Beteiligung scheitert meist daran, dass die Formate zu hohe Barrieren aufweisen. Dadurch beteiligen sich häufig nur diejenigen, die ohnehin engagiert sind, während Menschen mit geringem Einkommen und niedrigem Bildungsabschluss außen vorgelassen werden. Die Partizipationsforschung belegt, dass Beteiligungsferne vor allem durch negative Beteiligungserfahrung hervorgerufen wird. Diese entsteht meist durch Scheinbeteiligung, da kein verbindlicher Einfluss besteht. Indem Partizipationsprojekte die Lebenswelten unterschiedlicher Menschen berücksichtigen, diese dort "aufsuchen statt abholen" und verbindlichen Einfluss garantieren, können Menschen mit verschiedenen Sichtweisen und Anliegen in demokratische Aushandlungsprozesse zusammengebracht werden. Da sie ihre Perspektiven als Expert*innen in eigener Sache miteinbringen, erhöhen sich die Qualität und die Legitmation der Vorhaben. Dafür müssen aber auch gezielt beteiligungsferne Menschen erreicht werden, um allen Menschen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
Kapitel: | Projekt 1: Mitreden und mitmachen: Stadtvertrag Beteiligung und zentrale Vorhabenplattform |
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Antragsteller*in: | Lucas Gerrits (KV Berlin-Mitte) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 08.04.2016, 23:50 |