Veranstaltung: | Landesausschuss 29. Mai 2024 |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 5 Weitere Anträge |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Landesausschuss |
Beschlossen am: | 29.05.2024 |
Antragshistorie: | Version 2 |
Besetzung von Leitungspositionen an Kultureinrichtungen Berlin
Beschlusstext
Wir fordern, den Findungsprozess für Leitungspersonen in Kultureinrichtungen
entscheidend zu reformieren, die Praxis der Hinterzimmer-Entscheidungen endlich
zu beenden und Beschlüsse auf demokratische, transparente und partizipative
Grundlagen zu stellen.
Wir fordern die ausnahmslose Umsetzung des Berliner
Gleichstellungsgesetzes für alle Positionen von Kultureinrichtungen. Alle
Positionen müssen öffentlich und international (englischsprachig)
ausgeschrieben werden.
Wir fordern bei Spitzenpositionen die Einführung einer Findungskommission,
die den Mindeststandard gesellschaftlicher Vielfalt abdeckt und in denen
verschiedene Expert*innen vertreten sind.
Die Besetzung der Kommissionen muss demokratisch und transparent erfolgen,
d.h. es braucht eine öffentliche Bekanntgabe der Beteiligten der
Findungskommission bereits in der Ausschreibung mit Begründung für ihre
Benennung. Ebenso sollten die Auswahlkriterien sowie Zeitläufe und
Prozesse der Entscheidungsfindung öffentlich sein.
Sinnvoll wäre es, bei allen Prozessen folgende Gruppen zu beteiligen:
Gewählte Mitglieder (künstlerisch und nicht-künstlerisch) des betroffenen
Hauses, Leitungsmitglieder eines vergleichbaren Hauses, Gewählte von
Betriebs- oder Personalräten, Zuschauer*innen, engagierte Fördervereine,
die Stadtgesellschaft, Organisationen mit überregionaler Expertise sowie
Expert*innen für Diversität, Nachhaltigkeit, Inklusion, Gleichstellung und
kulturelle Bildung.
Wir fordern, bei jeder Besetzung zu prüfen, ob ein Leitungsteam die
bessere Alternative ist als die Bestellung einer einzelnen Person.
Wir fordern, dass bei der Besetzung der Leitungspositionen Menschen aus
marginalisierten Gruppen bei gleicher Eignung immer Vorrang gegeben wird
und alle Geschlechter und nicht-binäre Personen in gleicher Weise
berücksichtigt werden.
Wir fordern, dass jede*r Bewerber*in für eine Leitungsposition ein Konzept
zur Weiterentwicklung der Institution in punkto Nachhaltigkeit sowie
Diversität in Programm, Personal und Publikum vorlegen muss.