beispiel vorangegangen und haben Leitlinien 
gegen Sexismus und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz verabschiedet. Wir haben dafür 
gesorgt, dass sexistische und diskriminierende Werbung auf landeseigenen Werbeflächen 
ausgeschlossen wird. Um sie auch auf privaten Flächen zu vermeiden, haben wir ein 
Expert*innengremium eingesetzt, das bei Beschwerden Handlungsempfehlungen ausspricht und für 
das Thema sensibilisiert.
Für Frauen, die selbst oder deren Töchter von Genitalverstümmelung betroffen oder bedroht 
sind, wollen wir das Beratungs- und Behandlungsangebot weiter ausbauen und durch 
Bildungsangebote auch für Männer die Prävention stärken.
Wir wollen ein Berlin schaffen, in dem Frauen und nichtbinäre Personen nicht mehr von 
physischer, psychischer und digitaler Gewalt betroffen sind. Der erste Schritt ist, Gewalt 
gegen Frauen als solche zu kennzeichnen. Um das Ausmaß des Problems zu verdeutlichen, wollen 
wir die Kategorie „geschlechtsbezogene Gewalt“ in die Polizeikriminalstatistik aufnehmen. 
Mit einer umfassenden Studie wollen wir Frauenfeindlichkeit in Berlin untersuchen, um mit 
den Ergebnissen langfristige Maßnahmen gegen misogyne Gewalt zu entwickeln. Gleichzeitig 
arbeiten wir daran, die Bandbreite von niedrigschwelligen mehrsprachigen Beratungsangeboten, 
Frauenhäusern und Zufluchtswohnungen stetig auszuweiten und die Vorgaben der Istanbul-
Konvention konsequent umzusetzen. Polizist*innen, Staatsanwält*innen und Richter*innen 
wollen wir gezielt für das Thema sensibilisieren und dafür weiterbilden.
Selbstbestimmte Sexarbeit ermöglichen. Zwangsprostitution bekämpfen. 
Wir setzen uns dafür ein, dass Sexarbeit in Berlin stärker als bisher selbstbestimmt, sicher 
und unter guten Arbeitsbedingungen stattfinden kann. Hierfür wollen wir die Einstiegs- und 
Umstiegsberatung und mehrsprachige Kontaktstellen ausbauen sowie bei der Gesundheitsberatung 
und -versorgung nachbessern. Essentiell ist, dass hierbei die Expertise und die Erfahrungen 
von Sexarbeiter*innen einbezogen werden. Mit Blick auf bekannte Straßenstriche ist es 
unerlässlich, auch die Perspektiven von Anwohner*innen zu berücksichtigen. Der von uns unter 
rot-rot-grün einberufene Runde Tisch Sexarbeit hat ein Handlungskonzept vorgelegt, dessen 
Umsetzung wir weiter vorantreiben, evaluieren und nach Bedarf anpassen wollen.
Es gibt Überschneidungen zwischen Sexarbeit als selbstbestimmter Tätigkeit und sexueller 
Ausbeutung als Teil der organisierten Kriminalität. In den letzten Jahren haben wir die 
Bekämpfung dieser organisierten Kriminalität im Zusammenhang mit sexueller Ausbeutung und 
Zwangsprostitution ausgeweitet und werden dies fortsetzen. Schutzprogramme für 
Aussteiger*innen, die vor Gericht aussagen, wollen wir weiter ausbauen. Hierbei ist ein 
sicheres Bleiberecht für alle Betroffenen von Menschenhandel zwingend nötig.
Gesundheit – endlich geschlechtergerecht
Die Gesundheitsversorgung von Frauen und nicht-binären Personen werden wir verbessern. Dazu 
gehört, das Angebot an Frauenärzt*innen in allen Bezirken zu sichern und den Zugang zu 
sicheren Schwangerschaftsabbrüchen zu ermöglichen, gerade in Krisenzeiten. Gleichzeitig 
haben wir die Bedingungen für sichere und gute Geburten verbessert, indem wir in Kreißsäle 
investiert haben, indem wir die Ausbildungskapazitäten für Hebammen erhöht haben und mit 
einer digitalen Plattform die Hebammensuche erleichtern.
Wir wollen gendersensible Sexualaufklärung, -beratung und Gesundheitsvorsorge und werden den 
Zugang zu Reproduktionsmedizin und Familienplanung insbesondere für gleichgeschlechtliche 
Paare und Singles ausbauen. Dazu wollen wir genderbezogene Gesundheitsforschung stärken und 
gezielt sowohl cis- als auch trans*-Frauen, nicht-binäre Personen und queere Personen in der 
medizinischen Aus- und Weiterbildung fördern. Für Gynäkolog*innen und andere Heilberufe 
wollen wir entsprechende Schulungen ausbauen, um sie für gesundheitliche Fragen von cis- wie 
von trans*-Frauen sowie für spezifische Fragen zur lesbischen Gesundheit zu sensibilisieren.
Auftrag an die Bundesregierung
Ein großes Hindernis auf dem Weg zum freien und selbstbestimmten Leben für alle Geschlechter 
bleibt die ungleiche Aufteilung von Care-Arbeit zu Lasten von Frauen – mit dem ungerechten 
Effekt der starken Lohn- und Rentenungleichheit zwischen Männern und Frauen. Gegen den 
Gender Care Gap und den Gender Pay Gap, für ein echtes Entgeltgleichheitsgesetz und das Ende 
des Ehegattensplittings kämpfen wir auf Bundesebene.
5.3 Die Regenbogenhauptstadt bleibt bunt
Wir wollen, dass Berlin die Stadt wird, in der alle Menschen ihr Leben frei und 
selbstbestimmt verwirklichen können. Niemand darf wegen der sexuellen Orientierung, der 
sexuellen oder Geschlechtsidentität, wegen des Geschlechtsausdrucks oder vielfältiger 
Geschlechtsmerkmale ausgegrenzt oder diskriminiert werden. Wir akzeptieren dies genauso 
wenig wie Diskriminierung aufgrund des sozialen Status, der Hautfarbe, des Glaubens oder der 
Herkunft. Besonders wichtig ist dies, wenn Menschen mehrfach diskriminiert werden, zum 
Beispiel Schwarze oder muslimische queere Menschen. Für uns ist klar, queer geht nicht ohne 
Feminismus und Queer-Feminismus nicht ohne Kampf gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung – 
unsere Queerpolitik ist „intersektional“.
Queere Infrastruktur in ganz Berlin sichern
Wir haben die ganze Stadt im Blick und wollen, dass es in allen Bezirken queere 
Infrastruktur gibt. Wir haben in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass Angebote 
dazugekommen sind, sei es das erste queere Jugendzentrum, generationenübergreifende Wohn- 
und Pflege-Gemeinschaften, die Fachstelle queere Bildung oder seit 2018 der Preis für 
lesbische* Sichtbarkeit zur Würdigung des Schaffens von Lesben für Berlin. Diese 
Infrastruktur werden wir weiter ausbauen. Wir brauchen Anlaufstellen, soziale Treffpunkte 
und Beratungsstellen für queere Menschen, insbesondere Jugendliche, Ältere und mehrfach 
diskriminierte Gruppen wie Geflüchtete. Gleichzeitig müssen die Bedürfnisse von LSBTIQ* in 
allen Einrichtungen mitgedacht werden. Egal ob Familienzentrum, Senior*innenheim oder 
Jugendclub – wir wollen, dass es Angebote für LSBTIQ* gibt. Einrichtungen vor Verdrängung zu 
schützen, ist dabei eine zentrale Aufgabe.
Wir stärken Initiativen für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt
Leider ist unsere Stadt nicht so liberal, wie es oft scheint. Auch hier werden Menschen 
aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität ausgegrenzt, 
diskriminiert und tätlich angegriffen. Wir sagen Diskriminierung und Gewalt den Kampf an. 
Wir haben eine Krisen- und Zufluchtswohnung eingerichtet, in der LSBTIQ* in akuten 
Bedrohungssituationen eine anonyme, temporäre Unterbringung finden können. Der bisherigen 
Initiative Sexuelle Vielfalt haben wir neuen Schwung verliehen und sie zur „Initiative 
Geschlechtliche und Sexuelle Vielfalt“ (IGSV) erweitert.
Durch einen ressortübergreifenden Maßnahmenplan, den der Senat gemeinsam mit den lesbischen, 
schwulen, bi-, trans*- und inter*-Communities erarbeitet, entsteht nun eine dauerhafte 
Struktur für Akzeptanzarbeit für LSBTIQ*. Gelingen kann dies nur, wenn möglichst viele 
Gruppen, Vereine und Aktivist*innen zu Wort kommen. Diese Arbeit werden wir fortsetzen. Die 
Bezirke spielen in der Umsetzung eine wichtige Rolle, insbesondere die Außenbezirke sollen 
gestärkt werden, denn Zugang zu Beratungs- und Unterstützungsstrukturen darf nicht vom 
Wohnort abhängen. Wir haben verankert, dass jeder Bezirk eine Ansprechperson für LSBTIQ*-
Angelegenheiten benennt, die als Schnittstelle zwischen Senatsverwaltung, Bezirk und 
Akteur*innen fungiert. Auch an Kitas und Schulen muss geschlechtliche und sexuelle Vielfalt 
stärker gelebt werden können. Hierbei brauchen sie Unterstützung. Wir unterstützen die 
„Fachstelle queere Bildung“, die Initiative „Schule in Vielfalt“ und die Vielfaltsbroschüre 
für Kita-Fachkräfte der zuständigen Senatsverwaltung.
Lesbische Sichtbarkeit stärken
In der Koalition haben wir das Ziel vorgegeben, die öffentliche Aufmerksamkeit für Lesben, 
lesbisches Leben und lesbische Belange in Berlin zu erhöhen. Zudem werden wir eine 
wissenschaftliche Aufarbeitung des Sorgerechtsentzugs in Berlin in Auftrag geben. Noch bis 
Ende der 1990er Jahre wurden vielen Frauen ihre Kinder gerichtlich entzogen, wenn sie eine 
lesbische Beziehung führten. Dieses Unrecht ist bisher kaum bekannt. Wir wollen dieses 
dunkle Kapitel der jüngeren Geschichte aufarbeiten.
Die Bundesregierung muss handeln – wir nutzen jeden Spielraum in Berlin
Viele nötige Gesetzesänderungen können nur auf Bundesebene umgesetzt werden. Darum haben wir 
eine Bundesratsinitiative zur Erweiterung des Art. 3 Grundgesetz um das Merkmal der 
sexuellen Identität gestartet. Wir wollen, dass trans*-, inter* und nicht-binäre Menschen 
ihren Vornamen und ihren Geschlechtseintrag möglichst einfach anpassen und ändern können. 
Momentan gibt es hohe bürokratische Auflagen, die auf Bundesebene abgebaut werden müssen.
Solange sich das nicht ändert, wollen wir, dass Berlin schon in den Bereichen vorangeht, in 
denen das Land Gestaltungsspielraum hat. In Schulen und staatlichen Hochschulen wollen wir 
die selbstbestimmte Namensänderung und die Änderung des Geschlechtseintrages ermöglichen. 
Wir setzen uns dafür ein, dass der Personenstand „divers“ konsequent und gleichberechtigt in 
allen öffentlichen Einrichtungen und der Berliner Verwaltung berücksichtigt wird, inklusive 
der Anpassung aller Formulare.
Queere Rechte in Europa und weltweit
Wir stehen für die Rechte queerer Menschen ein – in Berlin und weltweit. Queer-Feindlichkeit 
verstößt gegen die Menschenrechte. Berlin und die Bezirke haben ein breites 
Städtepartnerschaftsnetzwerk. Als Regenbogenhauptstadt hat Berlin die Verantwortung, auch 
gegenüber den Partnerstädten für queere Rechte und Gleichstellung einzutreten. Die LSBTIQ*-
freien Zonen in Polen und anderen Ländern sind Menschenrechtsverletzungen und müssen 
aufgelöst werden. Über das „Rainbow Cities Network“ setzen wir uns im Ausland in über 30 
Städten auch auf lokaler Ebene für die Stärkung der Belange von LSBTIQ* ein.
5.4 Freiheit schützen und bewahren
Berlin ist eine Stadt der Freiheit. Hier leben Menschen mit den unterschiedlichsten 
Biographien, Identitäten, Zielen und Träumen. Allen Berliner*innen ist gemeinsam, dass sie 
selbstbestimmt ihre Freiheit genießen wollen. Das gelingt nur, wenn alle sich sicher sein 
können, dass ihre Rechte und ihre Würde geachtet werden – von den anderen genauso wie von 
staatlichen Stellen. Ohne ein Grundgefühl von Sicherheit ist das schwer möglich, denn Angst 
hemmt die Freiheit. Es ist deswegen unser Ziel, Sicherheit zu schaffen, ohne Freiheit zu 
beschränken. Das ist kein Widerspruch, im Gegenteil: Wer Sicherheit nur durch Maßnahmen 
erreichen will, die Rechte und Freiheit schmälern, hat das Ziel der offenen Gesellschaft und 
des Rechtsstaates aufgegeben.
Mit einem großen Freiheitsrechtestärkungspaket haben wir die größte innenpolitische Reform 
in Berlin seit Jahrzehnten umgesetzt und eine*n unabhängige*n Polizei- und 
Bürger*innenbeauftragte*n eingeführt. Das ist ein großer Erfolg. Uns ist gelungen, woran 
andere Bundesländer gescheitert sind. Häufig waren dortige Änderungen an den 
Sicherheitsgesetzen zu Recht begleitet von heftigen Protesten, nicht so in Berlin. Mit der 
Novelle des Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetzes haben wir Befugnisse zur Abwehr 
terroristischer Straftaten oder ähnlich schwerer Verbrechen neu in das Gesetz aufgenommen. 
Die Veröffentlichung kriminalitätsbelasteter Orte, an denen ohne Verdacht kontrolliert 
werden kann, haben wir gesetzlich geregelt, genau wie die individuelle Kennzeichnung von 
Beamt*innen. So ist auch Fehlverhalten von Polizist*innen leichter aufzuklären. Der Einsatz 
von Vertrauenspersonen und verdeckten Ermittler*innen muss in der Regel nun durch ein 
Gericht angeordnet werden. Wir haben die Bürger*innenrechte gestärkt und gleichzeitig dem 
Bedürfnis der Berliner*innen nach mehr Sicherheit Rechnung getragen. Diesen Weg gehen wir 
weiter.
Prävention ist der beste Weg
Die beste Form der Kriminalitätsbekämpfung wirkt, bevor eine Straftat begangen wird. Wir 
wollen Instrumente der Prävention deshalb weiter stärken. Aufklärungs- und Beratungsangebote 
sind dabei genauso wichtig wie die enge und klar strukturierte Zusammenarbeit von 
Ordnungsämtern und Polizei mit Jugendämtern oder Sozialämtern. Prävention bedeutet für uns 
nicht Überwachung und Kontrolle, um zu verhindern, dass Delikte begangen werden. Uns geht es 
darum, gesellschaftliche Konfliktlagen zu entschärfen, bevor sie entstehen, möglichen 
Täter*innen Alternativen zu bieten und frühzeitig Grenzen aufzuzeigen, um sie von einer 
kriminellen Karriere abzubringen.
Polizei vor Ort stärken
Die Berliner Polizei muss ansprechbar, erreichbar und vor Ort sein. Präsenz und Nähe 
schaffen Transparenz und Vertrauen. Wir wollen Mobile Wachen und Brennpunktstreifen weiter 
ausbauen, um vor Ort Konflikte zu lösen und Kriminalität verhindern zu können. In enger 
Kooperation mit sozialer Arbeit, Präventionsträgern und Zivilgesellschaft kann so verhindert 
werden, dass Orte zu Angsträumen und Kriminalitätsschwerpunkten werden. Wir haben die 
Fahrradstaffel mit dem Ziel, sie auf die gesamte Stadt auszuweiten, deutlich ausgebaut. Wir 
wollen noch mehr Polizist*innen auf Fahrrädern, um alle Verkehrsteilnehmer*innen auf 
Augenhöhe anzusprechen und für mehr Sicherheit auf Berlins Straßen zu sorgen.
Die Berliner Polizei muss so divers sein wie unsere Stadt
Vielfältig, tolerant, offen, freiheitlich – das sind Attribute, die nicht nur auf Berlin 
zutreffen, sondern auch die Berliner Polizei beschreiben müssen. Um das zu erreichen, werden 
wir die Polizei jünger, weiblicher und diverser machen. Wir werden intensiv um Menschen 
werben, die bisher in der Polizei keine Berufsperspektive für sich sehen. Wir werden die 
Kompetenzen in diversitätssensibler Kommunikation stärken, in der Aus- und Fortbildung 
ebenso wie im Polizeialltag durch Supervision. Diskriminierung und rassistische Tendenzen in 
der Polizei werden wir untersuchen und mit allen Mitteln bekämpfen – sie haben in Berlin 
keinen Platz.
Handeln zählt 
Diskriminierung und Racial Profiling dürfen kein Mittel der Polizeiarbeit sein. Wenn 
Kontrollen und andere Maßnahmen an der vermeintlichen Herkunft, Sprache, am Glauben oder an 
sexueller Orientierung anknüpfen, läuft etwas doppelt falsch: Grundrechte werden missachtet 
und effektive Kriminalitätsbekämpfung wird verhindert – denn keine dieser Kategorien hat 
etwas mit Kriminalität zu tun. Polizeiliches Handeln muss sich nach dem Handeln der 
Verdächtigen richten, deswegen lehnen wir verdachtsunabhängige Kontrollen ebenso ab wie 
Verdächtigungen aufgrund des Erscheinungsbildes oder persönlicher Eigenschaften.
Wer Ziel einer polizeilichen Maßnahme wird, etwa einer Personenkontrolle, fühlt sich oft 
bedrängt und unter unberechtigtem Verdacht. Wir wollen unbürokratische Nachweispflichten 
einführen, so dass jede*r weiß, warum er*sie beispielsweise kontrolliert wurde und welche 
Rechtsschutzmöglichkeiten es gibt. Die kritische Aufarbeitung des Fehlverhaltens einzelner 
Polizist*innen schafft Vertrauen und stärkt die Arbeit der gesamten Polizei.
Die Ermittlungen rund um die rechtsextreme Terrorserie in Neukölln werden wir genau 
untersuchen und dazu direkt nach dem Beginn der neuen Legislaturperiode einen 
parlamentarischen Untersuchungsausschuss einsetzen.
Sicherheitsbehörden stärken
Wir erwarten von unserer Polizei und Feuerwehr gute Arbeit. Dafür sind wir ihnen aber auch 
die richtigen Bedingungen schuldig. Wir haben die Arbeitsbedingungen bereits durch 
Neueinstellungen verbessert und viele profitieren von höherer Bezahlung. Die Arbeitszeiten 
werden wir familienfreundlicher machen, die Gesundheit der Beamt*innen besser schützen, 
Millionen von Überstunden abbauen und die Ausstattung verbessern. Und natürlich werden wir 
Polizist*innen und Feuerwehrleuten, die im Dienst angegriffen werden, unsere Unterstützung 
geben.
Keine Grundrechtseingriffe auf Vorrat
Der Tendenz der letzten Jahre und Jahrzehnte im Bund und in den meisten Bundesländern, immer 
weitere Kompetenzen der Sicherheitsbehörden auf immer schwammigerer rechtlicher Grundlage zu 
schaffen, erteilen wir eine klare Absage. Sicherheit entsteht nicht durch Überwachung und 
Vorratsdatenspeicherung auf Kosten der Freiheit und Privatsphäre aller. Die 
Sicherheitsbehörden brauchen effektive und wirksame Mittel im Kampf gegen Verbrechen und 
Terrorismus, aber diese müssen klar definiert und an entsprechende Verdachtsmomente gebunden 
sein. Weitreichende Überwachungs- und Eingriffsrechte führen nicht zu Sicherheit, sondern 
zerstören das lebenswichtige Vertrauen in staatliche Institutionen.
Wir brauchen ein funktionierendes Frühwarnsystem gegenüber Verfassungsfeinden, 
staatszersetzenden und demokratiegefährdenden extremistischen Personen und Strukturen. 
Dieses benötigt eine hohe demokratische Legitimation und parlamentarische Kontrolle. Der 
Berliner Verfassungsschutz musste sich in den letzten Jahren zwar wichtigen zusätzlichen 
Herausforderungen stellen, konnte beim islamistischen Terroranschlag auf dem 
Breitscheidplatz und in der rechtsextremen Neuköllner Anschlagsserie aber nicht überzeugen 
und hat so weiter an Vertrauen verloren. Um eine Alternative für diesen Verfassungsschutz zu 
schaffen, setzen wir auf eine wissenschaftliche Evaluation der bundesweiten 
Sicherheitsarchitektur. So lange lehnen wir zusätzliche Befugnisse oder Mittel für den 
Verfassungsschutz in seiner jetzigen Form ab.
5.5 Wir setzen auf den Rechtsstaat
Der Rechtsstaat ist das Rückgrat unserer offenen Gesellschaft und unserer Freiheit. Alle 
Menschen müssen ihre Rechte durchsetzen können und ohne Willkür und Diskriminierung 
behandelt werden. Dafür brauchen wir eine unabhängige, starke und moderne Justiz. In den 
vergangenen Jahren haben wir die Berliner Justiz in großen Schritten besser aufgestellt. 
Erstmals seit vielen Jahren ist im Allgemeinen Vollzugsdienst die Soll-Personalstärke wieder 
erreicht. Nach jahrzehntelangem Stillstand haben wir ein Raumkonzept erarbeitet und mit 
dessen Umsetzung begonnen: Mit dem Kathreiner-Haus am Kleistpark hat die Berliner Justiz – 
erstmals seit 2005 – wieder ein zusätzliches Gerichtsgebäude erhalten, in das das 
Verwaltungsgericht einziehen soll. Mit einem umfassenden Sanierungsprogramm haben wir 
insbesondere die Justizvollzugsanstalten in Tegel und Moabit grundsaniert. Wir sind dabei, 
Richter*innen mit mobilen Arbeitsgeräten auszustatten, haben für den Jugendarrest eine 
gesetzliche Grundlage erarbeitet und die alte Jugendarrestanstalt saniert. Es ist viel 
geschafft, um die Berliner Justiz besser aufzustellen. Und noch viel haben wir vor.
Organisierte Kriminalität bekämpfen
Organisierte Kriminalität sorgt für schwere Schäden, untergräbt die Gesellschaft und schadet 
der Wirtschaft. Deshalb haben wir eine neue Spezialabteilung bei der Berliner 
Staatsanwaltschaft gegründet, die der organisierten Kriminalität den Geldhahn zudreht, indem 
die gesetzlichen Möglichkeiten der Einziehung von Vermögen voll ausgeschöpft werden. 
Mithilfe einer besseren Schulung und Ausstattung der Polizei und enger Kooperation mit 
anderen Bundesländern und europäischen Partner*innen werden wir weiter konsequent gegen 
organisierte Kriminalität vorgehen. Um Geldwäsche einzudämmen, haben wir eine Taskforce zur 
intensiveren Überwachung der Pflichten der Notar*innen eingerichtet. Den eingeschlagenen 
Weg, das Vermögen aus der organisierten Kriminalität einzuziehen, wollen wir weitergehen und 
wo möglich dafür nutzen, Opfergruppen zu unterstützen. Diese Arbeit wollen wir weiter 
stärken.
Wirtschafts- und Umweltkriminalität stoppen
Wirtschaftskriminalität ist Teil der organisierten Kriminalität und auch ihre Bekämpfung 
wollen wir weiter voranbringen. Im Alltag wird diese Kriminalität fälschlicherweise nicht 
als direkte Bedrohung wahrgenommen, sie bedeutet aber Gewinne für die Täter*innen zum 
immensen Schaden der Allgemeinheit. Wir wollen den Verfolgungsdruck konsequent erhöhen – die 
Erfahrung zeigt, dass hier mit relativ wenig Mitteln große Erfolge erzielt werden können. 
Deswegen wollen wir die entsprechenden Abteilungen der Polizei stärken und durch einen 
Ausbau der Steuerfahndung verhindern, dass sich einige wenige zu Lasten aller bereichern. 
Bei der Bekämpfung der Lebensmittelkriminalität, zum Beispiel der Fälschung von vermeintlich 
hochwertigem Olivenöl, hat sich Berlin in den vergangenen Jahren an die Spitze der 
Bundesländer gesetzt und sich für eine bessere Zusammenarbeit der beteiligten Behörden 
eingesetzt, von der Lebensmittelüberwachung bis zum Zoll. Dies wollen wir weiter 
vorantreiben.
Opfer stärken
Rechts- und Sicherheitspolitik orientiert sich zu oft an Täter*innen. Wir wollen die Opfer 
stärker in den Blick nehmen. Nach dem islamistischen Anschlag auf dem Breitscheidplatz haben 
wir eine zentrale Anlaufstelle für Betroffene von Terroranschlägen und deren Angehörige 
eingerichtet. Wir wollen die Beratungs- und Betreuungsangebote ausbauen und aktiv auf die 
Opfer von Straftaten zugehen, statt sie allzu oft alleinzulassen. Auch die psychosoziale 
Betreuung von Opfern muss weiter deutlich verbessert werden, damit traumatische Folgen 
möglichst verhindert werden. Der Täter-Opfer-Ausgleich soll in Zukunft eine wichtigere Rolle 
spielen. Um ausuferndem Hass und Hetze insbesondere im Internet entgegenzutreten, haben wir 
bei der Staatsanwaltschaft eine Zentralstelle Hasskriminalität gegründet und wollen in einem 
Modellprojekt eine digitale Gewaltschutzambulanz einrichten. Sie soll psychologische 
Unterstützung, technische Hilfe und Beratung beim Stellen einer Anzeige bieten.
Rechtsstaat braucht Richter*innen und Vollzugsbeamt*innen
In den letzten Jahren haben wir die Rahmenbedingungen für eine leistungsstarke und 
bürgernahe Justiz geschaffen. Aber noch sind wir nicht am Ziel. Ganz besonders liegt uns am 
Herzen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und familienfreundlicher zu machen, 
Quereinstiege und Wechsel zu erleichtern. So wollen wir ermöglichen, dass Anwält*innen mit 
spezifischer Facherfahrung bei einem Wechsel in die Justiz auch in dieser Fachmaterie 
eingesetzt werden können. Vorerfahrungszeiten wollen wir großzügig anrechnen. Im 
Justizvollzug werden wir den Gesundheitsschutz weiterentwickeln, um vor allem die negativen 
Folgen der Schichtarbeit abzumildern. Um für genug Nachwuchs zu sorgen, wollen wir die 
Jurist*innenausbildung reformieren. Auch die Förderung von Frauen werden wir weiter stärken: 
mit einem transparenten Bewertungssystem, Frauenvertretungen, paritätisch besetzten Gremien 
und Vorschlagslisten für den Richterwahlausschuss.
Wir wollen, dass unsere Justiz so divers wird wie Berlin. Besonders bei den Richter*innen 
und Staatsanwält*innen haben wir noch einen langen Weg vor uns, bis die Richterbank so 
divers wie die Stadt ist. Daher wollen wir dies langfristig bei Einstellungen und 
Beförderungen ändern.
Rechtsstaat braucht Infrastruktur
Unsere Platz-Offensive für die Justiz werden wir fortsetzen. Den Justiz-Campus in Moabit 
wollen wir weiterentwickeln und ein 12. Amtsgericht in Marzahn-Hellersdorf einsetzen, damit 
die Justiz überall in Berlin einfach zu erreichen ist. Die vorhandenen Justizgebäude werden 
wir energetisch sanieren und den bereits begonnen Bau von Solaranlagen und 
Blockheizkraftwerk forcieren.
Digitalisierung voranbringen
Wir digitalisieren die Berliner Justiz. Der elektronische Rechtsverkehr und die 
elektronische Akte (E-Justice) sollen bis zum Jahr 2026 kommen. Die Mehrheit der Berliner 
Richter*innen wurde bereits mit mobilen Arbeitsgeräten ausgestattet, wir wollen, dass das 
künftig für alle möglich wird, die in Gerichten arbeiten. Dabei gilt: Sicherheit und 
Datenschutz stehen an oberster Stelle, kein Effizienzgewinn rechtfertigt die Beschränkung 
der Prozessgrundsätze.
Rechtsstaat für alle
Wer in unserer Stadt lebt, muss seine Rechte auch durchsetzen können. Es darf nicht sein, 
dass Armut, fehlende Bildung oder Diskriminierung dazu führen, dass Menschen nicht in vollem 
Umfang ihre Rechte kennen und wahrnehmen. Mit niedrigschwelligem Zugang zur Justiz und zu 
Beratungsangeboten sorgen wir dafür, dass das Recht wirklich für alle gleich ist! 
Möglichkeiten kollektiver Rechtsdurchsetzung wie das Verbandsklagerecht wollen wir 
ausweiten. Das Projekt „Wir im Rechtsstaat“, ein Rechtsbildungsprogramm für Geflüchtete, 
werden wir weiterführen.
Gefangene werden Nachbar*innen 
Ein Rechtsstaat beweist sich ganz besonders darin, wie er mit Straffälligen umgeht. 
„Wegsperren!“ kann niemals das Prinzip des Strafvollzugs sein. Strafvollzug soll dazu 
dienen, dass straffällig Gewordene nach ihrer Haft wieder voll in die Gesellschaft eintreten 
können und nicht rückfällig werden.
Projekte wie „Arbeit statt Strafe“, bei dem Menschen gemeinnützige Arbeit verrichten, statt 
eine Freiheitsstrafe zu verbüßen, haben wir finanziell besser ausgestattet. Wo immer es zu 
verantworten ist, setzen wir auf offenen Vollzug, um den Weg zurück in die Gesellschaft zu 
erleichtern.
Strafgefangene brauchen mehr Möglichkeiten zur Weiterbildung und eine bessere Betreuung vor 
und nach der Entlassung. Wir haben daher das bundesweit einzigartige Projekt 
„Resozialisierung durch Digitalisierung“ gestartet. In den kommenden Jahren werden alle 
Gefangenen, bei denen dies zu verantworten ist, Zugang zu Internet und E-Mail erhalten – um 
den Kontakt mit ihren Familien zu verbessern, digitale Bildungsangebote zu nutzen und sich 
am Ende der Haft um einen Job zu bewerben. Nur so funktioniert Resozialisierung und wird die 
„zweite Chance“ auch eine echte Chance.
Im Bereich des Jugendstrafrechts und des Jugendstrafvollzugs stehen der Erziehungsgedanke 
und die Prävention für uns im Mittelpunkt. Jugendgerichte, Polizei und Jugendgerichtshilfe 
arbeiten bereits ortsbezogen. Daher war es nur konsequent, auch die Jugendstaatsanwaltschaft 
zu regionalisieren. Verfahrensabläufe „vor Ort“ zu vereinfachen und zu beschleunigen werden 
wir fortsetzen.
Strafrecht als „Ultima Ratio“
Strafrecht darf immer nur das letzte Mittel sein. Darum haben wir in den vergangenen Jahren 
Initiativen ergriffen, um zum Beispiel die Majestätsbeleidigung, das Informieren über 
Schwangerschaftsabbrüche und das Fahren ohne Fahrschein zu entkriminalisieren. Auch den 
Besitz von Cannabis wollen wir entkriminalisieren. Auch Elemente aus der NS-Zeit wollen wir 
endlich aus dem Strafgesetzbuch verbannen. All das muss auf Bundesebene geregelt werden – 
wir bleiben dran.
5.6 Demokratie braucht Engagement: Partizipation, 
Vielfalt und Transparenz stärken
Berlin ist seit Jahrzehnten ein Ort, an dem das Ringen um Demokratie eine ganz besondere 
Rolle spielt. Unzählige Ost-Berliner*innen haben 1989 mit ihrem Mut und mit ihrem Einstehen 
für demokratische Werte die Mauer zwischen Ost- und West-Teil der Stadt zum Einsturz 
gebracht und für alle Menschen in der Stadt die Demokratie erkämpft.
Berlin war und bleibt ein Ort, an dem eine lebendige Zivilgesellschaft immer wieder 
Missstände benennt und dagegen aufsteht, an dem Demokratie gelebt und mit Engagement und 
Widerstandsgeist verbessert wird. Diese aktive Vielfalt ist – gemeinsam mit unserem 
Grundgesetz und unserer Landesverfassung – die Basis unseres demokratischen Zusammenlebens. 
Wir wollen sie schützen und fördern, denn ohne diese Grundlage gibt es auf Dauer kein Leben 
in Freiheit. Deshalb haben wir in dieser Wahlperiode die direkte Demokratie gestärkt, indem 
wir das Abstimmungsgesetz geändert und dadurch die Durchführung von Volksinitiativen, 
Volksbegehren und Volksentscheiden erleichtert haben. Dadurch wurde mehr Mitbestimmung für 
die Berliner*innen möglich.
Demokratie heißt Vielfalt
Grundlage jeder Demokratie ist das Prinzip der Gleichheit der Menschen. Wir erleben in einer 
vielfältigen Stadt wie Berlin aber allzu oft, dass dieses Prinzip mit Füßen getreten, mit 
Hassparolen angegriffen und mit Verächtlichmachung ganzer Gruppen untergraben wird. Eine 
Demokratie ist nur so gut wie der Schutz, die Rechte und die Freiheit, die Minderheiten 
genießen. Wir stellen uns allen Tendenzen entgegen, die die Gleichheit aller Menschen 
infrage stellen.
Mehr Transparenz von politischen Entscheidungen
Die Nachvollziehbarkeit von politischen Entscheidungen ist eine zentrale Voraussetzung für 
das Vertrauen in demokratische Strukturen und die Landesverwaltungen. Wir wollen das 
Transparenz- und Informationsfreiheitsgesetz weiterentwickeln und damit die 
Veröffentlichungspflicht der Verwaltung und das Recht auf Akteneinsicht erweitern. Diese 
Veröffentlichungspflicht soll sowohl für die Verwaltung als auch für die landeseigenen 
Betriebe gelten. Die Kontrolle des Gesetzes soll durch eine*n Beauftragte*n für Datenschutz, 
Transparenz und Informationsfreiheit erfolgen. Außerdem setzen wir uns für die Einführung 
eines Lobbyregisters im Land Berlin ein.
Bürger*innenräte in Berlin einführen
Wir wollen unsere Demokratie weiterentwickeln und stärken. Dazu wollen wir auf Bezirksebene 
und auch auf Landesebene sowie zu einzelnen thematischen Schwerpunkten Bürger*innenräte 
etablieren, die sich zu bestimmten Themen temporär bilden und die Institutionen 
repräsentativer Demokratie ebenso wie die Instrumente der direkten Demokratie ergänzen. Die 
Teilnehmer*innen an den Räten werden durch das Zufallsprinzip gelost, um die Bandbreite der 
Gesellschaft in einem Kiez abbilden zu können. Gemeinsam mit der Verwaltung können dort 
Lösungen für konkrete Probleme im Kiez oder im Bezirk erarbeitet werden. Dadurch wollen wir 
die demokratischen Entscheidungsprozesse stärker vor Ort verankern und die Akzeptanz 
politischer Entscheidungen auf lokaler Ebene erhöhen.
Stadtvertrag für Beteiligung 
Wir wollen unsere Demokratie weiterentwickeln und stärken. Repräsentative, 
direktdemokratische und dialogische Elemente gehören zusammen. Sie eröffnen auch 
Einwohner*innen ohne Wahlrecht, sich an konkreten Projekten in der Stadt zu beteiligen, sie 
machen eine Mitsprache zwischen den Wahlen und unabhängig von Parteien möglich, sie binden 
Engagement und Sachverstand der Bürger*innen ein in eine gemeinwohlorientierte 
Stadtentwicklung. Dazu wollen wir einen „Stadtvertrag Beteiligung“ erarbeiten: weitere 
Stärkung der direkten Demokratie, transparente Verwaltung und Zugang zu Verwaltungswissen, 
Ausbau der Beteiligungsbüros in der ganzen Stadt, das neue Instrument der Bürger*innenräte, 
Bürger*innenentscheide auf Bezirksebene verbindlich machen, eine*n Beauftragte*n einsetzen, 
um diese Prozesse zu begleiten und voranzutreiben.
Demokratische Initiativen stärken
Engagement ist das Rückgrat unserer Demokratie, deshalb braucht es unsere Förderung. Wir 
haben mit dem Landesprogramm „Demokratie. Vielfalt. Respekt. Gegen Rechtsextremismus, 
Rassismus und Antisemitismus“, der Initiative Geschlechtliche und Sexuelle Vielfalt (IGSV) 
und zahlreichen anderen Programmen schon vieles getan. Aber wir wollen mehr: Wir wollen eine 
dauerhafte und verlässliche Förderung solcher Projekte und deshalb wollen wir mit einem 
Landesdemokratiefördergesetz dauerhafte Strukturen schaffen, um Engagement für Demokratie 
und Vielfalt, gegen Hass und Rassismus zu stärken. Vor allem wollen wir Präventionsangebote 
stärken sowie Anlaufstellen und Aussteigerprogramme verstetigen.
Wissen schaffen, Demokratiebildung ausweiten
Wir wollen den Berlin Monitor fortführen. Er hat die Erfahrungen der Berliner*innen im 
Zusammenleben wissenschaftlich untersucht und wertvolle Hinweise gegeben, um gezielt 
Probleme anzugehen. Um das demokratische Bewusstsein zu stärken, sind historische und 
politische Bildung unerlässlich. Wir wollen die Landeszentrale für politische Bildung 
stärken und insbesondere für junge Menschen und in Schulen ausweiten. Denn hier wird die 
Grundlage für die Zukunft unserer Demokratie gelegt. Die Auseinandersetzung mit Rassismus, 
Antisemitismus und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gehört ebenso dazu 
wie das Wissen um deutsche Kolonialgeschichte.
Hilfe und Beratung verbessern, Bewusstsein stärken
Viele Menschen erleben Diskriminierung und Hass, sei es wegen ihrer Herkunft, ihres Glaubens 
oder ihrer sexuellen Identität. Die Betroffenen fühlen sich oft isoliert und ausgeschlossen 
und brauchen deswegen Anlaufstellen, denen sie vertrauen können. Wir wollen solche Stellen 
mit der Zivilgesellschaft schaffen und stärken. Ebenso werden wir in der öffentlichen 
Verwaltung und in Schulen regelmäßige Fortbildungen einführen, um Rassismus und 
Diskriminierung entgegenzuwirken.
Hass und politische Gewalt bekämpfen
Wir haben bereits eine Schwerpunktabteilung bei der Staatsanwaltschaft geschaffen, um gegen 
politisch motivierte und Hasskriminalität vorzugehen, und werden sie weiter stärken. Wir 
wollen damit insbesondere der Bedrohung jüdischen Lebens durch wachsenden Antisemitismus 
entgegentreten und Hassbotschaften im Internet Einhalt gebieten.
5.7 Berlin bleibt Kulturhauptstadt
Berlin ist eine Kulturhauptstadt. Kaum eine andere Stadt hat ein so reichhaltiges Angebot an 
Theatern, Museen, Orchestern und Chören, eine so vibrierende Film-, Literatur-, Musik- und 
Clubszene, mit der Künstler*innen und Kreative Berlin spannend und lebenswert machen. Doch 
diese Kunst- und Kulturmetropole ist unter Druck: Der übergroße Teil der Kulturschaffenden 
gehört immer noch zu den Geringverdienenden in unserer Gesellschaft. Steigende Mieten und 
Lebenshaltungskosten haben soziale Verdrängung und den Verlust künstlerischer Freiräume mit 
sich gebracht. Durch den Lockdown in der Corona-Pandemie haben zahllose freischaffende 
Künstler*innen und private Kulturorte von heute auf morgen ihre Existenzgrundlage verloren. 
Wir stehen für den Erhalt und Ausbau von Berlins einmaliger Kulturlandschaft: Wir haben mit 
Mindesthonoraren und neuen Förderprogrammen für eine Besserstellung von Künstler*innen 
gesorgt, durch die Sicherung öffentlicher Liegenschaften sowie gezielte Immobilienankäufe 
neue Kulturräume geschaffen und die kulturelle Grundversorgung in den Bezirken ausgebaut. 
Nun wollen wir den nächsten Schritt machen, indem wir die Kulturraum-Frage ins Zentrum der 
Stadtentwicklungspolitik rücken, die Fördersystematik zugunsten von mehr Gerechtigkeit, 
Transparenz und Diversität reformieren und die Dekolonisierung Berlins weiter vorantreiben.
Damit Berlins Kulturlandschaft aus der Corona-Krise so gut wie möglich wieder herausfindet, müssen wir der Kulturszene in unserer Stadt Sicherheit für die Zukunft geben. Für uns ist deshalb klar, dass etwaige Sparzwänge nicht zu Lasten des Kulturbereichs gehen dürfen!
Kunst und Kultur brauchen mehr Raum in Berlin – und zwar dringend
Berlins Kulturleben hat einen bedeutenden Anteil an der Attraktivität und internationalen 
Ausstrahlung der Stadt. Gleichzeitig waren und sind Kunst und Kultur immer mehr als ein 
Wirtschaftssektor und deshalb auf öffentliche Förderung und Infrastruktur angewiesen.Daher 
wollen wir bei der Neubau- und Ankaufspolitik des Landes wie in der Berliner 
Stadtentwicklungspolitik ganz generell kulturelle Nutzungen und Bedarfe stärker in den 
Vordergrund stellen. So, wie wir die Alte Münze als einen Kunst- und Kulturstandort mit dem 
Schwerpunkt Musik gesichert haben, werden wir weitere öffentliche Liegenschaften als 
künstlerische Produktions- und Präsentationsorte erschließen. Wir werden auch weiterhin 
private Immobilien für diesen Zweck gezielt ankaufen und das sogenannte Arbeitsraumprogramm 
im Dialog mit der Freien Szene und den Spartenverbänden weiterentwickeln. Bei Planung und 
dem Bau neuer Stadtquartiere müssen künstlerische Zwecke und die Schaffung kultureller 
Infrastruktur von vornherein mitberücksichtigt werden. Außerdem wollen wir sonstige 
öffentliche Liegenschaften und Bauprojekte zugunsten einer Kulturnutzung öffnen: 
Bildungseinrichtungen, Gerichte und Dienstgebäude der Berliner Verwaltung können außerhalb 
ihrer normalen Öffnungszeiten als Probe- und Aufführungsorte fungieren – und beim Neubau 
einer Schule können im Idealfall auch gleich neue Räume für die bezirkliche Musikschule oder 
Jugendkunstschule entstehen. Dabei denken wir Kunst und Klimaschutz zusammen: Auch der 
Kulturbereich muss seinen Anteil an der Einsparung von CO2-Emissionen auf dem Weg zu einer 
klimaneutralen Stadt erbringen. Das gilt insbesondere für die Museen und den Gastspiel- und 
Festivalbetrieb, die zu den größten Treibhausgas-Emittenten gehören. Deshalb unterstützen 
wir Konzepte für ein „Green Culture Desk“ und die Einrichtung eines entsprechenden Fonds.
Förderung der Freien Szene neu justieren
BerlinsFreie Szene war schon immer eine Art Laboratorium für neue künstlerische Ausdrucks- 
und Arbeitsformen und trägt durch ihre Innovationen erheblich zu der internationalen 
Ausnahmestellung der Stadt bei. Die Förderstrukturen, die dies ermöglicht haben, werden den 
neueren Entwicklungen hinsichtlich der Bandbreite und Ausdifferenzierung von Sparten und 
Formaten sowie der künstlerischen Qualität und Professionalisierung dieser Szene allerdings 
schon lange nicht mehr gerecht. Wir wollen die vorhandenen Förderinstrumente und -strukturen 
deshalb zusammen mit Vertreter*innen der freien Verbänden und Kulturorte einer kritischen 
Evaluation unterziehen und gemeinsam weiterentwickeln. Dabei wollen wir das fortsetzen, was 
wir in dieser Legislatur mit dem Runden Tisch Tanz und den neuen Stipendien, der Einrichtung 
eines Festivalfonds, der Ausweitung der Kinder- und Jugendtheater-Förderung und der Stärkung 
der Ankerinstitutionen der Freien Szene begonnen haben. Auch die Arbeit und Strukturen der 
freien Spartenverbände selbst wollen wir kontinuierlich unterstützen.
Zeit für eine diverse und feministische Kulturpolitik
Berlin ist eine vielfältige Metropole mit Menschen unterschiedlichster Migrationsgeschichte. 
Diese gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt spiegelt sich in den städtischen 
Kultureinrichtungen bislang nur unzureichend wider. Dies ist für uns eine Frage der 
gerechten Teilhabe und Repräsentanz, aber auch eine Chance für künstlerische Entwicklungen, 
die postmigrantische, transkulturelle Innovationen aufgreift. Die gesellschaftliche Vielfalt 
muss endlich besser in den Angeboten der öffentlichen Kultureinrichtungen, ihren 
Leitungspositionen und Aufsichtsgremien, bei der Besetzung von Jurys und in der 
Kulturförderung als solcher zum Ausdruck kommen. Mit der Einrichtung eines Diversitätsfonds 
und dem Berliner Projektbüro für Diversitätsentwicklung (Diversity Arts Culture) haben wir 
einen Anfang gemacht. Nun wollen wir die Förderpolitik nach Vorbild des New Yorker „Culture-
Plan“ umbauen.
Bei der Besetzung von Intendanzen und anderen Spitzenpositionen im Kulturbereich müssen auch 
endlich Frauen stärker berücksichtigt werden. Doppelspitzen und Intendant*innen-Kollektive 
sollten nicht länger eine Ausnahme, sondern Normalität auch in großen Kulturinstitutionen 
sein. Wir werden dem sogenannten Gender-Show-Gap und der Unterrepräsentanz von Frauen in 
Regiepositionen entgegenwirken – dort, wo es sich wie beim Berliner Theatertreffen 
realisieren lässt, gegebenenfalls auch in Form einer Quote.
Ein Zentrum der Kunst und Kreativwirtschaft im Flughafen Tempelhof
Wir wollen kreative Innovationen, speziell von Kleinstunternehmen, Solo-Selbstständigen und 
freien Gruppen, fördern. Im Gebäude des Flughafens Tempelhof soll ein Zentrum für Kultur- 
und Kreativwirtschaft entstehen, in dem Ateliers, Galerien, Proberäume und freie Spielorte 
ebenso wie Produktions- und Präsentationsstätten für Design, Mode, Architektur oder Games 
Platz finden. Alles, was dort produziert wird, soll unter dem Label „made in Berlin“ gezielt 
vermarktet und präsentiert werden. Dazu wollen wir als digitale Ergänzung eine landeseigene 
virtuelle „Plattform Berlin“ aufbauen. Auch im ehemaligen Flughafen Tegel wollen wir Raum 
für die Kreativwirtschaft schaffen.
Freiheit der Medien garantieren
Die Medien erfüllen durch Information und Unterhaltung eine wichtige gesellschaftliche 
Funktion. Freie Medien sind Grundlage für Demokratie. Mit großer Sorge verfolgen wir die 
Angriffe, denen freie Medien verstärkt ausgesetzt sind. Wir stehen ein für Pressefreiheit 
und werden die Unabhängigkeit von Journalist*innen wahren und sichern. Gerade der 
öffentlich-rechtliche Rundfunk hat die Aufgaben, die Breite der Gesellschaft abzubilden und 
Ort der offenen Debatte der Gesellschaft zu sein. Deshalb ist es wichtig, dass die 
jeweiligen Medienformate in ihrer Darstellung auch die Diversität der Gesellschaft 
widerspiegeln und adressieren. Um die Vielfalt und Teilhabe von unterrepräsentierten Gruppen 
im rbb zu erhöhen, wollen wir den Rundfunk-Staatsvertrag zusammen mit Brandenburg 
weiterentwickeln.
„Berlin-Jahr“ für Absolvent*innen der Filmhochschulen
Der Film entwickelt sich zunehmend zu einem Aushängeschild der Berliner Kulturlandschaft. Um 
hier ausgebildete Filmschaffende an Berlin zu binden, wollen wir ihnen in einem „Berlin-
Jahr“ eine Anschlussförderung und in Kooperation mit der Filmwirtschaft Arbeitsangebote 
bieten. Um Möglichkeiten der Aus-, Weiter- und Fortbildung für Film- und Medienschaffende zu 
verbessern, wollen wir die Angebote der Medienanstalt Berlin-Brandenburg ausweiten. Dazu 
soll die Medienanstalt auch mit den Filmhochschulen kooperieren.
Clubkultur erhalten
Wir wollen Berlins lebendige Clubkultur erhalten und dazu Standorte sichern. Um 
Nutzungskonflikte mit Anrainern zu entschärfen, haben wir 2018 einen „Lärmschutzfonds für 
Berliner Clubs“ ins Leben gerufen und mit einer Million Euro ausgestattet. Diesen Weg wollen 
wir fortsetzen. Das „Agent of Change“-Prinzip wollen wir in ganz Berlin etablieren. Um Clubs 
bauplanungsrechtlich besser abzusichern und ihnen einen einfacheren Zugang zu Fördermitteln 
zu verschaffen, wollen wir diese Clubs auch offiziell als Kulturstätten anerkennen. Uns ist 
wichtig, Clubs in ihrer Funktion als Orte der gesellschaftlichen Begegnung und „Safer 
Spaces“, zum Beispiel für queere Menschen, zu stärken und gleichzeitig gemeinsam mit den 
Betreiber*innen und der Clubkommission gegen Diskriminierung an der Tür und im Clubleben 
vorzugehen.
Decolonize! 
Mit dem von uns initiierten gesamtstädtischen Konzept für die Aufarbeitung und Erinnerung 
der deutschen Kolonialvergangenheit ist Berlin vom Nachzügler zum Vorreiter bei der 
Dekolonisierunggeworden. Doch die ist ein Prozess, der nur im engen Dialog mit den 
postmigrantisch-diasporischen Communities und den Nachkommen der Menschen in den ehemaligen 
Kolonien gelingen kann. Wir wollen die Dekolonisierung der Berliner Kultureinrichtungen und 
deren Arbeit im Bildungsbereich und öffentlichen Raum weiter vorantreiben. Dafür wollen wir 
die in dieser Legislatur eingerichtete Koordinationsstelle und die Zusammenarbeit mit 
Initiativen wie „Decolonize Berlin e. V.“ verstetigen. Die Berliner Bezirke und 
Stadtteilinitiativen wollen wir bei der Umbenennung von Straßen und Plätzen, die noch heute 
den Kolonialismus und die Kolonialverbrecher ehren, bestmöglich unterstützen, etwa indem wir 
auf Landesebene Ressourcen für die wissenschaftliche Erforschung dieser Straßenhistorie zur 
Verfügung stellen. An den Berliner Hochschulen sollen endlich Postcolonial und Black Studies 
angeboten werden, wie es im angelsächsischen Raum längst der Fall ist. Und wir fordern 
weiterhin die Errichtung eines Lern- und Erinnerungsortes gemeinsam mit dem Bund als 
zentrale Gedenkstätte für die Opfer des deutschen Kolonialismus. Als ehemalige Hauptstadt 
des deutschen Kolonialreichs und Ort zahlreicher kolonialer Sammlungen und Institutionen 
steht Berlin ganz besonders in der Pflicht, deren Geschichte aufzuarbeiten: Wir setzen uns 
für eine systematische Provenienzforschung und die Offenlegung der Inventarlisten der 
Berliner Museen und Sammlungsbestände ein. Koloniale Raubkunst und menschliche Überreste 
müssen den Herkunftsgesellschaften zurückgegeben werden, und das proaktiv. Wir wollen 
außerdem Berlins Städtepartnerschaft mit Windhoek, Namibia, dafür nutzen, eine 
Wiedergutmachung der Bundesrepublik für den Genozid an den Nama und Herero und die 
Aussöhnung mit deren Nachkommen zu erreichen.
5.8 Berlin ist solidarisch: Europa und die Welt im 
Blick
Wir wollen Berlin zu einer Stadt machen, die keinen zurücklässt. Berlin soll ein sicherer 
Hafen für Menschen sein, die vor Krieg, Verfolgung, Elend, Armut oder der Klimakrise fliehen 
mussten, und eine gute Heimat all denjenigen bieten, die in einer weltoffenen, 
demokratischen und solidarischen Stadt leben wollen. Alle Menschen, die in Berlin ankommen, 
müssen eine Chance erhalten, sich in unserer Stadt ein Leben aufbauen zu können.
Berlin ist sicherer Hafen
Wir bekennen uns zu den europäischen Werten von Frieden, Demokratie, Menschenrechten und 
Solidarität. Die Abschottungspolitik an den europäischen Außengrenzen steht diesen Werten 
entgegen und ist eine Schande für Europa. Die Unterbringung von Geflüchteten in 
menschenunwürdigen Lagern, wie in Moria auf Lesbos, zeigt das Scheitern der bisherigen 
europäischen Asyl- und Migrationspolitik. Wir fordern stattdessen eine solidarische und 
menschenrechtsbasierte europäische Flüchtlingspolitik, die allen Asylsuchenden ein faires 
Asylverfahren zusichert. Berlin hat bereits gezeigt, dass es bereit ist, Solidarität zu 
zeigen und Menschen aufzunehmen. Bislang sind wir mit unserem Landesaufnahmeprogramm immer 
wieder am Nein des Bundesinnenministers gescheitert. Diese Ablehnung ist für uns Ansporn. 
Wir werden uns weiterhin für ein Landesaufnahmeprogramm für Geflüchtete aus den griechischen 
Lagern einsetzen und haben erreicht, dass Berlin dafür sogar gegen das 
Bundesinnenministerium klagt. Intensiv bemühen wir uns um besonders schutzbedürftige 
Geflüchtete. Das entsprechende Aufnahmeprogramm wollen wir verlängern und dafür sorgen, dass 
alleinreisende Frauen, Traumatisierte, Geflüchtete mit Behinderungen, LSBTIQ* und Familien 
unmittelbar nach ihrer Ankunft die Beratung und Betreuung bekommen, die sie benötigen.
Eine echte Willkommensbehörde für Berlin
In Berlin ist die postmigrantische Einwanderungsgesellschaft schon lange Realität und in den 
kommenden Jahren wird sie noch pluraler werden, als sie es jetzt schon ist. Nun gilt es, 
diese Realitäten in Politik und Verwaltung abzubilden. Es muss unser Ziel sein, ein 
friedliches, gerechtes und freies Leben für alle Berliner*innen zu ermöglichen. Dafür werden 
wir das Berliner Landesamt für Einwanderung zu einer echten Willkommensbehörde 
weiterentwickeln und alle nötigen Kompetenzen für eine gelingende Einwanderung – vom 
Aufenthaltsrecht über die Versorgung und Unterbringung bis zum Integrationskurs – bündeln. 
Die Willkommensbehörde soll der für Integration zuständigen Senatsverwaltung unterstellt 
werden. Ebenso soll die Zuständigkeit für das Aufenthaltsrecht nicht länger im Innenressort 
angesiedelt bleiben. Neuen Berliner*innen soll dadurch das Ankommen erleichtert und Teilhabe 
soll ihnen ermöglicht werden. Die gesetzlichen Spielräume wollen wir konsequent zugunsten 
der Betroffenen nutzen. Dazu gehört, dass die, die arbeiten oder sich bilden, auch bleiben 
können. Ein prekärer Aufenthaltsstatus darf nicht länger die Aufnahme einer Ausbildung, 
berufsvorbereitende Maßnahmen oder den Abschluss eines angebotenen Arbeitsvertrages 
verhindern. Berlin kann nur all seine Potentiale ausschöpfen, wenn die Anerkennung von im 
Ausland erworbenen Berufsqualifikationen, von Ausbildung und Studium, vereinfacht wird. 
Abschiebungen während Ausbildungsvorbereitung oder Ausbildung – dazu zählt auch die 
Schulzeit oder der Besuch einer Hochschule – müssen für die gesamte Familie konsequent 
ausgeschlossen sein. Abschiebungen sollen generell nur in Ausnahmefällen erfolgen. Die 
Abschiebungen in Krisen- und Konfliktregionen, wie nach Afghanistan, lehnen wir ab.
Programm zum Schutz von Menschenrechtsverteidiger*innen
Auch politisch Verfolgten wollen wir in Berlin eine sichere Anlaufstelle geben. Besonders 
Menschenrechtsverteidiger*innen sind in autoritären Regimen immer wieder massiver Repression 
ausgesetzt. Wir haben in dieser Legislatur mehrere Programme zur Unterstützung von Menschen 
aufgelegt, die in ihrer Heimat politisch verfolgt werden. Dadurch haben Betroffene aus 
Journalismus, Kultur, Wissenschaft und Unternehmen die Möglichkeit, für eine gewisse Zeit in 
Berlin in Sicherheit zu leben. Diese Programme wollen wir verstetigen und unter einem 
gemeinsamen institutionellen Dach, einem Haus des Exils, ansiedeln. Berlin setzt dadurch ein 
starkes Signal für den Schutz von Menschenrechten weltweit. Darüber hinaus setzen wir uns 
dafür ein, dass in Berlin ein „Friedensforum" entsteht, das als Begegnungsraum für zivile 
Konfliktbearbeitung und gewaltfreie Konfliktlösung Friedensarbeit praktisch erfahrbar macht.
Berlin ist Fair Trade Town – das verpflichtet zu Verantwortung
Viele Produkte auf dem deutschen Markt werden in anderen Ländern oft unter katastrophalen 
Bedingungen hergestellt: Umweltzerstörungen, Menschenrechtsverletzungen und ausbeuterische 
Arbeitsverhältnisse werden für Profite in Kauf genommen. Für uns ist klar: Unternehmen und 
Importeure müssen Verantwortung für ihre gesamte Lieferkette übernehmen. Die Auszeichnung 
Berlins als Fair-Trade-Town im Jahr 2018 und die Gründung des Eine-Welt-Hauses waren dafür 
erste wichtige Schritte. Wir wollen diesen Weg weitergehen und schrittweise eine faire und 
ökologische Beschaffung in der Berliner Verwaltung umsetzen. Von Kaffee über Computer und 
Kleidung bis zu Baumaterial – Berlin muss fair, sozial und nachhaltig einkaufen. Auf 
Bundesebene setzen wir uns für ein Lieferkettengesetz ein, damit Verbraucher*innen 
Transparenz erhalten und Umwelt- und Sozialstandards weltweit eingehalten werden.
Soziales Europa statt Ausbeutung
Ausbeutung von Arbeitskräften aus Europa ist in Berlin leider an der Tagesordnung – auf 
Baustellen, in Hotels, im Bereich der Prostitution. Gegen diesen Missbrauch europäischer 
Freizügigkeit gehen wir mit aller Kraft vor. Wir unterstützen entsprechende Kontrollen des 
Zolls, zum Beispiel um die Missachtung des Mindestlohns auf Baustellen zu verhindern. Und 
wir stärken zivilgesellschaftliche Organisationen, die wertvolle Arbeit leisten, um für 
Transparenz zu sorgen und betroffene Menschen zu beraten, häufig sind dies Migrant*innen-
Selbst-Organisationen. Wir wollen diese sicher finanzieren und bei der Vernetzung 
unterstützen, zum Beispiel mit Gewerkschaften und der Berliner Justiz. Häufig entsteht das 
Problem, dass EU-Bürger*innen keine Ansprüche auf Sozialleistungen geltend machen können. 
Auf Bundesebene arbeiten wir darum dafür, dass Leistungsausschlüsse abgeschafft werden. In 
Berlin wollen wir mit einer Clearing-Stelle dafür sorgen, dass zentral alle Möglichkeiten 
geprüft werden können. Wenn nötig werden wir Menschen auch auf Basis des Allgemeinen 
Sicherheits- und Ordnungsgesetzes unterbringen. Ein Dach über dem Kopf zu haben ist ein 
Grundrecht, dafür stehen wir ein, ausnahmslos.
Partnerschaften in der Europäischen Union
Es ist der historische Verdienst der Europäischen Union, einen Kontinent, der jahrzehntelang 
von Krieg und Zerstörung gezeichnet war, in einen stabilen Frieden geführt zu haben. Der 
Blick in unsere europäische Nachbarschaft zeigt, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist. 
Wir müssen das europäische Projekt aktiv am Leben halten, Brücken bauen und den europäischen 
Austausch fördern. Deshalb wollen wir zukünftig vor allem mit denjenigen Städten – vor allem 
in Osteuropa – gezielt Kooperationen und Partnerschaften eingehen, die unsere Werte teilen. 
Auch die Mitgliedschaft in bestehenden Städtenetzwerke, die sich für Klimaschutz, den 
humanen Umgang mit Geflüchteten und gegen Rassismus einsetzen, wollen wir weiter ausbauen 
und stärken. Auf EU-Ebene wollen wir die EU-Städteagenda nutzen, um noch stärker den 
Austausch und die Kooperation, besonders im Bereich des Klimaschutzes, der 
Kreislaufwirtschaft und der Energiewende, zu suchen.
Europa in die Berliner Landesverfassung
In der Stadt wollen wir Europa sichtbarer machen. Deshalb fordern wir, ein Bekenntnis zur 
Europäischen Union auch in die Berliner Landesverfassung aufzunehmen, wie es in vielen 
anderen Bundesländern der Fall ist. Darüber hinaus sollen die Bezirke über den Rat der 
Bürgermeister besser in die Programmplanung des Landes Berlin für den Europäischen 
Sozialfond (ESF) und den Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) eingebunden 
werden. Die Europabeauftragten auf Bezirksebene sollen gestärkt werden und regelmäßig über 
ihre Arbeit berichten. Auch das Abrufen von EU-Geldern durch die Bezirksverwaltungen wollen 
wir vereinfachen, indem diese Koordinierungsstelle bei der Antragstellung unterstützt.
Jetzt ganz konkret: Bündnisgrüne Projekte für die Zukunft Berlins
1. Gleichstellung in allen Gesellschaftsbereichen
Wir kämpfen für die Gleichstellung der Geschlechter in allen Gesellschaftsbereichen – nicht 
erst seit Corona, aber seit der Pandemie umso mehr: Krisenstäbe und alle anderen Gremien 
müssen divers und geschlechterparitätisch besetzt sein. Um alle Haushaltsmittel 
geschlechtergerecht zu verteilen, wollen wir das Gender-Budgeting weiter vorantreiben, indem 
wir ein Gender-Budgeting-Referat in der Finanzverwaltung einsetzen. Und damit Politik für 
Frauen endlich als Querschnittsthema in allen Bereichen mitgedacht wird, wollen wir mit 
allen Verwaltungen eine verbindliche, datenbasierte und ressortübergreifende 
Gleichstellungsstrategie erarbeiten und umsetzen und eine Gesetzesfolgenabschätzung 
einführen, die die Gleichstellung von Frauen sicherstellt.
2. Rechtsextremen Terror aufklären – parlamentarischer Untersuchungsausschuss zur 
Terrorserie in Neukölln
Die rechtsextreme Terrorserie in Neuköllen steht in einer Linie mit Hanau und den NSU-
Morden. Es wurden Verbindungen der Berliner Polizei zur Polizeibehörde in Hessen bekannt, 
aus der Todesdrohungen mit der Kennung NSU 2.0 verschickt wurden. Es mussten zwei 
Staatsanwälte in der Berliner Justiz umgesetzt werden. Noch immer ist kaum etwas aufgeklärt 
– weder Brandanschläge noch Bedrohungen und auch nicht der Mord an Burak Bektas aus dem Jahr 
2012. Wir brauchen Klarheit über die Fälle, aber auch darüber, welche Rolle Berliner 
Polizist*innen und Staatsanwält*innen spielen. Darum werden wir direkt zu Beginn der neuen 
Legislaturperiode einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss einsetzen. Aufklärung 
schafft Vertrauen. Genau das braucht unsere Hauptstadt-Polizei.
3. Bürger*innenräte in Berlin einführen
Wir wollen unsere Demokratie weiterentwickeln und stärken. Dazu wollen wir auf Bezirks- und 
Landesebene Bürger*innenräte etablieren, die sich zu bestimmten Themen temporär bilden und 
die Institutionen repräsentativer Demokratie ergänzen. Die Teilnehmer*innen an den Räten 
werden durch das Zufallsprinzip gelost, um die Bandbreite der Gesellschaft in einem Kiez 
abbilden zu können. Gemeinsam mit der Verwaltung können dort Lösungen für konkrete Probleme 
im Kiez oder im Bezirk erarbeitet werden. Dadurch wollen wir die demokratischen 
Entscheidungsprozesse stärker vor Ort verankern und die Akzeptanz politischer Entscheidungen 
auf lokaler Ebene erhöhen.
4. Kulturförderung gerechter, transparenter und diverser gestalten 
Wir wollen die Berliner Kulturförderung angesichts neuer Entwicklungen und 
gesellschaftlicher Realitäten umgestalten: Die gesellschaftliche Diversität muss sich besser 
in den kulturellen Angeboten und – nach New Yorker Vorbild – auch in der Besetzung von 
Leitungsfunktionen und Förderstrukturen widerspiegeln. Mit innovativen Programmen und neuen 
Kooperationsformen wollen wir mehr Fördergerechtigkeit für diejenigen erreichen, die bislang 
durchs Raster fallen und sich von einem unterfinanzierten Projekt zum nächsten hangeln 
müssen. Dies erreichen wir nur gemeinsam mit Vertreter*innen der freien Verbände und 
Institutionen sowie mehr Partizipation und Transparenz bei kulturpolitischen Entscheidungen.
5. Eine Willkommensbehörde für Berlin
Berlin soll eine Willkommensbehörde bekommen. Wir haben bereits aus der „Ausländerbehörde“ 
das „Landesamt für Einwanderung“ gemacht. Jetzt kommt der nächste Schritt. In einer 
Willkommensbehörde sollen alle Kompetenzen für eine gelingende Einwanderung gebündelt werden 
– vom Aufenthaltsrecht über den Integrationskurs bis zur Arbeitserlaubnis. Die 
Willkommensbehörde soll im Kompetenzbereich der für Integration zuständigen Senatsverwaltung 
liegen. Auch die Zuständigkeit für das Aufenthaltsrecht soll vom Innenressort an die 
Integrationsverwaltung übertragen werden. Gesetzliche Spielräume wollen wir konsequent 
zugunsten der Betroffenen nutzen.
Von Zeile 697 bis 699:
Künstler*innen und private Kulturorte von heute auf morgen ihre Existenzgrundlage verloren. Wir geben Berlins einmaliger Kulturlandschaft Sicherheit und stehen für denihren Erhalt und Ausbau von Berlins einmaliger Kulturlandschaft: Wir haben mit Mindesthonoraren und neuen Förderprogrammen für eine Besserstellung von Künstler*innen 
5. Vielfalt leben - in Freiheit und Gleichheit
Berlin ist die Stadt der Freiheit. Hier leben knapp vier Millionen Menschen mit den 
unterschiedlichsten Biographien, Identitäten, Zielen und Träumen. Unsere Vision ist eine 
Stadt, die der Vielfalt ihrer Bewohner*innen gerecht wird. Der Staat kann und soll das 
Zusammenleben von Menschen nicht steuern und organisieren. Aber er ist in der Pflicht, das 
Versprechen des Grundgesetzes auf Menschenwürde, Freiheit, Gleichberechtigung und 
Selbstbestimmung für alle Wirklichkeit werden zu lassen. Wir werden dafür sorgen, dass 
Strukturen der Diskriminierung und Ungleichmachung aufgebrochen werden, dass Hass und 
Spaltung keine Chance haben, dass niemand Angst haben muss, das eigene Leben frei zu 
gestalten. Für uns sind Respekt und Anerkennung die Leitprinzipien einer offenen 
Gesellschaft. Wer die Gesellschaft ändern will, muss bei sich selbst beginnen. Deshalb haben 
wir uns als Partei auf den Weg gemacht und damit begonnen, Diskriminierungen und 
Ausschlussmechanismen in unseren Strukturen zu identifizieren und abzubauen. Uns ist 
bewusst: Menschen, die der weißen Mehrheitsgesellschaft angehören, müssen ihre eigenen 
Privilegien kritisch reflektieren und aktiv Rassismus verlernen. Menschen, die in unserer 
Gesellschaft von Rassismus betroffenen sind, müssen sichtbar werden und zu Wort kommen 
können – in der Politik genauso wie in allen anderen Lebensbereichen. Das wäre ein wichtiger 
Schritt, um Vielfalt in dieser Stadt leben zu können.
Schutz vor staatlicher Diskriminierung und Förderung einer vielfältigen Zivilgesellschaft
Wir haben mit dem Landesantidiskriminierungsgesetz als erstes Bundesland überhaupt wirksamen 
Schutz vor staatlicher Diskriminierung geschaffen. Gemeinsam mit dem neuen „Diversity-
Landesprogramm“ treiben wir eine Kultur der Wertschätzung von Vielfalt in der Verwaltung 
voran. Mit dem „Landesprogramm für Demokratie. Vielfalt. Respekt.“ unterstützen wir 
zivilgesellschaftliche Organisationen in ihrer Arbeit gegen Rechtsextremismus, Rassismus und 
Antisemitismus. Wir werden diese Programme in den kommenden Jahren weiter ausbauen und mit 
einem Landesdemokratiefördergesetz einen stabilen Rechtsrahmen und eine stabile Finanzierung 
der Zivilgesellschaft garantieren. Vor Ort wollen wir Menschen stärker an politischen 
Entscheidungen beteiligen und dazu in allen Bezirken und auf Landesebene Bürger*innenräte 
etablieren, die sich temporär zu bestimmten Themen bilden und die gewählten 
Repräsentant*innen beraten.
Selbstbestimmung und 50 Prozent der Macht den Frauen
Politik für Frauen gehört seit 40 Jahren zu unserer grünen DNA – und wir sind erfolgreich. 
In der grünen Fraktion im Abgeordnetenhaus sind 60 Prozent der Mandatsträger*innen weiblich. 
Insgesamt liegt die Quote im Abgeordnetenhaus aber nur bei gerade mal einem Drittel. Wir 
prüfen einen verfassungskonformen Weg für ein Paritégesetz, damit sich alle Parteien 
verpflichten, deutlich mehr Frauen in die Parlamente zu schicken, mit dem Ziel einer 
Ergebnisparität im Abgeordnetenhaus.
Freiheit und Selbstbestimmung funktionieren nur ohne Angst und Gewalt. Darum haben wir in 
den vergangenen Jahren für mehr Plätze in Frauenhäusern gekämpft und das siebte Berliner 
Frauenhaus eröffnen können. Jetzt kämpfen wir für ein achtes Frauenhaus, denn die 
Schutzplätze reichen für eine Stadt wie Berlin nicht aus. Wir haben Unterstützung für Frauen 
und die Anti-Stalking-Beratungsstelle finanziell besser ausgestattet, in den 
Landesunternehmen Leitlinien gegen Sexismus und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz 
verabschiedet.
Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit ist für uns selbstverständlich – für viele 
Unternehmen leider noch nicht. Darum setzen wir uns auf Bundesebene weiter für ein echtes 
Entgelttransparenzgesetz und ein Ende des Ehegattensplittings ein.
Die Regenbogenhauptstadt bleibt bunt
Für uns ist klar, Feminismus geht nicht ohne Queer und Queer-Feminismus nicht ohne Kampf 
gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung. Wir denken und handeln deshalb „intersektional“, 
indem wir die Verschränkungen verschiedener Diskriminierungsformen in den Blick nehmen. Und 
so verstehen wir auch unsere Queerpolitik. Wir unterstützen queere Infrastruktur, die offen 
ist für alle, und das in der ganzen Stadt. Durch einen ressortübergreifenden Maßnahmenplan, 
den der Senat gemeinsam mit den lesbischen, schwulen, bi-, trans*- und inter*-Communities 
erarbeitet, entsteht eine dauerhafte Struktur für Akzeptanzarbeit für LSBTIQ*. Gelingen kann 
dies nur, wenn möglichst viele Gruppen, Vereine und Aktivist*innen zu Wort kommen. Diese 
gemeinsame Arbeit wollen wir fortsetzen.
Freiheit schützen und bewahren – wir setzen auf den Rechtsstaat
Freiheit für alle erreichen wir nur, wenn sich Menschen in Berlin sicher fühlen können, 
Angst hemmt Freiheit. Mit einem Freiheitsrechtestärkungspaket haben wir das größte 
innenpolitische Reformprogramm in Berlin seit Jahrzehnten realisiert. Mit der Novelle des 
Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetzes haben wir Befugnisse zur Abwehr 
terroristischer Straftaten oder ähnlich schwerer Verbrechen neu in das Gesetz aufgenommen 
und gleichzeitig für mehr Bürger*innenrechte sowie Offenheit und Transparenz bei der Polizei 
gesorgt. Wir haben unser innenpolitisches Versprechen umgesetzt und die Stelle eines 
unabhängigen Beauftragten für Bürger*innen und Polizeiangelegenheiten geschaffen. Wir sind 
der Überzeugung, die beste Sicherheitspolitik setzt auf Prävention – indem wir Menschen 
Chancen im Leben geben und die Polizei vor Ort stärken. Wir wollen eine Polizei, die in den 
Kiezen verwurzelt ist, die offen mit Fehlern umgeht, rechtsextreme Strukturen in den eigenen 
Reihen schonungslos aufdeckt und so vielfältig und offen ist, wie unsere Stadt. Genau so 
entsteht Vertrauen. Gewalt und Extremismus egal welcher Couleur haben keinen Platz in der 
offenen Gesellschaft. Gegen islamistischen Terror, Rechtsextremismus oder linksradikale 
Gewalt braucht es ein entschlossenes staatliches Handeln und eine klare 
gesellschaftspolitische Haltung des Miteinanders aller Menschen, die sich auf dem Boden des 
Grundgesetzes bewegen.
Wir errichten ein neues Anti-Terror-Zentrum, um islamistischen und rechtsextremen Terror 
besser zu bekämpfen. Nach den Skandalen um vergiftete Schießstände haben wir erkrankte 
Polizist*innen entschädigt und neue Einsatztrainingszentren gebaut, damit junge 
Polizist*innen zeitgemäß ausgebildet werden. Die Zulagen für die Einsatzkräfte bei Feuerwehr 
und Polizei wurden deutlich angehoben. Eine gemeinsame Leitstelle für Polizei und Feuerwehr 
ist in der Planung, um Berlin für Notfälle sicherer zu machen. Diesen Weg, Ausstattung und 
Arbeitsbedingungen für unsere Sicherheitskräfte zu verbessern, wollen wir weitergehen.
Alle Menschen müssen ihre Rechte durchsetzen können. Dafür brauchen wir eine unabhängige, 
starke und moderne Justiz. In den vergangenen Jahren haben wir die Berliner Justiz in 
riesigen Schritten besser aufgestellt. Wir haben nach vielen Jahren die Soll-Personalstärke 
im Allgemeinen Vollzugsdienst wieder erreicht, Richter*innen und Staatsanwält*innen 
eingestellt und für die vielen neuen Stellen in der Justiz zusätzliche Räumlichkeiten 
geschaffen. Um der organisierten Kriminalität den Geldhahn abzudrehen und Vermögen 
einzuziehen, haben wir eine Spezialabteilung bei der Berliner Staatsanwaltschaft gegründet. 
Gerade Verbraucher*innen müssen sich sicher sein können, dass Lebensmittel nicht 
verunreinigt sind und digitale Angebote Standards des Datenschutzes erfüllen. Um die 
Rechtsdurchsetzung für alle Menschen zu erleichtern, haben wir Verbandsklagerechte 
ausgeweitet und sorgen so dafür, dass alle zu ihrem Recht kommen. Der Rechtsstaat ist das 
Rückgrat unserer Gesellschaft, wir werden ihn weiter stärken.
Kulturhauptstadt Berlin
Die Welt beneidet Berlin um seine Kunst- und Kulturszene – die freie Szene, die Clubkultur, 
die vielen Museen, Kinos und Theater. Kunst und Kultur brauchen Freiheit, aber auch eine 
auskömmliche öffentliche Förderung und hinreichend Räume. Infolge der Corona-Krise, durch 
Bodenspekulation und Verdrängung ist die Situation vieler Kulturschaffender, Kreativer und 
privater Kulturorte heute prekärer denn je. Umso mehr kämpfen wir für eine bessere soziale 
Absicherung von Kulturschaffenden, die Schaffung und den Erhalt künstlerischer Freiräume 
genauso wie für eine gute kulturelle Grundversorgung und Teilhabe aller Berliner*innen. Wir 
werden dafür die bestehende Fördersystematik innovativ weiterentwickeln: durch mehr Mittel 
für Berlins Freie Szene, junge Sparten und hybride Kulturformen, eine Stärkung der 
Ankerinstitutionen und kulturellen Bildungsarbeit sowie eine bessere Repräsentanz der 
gesellschaftlichen Vielfalt – gerade auch in Jurys, Intendanzen und Aufsichtsgremien. Das 
gilt auch für die freien Medien, deren Unabhängigkeit wir gegen alle Angriffe verteidigen.
Eine demokratische Gesellschaft wird auch von ihrer Erinnerungskultur zusammengehalten: Wir 
halten das Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus wach und wollen, dass das Erbe 
und die Orte der friedlichen Revolution im Berliner Stadtraum sichtbarer werden. Für die 
überfällige Aufarbeitung und Erinnerung an die deutsche Kolonialvergangenheit werden wir in 
Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft die Dekolonisierung der Kultureinrichtungen und -
förderung im Bildungsbereich und öffentlichen Raum weiter vorantreiben.
Freiheit und Gleichheit sind universelle Werte – und Berlin ist ein sicherer Hafen
Wir sind glühende Verfechter*innen der europäischen Idee und der europäischen Einigung. 
Viele Entwicklungen in Europa verfolgen wir derzeit aber mit großer Sorge. Das Erstarken von 
rechtspopulistischen und rechtsextremen Kräften in Polen, Ungarn und anderen Ländern droht 
die Europäische Union insgesamt zu zerstören. Die LSBTIQ*-freien Zonen, die die rechte 
Regierung Polens vorantreibt, sind ein dramatisches Beispiel dieser Entwicklung. Wir 
arbeiten über unsere Städtepartnerschaften für die Rechte queerer Menschen in Polen und 
setzen uns im „Rainbow Cities Network“ in über 30 Städten auch auf lokaler Ebene für die 
Stärkung der Belange von LSBTIQ* ein. Und Berlin soll ein sicherer Hafen für Menschen sein, 
die vor Krieg, Verfolgung, Elend, Armut oder der Klimakrise fliehen mussten. Alle Menschen, 
die in Berlin ankommen, müssen eine Chance erhalten, sich hier ein Leben aufbauen zu können. 
Wir machen Berlin im Rahmen rechtlicher Möglichkeiten zu einer guten Heimat für all 
diejenigen, die in einer weltoffenen, demokratischen und solidarischen Stadt leben wollen.
5.1 Ein Berlin für alle: für Vielfalt, gegen 
Diskriminierung
Berlin ist offen. Offen für neues, offen für Vielfalt, offen für neue Berliner*innen. 
Anerkennung und Wertschätzung sind es, die Berlin zusammenhalten und zur Metropole machen. 
Diskriminierung und das Absprechen von gleichen Rechten zerstören diese lebenswichtige 
Solidarität. Mit dem Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) hat Berlin als erstes 
Bundesland wirksamen Schutz vor staatlicher Diskriminierung geschaffen und die Rechte der 
Betroffenen gestärkt. Das LADG setzt bundesweit Impulse für eine vielfältige Gesellschaft 
und gegen Stigmatisierung. Gemeinsam mit dem ebenfalls in diesem Jahr eingeführten 
Diversity-Landesprogramm wird die Implementierung einer Kultur der Wertschätzung von 
Vielfalt in der Verwaltung vorangetrieben. Mit dem Landesamt für Einwanderung ist Berlin das 
erste Bundesland, das eine eigenständige Einwanderungsbehörde geschaffen und damit die 
Weichen in Richtung Weltoffenheit und Willkommenskultur gestellt hat.
Auch in den nächsten Jahren wollen wir an unserer Vision eines vielfältigen Berlins 
arbeiten, in der jede*r frei, selbstbestimmt, ohne Diskriminierung und Gewalt leben kann. 
Wir möchten allen hier lebenden Menschen gleichberechtigt und ohne strukturelle 
Benachteiligungen ermöglichen, die Gesellschaft mitzugestalten: Berliner*innen der ersten 
bis x-ten Generation, Ein-Eltern-Familien, Familien mit mehr Eltern oder andere 
Verantwortungsgemeinschaften, sozial benachteiligte Familien, Menschen aller Geschlechter, 
Menschen mit oder ohne Behinderung, Gläubige aller Glaubensrichtungen oder Nichtgläubige, 
LSBTIQ*, Schwarze Menschen, People of Color, Sintize* und Romnja* ebenso wie Kinder, 
Jugendliche und alte Menschen. Die Voraussetzungen dafür sind ein umfassender Schutz vor 
Diskriminierung und rechtlich garantierte Chancen auf Teilhabe, gerechte Repräsentation und 
Mitgestaltung in allen gesellschaftlichen Bereichen und staatlichen Institutionen.
Verwaltung und staatliche Institutionen für Diversität öffnen
Die Berliner Verwaltung wollen wir konsequent für die Diversität der Stadtgesellschaft 
öffnen und ihre Organisationsstrukturen diskriminierungskritisch weiterentwickeln. 
Teilhabehürden, institutioneller Rassismus und andere strukturelle Diskriminierung müssen 
identifiziert und abgebaut werden. Aufbauend auf dem Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) 
wollen wir Aktivitäten für Vielfalt und Weltoffenheit und gegen Diskriminierung und 
Extremismus in der Berliner Verwaltung umsetzen und das Berliner Diversity Landesprogramm 
stetig fortentwickeln. Wir wollen in den Fokus nehmen, wenn Menschen gleich aus mehreren 
Gründen Diskriminierungserfahrungen machen.
In der Verwaltung der Stadt muss sich auch die Stadtgesellschaft abbilden: Diversität ist 
die Stärke und der Reichtum Berlins. Dafür wollen wir die gerechte Repräsentation von 
strukturell benachteiligten, insbesondere von rassistischen und antisemitischen 
Zuschreibungen betroffenen Gruppen in der Verwaltung erreichen und konsequent die 
Repräsentanz von Schwarzen Menschen und People of Color bzw. Menschen mit Rassismuserfahrung 
durch positive Maßnahmen im öffentlichen Dienst fördern. Dabei streben wir eine Repräsentanz 
entsprechend der Bevölkerung an und gehen aktiv auf die Stadtgesellschaft zu, um die 
Berliner Verwaltung als Arbeitgeberin zu bewerben. Dabei machen wir uns eine intersektionale 
Perspektive zu eigen, das heißt: insbesondere auf die Förderung von Menschen zu achten, die 
in mehrfacher Hinsicht diskriminiert werden – beispielsweise durch Sexismus, 
Behindertenfeindlichkeit oder LSBTIQ*-Feindlichkeit. Auch die deutsche oder EU-
Staatsbürger*innenschaft darf nur in Berufen als Voraussetzung verlangt werden, in denen 
dies absolut notwendig ist.
Zivilgesellschaft fördern und einbeziehen
Zivilgesellschaftliche Organisationen wollen wir in ihrer Arbeit zum Abbau von 
Diskriminierungen in der Stadt weiter unterstützen, das „Landesprogramm für Demokratie. 
Vielfalt. Respekt.“ weiter ausbauen und mit einem Landesdemokratiefördergesetz einen 
stabilen Rechtsrahmen und eine stabile Finanzierung der Zivilgesellschaft schaffen.
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Die Grundrechte gelten für alle. Wir erleben aber, 
dass die Realität staatlichen Handelns nicht immer diesen Idealen entspricht. Deshalb wollen 
wir eine parlamentarische Enquete-Kommission für die Dauer der nächsten Legislaturperiode 
einsetzen. Diese wird von allen Fraktionen mit Sachverständigen und Abgeordneten besetzt, um 
systematisch Informationen aufzubereiten, auf deren Grundlage eine gut informierte 
politische Entscheidung getroffen werden kann. Ziel ist, Diskriminierung und Rassismus, die 
von der Berliner Verwaltung und den Sicherheitsbehörden ausgehen, systematisch zu erfassen, 
Gegenstrategien zu entwickeln und diese gegebenenfalls mit den Maßnahmen im Diversity-
Landesprogramm zu verzahnen. Wir wollen rechtsextreme und diskriminierende Strukturen in 
Berliner Verwaltung und Sicherheitsbehörden identifizieren, die Racial Profiling, Rassismus, 
Antisemitismus, Transfeindlichkeit und andere Formen der gruppenbezogenen 
Menschenfeindlichkeit befördern. Bei der Untersuchung soll es aber nicht bleiben: Die 
Kommission soll institutionelle und zivilgesellschaftliche Handlungsempfehlungen erarbeiten, 
um diskriminierende Strukturen abzubauen. Ausbildung, interne und externe Regeln und 
behördliche Organisationsstruktur wollen wir in den Sicherheitsbehörden und der Justiz 
untersuchen und anhand dieser Ergebnisse weiterentwickeln, das gilt besonders für die 
Ausbildung angehender Polizist*innen und Jurist*innen. Uns ist es wichtig, explizit die 
Perspektiven und Expertisen von Menschen, die von Racial Profiling betroffen sind – u. a. 
Schwarze Menschen, als türkei- und arabischstämmig wahrgenommene Menschen, Sintize* und 
Romnja* –, bei der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen einzubeziehen.
Einbürgerung erleichtern und Wahlrecht ermöglichen
Zu einer pluralen Gesellschaft gehört es auch, dass politische Partizipation auf Augenhöhe 
und unabhängig von der Staatsangehörigkeit möglich sein muss. Dies wollen wir ermöglichen 
und gleichzeitig auch die Hürden zur Einbürgerung senken. Einbürgerungen wollen wir in allen 
Bezirken einheitlich und im Sinne der Einbürgerung gestalten; für Menschen, die seit Jahren 
hier leben, dürfen weder Sprachtests noch Transferleistungsbezug ein Ausschlusskriterium 
sein. Wer in Berlin gemeldet ist, soll hier auch wählen dürfen: Wir werden weiterhin auch 
auf der Bundesebene dafür kämpfen, dass das kommunale Wahlrecht und das Landeswahlrecht auf 
alle ausgeweitet wird, die ihren Lebensmittelpunkt in Berlin haben. Damit schaffen wir eine 
weitere wichtige Grundlage für unsere Migrationsgesellschaft.
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt stärken
Zur Vielfalt Berlins gehört auch die religiöse und weltanschauliche Vielfalt. 
Gemeindezentren sind häufig wichtige soziokulturelle Orte im Kiez, Anlaufstellen für 
Menschen mit sozialen Problemen oder Beratungsbedarf, Orte der Vernetzung für Engagierte, 
Sprachrohre für lokale Anliegen. Durch die rasant gestiegenen Mieten sind allerdings gerade 
viele Moscheegemeinden und kleinere Gemeinschaften, die nicht von der Kirchensteuer 
profitieren, zum Umzug gezwungen. Gleichzeitig werden neue Stadtquartiere geplant, ohne dass 
dieser Aspekt des sozialen Zusammenhalts mitgedacht wird. Wir setzen uns für die Entstehung 
von Gemeinwesenzentren ein, die grundsätzlich allen offenstehen und zu gleichen Bedingungen 
genutzt und gemietet werden können. Wir wollen sie als soziokulturelle Orte im Kiez stärken 
und ihren Bestand sichern. Dafür wollen wir Gewerbemieten deckeln und bezirkliche 
Vorkaufsrechte wo möglich auch für religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften ausüben. 
Beispielsweise sollen Ausbau- und Umbaumaßnahmen von Moscheegemeinden, Cem-Häuser, Synagogen 
und Kirchengemeinden, die ihre Räumlichkeiten für Veranstaltungen oder Angebote für den Kiez 
öffnen, gefördert werden.
Wir stehen zur Religionsfreiheit in all ihren Dimensionen. Aber es gibt einige Sonderrechte 
für anerkannte Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, wo wir dringenden Reformbedarf 
sehen. So wollen wir mit den christlichen Kirchen auf der Grundlage der bundespolitischen 
Rahmengesetzgebung so rasch wie möglich in konkrete Verhandlungen über die Ablösung der 
historischen Staatsleistungen treten.
5.2 Ungleichheit zwischen Geschlechtern beenden – die 
Hälfte der Macht den Frauen
Politik von und für Frauen gehört seit 40 Jahren zu unserer grünen DNA. Und unser Engagement 
trägt Früchte: In Berlins landeseigenen Unternehmen sind über die Hälfte der Aufsichtsrats- 
und Vorstandspositionen mittlerweile in Frauenhand. Damit führen wir im bundesweiten 
Vergleich. Im Berliner Abgeordnetenhaus hingegen sind gerade mal ein Drittel aller 160 
Abgeordneten Frauen. Wir Grüne sind stolz darauf, dass 60 Prozent unserer Abgeordneten 
weiblich sind. Gemäß dem Grundsatz „die Hälfte der Macht den Frauen“ prüfen wir einen 
verfassungskonformen Weg für ein Paritégesetz. Nur so erreichen wir langfristig eine faire, 
geschlechtergerechte Politik.
Die Corona-Pandemie – eine Krise zu Lasten von Frauen
In der Corona-Krise haben wir erlebt, dass weibliche Expertise in Krisenstäben eine 
Seltenheit war. Das führte dazu, dass die unterschiedlichen Lebenslagen von Frauen in den 
Hintergrund rückten, während häusliche Gewalt in Berlin um 30 Prozent anstieg, während 
Schulen und Kitas monatelang geschlossen waren, während Care- und Bildungsarbeit in weiten 
Teilen privatisiert wurden und stillschweigend auf den „To-do-Listen“ von Frauen landeten. 
Uns hat das darin bestärkt, weiterhin lautstark paritätische und diverse Besetzungen für 
Krisenstäbe und alle anderen Gremien zu fordern.
Eine ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie für Berlin
Berlin ist das erste Bundesland, das mit der Einführung von Gender-Budgeting in Senats- und 
Bezirksverwaltungen begonnen hat. Wir haben dem trägen Gender-Budgeting-Prozess in Senats- 
und Bezirksverwaltungen durch einen Haushaltsbeschluss einen neuen Impuls gegeben und 
konnten erste Fortschritte erzielen. Um die Umsetzung weiter voranzutreiben, werden wir uns 
für ein Gender-Budgeting-Referat in der Finanzverwaltung einsetzen. Auch mit der Gründung 
der Unternehmerinnenakademie und dem Landesantidiskriminisierungsgesetz sind wir wichtige 
Schritte gegangen, um Frauen zu stärken. Um systematisch in allen Themen Politik für Frauen 
machen zu können, wollen wir nun mit allen Verwaltungen eine verbindliche, datenbasierte und 
ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie erarbeiten und umsetzen. Die Strategie soll 
intersektional wirken, das bedeutet, dass wir Mehrfachdiskriminierungen, etwa durch 
Rassismus oder Queerfeindlichkeit, stets mitdenken. Außerdem wollen wir eine 
Gesetzesfolgenabschätzung einführen, die die Gleichstellung von Frauen sicherstellt. Unser 
Ziel ist eine emanzipatorische Verwaltung. Um das zu erreichen, werden wir die 
Mitarbeiter*innen entsprechend schulen.
Gewaltfrei und gleichberechtigt in Berlin leben
Frauen und Kinder sind häufiger Opfer physischer und psychischer Gewalt.Besonders lesbische 
Frauen, Muslimas, obdachlose Frauen, Frauen mit Behinderung, Trans*, Inter*, Schwarze Frauen 
und Women of Color sind Gewalt ausgesetzt, was sowohl unmittelbare als auch langfristige 
Folgen für deren Gesundheit hat.
Wir haben in den letzten Jahren für mehr Plätze in Frauenhäusern gekämpft und sind stolz, 
dass wir das siebte Berliner Frauenhaus eröffnen konnten. Die Schutzplätze reichen für eine 
Stadt wie Berlin nicht aus, darum fordern wir ein achtes Frauenhaus. Auch die Beratung von 
Betroffenen haben wir ausgebaut, um Online-Angebote erweitert und die Anti-Stalking-
Beratungsstellen finanziell besser ausgestattet. Jetzt wollen wir zusätzlich besonders 
vulnerable Gruppen, wie zum Beispiel Geflüchtete, Wohnungs- und Obdachlose, und andere 
(mehrfach) marginalisierte Frauen und nichtbinäre Personen gezielt durch innovative 
Wohnformen und Projekte mit intersektional angelegter Beratung unterstützen.
Berlins große Landesunternehmen sind mit gutem Beispiel vorangegangen und haben Leitlinien 
gegen Sexismus und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz verabschiedet. Wir haben dafür 
gesorgt, dass sexistische und diskriminierende Werbung auf landeseigenen Werbeflächen 
ausgeschlossen wird. Um sie auch auf privaten Flächen zu vermeiden, haben wir ein 
Expert*innengremium eingesetzt, das bei Beschwerden Handlungsempfehlungen ausspricht und für 
das Thema sensibilisiert.
Für Frauen, die selbst oder deren Töchter von Genitalverstümmelung betroffen oder bedroht 
sind, wollen wir das Beratungs- und Behandlungsangebot weiter ausbauen und durch 
Bildungsangebote auch für Männer die Prävention stärken.
Wir wollen ein Berlin schaffen, in dem Frauen und nichtbinäre Personen nicht mehr von 
physischer, psychischer und digitaler Gewalt betroffen sind. Der erste Schritt ist, Gewalt 
gegen Frauen als solche zu kennzeichnen. Um das Ausmaß des Problems zu verdeutlichen, wollen 
wir die Kategorie „geschlechtsbezogene Gewalt“ in die Polizeikriminalstatistik aufnehmen. 
Mit einer umfassenden Studie wollen wir Frauenfeindlichkeit in Berlin untersuchen, um mit 
den Ergebnissen langfristige Maßnahmen gegen misogyne Gewalt zu entwickeln. Gleichzeitig 
arbeiten wir daran, die Bandbreite von niedrigschwelligen mehrsprachigen Beratungsangeboten, 
Frauenhäusern und Zufluchtswohnungen stetig auszuweiten und die Vorgaben der Istanbul-
Konvention konsequent umzusetzen. Polizist*innen, Staatsanwält*innen und Richter*innen 
wollen wir gezielt für das Thema sensibilisieren und dafür weiterbilden.
Selbstbestimmte Sexarbeit ermöglichen. Zwangsprostitution bekämpfen.
Wir setzen uns dafür ein, dass Sexarbeit in Berlin stärker als bisher selbstbestimmt, sicher 
und unter guten Arbeitsbedingungen stattfinden kann. Hierfür wollen wir die Einstiegs- und 
Umstiegsberatung und mehrsprachige Kontaktstellen ausbauen sowie bei der Gesundheitsberatung 
und -versorgung nachbessern. Essentiell ist, dass hierbei die Expertise und die Erfahrungen 
von Sexarbeiter*innen einbezogen werden. Mit Blick auf bekannte Straßenstriche ist es 
unerlässlich, auch die Perspektiven von Anwohner*innen zu berücksichtigen. Der von uns unter 
rot-rot-grün einberufene Runde Tisch Sexarbeit hat ein Handlungskonzept vorgelegt, dessen 
Umsetzung wir weiter vorantreiben, evaluieren und nach Bedarf anpassen wollen.
Es gibt Überschneidungen zwischen Sexarbeit als selbstbestimmter Tätigkeit und sexueller 
Ausbeutung als Teil der organisierten Kriminalität. In den letzten Jahren haben wir die 
Bekämpfung dieser organisierten Kriminalität im Zusammenhang mit sexueller Ausbeutung und 
Zwangsprostitution ausgeweitet und werden dies fortsetzen. Schutzprogramme für 
Aussteiger*innen, die vor Gericht aussagen, wollen wir weiter ausbauen. Hierbei ist ein 
sicheres Bleiberecht für alle Betroffenen von Menschenhandel zwingend nötig.
Gesundheit – endlich geschlechtergerecht
Die Gesundheitsversorgung von Frauen und nicht-binären Personen werden wir verbessern. Dazu 
gehört, das Angebot an Frauenärzt*innen in allen Bezirken zu sichern und den Zugang zu 
sicheren Schwangerschaftsabbrüchen zu ermöglichen, gerade in Krisenzeiten. Gleichzeitig 
haben wir die Bedingungen für sichere und gute Geburten verbessert, indem wir in Kreißsäle 
investiert haben, indem wir die Ausbildungskapazitäten für Hebammen erhöht haben und mit 
einer digitalen Plattform die Hebammensuche erleichtern.
Wir wollen gendersensible Sexualaufklärung, -beratung und Gesundheitsvorsorge und werden den 
Zugang zu Reproduktionsmedizin und Familienplanung insbesondere für gleichgeschlechtliche 
Paare und Singles ausbauen. Dazu wollen wir genderbezogene Gesundheitsforschung stärken und 
gezielt sowohl cis- als auch trans*-Frauen, nicht-binäre Personen und queere Personen in der 
medizinischen Aus- und Weiterbildung fördern. Für Gynäkolog*innen und andere Heilberufe 
wollen wir entsprechende Schulungen ausbauen, um sie für gesundheitliche Fragen von cis- wie 
von trans*-Frauen sowie für spezifische Fragen zur lesbischen Gesundheit zu sensibilisieren.
Auftrag an die Bundesregierung
Ein großes Hindernis auf dem Weg zum freien und selbstbestimmten Leben für alle Geschlechter 
bleibt die ungleiche Aufteilung von Care-Arbeit zu Lasten von Frauen – mit dem ungerechten 
Effekt der starken Lohn- und Rentenungleichheit zwischen Männern und Frauen. Gegen den 
Gender Care Gap und den Gender Pay Gap, für ein echtes Entgeltgleichheitsgesetz und das Ende 
des Ehegattensplittings kämpfen wir auf Bundesebene.
5.3 Die Regenbogenhauptstadt bleibt bunt
Wir wollen, dass Berlin die Stadt wird, in der alle Menschen ihr Leben frei und 
selbstbestimmt verwirklichen können. Niemand darf wegen der sexuellen Orientierung, der 
sexuellen oder Geschlechtsidentität, wegen des Geschlechtsausdrucks oder vielfältiger 
Geschlechtsmerkmale ausgegrenzt oder diskriminiert werden. Wir akzeptieren dies genauso 
wenig wie Diskriminierung aufgrund des sozialen Status, der Hautfarbe, des Glaubens oder der 
Herkunft. Besonders wichtig ist dies, wenn Menschen mehrfach diskriminiert werden, zum 
Beispiel Schwarze oder muslimische queere Menschen. Für uns ist klar, queer geht nicht ohne 
Feminismus und Queer-Feminismus nicht ohne Kampf gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung – 
unsere Queerpolitik ist „intersektional“.
Queere Infrastruktur in ganz Berlin sichern
Wir haben die ganze Stadt im Blick und wollen, dass es in allen Bezirken queere 
Infrastruktur gibt. Wir haben in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass Angebote 
dazugekommen sind, sei es das erste queere Jugendzentrum, generationenübergreifende Wohn- 
und Pflege-Gemeinschaften, die Fachstelle queere Bildung oder seit 2018 der Preis für 
lesbische* Sichtbarkeit zur Würdigung des Schaffens von Lesben für Berlin. Diese 
Infrastruktur werden wir weiter ausbauen. Wir brauchen Anlaufstellen, soziale Treffpunkte 
und Beratungsstellen für queere Menschen, insbesondere Jugendliche, Ältere und mehrfach 
diskriminierte Gruppen wie Geflüchtete. Gleichzeitig müssen die Bedürfnisse von LSBTIQ* in 
allen Einrichtungen mitgedacht werden. Egal ob Familienzentrum, Senior*innenheim oder 
Jugendclub – wir wollen, dass es Angebote für LSBTIQ* gibt. Einrichtungen vor Verdrängung zu 
schützen, ist dabei eine zentrale Aufgabe.
Wir stärken Initiativen für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt
Leider ist unsere Stadt nicht so liberal, wie es oft scheint. Auch hier werden Menschen 
aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität ausgegrenzt, 
diskriminiert und tätlich angegriffen. Wir sagen Diskriminierung und Gewalt den Kampf an. 
Wir haben eine Krisen- und Zufluchtswohnung eingerichtet, in der LSBTIQ* in akuten 
Bedrohungssituationen eine anonyme, temporäre Unterbringung finden können. Der bisherigen 
Initiative Sexuelle Vielfalt haben wir neuen Schwung verliehen und sie zur „Initiative 
Geschlechtliche und Sexuelle Vielfalt“ (IGSV) erweitert.
Durch einen ressortübergreifenden Maßnahmenplan, den der Senat gemeinsam mit den lesbischen, 
schwulen, bi-, trans*- und inter*-Communities erarbeitet, entsteht nun eine dauerhafte 
Struktur für Akzeptanzarbeit für LSBTIQ*. Gelingen kann dies nur, wenn möglichst viele 
Gruppen, Vereine und Aktivist*innen zu Wort kommen. Diese Arbeit werden wir fortsetzen. Die 
Bezirke spielen in der Umsetzung eine wichtige Rolle, insbesondere die Außenbezirke sollen 
gestärkt werden, denn Zugang zu Beratungs- und Unterstützungsstrukturen darf nicht vom 
Wohnort abhängen. Wir haben verankert, dass jeder Bezirk eine Ansprechperson für LSBTIQ*-
Angelegenheiten benennt, die als Schnittstelle zwischen Senatsverwaltung, Bezirk und 
Akteur*innen fungiert. Auch an Kitas und Schulen muss geschlechtliche und sexuelle Vielfalt 
stärker gelebt werden können. Hierbei brauchen sie Unterstützung. Wir unterstützen die 
„Fachstelle queere Bildung“, die Initiative „Schule in Vielfalt“ und die Vielfaltsbroschüre 
für Kita-Fachkräfte der zuständigen Senatsverwaltung.
Lesbische Sichtbarkeit stärken
In der Koalition haben wir das Ziel vorgegeben, die öffentliche Aufmerksamkeit für Lesben, 
lesbisches Leben und lesbische Belange in Berlin zu erhöhen. Zudem werden wir eine 
wissenschaftliche Aufarbeitung des Sorgerechtsentzugs in Berlin in Auftrag geben. Noch bis 
Ende der 1990er Jahre wurden vielen Frauen ihre Kinder gerichtlich entzogen, wenn sie eine 
lesbische Beziehung führten. Dieses Unrecht ist bisher kaum bekannt. Wir wollen dieses 
dunkle Kapitel der jüngeren Geschichte aufarbeiten.
Die Bundesregierung muss handeln – wir nutzen jeden Spielraum in Berlin
Viele nötige Gesetzesänderungen können nur auf Bundesebene umgesetzt werden. Darum haben wir 
eine Bundesratsinitiative zur Erweiterung des Art. 3 Grundgesetz um das Merkmal der 
sexuellen Identität gestartet. Wir wollen, dass trans*-, inter* und nicht-binäre Menschen 
ihren Vornamen und ihren Geschlechtseintrag möglichst einfach anpassen und ändern können. 
Momentan gibt es hohe bürokratische Auflagen, die auf Bundesebene abgebaut werden müssen.
Solange sich das nicht ändert, wollen wir, dass Berlin schon in den Bereichen vorangeht, in 
denen das Land Gestaltungsspielraum hat. In Schulen und staatlichen Hochschulen wollen wir 
die selbstbestimmte Namensänderung und die Änderung des Geschlechtseintrages ermöglichen. 
Wir setzen uns dafür ein, dass der Personenstand „divers“ konsequent und gleichberechtigt in 
allen öffentlichen Einrichtungen und der Berliner Verwaltung berücksichtigt wird, inklusive 
der Anpassung aller Formulare.
Queere Rechte in Europa und weltweit
Wir stehen für die Rechte queerer Menschen ein – in Berlin und weltweit. Queer-Feindlichkeit 
verstößt gegen die Menschenrechte. Berlin und die Bezirke haben ein breites 
Städtepartnerschaftsnetzwerk. Als Regenbogenhauptstadt hat Berlin die Verantwortung, auch 
gegenüber den Partnerstädten für queere Rechte und Gleichstellung einzutreten. Die LSBTIQ*-
freien Zonen in Polen und anderen Ländern sind Menschenrechtsverletzungen und müssen 
aufgelöst werden. Über das „Rainbow Cities Network“ setzen wir uns im Ausland in über 30 
Städten auch auf lokaler Ebene für die Stärkung der Belange von LSBTIQ* ein.
5.4 Freiheit schützen und bewahren
Berlin ist eine Stadt der Freiheit. Hier leben Menschen mit den unterschiedlichsten 
Biographien, Identitäten, Zielen und Träumen. Allen Berliner*innen ist gemeinsam, dass sie 
selbstbestimmt ihre Freiheit genießen wollen. Das gelingt nur, wenn alle sich sicher sein 
können, dass ihre Rechte und ihre Würde geachtet werden – von den anderen genauso wie von 
staatlichen Stellen. Ohne ein Grundgefühl von Sicherheit ist das schwer möglich, denn Angst 
hemmt die Freiheit. Es ist deswegen unser Ziel, Sicherheit zu schaffen, ohne Freiheit zu 
beschränken. Das ist kein Widerspruch, im Gegenteil: Wer Sicherheit nur durch Maßnahmen 
erreichen will, die Rechte und Freiheit schmälern, hat das Ziel der offenen Gesellschaft und 
des Rechtsstaates aufgegeben.
Mit einem großen Freiheitsrechtestärkungspaket haben wir die größte innenpolitische Reform 
in Berlin seit Jahrzehnten umgesetzt und eine*n unabhängige*n Polizei- und 
Bürger*innenbeauftragte*n eingeführt. Das ist ein großer Erfolg. Uns ist gelungen, woran 
andere Bundesländer gescheitert sind. Häufig waren dortige Änderungen an den 
Sicherheitsgesetzen zu Recht begleitet von heftigen Protesten, nicht so in Berlin. Mit der 
Novelle des Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetzes haben wir Befugnisse zur Abwehr 
terroristischer Straftaten oder ähnlich schwerer Verbrechen neu in das Gesetz aufgenommen. 
Die Veröffentlichung kriminalitätsbelasteter Orte, an denen ohne Verdacht kontrolliert 
werden kann, haben wir gesetzlich geregelt, genau wie die individuelle Kennzeichnung von 
Beamt*innen. So ist auch Fehlverhalten von Polizist*innen leichter aufzuklären. Der Einsatz 
von Vertrauenspersonen und verdeckten Ermittler*innen muss in der Regel nun durch ein 
Gericht angeordnet werden. Wir haben die Bürger*innenrechte gestärkt und gleichzeitig dem 
Bedürfnis der Berliner*innen nach mehr Sicherheit Rechnung getragen. Diesen Weg gehen wir 
weiter.
Prävention ist der beste Weg
Die beste Form der Kriminalitätsbekämpfung wirkt, bevor eine Straftat begangen wird. Wir 
wollen Instrumente der Prävention deshalb weiter stärken. Aufklärungs- und Beratungsangebote 
sind dabei genauso wichtig wie die enge und klar strukturierte Zusammenarbeit von 
Ordnungsämtern und Polizei mit Jugendämtern oder Sozialämtern. Prävention bedeutet für uns 
nicht Überwachung und Kontrolle, um zu verhindern, dass Delikte begangen werden. Uns geht es 
darum, gesellschaftliche Konfliktlagen zu entschärfen, bevor sie entstehen, möglichen 
Täter*innen Alternativen zu bieten und frühzeitig Grenzen aufzuzeigen, um sie von einer 
kriminellen Karriere abzubringen.
Polizei vor Ort stärken
Die Berliner Polizei muss ansprechbar, erreichbar und vor Ort sein. Präsenz und Nähe 
schaffen Transparenz und Vertrauen. Wir wollen Mobile Wachen und Brennpunktstreifen weiter 
ausbauen, um vor Ort Konflikte zu lösen und Kriminalität verhindern zu können. In enger 
Kooperation mit sozialer Arbeit, Präventionsträgern und Zivilgesellschaft kann so verhindert 
werden, dass Orte zu Angsträumen und Kriminalitätsschwerpunkten werden. Wir haben die 
Fahrradstaffel mit dem Ziel, sie auf die gesamte Stadt auszuweiten, deutlich ausgebaut. Wir 
wollen noch mehr Polizist*innen auf Fahrrädern, um alle Verkehrsteilnehmer*innen auf 
Augenhöhe anzusprechen und für mehr Sicherheit auf Berlins Straßen zu sorgen.
Die Berliner Polizei muss so divers sein wie unsere Stadt
Vielfältig, tolerant, offen, freiheitlich – das sind Attribute, die nicht nur auf Berlin 
zutreffen, sondern auch die Berliner Polizei beschreiben müssen. Um das zu erreichen, werden 
wir die Polizei jünger, weiblicher und diverser machen. Wir werden intensiv um Menschen 
werben, die bisher in der Polizei keine Berufsperspektive für sich sehen. Wir werden die 
Kompetenzen in diversitätssensibler Kommunikation stärken, in der Aus- und Fortbildung 
ebenso wie im Polizeialltag durch Supervision. Diskriminierung und rassistische Tendenzen in 
der Polizei werden wir untersuchen und mit allen Mitteln bekämpfen – sie haben in Berlin 
keinen Platz.
Handeln zählt
Diskriminierung und Racial Profiling dürfen kein Mittel der Polizeiarbeit sein. Wenn 
Kontrollen und andere Maßnahmen an der vermeintlichen Herkunft, Sprache, am Glauben oder an 
sexueller Orientierung anknüpfen, läuft etwas doppelt falsch: Grundrechte werden missachtet 
und effektive Kriminalitätsbekämpfung wird verhindert – denn keine dieser Kategorien hat 
etwas mit Kriminalität zu tun. Polizeiliches Handeln muss sich nach dem Handeln der 
Verdächtigen richten, deswegen lehnen wir verdachtsunabhängige Kontrollen ebenso ab wie 
Verdächtigungen aufgrund des Erscheinungsbildes oder persönlicher Eigenschaften.
Wer Ziel einer polizeilichen Maßnahme wird, etwa einer Personenkontrolle, fühlt sich oft 
bedrängt und unter unberechtigtem Verdacht. Wir wollen unbürokratische Nachweispflichten 
einführen, so dass jede*r weiß, warum er*sie beispielsweise kontrolliert wurde und welche 
Rechtsschutzmöglichkeiten es gibt. Die kritische Aufarbeitung des Fehlverhaltens einzelner 
Polizist*innen schafft Vertrauen und stärkt die Arbeit der gesamten Polizei.
Die Ermittlungen rund um die rechtsextreme Terrorserie in Neukölln werden wir genau 
untersuchen und dazu direkt nach dem Beginn der neuen Legislaturperiode einen 
parlamentarischen Untersuchungsausschuss einsetzen.
Sicherheitsbehörden stärken
Wir erwarten von unserer Polizei und Feuerwehr gute Arbeit. Dafür sind wir ihnen aber auch 
die richtigen Bedingungen schuldig. Wir haben die Arbeitsbedingungen bereits durch 
Neueinstellungen verbessert und viele profitieren von höherer Bezahlung. Die Arbeitszeiten 
werden wir familienfreundlicher machen, die Gesundheit der Beamt*innen besser schützen, 
Millionen von Überstunden abbauen und die Ausstattung verbessern. Und natürlich werden wir 
Polizist*innen und Feuerwehrleuten, die im Dienst angegriffen werden, unsere Unterstützung 
geben.
Keine Grundrechtseingriffe auf Vorrat
Der Tendenz der letzten Jahre und Jahrzehnte im Bund und in den meisten Bundesländern, immer 
weitere Kompetenzen der Sicherheitsbehörden auf immer schwammigerer rechtlicher Grundlage zu 
schaffen, erteilen wir eine klare Absage. Sicherheit entsteht nicht durch Überwachung und 
Vorratsdatenspeicherung auf Kosten der Freiheit und Privatsphäre aller. Die 
Sicherheitsbehörden brauchen effektive und wirksame Mittel im Kampf gegen Verbrechen und 
Terrorismus, aber diese müssen klar definiert und an entsprechende Verdachtsmomente gebunden 
sein. Weitreichende Überwachungs- und Eingriffsrechte führen nicht zu Sicherheit, sondern 
zerstören das lebenswichtige Vertrauen in staatliche Institutionen.
Wir brauchen ein funktionierendes Frühwarnsystem gegenüber Verfassungsfeinden, 
staatszersetzenden und demokratiegefährdenden extremistischen Personen und Strukturen. 
Dieses benötigt eine hohe demokratische Legitimation und parlamentarische Kontrolle. Der 
Berliner Verfassungsschutz musste sich in den letzten Jahren zwar wichtigen zusätzlichen 
Herausforderungen stellen, konnte beim islamistischen Terroranschlag auf dem 
Breitscheidplatz und in der rechtsextremen Neuköllner Anschlagsserie aber nicht überzeugen 
und hat so weiter an Vertrauen verloren. Um eine Alternative für diesen Verfassungsschutz zu 
schaffen, setzen wir auf eine wissenschaftliche Evaluation der bundesweiten 
Sicherheitsarchitektur. So lange lehnen wir zusätzliche Befugnisse oder Mittel für den 
Verfassungsschutz in seiner jetzigen Form ab.
5.5 Wir setzen auf den Rechtsstaat
Der Rechtsstaat ist das Rückgrat unserer offenen Gesellschaft und unserer Freiheit. Alle 
Menschen müssen ihre Rechte durchsetzen können und ohne Willkür und Diskriminierung 
behandelt werden. Dafür brauchen wir eine unabhängige, starke und moderne Justiz. In den 
vergangenen Jahren haben wir die Berliner Justiz in großen Schritten besser aufgestellt. 
Erstmals seit vielen Jahren ist im Allgemeinen Vollzugsdienst die Soll-Personalstärke wieder 
erreicht. Nach jahrzehntelangem Stillstand haben wir ein Raumkonzept erarbeitet und mit 
dessen Umsetzung begonnen: Mit dem Kathreiner-Haus am Kleistpark hat die Berliner Justiz – 
erstmals seit 2005 – wieder ein zusätzliches Gerichtsgebäude erhalten, in das das 
Verwaltungsgericht einziehen soll. Mit einem umfassenden Sanierungsprogramm haben wir 
insbesondere die Justizvollzugsanstalten in Tegel und Moabit grundsaniert. Wir sind dabei, 
Richter*innen mit mobilen Arbeitsgeräten auszustatten, haben für den Jugendarrest eine 
gesetzliche Grundlage erarbeitet und die alte Jugendarrestanstalt saniert. Es ist viel 
geschafft, um die Berliner Justiz besser aufzustellen. Und noch viel haben wir vor.
Organisierte Kriminalität bekämpfen
Organisierte Kriminalität sorgt für schwere Schäden, untergräbt die Gesellschaft und schadet 
der Wirtschaft. Deshalb haben wir eine neue Spezialabteilung bei der Berliner 
Staatsanwaltschaft gegründet, die der organisierten Kriminalität den Geldhahn zudreht, indem 
die gesetzlichen Möglichkeiten der Einziehung von Vermögen voll ausgeschöpft werden. 
Mithilfe einer besseren Schulung und Ausstattung der Polizei und enger Kooperation mit 
anderen Bundesländern und europäischen Partner*innen werden wir weiter konsequent gegen 
organisierte Kriminalität vorgehen. Um Geldwäsche einzudämmen, haben wir eine Taskforce zur 
intensiveren Überwachung der Pflichten der Notar*innen eingerichtet. Den eingeschlagenen 
Weg, das Vermögen aus der organisierten Kriminalität einzuziehen, wollen wir weitergehen und 
wo möglich dafür nutzen, Opfergruppen zu unterstützen. Diese Arbeit wollen wir weiter 
stärken.
Wirtschafts- und Umweltkriminalität stoppen
Wirtschaftskriminalität ist Teil der organisierten Kriminalität und auch ihre Bekämpfung 
wollen wir weiter voranbringen. Im Alltag wird diese Kriminalität fälschlicherweise nicht 
als direkte Bedrohung wahrgenommen, sie bedeutet aber Gewinne für die Täter*innen zum 
immensen Schaden der Allgemeinheit. Wir wollen den Verfolgungsdruck konsequent erhöhen – die 
Erfahrung zeigt, dass hier mit relativ wenig Mitteln große Erfolge erzielt werden können. 
Deswegen wollen wir die entsprechenden Abteilungen der Polizei stärken und durch einen 
Ausbau der Steuerfahndung verhindern, dass sich einige wenige zu Lasten aller bereichern. 
Bei der Bekämpfung der Lebensmittelkriminalität, zum Beispiel der Fälschung von vermeintlich 
hochwertigem Olivenöl, hat sich Berlin in den vergangenen Jahren an die Spitze der 
Bundesländer gesetzt und sich für eine bessere Zusammenarbeit der beteiligten Behörden 
eingesetzt, von der Lebensmittelüberwachung bis zum Zoll. Dies wollen wir weiter 
vorantreiben.
Opfer stärken
Rechts- und Sicherheitspolitik orientiert sich zu oft an Täter*innen. Wir wollen die Opfer 
stärker in den Blick nehmen. Nach dem islamistischen Anschlag auf dem Breitscheidplatz haben 
wir eine zentrale Anlaufstelle für Betroffene von Terroranschlägen und deren Angehörige 
eingerichtet. Wir wollen die Beratungs- und Betreuungsangebote ausbauen und aktiv auf die 
Opfer von Straftaten zugehen, statt sie allzu oft alleinzulassen. Auch die psychosoziale 
Betreuung von Opfern muss weiter deutlich verbessert werden, damit traumatische Folgen 
möglichst verhindert werden. Der Täter-Opfer-Ausgleich soll in Zukunft eine wichtigere Rolle 
spielen. Um ausuferndem Hass und Hetze insbesondere im Internet entgegenzutreten, haben wir 
bei der Staatsanwaltschaft eine Zentralstelle Hasskriminalität gegründet und wollen in einem 
Modellprojekt eine digitale Gewaltschutzambulanz einrichten. Sie soll psychologische 
Unterstützung, technische Hilfe und Beratung beim Stellen einer Anzeige bieten.
Rechtsstaat braucht Richter*innen und Vollzugsbeamt*innen
In den letzten Jahren haben wir die Rahmenbedingungen für eine leistungsstarke und 
bürgernahe Justiz geschaffen. Aber noch sind wir nicht am Ziel. Ganz besonders liegt uns am 
Herzen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und familienfreundlicher zu machen, 
Quereinstiege und Wechsel zu erleichtern. So wollen wir ermöglichen, dass Anwält*innen mit 
spezifischer Facherfahrung bei einem Wechsel in die Justiz auch in dieser Fachmaterie 
eingesetzt werden können. Vorerfahrungszeiten wollen wir großzügig anrechnen. Im 
Justizvollzug werden wir den Gesundheitsschutz weiterentwickeln, um vor allem die negativen 
Folgen der Schichtarbeit abzumildern. Um für genug Nachwuchs zu sorgen, wollen wir die 
Jurist*innenausbildung reformieren. Auch die Förderung von Frauen werden wir weiter stärken: 
mit einem transparenten Bewertungssystem, Frauenvertretungen, paritätisch besetzten Gremien 
und Vorschlagslisten für den Richterwahlausschuss.
Wir wollen, dass unsere Justiz so divers wird wie Berlin. Besonders bei den Richter*innen 
und Staatsanwält*innen haben wir noch einen langen Weg vor uns, bis die Richterbank so 
divers wie die Stadt ist. Daher wollen wir dies langfristig bei Einstellungen und 
Beförderungen ändern.
Rechtsstaat braucht Infrastruktur
Unsere Platz-Offensive für die Justiz werden wir fortsetzen. Den Justiz-Campus in Moabit 
wollen wir weiterentwickeln und ein 12. Amtsgericht in Marzahn-Hellersdorf einsetzen, damit 
die Justiz überall in Berlin einfach zu erreichen ist. Die vorhandenen Justizgebäude werden 
wir energetisch sanieren und den bereits begonnen Bau von Solaranlagen und 
Blockheizkraftwerk forcieren.
Digitalisierung voranbringen
Wir digitalisieren die Berliner Justiz. Der elektronische Rechtsverkehr und die 
elektronische Akte (E-Justice) sollen bis zum Jahr 2026 kommen. Die Mehrheit der Berliner 
Richter*innen wurde bereits mit mobilen Arbeitsgeräten ausgestattet, wir wollen, dass das 
künftig für alle möglich wird, die in Gerichten arbeiten. Dabei gilt: Sicherheit und 
Datenschutz stehen an oberster Stelle, kein Effizienzgewinn rechtfertigt die Beschränkung 
der Prozessgrundsätze.
Rechtsstaat für alle
Wer in unserer Stadt lebt, muss seine Rechte auch durchsetzen können. Es darf nicht sein, 
dass Armut, fehlende Bildung oder Diskriminierung dazu führen, dass Menschen nicht in vollem 
Umfang ihre Rechte kennen und wahrnehmen. Mit niedrigschwelligem Zugang zur Justiz und zu 
Beratungsangeboten sorgen wir dafür, dass das Recht wirklich für alle gleich ist! 
Möglichkeiten kollektiver Rechtsdurchsetzung wie das Verbandsklagerecht wollen wir 
ausweiten. Das Projekt „Wir im Rechtsstaat“, ein Rechtsbildungsprogramm für Geflüchtete, 
werden wir weiterführen.
Gefangene werden Nachbar*innen
Ein Rechtsstaat beweist sich ganz besonders darin, wie er mit Straffälligen umgeht. 
„Wegsperren!“ kann niemals das Prinzip des Strafvollzugs sein. Strafvollzug soll dazu 
dienen, dass straffällig Gewordene nach ihrer Haft wieder voll in die Gesellschaft eintreten 
können und nicht rückfällig werden.
Projekte wie „Arbeit statt Strafe“, bei dem Menschen gemeinnützige Arbeit verrichten, statt 
eine Freiheitsstrafe zu verbüßen, haben wir finanziell besser ausgestattet. Wo immer es zu 
verantworten ist, setzen wir auf offenen Vollzug, um den Weg zurück in die Gesellschaft zu 
erleichtern.
Strafgefangene brauchen mehr Möglichkeiten zur Weiterbildung und eine bessere Betreuung vor 
und nach der Entlassung. Wir haben daher das bundesweit einzigartige Projekt 
„Resozialisierung durch Digitalisierung“ gestartet. In den kommenden Jahren werden alle 
Gefangenen, bei denen dies zu verantworten ist, Zugang zu Internet und E-Mail erhalten – um 
den Kontakt mit ihren Familien zu verbessern, digitale Bildungsangebote zu nutzen und sich 
am Ende der Haft um einen Job zu bewerben. Nur so funktioniert Resozialisierung und wird die 
„zweite Chance“ auch eine echte Chance.
Im Bereich des Jugendstrafrechts und des Jugendstrafvollzugs stehen der Erziehungsgedanke 
und die Prävention für uns im Mittelpunkt. Jugendgerichte, Polizei und Jugendgerichtshilfe 
arbeiten bereits ortsbezogen. Daher war es nur konsequent, auch die Jugendstaatsanwaltschaft 
zu regionalisieren. Verfahrensabläufe „vor Ort“ zu vereinfachen und zu beschleunigen werden 
wir fortsetzen.
Strafrecht als „Ultima Ratio“
Strafrecht darf immer nur das letzte Mittel sein. Darum haben wir in den vergangenen Jahren 
Initiativen ergriffen, um zum Beispiel die Majestätsbeleidigung, das Informieren über 
Schwangerschaftsabbrüche und das Fahren ohne Fahrschein zu entkriminalisieren. Auch den 
Besitz von Cannabis wollen wir entkriminalisieren. Auch Elemente aus der NS-Zeit wollen wir 
endlich aus dem Strafgesetzbuch verbannen. All das muss auf Bundesebene geregelt werden – 
wir bleiben dran.
5.6 Demokratie braucht Engagement: Partizipation, 
Vielfalt und Transparenz stärken
Berlin ist seit Jahrzehnten ein Ort, an dem das Ringen um Demokratie eine ganz besondere 
Rolle spielt. Unzählige Ost-Berliner*innen haben 1989 mit ihrem Mut und mit ihrem Einstehen 
für demokratische Werte die Mauer zwischen Ost- und West-Teil der Stadt zum Einsturz 
gebracht und für alle Menschen in der Stadt die Demokratie erkämpft.
Berlin war und bleibt ein Ort, an dem eine lebendige Zivilgesellschaft immer wieder 
Missstände benennt und dagegen aufsteht, an dem Demokratie gelebt und mit Engagement und 
Widerstandsgeist verbessert wird. Diese aktive Vielfalt ist – gemeinsam mit unserem 
Grundgesetz und unserer Landesverfassung – die Basis unseres demokratischen Zusammenlebens. 
Wir wollen sie schützen und fördern, denn ohne diese Grundlage gibt es auf Dauer kein Leben 
in Freiheit. Deshalb haben wir in dieser Wahlperiode die direkte Demokratie gestärkt, indem 
wir das Abstimmungsgesetz geändert und dadurch die Durchführung von Volksinitiativen, 
Volksbegehren und Volksentscheiden erleichtert haben. Dadurch wurde mehr Mitbestimmung für 
die Berliner*innen möglich.
Demokratie heißt Vielfalt
Grundlage jeder Demokratie ist das Prinzip der Gleichheit der Menschen. Wir erleben in einer 
vielfältigen Stadt wie Berlin aber allzu oft, dass dieses Prinzip mit Füßen getreten, mit 
Hassparolen angegriffen und mit Verächtlichmachung ganzer Gruppen untergraben wird. Eine 
Demokratie ist nur so gut wie der Schutz, die Rechte und die Freiheit, die Minderheiten 
genießen. Wir stellen uns allen Tendenzen entgegen, die die Gleichheit aller Menschen 
infrage stellen.
Mehr Transparenz von politischen Entscheidungen
Die Nachvollziehbarkeit von politischen Entscheidungen ist eine zentrale Voraussetzung für 
das Vertrauen in demokratische Strukturen und die Landesverwaltungen. Wir wollen das 
Transparenz- und Informationsfreiheitsgesetz weiterentwickeln und damit die 
Veröffentlichungspflicht der Verwaltung und das Recht auf Akteneinsicht erweitern. Diese 
Veröffentlichungspflicht soll sowohl für die Verwaltung als auch für die landeseigenen 
Betriebe gelten. Die Kontrolle des Gesetzes soll durch eine*n Beauftragte*n für Datenschutz, 
Transparenz und Informationsfreiheit erfolgen. Außerdem setzen wir uns für die Einführung 
eines Lobbyregisters im Land Berlin ein.
Bürger*innenräte in Berlin einführen
Wir wollen unsere Demokratie weiterentwickeln und stärken. Dazu wollen wir auf Bezirksebene 
und auch auf Landesebene sowie zu einzelnen thematischen Schwerpunkten Bürger*innenräte 
etablieren, die sich zu bestimmten Themen temporär bilden und die Institutionen 
repräsentativer Demokratie ebenso wie die Instrumente der direkten Demokratie ergänzen. Die 
Teilnehmer*innen an den Räten werden durch das Zufallsprinzip gelost, um die Bandbreite der 
Gesellschaft in einem Kiez abbilden zu können. Gemeinsam mit der Verwaltung können dort 
Lösungen für konkrete Probleme im Kiez oder im Bezirk erarbeitet werden. Dadurch wollen wir 
die demokratischen Entscheidungsprozesse stärker vor Ort verankern und die Akzeptanz 
politischer Entscheidungen auf lokaler Ebene erhöhen.
Stadtvertrag für Beteiligung
Wir wollen unsere Demokratie weiterentwickeln und stärken. Repräsentative, 
direktdemokratische und dialogische Elemente gehören zusammen. Sie eröffnen auch 
Einwohner*innen ohne Wahlrecht, sich an konkreten Projekten in der Stadt zu beteiligen, sie 
machen eine Mitsprache zwischen den Wahlen und unabhängig von Parteien möglich, sie binden 
Engagement und Sachverstand der Bürger*innen ein in eine gemeinwohlorientierte 
Stadtentwicklung. Dazu wollen wir einen „Stadtvertrag Beteiligung“ erarbeiten: weitere 
Stärkung der direkten Demokratie, transparente Verwaltung und Zugang zu Verwaltungswissen, 
Ausbau der Beteiligungsbüros in der ganzen Stadt, das neue Instrument der Bürger*innenräte, 
Bürger*innenentscheide auf Bezirksebene verbindlich machen, eine*n Beauftragte*n einsetzen, 
um diese Prozesse zu begleiten und voranzutreiben.
Demokratische Initiativen stärken
Engagement ist das Rückgrat unserer Demokratie, deshalb braucht es unsere Förderung. Wir 
haben mit dem Landesprogramm „Demokratie. Vielfalt. Respekt. Gegen Rechtsextremismus, 
Rassismus und Antisemitismus“, der Initiative Geschlechtliche und Sexuelle Vielfalt (IGSV) 
und zahlreichen anderen Programmen schon vieles getan. Aber wir wollen mehr: Wir wollen eine 
dauerhafte und verlässliche Förderung solcher Projekte und deshalb wollen wir mit einem 
Landesdemokratiefördergesetz dauerhafte Strukturen schaffen, um Engagement für Demokratie 
und Vielfalt, gegen Hass und Rassismus zu stärken. Vor allem wollen wir Präventionsangebote 
stärken sowie Anlaufstellen und Aussteigerprogramme verstetigen.
Wissen schaffen, Demokratiebildung ausweiten
Wir wollen den Berlin Monitor fortführen. Er hat die Erfahrungen der Berliner*innen im 
Zusammenleben wissenschaftlich untersucht und wertvolle Hinweise gegeben, um gezielt 
Probleme anzugehen. Um das demokratische Bewusstsein zu stärken, sind historische und 
politische Bildung unerlässlich. Wir wollen die Landeszentrale für politische Bildung 
stärken und insbesondere für junge Menschen und in Schulen ausweiten. Denn hier wird die 
Grundlage für die Zukunft unserer Demokratie gelegt. Die Auseinandersetzung mit Rassismus, 
Antisemitismus und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gehört ebenso dazu 
wie das Wissen um deutsche Kolonialgeschichte.
Hilfe und Beratung verbessern, Bewusstsein stärken
Viele Menschen erleben Diskriminierung und Hass, sei es wegen ihrer Herkunft, ihres Glaubens 
oder ihrer sexuellen Identität. Die Betroffenen fühlen sich oft isoliert und ausgeschlossen 
und brauchen deswegen Anlaufstellen, denen sie vertrauen können. Wir wollen solche Stellen 
mit der Zivilgesellschaft schaffen und stärken. Ebenso werden wir in der öffentlichen 
Verwaltung und in Schulen regelmäßige Fortbildungen einführen, um Rassismus und 
Diskriminierung entgegenzuwirken.
Hass und politische Gewalt bekämpfen
Wir haben bereits eine Schwerpunktabteilung bei der Staatsanwaltschaft geschaffen, um gegen 
politisch motivierte und Hasskriminalität vorzugehen, und werden sie weiter stärken. Wir 
wollen damit insbesondere der Bedrohung jüdischen Lebens durch wachsenden Antisemitismus 
entgegentreten und Hassbotschaften im Internet Einhalt gebieten.
5.7 Berlin bleibt Kulturhauptstadt
Berlin ist eine Kulturhauptstadt. Kaum eine andere Stadt hat ein so reichhaltiges Angebot an 
Theatern, Museen, Orchestern und Chören, eine so vibrierende Film-, Literatur-, Musik- und 
Clubszene, mit der Künstler*innen und Kreative Berlin spannend und lebenswert machen. Doch 
diese Kunst- und Kulturmetropole ist unter Druck: Der übergroße Teil der Kulturschaffenden 
gehört immer noch zu den Geringverdienenden in unserer Gesellschaft. Steigende Mieten und 
Lebenshaltungskosten haben soziale Verdrängung und den Verlust künstlerischer Freiräume mit 
sich gebracht. Durch den Lockdown in der Corona-Pandemie haben zahllose freischaffende 
Künstler*innen und private Kulturorte von heute auf morgen ihre Existenzgrundlage verloren. 
Wir geben Berlins einmaliger Kulturlandschaft Sicherheit und stehen für denihren Erhalt und Ausbau von Berlins einmaliger Kulturlandschaft: Wir haben mit 
Mindesthonoraren und neuen Förderprogrammen für eine Besserstellung von Künstler*innen 
gesorgt, durch die Sicherung öffentlicher Liegenschaften sowie gezielte Immobilienankäufe 
neue Kulturräume geschaffen und die kulturelle Grundversorgung in den Bezirken ausgebaut. 
Nun wollen wir den nächsten Schritt machen, indem wir die Kulturraum-Frage ins Zentrum der 
Stadtentwicklungspolitik rücken, die Fördersystematik zugunsten von mehr Gerechtigkeit, 
Transparenz und Diversität reformieren und die Dekolonisierung Berlins weiter vorantreiben.
Kunst und Kultur brauchen mehr Raum in Berlin – und zwar dringend
Berlins Kulturleben hat einen bedeutenden Anteil an der Attraktivität und internationalen 
Ausstrahlung der Stadt. Gleichzeitig waren und sind Kunst und Kultur immer mehr als ein 
Wirtschaftssektor und deshalb auf öffentliche Förderung und Infrastruktur angewiesen.Daher 
wollen wir bei der Neubau- und Ankaufspolitik des Landes wie in der Berliner 
Stadtentwicklungspolitik ganz generell kulturelle Nutzungen und Bedarfe stärker in den 
Vordergrund stellen. So, wie wir die Alte Münze als einen Kunst- und Kulturstandort mit dem 
Schwerpunkt Musik gesichert haben, werden wir weitere öffentliche Liegenschaften als 
künstlerische Produktions- und Präsentationsorte erschließen. Wir werden auch weiterhin 
private Immobilien für diesen Zweck gezielt ankaufen und das sogenannte Arbeitsraumprogramm 
im Dialog mit der Freien Szene und den Spartenverbänden weiterentwickeln. Bei Planung und 
dem Bau neuer Stadtquartiere müssen künstlerische Zwecke und die Schaffung kultureller 
Infrastruktur von vornherein mitberücksichtigt werden. Außerdem wollen wir sonstige 
öffentliche Liegenschaften und Bauprojekte zugunsten einer Kulturnutzung öffnen: 
Bildungseinrichtungen, Gerichte und Dienstgebäude der Berliner Verwaltung können außerhalb 
ihrer normalen Öffnungszeiten als Probe- und Aufführungsorte fungieren – und beim Neubau 
einer Schule können im Idealfall auch gleich neue Räume für die bezirkliche Musikschule oder 
Jugendkunstschule entstehen. Dabei denken wir Kunst und Klimaschutz zusammen: Auch der 
Kulturbereich muss seinen Anteil an der Einsparung von CO2-Emissionen auf dem Weg zu einer 
klimaneutralen Stadt erbringen. Das gilt insbesondere für die Museen und den Gastspiel- und 
Festivalbetrieb, die zu den größten Treibhausgas-Emittenten gehören. Deshalb unterstützen 
wir Konzepte für ein „Green Culture Desk“ und die Einrichtung eines entsprechenden Fonds.
Förderung der Freien Szene neu justieren
BerlinsFreie Szene war schon immer eine Art Laboratorium für neue künstlerische Ausdrucks- 
und Arbeitsformen und trägt durch ihre Innovationen erheblich zu der internationalen 
Ausnahmestellung der Stadt bei. Die Förderstrukturen, die dies ermöglicht haben, werden den 
neueren Entwicklungen hinsichtlich der Bandbreite und Ausdifferenzierung von Sparten und 
Formaten sowie der künstlerischen Qualität und Professionalisierung dieser Szene allerdings 
schon lange nicht mehr gerecht. Wir wollen die vorhandenen Förderinstrumente und -strukturen 
deshalb zusammen mit Vertreter*innen der freien Verbänden und Kulturorte einer kritischen 
Evaluation unterziehen und gemeinsam weiterentwickeln. Dabei wollen wir das fortsetzen, was 
wir in dieser Legislatur mit dem Runden Tisch Tanz und den neuen Stipendien, der Einrichtung 
eines Festivalfonds, der Ausweitung der Kinder- und Jugendtheater-Förderung und der Stärkung 
der Ankerinstitutionen der Freien Szene begonnen haben. Auch die Arbeit und Strukturen der 
freien Spartenverbände selbst wollen wir kontinuierlich unterstützen.
Zeit für eine diverse und feministische Kulturpolitik
Berlin ist eine vielfältige Metropole mit Menschen unterschiedlichster Migrationsgeschichte. 
Diese gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt spiegelt sich in den städtischen 
Kultureinrichtungen bislang nur unzureichend wider. Dies ist für uns eine Frage der 
gerechten Teilhabe und Repräsentanz, aber auch eine Chance für künstlerische Entwicklungen, 
die postmigrantische, transkulturelle Innovationen aufgreift. Die gesellschaftliche Vielfalt 
muss endlich besser in den Angeboten der öffentlichen Kultureinrichtungen, ihren 
Leitungspositionen und Aufsichtsgremien, bei der Besetzung von Jurys und in der 
Kulturförderung als solcher zum Ausdruck kommen. Mit der Einrichtung eines Diversitätsfonds 
und dem Berliner Projektbüro für Diversitätsentwicklung (Diversity Arts Culture) haben wir 
einen Anfang gemacht. Nun wollen wir die Förderpolitik nach Vorbild des New Yorker „Culture-
Plan“ umbauen.
Bei der Besetzung von Intendanzen und anderen Spitzenpositionen im Kulturbereich müssen auch 
endlich Frauen stärker berücksichtigt werden. Doppelspitzen und Intendant*innen-Kollektive 
sollten nicht länger eine Ausnahme, sondern Normalität auch in großen Kulturinstitutionen 
sein. Wir werden dem sogenannten Gender-Show-Gap und der Unterrepräsentanz von Frauen in 
Regiepositionen entgegenwirken – dort, wo es sich wie beim Berliner Theatertreffen 
realisieren lässt, gegebenenfalls auch in Form einer Quote.
Ein Zentrum der Kunst und Kreativwirtschaft im Flughafen Tempelhof
Wir wollen kreative Innovationen, speziell von Kleinstunternehmen, Solo-Selbstständigen und 
freien Gruppen, fördern. Im Gebäude des Flughafens Tempelhof soll ein Zentrum für Kultur- 
und Kreativwirtschaft entstehen, in dem Ateliers, Galerien, Proberäume und freie Spielorte 
ebenso wie Produktions- und Präsentationsstätten für Design, Mode, Architektur oder Games 
Platz finden. Alles, was dort produziert wird, soll unter dem Label „made in Berlin“ gezielt 
vermarktet und präsentiert werden. Dazu wollen wir als digitale Ergänzung eine landeseigene 
virtuelle „Plattform Berlin“ aufbauen. Auch im ehemaligen Flughafen Tegel wollen wir Raum 
für die Kreativwirtschaft schaffen.
Freiheit der Medien garantieren
Die Medien erfüllen durch Information und Unterhaltung eine wichtige gesellschaftliche 
Funktion. Freie Medien sind Grundlage für Demokratie. Mit großer Sorge verfolgen wir die 
Angriffe, denen freie Medien verstärkt ausgesetzt sind. Wir stehen ein für Pressefreiheit 
und werden die Unabhängigkeit von Journalist*innen wahren und sichern. Gerade der 
öffentlich-rechtliche Rundfunk hat die Aufgaben, die Breite der Gesellschaft abzubilden und 
Ort der offenen Debatte der Gesellschaft zu sein. Deshalb ist es wichtig, dass die 
jeweiligen Medienformate in ihrer Darstellung auch die Diversität der Gesellschaft 
widerspiegeln und adressieren. Um die Vielfalt und Teilhabe von unterrepräsentierten Gruppen 
im rbb zu erhöhen, wollen wir den Rundfunk-Staatsvertrag zusammen mit Brandenburg 
weiterentwickeln.
„Berlin-Jahr“ für Absolvent*innen der Filmhochschulen
Der Film entwickelt sich zunehmend zu einem Aushängeschild der Berliner Kulturlandschaft. Um 
hier ausgebildete Filmschaffende an Berlin zu binden, wollen wir ihnen in einem „Berlin-
Jahr“ eine Anschlussförderung und in Kooperation mit der Filmwirtschaft Arbeitsangebote 
bieten. Um Möglichkeiten der Aus-, Weiter- und Fortbildung für Film- und Medienschaffende zu 
verbessern, wollen wir die Angebote der Medienanstalt Berlin-Brandenburg ausweiten. Dazu 
soll die Medienanstalt auch mit den Filmhochschulen kooperieren.
Clubkultur erhalten
Wir wollen Berlins lebendige Clubkultur erhalten und dazu Standorte sichern. Um 
Nutzungskonflikte mit Anrainern zu entschärfen, haben wir 2018 einen „Lärmschutzfonds für 
Berliner Clubs“ ins Leben gerufen und mit einer Million Euro ausgestattet. Diesen Weg wollen 
wir fortsetzen. Das „Agent of Change“-Prinzip wollen wir in ganz Berlin etablieren. Um Clubs 
bauplanungsrechtlich besser abzusichern und ihnen einen einfacheren Zugang zu Fördermitteln 
zu verschaffen, wollen wir diese Clubs auch offiziell als Kulturstätten anerkennen. Uns ist 
wichtig, Clubs in ihrer Funktion als Orte der gesellschaftlichen Begegnung und „Safer 
Spaces“, zum Beispiel für queere Menschen, zu stärken und gleichzeitig gemeinsam mit den 
Betreiber*innen und der Clubkommission gegen Diskriminierung an der Tür und im Clubleben 
vorzugehen.
Decolonize!
Mit dem von uns initiierten gesamtstädtischen Konzept für die Aufarbeitung und Erinnerung 
der deutschen Kolonialvergangenheit ist Berlin vom Nachzügler zum Vorreiter bei der 
Dekolonisierunggeworden. Doch die ist ein Prozess, der nur im engen Dialog mit den 
postmigrantisch-diasporischen Communities und den Nachkommen der Menschen in den ehemaligen 
Kolonien gelingen kann. Wir wollen die Dekolonisierung der Berliner Kultureinrichtungen und 
deren Arbeit im Bildungsbereich und öffentlichen Raum weiter vorantreiben. Dafür wollen wir 
die in dieser Legislatur eingerichtete Koordinationsstelle und die Zusammenarbeit mit 
Initiativen wie „Decolonize Berlin e. V.“ verstetigen. Die Berliner Bezirke und 
Stadtteilinitiativen wollen wir bei der Umbenennung von Straßen und Plätzen, die noch heute 
den Kolonialismus und die Kolonialverbrecher ehren, bestmöglich unterstützen, etwa indem wir 
auf Landesebene Ressourcen für die wissenschaftliche Erforschung dieser Straßenhistorie zur 
Verfügung stellen. An den Berliner Hochschulen sollen endlich Postcolonial und Black Studies 
angeboten werden, wie es im angelsächsischen Raum längst der Fall ist. Und wir fordern 
weiterhin die Errichtung eines Lern- und Erinnerungsortes gemeinsam mit dem Bund als 
zentrale Gedenkstätte für die Opfer des deutschen Kolonialismus. Als ehemalige Hauptstadt 
des deutschen Kolonialreichs und Ort zahlreicher kolonialer Sammlungen und Institutionen 
steht Berlin ganz besonders in der Pflicht, deren Geschichte aufzuarbeiten: Wir setzen uns 
für eine systematische Provenienzforschung und die Offenlegung der Inventarlisten der 
Berliner Museen und Sammlungsbestände ein. Koloniale Raubkunst und menschliche Überreste 
müssen den Herkunftsgesellschaften zurückgegeben werden, und das proaktiv. Wir wollen 
außerdem Berlins Städtepartnerschaft mit Windhoek, Namibia, dafür nutzen, eine 
Wiedergutmachung der Bundesrepublik für den Genozid an den Nama und Herero und die 
Aussöhnung mit deren Nachkommen zu erreichen.
5.8 Berlin ist solidarisch: Europa und die Welt im 
Blick
Wir wollen Berlin zu einer Stadt machen, die keinen zurücklässt. Berlin soll ein sicherer 
Hafen für Menschen sein, die vor Krieg, Verfolgung, Elend, Armut oder der Klimakrise fliehen 
mussten, und eine gute Heimat all denjenigen bieten, die in einer weltoffenen, 
demokratischen und solidarischen Stadt leben wollen. Alle Menschen, die in Berlin ankommen, 
müssen eine Chance erhalten, sich in unserer Stadt ein Leben aufbauen zu können.
Berlin ist sicherer Hafen
Wir bekennen uns zu den europäischen Werten von Frieden, Demokratie, Menschenrechten und 
Solidarität. Die Abschottungspolitik an den europäischen Außengrenzen steht diesen Werten 
entgegen und ist eine Schande für Europa. Die Unterbringung von Geflüchteten in 
menschenunwürdigen Lagern, wie in Moria auf Lesbos, zeigt das Scheitern der bisherigen 
europäischen Asyl- und Migrationspolitik. Wir fordern stattdessen eine solidarische und 
menschenrechtsbasierte europäische Flüchtlingspolitik, die allen Asylsuchenden ein faires 
Asylverfahren zusichert. Berlin hat bereits gezeigt, dass es bereit ist, Solidarität zu 
zeigen und Menschen aufzunehmen. Bislang sind wir mit unserem Landesaufnahmeprogramm immer 
wieder am Nein des Bundesinnenministers gescheitert. Diese Ablehnung ist für uns Ansporn. 
Wir werden uns weiterhin für ein Landesaufnahmeprogramm für Geflüchtete aus den griechischen 
Lagern einsetzen und haben erreicht, dass Berlin dafür sogar gegen das 
Bundesinnenministerium klagt. Intensiv bemühen wir uns um besonders schutzbedürftige 
Geflüchtete. Das entsprechende Aufnahmeprogramm wollen wir verlängern und dafür sorgen, dass 
alleinreisende Frauen, Traumatisierte, Geflüchtete mit Behinderungen, LSBTIQ* und Familien 
unmittelbar nach ihrer Ankunft die Beratung und Betreuung bekommen, die sie benötigen.
Eine echte Willkommensbehörde für Berlin
In Berlin ist die postmigrantische Einwanderungsgesellschaft schon lange Realität und in den 
kommenden Jahren wird sie noch pluraler werden, als sie es jetzt schon ist. Nun gilt es, 
diese Realitäten in Politik und Verwaltung abzubilden. Es muss unser Ziel sein, ein 
friedliches, gerechtes und freies Leben für alle Berliner*innen zu ermöglichen. Dafür werden 
wir das Berliner Landesamt für Einwanderung zu einer echten Willkommensbehörde 
weiterentwickeln und alle nötigen Kompetenzen für eine gelingende Einwanderung – vom 
Aufenthaltsrecht über die Versorgung und Unterbringung bis zum Integrationskurs – bündeln. 
Die Willkommensbehörde soll der für Integration zuständigen Senatsverwaltung unterstellt 
werden. Ebenso soll die Zuständigkeit für das Aufenthaltsrecht nicht länger im Innenressort 
angesiedelt bleiben. Neuen Berliner*innen soll dadurch das Ankommen erleichtert und Teilhabe 
soll ihnen ermöglicht werden. Die gesetzlichen Spielräume wollen wir konsequent zugunsten 
der Betroffenen nutzen. Dazu gehört, dass die, die arbeiten oder sich bilden, auch bleiben 
können. Ein prekärer Aufenthaltsstatus darf nicht länger die Aufnahme einer Ausbildung, 
berufsvorbereitende Maßnahmen oder den Abschluss eines angebotenen Arbeitsvertrages 
verhindern. Berlin kann nur all seine Potentiale ausschöpfen, wenn die Anerkennung von im 
Ausland erworbenen Berufsqualifikationen, von Ausbildung und Studium, vereinfacht wird. 
Abschiebungen während Ausbildungsvorbereitung oder Ausbildung – dazu zählt auch die 
Schulzeit oder der Besuch einer Hochschule – müssen für die gesamte Familie konsequent 
ausgeschlossen sein. Abschiebungen sollen generell nur in Ausnahmefällen erfolgen. Die 
Abschiebungen in Krisen- und Konfliktregionen, wie nach Afghanistan, lehnen wir ab.
Programm zum Schutz von Menschenrechtsverteidiger*innen
Auch politisch Verfolgten wollen wir in Berlin eine sichere Anlaufstelle geben. Besonders 
Menschenrechtsverteidiger*innen sind in autoritären Regimen immer wieder massiver Repression 
ausgesetzt. Wir haben in dieser Legislatur mehrere Programme zur Unterstützung von Menschen 
aufgelegt, die in ihrer Heimat politisch verfolgt werden. Dadurch haben Betroffene aus 
Journalismus, Kultur, Wissenschaft und Unternehmen die Möglichkeit, für eine gewisse Zeit in 
Berlin in Sicherheit zu leben. Diese Programme wollen wir verstetigen und unter einem 
gemeinsamen institutionellen Dach, einem Haus des Exils, ansiedeln. Berlin setzt dadurch ein 
starkes Signal für den Schutz von Menschenrechten weltweit. Darüber hinaus setzen wir uns 
dafür ein, dass in Berlin ein „Friedensforum" entsteht, das als Begegnungsraum für zivile 
Konfliktbearbeitung und gewaltfreie Konfliktlösung Friedensarbeit praktisch erfahrbar macht.
Berlin ist Fair Trade Town – das verpflichtet zu Verantwortung
Viele Produkte auf dem deutschen Markt werden in anderen Ländern oft unter katastrophalen 
Bedingungen hergestellt: Umweltzerstörungen, Menschenrechtsverletzungen und ausbeuterische 
Arbeitsverhältnisse werden für Profite in Kauf genommen. Für uns ist klar: Unternehmen und 
Importeure müssen Verantwortung für ihre gesamte Lieferkette übernehmen. Die Auszeichnung 
Berlins als Fair-Trade-Town im Jahr 2018 und die Gründung des Eine-Welt-Hauses waren dafür 
erste wichtige Schritte. Wir wollen diesen Weg weitergehen und schrittweise eine faire und 
ökologische Beschaffung in der Berliner Verwaltung umsetzen. Von Kaffee über Computer und 
Kleidung bis zu Baumaterial – Berlin muss fair, sozial und nachhaltig einkaufen. Auf 
Bundesebene setzen wir uns für ein Lieferkettengesetz ein, damit Verbraucher*innen 
Transparenz erhalten und Umwelt- und Sozialstandards weltweit eingehalten werden.
Soziales Europa statt Ausbeutung
Ausbeutung von Arbeitskräften aus Europa ist in Berlin leider an der Tagesordnung – auf 
Baustellen, in Hotels, im Bereich der Prostitution. Gegen diesen Missbrauch europäischer 
Freizügigkeit gehen wir mit aller Kraft vor. Wir unterstützen entsprechende Kontrollen des 
Zolls, zum Beispiel um die Missachtung des Mindestlohns auf Baustellen zu verhindern. Und 
wir stärken zivilgesellschaftliche Organisationen, die wertvolle Arbeit leisten, um für 
Transparenz zu sorgen und betroffene Menschen zu beraten, häufig sind dies Migrant*innen-
Selbst-Organisationen. Wir wollen diese sicher finanzieren und bei der Vernetzung 
unterstützen, zum Beispiel mit Gewerkschaften und der Berliner Justiz. Häufig entsteht das 
Problem, dass EU-Bürger*innen keine Ansprüche auf Sozialleistungen geltend machen können. 
Auf Bundesebene arbeiten wir darum dafür, dass Leistungsausschlüsse abgeschafft werden. In 
Berlin wollen wir mit einer Clearing-Stelle dafür sorgen, dass zentral alle Möglichkeiten 
geprüft werden können. Wenn nötig werden wir Menschen auch auf Basis des Allgemeinen 
Sicherheits- und Ordnungsgesetzes unterbringen. Ein Dach über dem Kopf zu haben ist ein 
Grundrecht, dafür stehen wir ein, ausnahmslos.
Partnerschaften in der Europäischen Union
Es ist der historische Verdienst der Europäischen Union, einen Kontinent, der jahrzehntelang 
von Krieg und Zerstörung gezeichnet war, in einen stabilen Frieden geführt zu haben. Der 
Blick in unsere europäische Nachbarschaft zeigt, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist. 
Wir müssen das europäische Projekt aktiv am Leben halten, Brücken bauen und den europäischen 
Austausch fördern. Deshalb wollen wir zukünftig vor allem mit denjenigen Städten – vor allem 
in Osteuropa – gezielt Kooperationen und Partnerschaften eingehen, die unsere Werte teilen. 
Auch die Mitgliedschaft in bestehenden Städtenetzwerke, die sich für Klimaschutz, den 
humanen Umgang mit Geflüchteten und gegen Rassismus einsetzen, wollen wir weiter ausbauen 
und stärken. Auf EU-Ebene wollen wir die EU-Städteagenda nutzen, um noch stärker den 
Austausch und die Kooperation, besonders im Bereich des Klimaschutzes, der 
Kreislaufwirtschaft und der Energiewende, zu suchen.
Europa in die Berliner Landesverfassung
In der Stadt wollen wir Europa sichtbarer machen. Deshalb fordern wir, ein Bekenntnis zur 
Europäischen Union auch in die Berliner Landesverfassung aufzunehmen, wie es in vielen 
anderen Bundesländern der Fall ist. Darüber hinaus sollen die Bezirke über den Rat der 
Bürgermeister besser in die Programmplanung des Landes Berlin für den Europäischen 
Sozialfond (ESF) und den Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) eingebunden 
werden. Die Europabeauftragten auf Bezirksebene sollen gestärkt werden und regelmäßig über 
ihre Arbeit berichten. Auch das Abrufen von EU-Geldern durch die Bezirksverwaltungen wollen 
wir vereinfachen, indem diese Koordinierungsstelle bei der Antragstellung unterstützt.
Jetzt ganz konkret: Bündnisgrüne Projekte für die Zukunft Berlins
1. Gleichstellung in allen Gesellschaftsbereichen
Wir kämpfen für die Gleichstellung der Geschlechter in allen Gesellschaftsbereichen – nicht 
erst seit Corona, aber seit der Pandemie umso mehr: Krisenstäbe und alle anderen Gremien 
müssen divers und geschlechterparitätisch besetzt sein. Um alle Haushaltsmittel 
geschlechtergerecht zu verteilen, wollen wir das Gender-Budgeting weiter vorantreiben, indem 
wir ein Gender-Budgeting-Referat in der Finanzverwaltung einsetzen. Und damit Politik für 
Frauen endlich als Querschnittsthema in allen Bereichen mitgedacht wird, wollen wir mit 
allen Verwaltungen eine verbindliche, datenbasierte und ressortübergreifende 
Gleichstellungsstrategie erarbeiten und umsetzen und eine Gesetzesfolgenabschätzung 
einführen, die die Gleichstellung von Frauen sicherstellt.
2. Rechtsextremen Terror aufklären – parlamentarischer Untersuchungsausschuss zur 
Terrorserie in Neukölln
Die rechtsextreme Terrorserie in Neuköllen steht in einer Linie mit Hanau und den NSU-
Morden. Es wurden Verbindungen der Berliner Polizei zur Polizeibehörde in Hessen bekannt, 
aus der Todesdrohungen mit der Kennung NSU 2.0 verschickt wurden. Es mussten zwei 
Staatsanwälte in der Berliner Justiz umgesetzt werden. Noch immer ist kaum etwas aufgeklärt 
– weder Brandanschläge noch Bedrohungen und auch nicht der Mord an Burak Bektas aus dem Jahr 
2012. Wir brauchen Klarheit über die Fälle, aber auch darüber, welche Rolle Berliner 
Polizist*innen und Staatsanwält*innen spielen. Darum werden wir direkt zu Beginn der neuen 
Legislaturperiode einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss einsetzen. Aufklärung 
schafft Vertrauen. Genau das braucht unsere Hauptstadt-Polizei.
3. Bürger*innenräte in Berlin einführen
Wir wollen unsere Demokratie weiterentwickeln und stärken. Dazu wollen wir auf Bezirks- und 
Landesebene Bürger*innenräte etablieren, die sich zu bestimmten Themen temporär bilden und 
die Institutionen repräsentativer Demokratie ergänzen. Die Teilnehmer*innen an den Räten 
werden durch das Zufallsprinzip gelost, um die Bandbreite der Gesellschaft in einem Kiez 
abbilden zu können. Gemeinsam mit der Verwaltung können dort Lösungen für konkrete Probleme 
im Kiez oder im Bezirk erarbeitet werden. Dadurch wollen wir die demokratischen 
Entscheidungsprozesse stärker vor Ort verankern und die Akzeptanz politischer Entscheidungen 
auf lokaler Ebene erhöhen.
4. Kulturförderung gerechter, transparenter und diverser gestalten
Wir wollen die Berliner Kulturförderung angesichts neuer Entwicklungen und 
gesellschaftlicher Realitäten umgestalten: Die gesellschaftliche Diversität muss sich besser 
in den kulturellen Angeboten und – nach New Yorker Vorbild – auch in der Besetzung von 
Leitungsfunktionen und Förderstrukturen widerspiegeln. Mit innovativen Programmen und neuen 
Kooperationsformen wollen wir mehr Fördergerechtigkeit für diejenigen erreichen, die bislang 
durchs Raster fallen und sich von einem unterfinanzierten Projekt zum nächsten hangeln 
müssen. Dies erreichen wir nur gemeinsam mit Vertreter*innen der freien Verbände und 
Institutionen sowie mehr Partizipation und Transparenz bei kulturpolitischen Entscheidungen.
5. Eine Willkommensbehörde für Berlin
Berlin soll eine Willkommensbehörde bekommen. Wir haben bereits aus der „Ausländerbehörde“ 
das „Landesamt für Einwanderung“ gemacht. Jetzt kommt der nächste Schritt. In einer 
Willkommensbehörde sollen alle Kompetenzen für eine gelingende Einwanderung gebündelt werden 
– vom Aufenthaltsrecht über den Integrationskurs bis zur Arbeitserlaubnis. Die 
Willkommensbehörde soll im Kompetenzbereich der für Integration zuständigen Senatsverwaltung 
liegen. Auch die Zuständigkeit für das Aufenthaltsrecht soll vom Innenressort an die 
Integrationsverwaltung übertragen werden. Gesetzliche Spielräume wollen wir konsequent 
zugunsten der Betroffenen nutzen.
Antragstext
          
          Nach Zeile 704 einfügen:
Damit Berlins Kulturlandschaft aus der Corona-Krise so gut wie möglich wieder herausfindet, müssen wir der Kulturszene in unserer Stadt Sicherheit für die Zukunft geben. Für uns ist deshalb klar, dass etwaige Sparzwänge nicht zu Lasten des Kulturbereichs gehen dürfen!
5. Vielfalt leben - in Freiheit und Gleichheit
Berlin ist die Stadt der Freiheit. Hier leben knapp vier Millionen Menschen mit den 
unterschiedlichsten Biographien, Identitäten, Zielen und Träumen. Unsere Vision ist eine 
Stadt, die der Vielfalt ihrer Bewohner*innen gerecht wird. Der Staat kann und soll das 
Zusammenleben von Menschen nicht steuern und organisieren. Aber er ist in der Pflicht, das 
Versprechen des Grundgesetzes auf Menschenwürde, Freiheit, Gleichberechtigung und 
Selbstbestimmung für alle Wirklichkeit werden zu lassen. Wir werden dafür sorgen, dass 
Strukturen der Diskriminierung und Ungleichmachung aufgebrochen werden, dass Hass und 
Spaltung keine Chance haben, dass niemand Angst haben muss, das eigene Leben frei zu 
gestalten. Für uns sind Respekt und Anerkennung die Leitprinzipien einer offenen 
Gesellschaft. Wer die Gesellschaft ändern will, muss bei sich selbst beginnen. Deshalb haben 
wir uns als Partei auf den Weg gemacht und damit begonnen, Diskriminierungen und 
Ausschlussmechanismen in unseren Strukturen zu identifizieren und abzubauen. Uns ist 
bewusst: Menschen, die der weißen Mehrheitsgesellschaft angehören, müssen ihre eigenen 
Privilegien kritisch reflektieren und aktiv Rassismus verlernen. Menschen, die in unserer 
Gesellschaft von Rassismus betroffenen sind, müssen sichtbar werden und zu Wort kommen 
können – in der Politik genauso wie in allen anderen Lebensbereichen. Das wäre ein wichtiger 
Schritt, um Vielfalt in dieser Stadt leben zu können.
Schutz vor staatlicher Diskriminierung und Förderung einer vielfältigen Zivilgesellschaft
Wir haben mit dem Landesantidiskriminierungsgesetz als erstes Bundesland überhaupt wirksamen 
Schutz vor staatlicher Diskriminierung geschaffen. Gemeinsam mit dem neuen „Diversity-
Landesprogramm“ treiben wir eine Kultur der Wertschätzung von Vielfalt in der Verwaltung 
voran. Mit dem „Landesprogramm für Demokratie. Vielfalt. Respekt.“ unterstützen wir 
zivilgesellschaftliche Organisationen in ihrer Arbeit gegen Rechtsextremismus, Rassismus und 
Antisemitismus. Wir werden diese Programme in den kommenden Jahren weiter ausbauen und mit 
einem Landesdemokratiefördergesetz einen stabilen Rechtsrahmen und eine stabile Finanzierung 
der Zivilgesellschaft garantieren. Vor Ort wollen wir Menschen stärker an politischen 
Entscheidungen beteiligen und dazu in allen Bezirken und auf Landesebene Bürger*innenräte 
etablieren, die sich temporär zu bestimmten Themen bilden und die gewählten 
Repräsentant*innen beraten.
Selbstbestimmung und 50 Prozent der Macht den Frauen
Politik für Frauen gehört seit 40 Jahren zu unserer grünen DNA – und wir sind erfolgreich. 
In der grünen Fraktion im Abgeordnetenhaus sind 60 Prozent der Mandatsträger*innen weiblich. 
Insgesamt liegt die Quote im Abgeordnetenhaus aber nur bei gerade mal einem Drittel. Wir 
prüfen einen verfassungskonformen Weg für ein Paritégesetz, damit sich alle Parteien 
verpflichten, deutlich mehr Frauen in die Parlamente zu schicken, mit dem Ziel einer 
Ergebnisparität im Abgeordnetenhaus.
Freiheit und Selbstbestimmung funktionieren nur ohne Angst und Gewalt. Darum haben wir in 
den vergangenen Jahren für mehr Plätze in Frauenhäusern gekämpft und das siebte Berliner 
Frauenhaus eröffnen können. Jetzt kämpfen wir für ein achtes Frauenhaus, denn die 
Schutzplätze reichen für eine Stadt wie Berlin nicht aus. Wir haben Unterstützung für Frauen 
und die Anti-Stalking-Beratungsstelle finanziell besser ausgestattet, in den 
Landesunternehmen Leitlinien gegen Sexismus und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz 
verabschiedet.
Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit ist für uns selbstverständlich – für viele 
Unternehmen leider noch nicht. Darum setzen wir uns auf Bundesebene weiter für ein echtes 
Entgelttransparenzgesetz und ein Ende des Ehegattensplittings ein.
Die Regenbogenhauptstadt bleibt bunt
Für uns ist klar, Feminismus geht nicht ohne Queer und Queer-Feminismus nicht ohne Kampf 
gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung. Wir denken und handeln deshalb „intersektional“, 
indem wir die Verschränkungen verschiedener Diskriminierungsformen in den Blick nehmen. Und 
so verstehen wir auch unsere Queerpolitik. Wir unterstützen queere Infrastruktur, die offen 
ist für alle, und das in der ganzen Stadt. Durch einen ressortübergreifenden Maßnahmenplan, 
den der Senat gemeinsam mit den lesbischen, schwulen, bi-, trans*- und inter*-Communities 
erarbeitet, entsteht eine dauerhafte Struktur für Akzeptanzarbeit für LSBTIQ*. Gelingen kann 
dies nur, wenn möglichst viele Gruppen, Vereine und Aktivist*innen zu Wort kommen. Diese 
gemeinsame Arbeit wollen wir fortsetzen.
Freiheit schützen und bewahren – wir setzen auf den Rechtsstaat
Freiheit für alle erreichen wir nur, wenn sich Menschen in Berlin sicher fühlen können, 
Angst hemmt Freiheit. Mit einem Freiheitsrechtestärkungspaket haben wir das größte 
innenpolitische Reformprogramm in Berlin seit Jahrzehnten realisiert. Mit der Novelle des 
Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetzes haben wir Befugnisse zur Abwehr 
terroristischer Straftaten oder ähnlich schwerer Verbrechen neu in das Gesetz aufgenommen 
und gleichzeitig für mehr Bürger*innenrechte sowie Offenheit und Transparenz bei der Polizei 
gesorgt. Wir haben unser innenpolitisches Versprechen umgesetzt und die Stelle eines 
unabhängigen Beauftragten für Bürger*innen und Polizeiangelegenheiten geschaffen. Wir sind 
der Überzeugung, die beste Sicherheitspolitik setzt auf Prävention – indem wir Menschen 
Chancen im Leben geben und die Polizei vor Ort stärken. Wir wollen eine Polizei, die in den 
Kiezen verwurzelt ist, die offen mit Fehlern umgeht, rechtsextreme Strukturen in den eigenen 
Reihen schonungslos aufdeckt und so vielfältig und offen ist, wie unsere Stadt. Genau so 
entsteht Vertrauen. Gewalt und Extremismus egal welcher Couleur haben keinen Platz in der 
offenen Gesellschaft. Gegen islamistischen Terror, Rechtsextremismus oder linksradikale 
Gewalt braucht es ein entschlossenes staatliches Handeln und eine klare 
gesellschaftspolitische Haltung des Miteinanders aller Menschen, die sich auf dem Boden des 
Grundgesetzes bewegen.
Wir errichten ein neues Anti-Terror-Zentrum, um islamistischen und rechtsextremen Terror 
besser zu bekämpfen. Nach den Skandalen um vergiftete Schießstände haben wir erkrankte 
Polizist*innen entschädigt und neue Einsatztrainingszentren gebaut, damit junge 
Polizist*innen zeitgemäß ausgebildet werden. Die Zulagen für die Einsatzkräfte bei Feuerwehr 
und Polizei wurden deutlich angehoben. Eine gemeinsame Leitstelle für Polizei und Feuerwehr 
ist in der Planung, um Berlin für Notfälle sicherer zu machen. Diesen Weg, Ausstattung und 
Arbeitsbedingungen für unsere Sicherheitskräfte zu verbessern, wollen wir weitergehen.
Alle Menschen müssen ihre Rechte durchsetzen können. Dafür brauchen wir eine unabhängige, 
starke und moderne Justiz. In den vergangenen Jahren haben wir die Berliner Justiz in 
riesigen Schritten besser aufgestellt. Wir haben nach vielen Jahren die Soll-Personalstärke 
im Allgemeinen Vollzugsdienst wieder erreicht, Richter*innen und Staatsanwält*innen 
eingestellt und für die vielen neuen Stellen in der Justiz zusätzliche Räumlichkeiten 
geschaffen. Um der organisierten Kriminalität den Geldhahn abzudrehen und Vermögen 
einzuziehen, haben wir eine Spezialabteilung bei der Berliner Staatsanwaltschaft gegründet. 
Gerade Verbraucher*innen müssen sich sicher sein können, dass Lebensmittel nicht 
verunreinigt sind und digitale Angebote Standards des Datenschutzes erfüllen. Um die 
Rechtsdurchsetzung für alle Menschen zu erleichtern, haben wir Verbandsklagerechte 
ausgeweitet und sorgen so dafür, dass alle zu ihrem Recht kommen. Der Rechtsstaat ist das 
Rückgrat unserer Gesellschaft, wir werden ihn weiter stärken.
Kulturhauptstadt Berlin 
Die Welt beneidet Berlin um seine Kunst- und Kulturszene – die freie Szene, die Clubkultur, 
die vielen Museen, Kinos und Theater. Kunst und Kultur brauchen Freiheit, aber auch eine 
auskömmliche öffentliche Förderung und hinreichend Räume. Infolge der Corona-Krise, durch 
Bodenspekulation und Verdrängung ist die Situation vieler Kulturschaffender, Kreativer und 
privater Kulturorte heute prekärer denn je. Umso mehr kämpfen wir für eine bessere soziale 
Absicherung von Kulturschaffenden, die Schaffung und den Erhalt künstlerischer Freiräume 
genauso wie für eine gute kulturelle Grundversorgung und Teilhabe aller Berliner*innen. Wir 
werden dafür die bestehende Fördersystematik innovativ weiterentwickeln: durch mehr Mittel 
für Berlins Freie Szene, junge Sparten und hybride Kulturformen, eine Stärkung der 
Ankerinstitutionen und kulturellen Bildungsarbeit sowie eine bessere Repräsentanz der 
gesellschaftlichen Vielfalt – gerade auch in Jurys, Intendanzen und Aufsichtsgremien. Das 
gilt auch für die freien Medien, deren Unabhängigkeit wir gegen alle Angriffe verteidigen.
Eine demokratische Gesellschaft wird auch von ihrer Erinnerungskultur zusammengehalten: Wir 
halten das Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus wach und wollen, dass das Erbe 
und die Orte der friedlichen Revolution im Berliner Stadtraum sichtbarer werden. Für die 
überfällige Aufarbeitung und Erinnerung an die deutsche Kolonialvergangenheit werden wir in 
Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft die Dekolonisierung der Kultureinrichtungen und -
förderung im Bildungsbereich und öffentlichen Raum weiter vorantreiben.
Freiheit und Gleichheit sind universelle Werte – und Berlin ist ein sicherer Hafen 
Wir sind glühende Verfechter*innen der europäischen Idee und der europäischen Einigung. 
Viele Entwicklungen in Europa verfolgen wir derzeit aber mit großer Sorge. Das Erstarken von 
rechtspopulistischen und rechtsextremen Kräften in Polen, Ungarn und anderen Ländern droht 
die Europäische Union insgesamt zu zerstören. Die LSBTIQ*-freien Zonen, die die rechte 
Regierung Polens vorantreibt, sind ein dramatisches Beispiel dieser Entwicklung. Wir 
arbeiten über unsere Städtepartnerschaften für die Rechte queerer Menschen in Polen und 
setzen uns im „Rainbow Cities Network“ in über 30 Städten auch auf lokaler Ebene für die 
Stärkung der Belange von LSBTIQ* ein. Und Berlin soll ein sicherer Hafen für Menschen sein, 
die vor Krieg, Verfolgung, Elend, Armut oder der Klimakrise fliehen mussten. Alle Menschen, 
die in Berlin ankommen, müssen eine Chance erhalten, sich hier ein Leben aufbauen zu können. 
Wir machen Berlin im Rahmen rechtlicher Möglichkeiten zu einer guten Heimat für all 
diejenigen, die in einer weltoffenen, demokratischen und solidarischen Stadt leben wollen.
5.1 Ein Berlin für alle: für Vielfalt, gegen 
Diskriminierung
Berlin ist offen. Offen für neues, offen für Vielfalt, offen für neue Berliner*innen. 
Anerkennung und Wertschätzung sind es, die Berlin zusammenhalten und zur Metropole machen. 
Diskriminierung und das Absprechen von gleichen Rechten zerstören diese lebenswichtige 
Solidarität. Mit dem Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) hat Berlin als erstes 
Bundesland wirksamen Schutz vor staatlicher Diskriminierung geschaffen und die Rechte der 
Betroffenen gestärkt. Das LADG setzt bundesweit Impulse für eine vielfältige Gesellschaft 
und gegen Stigmatisierung. Gemeinsam mit dem ebenfalls in diesem Jahr eingeführten 
Diversity-Landesprogramm wird die Implementierung einer Kultur der Wertschätzung von 
Vielfalt in der Verwaltung vorangetrieben. Mit dem Landesamt für Einwanderung ist Berlin das 
erste Bundesland, das eine eigenständige Einwanderungsbehörde geschaffen und damit die 
Weichen in Richtung Weltoffenheit und Willkommenskultur gestellt hat.
Auch in den nächsten Jahren wollen wir an unserer Vision eines vielfältigen Berlins 
arbeiten, in der jede*r frei, selbstbestimmt, ohne Diskriminierung und Gewalt leben kann. 
Wir möchten allen hier lebenden Menschen gleichberechtigt und ohne strukturelle 
Benachteiligungen ermöglichen, die Gesellschaft mitzugestalten: Berliner*innen der ersten 
bis x-ten Generation, Ein-Eltern-Familien, Familien mit mehr Eltern oder andere 
Verantwortungsgemeinschaften, sozial benachteiligte Familien, Menschen aller Geschlechter, 
Menschen mit oder ohne Behinderung, Gläubige aller Glaubensrichtungen oder Nichtgläubige, 
LSBTIQ*, Schwarze Menschen, People of Color, Sintize* und Romnja* ebenso wie Kinder, 
Jugendliche und alte Menschen. Die Voraussetzungen dafür sind ein umfassender Schutz vor 
Diskriminierung und rechtlich garantierte Chancen auf Teilhabe, gerechte Repräsentation und 
Mitgestaltung in allen gesellschaftlichen Bereichen und staatlichen Institutionen.
Verwaltung und staatliche Institutionen für Diversität öffnen
Die Berliner Verwaltung wollen wir konsequent für die Diversität der Stadtgesellschaft 
öffnen und ihre Organisationsstrukturen diskriminierungskritisch weiterentwickeln. 
Teilhabehürden, institutioneller Rassismus und andere strukturelle Diskriminierung müssen 
identifiziert und abgebaut werden. Aufbauend auf dem Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) 
wollen wir Aktivitäten für Vielfalt und Weltoffenheit und gegen Diskriminierung und 
Extremismus in der Berliner Verwaltung umsetzen und das Berliner Diversity Landesprogramm 
stetig fortentwickeln. Wir wollen in den Fokus nehmen, wenn Menschen gleich aus mehreren 
Gründen Diskriminierungserfahrungen machen.
In der Verwaltung der Stadt muss sich auch die Stadtgesellschaft abbilden: Diversität ist 
die Stärke und der Reichtum Berlins. Dafür wollen wir die gerechte Repräsentation von 
strukturell benachteiligten, insbesondere von rassistischen und antisemitischen 
Zuschreibungen betroffenen Gruppen in der Verwaltung erreichen und konsequent die 
Repräsentanz von Schwarzen Menschen und People of Color bzw. Menschen mit Rassismuserfahrung 
durch positive Maßnahmen im öffentlichen Dienst fördern. Dabei streben wir eine Repräsentanz 
entsprechend der Bevölkerung an und gehen aktiv auf die Stadtgesellschaft zu, um die 
Berliner Verwaltung als Arbeitgeberin zu bewerben. Dabei machen wir uns eine intersektionale 
Perspektive zu eigen, das heißt: insbesondere auf die Förderung von Menschen zu achten, die 
in mehrfacher Hinsicht diskriminiert werden – beispielsweise durch Sexismus, 
Behindertenfeindlichkeit oder LSBTIQ*-Feindlichkeit. Auch die deutsche oder EU-
Staatsbürger*innenschaft darf nur in Berufen als Voraussetzung verlangt werden, in denen 
dies absolut notwendig ist.
Zivilgesellschaft fördern und einbeziehen
Zivilgesellschaftliche Organisationen wollen wir in ihrer Arbeit zum Abbau von 
Diskriminierungen in der Stadt weiter unterstützen, das „Landesprogramm für Demokratie. 
Vielfalt. Respekt.“ weiter ausbauen und mit einem Landesdemokratiefördergesetz einen 
stabilen Rechtsrahmen und eine stabile Finanzierung der Zivilgesellschaft schaffen.
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Die Grundrechte gelten für alle. Wir erleben aber, 
dass die Realität staatlichen Handelns nicht immer diesen Idealen entspricht. Deshalb wollen 
wir eine parlamentarische Enquete-Kommission für die Dauer der nächsten Legislaturperiode 
einsetzen. Diese wird von allen Fraktionen mit Sachverständigen und Abgeordneten besetzt, um 
systematisch Informationen aufzubereiten, auf deren Grundlage eine gut informierte 
politische Entscheidung getroffen werden kann. Ziel ist, Diskriminierung und Rassismus, die 
von der Berliner Verwaltung und den Sicherheitsbehörden ausgehen, systematisch zu erfassen, 
Gegenstrategien zu entwickeln und diese gegebenenfalls mit den Maßnahmen im Diversity-
Landesprogramm zu verzahnen. Wir wollen rechtsextreme und diskriminierende Strukturen in 
Berliner Verwaltung und Sicherheitsbehörden identifizieren, die Racial Profiling, Rassismus, 
Antisemitismus, Transfeindlichkeit und andere Formen der gruppenbezogenen 
Menschenfeindlichkeit befördern. Bei der Untersuchung soll es aber nicht bleiben: Die 
Kommission soll institutionelle und zivilgesellschaftliche Handlungsempfehlungen erarbeiten, 
um diskriminierende Strukturen abzubauen. Ausbildung, interne und externe Regeln und 
behördliche Organisationsstruktur wollen wir in den Sicherheitsbehörden und der Justiz 
untersuchen und anhand dieser Ergebnisse weiterentwickeln, das gilt besonders für die 
Ausbildung angehender Polizist*innen und Jurist*innen. Uns ist es wichtig, explizit die 
Perspektiven und Expertisen von Menschen, die von Racial Profiling betroffen sind – u. a. 
Schwarze Menschen, als türkei- und arabischstämmig wahrgenommene Menschen, Sintize* und 
Romnja* –, bei der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen einzubeziehen.
Einbürgerung erleichtern und Wahlrecht ermöglichen
Zu einer pluralen Gesellschaft gehört es auch, dass politische Partizipation auf Augenhöhe 
und unabhängig von der Staatsangehörigkeit möglich sein muss. Dies wollen wir ermöglichen 
und gleichzeitig auch die Hürden zur Einbürgerung senken. Einbürgerungen wollen wir in allen 
Bezirken einheitlich und im Sinne der Einbürgerung gestalten; für Menschen, die seit Jahren 
hier leben, dürfen weder Sprachtests noch Transferleistungsbezug ein Ausschlusskriterium 
sein. Wer in Berlin gemeldet ist, soll hier auch wählen dürfen: Wir werden weiterhin auch 
auf der Bundesebene dafür kämpfen, dass das kommunale Wahlrecht und das Landeswahlrecht auf 
alle ausgeweitet wird, die ihren Lebensmittelpunkt in Berlin haben. Damit schaffen wir eine 
weitere wichtige Grundlage für unsere Migrationsgesellschaft.
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt stärken
Zur Vielfalt Berlins gehört auch die religiöse und weltanschauliche Vielfalt. 
Gemeindezentren sind häufig wichtige soziokulturelle Orte im Kiez, Anlaufstellen für 
Menschen mit sozialen Problemen oder Beratungsbedarf, Orte der Vernetzung für Engagierte, 
Sprachrohre für lokale Anliegen. Durch die rasant gestiegenen Mieten sind allerdings gerade 
viele Moscheegemeinden und kleinere Gemeinschaften, die nicht von der Kirchensteuer 
profitieren, zum Umzug gezwungen. Gleichzeitig werden neue Stadtquartiere geplant, ohne dass 
dieser Aspekt des sozialen Zusammenhalts mitgedacht wird. Wir setzen uns für die Entstehung 
von Gemeinwesenzentren ein, die grundsätzlich allen offenstehen und zu gleichen Bedingungen 
genutzt und gemietet werden können. Wir wollen sie als soziokulturelle Orte im Kiez stärken 
und ihren Bestand sichern. Dafür wollen wir Gewerbemieten deckeln und bezirkliche 
Vorkaufsrechte wo möglich auch für religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften ausüben. 
Beispielsweise sollen Ausbau- und Umbaumaßnahmen von Moscheegemeinden, Cem-Häuser, Synagogen 
und Kirchengemeinden, die ihre Räumlichkeiten für Veranstaltungen oder Angebote für den Kiez 
öffnen, gefördert werden.
Wir stehen zur Religionsfreiheit in all ihren Dimensionen. Aber es gibt einige Sonderrechte 
für anerkannte Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, wo wir dringenden Reformbedarf 
sehen. So wollen wir mit den christlichen Kirchen auf der Grundlage der bundespolitischen 
Rahmengesetzgebung so rasch wie möglich in konkrete Verhandlungen über die Ablösung der 
historischen Staatsleistungen treten.
5.2 Ungleichheit zwischen Geschlechtern beenden – die 
Hälfte der Macht den Frauen
Politik von und für Frauen gehört seit 40 Jahren zu unserer grünen DNA. Und unser Engagement 
trägt Früchte: In Berlins landeseigenen Unternehmen sind über die Hälfte der Aufsichtsrats- 
und Vorstandspositionen mittlerweile in Frauenhand. Damit führen wir im bundesweiten 
Vergleich. Im Berliner Abgeordnetenhaus hingegen sind gerade mal ein Drittel aller 160 
Abgeordneten Frauen. Wir Grüne sind stolz darauf, dass 60 Prozent unserer Abgeordneten 
weiblich sind. Gemäß dem Grundsatz „die Hälfte der Macht den Frauen“ prüfen wir einen 
verfassungskonformen Weg für ein Paritégesetz. Nur so erreichen wir langfristig eine faire, 
geschlechtergerechte Politik.
Die Corona-Pandemie – eine Krise zu Lasten von Frauen 
In der Corona-Krise haben wir erlebt, dass weibliche Expertise in Krisenstäben eine 
Seltenheit war. Das führte dazu, dass die unterschiedlichen Lebenslagen von Frauen in den 
Hintergrund rückten, während häusliche Gewalt in Berlin um 30 Prozent anstieg, während 
Schulen und Kitas monatelang geschlossen waren, während Care- und Bildungsarbeit in weiten 
Teilen privatisiert wurden und stillschweigend auf den „To-do-Listen“ von Frauen landeten. 
Uns hat das darin bestärkt, weiterhin lautstark paritätische und diverse Besetzungen für 
Krisenstäbe und alle anderen Gremien zu fordern.
Eine ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie für Berlin
Berlin ist das erste Bundesland, das mit der Einführung von Gender-Budgeting in Senats- und 
Bezirksverwaltungen begonnen hat. Wir haben dem trägen Gender-Budgeting-Prozess in Senats- 
und Bezirksverwaltungen durch einen Haushaltsbeschluss einen neuen Impuls gegeben und 
konnten erste Fortschritte erzielen. Um die Umsetzung weiter voranzutreiben, werden wir uns 
für ein Gender-Budgeting-Referat in der Finanzverwaltung einsetzen. Auch mit der Gründung 
der Unternehmerinnenakademie und dem Landesantidiskriminisierungsgesetz sind wir wichtige 
Schritte gegangen, um Frauen zu stärken. Um systematisch in allen Themen Politik für Frauen 
machen zu können, wollen wir nun mit allen Verwaltungen eine verbindliche, datenbasierte und 
ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie erarbeiten und umsetzen. Die Strategie soll 
intersektional wirken, das bedeutet, dass wir Mehrfachdiskriminierungen, etwa durch 
Rassismus oder Queerfeindlichkeit, stets mitdenken. Außerdem wollen wir eine 
Gesetzesfolgenabschätzung einführen, die die Gleichstellung von Frauen sicherstellt. Unser 
Ziel ist eine emanzipatorische Verwaltung. Um das zu erreichen, werden wir die 
Mitarbeiter*innen entsprechend schulen.
Gewaltfrei und gleichberechtigt in Berlin leben 
Frauen und Kinder sind häufiger Opfer physischer und psychischer Gewalt.Besonders lesbische 
Frauen, Muslimas, obdachlose Frauen, Frauen mit Behinderung, Trans*, Inter*, Schwarze Frauen 
und Women of Color sind Gewalt ausgesetzt, was sowohl unmittelbare als auch langfristige 
Folgen für deren Gesundheit hat.
Wir haben in den letzten Jahren für mehr Plätze in Frauenhäusern gekämpft und sind stolz, 
dass wir das siebte Berliner Frauenhaus eröffnen konnten. Die Schutzplätze reichen für eine 
Stadt wie Berlin nicht aus, darum fordern wir ein achtes Frauenhaus. Auch die Beratung von 
Betroffenen haben wir ausgebaut, um Online-Angebote erweitert und die Anti-Stalking-
Beratungsstellen finanziell besser ausgestattet. Jetzt wollen wir zusätzlich besonders 
vulnerable Gruppen, wie zum Beispiel Geflüchtete, Wohnungs- und Obdachlose, und andere 
(mehrfach) marginalisierte Frauen und nichtbinäre Personen gezielt durch innovative 
Wohnformen und Projekte mit intersektional angelegter Beratung unterstützen.
Berlins große Landesunternehmen sind mit gutem Beispiel vorangegangen und haben Leitlinien 
gegen Sexismus und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz verabschiedet. Wir haben dafür 
gesorgt, dass sexistische und diskriminierende Werbung auf landeseigenen Werbeflächen 
ausgeschlossen wird. Um sie auch auf privaten Flächen zu vermeiden, haben wir ein 
Expert*innengremium eingesetzt, das bei Beschwerden Handlungsempfehlungen ausspricht und für 
das Thema sensibilisiert.
Für Frauen, die selbst oder deren Töchter von Genitalverstümmelung betroffen oder bedroht 
sind, wollen wir das Beratungs- und Behandlungsangebot weiter ausbauen und durch 
Bildungsangebote auch für Männer die Prävention stärken.
Wir wollen ein Berlin schaffen, in dem Frauen und nichtbinäre Personen nicht mehr von 
physischer, psychischer und digitaler Gewalt betroffen sind. Der erste Schritt ist, Gewalt 
gegen Frauen als solche zu kennzeichnen. Um das Ausmaß des Problems zu verdeutlichen, wollen 
wir die Kategorie „geschlechtsbezogene Gewalt“ in die Polizeikriminalstatistik aufnehmen. 
Mit einer umfassenden Studie wollen wir Frauenfeindlichkeit in Berlin untersuchen, um mit 
den Ergebnissen langfristige Maßnahmen gegen misogyne Gewalt zu entwickeln. Gleichzeitig 
arbeiten wir daran, die Bandbreite von niedrigschwelligen mehrsprachigen Beratungsangeboten, 
Frauenhäusern und Zufluchtswohnungen stetig auszuweiten und die Vorgaben der Istanbul-
Konvention konsequent umzusetzen. Polizist*innen, Staatsanwält*innen und Richter*innen 
wollen wir gezielt für das Thema sensibilisieren und dafür weiterbilden.
Selbstbestimmte Sexarbeit ermöglichen. Zwangsprostitution bekämpfen. 
Wir setzen uns dafür ein, dass Sexarbeit in Berlin stärker als bisher selbstbestimmt, sicher 
und unter guten Arbeitsbedingungen stattfinden kann. Hierfür wollen wir die Einstiegs- und 
Umstiegsberatung und mehrsprachige Kontaktstellen ausbauen sowie bei der Gesundheitsberatung 
und -versorgung nachbessern. Essentiell ist, dass hierbei die Expertise und die Erfahrungen 
von Sexarbeiter*innen einbezogen werden. Mit Blick auf bekannte Straßenstriche ist es 
unerlässlich, auch die Perspektiven von Anwohner*innen zu berücksichtigen. Der von uns unter 
rot-rot-grün einberufene Runde Tisch Sexarbeit hat ein Handlungskonzept vorgelegt, dessen 
Umsetzung wir weiter vorantreiben, evaluieren und nach Bedarf anpassen wollen.
Es gibt Überschneidungen zwischen Sexarbeit als selbstbestimmter Tätigkeit und sexueller 
Ausbeutung als Teil der organisierten Kriminalität. In den letzten Jahren haben wir die 
Bekämpfung dieser organisierten Kriminalität im Zusammenhang mit sexueller Ausbeutung und 
Zwangsprostitution ausgeweitet und werden dies fortsetzen. Schutzprogramme für 
Aussteiger*innen, die vor Gericht aussagen, wollen wir weiter ausbauen. Hierbei ist ein 
sicheres Bleiberecht für alle Betroffenen von Menschenhandel zwingend nötig.
Gesundheit – endlich geschlechtergerecht
Die Gesundheitsversorgung von Frauen und nicht-binären Personen werden wir verbessern. Dazu 
gehört, das Angebot an Frauenärzt*innen in allen Bezirken zu sichern und den Zugang zu 
sicheren Schwangerschaftsabbrüchen zu ermöglichen, gerade in Krisenzeiten. Gleichzeitig 
haben wir die Bedingungen für sichere und gute Geburten verbessert, indem wir in Kreißsäle 
investiert haben, indem wir die Ausbildungskapazitäten für Hebammen erhöht haben und mit 
einer digitalen Plattform die Hebammensuche erleichtern.
Wir wollen gendersensible Sexualaufklärung, -beratung und Gesundheitsvorsorge und werden den 
Zugang zu Reproduktionsmedizin und Familienplanung insbesondere für gleichgeschlechtliche 
Paare und Singles ausbauen. Dazu wollen wir genderbezogene Gesundheitsforschung stärken und 
gezielt sowohl cis- als auch trans*-Frauen, nicht-binäre Personen und queere Personen in der 
medizinischen Aus- und Weiterbildung fördern. Für Gynäkolog*innen und andere Heilberufe 
wollen wir entsprechende Schulungen ausbauen, um sie für gesundheitliche Fragen von cis- wie 
von trans*-Frauen sowie für spezifische Fragen zur lesbischen Gesundheit zu sensibilisieren.
Auftrag an die Bundesregierung
Ein großes Hindernis auf dem Weg zum freien und selbstbestimmten Leben für alle Geschlechter 
bleibt die ungleiche Aufteilung von Care-Arbeit zu Lasten von Frauen – mit dem ungerechten 
Effekt der starken Lohn- und Rentenungleichheit zwischen Männern und Frauen. Gegen den 
Gender Care Gap und den Gender Pay Gap, für ein echtes Entgeltgleichheitsgesetz und das Ende 
des Ehegattensplittings kämpfen wir auf Bundesebene.
5.3 Die Regenbogenhauptstadt bleibt bunt
Wir wollen, dass Berlin die Stadt wird, in der alle Menschen ihr Leben frei und 
selbstbestimmt verwirklichen können. Niemand darf wegen der sexuellen Orientierung, der 
sexuellen oder Geschlechtsidentität, wegen des Geschlechtsausdrucks oder vielfältiger 
Geschlechtsmerkmale ausgegrenzt oder diskriminiert werden. Wir akzeptieren dies genauso 
wenig wie Diskriminierung aufgrund des sozialen Status, der Hautfarbe, des Glaubens oder der 
Herkunft. Besonders wichtig ist dies, wenn Menschen mehrfach diskriminiert werden, zum 
Beispiel Schwarze oder muslimische queere Menschen. Für uns ist klar, queer geht nicht ohne 
Feminismus und Queer-Feminismus nicht ohne Kampf gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung – 
unsere Queerpolitik ist „intersektional“.
Queere Infrastruktur in ganz Berlin sichern
Wir haben die ganze Stadt im Blick und wollen, dass es in allen Bezirken queere 
Infrastruktur gibt. Wir haben in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass Angebote 
dazugekommen sind, sei es das erste queere Jugendzentrum, generationenübergreifende Wohn- 
und Pflege-Gemeinschaften, die Fachstelle queere Bildung oder seit 2018 der Preis für 
lesbische* Sichtbarkeit zur Würdigung des Schaffens von Lesben für Berlin. Diese 
Infrastruktur werden wir weiter ausbauen. Wir brauchen Anlaufstellen, soziale Treffpunkte 
und Beratungsstellen für queere Menschen, insbesondere Jugendliche, Ältere und mehrfach 
diskriminierte Gruppen wie Geflüchtete. Gleichzeitig müssen die Bedürfnisse von LSBTIQ* in 
allen Einrichtungen mitgedacht werden. Egal ob Familienzentrum, Senior*innenheim oder 
Jugendclub – wir wollen, dass es Angebote für LSBTIQ* gibt. Einrichtungen vor Verdrängung zu 
schützen, ist dabei eine zentrale Aufgabe.
Wir stärken Initiativen für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt
Leider ist unsere Stadt nicht so liberal, wie es oft scheint. Auch hier werden Menschen 
aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität ausgegrenzt, 
diskriminiert und tätlich angegriffen. Wir sagen Diskriminierung und Gewalt den Kampf an. 
Wir haben eine Krisen- und Zufluchtswohnung eingerichtet, in der LSBTIQ* in akuten 
Bedrohungssituationen eine anonyme, temporäre Unterbringung finden können. Der bisherigen 
Initiative Sexuelle Vielfalt haben wir neuen Schwung verliehen und sie zur „Initiative 
Geschlechtliche und Sexuelle Vielfalt“ (IGSV) erweitert.
Durch einen ressortübergreifenden Maßnahmenplan, den der Senat gemeinsam mit den lesbischen, 
schwulen, bi-, trans*- und inter*-Communities erarbeitet, entsteht nun eine dauerhafte 
Struktur für Akzeptanzarbeit für LSBTIQ*. Gelingen kann dies nur, wenn möglichst viele 
Gruppen, Vereine und Aktivist*innen zu Wort kommen. Diese Arbeit werden wir fortsetzen. Die 
Bezirke spielen in der Umsetzung eine wichtige Rolle, insbesondere die Außenbezirke sollen 
gestärkt werden, denn Zugang zu Beratungs- und Unterstützungsstrukturen darf nicht vom 
Wohnort abhängen. Wir haben verankert, dass jeder Bezirk eine Ansprechperson für LSBTIQ*-
Angelegenheiten benennt, die als Schnittstelle zwischen Senatsverwaltung, Bezirk und 
Akteur*innen fungiert. Auch an Kitas und Schulen muss geschlechtliche und sexuelle Vielfalt 
stärker gelebt werden können. Hierbei brauchen sie Unterstützung. Wir unterstützen die 
„Fachstelle queere Bildung“, die Initiative „Schule in Vielfalt“ und die Vielfaltsbroschüre 
für Kita-Fachkräfte der zuständigen Senatsverwaltung.
Lesbische Sichtbarkeit stärken
In der Koalition haben wir das Ziel vorgegeben, die öffentliche Aufmerksamkeit für Lesben, 
lesbisches Leben und lesbische Belange in Berlin zu erhöhen. Zudem werden wir eine 
wissenschaftliche Aufarbeitung des Sorgerechtsentzugs in Berlin in Auftrag geben. Noch bis 
Ende der 1990er Jahre wurden vielen Frauen ihre Kinder gerichtlich entzogen, wenn sie eine 
lesbische Beziehung führten. Dieses Unrecht ist bisher kaum bekannt. Wir wollen dieses 
dunkle Kapitel der jüngeren Geschichte aufarbeiten.
Die Bundesregierung muss handeln – wir nutzen jeden Spielraum in Berlin
Viele nötige Gesetzesänderungen können nur auf Bundesebene umgesetzt werden. Darum haben wir 
eine Bundesratsinitiative zur Erweiterung des Art. 3 Grundgesetz um das Merkmal der 
sexuellen Identität gestartet. Wir wollen, dass trans*-, inter* und nicht-binäre Menschen 
ihren Vornamen und ihren Geschlechtseintrag möglichst einfach anpassen und ändern können. 
Momentan gibt es hohe bürokratische Auflagen, die auf Bundesebene abgebaut werden müssen.
Solange sich das nicht ändert, wollen wir, dass Berlin schon in den Bereichen vorangeht, in 
denen das Land Gestaltungsspielraum hat. In Schulen und staatlichen Hochschulen wollen wir 
die selbstbestimmte Namensänderung und die Änderung des Geschlechtseintrages ermöglichen. 
Wir setzen uns dafür ein, dass der Personenstand „divers“ konsequent und gleichberechtigt in 
allen öffentlichen Einrichtungen und der Berliner Verwaltung berücksichtigt wird, inklusive 
der Anpassung aller Formulare.
Queere Rechte in Europa und weltweit
Wir stehen für die Rechte queerer Menschen ein – in Berlin und weltweit. Queer-Feindlichkeit 
verstößt gegen die Menschenrechte. Berlin und die Bezirke haben ein breites 
Städtepartnerschaftsnetzwerk. Als Regenbogenhauptstadt hat Berlin die Verantwortung, auch 
gegenüber den Partnerstädten für queere Rechte und Gleichstellung einzutreten. Die LSBTIQ*-
freien Zonen in Polen und anderen Ländern sind Menschenrechtsverletzungen und müssen 
aufgelöst werden. Über das „Rainbow Cities Network“ setzen wir uns im Ausland in über 30 
Städten auch auf lokaler Ebene für die Stärkung der Belange von LSBTIQ* ein.
5.4 Freiheit schützen und bewahren
Berlin ist eine Stadt der Freiheit. Hier leben Menschen mit den unterschiedlichsten 
Biographien, Identitäten, Zielen und Träumen. Allen Berliner*innen ist gemeinsam, dass sie 
selbstbestimmt ihre Freiheit genießen wollen. Das gelingt nur, wenn alle sich sicher sein 
können, dass ihre Rechte und ihre Würde geachtet werden – von den anderen genauso wie von 
staatlichen Stellen. Ohne ein Grundgefühl von Sicherheit ist das schwer möglich, denn Angst 
hemmt die Freiheit. Es ist deswegen unser Ziel, Sicherheit zu schaffen, ohne Freiheit zu 
beschränken. Das ist kein Widerspruch, im Gegenteil: Wer Sicherheit nur durch Maßnahmen 
erreichen will, die Rechte und Freiheit schmälern, hat das Ziel der offenen Gesellschaft und 
des Rechtsstaates aufgegeben.
Mit einem großen Freiheitsrechtestärkungspaket haben wir die größte innenpolitische Reform 
in Berlin seit Jahrzehnten umgesetzt und eine*n unabhängige*n Polizei- und 
Bürger*innenbeauftragte*n eingeführt. Das ist ein großer Erfolg. Uns ist gelungen, woran 
andere Bundesländer gescheitert sind. Häufig waren dortige Änderungen an den 
Sicherheitsgesetzen zu Recht begleitet von heftigen Protesten, nicht so in Berlin. Mit der 
Novelle des Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetzes haben wir Befugnisse zur Abwehr 
terroristischer Straftaten oder ähnlich schwerer Verbrechen neu in das Gesetz aufgenommen. 
Die Veröffentlichung kriminalitätsbelasteter Orte, an denen ohne Verdacht kontrolliert 
werden kann, haben wir gesetzlich geregelt, genau wie die individuelle Kennzeichnung von 
Beamt*innen. So ist auch Fehlverhalten von Polizist*innen leichter aufzuklären. Der Einsatz 
von Vertrauenspersonen und verdeckten Ermittler*innen muss in der Regel nun durch ein 
Gericht angeordnet werden. Wir haben die Bürger*innenrechte gestärkt und gleichzeitig dem 
Bedürfnis der Berliner*innen nach mehr Sicherheit Rechnung getragen. Diesen Weg gehen wir 
weiter.
Prävention ist der beste Weg
Die beste Form der Kriminalitätsbekämpfung wirkt, bevor eine Straftat begangen wird. Wir 
wollen Instrumente der Prävention deshalb weiter stärken. Aufklärungs- und Beratungsangebote 
sind dabei genauso wichtig wie die enge und klar strukturierte Zusammenarbeit von 
Ordnungsämtern und Polizei mit Jugendämtern oder Sozialämtern. Prävention bedeutet für uns 
nicht Überwachung und Kontrolle, um zu verhindern, dass Delikte begangen werden. Uns geht es 
darum, gesellschaftliche Konfliktlagen zu entschärfen, bevor sie entstehen, möglichen 
Täter*innen Alternativen zu bieten und frühzeitig Grenzen aufzuzeigen, um sie von einer 
kriminellen Karriere abzubringen.
Polizei vor Ort stärken
Die Berliner Polizei muss ansprechbar, erreichbar und vor Ort sein. Präsenz und Nähe 
schaffen Transparenz und Vertrauen. Wir wollen Mobile Wachen und Brennpunktstreifen weiter 
ausbauen, um vor Ort Konflikte zu lösen und Kriminalität verhindern zu können. In enger 
Kooperation mit sozialer Arbeit, Präventionsträgern und Zivilgesellschaft kann so verhindert 
werden, dass Orte zu Angsträumen und Kriminalitätsschwerpunkten werden. Wir haben die 
Fahrradstaffel mit dem Ziel, sie auf die gesamte Stadt auszuweiten, deutlich ausgebaut. Wir 
wollen noch mehr Polizist*innen auf Fahrrädern, um alle Verkehrsteilnehmer*innen auf 
Augenhöhe anzusprechen und für mehr Sicherheit auf Berlins Straßen zu sorgen.
Die Berliner Polizei muss so divers sein wie unsere Stadt
Vielfältig, tolerant, offen, freiheitlich – das sind Attribute, die nicht nur auf Berlin 
zutreffen, sondern auch die Berliner Polizei beschreiben müssen. Um das zu erreichen, werden 
wir die Polizei jünger, weiblicher und diverser machen. Wir werden intensiv um Menschen 
werben, die bisher in der Polizei keine Berufsperspektive für sich sehen. Wir werden die 
Kompetenzen in diversitätssensibler Kommunikation stärken, in der Aus- und Fortbildung 
ebenso wie im Polizeialltag durch Supervision. Diskriminierung und rassistische Tendenzen in 
der Polizei werden wir untersuchen und mit allen Mitteln bekämpfen – sie haben in Berlin 
keinen Platz.
Handeln zählt 
Diskriminierung und Racial Profiling dürfen kein Mittel der Polizeiarbeit sein. Wenn 
Kontrollen und andere Maßnahmen an der vermeintlichen Herkunft, Sprache, am Glauben oder an 
sexueller Orientierung anknüpfen, läuft etwas doppelt falsch: Grundrechte werden missachtet 
und effektive Kriminalitätsbekämpfung wird verhindert – denn keine dieser Kategorien hat 
etwas mit Kriminalität zu tun. Polizeiliches Handeln muss sich nach dem Handeln der 
Verdächtigen richten, deswegen lehnen wir verdachtsunabhängige Kontrollen ebenso ab wie 
Verdächtigungen aufgrund des Erscheinungsbildes oder persönlicher Eigenschaften.
Wer Ziel einer polizeilichen Maßnahme wird, etwa einer Personenkontrolle, fühlt sich oft 
bedrängt und unter unberechtigtem Verdacht. Wir wollen unbürokratische Nachweispflichten 
einführen, so dass jede*r weiß, warum er*sie beispielsweise kontrolliert wurde und welche 
Rechtsschutzmöglichkeiten es gibt. Die kritische Aufarbeitung des Fehlverhaltens einzelner 
Polizist*innen schafft Vertrauen und stärkt die Arbeit der gesamten Polizei.
Die Ermittlungen rund um die rechtsextreme Terrorserie in Neukölln werden wir genau 
untersuchen und dazu direkt nach dem Beginn der neuen Legislaturperiode einen 
parlamentarischen Untersuchungsausschuss einsetzen.
Sicherheitsbehörden stärken
Wir erwarten von unserer Polizei und Feuerwehr gute Arbeit. Dafür sind wir ihnen aber auch 
die richtigen Bedingungen schuldig. Wir haben die Arbeitsbedingungen bereits durch 
Neueinstellungen verbessert und viele profitieren von höherer Bezahlung. Die Arbeitszeiten 
werden wir familienfreundlicher machen, die Gesundheit der Beamt*innen besser schützen, 
Millionen von Überstunden abbauen und die Ausstattung verbessern. Und natürlich werden wir 
Polizist*innen und Feuerwehrleuten, die im Dienst angegriffen werden, unsere Unterstützung 
geben.
Keine Grundrechtseingriffe auf Vorrat
Der Tendenz der letzten Jahre und Jahrzehnte im Bund und in den meisten Bundesländern, immer 
weitere Kompetenzen der Sicherheitsbehörden auf immer schwammigerer rechtlicher Grundlage zu 
schaffen, erteilen wir eine klare Absage. Sicherheit entsteht nicht durch Überwachung und 
Vorratsdatenspeicherung auf Kosten der Freiheit und Privatsphäre aller. Die 
Sicherheitsbehörden brauchen effektive und wirksame Mittel im Kampf gegen Verbrechen und 
Terrorismus, aber diese müssen klar definiert und an entsprechende Verdachtsmomente gebunden 
sein. Weitreichende Überwachungs- und Eingriffsrechte führen nicht zu Sicherheit, sondern 
zerstören das lebenswichtige Vertrauen in staatliche Institutionen.
Wir brauchen ein funktionierendes Frühwarnsystem gegenüber Verfassungsfeinden, 
staatszersetzenden und demokratiegefährdenden extremistischen Personen und Strukturen. 
Dieses benötigt eine hohe demokratische Legitimation und parlamentarische Kontrolle. Der 
Berliner Verfassungsschutz musste sich in den letzten Jahren zwar wichtigen zusätzlichen 
Herausforderungen stellen, konnte beim islamistischen Terroranschlag auf dem 
Breitscheidplatz und in der rechtsextremen Neuköllner Anschlagsserie aber nicht überzeugen 
und hat so weiter an Vertrauen verloren. Um eine Alternative für diesen Verfassungsschutz zu 
schaffen, setzen wir auf eine wissenschaftliche Evaluation der bundesweiten 
Sicherheitsarchitektur. So lange lehnen wir zusätzliche Befugnisse oder Mittel für den 
Verfassungsschutz in seiner jetzigen Form ab.
5.5 Wir setzen auf den Rechtsstaat
Der Rechtsstaat ist das Rückgrat unserer offenen Gesellschaft und unserer Freiheit. Alle 
Menschen müssen ihre Rechte durchsetzen können und ohne Willkür und Diskriminierung 
behandelt werden. Dafür brauchen wir eine unabhängige, starke und moderne Justiz. In den 
vergangenen Jahren haben wir die Berliner Justiz in großen Schritten besser aufgestellt. 
Erstmals seit vielen Jahren ist im Allgemeinen Vollzugsdienst die Soll-Personalstärke wieder 
erreicht. Nach jahrzehntelangem Stillstand haben wir ein Raumkonzept erarbeitet und mit 
dessen Umsetzung begonnen: Mit dem Kathreiner-Haus am Kleistpark hat die Berliner Justiz – 
erstmals seit 2005 – wieder ein zusätzliches Gerichtsgebäude erhalten, in das das 
Verwaltungsgericht einziehen soll. Mit einem umfassenden Sanierungsprogramm haben wir 
insbesondere die Justizvollzugsanstalten in Tegel und Moabit grundsaniert. Wir sind dabei, 
Richter*innen mit mobilen Arbeitsgeräten auszustatten, haben für den Jugendarrest eine 
gesetzliche Grundlage erarbeitet und die alte Jugendarrestanstalt saniert. Es ist viel 
geschafft, um die Berliner Justiz besser aufzustellen. Und noch viel haben wir vor.
Organisierte Kriminalität bekämpfen
Organisierte Kriminalität sorgt für schwere Schäden, untergräbt die Gesellschaft und schadet 
der Wirtschaft. Deshalb haben wir eine neue Spezialabteilung bei der Berliner 
Staatsanwaltschaft gegründet, die der organisierten Kriminalität den Geldhahn zudreht, indem 
die gesetzlichen Möglichkeiten der Einziehung von Vermögen voll ausgeschöpft werden. 
Mithilfe einer besseren Schulung und Ausstattung der Polizei und enger Kooperation mit 
anderen Bundesländern und europäischen Partner*innen werden wir weiter konsequent gegen 
organisierte Kriminalität vorgehen. Um Geldwäsche einzudämmen, haben wir eine Taskforce zur 
intensiveren Überwachung der Pflichten der Notar*innen eingerichtet. Den eingeschlagenen 
Weg, das Vermögen aus der organisierten Kriminalität einzuziehen, wollen wir weitergehen und 
wo möglich dafür nutzen, Opfergruppen zu unterstützen. Diese Arbeit wollen wir weiter 
stärken.
Wirtschafts- und Umweltkriminalität stoppen
Wirtschaftskriminalität ist Teil der organisierten Kriminalität und auch ihre Bekämpfung 
wollen wir weiter voranbringen. Im Alltag wird diese Kriminalität fälschlicherweise nicht 
als direkte Bedrohung wahrgenommen, sie bedeutet aber Gewinne für die Täter*innen zum 
immensen Schaden der Allgemeinheit. Wir wollen den Verfolgungsdruck konsequent erhöhen – die 
Erfahrung zeigt, dass hier mit relativ wenig Mitteln große Erfolge erzielt werden können. 
Deswegen wollen wir die entsprechenden Abteilungen der Polizei stärken und durch einen 
Ausbau der Steuerfahndung verhindern, dass sich einige wenige zu Lasten aller bereichern. 
Bei der Bekämpfung der Lebensmittelkriminalität, zum Beispiel der Fälschung von vermeintlich 
hochwertigem Olivenöl, hat sich Berlin in den vergangenen Jahren an die Spitze der 
Bundesländer gesetzt und sich für eine bessere Zusammenarbeit der beteiligten Behörden 
eingesetzt, von der Lebensmittelüberwachung bis zum Zoll. Dies wollen wir weiter 
vorantreiben.
Opfer stärken
Rechts- und Sicherheitspolitik orientiert sich zu oft an Täter*innen. Wir wollen die Opfer 
stärker in den Blick nehmen. Nach dem islamistischen Anschlag auf dem Breitscheidplatz haben 
wir eine zentrale Anlaufstelle für Betroffene von Terroranschlägen und deren Angehörige 
eingerichtet. Wir wollen die Beratungs- und Betreuungsangebote ausbauen und aktiv auf die 
Opfer von Straftaten zugehen, statt sie allzu oft alleinzulassen. Auch die psychosoziale 
Betreuung von Opfern muss weiter deutlich verbessert werden, damit traumatische Folgen 
möglichst verhindert werden. Der Täter-Opfer-Ausgleich soll in Zukunft eine wichtigere Rolle 
spielen. Um ausuferndem Hass und Hetze insbesondere im Internet entgegenzutreten, haben wir 
bei der Staatsanwaltschaft eine Zentralstelle Hasskriminalität gegründet und wollen in einem 
Modellprojekt eine digitale Gewaltschutzambulanz einrichten. Sie soll psychologische 
Unterstützung, technische Hilfe und Beratung beim Stellen einer Anzeige bieten.
Rechtsstaat braucht Richter*innen und Vollzugsbeamt*innen
In den letzten Jahren haben wir die Rahmenbedingungen für eine leistungsstarke und 
bürgernahe Justiz geschaffen. Aber noch sind wir nicht am Ziel. Ganz besonders liegt uns am 
Herzen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und familienfreundlicher zu machen, 
Quereinstiege und Wechsel zu erleichtern. So wollen wir ermöglichen, dass Anwält*innen mit 
spezifischer Facherfahrung bei einem Wechsel in die Justiz auch in dieser Fachmaterie 
eingesetzt werden können. Vorerfahrungszeiten wollen wir großzügig anrechnen. Im 
Justizvollzug werden wir den Gesundheitsschutz weiterentwickeln, um vor allem die negativen 
Folgen der Schichtarbeit abzumildern. Um für genug Nachwuchs zu sorgen, wollen wir die 
Jurist*innenausbildung reformieren. Auch die Förderung von Frauen werden wir weiter stärken: 
mit einem transparenten Bewertungssystem, Frauenvertretungen, paritätisch besetzten Gremien 
und Vorschlagslisten für den Richterwahlausschuss.
Wir wollen, dass unsere Justiz so divers wird wie Berlin. Besonders bei den Richter*innen 
und Staatsanwält*innen haben wir noch einen langen Weg vor uns, bis die Richterbank so 
divers wie die Stadt ist. Daher wollen wir dies langfristig bei Einstellungen und 
Beförderungen ändern.
Rechtsstaat braucht Infrastruktur
Unsere Platz-Offensive für die Justiz werden wir fortsetzen. Den Justiz-Campus in Moabit 
wollen wir weiterentwickeln und ein 12. Amtsgericht in Marzahn-Hellersdorf einsetzen, damit 
die Justiz überall in Berlin einfach zu erreichen ist. Die vorhandenen Justizgebäude werden 
wir energetisch sanieren und den bereits begonnen Bau von Solaranlagen und 
Blockheizkraftwerk forcieren.
Digitalisierung voranbringen
Wir digitalisieren die Berliner Justiz. Der elektronische Rechtsverkehr und die 
elektronische Akte (E-Justice) sollen bis zum Jahr 2026 kommen. Die Mehrheit der Berliner 
Richter*innen wurde bereits mit mobilen Arbeitsgeräten ausgestattet, wir wollen, dass das 
künftig für alle möglich wird, die in Gerichten arbeiten. Dabei gilt: Sicherheit und 
Datenschutz stehen an oberster Stelle, kein Effizienzgewinn rechtfertigt die Beschränkung 
der Prozessgrundsätze.
Rechtsstaat für alle
Wer in unserer Stadt lebt, muss seine Rechte auch durchsetzen können. Es darf nicht sein, 
dass Armut, fehlende Bildung oder Diskriminierung dazu führen, dass Menschen nicht in vollem 
Umfang ihre Rechte kennen und wahrnehmen. Mit niedrigschwelligem Zugang zur Justiz und zu 
Beratungsangeboten sorgen wir dafür, dass das Recht wirklich für alle gleich ist! 
Möglichkeiten kollektiver Rechtsdurchsetzung wie das Verbandsklagerecht wollen wir 
ausweiten. Das Projekt „Wir im Rechtsstaat“, ein Rechtsbildungsprogramm für Geflüchtete, 
werden wir weiterführen.
Gefangene werden Nachbar*innen 
Ein Rechtsstaat beweist sich ganz besonders darin, wie er mit Straffälligen umgeht. 
„Wegsperren!“ kann niemals das Prinzip des Strafvollzugs sein. Strafvollzug soll dazu 
dienen, dass straffällig Gewordene nach ihrer Haft wieder voll in die Gesellschaft eintreten 
können und nicht rückfällig werden.
Projekte wie „Arbeit statt Strafe“, bei dem Menschen gemeinnützige Arbeit verrichten, statt 
eine Freiheitsstrafe zu verbüßen, haben wir finanziell besser ausgestattet. Wo immer es zu 
verantworten ist, setzen wir auf offenen Vollzug, um den Weg zurück in die Gesellschaft zu 
erleichtern.
Strafgefangene brauchen mehr Möglichkeiten zur Weiterbildung und eine bessere Betreuung vor 
und nach der Entlassung. Wir haben daher das bundesweit einzigartige Projekt 
„Resozialisierung durch Digitalisierung“ gestartet. In den kommenden Jahren werden alle 
Gefangenen, bei denen dies zu verantworten ist, Zugang zu Internet und E-Mail erhalten – um 
den Kontakt mit ihren Familien zu verbessern, digitale Bildungsangebote zu nutzen und sich 
am Ende der Haft um einen Job zu bewerben. Nur so funktioniert Resozialisierung und wird die 
„zweite Chance“ auch eine echte Chance.
Im Bereich des Jugendstrafrechts und des Jugendstrafvollzugs stehen der Erziehungsgedanke 
und die Prävention für uns im Mittelpunkt. Jugendgerichte, Polizei und Jugendgerichtshilfe 
arbeiten bereits ortsbezogen. Daher war es nur konsequent, auch die Jugendstaatsanwaltschaft 
zu regionalisieren. Verfahrensabläufe „vor Ort“ zu vereinfachen und zu beschleunigen werden 
wir fortsetzen.
Strafrecht als „Ultima Ratio“
Strafrecht darf immer nur das letzte Mittel sein. Darum haben wir in den vergangenen Jahren 
Initiativen ergriffen, um zum Beispiel die Majestätsbeleidigung, das Informieren über 
Schwangerschaftsabbrüche und das Fahren ohne Fahrschein zu entkriminalisieren. Auch den 
Besitz von Cannabis wollen wir entkriminalisieren. Auch Elemente aus der NS-Zeit wollen wir 
endlich aus dem Strafgesetzbuch verbannen. All das muss auf Bundesebene geregelt werden – 
wir bleiben dran.
5.6 Demokratie braucht Engagement: Partizipation, 
Vielfalt und Transparenz stärken
Berlin ist seit Jahrzehnten ein Ort, an dem das Ringen um Demokratie eine ganz besondere 
Rolle spielt. Unzählige Ost-Berliner*innen haben 1989 mit ihrem Mut und mit ihrem Einstehen 
für demokratische Werte die Mauer zwischen Ost- und West-Teil der Stadt zum Einsturz 
gebracht und für alle Menschen in der Stadt die Demokratie erkämpft.
Berlin war und bleibt ein Ort, an dem eine lebendige Zivilgesellschaft immer wieder 
Missstände benennt und dagegen aufsteht, an dem Demokratie gelebt und mit Engagement und 
Widerstandsgeist verbessert wird. Diese aktive Vielfalt ist – gemeinsam mit unserem 
Grundgesetz und unserer Landesverfassung – die Basis unseres demokratischen Zusammenlebens. 
Wir wollen sie schützen und fördern, denn ohne diese Grundlage gibt es auf Dauer kein Leben 
in Freiheit. Deshalb haben wir in dieser Wahlperiode die direkte Demokratie gestärkt, indem 
wir das Abstimmungsgesetz geändert und dadurch die Durchführung von Volksinitiativen, 
Volksbegehren und Volksentscheiden erleichtert haben. Dadurch wurde mehr Mitbestimmung für 
die Berliner*innen möglich.
Demokratie heißt Vielfalt
Grundlage jeder Demokratie ist das Prinzip der Gleichheit der Menschen. Wir erleben in einer 
vielfältigen Stadt wie Berlin aber allzu oft, dass dieses Prinzip mit Füßen getreten, mit 
Hassparolen angegriffen und mit Verächtlichmachung ganzer Gruppen untergraben wird. Eine 
Demokratie ist nur so gut wie der Schutz, die Rechte und die Freiheit, die Minderheiten 
genießen. Wir stellen uns allen Tendenzen entgegen, die die Gleichheit aller Menschen 
infrage stellen.
Mehr Transparenz von politischen Entscheidungen
Die Nachvollziehbarkeit von politischen Entscheidungen ist eine zentrale Voraussetzung für 
das Vertrauen in demokratische Strukturen und die Landesverwaltungen. Wir wollen das 
Transparenz- und Informationsfreiheitsgesetz weiterentwickeln und damit die 
Veröffentlichungspflicht der Verwaltung und das Recht auf Akteneinsicht erweitern. Diese 
Veröffentlichungspflicht soll sowohl für die Verwaltung als auch für die landeseigenen 
Betriebe gelten. Die Kontrolle des Gesetzes soll durch eine*n Beauftragte*n für Datenschutz, 
Transparenz und Informationsfreiheit erfolgen. Außerdem setzen wir uns für die Einführung 
eines Lobbyregisters im Land Berlin ein.
Bürger*innenräte in Berlin einführen
Wir wollen unsere Demokratie weiterentwickeln und stärken. Dazu wollen wir auf Bezirksebene 
und auch auf Landesebene sowie zu einzelnen thematischen Schwerpunkten Bürger*innenräte 
etablieren, die sich zu bestimmten Themen temporär bilden und die Institutionen 
repräsentativer Demokratie ebenso wie die Instrumente der direkten Demokratie ergänzen. Die 
Teilnehmer*innen an den Räten werden durch das Zufallsprinzip gelost, um die Bandbreite der 
Gesellschaft in einem Kiez abbilden zu können. Gemeinsam mit der Verwaltung können dort 
Lösungen für konkrete Probleme im Kiez oder im Bezirk erarbeitet werden. Dadurch wollen wir 
die demokratischen Entscheidungsprozesse stärker vor Ort verankern und die Akzeptanz 
politischer Entscheidungen auf lokaler Ebene erhöhen.
Stadtvertrag für Beteiligung 
Wir wollen unsere Demokratie weiterentwickeln und stärken. Repräsentative, 
direktdemokratische und dialogische Elemente gehören zusammen. Sie eröffnen auch 
Einwohner*innen ohne Wahlrecht, sich an konkreten Projekten in der Stadt zu beteiligen, sie 
machen eine Mitsprache zwischen den Wahlen und unabhängig von Parteien möglich, sie binden 
Engagement und Sachverstand der Bürger*innen ein in eine gemeinwohlorientierte 
Stadtentwicklung. Dazu wollen wir einen „Stadtvertrag Beteiligung“ erarbeiten: weitere 
Stärkung der direkten Demokratie, transparente Verwaltung und Zugang zu Verwaltungswissen, 
Ausbau der Beteiligungsbüros in der ganzen Stadt, das neue Instrument der Bürger*innenräte, 
Bürger*innenentscheide auf Bezirksebene verbindlich machen, eine*n Beauftragte*n einsetzen, 
um diese Prozesse zu begleiten und voranzutreiben.
Demokratische Initiativen stärken
Engagement ist das Rückgrat unserer Demokratie, deshalb braucht es unsere Förderung. Wir 
haben mit dem Landesprogramm „Demokratie. Vielfalt. Respekt. Gegen Rechtsextremismus, 
Rassismus und Antisemitismus“, der Initiative Geschlechtliche und Sexuelle Vielfalt (IGSV) 
und zahlreichen anderen Programmen schon vieles getan. Aber wir wollen mehr: Wir wollen eine 
dauerhafte und verlässliche Förderung solcher Projekte und deshalb wollen wir mit einem 
Landesdemokratiefördergesetz dauerhafte Strukturen schaffen, um Engagement für Demokratie 
und Vielfalt, gegen Hass und Rassismus zu stärken. Vor allem wollen wir Präventionsangebote 
stärken sowie Anlaufstellen und Aussteigerprogramme verstetigen.
Wissen schaffen, Demokratiebildung ausweiten
Wir wollen den Berlin Monitor fortführen. Er hat die Erfahrungen der Berliner*innen im 
Zusammenleben wissenschaftlich untersucht und wertvolle Hinweise gegeben, um gezielt 
Probleme anzugehen. Um das demokratische Bewusstsein zu stärken, sind historische und 
politische Bildung unerlässlich. Wir wollen die Landeszentrale für politische Bildung 
stärken und insbesondere für junge Menschen und in Schulen ausweiten. Denn hier wird die 
Grundlage für die Zukunft unserer Demokratie gelegt. Die Auseinandersetzung mit Rassismus, 
Antisemitismus und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gehört ebenso dazu 
wie das Wissen um deutsche Kolonialgeschichte.
Hilfe und Beratung verbessern, Bewusstsein stärken
Viele Menschen erleben Diskriminierung und Hass, sei es wegen ihrer Herkunft, ihres Glaubens 
oder ihrer sexuellen Identität. Die Betroffenen fühlen sich oft isoliert und ausgeschlossen 
und brauchen deswegen Anlaufstellen, denen sie vertrauen können. Wir wollen solche Stellen 
mit der Zivilgesellschaft schaffen und stärken. Ebenso werden wir in der öffentlichen 
Verwaltung und in Schulen regelmäßige Fortbildungen einführen, um Rassismus und 
Diskriminierung entgegenzuwirken.
Hass und politische Gewalt bekämpfen
Wir haben bereits eine Schwerpunktabteilung bei der Staatsanwaltschaft geschaffen, um gegen 
politisch motivierte und Hasskriminalität vorzugehen, und werden sie weiter stärken. Wir 
wollen damit insbesondere der Bedrohung jüdischen Lebens durch wachsenden Antisemitismus 
entgegentreten und Hassbotschaften im Internet Einhalt gebieten.
5.7 Berlin bleibt Kulturhauptstadt
Berlin ist eine Kulturhauptstadt. Kaum eine andere Stadt hat ein so reichhaltiges Angebot an 
Theatern, Museen, Orchestern und Chören, eine so vibrierende Film-, Literatur-, Musik- und 
Clubszene, mit der Künstler*innen und Kreative Berlin spannend und lebenswert machen. Doch 
diese Kunst- und Kulturmetropole ist unter Druck: Der übergroße Teil der Kulturschaffenden 
gehört immer noch zu den Geringverdienenden in unserer Gesellschaft. Steigende Mieten und 
Lebenshaltungskosten haben soziale Verdrängung und den Verlust künstlerischer Freiräume mit 
sich gebracht. Durch den Lockdown in der Corona-Pandemie haben zahllose freischaffende 
Künstler*innen und private Kulturorte von heute auf morgen ihre Existenzgrundlage verloren. 
Wir stehen für den Erhalt und Ausbau von Berlins einmaliger Kulturlandschaft: Wir haben mit 
Mindesthonoraren und neuen Förderprogrammen für eine Besserstellung von Künstler*innen 
gesorgt, durch die Sicherung öffentlicher Liegenschaften sowie gezielte Immobilienankäufe 
neue Kulturräume geschaffen und die kulturelle Grundversorgung in den Bezirken ausgebaut. 
Nun wollen wir den nächsten Schritt machen, indem wir die Kulturraum-Frage ins Zentrum der 
Stadtentwicklungspolitik rücken, die Fördersystematik zugunsten von mehr Gerechtigkeit, 
Transparenz und Diversität reformieren und die Dekolonisierung Berlins weiter vorantreiben.
Damit Berlins Kulturlandschaft aus der Corona-Krise so gut wie möglich wieder herausfindet, müssen wir der Kulturszene in unserer Stadt Sicherheit für die Zukunft geben. Für uns ist deshalb klar, dass etwaige Sparzwänge nicht zu Lasten des Kulturbereichs gehen dürfen!
Kunst und Kultur brauchen mehr Raum in Berlin – und zwar dringend
Berlins Kulturleben hat einen bedeutenden Anteil an der Attraktivität und internationalen 
Ausstrahlung der Stadt. Gleichzeitig waren und sind Kunst und Kultur immer mehr als ein 
Wirtschaftssektor und deshalb auf öffentliche Förderung und Infrastruktur angewiesen.Daher 
wollen wir bei der Neubau- und Ankaufspolitik des Landes wie in der Berliner 
Stadtentwicklungspolitik ganz generell kulturelle Nutzungen und Bedarfe stärker in den 
Vordergrund stellen. So, wie wir die Alte Münze als einen Kunst- und Kulturstandort mit dem 
Schwerpunkt Musik gesichert haben, werden wir weitere öffentliche Liegenschaften als 
künstlerische Produktions- und Präsentationsorte erschließen. Wir werden auch weiterhin 
private Immobilien für diesen Zweck gezielt ankaufen und das sogenannte Arbeitsraumprogramm 
im Dialog mit der Freien Szene und den Spartenverbänden weiterentwickeln. Bei Planung und 
dem Bau neuer Stadtquartiere müssen künstlerische Zwecke und die Schaffung kultureller 
Infrastruktur von vornherein mitberücksichtigt werden. Außerdem wollen wir sonstige 
öffentliche Liegenschaften und Bauprojekte zugunsten einer Kulturnutzung öffnen: 
Bildungseinrichtungen, Gerichte und Dienstgebäude der Berliner Verwaltung können außerhalb 
ihrer normalen Öffnungszeiten als Probe- und Aufführungsorte fungieren – und beim Neubau 
einer Schule können im Idealfall auch gleich neue Räume für die bezirkliche Musikschule oder 
Jugendkunstschule entstehen. Dabei denken wir Kunst und Klimaschutz zusammen: Auch der 
Kulturbereich muss seinen Anteil an der Einsparung von CO2-Emissionen auf dem Weg zu einer 
klimaneutralen Stadt erbringen. Das gilt insbesondere für die Museen und den Gastspiel- und 
Festivalbetrieb, die zu den größten Treibhausgas-Emittenten gehören. Deshalb unterstützen 
wir Konzepte für ein „Green Culture Desk“ und die Einrichtung eines entsprechenden Fonds.
Förderung der Freien Szene neu justieren
BerlinsFreie Szene war schon immer eine Art Laboratorium für neue künstlerische Ausdrucks- 
und Arbeitsformen und trägt durch ihre Innovationen erheblich zu der internationalen 
Ausnahmestellung der Stadt bei. Die Förderstrukturen, die dies ermöglicht haben, werden den 
neueren Entwicklungen hinsichtlich der Bandbreite und Ausdifferenzierung von Sparten und 
Formaten sowie der künstlerischen Qualität und Professionalisierung dieser Szene allerdings 
schon lange nicht mehr gerecht. Wir wollen die vorhandenen Förderinstrumente und -strukturen 
deshalb zusammen mit Vertreter*innen der freien Verbänden und Kulturorte einer kritischen 
Evaluation unterziehen und gemeinsam weiterentwickeln. Dabei wollen wir das fortsetzen, was 
wir in dieser Legislatur mit dem Runden Tisch Tanz und den neuen Stipendien, der Einrichtung 
eines Festivalfonds, der Ausweitung der Kinder- und Jugendtheater-Förderung und der Stärkung 
der Ankerinstitutionen der Freien Szene begonnen haben. Auch die Arbeit und Strukturen der 
freien Spartenverbände selbst wollen wir kontinuierlich unterstützen.
Zeit für eine diverse und feministische Kulturpolitik
Berlin ist eine vielfältige Metropole mit Menschen unterschiedlichster Migrationsgeschichte. 
Diese gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt spiegelt sich in den städtischen 
Kultureinrichtungen bislang nur unzureichend wider. Dies ist für uns eine Frage der 
gerechten Teilhabe und Repräsentanz, aber auch eine Chance für künstlerische Entwicklungen, 
die postmigrantische, transkulturelle Innovationen aufgreift. Die gesellschaftliche Vielfalt 
muss endlich besser in den Angeboten der öffentlichen Kultureinrichtungen, ihren 
Leitungspositionen und Aufsichtsgremien, bei der Besetzung von Jurys und in der 
Kulturförderung als solcher zum Ausdruck kommen. Mit der Einrichtung eines Diversitätsfonds 
und dem Berliner Projektbüro für Diversitätsentwicklung (Diversity Arts Culture) haben wir 
einen Anfang gemacht. Nun wollen wir die Förderpolitik nach Vorbild des New Yorker „Culture-
Plan“ umbauen.
Bei der Besetzung von Intendanzen und anderen Spitzenpositionen im Kulturbereich müssen auch 
endlich Frauen stärker berücksichtigt werden. Doppelspitzen und Intendant*innen-Kollektive 
sollten nicht länger eine Ausnahme, sondern Normalität auch in großen Kulturinstitutionen 
sein. Wir werden dem sogenannten Gender-Show-Gap und der Unterrepräsentanz von Frauen in 
Regiepositionen entgegenwirken – dort, wo es sich wie beim Berliner Theatertreffen 
realisieren lässt, gegebenenfalls auch in Form einer Quote.
Ein Zentrum der Kunst und Kreativwirtschaft im Flughafen Tempelhof
Wir wollen kreative Innovationen, speziell von Kleinstunternehmen, Solo-Selbstständigen und 
freien Gruppen, fördern. Im Gebäude des Flughafens Tempelhof soll ein Zentrum für Kultur- 
und Kreativwirtschaft entstehen, in dem Ateliers, Galerien, Proberäume und freie Spielorte 
ebenso wie Produktions- und Präsentationsstätten für Design, Mode, Architektur oder Games 
Platz finden. Alles, was dort produziert wird, soll unter dem Label „made in Berlin“ gezielt 
vermarktet und präsentiert werden. Dazu wollen wir als digitale Ergänzung eine landeseigene 
virtuelle „Plattform Berlin“ aufbauen. Auch im ehemaligen Flughafen Tegel wollen wir Raum 
für die Kreativwirtschaft schaffen.
Freiheit der Medien garantieren
Die Medien erfüllen durch Information und Unterhaltung eine wichtige gesellschaftliche 
Funktion. Freie Medien sind Grundlage für Demokratie. Mit großer Sorge verfolgen wir die 
Angriffe, denen freie Medien verstärkt ausgesetzt sind. Wir stehen ein für Pressefreiheit 
und werden die Unabhängigkeit von Journalist*innen wahren und sichern. Gerade der 
öffentlich-rechtliche Rundfunk hat die Aufgaben, die Breite der Gesellschaft abzubilden und 
Ort der offenen Debatte der Gesellschaft zu sein. Deshalb ist es wichtig, dass die 
jeweiligen Medienformate in ihrer Darstellung auch die Diversität der Gesellschaft 
widerspiegeln und adressieren. Um die Vielfalt und Teilhabe von unterrepräsentierten Gruppen 
im rbb zu erhöhen, wollen wir den Rundfunk-Staatsvertrag zusammen mit Brandenburg 
weiterentwickeln.
„Berlin-Jahr“ für Absolvent*innen der Filmhochschulen
Der Film entwickelt sich zunehmend zu einem Aushängeschild der Berliner Kulturlandschaft. Um 
hier ausgebildete Filmschaffende an Berlin zu binden, wollen wir ihnen in einem „Berlin-
Jahr“ eine Anschlussförderung und in Kooperation mit der Filmwirtschaft Arbeitsangebote 
bieten. Um Möglichkeiten der Aus-, Weiter- und Fortbildung für Film- und Medienschaffende zu 
verbessern, wollen wir die Angebote der Medienanstalt Berlin-Brandenburg ausweiten. Dazu 
soll die Medienanstalt auch mit den Filmhochschulen kooperieren.
Clubkultur erhalten
Wir wollen Berlins lebendige Clubkultur erhalten und dazu Standorte sichern. Um 
Nutzungskonflikte mit Anrainern zu entschärfen, haben wir 2018 einen „Lärmschutzfonds für 
Berliner Clubs“ ins Leben gerufen und mit einer Million Euro ausgestattet. Diesen Weg wollen 
wir fortsetzen. Das „Agent of Change“-Prinzip wollen wir in ganz Berlin etablieren. Um Clubs 
bauplanungsrechtlich besser abzusichern und ihnen einen einfacheren Zugang zu Fördermitteln 
zu verschaffen, wollen wir diese Clubs auch offiziell als Kulturstätten anerkennen. Uns ist 
wichtig, Clubs in ihrer Funktion als Orte der gesellschaftlichen Begegnung und „Safer 
Spaces“, zum Beispiel für queere Menschen, zu stärken und gleichzeitig gemeinsam mit den 
Betreiber*innen und der Clubkommission gegen Diskriminierung an der Tür und im Clubleben 
vorzugehen.
Decolonize! 
Mit dem von uns initiierten gesamtstädtischen Konzept für die Aufarbeitung und Erinnerung 
der deutschen Kolonialvergangenheit ist Berlin vom Nachzügler zum Vorreiter bei der 
Dekolonisierunggeworden. Doch die ist ein Prozess, der nur im engen Dialog mit den 
postmigrantisch-diasporischen Communities und den Nachkommen der Menschen in den ehemaligen 
Kolonien gelingen kann. Wir wollen die Dekolonisierung der Berliner Kultureinrichtungen und 
deren Arbeit im Bildungsbereich und öffentlichen Raum weiter vorantreiben. Dafür wollen wir 
die in dieser Legislatur eingerichtete Koordinationsstelle und die Zusammenarbeit mit 
Initiativen wie „Decolonize Berlin e. V.“ verstetigen. Die Berliner Bezirke und 
Stadtteilinitiativen wollen wir bei der Umbenennung von Straßen und Plätzen, die noch heute 
den Kolonialismus und die Kolonialverbrecher ehren, bestmöglich unterstützen, etwa indem wir 
auf Landesebene Ressourcen für die wissenschaftliche Erforschung dieser Straßenhistorie zur 
Verfügung stellen. An den Berliner Hochschulen sollen endlich Postcolonial und Black Studies 
angeboten werden, wie es im angelsächsischen Raum längst der Fall ist. Und wir fordern 
weiterhin die Errichtung eines Lern- und Erinnerungsortes gemeinsam mit dem Bund als 
zentrale Gedenkstätte für die Opfer des deutschen Kolonialismus. Als ehemalige Hauptstadt 
des deutschen Kolonialreichs und Ort zahlreicher kolonialer Sammlungen und Institutionen 
steht Berlin ganz besonders in der Pflicht, deren Geschichte aufzuarbeiten: Wir setzen uns 
für eine systematische Provenienzforschung und die Offenlegung der Inventarlisten der 
Berliner Museen und Sammlungsbestände ein. Koloniale Raubkunst und menschliche Überreste 
müssen den Herkunftsgesellschaften zurückgegeben werden, und das proaktiv. Wir wollen 
außerdem Berlins Städtepartnerschaft mit Windhoek, Namibia, dafür nutzen, eine 
Wiedergutmachung der Bundesrepublik für den Genozid an den Nama und Herero und die 
Aussöhnung mit deren Nachkommen zu erreichen.
5.8 Berlin ist solidarisch: Europa und die Welt im 
Blick
Wir wollen Berlin zu einer Stadt machen, die keinen zurücklässt. Berlin soll ein sicherer 
Hafen für Menschen sein, die vor Krieg, Verfolgung, Elend, Armut oder der Klimakrise fliehen 
mussten, und eine gute Heimat all denjenigen bieten, die in einer weltoffenen, 
demokratischen und solidarischen Stadt leben wollen. Alle Menschen, die in Berlin ankommen, 
müssen eine Chance erhalten, sich in unserer Stadt ein Leben aufbauen zu können.
Berlin ist sicherer Hafen
Wir bekennen uns zu den europäischen Werten von Frieden, Demokratie, Menschenrechten und 
Solidarität. Die Abschottungspolitik an den europäischen Außengrenzen steht diesen Werten 
entgegen und ist eine Schande für Europa. Die Unterbringung von Geflüchteten in 
menschenunwürdigen Lagern, wie in Moria auf Lesbos, zeigt das Scheitern der bisherigen 
europäischen Asyl- und Migrationspolitik. Wir fordern stattdessen eine solidarische und 
menschenrechtsbasierte europäische Flüchtlingspolitik, die allen Asylsuchenden ein faires 
Asylverfahren zusichert. Berlin hat bereits gezeigt, dass es bereit ist, Solidarität zu 
zeigen und Menschen aufzunehmen. Bislang sind wir mit unserem Landesaufnahmeprogramm immer 
wieder am Nein des Bundesinnenministers gescheitert. Diese Ablehnung ist für uns Ansporn. 
Wir werden uns weiterhin für ein Landesaufnahmeprogramm für Geflüchtete aus den griechischen 
Lagern einsetzen und haben erreicht, dass Berlin dafür sogar gegen das 
Bundesinnenministerium klagt. Intensiv bemühen wir uns um besonders schutzbedürftige 
Geflüchtete. Das entsprechende Aufnahmeprogramm wollen wir verlängern und dafür sorgen, dass 
alleinreisende Frauen, Traumatisierte, Geflüchtete mit Behinderungen, LSBTIQ* und Familien 
unmittelbar nach ihrer Ankunft die Beratung und Betreuung bekommen, die sie benötigen.
Eine echte Willkommensbehörde für Berlin
In Berlin ist die postmigrantische Einwanderungsgesellschaft schon lange Realität und in den 
kommenden Jahren wird sie noch pluraler werden, als sie es jetzt schon ist. Nun gilt es, 
diese Realitäten in Politik und Verwaltung abzubilden. Es muss unser Ziel sein, ein 
friedliches, gerechtes und freies Leben für alle Berliner*innen zu ermöglichen. Dafür werden 
wir das Berliner Landesamt für Einwanderung zu einer echten Willkommensbehörde 
weiterentwickeln und alle nötigen Kompetenzen für eine gelingende Einwanderung – vom 
Aufenthaltsrecht über die Versorgung und Unterbringung bis zum Integrationskurs – bündeln. 
Die Willkommensbehörde soll der für Integration zuständigen Senatsverwaltung unterstellt 
werden. Ebenso soll die Zuständigkeit für das Aufenthaltsrecht nicht länger im Innenressort 
angesiedelt bleiben. Neuen Berliner*innen soll dadurch das Ankommen erleichtert und Teilhabe 
soll ihnen ermöglicht werden. Die gesetzlichen Spielräume wollen wir konsequent zugunsten 
der Betroffenen nutzen. Dazu gehört, dass die, die arbeiten oder sich bilden, auch bleiben 
können. Ein prekärer Aufenthaltsstatus darf nicht länger die Aufnahme einer Ausbildung, 
berufsvorbereitende Maßnahmen oder den Abschluss eines angebotenen Arbeitsvertrages 
verhindern. Berlin kann nur all seine Potentiale ausschöpfen, wenn die Anerkennung von im 
Ausland erworbenen Berufsqualifikationen, von Ausbildung und Studium, vereinfacht wird. 
Abschiebungen während Ausbildungsvorbereitung oder Ausbildung – dazu zählt auch die 
Schulzeit oder der Besuch einer Hochschule – müssen für die gesamte Familie konsequent 
ausgeschlossen sein. Abschiebungen sollen generell nur in Ausnahmefällen erfolgen. Die 
Abschiebungen in Krisen- und Konfliktregionen, wie nach Afghanistan, lehnen wir ab.
Programm zum Schutz von Menschenrechtsverteidiger*innen
Auch politisch Verfolgten wollen wir in Berlin eine sichere Anlaufstelle geben. Besonders 
Menschenrechtsverteidiger*innen sind in autoritären Regimen immer wieder massiver Repression 
ausgesetzt. Wir haben in dieser Legislatur mehrere Programme zur Unterstützung von Menschen 
aufgelegt, die in ihrer Heimat politisch verfolgt werden. Dadurch haben Betroffene aus 
Journalismus, Kultur, Wissenschaft und Unternehmen die Möglichkeit, für eine gewisse Zeit in 
Berlin in Sicherheit zu leben. Diese Programme wollen wir verstetigen und unter einem 
gemeinsamen institutionellen Dach, einem Haus des Exils, ansiedeln. Berlin setzt dadurch ein 
starkes Signal für den Schutz von Menschenrechten weltweit. Darüber hinaus setzen wir uns 
dafür ein, dass in Berlin ein „Friedensforum" entsteht, das als Begegnungsraum für zivile 
Konfliktbearbeitung und gewaltfreie Konfliktlösung Friedensarbeit praktisch erfahrbar macht.
Berlin ist Fair Trade Town – das verpflichtet zu Verantwortung
Viele Produkte auf dem deutschen Markt werden in anderen Ländern oft unter katastrophalen 
Bedingungen hergestellt: Umweltzerstörungen, Menschenrechtsverletzungen und ausbeuterische 
Arbeitsverhältnisse werden für Profite in Kauf genommen. Für uns ist klar: Unternehmen und 
Importeure müssen Verantwortung für ihre gesamte Lieferkette übernehmen. Die Auszeichnung 
Berlins als Fair-Trade-Town im Jahr 2018 und die Gründung des Eine-Welt-Hauses waren dafür 
erste wichtige Schritte. Wir wollen diesen Weg weitergehen und schrittweise eine faire und 
ökologische Beschaffung in der Berliner Verwaltung umsetzen. Von Kaffee über Computer und 
Kleidung bis zu Baumaterial – Berlin muss fair, sozial und nachhaltig einkaufen. Auf 
Bundesebene setzen wir uns für ein Lieferkettengesetz ein, damit Verbraucher*innen 
Transparenz erhalten und Umwelt- und Sozialstandards weltweit eingehalten werden.
Soziales Europa statt Ausbeutung
Ausbeutung von Arbeitskräften aus Europa ist in Berlin leider an der Tagesordnung – auf 
Baustellen, in Hotels, im Bereich der Prostitution. Gegen diesen Missbrauch europäischer 
Freizügigkeit gehen wir mit aller Kraft vor. Wir unterstützen entsprechende Kontrollen des 
Zolls, zum Beispiel um die Missachtung des Mindestlohns auf Baustellen zu verhindern. Und 
wir stärken zivilgesellschaftliche Organisationen, die wertvolle Arbeit leisten, um für 
Transparenz zu sorgen und betroffene Menschen zu beraten, häufig sind dies Migrant*innen-
Selbst-Organisationen. Wir wollen diese sicher finanzieren und bei der Vernetzung 
unterstützen, zum Beispiel mit Gewerkschaften und der Berliner Justiz. Häufig entsteht das 
Problem, dass EU-Bürger*innen keine Ansprüche auf Sozialleistungen geltend machen können. 
Auf Bundesebene arbeiten wir darum dafür, dass Leistungsausschlüsse abgeschafft werden. In 
Berlin wollen wir mit einer Clearing-Stelle dafür sorgen, dass zentral alle Möglichkeiten 
geprüft werden können. Wenn nötig werden wir Menschen auch auf Basis des Allgemeinen 
Sicherheits- und Ordnungsgesetzes unterbringen. Ein Dach über dem Kopf zu haben ist ein 
Grundrecht, dafür stehen wir ein, ausnahmslos.
Partnerschaften in der Europäischen Union
Es ist der historische Verdienst der Europäischen Union, einen Kontinent, der jahrzehntelang 
von Krieg und Zerstörung gezeichnet war, in einen stabilen Frieden geführt zu haben. Der 
Blick in unsere europäische Nachbarschaft zeigt, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist. 
Wir müssen das europäische Projekt aktiv am Leben halten, Brücken bauen und den europäischen 
Austausch fördern. Deshalb wollen wir zukünftig vor allem mit denjenigen Städten – vor allem 
in Osteuropa – gezielt Kooperationen und Partnerschaften eingehen, die unsere Werte teilen. 
Auch die Mitgliedschaft in bestehenden Städtenetzwerke, die sich für Klimaschutz, den 
humanen Umgang mit Geflüchteten und gegen Rassismus einsetzen, wollen wir weiter ausbauen 
und stärken. Auf EU-Ebene wollen wir die EU-Städteagenda nutzen, um noch stärker den 
Austausch und die Kooperation, besonders im Bereich des Klimaschutzes, der 
Kreislaufwirtschaft und der Energiewende, zu suchen.
Europa in die Berliner Landesverfassung
In der Stadt wollen wir Europa sichtbarer machen. Deshalb fordern wir, ein Bekenntnis zur 
Europäischen Union auch in die Berliner Landesverfassung aufzunehmen, wie es in vielen 
anderen Bundesländern der Fall ist. Darüber hinaus sollen die Bezirke über den Rat der 
Bürgermeister besser in die Programmplanung des Landes Berlin für den Europäischen 
Sozialfond (ESF) und den Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) eingebunden 
werden. Die Europabeauftragten auf Bezirksebene sollen gestärkt werden und regelmäßig über 
ihre Arbeit berichten. Auch das Abrufen von EU-Geldern durch die Bezirksverwaltungen wollen 
wir vereinfachen, indem diese Koordinierungsstelle bei der Antragstellung unterstützt.
Jetzt ganz konkret: Bündnisgrüne Projekte für die Zukunft Berlins
1. Gleichstellung in allen Gesellschaftsbereichen
Wir kämpfen für die Gleichstellung der Geschlechter in allen Gesellschaftsbereichen – nicht 
erst seit Corona, aber seit der Pandemie umso mehr: Krisenstäbe und alle anderen Gremien 
müssen divers und geschlechterparitätisch besetzt sein. Um alle Haushaltsmittel 
geschlechtergerecht zu verteilen, wollen wir das Gender-Budgeting weiter vorantreiben, indem 
wir ein Gender-Budgeting-Referat in der Finanzverwaltung einsetzen. Und damit Politik für 
Frauen endlich als Querschnittsthema in allen Bereichen mitgedacht wird, wollen wir mit 
allen Verwaltungen eine verbindliche, datenbasierte und ressortübergreifende 
Gleichstellungsstrategie erarbeiten und umsetzen und eine Gesetzesfolgenabschätzung 
einführen, die die Gleichstellung von Frauen sicherstellt.
2. Rechtsextremen Terror aufklären – parlamentarischer Untersuchungsausschuss zur 
Terrorserie in Neukölln
Die rechtsextreme Terrorserie in Neuköllen steht in einer Linie mit Hanau und den NSU-
Morden. Es wurden Verbindungen der Berliner Polizei zur Polizeibehörde in Hessen bekannt, 
aus der Todesdrohungen mit der Kennung NSU 2.0 verschickt wurden. Es mussten zwei 
Staatsanwälte in der Berliner Justiz umgesetzt werden. Noch immer ist kaum etwas aufgeklärt 
– weder Brandanschläge noch Bedrohungen und auch nicht der Mord an Burak Bektas aus dem Jahr 
2012. Wir brauchen Klarheit über die Fälle, aber auch darüber, welche Rolle Berliner 
Polizist*innen und Staatsanwält*innen spielen. Darum werden wir direkt zu Beginn der neuen 
Legislaturperiode einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss einsetzen. Aufklärung 
schafft Vertrauen. Genau das braucht unsere Hauptstadt-Polizei.
3. Bürger*innenräte in Berlin einführen
Wir wollen unsere Demokratie weiterentwickeln und stärken. Dazu wollen wir auf Bezirks- und 
Landesebene Bürger*innenräte etablieren, die sich zu bestimmten Themen temporär bilden und 
die Institutionen repräsentativer Demokratie ergänzen. Die Teilnehmer*innen an den Räten 
werden durch das Zufallsprinzip gelost, um die Bandbreite der Gesellschaft in einem Kiez 
abbilden zu können. Gemeinsam mit der Verwaltung können dort Lösungen für konkrete Probleme 
im Kiez oder im Bezirk erarbeitet werden. Dadurch wollen wir die demokratischen 
Entscheidungsprozesse stärker vor Ort verankern und die Akzeptanz politischer Entscheidungen 
auf lokaler Ebene erhöhen.
4. Kulturförderung gerechter, transparenter und diverser gestalten 
Wir wollen die Berliner Kulturförderung angesichts neuer Entwicklungen und 
gesellschaftlicher Realitäten umgestalten: Die gesellschaftliche Diversität muss sich besser 
in den kulturellen Angeboten und – nach New Yorker Vorbild – auch in der Besetzung von 
Leitungsfunktionen und Förderstrukturen widerspiegeln. Mit innovativen Programmen und neuen 
Kooperationsformen wollen wir mehr Fördergerechtigkeit für diejenigen erreichen, die bislang 
durchs Raster fallen und sich von einem unterfinanzierten Projekt zum nächsten hangeln 
müssen. Dies erreichen wir nur gemeinsam mit Vertreter*innen der freien Verbände und 
Institutionen sowie mehr Partizipation und Transparenz bei kulturpolitischen Entscheidungen.
5. Eine Willkommensbehörde für Berlin
Berlin soll eine Willkommensbehörde bekommen. Wir haben bereits aus der „Ausländerbehörde“ 
das „Landesamt für Einwanderung“ gemacht. Jetzt kommt der nächste Schritt. In einer 
Willkommensbehörde sollen alle Kompetenzen für eine gelingende Einwanderung gebündelt werden 
– vom Aufenthaltsrecht über den Integrationskurs bis zur Arbeitserlaubnis. Die 
Willkommensbehörde soll im Kompetenzbereich der für Integration zuständigen Senatsverwaltung 
liegen. Auch die Zuständigkeit für das Aufenthaltsrecht soll vom Innenressort an die 
Integrationsverwaltung übertragen werden. Gesetzliche Spielräume wollen wir konsequent 
zugunsten der Betroffenen nutzen.
Nach Zeile 704 einfügen:
Damit Berlins Kulturlandschaft aus der Corona-Krise so gut wie möglich wieder herausfindet, müssen wir der Kulturszene in unserer Stadt Sicherheit für die Zukunft geben. Für uns ist deshalb klar, dass etwaige Sparzwänge nicht zu Lasten des Kulturbereichs gehen dürfen!
5. Vielfalt leben - in Freiheit und Gleichheit
Berlin ist die Stadt der Freiheit. Hier leben knapp vier Millionen Menschen mit den 
unterschiedlichsten Biographien, Identitäten, Zielen und Träumen. Unsere Vision ist eine 
Stadt, die der Vielfalt ihrer Bewohner*innen gerecht wird. Der Staat kann und soll das 
Zusammenleben von Menschen nicht steuern und organisieren. Aber er ist in der Pflicht, das 
Versprechen des Grundgesetzes auf Menschenwürde, Freiheit, Gleichberechtigung und 
Selbstbestimmung für alle Wirklichkeit werden zu lassen. Wir werden dafür sorgen, dass 
Strukturen der Diskriminierung und Ungleichmachung aufgebrochen werden, dass Hass und 
Spaltung keine Chance haben, dass niemand Angst haben muss, das eigene Leben frei zu 
gestalten. Für uns sind Respekt und Anerkennung die Leitprinzipien einer offenen 
Gesellschaft. Wer die Gesellschaft ändern will, muss bei sich selbst beginnen. Deshalb haben 
wir uns als Partei auf den Weg gemacht und damit begonnen, Diskriminierungen und 
Ausschlussmechanismen in unseren Strukturen zu identifizieren und abzubauen. Uns ist 
bewusst: Menschen, die der weißen Mehrheitsgesellschaft angehören, müssen ihre eigenen 
Privilegien kritisch reflektieren und aktiv Rassismus verlernen. Menschen, die in unserer 
Gesellschaft von Rassismus betroffenen sind, müssen sichtbar werden und zu Wort kommen 
können – in der Politik genauso wie in allen anderen Lebensbereichen. Das wäre ein wichtiger 
Schritt, um Vielfalt in dieser Stadt leben zu können.
Schutz vor staatlicher Diskriminierung und Förderung einer vielfältigen Zivilgesellschaft
Wir haben mit dem Landesantidiskriminierungsgesetz als erstes Bundesland überhaupt wirksamen 
Schutz vor staatlicher Diskriminierung geschaffen. Gemeinsam mit dem neuen „Diversity-
Landesprogramm“ treiben wir eine Kultur der Wertschätzung von Vielfalt in der Verwaltung 
voran. Mit dem „Landesprogramm für Demokratie. Vielfalt. Respekt.“ unterstützen wir 
zivilgesellschaftliche Organisationen in ihrer Arbeit gegen Rechtsextremismus, Rassismus und 
Antisemitismus. Wir werden diese Programme in den kommenden Jahren weiter ausbauen und mit 
einem Landesdemokratiefördergesetz einen stabilen Rechtsrahmen und eine stabile Finanzierung 
der Zivilgesellschaft garantieren. Vor Ort wollen wir Menschen stärker an politischen 
Entscheidungen beteiligen und dazu in allen Bezirken und auf Landesebene Bürger*innenräte 
etablieren, die sich temporär zu bestimmten Themen bilden und die gewählten 
Repräsentant*innen beraten.
Selbstbestimmung und 50 Prozent der Macht den Frauen
Politik für Frauen gehört seit 40 Jahren zu unserer grünen DNA – und wir sind erfolgreich. 
In der grünen Fraktion im Abgeordnetenhaus sind 60 Prozent der Mandatsträger*innen weiblich. 
Insgesamt liegt die Quote im Abgeordnetenhaus aber nur bei gerade mal einem Drittel. Wir 
prüfen einen verfassungskonformen Weg für ein Paritégesetz, damit sich alle Parteien 
verpflichten, deutlich mehr Frauen in die Parlamente zu schicken, mit dem Ziel einer 
Ergebnisparität im Abgeordnetenhaus.
Freiheit und Selbstbestimmung funktionieren nur ohne Angst und Gewalt. Darum haben wir in 
den vergangenen Jahren für mehr Plätze in Frauenhäusern gekämpft und das siebte Berliner 
Frauenhaus eröffnen können. Jetzt kämpfen wir für ein achtes Frauenhaus, denn die 
Schutzplätze reichen für eine Stadt wie Berlin nicht aus. Wir haben Unterstützung für Frauen 
und die Anti-Stalking-Beratungsstelle finanziell besser ausgestattet, in den 
Landesunternehmen Leitlinien gegen Sexismus und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz 
verabschiedet.
Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit ist für uns selbstverständlich – für viele 
Unternehmen leider noch nicht. Darum setzen wir uns auf Bundesebene weiter für ein echtes 
Entgelttransparenzgesetz und ein Ende des Ehegattensplittings ein.
Die Regenbogenhauptstadt bleibt bunt
Für uns ist klar, Feminismus geht nicht ohne Queer und Queer-Feminismus nicht ohne Kampf 
gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung. Wir denken und handeln deshalb „intersektional“, 
indem wir die Verschränkungen verschiedener Diskriminierungsformen in den Blick nehmen. Und 
so verstehen wir auch unsere Queerpolitik. Wir unterstützen queere Infrastruktur, die offen 
ist für alle, und das in der ganzen Stadt. Durch einen ressortübergreifenden Maßnahmenplan, 
den der Senat gemeinsam mit den lesbischen, schwulen, bi-, trans*- und inter*-Communities 
erarbeitet, entsteht eine dauerhafte Struktur für Akzeptanzarbeit für LSBTIQ*. Gelingen kann 
dies nur, wenn möglichst viele Gruppen, Vereine und Aktivist*innen zu Wort kommen. Diese 
gemeinsame Arbeit wollen wir fortsetzen.
Freiheit schützen und bewahren – wir setzen auf den Rechtsstaat
Freiheit für alle erreichen wir nur, wenn sich Menschen in Berlin sicher fühlen können, 
Angst hemmt Freiheit. Mit einem Freiheitsrechtestärkungspaket haben wir das größte 
innenpolitische Reformprogramm in Berlin seit Jahrzehnten realisiert. Mit der Novelle des 
Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetzes haben wir Befugnisse zur Abwehr 
terroristischer Straftaten oder ähnlich schwerer Verbrechen neu in das Gesetz aufgenommen 
und gleichzeitig für mehr Bürger*innenrechte sowie Offenheit und Transparenz bei der Polizei 
gesorgt. Wir haben unser innenpolitisches Versprechen umgesetzt und die Stelle eines 
unabhängigen Beauftragten für Bürger*innen und Polizeiangelegenheiten geschaffen. Wir sind 
der Überzeugung, die beste Sicherheitspolitik setzt auf Prävention – indem wir Menschen 
Chancen im Leben geben und die Polizei vor Ort stärken. Wir wollen eine Polizei, die in den 
Kiezen verwurzelt ist, die offen mit Fehlern umgeht, rechtsextreme Strukturen in den eigenen 
Reihen schonungslos aufdeckt und so vielfältig und offen ist, wie unsere Stadt. Genau so 
entsteht Vertrauen. Gewalt und Extremismus egal welcher Couleur haben keinen Platz in der 
offenen Gesellschaft. Gegen islamistischen Terror, Rechtsextremismus oder linksradikale 
Gewalt braucht es ein entschlossenes staatliches Handeln und eine klare 
gesellschaftspolitische Haltung des Miteinanders aller Menschen, die sich auf dem Boden des 
Grundgesetzes bewegen.
Wir errichten ein neues Anti-Terror-Zentrum, um islamistischen und rechtsextremen Terror 
besser zu bekämpfen. Nach den Skandalen um vergiftete Schießstände haben wir erkrankte 
Polizist*innen entschädigt und neue Einsatztrainingszentren gebaut, damit junge 
Polizist*innen zeitgemäß ausgebildet werden. Die Zulagen für die Einsatzkräfte bei Feuerwehr 
und Polizei wurden deutlich angehoben. Eine gemeinsame Leitstelle für Polizei und Feuerwehr 
ist in der Planung, um Berlin für Notfälle sicherer zu machen. Diesen Weg, Ausstattung und 
Arbeitsbedingungen für unsere Sicherheitskräfte zu verbessern, wollen wir weitergehen.
Alle Menschen müssen ihre Rechte durchsetzen können. Dafür brauchen wir eine unabhängige, 
starke und moderne Justiz. In den vergangenen Jahren haben wir die Berliner Justiz in 
riesigen Schritten besser aufgestellt. Wir haben nach vielen Jahren die Soll-Personalstärke 
im Allgemeinen Vollzugsdienst wieder erreicht, Richter*innen und Staatsanwält*innen 
eingestellt und für die vielen neuen Stellen in der Justiz zusätzliche Räumlichkeiten 
geschaffen. Um der organisierten Kriminalität den Geldhahn abzudrehen und Vermögen 
einzuziehen, haben wir eine Spezialabteilung bei der Berliner Staatsanwaltschaft gegründet. 
Gerade Verbraucher*innen müssen sich sicher sein können, dass Lebensmittel nicht 
verunreinigt sind und digitale Angebote Standards des Datenschutzes erfüllen. Um die 
Rechtsdurchsetzung für alle Menschen zu erleichtern, haben wir Verbandsklagerechte 
ausgeweitet und sorgen so dafür, dass alle zu ihrem Recht kommen. Der Rechtsstaat ist das 
Rückgrat unserer Gesellschaft, wir werden ihn weiter stärken.
Kulturhauptstadt Berlin
Die Welt beneidet Berlin um seine Kunst- und Kulturszene – die freie Szene, die Clubkultur, 
die vielen Museen, Kinos und Theater. Kunst und Kultur brauchen Freiheit, aber auch eine 
auskömmliche öffentliche Förderung und hinreichend Räume. Infolge der Corona-Krise, durch 
Bodenspekulation und Verdrängung ist die Situation vieler Kulturschaffender, Kreativer und 
privater Kulturorte heute prekärer denn je. Umso mehr kämpfen wir für eine bessere soziale 
Absicherung von Kulturschaffenden, die Schaffung und den Erhalt künstlerischer Freiräume 
genauso wie für eine gute kulturelle Grundversorgung und Teilhabe aller Berliner*innen. Wir 
werden dafür die bestehende Fördersystematik innovativ weiterentwickeln: durch mehr Mittel 
für Berlins Freie Szene, junge Sparten und hybride Kulturformen, eine Stärkung der 
Ankerinstitutionen und kulturellen Bildungsarbeit sowie eine bessere Repräsentanz der 
gesellschaftlichen Vielfalt – gerade auch in Jurys, Intendanzen und Aufsichtsgremien. Das 
gilt auch für die freien Medien, deren Unabhängigkeit wir gegen alle Angriffe verteidigen.
Eine demokratische Gesellschaft wird auch von ihrer Erinnerungskultur zusammengehalten: Wir 
halten das Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus wach und wollen, dass das Erbe 
und die Orte der friedlichen Revolution im Berliner Stadtraum sichtbarer werden. Für die 
überfällige Aufarbeitung und Erinnerung an die deutsche Kolonialvergangenheit werden wir in 
Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft die Dekolonisierung der Kultureinrichtungen und -
förderung im Bildungsbereich und öffentlichen Raum weiter vorantreiben.
Freiheit und Gleichheit sind universelle Werte – und Berlin ist ein sicherer Hafen
Wir sind glühende Verfechter*innen der europäischen Idee und der europäischen Einigung. 
Viele Entwicklungen in Europa verfolgen wir derzeit aber mit großer Sorge. Das Erstarken von 
rechtspopulistischen und rechtsextremen Kräften in Polen, Ungarn und anderen Ländern droht 
die Europäische Union insgesamt zu zerstören. Die LSBTIQ*-freien Zonen, die die rechte 
Regierung Polens vorantreibt, sind ein dramatisches Beispiel dieser Entwicklung. Wir 
arbeiten über unsere Städtepartnerschaften für die Rechte queerer Menschen in Polen und 
setzen uns im „Rainbow Cities Network“ in über 30 Städten auch auf lokaler Ebene für die 
Stärkung der Belange von LSBTIQ* ein. Und Berlin soll ein sicherer Hafen für Menschen sein, 
die vor Krieg, Verfolgung, Elend, Armut oder der Klimakrise fliehen mussten. Alle Menschen, 
die in Berlin ankommen, müssen eine Chance erhalten, sich hier ein Leben aufbauen zu können. 
Wir machen Berlin im Rahmen rechtlicher Möglichkeiten zu einer guten Heimat für all 
diejenigen, die in einer weltoffenen, demokratischen und solidarischen Stadt leben wollen.
5.1 Ein Berlin für alle: für Vielfalt, gegen 
Diskriminierung
Berlin ist offen. Offen für neues, offen für Vielfalt, offen für neue Berliner*innen. 
Anerkennung und Wertschätzung sind es, die Berlin zusammenhalten und zur Metropole machen. 
Diskriminierung und das Absprechen von gleichen Rechten zerstören diese lebenswichtige 
Solidarität. Mit dem Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) hat Berlin als erstes 
Bundesland wirksamen Schutz vor staatlicher Diskriminierung geschaffen und die Rechte der 
Betroffenen gestärkt. Das LADG setzt bundesweit Impulse für eine vielfältige Gesellschaft 
und gegen Stigmatisierung. Gemeinsam mit dem ebenfalls in diesem Jahr eingeführten 
Diversity-Landesprogramm wird die Implementierung einer Kultur der Wertschätzung von 
Vielfalt in der Verwaltung vorangetrieben. Mit dem Landesamt für Einwanderung ist Berlin das 
erste Bundesland, das eine eigenständige Einwanderungsbehörde geschaffen und damit die 
Weichen in Richtung Weltoffenheit und Willkommenskultur gestellt hat.
Auch in den nächsten Jahren wollen wir an unserer Vision eines vielfältigen Berlins 
arbeiten, in der jede*r frei, selbstbestimmt, ohne Diskriminierung und Gewalt leben kann. 
Wir möchten allen hier lebenden Menschen gleichberechtigt und ohne strukturelle 
Benachteiligungen ermöglichen, die Gesellschaft mitzugestalten: Berliner*innen der ersten 
bis x-ten Generation, Ein-Eltern-Familien, Familien mit mehr Eltern oder andere 
Verantwortungsgemeinschaften, sozial benachteiligte Familien, Menschen aller Geschlechter, 
Menschen mit oder ohne Behinderung, Gläubige aller Glaubensrichtungen oder Nichtgläubige, 
LSBTIQ*, Schwarze Menschen, People of Color, Sintize* und Romnja* ebenso wie Kinder, 
Jugendliche und alte Menschen. Die Voraussetzungen dafür sind ein umfassender Schutz vor 
Diskriminierung und rechtlich garantierte Chancen auf Teilhabe, gerechte Repräsentation und 
Mitgestaltung in allen gesellschaftlichen Bereichen und staatlichen Institutionen.
Verwaltung und staatliche Institutionen für Diversität öffnen
Die Berliner Verwaltung wollen wir konsequent für die Diversität der Stadtgesellschaft 
öffnen und ihre Organisationsstrukturen diskriminierungskritisch weiterentwickeln. 
Teilhabehürden, institutioneller Rassismus und andere strukturelle Diskriminierung müssen 
identifiziert und abgebaut werden. Aufbauend auf dem Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) 
wollen wir Aktivitäten für Vielfalt und Weltoffenheit und gegen Diskriminierung und 
Extremismus in der Berliner Verwaltung umsetzen und das Berliner Diversity Landesprogramm 
stetig fortentwickeln. Wir wollen in den Fokus nehmen, wenn Menschen gleich aus mehreren 
Gründen Diskriminierungserfahrungen machen.
In der Verwaltung der Stadt muss sich auch die Stadtgesellschaft abbilden: Diversität ist 
die Stärke und der Reichtum Berlins. Dafür wollen wir die gerechte Repräsentation von 
strukturell benachteiligten, insbesondere von rassistischen und antisemitischen 
Zuschreibungen betroffenen Gruppen in der Verwaltung erreichen und konsequent die 
Repräsentanz von Schwarzen Menschen und People of Color bzw. Menschen mit Rassismuserfahrung 
durch positive Maßnahmen im öffentlichen Dienst fördern. Dabei streben wir eine Repräsentanz 
entsprechend der Bevölkerung an und gehen aktiv auf die Stadtgesellschaft zu, um die 
Berliner Verwaltung als Arbeitgeberin zu bewerben. Dabei machen wir uns eine intersektionale 
Perspektive zu eigen, das heißt: insbesondere auf die Förderung von Menschen zu achten, die 
in mehrfacher Hinsicht diskriminiert werden – beispielsweise durch Sexismus, 
Behindertenfeindlichkeit oder LSBTIQ*-Feindlichkeit. Auch die deutsche oder EU-
Staatsbürger*innenschaft darf nur in Berufen als Voraussetzung verlangt werden, in denen 
dies absolut notwendig ist.
Zivilgesellschaft fördern und einbeziehen
Zivilgesellschaftliche Organisationen wollen wir in ihrer Arbeit zum Abbau von 
Diskriminierungen in der Stadt weiter unterstützen, das „Landesprogramm für Demokratie. 
Vielfalt. Respekt.“ weiter ausbauen und mit einem Landesdemokratiefördergesetz einen 
stabilen Rechtsrahmen und eine stabile Finanzierung der Zivilgesellschaft schaffen.
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Die Grundrechte gelten für alle. Wir erleben aber, 
dass die Realität staatlichen Handelns nicht immer diesen Idealen entspricht. Deshalb wollen 
wir eine parlamentarische Enquete-Kommission für die Dauer der nächsten Legislaturperiode 
einsetzen. Diese wird von allen Fraktionen mit Sachverständigen und Abgeordneten besetzt, um 
systematisch Informationen aufzubereiten, auf deren Grundlage eine gut informierte 
politische Entscheidung getroffen werden kann. Ziel ist, Diskriminierung und Rassismus, die 
von der Berliner Verwaltung und den Sicherheitsbehörden ausgehen, systematisch zu erfassen, 
Gegenstrategien zu entwickeln und diese gegebenenfalls mit den Maßnahmen im Diversity-
Landesprogramm zu verzahnen. Wir wollen rechtsextreme und diskriminierende Strukturen in 
Berliner Verwaltung und Sicherheitsbehörden identifizieren, die Racial Profiling, Rassismus, 
Antisemitismus, Transfeindlichkeit und andere Formen der gruppenbezogenen 
Menschenfeindlichkeit befördern. Bei der Untersuchung soll es aber nicht bleiben: Die 
Kommission soll institutionelle und zivilgesellschaftliche Handlungsempfehlungen erarbeiten, 
um diskriminierende Strukturen abzubauen. Ausbildung, interne und externe Regeln und 
behördliche Organisationsstruktur wollen wir in den Sicherheitsbehörden und der Justiz 
untersuchen und anhand dieser Ergebnisse weiterentwickeln, das gilt besonders für die 
Ausbildung angehender Polizist*innen und Jurist*innen. Uns ist es wichtig, explizit die 
Perspektiven und Expertisen von Menschen, die von Racial Profiling betroffen sind – u. a. 
Schwarze Menschen, als türkei- und arabischstämmig wahrgenommene Menschen, Sintize* und 
Romnja* –, bei der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen einzubeziehen.
Einbürgerung erleichtern und Wahlrecht ermöglichen
Zu einer pluralen Gesellschaft gehört es auch, dass politische Partizipation auf Augenhöhe 
und unabhängig von der Staatsangehörigkeit möglich sein muss. Dies wollen wir ermöglichen 
und gleichzeitig auch die Hürden zur Einbürgerung senken. Einbürgerungen wollen wir in allen 
Bezirken einheitlich und im Sinne der Einbürgerung gestalten; für Menschen, die seit Jahren 
hier leben, dürfen weder Sprachtests noch Transferleistungsbezug ein Ausschlusskriterium 
sein. Wer in Berlin gemeldet ist, soll hier auch wählen dürfen: Wir werden weiterhin auch 
auf der Bundesebene dafür kämpfen, dass das kommunale Wahlrecht und das Landeswahlrecht auf 
alle ausgeweitet wird, die ihren Lebensmittelpunkt in Berlin haben. Damit schaffen wir eine 
weitere wichtige Grundlage für unsere Migrationsgesellschaft.
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt stärken
Zur Vielfalt Berlins gehört auch die religiöse und weltanschauliche Vielfalt. 
Gemeindezentren sind häufig wichtige soziokulturelle Orte im Kiez, Anlaufstellen für 
Menschen mit sozialen Problemen oder Beratungsbedarf, Orte der Vernetzung für Engagierte, 
Sprachrohre für lokale Anliegen. Durch die rasant gestiegenen Mieten sind allerdings gerade 
viele Moscheegemeinden und kleinere Gemeinschaften, die nicht von der Kirchensteuer 
profitieren, zum Umzug gezwungen. Gleichzeitig werden neue Stadtquartiere geplant, ohne dass 
dieser Aspekt des sozialen Zusammenhalts mitgedacht wird. Wir setzen uns für die Entstehung 
von Gemeinwesenzentren ein, die grundsätzlich allen offenstehen und zu gleichen Bedingungen 
genutzt und gemietet werden können. Wir wollen sie als soziokulturelle Orte im Kiez stärken 
und ihren Bestand sichern. Dafür wollen wir Gewerbemieten deckeln und bezirkliche 
Vorkaufsrechte wo möglich auch für religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften ausüben. 
Beispielsweise sollen Ausbau- und Umbaumaßnahmen von Moscheegemeinden, Cem-Häuser, Synagogen 
und Kirchengemeinden, die ihre Räumlichkeiten für Veranstaltungen oder Angebote für den Kiez 
öffnen, gefördert werden.
Wir stehen zur Religionsfreiheit in all ihren Dimensionen. Aber es gibt einige Sonderrechte 
für anerkannte Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, wo wir dringenden Reformbedarf 
sehen. So wollen wir mit den christlichen Kirchen auf der Grundlage der bundespolitischen 
Rahmengesetzgebung so rasch wie möglich in konkrete Verhandlungen über die Ablösung der 
historischen Staatsleistungen treten.
5.2 Ungleichheit zwischen Geschlechtern beenden – die 
Hälfte der Macht den Frauen
Politik von und für Frauen gehört seit 40 Jahren zu unserer grünen DNA. Und unser Engagement 
trägt Früchte: In Berlins landeseigenen Unternehmen sind über die Hälfte der Aufsichtsrats- 
und Vorstandspositionen mittlerweile in Frauenhand. Damit führen wir im bundesweiten 
Vergleich. Im Berliner Abgeordnetenhaus hingegen sind gerade mal ein Drittel aller 160 
Abgeordneten Frauen. Wir Grüne sind stolz darauf, dass 60 Prozent unserer Abgeordneten 
weiblich sind. Gemäß dem Grundsatz „die Hälfte der Macht den Frauen“ prüfen wir einen 
verfassungskonformen Weg für ein Paritégesetz. Nur so erreichen wir langfristig eine faire, 
geschlechtergerechte Politik.
Die Corona-Pandemie – eine Krise zu Lasten von Frauen
In der Corona-Krise haben wir erlebt, dass weibliche Expertise in Krisenstäben eine 
Seltenheit war. Das führte dazu, dass die unterschiedlichen Lebenslagen von Frauen in den 
Hintergrund rückten, während häusliche Gewalt in Berlin um 30 Prozent anstieg, während 
Schulen und Kitas monatelang geschlossen waren, während Care- und Bildungsarbeit in weiten 
Teilen privatisiert wurden und stillschweigend auf den „To-do-Listen“ von Frauen landeten. 
Uns hat das darin bestärkt, weiterhin lautstark paritätische und diverse Besetzungen für 
Krisenstäbe und alle anderen Gremien zu fordern.
Eine ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie für Berlin
Berlin ist das erste Bundesland, das mit der Einführung von Gender-Budgeting in Senats- und 
Bezirksverwaltungen begonnen hat. Wir haben dem trägen Gender-Budgeting-Prozess in Senats- 
und Bezirksverwaltungen durch einen Haushaltsbeschluss einen neuen Impuls gegeben und 
konnten erste Fortschritte erzielen. Um die Umsetzung weiter voranzutreiben, werden wir uns 
für ein Gender-Budgeting-Referat in der Finanzverwaltung einsetzen. Auch mit der Gründung 
der Unternehmerinnenakademie und dem Landesantidiskriminisierungsgesetz sind wir wichtige 
Schritte gegangen, um Frauen zu stärken. Um systematisch in allen Themen Politik für Frauen 
machen zu können, wollen wir nun mit allen Verwaltungen eine verbindliche, datenbasierte und 
ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie erarbeiten und umsetzen. Die Strategie soll 
intersektional wirken, das bedeutet, dass wir Mehrfachdiskriminierungen, etwa durch 
Rassismus oder Queerfeindlichkeit, stets mitdenken. Außerdem wollen wir eine 
Gesetzesfolgenabschätzung einführen, die die Gleichstellung von Frauen sicherstellt. Unser 
Ziel ist eine emanzipatorische Verwaltung. Um das zu erreichen, werden wir die 
Mitarbeiter*innen entsprechend schulen.
Gewaltfrei und gleichberechtigt in Berlin leben
Frauen und Kinder sind häufiger Opfer physischer und psychischer Gewalt.Besonders lesbische 
Frauen, Muslimas, obdachlose Frauen, Frauen mit Behinderung, Trans*, Inter*, Schwarze Frauen 
und Women of Color sind Gewalt ausgesetzt, was sowohl unmittelbare als auch langfristige 
Folgen für deren Gesundheit hat.
Wir haben in den letzten Jahren für mehr Plätze in Frauenhäusern gekämpft und sind stolz, 
dass wir das siebte Berliner Frauenhaus eröffnen konnten. Die Schutzplätze reichen für eine 
Stadt wie Berlin nicht aus, darum fordern wir ein achtes Frauenhaus. Auch die Beratung von 
Betroffenen haben wir ausgebaut, um Online-Angebote erweitert und die Anti-Stalking-
Beratungsstellen finanziell besser ausgestattet. Jetzt wollen wir zusätzlich besonders 
vulnerable Gruppen, wie zum Beispiel Geflüchtete, Wohnungs- und Obdachlose, und andere 
(mehrfach) marginalisierte Frauen und nichtbinäre Personen gezielt durch innovative 
Wohnformen und Projekte mit intersektional angelegter Beratung unterstützen.
Berlins große Landesunternehmen sind mit gutem Beispiel vorangegangen und haben Leitlinien 
gegen Sexismus und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz verabschiedet. Wir haben dafür 
gesorgt, dass sexistische und diskriminierende Werbung auf landeseigenen Werbeflächen 
ausgeschlossen wird. Um sie auch auf privaten Flächen zu vermeiden, haben wir ein 
Expert*innengremium eingesetzt, das bei Beschwerden Handlungsempfehlungen ausspricht und für 
das Thema sensibilisiert.
Für Frauen, die selbst oder deren Töchter von Genitalverstümmelung betroffen oder bedroht 
sind, wollen wir das Beratungs- und Behandlungsangebot weiter ausbauen und durch 
Bildungsangebote auch für Männer die Prävention stärken.
Wir wollen ein Berlin schaffen, in dem Frauen und nichtbinäre Personen nicht mehr von 
physischer, psychischer und digitaler Gewalt betroffen sind. Der erste Schritt ist, Gewalt 
gegen Frauen als solche zu kennzeichnen. Um das Ausmaß des Problems zu verdeutlichen, wollen 
wir die Kategorie „geschlechtsbezogene Gewalt“ in die Polizeikriminalstatistik aufnehmen. 
Mit einer umfassenden Studie wollen wir Frauenfeindlichkeit in Berlin untersuchen, um mit 
den Ergebnissen langfristige Maßnahmen gegen misogyne Gewalt zu entwickeln. Gleichzeitig 
arbeiten wir daran, die Bandbreite von niedrigschwelligen mehrsprachigen Beratungsangeboten, 
Frauenhäusern und Zufluchtswohnungen stetig auszuweiten und die Vorgaben der Istanbul-
Konvention konsequent umzusetzen. Polizist*innen, Staatsanwält*innen und Richter*innen 
wollen wir gezielt für das Thema sensibilisieren und dafür weiterbilden.
Selbstbestimmte Sexarbeit ermöglichen. Zwangsprostitution bekämpfen.
Wir setzen uns dafür ein, dass Sexarbeit in Berlin stärker als bisher selbstbestimmt, sicher 
und unter guten Arbeitsbedingungen stattfinden kann. Hierfür wollen wir die Einstiegs- und 
Umstiegsberatung und mehrsprachige Kontaktstellen ausbauen sowie bei der Gesundheitsberatung 
und -versorgung nachbessern. Essentiell ist, dass hierbei die Expertise und die Erfahrungen 
von Sexarbeiter*innen einbezogen werden. Mit Blick auf bekannte Straßenstriche ist es 
unerlässlich, auch die Perspektiven von Anwohner*innen zu berücksichtigen. Der von uns unter 
rot-rot-grün einberufene Runde Tisch Sexarbeit hat ein Handlungskonzept vorgelegt, dessen 
Umsetzung wir weiter vorantreiben, evaluieren und nach Bedarf anpassen wollen.
Es gibt Überschneidungen zwischen Sexarbeit als selbstbestimmter Tätigkeit und sexueller 
Ausbeutung als Teil der organisierten Kriminalität. In den letzten Jahren haben wir die 
Bekämpfung dieser organisierten Kriminalität im Zusammenhang mit sexueller Ausbeutung und 
Zwangsprostitution ausgeweitet und werden dies fortsetzen. Schutzprogramme für 
Aussteiger*innen, die vor Gericht aussagen, wollen wir weiter ausbauen. Hierbei ist ein 
sicheres Bleiberecht für alle Betroffenen von Menschenhandel zwingend nötig.
Gesundheit – endlich geschlechtergerecht
Die Gesundheitsversorgung von Frauen und nicht-binären Personen werden wir verbessern. Dazu 
gehört, das Angebot an Frauenärzt*innen in allen Bezirken zu sichern und den Zugang zu 
sicheren Schwangerschaftsabbrüchen zu ermöglichen, gerade in Krisenzeiten. Gleichzeitig 
haben wir die Bedingungen für sichere und gute Geburten verbessert, indem wir in Kreißsäle 
investiert haben, indem wir die Ausbildungskapazitäten für Hebammen erhöht haben und mit 
einer digitalen Plattform die Hebammensuche erleichtern.
Wir wollen gendersensible Sexualaufklärung, -beratung und Gesundheitsvorsorge und werden den 
Zugang zu Reproduktionsmedizin und Familienplanung insbesondere für gleichgeschlechtliche 
Paare und Singles ausbauen. Dazu wollen wir genderbezogene Gesundheitsforschung stärken und 
gezielt sowohl cis- als auch trans*-Frauen, nicht-binäre Personen und queere Personen in der 
medizinischen Aus- und Weiterbildung fördern. Für Gynäkolog*innen und andere Heilberufe 
wollen wir entsprechende Schulungen ausbauen, um sie für gesundheitliche Fragen von cis- wie 
von trans*-Frauen sowie für spezifische Fragen zur lesbischen Gesundheit zu sensibilisieren.
Auftrag an die Bundesregierung
Ein großes Hindernis auf dem Weg zum freien und selbstbestimmten Leben für alle Geschlechter 
bleibt die ungleiche Aufteilung von Care-Arbeit zu Lasten von Frauen – mit dem ungerechten 
Effekt der starken Lohn- und Rentenungleichheit zwischen Männern und Frauen. Gegen den 
Gender Care Gap und den Gender Pay Gap, für ein echtes Entgeltgleichheitsgesetz und das Ende 
des Ehegattensplittings kämpfen wir auf Bundesebene.
5.3 Die Regenbogenhauptstadt bleibt bunt
Wir wollen, dass Berlin die Stadt wird, in der alle Menschen ihr Leben frei und 
selbstbestimmt verwirklichen können. Niemand darf wegen der sexuellen Orientierung, der 
sexuellen oder Geschlechtsidentität, wegen des Geschlechtsausdrucks oder vielfältiger 
Geschlechtsmerkmale ausgegrenzt oder diskriminiert werden. Wir akzeptieren dies genauso 
wenig wie Diskriminierung aufgrund des sozialen Status, der Hautfarbe, des Glaubens oder der 
Herkunft. Besonders wichtig ist dies, wenn Menschen mehrfach diskriminiert werden, zum 
Beispiel Schwarze oder muslimische queere Menschen. Für uns ist klar, queer geht nicht ohne 
Feminismus und Queer-Feminismus nicht ohne Kampf gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung – 
unsere Queerpolitik ist „intersektional“.
Queere Infrastruktur in ganz Berlin sichern
Wir haben die ganze Stadt im Blick und wollen, dass es in allen Bezirken queere 
Infrastruktur gibt. Wir haben in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass Angebote 
dazugekommen sind, sei es das erste queere Jugendzentrum, generationenübergreifende Wohn- 
und Pflege-Gemeinschaften, die Fachstelle queere Bildung oder seit 2018 der Preis für 
lesbische* Sichtbarkeit zur Würdigung des Schaffens von Lesben für Berlin. Diese 
Infrastruktur werden wir weiter ausbauen. Wir brauchen Anlaufstellen, soziale Treffpunkte 
und Beratungsstellen für queere Menschen, insbesondere Jugendliche, Ältere und mehrfach 
diskriminierte Gruppen wie Geflüchtete. Gleichzeitig müssen die Bedürfnisse von LSBTIQ* in 
allen Einrichtungen mitgedacht werden. Egal ob Familienzentrum, Senior*innenheim oder 
Jugendclub – wir wollen, dass es Angebote für LSBTIQ* gibt. Einrichtungen vor Verdrängung zu 
schützen, ist dabei eine zentrale Aufgabe.
Wir stärken Initiativen für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt
Leider ist unsere Stadt nicht so liberal, wie es oft scheint. Auch hier werden Menschen 
aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität ausgegrenzt, 
diskriminiert und tätlich angegriffen. Wir sagen Diskriminierung und Gewalt den Kampf an. 
Wir haben eine Krisen- und Zufluchtswohnung eingerichtet, in der LSBTIQ* in akuten 
Bedrohungssituationen eine anonyme, temporäre Unterbringung finden können. Der bisherigen 
Initiative Sexuelle Vielfalt haben wir neuen Schwung verliehen und sie zur „Initiative 
Geschlechtliche und Sexuelle Vielfalt“ (IGSV) erweitert.
Durch einen ressortübergreifenden Maßnahmenplan, den der Senat gemeinsam mit den lesbischen, 
schwulen, bi-, trans*- und inter*-Communities erarbeitet, entsteht nun eine dauerhafte 
Struktur für Akzeptanzarbeit für LSBTIQ*. Gelingen kann dies nur, wenn möglichst viele 
Gruppen, Vereine und Aktivist*innen zu Wort kommen. Diese Arbeit werden wir fortsetzen. Die 
Bezirke spielen in der Umsetzung eine wichtige Rolle, insbesondere die Außenbezirke sollen 
gestärkt werden, denn Zugang zu Beratungs- und Unterstützungsstrukturen darf nicht vom 
Wohnort abhängen. Wir haben verankert, dass jeder Bezirk eine Ansprechperson für LSBTIQ*-
Angelegenheiten benennt, die als Schnittstelle zwischen Senatsverwaltung, Bezirk und 
Akteur*innen fungiert. Auch an Kitas und Schulen muss geschlechtliche und sexuelle Vielfalt 
stärker gelebt werden können. Hierbei brauchen sie Unterstützung. Wir unterstützen die 
„Fachstelle queere Bildung“, die Initiative „Schule in Vielfalt“ und die Vielfaltsbroschüre 
für Kita-Fachkräfte der zuständigen Senatsverwaltung.
Lesbische Sichtbarkeit stärken
In der Koalition haben wir das Ziel vorgegeben, die öffentliche Aufmerksamkeit für Lesben, 
lesbisches Leben und lesbische Belange in Berlin zu erhöhen. Zudem werden wir eine 
wissenschaftliche Aufarbeitung des Sorgerechtsentzugs in Berlin in Auftrag geben. Noch bis 
Ende der 1990er Jahre wurden vielen Frauen ihre Kinder gerichtlich entzogen, wenn sie eine 
lesbische Beziehung führten. Dieses Unrecht ist bisher kaum bekannt. Wir wollen dieses 
dunkle Kapitel der jüngeren Geschichte aufarbeiten.
Die Bundesregierung muss handeln – wir nutzen jeden Spielraum in Berlin
Viele nötige Gesetzesänderungen können nur auf Bundesebene umgesetzt werden. Darum haben wir 
eine Bundesratsinitiative zur Erweiterung des Art. 3 Grundgesetz um das Merkmal der 
sexuellen Identität gestartet. Wir wollen, dass trans*-, inter* und nicht-binäre Menschen 
ihren Vornamen und ihren Geschlechtseintrag möglichst einfach anpassen und ändern können. 
Momentan gibt es hohe bürokratische Auflagen, die auf Bundesebene abgebaut werden müssen.
Solange sich das nicht ändert, wollen wir, dass Berlin schon in den Bereichen vorangeht, in 
denen das Land Gestaltungsspielraum hat. In Schulen und staatlichen Hochschulen wollen wir 
die selbstbestimmte Namensänderung und die Änderung des Geschlechtseintrages ermöglichen. 
Wir setzen uns dafür ein, dass der Personenstand „divers“ konsequent und gleichberechtigt in 
allen öffentlichen Einrichtungen und der Berliner Verwaltung berücksichtigt wird, inklusive 
der Anpassung aller Formulare.
Queere Rechte in Europa und weltweit
Wir stehen für die Rechte queerer Menschen ein – in Berlin und weltweit. Queer-Feindlichkeit 
verstößt gegen die Menschenrechte. Berlin und die Bezirke haben ein breites 
Städtepartnerschaftsnetzwerk. Als Regenbogenhauptstadt hat Berlin die Verantwortung, auch 
gegenüber den Partnerstädten für queere Rechte und Gleichstellung einzutreten. Die LSBTIQ*-
freien Zonen in Polen und anderen Ländern sind Menschenrechtsverletzungen und müssen 
aufgelöst werden. Über das „Rainbow Cities Network“ setzen wir uns im Ausland in über 30 
Städten auch auf lokaler Ebene für die Stärkung der Belange von LSBTIQ* ein.
5.4 Freiheit schützen und bewahren
Berlin ist eine Stadt der Freiheit. Hier leben Menschen mit den unterschiedlichsten 
Biographien, Identitäten, Zielen und Träumen. Allen Berliner*innen ist gemeinsam, dass sie 
selbstbestimmt ihre Freiheit genießen wollen. Das gelingt nur, wenn alle sich sicher sein 
können, dass ihre Rechte und ihre Würde geachtet werden – von den anderen genauso wie von 
staatlichen Stellen. Ohne ein Grundgefühl von Sicherheit ist das schwer möglich, denn Angst 
hemmt die Freiheit. Es ist deswegen unser Ziel, Sicherheit zu schaffen, ohne Freiheit zu 
beschränken. Das ist kein Widerspruch, im Gegenteil: Wer Sicherheit nur durch Maßnahmen 
erreichen will, die Rechte und Freiheit schmälern, hat das Ziel der offenen Gesellschaft und 
des Rechtsstaates aufgegeben.
Mit einem großen Freiheitsrechtestärkungspaket haben wir die größte innenpolitische Reform 
in Berlin seit Jahrzehnten umgesetzt und eine*n unabhängige*n Polizei- und 
Bürger*innenbeauftragte*n eingeführt. Das ist ein großer Erfolg. Uns ist gelungen, woran 
andere Bundesländer gescheitert sind. Häufig waren dortige Änderungen an den 
Sicherheitsgesetzen zu Recht begleitet von heftigen Protesten, nicht so in Berlin. Mit der 
Novelle des Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetzes haben wir Befugnisse zur Abwehr 
terroristischer Straftaten oder ähnlich schwerer Verbrechen neu in das Gesetz aufgenommen. 
Die Veröffentlichung kriminalitätsbelasteter Orte, an denen ohne Verdacht kontrolliert 
werden kann, haben wir gesetzlich geregelt, genau wie die individuelle Kennzeichnung von 
Beamt*innen. So ist auch Fehlverhalten von Polizist*innen leichter aufzuklären. Der Einsatz 
von Vertrauenspersonen und verdeckten Ermittler*innen muss in der Regel nun durch ein 
Gericht angeordnet werden. Wir haben die Bürger*innenrechte gestärkt und gleichzeitig dem 
Bedürfnis der Berliner*innen nach mehr Sicherheit Rechnung getragen. Diesen Weg gehen wir 
weiter.
Prävention ist der beste Weg
Die beste Form der Kriminalitätsbekämpfung wirkt, bevor eine Straftat begangen wird. Wir 
wollen Instrumente der Prävention deshalb weiter stärken. Aufklärungs- und Beratungsangebote 
sind dabei genauso wichtig wie die enge und klar strukturierte Zusammenarbeit von 
Ordnungsämtern und Polizei mit Jugendämtern oder Sozialämtern. Prävention bedeutet für uns 
nicht Überwachung und Kontrolle, um zu verhindern, dass Delikte begangen werden. Uns geht es 
darum, gesellschaftliche Konfliktlagen zu entschärfen, bevor sie entstehen, möglichen 
Täter*innen Alternativen zu bieten und frühzeitig Grenzen aufzuzeigen, um sie von einer 
kriminellen Karriere abzubringen.
Polizei vor Ort stärken
Die Berliner Polizei muss ansprechbar, erreichbar und vor Ort sein. Präsenz und Nähe 
schaffen Transparenz und Vertrauen. Wir wollen Mobile Wachen und Brennpunktstreifen weiter 
ausbauen, um vor Ort Konflikte zu lösen und Kriminalität verhindern zu können. In enger 
Kooperation mit sozialer Arbeit, Präventionsträgern und Zivilgesellschaft kann so verhindert 
werden, dass Orte zu Angsträumen und Kriminalitätsschwerpunkten werden. Wir haben die 
Fahrradstaffel mit dem Ziel, sie auf die gesamte Stadt auszuweiten, deutlich ausgebaut. Wir 
wollen noch mehr Polizist*innen auf Fahrrädern, um alle Verkehrsteilnehmer*innen auf 
Augenhöhe anzusprechen und für mehr Sicherheit auf Berlins Straßen zu sorgen.
Die Berliner Polizei muss so divers sein wie unsere Stadt
Vielfältig, tolerant, offen, freiheitlich – das sind Attribute, die nicht nur auf Berlin 
zutreffen, sondern auch die Berliner Polizei beschreiben müssen. Um das zu erreichen, werden 
wir die Polizei jünger, weiblicher und diverser machen. Wir werden intensiv um Menschen 
werben, die bisher in der Polizei keine Berufsperspektive für sich sehen. Wir werden die 
Kompetenzen in diversitätssensibler Kommunikation stärken, in der Aus- und Fortbildung 
ebenso wie im Polizeialltag durch Supervision. Diskriminierung und rassistische Tendenzen in 
der Polizei werden wir untersuchen und mit allen Mitteln bekämpfen – sie haben in Berlin 
keinen Platz.
Handeln zählt
Diskriminierung und Racial Profiling dürfen kein Mittel der Polizeiarbeit sein. Wenn 
Kontrollen und andere Maßnahmen an der vermeintlichen Herkunft, Sprache, am Glauben oder an 
sexueller Orientierung anknüpfen, läuft etwas doppelt falsch: Grundrechte werden missachtet 
und effektive Kriminalitätsbekämpfung wird verhindert – denn keine dieser Kategorien hat 
etwas mit Kriminalität zu tun. Polizeiliches Handeln muss sich nach dem Handeln der 
Verdächtigen richten, deswegen lehnen wir verdachtsunabhängige Kontrollen ebenso ab wie 
Verdächtigungen aufgrund des Erscheinungsbildes oder persönlicher Eigenschaften.
Wer Ziel einer polizeilichen Maßnahme wird, etwa einer Personenkontrolle, fühlt sich oft 
bedrängt und unter unberechtigtem Verdacht. Wir wollen unbürokratische Nachweispflichten 
einführen, so dass jede*r weiß, warum er*sie beispielsweise kontrolliert wurde und welche 
Rechtsschutzmöglichkeiten es gibt. Die kritische Aufarbeitung des Fehlverhaltens einzelner 
Polizist*innen schafft Vertrauen und stärkt die Arbeit der gesamten Polizei.
Die Ermittlungen rund um die rechtsextreme Terrorserie in Neukölln werden wir genau 
untersuchen und dazu direkt nach dem Beginn der neuen Legislaturperiode einen 
parlamentarischen Untersuchungsausschuss einsetzen.
Sicherheitsbehörden stärken
Wir erwarten von unserer Polizei und Feuerwehr gute Arbeit. Dafür sind wir ihnen aber auch 
die richtigen Bedingungen schuldig. Wir haben die Arbeitsbedingungen bereits durch 
Neueinstellungen verbessert und viele profitieren von höherer Bezahlung. Die Arbeitszeiten 
werden wir familienfreundlicher machen, die Gesundheit der Beamt*innen besser schützen, 
Millionen von Überstunden abbauen und die Ausstattung verbessern. Und natürlich werden wir 
Polizist*innen und Feuerwehrleuten, die im Dienst angegriffen werden, unsere Unterstützung 
geben.
Keine Grundrechtseingriffe auf Vorrat
Der Tendenz der letzten Jahre und Jahrzehnte im Bund und in den meisten Bundesländern, immer 
weitere Kompetenzen der Sicherheitsbehörden auf immer schwammigerer rechtlicher Grundlage zu 
schaffen, erteilen wir eine klare Absage. Sicherheit entsteht nicht durch Überwachung und 
Vorratsdatenspeicherung auf Kosten der Freiheit und Privatsphäre aller. Die 
Sicherheitsbehörden brauchen effektive und wirksame Mittel im Kampf gegen Verbrechen und 
Terrorismus, aber diese müssen klar definiert und an entsprechende Verdachtsmomente gebunden 
sein. Weitreichende Überwachungs- und Eingriffsrechte führen nicht zu Sicherheit, sondern 
zerstören das lebenswichtige Vertrauen in staatliche Institutionen.
Wir brauchen ein funktionierendes Frühwarnsystem gegenüber Verfassungsfeinden, 
staatszersetzenden und demokratiegefährdenden extremistischen Personen und Strukturen. 
Dieses benötigt eine hohe demokratische Legitimation und parlamentarische Kontrolle. Der 
Berliner Verfassungsschutz musste sich in den letzten Jahren zwar wichtigen zusätzlichen 
Herausforderungen stellen, konnte beim islamistischen Terroranschlag auf dem 
Breitscheidplatz und in der rechtsextremen Neuköllner Anschlagsserie aber nicht überzeugen 
und hat so weiter an Vertrauen verloren. Um eine Alternative für diesen Verfassungsschutz zu 
schaffen, setzen wir auf eine wissenschaftliche Evaluation der bundesweiten 
Sicherheitsarchitektur. So lange lehnen wir zusätzliche Befugnisse oder Mittel für den 
Verfassungsschutz in seiner jetzigen Form ab.
5.5 Wir setzen auf den Rechtsstaat
Der Rechtsstaat ist das Rückgrat unserer offenen Gesellschaft und unserer Freiheit. Alle 
Menschen müssen ihre Rechte durchsetzen können und ohne Willkür und Diskriminierung 
behandelt werden. Dafür brauchen wir eine unabhängige, starke und moderne Justiz. In den 
vergangenen Jahren haben wir die Berliner Justiz in großen Schritten besser aufgestellt. 
Erstmals seit vielen Jahren ist im Allgemeinen Vollzugsdienst die Soll-Personalstärke wieder 
erreicht. Nach jahrzehntelangem Stillstand haben wir ein Raumkonzept erarbeitet und mit 
dessen Umsetzung begonnen: Mit dem Kathreiner-Haus am Kleistpark hat die Berliner Justiz – 
erstmals seit 2005 – wieder ein zusätzliches Gerichtsgebäude erhalten, in das das 
Verwaltungsgericht einziehen soll. Mit einem umfassenden Sanierungsprogramm haben wir 
insbesondere die Justizvollzugsanstalten in Tegel und Moabit grundsaniert. Wir sind dabei, 
Richter*innen mit mobilen Arbeitsgeräten auszustatten, haben für den Jugendarrest eine 
gesetzliche Grundlage erarbeitet und die alte Jugendarrestanstalt saniert. Es ist viel 
geschafft, um die Berliner Justiz besser aufzustellen. Und noch viel haben wir vor.
Organisierte Kriminalität bekämpfen
Organisierte Kriminalität sorgt für schwere Schäden, untergräbt die Gesellschaft und schadet 
der Wirtschaft. Deshalb haben wir eine neue Spezialabteilung bei der Berliner 
Staatsanwaltschaft gegründet, die der organisierten Kriminalität den Geldhahn zudreht, indem 
die gesetzlichen Möglichkeiten der Einziehung von Vermögen voll ausgeschöpft werden. 
Mithilfe einer besseren Schulung und Ausstattung der Polizei und enger Kooperation mit 
anderen Bundesländern und europäischen Partner*innen werden wir weiter konsequent gegen 
organisierte Kriminalität vorgehen. Um Geldwäsche einzudämmen, haben wir eine Taskforce zur 
intensiveren Überwachung der Pflichten der Notar*innen eingerichtet. Den eingeschlagenen 
Weg, das Vermögen aus der organisierten Kriminalität einzuziehen, wollen wir weitergehen und 
wo möglich dafür nutzen, Opfergruppen zu unterstützen. Diese Arbeit wollen wir weiter 
stärken.
Wirtschafts- und Umweltkriminalität stoppen
Wirtschaftskriminalität ist Teil der organisierten Kriminalität und auch ihre Bekämpfung 
wollen wir weiter voranbringen. Im Alltag wird diese Kriminalität fälschlicherweise nicht 
als direkte Bedrohung wahrgenommen, sie bedeutet aber Gewinne für die Täter*innen zum 
immensen Schaden der Allgemeinheit. Wir wollen den Verfolgungsdruck konsequent erhöhen – die 
Erfahrung zeigt, dass hier mit relativ wenig Mitteln große Erfolge erzielt werden können. 
Deswegen wollen wir die entsprechenden Abteilungen der Polizei stärken und durch einen 
Ausbau der Steuerfahndung verhindern, dass sich einige wenige zu Lasten aller bereichern. 
Bei der Bekämpfung der Lebensmittelkriminalität, zum Beispiel der Fälschung von vermeintlich 
hochwertigem Olivenöl, hat sich Berlin in den vergangenen Jahren an die Spitze der 
Bundesländer gesetzt und sich für eine bessere Zusammenarbeit der beteiligten Behörden 
eingesetzt, von der Lebensmittelüberwachung bis zum Zoll. Dies wollen wir weiter 
vorantreiben.
Opfer stärken
Rechts- und Sicherheitspolitik orientiert sich zu oft an Täter*innen. Wir wollen die Opfer 
stärker in den Blick nehmen. Nach dem islamistischen Anschlag auf dem Breitscheidplatz haben 
wir eine zentrale Anlaufstelle für Betroffene von Terroranschlägen und deren Angehörige 
eingerichtet. Wir wollen die Beratungs- und Betreuungsangebote ausbauen und aktiv auf die 
Opfer von Straftaten zugehen, statt sie allzu oft alleinzulassen. Auch die psychosoziale 
Betreuung von Opfern muss weiter deutlich verbessert werden, damit traumatische Folgen 
möglichst verhindert werden. Der Täter-Opfer-Ausgleich soll in Zukunft eine wichtigere Rolle 
spielen. Um ausuferndem Hass und Hetze insbesondere im Internet entgegenzutreten, haben wir 
bei der Staatsanwaltschaft eine Zentralstelle Hasskriminalität gegründet und wollen in einem 
Modellprojekt eine digitale Gewaltschutzambulanz einrichten. Sie soll psychologische 
Unterstützung, technische Hilfe und Beratung beim Stellen einer Anzeige bieten.
Rechtsstaat braucht Richter*innen und Vollzugsbeamt*innen
In den letzten Jahren haben wir die Rahmenbedingungen für eine leistungsstarke und 
bürgernahe Justiz geschaffen. Aber noch sind wir nicht am Ziel. Ganz besonders liegt uns am 
Herzen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und familienfreundlicher zu machen, 
Quereinstiege und Wechsel zu erleichtern. So wollen wir ermöglichen, dass Anwält*innen mit 
spezifischer Facherfahrung bei einem Wechsel in die Justiz auch in dieser Fachmaterie 
eingesetzt werden können. Vorerfahrungszeiten wollen wir großzügig anrechnen. Im 
Justizvollzug werden wir den Gesundheitsschutz weiterentwickeln, um vor allem die negativen 
Folgen der Schichtarbeit abzumildern. Um für genug Nachwuchs zu sorgen, wollen wir die 
Jurist*innenausbildung reformieren. Auch die Förderung von Frauen werden wir weiter stärken: 
mit einem transparenten Bewertungssystem, Frauenvertretungen, paritätisch besetzten Gremien 
und Vorschlagslisten für den Richterwahlausschuss.
Wir wollen, dass unsere Justiz so divers wird wie Berlin. Besonders bei den Richter*innen 
und Staatsanwält*innen haben wir noch einen langen Weg vor uns, bis die Richterbank so 
divers wie die Stadt ist. Daher wollen wir dies langfristig bei Einstellungen und 
Beförderungen ändern.
Rechtsstaat braucht Infrastruktur
Unsere Platz-Offensive für die Justiz werden wir fortsetzen. Den Justiz-Campus in Moabit 
wollen wir weiterentwickeln und ein 12. Amtsgericht in Marzahn-Hellersdorf einsetzen, damit 
die Justiz überall in Berlin einfach zu erreichen ist. Die vorhandenen Justizgebäude werden 
wir energetisch sanieren und den bereits begonnen Bau von Solaranlagen und 
Blockheizkraftwerk forcieren.
Digitalisierung voranbringen
Wir digitalisieren die Berliner Justiz. Der elektronische Rechtsverkehr und die 
elektronische Akte (E-Justice) sollen bis zum Jahr 2026 kommen. Die Mehrheit der Berliner 
Richter*innen wurde bereits mit mobilen Arbeitsgeräten ausgestattet, wir wollen, dass das 
künftig für alle möglich wird, die in Gerichten arbeiten. Dabei gilt: Sicherheit und 
Datenschutz stehen an oberster Stelle, kein Effizienzgewinn rechtfertigt die Beschränkung 
der Prozessgrundsätze.
Rechtsstaat für alle
Wer in unserer Stadt lebt, muss seine Rechte auch durchsetzen können. Es darf nicht sein, 
dass Armut, fehlende Bildung oder Diskriminierung dazu führen, dass Menschen nicht in vollem 
Umfang ihre Rechte kennen und wahrnehmen. Mit niedrigschwelligem Zugang zur Justiz und zu 
Beratungsangeboten sorgen wir dafür, dass das Recht wirklich für alle gleich ist! 
Möglichkeiten kollektiver Rechtsdurchsetzung wie das Verbandsklagerecht wollen wir 
ausweiten. Das Projekt „Wir im Rechtsstaat“, ein Rechtsbildungsprogramm für Geflüchtete, 
werden wir weiterführen.
Gefangene werden Nachbar*innen
Ein Rechtsstaat beweist sich ganz besonders darin, wie er mit Straffälligen umgeht. 
„Wegsperren!“ kann niemals das Prinzip des Strafvollzugs sein. Strafvollzug soll dazu 
dienen, dass straffällig Gewordene nach ihrer Haft wieder voll in die Gesellschaft eintreten 
können und nicht rückfällig werden.
Projekte wie „Arbeit statt Strafe“, bei dem Menschen gemeinnützige Arbeit verrichten, statt 
eine Freiheitsstrafe zu verbüßen, haben wir finanziell besser ausgestattet. Wo immer es zu 
verantworten ist, setzen wir auf offenen Vollzug, um den Weg zurück in die Gesellschaft zu 
erleichtern.
Strafgefangene brauchen mehr Möglichkeiten zur Weiterbildung und eine bessere Betreuung vor 
und nach der Entlassung. Wir haben daher das bundesweit einzigartige Projekt 
„Resozialisierung durch Digitalisierung“ gestartet. In den kommenden Jahren werden alle 
Gefangenen, bei denen dies zu verantworten ist, Zugang zu Internet und E-Mail erhalten – um 
den Kontakt mit ihren Familien zu verbessern, digitale Bildungsangebote zu nutzen und sich 
am Ende der Haft um einen Job zu bewerben. Nur so funktioniert Resozialisierung und wird die 
„zweite Chance“ auch eine echte Chance.
Im Bereich des Jugendstrafrechts und des Jugendstrafvollzugs stehen der Erziehungsgedanke 
und die Prävention für uns im Mittelpunkt. Jugendgerichte, Polizei und Jugendgerichtshilfe 
arbeiten bereits ortsbezogen. Daher war es nur konsequent, auch die Jugendstaatsanwaltschaft 
zu regionalisieren. Verfahrensabläufe „vor Ort“ zu vereinfachen und zu beschleunigen werden 
wir fortsetzen.
Strafrecht als „Ultima Ratio“
Strafrecht darf immer nur das letzte Mittel sein. Darum haben wir in den vergangenen Jahren 
Initiativen ergriffen, um zum Beispiel die Majestätsbeleidigung, das Informieren über 
Schwangerschaftsabbrüche und das Fahren ohne Fahrschein zu entkriminalisieren. Auch den 
Besitz von Cannabis wollen wir entkriminalisieren. Auch Elemente aus der NS-Zeit wollen wir 
endlich aus dem Strafgesetzbuch verbannen. All das muss auf Bundesebene geregelt werden – 
wir bleiben dran.
5.6 Demokratie braucht Engagement: Partizipation, 
Vielfalt und Transparenz stärken
Berlin ist seit Jahrzehnten ein Ort, an dem das Ringen um Demokratie eine ganz besondere 
Rolle spielt. Unzählige Ost-Berliner*innen haben 1989 mit ihrem Mut und mit ihrem Einstehen 
für demokratische Werte die Mauer zwischen Ost- und West-Teil der Stadt zum Einsturz 
gebracht und für alle Menschen in der Stadt die Demokratie erkämpft.
Berlin war und bleibt ein Ort, an dem eine lebendige Zivilgesellschaft immer wieder 
Missstände benennt und dagegen aufsteht, an dem Demokratie gelebt und mit Engagement und 
Widerstandsgeist verbessert wird. Diese aktive Vielfalt ist – gemeinsam mit unserem 
Grundgesetz und unserer Landesverfassung – die Basis unseres demokratischen Zusammenlebens. 
Wir wollen sie schützen und fördern, denn ohne diese Grundlage gibt es auf Dauer kein Leben 
in Freiheit. Deshalb haben wir in dieser Wahlperiode die direkte Demokratie gestärkt, indem 
wir das Abstimmungsgesetz geändert und dadurch die Durchführung von Volksinitiativen, 
Volksbegehren und Volksentscheiden erleichtert haben. Dadurch wurde mehr Mitbestimmung für 
die Berliner*innen möglich.
Demokratie heißt Vielfalt
Grundlage jeder Demokratie ist das Prinzip der Gleichheit der Menschen. Wir erleben in einer 
vielfältigen Stadt wie Berlin aber allzu oft, dass dieses Prinzip mit Füßen getreten, mit 
Hassparolen angegriffen und mit Verächtlichmachung ganzer Gruppen untergraben wird. Eine 
Demokratie ist nur so gut wie der Schutz, die Rechte und die Freiheit, die Minderheiten 
genießen. Wir stellen uns allen Tendenzen entgegen, die die Gleichheit aller Menschen 
infrage stellen.
Mehr Transparenz von politischen Entscheidungen
Die Nachvollziehbarkeit von politischen Entscheidungen ist eine zentrale Voraussetzung für 
das Vertrauen in demokratische Strukturen und die Landesverwaltungen. Wir wollen das 
Transparenz- und Informationsfreiheitsgesetz weiterentwickeln und damit die 
Veröffentlichungspflicht der Verwaltung und das Recht auf Akteneinsicht erweitern. Diese 
Veröffentlichungspflicht soll sowohl für die Verwaltung als auch für die landeseigenen 
Betriebe gelten. Die Kontrolle des Gesetzes soll durch eine*n Beauftragte*n für Datenschutz, 
Transparenz und Informationsfreiheit erfolgen. Außerdem setzen wir uns für die Einführung 
eines Lobbyregisters im Land Berlin ein.
Bürger*innenräte in Berlin einführen
Wir wollen unsere Demokratie weiterentwickeln und stärken. Dazu wollen wir auf Bezirksebene 
und auch auf Landesebene sowie zu einzelnen thematischen Schwerpunkten Bürger*innenräte 
etablieren, die sich zu bestimmten Themen temporär bilden und die Institutionen 
repräsentativer Demokratie ebenso wie die Instrumente der direkten Demokratie ergänzen. Die 
Teilnehmer*innen an den Räten werden durch das Zufallsprinzip gelost, um die Bandbreite der 
Gesellschaft in einem Kiez abbilden zu können. Gemeinsam mit der Verwaltung können dort 
Lösungen für konkrete Probleme im Kiez oder im Bezirk erarbeitet werden. Dadurch wollen wir 
die demokratischen Entscheidungsprozesse stärker vor Ort verankern und die Akzeptanz 
politischer Entscheidungen auf lokaler Ebene erhöhen.
Stadtvertrag für Beteiligung
Wir wollen unsere Demokratie weiterentwickeln und stärken. Repräsentative, 
direktdemokratische und dialogische Elemente gehören zusammen. Sie eröffnen auch 
Einwohner*innen ohne Wahlrecht, sich an konkreten Projekten in der Stadt zu beteiligen, sie 
machen eine Mitsprache zwischen den Wahlen und unabhängig von Parteien möglich, sie binden 
Engagement und Sachverstand der Bürger*innen ein in eine gemeinwohlorientierte 
Stadtentwicklung. Dazu wollen wir einen „Stadtvertrag Beteiligung“ erarbeiten: weitere 
Stärkung der direkten Demokratie, transparente Verwaltung und Zugang zu Verwaltungswissen, 
Ausbau der Beteiligungsbüros in der ganzen Stadt, das neue Instrument der Bürger*innenräte, 
Bürger*innenentscheide auf Bezirksebene verbindlich machen, eine*n Beauftragte*n einsetzen, 
um diese Prozesse zu begleiten und voranzutreiben.
Demokratische Initiativen stärken
Engagement ist das Rückgrat unserer Demokratie, deshalb braucht es unsere Förderung. Wir 
haben mit dem Landesprogramm „Demokratie. Vielfalt. Respekt. Gegen Rechtsextremismus, 
Rassismus und Antisemitismus“, der Initiative Geschlechtliche und Sexuelle Vielfalt (IGSV) 
und zahlreichen anderen Programmen schon vieles getan. Aber wir wollen mehr: Wir wollen eine 
dauerhafte und verlässliche Förderung solcher Projekte und deshalb wollen wir mit einem 
Landesdemokratiefördergesetz dauerhafte Strukturen schaffen, um Engagement für Demokratie 
und Vielfalt, gegen Hass und Rassismus zu stärken. Vor allem wollen wir Präventionsangebote 
stärken sowie Anlaufstellen und Aussteigerprogramme verstetigen.
Wissen schaffen, Demokratiebildung ausweiten
Wir wollen den Berlin Monitor fortführen. Er hat die Erfahrungen der Berliner*innen im 
Zusammenleben wissenschaftlich untersucht und wertvolle Hinweise gegeben, um gezielt 
Probleme anzugehen. Um das demokratische Bewusstsein zu stärken, sind historische und 
politische Bildung unerlässlich. Wir wollen die Landeszentrale für politische Bildung 
stärken und insbesondere für junge Menschen und in Schulen ausweiten. Denn hier wird die 
Grundlage für die Zukunft unserer Demokratie gelegt. Die Auseinandersetzung mit Rassismus, 
Antisemitismus und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gehört ebenso dazu 
wie das Wissen um deutsche Kolonialgeschichte.
Hilfe und Beratung verbessern, Bewusstsein stärken
Viele Menschen erleben Diskriminierung und Hass, sei es wegen ihrer Herkunft, ihres Glaubens 
oder ihrer sexuellen Identität. Die Betroffenen fühlen sich oft isoliert und ausgeschlossen 
und brauchen deswegen Anlaufstellen, denen sie vertrauen können. Wir wollen solche Stellen 
mit der Zivilgesellschaft schaffen und stärken. Ebenso werden wir in der öffentlichen 
Verwaltung und in Schulen regelmäßige Fortbildungen einführen, um Rassismus und 
Diskriminierung entgegenzuwirken.
Hass und politische Gewalt bekämpfen
Wir haben bereits eine Schwerpunktabteilung bei der Staatsanwaltschaft geschaffen, um gegen 
politisch motivierte und Hasskriminalität vorzugehen, und werden sie weiter stärken. Wir 
wollen damit insbesondere der Bedrohung jüdischen Lebens durch wachsenden Antisemitismus 
entgegentreten und Hassbotschaften im Internet Einhalt gebieten.
5.7 Berlin bleibt Kulturhauptstadt
Berlin ist eine Kulturhauptstadt. Kaum eine andere Stadt hat ein so reichhaltiges Angebot an 
Theatern, Museen, Orchestern und Chören, eine so vibrierende Film-, Literatur-, Musik- und 
Clubszene, mit der Künstler*innen und Kreative Berlin spannend und lebenswert machen. Doch 
diese Kunst- und Kulturmetropole ist unter Druck: Der übergroße Teil der Kulturschaffenden 
gehört immer noch zu den Geringverdienenden in unserer Gesellschaft. Steigende Mieten und 
Lebenshaltungskosten haben soziale Verdrängung und den Verlust künstlerischer Freiräume mit 
sich gebracht. Durch den Lockdown in der Corona-Pandemie haben zahllose freischaffende 
Künstler*innen und private Kulturorte von heute auf morgen ihre Existenzgrundlage verloren. 
Wir stehen für den Erhalt und Ausbau von Berlins einmaliger Kulturlandschaft: Wir haben mit 
Mindesthonoraren und neuen Förderprogrammen für eine Besserstellung von Künstler*innen 
gesorgt, durch die Sicherung öffentlicher Liegenschaften sowie gezielte Immobilienankäufe 
neue Kulturräume geschaffen und die kulturelle Grundversorgung in den Bezirken ausgebaut. 
Nun wollen wir den nächsten Schritt machen, indem wir die Kulturraum-Frage ins Zentrum der 
Stadtentwicklungspolitik rücken, die Fördersystematik zugunsten von mehr Gerechtigkeit, 
Transparenz und Diversität reformieren und die Dekolonisierung Berlins weiter vorantreiben.
Damit Berlins Kulturlandschaft aus der Corona-Krise so gut wie möglich wieder herausfindet, müssen wir der Kulturszene in unserer Stadt Sicherheit für die Zukunft geben. Für uns ist deshalb klar, dass etwaige Sparzwänge nicht zu Lasten des Kulturbereichs gehen dürfen!
Kunst und Kultur brauchen mehr Raum in Berlin – und zwar dringend
Berlins Kulturleben hat einen bedeutenden Anteil an der Attraktivität und internationalen 
Ausstrahlung der Stadt. Gleichzeitig waren und sind Kunst und Kultur immer mehr als ein 
Wirtschaftssektor und deshalb auf öffentliche Förderung und Infrastruktur angewiesen.Daher 
wollen wir bei der Neubau- und Ankaufspolitik des Landes wie in der Berliner 
Stadtentwicklungspolitik ganz generell kulturelle Nutzungen und Bedarfe stärker in den 
Vordergrund stellen. So, wie wir die Alte Münze als einen Kunst- und Kulturstandort mit dem 
Schwerpunkt Musik gesichert haben, werden wir weitere öffentliche Liegenschaften als 
künstlerische Produktions- und Präsentationsorte erschließen. Wir werden auch weiterhin 
private Immobilien für diesen Zweck gezielt ankaufen und das sogenannte Arbeitsraumprogramm 
im Dialog mit der Freien Szene und den Spartenverbänden weiterentwickeln. Bei Planung und 
dem Bau neuer Stadtquartiere müssen künstlerische Zwecke und die Schaffung kultureller 
Infrastruktur von vornherein mitberücksichtigt werden. Außerdem wollen wir sonstige 
öffentliche Liegenschaften und Bauprojekte zugunsten einer Kulturnutzung öffnen: 
Bildungseinrichtungen, Gerichte und Dienstgebäude der Berliner Verwaltung können außerhalb 
ihrer normalen Öffnungszeiten als Probe- und Aufführungsorte fungieren – und beim Neubau 
einer Schule können im Idealfall auch gleich neue Räume für die bezirkliche Musikschule oder 
Jugendkunstschule entstehen. Dabei denken wir Kunst und Klimaschutz zusammen: Auch der 
Kulturbereich muss seinen Anteil an der Einsparung von CO2-Emissionen auf dem Weg zu einer 
klimaneutralen Stadt erbringen. Das gilt insbesondere für die Museen und den Gastspiel- und 
Festivalbetrieb, die zu den größten Treibhausgas-Emittenten gehören. Deshalb unterstützen 
wir Konzepte für ein „Green Culture Desk“ und die Einrichtung eines entsprechenden Fonds.
Förderung der Freien Szene neu justieren
BerlinsFreie Szene war schon immer eine Art Laboratorium für neue künstlerische Ausdrucks- 
und Arbeitsformen und trägt durch ihre Innovationen erheblich zu der internationalen 
Ausnahmestellung der Stadt bei. Die Förderstrukturen, die dies ermöglicht haben, werden den 
neueren Entwicklungen hinsichtlich der Bandbreite und Ausdifferenzierung von Sparten und 
Formaten sowie der künstlerischen Qualität und Professionalisierung dieser Szene allerdings 
schon lange nicht mehr gerecht. Wir wollen die vorhandenen Förderinstrumente und -strukturen 
deshalb zusammen mit Vertreter*innen der freien Verbänden und Kulturorte einer kritischen 
Evaluation unterziehen und gemeinsam weiterentwickeln. Dabei wollen wir das fortsetzen, was 
wir in dieser Legislatur mit dem Runden Tisch Tanz und den neuen Stipendien, der Einrichtung 
eines Festivalfonds, der Ausweitung der Kinder- und Jugendtheater-Förderung und der Stärkung 
der Ankerinstitutionen der Freien Szene begonnen haben. Auch die Arbeit und Strukturen der 
freien Spartenverbände selbst wollen wir kontinuierlich unterstützen.
Zeit für eine diverse und feministische Kulturpolitik
Berlin ist eine vielfältige Metropole mit Menschen unterschiedlichster Migrationsgeschichte. 
Diese gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt spiegelt sich in den städtischen 
Kultureinrichtungen bislang nur unzureichend wider. Dies ist für uns eine Frage der 
gerechten Teilhabe und Repräsentanz, aber auch eine Chance für künstlerische Entwicklungen, 
die postmigrantische, transkulturelle Innovationen aufgreift. Die gesellschaftliche Vielfalt 
muss endlich besser in den Angeboten der öffentlichen Kultureinrichtungen, ihren 
Leitungspositionen und Aufsichtsgremien, bei der Besetzung von Jurys und in der 
Kulturförderung als solcher zum Ausdruck kommen. Mit der Einrichtung eines Diversitätsfonds 
und dem Berliner Projektbüro für Diversitätsentwicklung (Diversity Arts Culture) haben wir 
einen Anfang gemacht. Nun wollen wir die Förderpolitik nach Vorbild des New Yorker „Culture-
Plan“ umbauen.
Bei der Besetzung von Intendanzen und anderen Spitzenpositionen im Kulturbereich müssen auch 
endlich Frauen stärker berücksichtigt werden. Doppelspitzen und Intendant*innen-Kollektive 
sollten nicht länger eine Ausnahme, sondern Normalität auch in großen Kulturinstitutionen 
sein. Wir werden dem sogenannten Gender-Show-Gap und der Unterrepräsentanz von Frauen in 
Regiepositionen entgegenwirken – dort, wo es sich wie beim Berliner Theatertreffen 
realisieren lässt, gegebenenfalls auch in Form einer Quote.
Ein Zentrum der Kunst und Kreativwirtschaft im Flughafen Tempelhof
Wir wollen kreative Innovationen, speziell von Kleinstunternehmen, Solo-Selbstständigen und 
freien Gruppen, fördern. Im Gebäude des Flughafens Tempelhof soll ein Zentrum für Kultur- 
und Kreativwirtschaft entstehen, in dem Ateliers, Galerien, Proberäume und freie Spielorte 
ebenso wie Produktions- und Präsentationsstätten für Design, Mode, Architektur oder Games 
Platz finden. Alles, was dort produziert wird, soll unter dem Label „made in Berlin“ gezielt 
vermarktet und präsentiert werden. Dazu wollen wir als digitale Ergänzung eine landeseigene 
virtuelle „Plattform Berlin“ aufbauen. Auch im ehemaligen Flughafen Tegel wollen wir Raum 
für die Kreativwirtschaft schaffen.
Freiheit der Medien garantieren
Die Medien erfüllen durch Information und Unterhaltung eine wichtige gesellschaftliche 
Funktion. Freie Medien sind Grundlage für Demokratie. Mit großer Sorge verfolgen wir die 
Angriffe, denen freie Medien verstärkt ausgesetzt sind. Wir stehen ein für Pressefreiheit 
und werden die Unabhängigkeit von Journalist*innen wahren und sichern. Gerade der 
öffentlich-rechtliche Rundfunk hat die Aufgaben, die Breite der Gesellschaft abzubilden und 
Ort der offenen Debatte der Gesellschaft zu sein. Deshalb ist es wichtig, dass die 
jeweiligen Medienformate in ihrer Darstellung auch die Diversität der Gesellschaft 
widerspiegeln und adressieren. Um die Vielfalt und Teilhabe von unterrepräsentierten Gruppen 
im rbb zu erhöhen, wollen wir den Rundfunk-Staatsvertrag zusammen mit Brandenburg 
weiterentwickeln.
„Berlin-Jahr“ für Absolvent*innen der Filmhochschulen
Der Film entwickelt sich zunehmend zu einem Aushängeschild der Berliner Kulturlandschaft. Um 
hier ausgebildete Filmschaffende an Berlin zu binden, wollen wir ihnen in einem „Berlin-
Jahr“ eine Anschlussförderung und in Kooperation mit der Filmwirtschaft Arbeitsangebote 
bieten. Um Möglichkeiten der Aus-, Weiter- und Fortbildung für Film- und Medienschaffende zu 
verbessern, wollen wir die Angebote der Medienanstalt Berlin-Brandenburg ausweiten. Dazu 
soll die Medienanstalt auch mit den Filmhochschulen kooperieren.
Clubkultur erhalten
Wir wollen Berlins lebendige Clubkultur erhalten und dazu Standorte sichern. Um 
Nutzungskonflikte mit Anrainern zu entschärfen, haben wir 2018 einen „Lärmschutzfonds für 
Berliner Clubs“ ins Leben gerufen und mit einer Million Euro ausgestattet. Diesen Weg wollen 
wir fortsetzen. Das „Agent of Change“-Prinzip wollen wir in ganz Berlin etablieren. Um Clubs 
bauplanungsrechtlich besser abzusichern und ihnen einen einfacheren Zugang zu Fördermitteln 
zu verschaffen, wollen wir diese Clubs auch offiziell als Kulturstätten anerkennen. Uns ist 
wichtig, Clubs in ihrer Funktion als Orte der gesellschaftlichen Begegnung und „Safer 
Spaces“, zum Beispiel für queere Menschen, zu stärken und gleichzeitig gemeinsam mit den 
Betreiber*innen und der Clubkommission gegen Diskriminierung an der Tür und im Clubleben 
vorzugehen.
Decolonize!
Mit dem von uns initiierten gesamtstädtischen Konzept für die Aufarbeitung und Erinnerung 
der deutschen Kolonialvergangenheit ist Berlin vom Nachzügler zum Vorreiter bei der 
Dekolonisierunggeworden. Doch die ist ein Prozess, der nur im engen Dialog mit den 
postmigrantisch-diasporischen Communities und den Nachkommen der Menschen in den ehemaligen 
Kolonien gelingen kann. Wir wollen die Dekolonisierung der Berliner Kultureinrichtungen und 
deren Arbeit im Bildungsbereich und öffentlichen Raum weiter vorantreiben. Dafür wollen wir 
die in dieser Legislatur eingerichtete Koordinationsstelle und die Zusammenarbeit mit 
Initiativen wie „Decolonize Berlin e. V.“ verstetigen. Die Berliner Bezirke und 
Stadtteilinitiativen wollen wir bei der Umbenennung von Straßen und Plätzen, die noch heute 
den Kolonialismus und die Kolonialverbrecher ehren, bestmöglich unterstützen, etwa indem wir 
auf Landesebene Ressourcen für die wissenschaftliche Erforschung dieser Straßenhistorie zur 
Verfügung stellen. An den Berliner Hochschulen sollen endlich Postcolonial und Black Studies 
angeboten werden, wie es im angelsächsischen Raum längst der Fall ist. Und wir fordern 
weiterhin die Errichtung eines Lern- und Erinnerungsortes gemeinsam mit dem Bund als 
zentrale Gedenkstätte für die Opfer des deutschen Kolonialismus. Als ehemalige Hauptstadt 
des deutschen Kolonialreichs und Ort zahlreicher kolonialer Sammlungen und Institutionen 
steht Berlin ganz besonders in der Pflicht, deren Geschichte aufzuarbeiten: Wir setzen uns 
für eine systematische Provenienzforschung und die Offenlegung der Inventarlisten der 
Berliner Museen und Sammlungsbestände ein. Koloniale Raubkunst und menschliche Überreste 
müssen den Herkunftsgesellschaften zurückgegeben werden, und das proaktiv. Wir wollen 
außerdem Berlins Städtepartnerschaft mit Windhoek, Namibia, dafür nutzen, eine 
Wiedergutmachung der Bundesrepublik für den Genozid an den Nama und Herero und die 
Aussöhnung mit deren Nachkommen zu erreichen.
5.8 Berlin ist solidarisch: Europa und die Welt im 
Blick
Wir wollen Berlin zu einer Stadt machen, die keinen zurücklässt. Berlin soll ein sicherer 
Hafen für Menschen sein, die vor Krieg, Verfolgung, Elend, Armut oder der Klimakrise fliehen 
mussten, und eine gute Heimat all denjenigen bieten, die in einer weltoffenen, 
demokratischen und solidarischen Stadt leben wollen. Alle Menschen, die in Berlin ankommen, 
müssen eine Chance erhalten, sich in unserer Stadt ein Leben aufbauen zu können.
Berlin ist sicherer Hafen
Wir bekennen uns zu den europäischen Werten von Frieden, Demokratie, Menschenrechten und 
Solidarität. Die Abschottungspolitik an den europäischen Außengrenzen steht diesen Werten 
entgegen und ist eine Schande für Europa. Die Unterbringung von Geflüchteten in 
menschenunwürdigen Lagern, wie in Moria auf Lesbos, zeigt das Scheitern der bisherigen 
europäischen Asyl- und Migrationspolitik. Wir fordern stattdessen eine solidarische und 
menschenrechtsbasierte europäische Flüchtlingspolitik, die allen Asylsuchenden ein faires 
Asylverfahren zusichert. Berlin hat bereits gezeigt, dass es bereit ist, Solidarität zu 
zeigen und Menschen aufzunehmen. Bislang sind wir mit unserem Landesaufnahmeprogramm immer 
wieder am Nein des Bundesinnenministers gescheitert. Diese Ablehnung ist für uns Ansporn. 
Wir werden uns weiterhin für ein Landesaufnahmeprogramm für Geflüchtete aus den griechischen 
Lagern einsetzen und haben erreicht, dass Berlin dafür sogar gegen das 
Bundesinnenministerium klagt. Intensiv bemühen wir uns um besonders schutzbedürftige 
Geflüchtete. Das entsprechende Aufnahmeprogramm wollen wir verlängern und dafür sorgen, dass 
alleinreisende Frauen, Traumatisierte, Geflüchtete mit Behinderungen, LSBTIQ* und Familien 
unmittelbar nach ihrer Ankunft die Beratung und Betreuung bekommen, die sie benötigen.
Eine echte Willkommensbehörde für Berlin
In Berlin ist die postmigrantische Einwanderungsgesellschaft schon lange Realität und in den 
kommenden Jahren wird sie noch pluraler werden, als sie es jetzt schon ist. Nun gilt es, 
diese Realitäten in Politik und Verwaltung abzubilden. Es muss unser Ziel sein, ein 
friedliches, gerechtes und freies Leben für alle Berliner*innen zu ermöglichen. Dafür werden 
wir das Berliner Landesamt für Einwanderung zu einer echten Willkommensbehörde 
weiterentwickeln und alle nötigen Kompetenzen für eine gelingende Einwanderung – vom 
Aufenthaltsrecht über die Versorgung und Unterbringung bis zum Integrationskurs – bündeln. 
Die Willkommensbehörde soll der für Integration zuständigen Senatsverwaltung unterstellt 
werden. Ebenso soll die Zuständigkeit für das Aufenthaltsrecht nicht länger im Innenressort 
angesiedelt bleiben. Neuen Berliner*innen soll dadurch das Ankommen erleichtert und Teilhabe 
soll ihnen ermöglicht werden. Die gesetzlichen Spielräume wollen wir konsequent zugunsten 
der Betroffenen nutzen. Dazu gehört, dass die, die arbeiten oder sich bilden, auch bleiben 
können. Ein prekärer Aufenthaltsstatus darf nicht länger die Aufnahme einer Ausbildung, 
berufsvorbereitende Maßnahmen oder den Abschluss eines angebotenen Arbeitsvertrages 
verhindern. Berlin kann nur all seine Potentiale ausschöpfen, wenn die Anerkennung von im 
Ausland erworbenen Berufsqualifikationen, von Ausbildung und Studium, vereinfacht wird. 
Abschiebungen während Ausbildungsvorbereitung oder Ausbildung – dazu zählt auch die 
Schulzeit oder der Besuch einer Hochschule – müssen für die gesamte Familie konsequent 
ausgeschlossen sein. Abschiebungen sollen generell nur in Ausnahmefällen erfolgen. Die 
Abschiebungen in Krisen- und Konfliktregionen, wie nach Afghanistan, lehnen wir ab.
Programm zum Schutz von Menschenrechtsverteidiger*innen
Auch politisch Verfolgten wollen wir in Berlin eine sichere Anlaufstelle geben. Besonders 
Menschenrechtsverteidiger*innen sind in autoritären Regimen immer wieder massiver Repression 
ausgesetzt. Wir haben in dieser Legislatur mehrere Programme zur Unterstützung von Menschen 
aufgelegt, die in ihrer Heimat politisch verfolgt werden. Dadurch haben Betroffene aus 
Journalismus, Kultur, Wissenschaft und Unternehmen die Möglichkeit, für eine gewisse Zeit in 
Berlin in Sicherheit zu leben. Diese Programme wollen wir verstetigen und unter einem 
gemeinsamen institutionellen Dach, einem Haus des Exils, ansiedeln. Berlin setzt dadurch ein 
starkes Signal für den Schutz von Menschenrechten weltweit. Darüber hinaus setzen wir uns 
dafür ein, dass in Berlin ein „Friedensforum" entsteht, das als Begegnungsraum für zivile 
Konfliktbearbeitung und gewaltfreie Konfliktlösung Friedensarbeit praktisch erfahrbar macht.
Berlin ist Fair Trade Town – das verpflichtet zu Verantwortung
Viele Produkte auf dem deutschen Markt werden in anderen Ländern oft unter katastrophalen 
Bedingungen hergestellt: Umweltzerstörungen, Menschenrechtsverletzungen und ausbeuterische 
Arbeitsverhältnisse werden für Profite in Kauf genommen. Für uns ist klar: Unternehmen und 
Importeure müssen Verantwortung für ihre gesamte Lieferkette übernehmen. Die Auszeichnung 
Berlins als Fair-Trade-Town im Jahr 2018 und die Gründung des Eine-Welt-Hauses waren dafür 
erste wichtige Schritte. Wir wollen diesen Weg weitergehen und schrittweise eine faire und 
ökologische Beschaffung in der Berliner Verwaltung umsetzen. Von Kaffee über Computer und 
Kleidung bis zu Baumaterial – Berlin muss fair, sozial und nachhaltig einkaufen. Auf 
Bundesebene setzen wir uns für ein Lieferkettengesetz ein, damit Verbraucher*innen 
Transparenz erhalten und Umwelt- und Sozialstandards weltweit eingehalten werden.
Soziales Europa statt Ausbeutung
Ausbeutung von Arbeitskräften aus Europa ist in Berlin leider an der Tagesordnung – auf 
Baustellen, in Hotels, im Bereich der Prostitution. Gegen diesen Missbrauch europäischer 
Freizügigkeit gehen wir mit aller Kraft vor. Wir unterstützen entsprechende Kontrollen des 
Zolls, zum Beispiel um die Missachtung des Mindestlohns auf Baustellen zu verhindern. Und 
wir stärken zivilgesellschaftliche Organisationen, die wertvolle Arbeit leisten, um für 
Transparenz zu sorgen und betroffene Menschen zu beraten, häufig sind dies Migrant*innen-
Selbst-Organisationen. Wir wollen diese sicher finanzieren und bei der Vernetzung 
unterstützen, zum Beispiel mit Gewerkschaften und der Berliner Justiz. Häufig entsteht das 
Problem, dass EU-Bürger*innen keine Ansprüche auf Sozialleistungen geltend machen können. 
Auf Bundesebene arbeiten wir darum dafür, dass Leistungsausschlüsse abgeschafft werden. In 
Berlin wollen wir mit einer Clearing-Stelle dafür sorgen, dass zentral alle Möglichkeiten 
geprüft werden können. Wenn nötig werden wir Menschen auch auf Basis des Allgemeinen 
Sicherheits- und Ordnungsgesetzes unterbringen. Ein Dach über dem Kopf zu haben ist ein 
Grundrecht, dafür stehen wir ein, ausnahmslos.
Partnerschaften in der Europäischen Union
Es ist der historische Verdienst der Europäischen Union, einen Kontinent, der jahrzehntelang 
von Krieg und Zerstörung gezeichnet war, in einen stabilen Frieden geführt zu haben. Der 
Blick in unsere europäische Nachbarschaft zeigt, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist. 
Wir müssen das europäische Projekt aktiv am Leben halten, Brücken bauen und den europäischen 
Austausch fördern. Deshalb wollen wir zukünftig vor allem mit denjenigen Städten – vor allem 
in Osteuropa – gezielt Kooperationen und Partnerschaften eingehen, die unsere Werte teilen. 
Auch die Mitgliedschaft in bestehenden Städtenetzwerke, die sich für Klimaschutz, den 
humanen Umgang mit Geflüchteten und gegen Rassismus einsetzen, wollen wir weiter ausbauen 
und stärken. Auf EU-Ebene wollen wir die EU-Städteagenda nutzen, um noch stärker den 
Austausch und die Kooperation, besonders im Bereich des Klimaschutzes, der 
Kreislaufwirtschaft und der Energiewende, zu suchen.
Europa in die Berliner Landesverfassung
In der Stadt wollen wir Europa sichtbarer machen. Deshalb fordern wir, ein Bekenntnis zur 
Europäischen Union auch in die Berliner Landesverfassung aufzunehmen, wie es in vielen 
anderen Bundesländern der Fall ist. Darüber hinaus sollen die Bezirke über den Rat der 
Bürgermeister besser in die Programmplanung des Landes Berlin für den Europäischen 
Sozialfond (ESF) und den Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) eingebunden 
werden. Die Europabeauftragten auf Bezirksebene sollen gestärkt werden und regelmäßig über 
ihre Arbeit berichten. Auch das Abrufen von EU-Geldern durch die Bezirksverwaltungen wollen 
wir vereinfachen, indem diese Koordinierungsstelle bei der Antragstellung unterstützt.
Jetzt ganz konkret: Bündnisgrüne Projekte für die Zukunft Berlins
1. Gleichstellung in allen Gesellschaftsbereichen
Wir kämpfen für die Gleichstellung der Geschlechter in allen Gesellschaftsbereichen – nicht 
erst seit Corona, aber seit der Pandemie umso mehr: Krisenstäbe und alle anderen Gremien 
müssen divers und geschlechterparitätisch besetzt sein. Um alle Haushaltsmittel 
geschlechtergerecht zu verteilen, wollen wir das Gender-Budgeting weiter vorantreiben, indem 
wir ein Gender-Budgeting-Referat in der Finanzverwaltung einsetzen. Und damit Politik für 
Frauen endlich als Querschnittsthema in allen Bereichen mitgedacht wird, wollen wir mit 
allen Verwaltungen eine verbindliche, datenbasierte und ressortübergreifende 
Gleichstellungsstrategie erarbeiten und umsetzen und eine Gesetzesfolgenabschätzung 
einführen, die die Gleichstellung von Frauen sicherstellt.
2. Rechtsextremen Terror aufklären – parlamentarischer Untersuchungsausschuss zur 
Terrorserie in Neukölln
Die rechtsextreme Terrorserie in Neuköllen steht in einer Linie mit Hanau und den NSU-
Morden. Es wurden Verbindungen der Berliner Polizei zur Polizeibehörde in Hessen bekannt, 
aus der Todesdrohungen mit der Kennung NSU 2.0 verschickt wurden. Es mussten zwei 
Staatsanwälte in der Berliner Justiz umgesetzt werden. Noch immer ist kaum etwas aufgeklärt 
– weder Brandanschläge noch Bedrohungen und auch nicht der Mord an Burak Bektas aus dem Jahr 
2012. Wir brauchen Klarheit über die Fälle, aber auch darüber, welche Rolle Berliner 
Polizist*innen und Staatsanwält*innen spielen. Darum werden wir direkt zu Beginn der neuen 
Legislaturperiode einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss einsetzen. Aufklärung 
schafft Vertrauen. Genau das braucht unsere Hauptstadt-Polizei.
3. Bürger*innenräte in Berlin einführen
Wir wollen unsere Demokratie weiterentwickeln und stärken. Dazu wollen wir auf Bezirks- und 
Landesebene Bürger*innenräte etablieren, die sich zu bestimmten Themen temporär bilden und 
die Institutionen repräsentativer Demokratie ergänzen. Die Teilnehmer*innen an den Räten 
werden durch das Zufallsprinzip gelost, um die Bandbreite der Gesellschaft in einem Kiez 
abbilden zu können. Gemeinsam mit der Verwaltung können dort Lösungen für konkrete Probleme 
im Kiez oder im Bezirk erarbeitet werden. Dadurch wollen wir die demokratischen 
Entscheidungsprozesse stärker vor Ort verankern und die Akzeptanz politischer Entscheidungen 
auf lokaler Ebene erhöhen.
4. Kulturförderung gerechter, transparenter und diverser gestalten
Wir wollen die Berliner Kulturförderung angesichts neuer Entwicklungen und 
gesellschaftlicher Realitäten umgestalten: Die gesellschaftliche Diversität muss sich besser 
in den kulturellen Angeboten und – nach New Yorker Vorbild – auch in der Besetzung von 
Leitungsfunktionen und Förderstrukturen widerspiegeln. Mit innovativen Programmen und neuen 
Kooperationsformen wollen wir mehr Fördergerechtigkeit für diejenigen erreichen, die bislang 
durchs Raster fallen und sich von einem unterfinanzierten Projekt zum nächsten hangeln 
müssen. Dies erreichen wir nur gemeinsam mit Vertreter*innen der freien Verbände und 
Institutionen sowie mehr Partizipation und Transparenz bei kulturpolitischen Entscheidungen.
5. Eine Willkommensbehörde für Berlin
Berlin soll eine Willkommensbehörde bekommen. Wir haben bereits aus der „Ausländerbehörde“ 
das „Landesamt für Einwanderung“ gemacht. Jetzt kommt der nächste Schritt. In einer 
Willkommensbehörde sollen alle Kompetenzen für eine gelingende Einwanderung gebündelt werden 
– vom Aufenthaltsrecht über den Integrationskurs bis zur Arbeitserlaubnis. Die 
Willkommensbehörde soll im Kompetenzbereich der für Integration zuständigen Senatsverwaltung 
liegen. Auch die Zuständigkeit für das Aufenthaltsrecht soll vom Innenressort an die 
Integrationsverwaltung übertragen werden. Gesetzliche Spielräume wollen wir konsequent 
zugunsten der Betroffenen nutzen.