D3NEU2: Inklusiver Umbau des Jahnsportparks und Cantianstadions
Veranstaltung: | LDK 22-1 |
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Tagesordnungspunkt: | Dringlichkeitsanträge |
Antragsteller*in: | Sascha Krieger (KV Berlin-Pankow) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 28.03.2022, 18:50 |
Antragshistorie: |
Veranstaltung: | LDK 22-1 |
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Tagesordnungspunkt: | Dringlichkeitsanträge |
Antragsteller*in: | Sascha Krieger (KV Berlin-Pankow) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 28.03.2022, 18:50 |
Antragshistorie: | Version 1 |
Der Landesverband Bündnis 90/ die Grünen Berlin befürwortet die Errichtung einer inklusiven
Sportstätte am Standort Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ausdrücklich. Die Entstehung eines
solchen Leuchtturmprojektes soll schnellstmöglich vorangetrieben werden. Dabei muss eine
Lösung gefunden werden, die breite Akzeptanz bei den überregionalen und den lokalen
Sportvereinen findet, dem Schulsport neue Möglichkeiten bietet und die Nutzungsmöglichkeiten
für Freizeitsportler*innen verbessert.
Das Projekt soll in dem bestehenden Sportpark realisiert werden. Hierbei ist wichtig, dass
im Prozess des Realisierungswettbewerbes deutlich kommuniziert wird, dass der
Erhalt möglichst großer Teile des bestehenden großen Stadions prioritär behandelt wird. Die
Architekt*innen sollen prüfen, wie viel Erhalt möglich und sinnvoll ist und ein Konzept
vorlegen, welches sicherstellt, dass neben der denkmalgeschützten Hinterlandmauer auch die
alten Flutlichtmasten, Wallanlagen und Elemente der Haupttribüne erhalten bleiben. Die
vorhandenen Naturräume sind Teil des Sportparks und müssen in die neue Konzeption eingebaut
werden. Die Versiegelung des Geländes muss geringer werden.
Wir fordern, dass die Ergebnisse des Werkstattverfahrens angemessene Berücksichtigung
finden. In diesem wurden klima- und ressourcenschonende Varianten entwickelt, die durch
Umbaumaßnahmen die sportfachlichen Bedarfe des Sports und der Inklusion erfüllt werden
können.
Wir sind überzeugt, dass ein Umbau die bestmögliche Lösung bleibt, um das Ziel eines
vollständig inklusiven Sportparks bei gleichzeitiger Beachtung von Nachhaltigkeit und
Klimaschutz erfüllen zu können.
Dies dient auch dem zentralen Koalitionsziel klimagerechten Bauens, da durch einen
kompletten Neubau großer Mengen an grauer Energie verschwendet würden.
Im Sportpark soll das sportliche Bedarfsprogramm, das von den Verbänden und der
Sportverwaltung ermittelt wurde, realisiert werden und ein beispielhaftes Modell für
Inklusion im Sport entstehen.
Gleichzeitig muss der Sportpark seinen Schwerpunkt für niedrigschwellige sportliche
Betätigung von kleinen Vereinen und vereinsungebundenen Sportler*innen, Anwohnenden und
Schulen behalten und stärken. Deshalb soll der Umbau des Sportparks zügig geplant und wenn
möglich zeitgleich mit dem Stadion neu hergerichtet werden.
Die Pressemitteilung, in der die Senatsverwaltungen für Sport und für Stadtentwicklung ihre Pläne zum Umbau des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks bekannt gegeben haben, wurde am 23.2.2022 unmittelbar vor Antragsschluss veröffentlicht. Die Erarbeitung eines substanziellen Antrags innerhalb der Antragsfrist war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Gleichzeitig erfordern die geplante zeitnahe Ausschreibung des Realisierungswettbewerbs sowie die Bedeutung des Projekts für Bereiche wie Sport, Standtentwicklung, Klimaschutz und Inklusion eine zeitnahe Positionierung des Landesverbands.
Vor kurzem haben die beiden SPD-geführten Senatsverwaltungen für Sport und für Stadtentwicklung in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass der für den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark zu startende Architekturwettbewerb einen Abriss und Neubau des Großen Stadions zum Inhalt haben soll. Der für den Schulsport und die lokalen Vereine wichtige Teil des Parkes um das Große Stadion herum soll gar zurückgestellt werden, in die nächste Legislaturperiode.
Der Jahnsportpark befindet sich im Ortsteil Prenzlauer Berg und hat eine große Bedeutung als Sportstätte und als Park. Er besteht aus dem Großen Stadion (20.000 Plätze) und weiteren Sportanlagen, die von lokalen Vereinen und Freizeitsportlerinnen genutzt werden. Daneben ist die Anlage aber auch ein Park, der von Menschen aus den anliegenden Quartieren in Prenzlauer Berg, Mitte und Wedding genutzt wird.
Historisch bedeutsam ist die Lage an der Mauer zwischen Ost und West, die durch die denkmalgeschützte Hinterlandmauer spürbar ist. Daneben gibt es mit den Flutlichtmasten und der ehemaligen Haupttribüne weitere historische Zeugnisse, die bei einer Erneuerung erhalten werden sollten.
In den letzten zwei Jahren hat ein umfangreiches Werkstattverfahren stattgefunden, in dem mehrere Varianten untersucht wurden, unter anderem auch ein Entwurfsszenario mit Umbau und Erhalt möglichst großer Teile des Stadions.
Im Koalitionsvertrag haben wir verabredet:
„Wir wollen den Jahn-Sportpark, auf Grundlage der ermittelten sportfachlichen und inklusiven Bedarfe, zum Inklusionssportpark entwickeln. Ein Sportpark für Alle gewährleistet dabei die allgemeine, inklusive und integrative Nutzung. Wir werden die Planungsprozesse unter breiter Beteiligung der heutigen und zukünftigen Nutzer*innen und der Anwohner*innen zu einem breit akzeptierten Ergebnis führen. Der erneuerte Sportpark soll vorbildlich alle Anforderungen an eine inklusive, klimaneutrale und ökologisch nachhaltige Sportstätte erfüllen.“